Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern

 
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Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz
Social-Media-Angebote hinterfragen und sicher nutzen

                                                       Medienführerschein
                                                         Werkstatt
                                                       6./7. Jahrgangsstufe
Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz                                                                                           2 / 46

Einführung
Willkommen in der Medienführerschein Werkstatt!
Die Medienführerschein Werkstatt für die 6. und 7. Jahrgangsstufe bietet Ihnen
Unterrichtsmaterialien zum Thema Social-Media-Angebote und Datenschutz. Viele
Jugendliche nutzen Social-Media-Angebote wie z.B. Instagram oder TikTok, ohne über
Risiken nachzudenken. Als Stichworte seien die Vernachlässigung des Datenschutzes
und der Persönlichkeitsrechte genannt. Mithilfe der Unterrichtsmaterialien können
diese Aspekte in Grundzügen erarbeitet und die Schülerinnen und Schüler für den
verantwortungsvollen Umgang mit Social-Media-Angeboten sensibilisiert werden.
In der Medienführerschein Werkstatt finden Sie einen fertigen Kurs. Er bietet einen
Vorschlag für eine 90-minütige Unterrichtsstunde und ist konzipiert als Blended-
Learning-Angebot, bei dem Online- und Offline-Lernphasen kombiniert werden. Alle
Inhalte des fertigen Kurses sind an den bayerischen Lehrplan angepasst und vom
Staatsinstitut für Unterrichtsqualität und Bildungsforschung (ISB) geprüft.
Zur Dokumentation der Teilnahme können die Schülerinnen und Schüler eine
Urkunde erhalten. Die Urkunden können im Klassensatz unter
www.medienfuehrerschein.bayern kostenlos bestellt werden.
Neben dem fertigen Kurs enthält die Medienführerschein Werkstatt auch
Arbeitsmaterialien zur Erstellung eines eigenen mebis-Kurses für Ihren Unterricht und
verschiedene Hintergrundtexte.
Die Medienführerschein Werkstatt ist ein Angebot der Stiftung Medienpädagogik
Bayern. Das Projekt wurde 2019 von der Bayerischen Staatskanzlei finanziert und
vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt. In den
Jahren 2020/2021 wurde die Werkstatt mithilfe einer Förderung durch das Bayerische
Staatsministerium für Unterricht und Kultus pilotiert und veröffentlicht. Weitere
Informationen zum Medienführerschein Bayern finden Sie unter
www.medienfuehrerschein.bayern.
Wir freuen uns, dass Sie unser Angebot nutzen und wünschen Ihnen gutes Gelingen.
Ihre Stiftung Medienpädagogik Bayern

Einführung                                                                  Stiftung Medienpädagogik Bayern
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Ich im Netz                                                                                     3 / 46

Lehrplanbezug
Mittelschule                                                                    Mittelschule

6. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Ethik Lernbereich 2 Elektronische Medien im eigenen Leben
7. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Wirtschaft und Kommunikation Lernbereich 6 Internetanwendungen

Realschule                                                                      Realschule

6. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Ethik Lernbereich 3 Elektronische Medien im eigenen Leben
ͫ Informationstechnologie 1.4 Informationsaustausch
ͫ Informationstechnologie 2.5.2 Datennetze II
7. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Informationstechnologie 1.4 Informationsaustausch
ͫ Informationstechnologie 2.5.2 Datennetze II

Gymnasium                                                                       Gymnasium

6. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Deutsch 1.4: Szenisch spielen
ͫ Ethik Lernbereich 2 Umgang mit Medien
7. Jahrgangsstufe
ͫ Deutsch 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
ͫ Natur und Technik 2.3 Chancen und Risiken digitaler Kommunikation

                                                                      Stiftung Medienpädagogik Bayern
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Ich im Netz                                                                                             4 / 46

Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler kennen den Aufbau und die möglichen Funktionen
von Social-Media-Angeboten. Sie reflektieren anhand eines digitalen Elements den
Umgang mit persönlichen Daten im Internet und diskutieren in einem Rollenspiel die
Grenzen von „privat“ und „öffentlich“.
Fach- und Methodenkompetenz                                                             Fach- und
Die Schülerinnen und Schüler                                                            Methodenkompetenz

ͫ setzen sich mit den wesentlichen Elementen von Social-Media-Angeboten
  auseinander.
ͫ unterscheiden, welche persönlichen Daten unter Umständen öffentlich gemacht
  werden können und welche privat bleiben sollten, um den Schutz ihrer persön-
  lichen Daten zu erhöhen.
ͫ sind mit rechtlichen Grundlagen des Datenschutzes vertraut, um mögliche
  Problemfelder bei der Nutzung von Social-Media-Angeboten zu umgehen.

Sozial-kommunikative Kompetenz                                                          Sozial-
Die Schülerinnen und Schüler                                                            kommunikative
                                                                                        Kompetenz
ͫ setzen eigene gestalterische Möglichkeiten (z.B. Körperhaltung, Modulation,
  Mimik, Gestik) bei einem Rollenspiel ein. Sie erfahren durch das szenische Darstel-
  len neue Blickwinkel auf den Umgang mit persönlichen Informationen im Internet.
ͫ vertreten im Rollenspiel ihre Meinung mit Argumenten und setzen in ihrer Rolle
  angemessene Gesprächsmittel zur Problemlösung ein.

Personale Kompetenz                                                                     Personale
Die Schülerinnen und Schüler                                                            Kompetenz
ͫ achten bei Veröffentlichungen im Internet die Rechte Dritter.
ͫ nutzen Social-Media-Angebote in ihrem Alltag verantwortungsvoll unter Berück-
  sichtigung ihrer Kenntnisse über Möglichkeiten und Risiken.
ͫ gehen gewissenhaft mit Social-Media-Angeboten und den eigenen sowie fremden
  Inhalten bzw. Daten um.

                                                                              Stiftung Medienpädagogik Bayern
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Ich im Netz                                                                                                                                                   5 / 46

Ablauf des Unterrichts
Der fertige Kurs bietet einen Vorschlag für eine 90-minütige Unterrichtseinheit. Bei      Fertiger Kurs
großem Interesse der Schülerinnen und Schüler an diesem Thema bietet es sich an,
die Unterrichtseinheit um eine weitere Unterrichtsstunde zu erweitern. Der Kurs ist
konzipiert als Blended-Learning-Angebot. Dabei werden Online- und Offline-Lern-
phasen kombiniert und z.B. die Ergebnisse der Online-Lernphasen gemeinsam in der
Klasse reflektiert.
Hinweis: Im Bereich der Medienführerschein Werkstatt unter Arbeitsmaterialien für
eigenen Kurs stehen Ihnen weitere vorgebaute mebis-Aufgaben zur Verfügung. Bei
Bedarf können Sie diese in den Kurs einbauen.
Hinweis: Nutzen Sie für die Durchführung der Unterrichtseinheit auch die metho-
disch-didaktischen Informationen und Hintergrundinformationen. Diese finden Sie
jeweils bei den zugehörigen Aufgabenstellungen.
Phase 1 Film-Clip: Sensibilisierung und Motivation
Für einen motivierenden Einstieg in das Thema Social-Media-Angebote und Daten-
schutz steht der »Film-Clip: Julia und Markus – Ich im Netz I« (Dauer: 02:06 Min.) zur
Verfügung. Der Film-Clip ist auch als Download verfügbar in der mebis Mediathek
oder auf der Medienführerschein Website. Wählen Sie zwischen Plenum und Einzelar-
beit aus:
ͫ Phase 1 Option Plenum
ͫ Phase 1 Option Einzelarbeit
Für Option Plenum benötigen Sie einen PC und einen Beamer. Für Option Einzelarbeit
benötigt jede Schülerin und jeder Schüler ein Endgerät (PC/Laptop/Tablet) und Kopf-
hörer. Verbergen Sie die nicht gewählte Option.
Vorbereitung: »Information: Social-Media-Angebote«
1.1 Phase 1 Option Plenum
    Schauen Sie den Film-Clip im Plenum an.                                               05`
     Phase 2 Option Einzelarbeit
     Die Schülerinnen und Schüler schauen sich den Film-Clip einzeln über ihr Endge-      05`
     rät (PC/Laptop/Tablet) an. Anschließend bearbeiten sie in Einzelarbeit die Multip-
     le-Choice-Fragen zum Film-Clip.
     Material: Film-Clip                                                                  Modultitel

1.2 Reflexion
    Besprechen Sie kurz den Inhalt des Film-Clips. Fragen Sie die Schülerinnen und        10`
                                                                                          Übersicht: Funktionen
                                                                                          Social-Media-Angebote

    Schüler nach ihrer Social-Media-Nutzung (z.B. zeitlicher Umfang, genutzte Ange-
                                                                                           Bereich               Aktionen
                                                                                           Profil                Profil anlegen (persönliche Angaben, ggf. mit Profilbeschrei-
                                                                                                                 bung), Foto und Videostories teilen

    bote). Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Funktionen, die
                                                                                           Eigene Inhalte        Fotos, Videos oder Texte hochladen; Hinweise auf Veranstal-
                                                                                                                 tungen geben
                                                                                           Inhalte von anderen Verlinken, kommentieren, liken

    es in Social-Media-Angeboten gibt, erklären.
                                                                                           Kontakte              Freunde einladen, Freundschaftseinladungen annehmen,
                                                                                                                 Freunden und anderen Profilen folgen
                                                                                           Verlinkung            Personen in Bildern und Kommentaren markieren/verlinken

    Vorbereitung: »Übersicht: Funktionen Social-Media-Angebote«
                                                                                           Nachricht             Private Nachrichten schicken
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                                                                                                                 Freunden/anderen Usern

                                                                                          Nutzen Sie die Übersicht zur Orientierungfür das Unterrichtsgespräch. Bei den          Lösungsbeispiele
                                                                                          oben genannten Kategorien handelt es sich nur um Vorschläge, die Sie selbstver-
                                                                                          ständlich auch selbst bzw. abhängig vom Unterrichtsverlauf ergänzen können.

Anleitung                                                                     Stiftung Medienpädagogik Bayern
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Ich im Netz                                                                                                                                                   6 / 46

Phase 2: Privatsphäre und Datenschutz
Es ist eine Herausforderung, die Notwendigkeit von Datenschutz im Umgang mit
Social-Media-Angeboten zu vermitteln. Datenschutz widerspricht der Grundidee sol-
cher Angebote, denn dort geht es um die Preisgabe von Daten. Die Schülerinnen und
Schüler sollen deshalb für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten in Social-
Media-Angeboten sensibilisiert werden.
Vorbereitung: »Information: Privatsphäre & Datenschutz«, »Information: Recht am
eigenen Bild«
2.1 Einzelarbeit: Digitales Element: Lena und Max im Netz
    Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten das »Digitale Element: Lena und Max            25`
    im Netz«. Hierfür benötigt jede Schülerin und jeder Schüler ein Endgerät (PC/Lap-
    top/Tablet) und Kopfhörer. Anhand der Inhalte auf Lenas bzw. Max Social-Media-
    Profil sollen die Schülerinnen und Schüler reflektieren, welche Daten sie in Social-
    Media-Profilen veröffentlichen würden. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler,
    anschließend die Ergebnisse des digitalen Elements in mebis hochzuladen.
    Vorbereitung: »Anleitung: Digitales Element: Lena und Max im Netz«
    Material: Digitales Element
    Ergebnissicherung: »Auswertung: Digitales Element: Lena und Max im Netz«
2.2 Reflexion
    Werten Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Ergebnisse des              10`
    digitalen Elements aus. Besprechen Sie, bei welchen Inhalten den Schülerinnen
    und Schülern die Beurteilung leicht- bzw. schwerfiel. Nutzen Sie hierfür die Must-
    erlösung.
    Vorbereitung: »Musterlösung: Digitales Element: Lena und Max im Netz«
    Material: Auswertung                                                                                                                                                                       8 / 46
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2.3 Gehen Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen
    Bereiche von Privatsphäre durch. Besprechen Sie, welche Daten und persönliche          10`
                                                                                           Tafelbild: Privatsphäre
                                                                                           und Datenschutz
    Informationen sie jeweils zuordnen würden. Hier können Sie z.B. auf die Beiträge        So kann ich meine Angaben schützen:          So kann ich meine privaten

    von Lena oder Max im Netz zurückgreifen, die die Schülerinnen und Schüler zu-
                                                                                            z.B. Nutzungsbedingungen lesen,              Informationen schützen:
                                                                                            Privatsphäre-Einstellungen prüfen,           z.B. Verwendung eines Nicknames,
                                                                                            sichere Passwörter verwenden,                bei Gruppenchats vorher prüfen, ob
                                                                                            sparsam mit Daten umgehen                    alle Mitglieder bekannt sind und das
                                                                                                                                             geteilte sehen sollen

    vor bewertet haben. Erarbeiten Sie gemeinsam die Bedeutung von Privatsphäre               „Öffentlich posten? Kein Problem.
                                                                                              Das können ruhig alle wissen.“
                                                                                                                                          „Das erzähle ich Bekannten,
                                                                                                                                          aber Fremden nicht!“

    und Datenschutz. Halten Sie das Ergebnis an der (digitalen) Tafel fest.
                                                                                              ͫ                                           ͫ
                                                                                              ͫ                                           ͫ

                                                                                              „Das erzähle ich nur meinen                 „Das ist mein Geheimnis.

    Vorbereitung: »Tafelbild: Privatsphäre & Datenschutz«
                                                                                              engsten Bezugspersonen.“                    Das geht niemanden etwas an.“
                                                                                              ͫ                                           ͫ
                                                                                              ͫ                                           ͫ

    Ergebnissicherung: Tafel                                                                So kann ich sensible
                                                                                            Informationen schützen:
                                                                                            z.B. vertrauliche Informationen nur
                                                                                            mit Freunden und Personen teilen,
                                                                                                                                          So kann ich meine geheimsten
                                                                                                                                          Daten schützen:
                                                                                                                                         z.B. Tagebuch abschließen, keine
                                                                                                                                         intimen Bilder per Messenger ver-
                                                                                            denen man wirklich vertraut                  schicken oder in Clouds speichern

                                                                                           Gehen Sie mit den Schülerinnen und Schülern die Aussagen der Sprechblasen durch.      Zuordnen
                                                                                           Besprechen Sie gemeinsam, welche Daten und persönlichen Informationen sie jeweils
                                                                                           zuordnen würden. Hier können Sie z.B. auf die Informationen und Daten des Digitalen
                                                                                           Elements „Lena und Max im Netz“ zurückgreifen, das die Schülerinnen und Schüler
                                                                                           zuvor bearbeitet haben.

                                                                                           Anleitung                                                                 Stiftung Medienpädagogik Bayern

Anleitung                                                                      Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                                              7 / 46

Phase 3: Rollenspiel
Mithilfe eines Rollenspiels sollen sich die Schülerinnen und Schüler vertieft mit der
Bedeutung von Privatsphäre und Datenschutz auseinandersetzen. Ziel ist, die Bereit-
schaft zu fördern, im eigenen Alltag die Grenzen von privat und öffentlich zu reflektie-
ren und den Umgang mit eigenen Daten sowie Daten anderer zu hinterfragen.
3.1 Gruppenarbeit
    Organisieren Sie ein Rollenspiel. Teilen Sie die Klasse in Gruppen ein und vertei-      20`
    len Sie an alle Gruppen die vier verschiedenen Rollen. Vielleicht ergibt es sich,       Ich im Netz                                                                                42 / 46
                                                                                                                                                                                            14

    dass Sie schon erkennen können, wer den Datenschutz eher wichtig findet und             Name:

    wer nicht, und können die Gruppen entsprechend der eigenen Meinung (oder
                                                                                                                                                                 Lies dir die Rollenkarten
                                                                                            Klasse:
                                                                                                                                                                 aufmerksam durch und
                                                                                                                                                                 diskutiere in der Grup-
                                                                                                                                                                 pe, wer die Rolle spielen

                                                                                            Anleitung: Rollenkarte                                               könnte.

    genau gegenteilig, was zur Übernahme der fremden Position führt) einteilen.             Lena:
                                                                                            Du bist die 14-jährige Lena. Du bist seit zwei Jahren bei einem
                                                                                            Social-Media-Angebot, wie alle deine Freundinnen auch. Du fin-

    Die Informationen zu den verschiedenen Rollen stehen als »Audio-Datei« zur
                                                                                            dest dein Profil o. k. und hast auch alle persönlichen Informatio-
                                                                                            nen dort wahrheitsgemäß angegeben (außer beim Alter, da hast
                                                                                            du etwas geschummelt). Weil fast alle anderen es auch so ma-
                                                                                            chen, weißt du gar nicht, warum deine Mutter sich so aufregt.

    Verfügung. Hierfür benötigen die Schülerinnen und Schüler je ein Endgerät (PC/          Arbeitsaufträge:
                                                                                            1. Schreibt in Stichworten auf, welche Argumente Lena in einer
                                                                                               Diskussion verwenden könnte.
                                                                                            2. Sucht jemanden aus, der die Rolle spielt. Wenn sich niemand

    Laptop/Tablet) und Kopfhörer. Sie können die Rollenkarten alternativ auch in
                                                                                               freiwillig meldet, dann spielt der/die mit der höchsten Haus-
                                                                                               nummer. Alle anderen sind Beobachter.

                                                                                            

    Papierform austeilen.
                                                                                            Cem:
                                                                                            Du bist der 14-jährige Cem. Auch du hast ein Profil in einem
                                                                                            Social-Media-Angebot, aber das ist privat gestellt. Und du hast
                                                                                            noch lange nicht so viele private Dinge dort stehen wie Lena. Du
                                                                                            fandest es schon immer komisch, dass Lena all diese Dinge dort
                                                                                            hinschreibt. Du bist eher ein bisschen vorsichtig im Umgang mit

     Bei Interesse können Sie der Klasse zusätzlich einen Comic zur Verfügung stellen.
                                                                                            persönlichen Auskünften und weißt, was alles passieren kann.

                                                                                            Arbeitsaufträge:
                                                                                            1. Schreibt in Stichworten auf, welche Argumente Cem in einer

     Hier wird die Ausgangssituation für das Gespräch der Personen geschildert (Lena
                                                                                               Diskussion verwenden könnte.
                                                                                            2. Sucht jemanden aus, der die Rolle spielt. Wenn sich niemand
                                                                                               freiwillig meldet, dann spielt der/die mit der höchsten Haus-
                                                                                               nummer. Alle anderen sind Beobachter.

     postet Bilder aus dem Urlaub). Als Alternative stehen Ihnen im Bereich der Medi-
     enführerschein Werkstatt unter Arbeitsmaterialien für eigenen Kurs drei weitere        Arbeitsblatt                                                   Stiftung Medienpädagogik Bayern

     Comics mit weiteren Ausgangsszenarien (sturmfrei, Beleidigung, Freibad) zur
     Verfügung. Bitte beachten Sie, dass die Durchführung des Rollenspiels nun ggf.
     länger dauert.
     Führen Sie das Rollenspiel mit den jeweiligen Gruppen durch.
     Vorbereitung: »Anleitung: Rollenspiel«
     Material: Audio-Dateien
3.2 Reflexion
    Wichtig für die Reflexion ist das Gespräch im Plenum über die eingenommenen             10`
    Standpunkte. Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler, wem seine Rolle und die
    damit verbundene Argumentation leicht- bzw. schwerfiel und wie sie sich dabei
    gefühlt haben.
     Tipp: Oft lohnt es sich, das Rollenspiel in einer der nächsten Stunden zu wieder-
     holen. Dann fällt es den Schülerinnen und Schülern z.B. leichter, sich in ihre Rolle
     hineinzuversetzen.
Optional erhalten die Schülerinnen und Schüler zur Dokumentation des Gelernten am
Ende der Unterrichtsstunde ein »Merkblatt«.

Anleitung                                                                        Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz                                                                                         8 / 46

Tafelbild: Privatsphäre
und Datenschutz
 So kann ich meine Angaben schützen:          So kann ich meine privaten
 z.B. Nutzungsbedingungen lesen,              Informationen schützen:
 Privatsphäre-Einstellungen prüfen,           z.B. Verwendung eines Nicknames,
 sichere Passwörter verwenden,                bei Gruppenchats vorher prüfen, ob
 sparsam mit Daten umgehen                    alle Mitglieder bekannt sind und das
                                                  geteilte sehen sollen

   „Öffentlich posten? Kein Problem.           „Das erzähle ich Bekannten,
   Das können ruhig alle wissen.“              aber Fremden nicht!“
   ͫ                                           ͫ
   ͫ                                           ͫ

   „Das erzähle ich nur meinen                 „Das ist mein Geheimnis.
   engsten Bezugspersonen.“                    Das geht niemanden etwas an.“
   ͫ                                           ͫ
   ͫ                                           ͫ
 So kann ich sensible                          So kann ich meine geheimsten
 Informationen schützen:                       Daten schützen:
 z.B. vertrauliche Informationen nur          z.B. Tagebuch abschließen, keine
 mit Freunden und Personen teilen,            intimen Bilder per Messenger ver-
 denen man wirklich vertraut                  schicken oder in Clouds speichern

Gehen Sie mit den Schülerinnen und Schülern die Aussagen der Sprechblasen durch.      Zuordnen
Besprechen Sie gemeinsam, welche Daten und persönlichen Informationen sie jeweils
zuordnen würden. Hier können Sie z.B. auf die Informationen und Daten des Digitalen
Elements „Lena und Max im Netz“ zurückgreifen, das die Schülerinnen und Schüler
zuvor bearbeitet haben.

Anleitung                                                                 Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz                                                                                            9 / 46

Weitere Beispiele können sein:                                                          Weitere
                                                                                        Beispiele
ͫ Das ist mein Geheimnis: Tagebuch, Beziehungsleben, sexuelle Orientierung, Nackt-
  bilder
ͫ Das erzähle ich nur meinen engsten Bezugspersonen: Gesundheitsdaten, familiäre
  Angelegenheiten, Gefühle, Verliebtheit
ͫ Das erzähle ich Bekannten, aber Fremden nicht: Geburtstag, genaue Adresse,
  Telefonnummer, Standort/Aufenthaltsort, Schule/Ausbildungsort, Lebenslauf,
  religiöse Ansichten, politische Einstellung, Engagement in Vereinen, Ehrenamt
ͫ Das können ruhig alle wissen: Bilder von öffentlichen Orten oder Sehenswürdigkei-
  ten auf denen keine Personen zu sehen sind, Hobbies und Interessen (es sei denn,
  es sind sehr private Hobbies und Interessen)
Fragen Sie, wie sich persönliche Daten und Informationen schützen lassen. Halten        Sammeln
Sie die Beiträge der Schülerinnen und Schüler in den Kästen fest. Bei Bedarf können
Sie die vorgefertigten Beispiele nutzen.
Sprechen Sie abschließend mit den Schülerinnen und Schülern über die Bedeutung          Besprechen
von Privatsphäre und Datenschutz. Mögliche Impulsfragen können sein:
ͫ Was versteht man unter dem Begriff Privatsphäre und warum ist sie schützens-
  wert?
ͫ Was kann mit privaten Informationen und Daten, die ich freiwillig oder unfreiwillig
  preisgegeben habe, passieren?
ͫ Welche Nachteile können für mich durch die Preisgabe privater Informationen
  entstehen?

Weisen Sie die Schülerinnen und Schüler darauf hin, dass es zum Schutz der Privat-      Reflektieren
sphäre ratsam ist, grundsätzlich sparsam mit seinen Daten umzugehen. Man sollte
sich in jeder Situation fragen, ob bzw. was man von sich preiszugeben möchte.
Sie können das Tafelbild im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern an der           Weitere
Tafel entwickeln oder die mebis-Tafel- bzw. PowerPoint-Vorlage nutzen.                  Vorlagen

Anleitung                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz Werkstatt - Medienführerschein 6./7. Jahrgangsstufe - Medienführerschein Bayern
Ich im Netz                                                                                            10 / 46

Anleitung: Rollenspiel
 Phase               Spieler                          Beobachter
                     Wo und wann spielt die Handlung? Was ist der Konflikt oder
                     das Thema?

 Vorbereitung                                        Notizzettel vorbereiten, Stich-    Thema
                     Rollenverteilung, Vorbereitung
                                                     punkte notieren (wen will ich
                     auf die Rolle, Suchen von Argu-
                                                     besonders beobachten, wie
                     menten, „Hineindenken“
                                                     schreibe ich was auf?)
                     Wie handeln die Spieler?

 Durchführen des                                      Notieren, wer was sagt, evtl.     Spiel
 Spiels                                               Zitate aufschreiben, Notizen
                     Spielen der Rolle
                                                      machen zum Verhalten der
                                                      Spieler

                   Wie gut/realistisch war das Spiel?
 Distanzierung und                                                                      Einschätzung
 Einordnung        Welche Gefühle hattest Du
                                                     Wie realistisch war das Spiel?
                   während des Spiels?
                     Wie gut wurde das Problem behandelt?
 Inhaltliche Aus-    Gab es eine Lösung des Problems? Sind z. B. Strukturen oder        Auswertung
 wertung             Muster deutlich geworden? Wurden neue Erkenntnisse ge-
                     wonnen? Welche Ideen gibt es für Alternativen?

Erklären Sie den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Phasen und die Aus-        Spielverlauf
gangssituation des Rollenspiels.
Ausgangssituation: Mutter Hannelore hat ihren Bruder Stefan eingeladen, um dabei        Geschichte
zu sein, wenn sie mit Lena über Social-Media-Angebote spricht. Lena wiederum hat
ihren Klassenkameraden Cem eingeladen, um nicht alleine zu sein. Das Gespräch
findet am Abend am Küchentisch statt.
Alternative Einleitung: Bei Interesse können Sie der Klasse zusätzlich einen Comic      Comic
zur Verfügung stellen. Hier wird geschildert, was vor dem Gespräch am Küchentisch
passierte (Lena postet, dass sie sturmfrei hat - inkl. Adressangabe). Als Alternative
stehen Ihnen im Bereich der Medienführerschein Werkstatt unter Arbeitsmaterialien
für eigenen Kurs drei weitere Comics mit weiteren Ausgangsszenarien (Urlaubsbilder,
Beleidigung, Freibad) zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass die Durchführung des
Rollenspiels nun ggf. länger dauert.

Anleitung                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                            11 / 46

Anleitung: Digitales Element:
Lena und Max im Netz
Im digitalen Element entscheiden die Schülerinnen und Schüler für 13 bzw. 14              Aufgabe
verschiedene Beiträge, ob es in Ordnung ist, diese auf einem Social-Media-Angebot
zu veröffentlichen. Dabei sollen sie beispielsweise drauf achten, ob das Einverständnis
der abgebildeten Personen vorhanden ist (Recht am eigenen Bild) oder die angegebe-
nen Daten besser nicht preisgegeben werden sollten (Datenschutz).
Wenn die Schülerinnen und Schüler mit der Bearbeitung des digitalen Elements              Gesamt-
fertig sind, erhalten sie eine Gesamtauswertung als PDF. Sie dient als Grundlage für      auswertung
das anschließende Unterrichtsgespräch. Ihnen als Lehrkraft steht eine Musterlösung
mit allen richtigen Antworten als PDF zur Verfügung.
Hier erhalten Sie einen Überblick über die Bearbeitungsschritte des digitalen             Bearbeitungs-
Elements:                                                                                 schritte

Screenshots aus dem digitalen Element                     Bearbeitungsschritte

                                                          Die Schülerinnen und
                                                          Schüler wählen ein Social-
                                                          Media-Profil aus.

                                                          Sie müssen alle Beiträge
                                                          auf dem Profil bewerten,
                                                          die mit drei Smileys
                                                          gekennzeichnet sind. Die
                                                          Smileys haben bzgl. der
                                                          Veröffentlichung folgende
                                                          Bedeutung:
                                                          Grüner Smiley: Ich finde
                                                          das in Ordnung.
                                                          Gelber Smiley: Ich bin
                                                          nicht sicher, ob das in Ord-
                                                          nung ist oder nicht.
                                                          Roter Smiley: Ich finde,
                                                          das geht gar nicht.

Anleitung                                                                     Stiftung Medienpädagogik Bayern
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              Nach jeder Bewertung
              erscheint eine Nachricht
              vom CleverBot, der zur
              ausgewählten Bewertung
              Feedback gibt. Dabei geht
              er darauf ein, ob ein Bei-
              trag z. B. aus rechtlicher
              Sicht problematisch ist
              oder nicht.

              Nach der Bewertung
              eines Beitrages bleibt der
              gewählte Smiley in grau
              weiterhin sichtbar. Er
              kann jederzeit angeklickt
              werden, um das Feedback
              des CleverBots erneut zu
              lesen.

              Wenn alle Beiträge bewer-
              tet wurden, erscheint in
              der rechten unteren Ecke
              ein Button mit „Auswer-
              ten“.

              Mithilfe des Buttons „Aus-
              werten“ erhalten die Schü-
              lerinnen und Schüler ihr
              Ergebnis. Sie können ein
              PDF abrufen, in dem all
              ihre Bewertungen und das
              dazugehörige Feedback
              des CleverBots in einer
              Übersicht zu sehen sind.
              Es dient als Grundlage für
              das anschließende Unter-
              richtsgespräch.

Anleitung                        Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                               13 / 46

              Klicken die Schülerin-
              nen und Schüler auf den
              Fragezeichen-Button in
              der linken oberen Ecke,
              können sie jederzeit noch
              einmal die Aufgabenstel-
              lung nachlesen.

              Klicken die Schülerin-
              nen und Schüler auf das
              CleverBot-Icon in der rech-
              ten oberen Ecke, öffnet
              sich ein Fenster, in dem
              die Bedeutung der Smileys
              erklärt wird.

Anleitung                        Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                14 / 46

Musterlösung: Digitales Element:
Lena und Max im Netz

                                      LENA & MAX IM NETZ:
                                        MUSTERLÖSUNG

  DAS WAR DIE AUFGABE DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER:
  Die Schülerinnen und Schüler sollten die Profilbeiträge von Lena oder Max bewerten. Dabei mussten sie überprüfen,

  ob es okay ist, was Lena bzw. Max jeweils in ihren Posts über sich und andere preisgeben. Ob ein Beitrag öffentlich

  oder privat war, konnten sie an den beiden Symbolen öffentlich        und privat        erkennen. Der CleverBot gab ein

  Feedback zur getroffenen Auswahl. Die Schülerinnen und Schüler konnten folgende Smileys vergeben:

  Grüner Smiley      : Ich finde das in Ordnung.

  Gelber Smiley      : Ich bin nicht sicher, ob das in Ordnung ist oder nicht.

  Roter Smiley      : Ich finde, das geht gar nicht.

  AUSWERTUNG FÜR DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER:
  Nach Bewertung aller Beiträge haben die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über ihr Ergebnis erhalten und

  konnten ein PDF abrufen, in dem all ihre Bewertungen (als richtig         bzw. falsch        gekennzeichnet) und das

  dazugehörige Feedback des CleverBots in einer Übersicht zu sehen sind. Das PDF dient als Grundlage für das an-

  schließende Unterrichtsgespräch.

  MUSTERLÖSUNG FÜR DIE LEHRKRAFT:
  Sie als Lehrkraft erhalten eine Musterlösung, die Ihnen einen Überblick über alle richtigen Bewertungen gibt. Sie zeigt

  anhand der Feedbacks des CleverBots sowie anhand von Screenshots aus den Profilbeiträgen, worauf es jeweils zu

  achten galt.

Anleitung                                                                                                         Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                            15 / 46

    LENA-PROFIL
    PROFILBILD
    Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                   Genau. Ich finde auch, dass das Profilbild in Ord-
                   nung ist. Schließlich hat Lena ein Bild gewählt, das
                   weder sie noch andere Personen zeigt, sondern
                   eine Gitarre. Daher ist alles okay.

    PROFILNAME
    Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                   Geht gar nicht? Sehe ich genauso. Lena hat ihren
                   echten Vor- und Nachnamen im Profil angegeben.
                   Du hast erkannt, dass man solche persönlichen
                   Daten nicht einfach veröffentlichen sollte. So kann
                   Lena sehr schnell über Suchmaschinen oder die
                   Suchfunktion des Social-Media-Angebots im Inter-
                   net gefunden werden. Auch bestehen bei der Anga-
                   be ihres vollständigen Namens weitere Risiken, wie
                   zum Beispiel Identitätsdiebstahl. Wer einen guten
                   Nicknamen wählt, kann sich schützen.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 2 von 15

Anleitung                                                                                                                     Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                              16 / 46

      STATUS
      Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                     In Ordnung? Ja, da stimme ich zu. Der Status ent-
                     hält keine sensiblen Angaben oder Daten, die in
                     Sachen Datenschutz problematisch sind.

      WOHNORT
      Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Geht gar nicht? Das ist wirklich schwierig. Lena hat
                     veröffentlicht, in welchem Stadtteil sie wohnt. Je
                     nachdem wie groß die Stadt bzw. der Stadtteil ist
                     und welche Informationen sonst noch preisgege-
                     ben werden, lässt sich der genaue Wohnort her-
                     ausfinden. Meistens gibt man nämlich in seinem
                     Profil auch noch mehr Informationen preis, die eine
                     genauere Verortung erleichtern. Generell sollte
                     man mit solchen Angaben in Social-Media-An-
                     geboten möglichst sparsam umgehen. Menschen,
                     die keine guten Absichten haben, können sonst
                     sehr viel über eine Person und deren Lebensum-
                     stände ableiten.

                                                                            Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 3 von 15

Anleitung                                                                                                                       Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                               17 / 46

     BEZIEHUNGSSTATUS
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                                  Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Du findest, das geht gar nicht? Sehe ich ähnlich.
                     Die Angabe, ob man gerade eine Beziehung hat
                     oder nicht, ist etwas sehr Persönliches. Man sollte
                     sich also gut überlegen, ob das alle sehen sollen.
                     Außerdem hat Lena hier das Profil ihres Freundes
                     verlinkt. Dort könnten noch weitere Informationen
                     über Lena zu finden sein, die sie auf ihrem eigenen
                     Profil nicht preisgibt.

     FREUNDESLISTE
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                                  Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Du findest das geht gar nicht? Deine Einschätzung
                     teile ich. Die Freundesliste ist öffentlich und nicht
                     jeder Außenstehende muss wissen, wen Lena
                     kennt. Die Freundeslisten kann man in Social-Me-
                     dia-Angeboten durch entsprechende Privatsphäre-
                     Einstellungen verbergen.

                                                                             Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 4 von 15

Anleitung                                                                                                                        Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                            18 / 46

     URLAUBSFOTO
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Ja, ich finde auch, das geht gar nicht. Lena verrät
                    hier, wann sie Urlaub macht und nicht zuhause ist.
                    Das sind Angaben, die man besser nicht öffentlich
                    posten sollte.

     LAUFSTRECKE
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Prima, dass du diesen Post von Lena so kritisch
                    siehst. Dir ist klar, dass Lena mit diesem öffent-
                    lichen Post verrät, wer ihr Freund ist und was die
                    beiden wann gemacht haben. Außerdem können
                    Anbieter aus solchen GPS-Daten Bewegungsprofile
                    erstellen und daraus sehr viel über eine Person und
                    ihre Gewohnheiten ableiten.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 5 von 15

Anleitung                                                                                                                     Stiftung Medienpädagogik Bayern
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     SCHWIMMBAD
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Geht gar nicht? Sehe ich genauso. Es ist auf keinen
                    Fall okay, dass Lena sich und ihre Freundinnen in
                    Badekleidung zeigt und mit vollständigem Namen
                    markiert. Namen sind persönliche Daten, wie z. B.
                    auch Adressen, Geburtstage und Telefonnummern.
                    Und die darf man nicht einfach ohne Zustimmung
                    weitergeben oder veröffentlichen. Außerdem sollte
                    man sich vorher gut überlegen, wie man sich auf
                    Bildern darstellt. Menschen, die keine guten Ab-
                    sichten haben, könnten das Bild für andere Zwecke
                    missbrauchen. Bei Kindern und Jugendlichen
                    unter 18 Jahren bedarf es bei der Veröffentlichung
                    von Fotos und Videos immer die Einwilligung der
                    Eltern. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren müssen
                    diese zusätzlich zu ihren Eltern einwilligen. Ab
                    diesem Alter geht der Gesetzgeber davon aus,
                    dass Jugendliche verstehen können, was eine Ein-
                    willigung bedeutet und welche Auswirkungen eine
                    Zustimmung mit sich bringt.

     VIDEO SCHMINKEN
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                 Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Du findest, das geht gar nicht? Ausgezeichnet.
                    Lena verstößt hier gegen das „Recht am eigenen
                    Bild“. Jemanden heimlich in einer persönlichen
                    Situation zu filmen und das Video ohne Erlaubnis
                    zu veröffentlichen, ist verboten und kann rechtliche
                    Konsequenzen haben. Die beiden oder deren Eltern
                    können von Lena verlangen, dass sie das Video
                    löscht. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18
                    Jahren bedarf es nämlich bei der Veröffentlichung
                    von Fotos und Videos immer die Einwilligung der
                    Eltern. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren müssen
                    diese zusätzlich selbst einwilligen.

                                                                           Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 6 von 15

Anleitung                                                                                                                      Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                           20 / 46

     SELFIE TOURISMUSBÖRSE
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                               Worauf galt es z.B. zu achten?

                    In Ordnung? Ich stimme deiner Einschätzung zu.
                    Da Lena den Beitrag nur für ihre Freunde gepostet
                    hat, ist das in Ordnung. Auch die Eltern scheinen
                    mit dem Post einverstanden zu sein, denn sie
                    haben ihn mit einem Like versehen. Generell gilt:
                    Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
                    bedarf es bei der Veröffentlichung von Fotos und
                    Videos immer die Einwilligung der Eltern. Bei
                    Jugendlichen ab 14 Jahren müssen diese zusätz-
                    lich zu ihren Eltern einwilligen. Ab diesem Alter
                    geht der Gesetzgeber davon aus, dass Jugendliche
                    verstehen können, was eine Einwilligung bedeutet
                    und welche Auswirkungen eine Zustimmung mit
                    sich bringt.

     VIDEO PIZZA-FUN
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                               Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Geht gar nicht? In diesem Fall sind deine Sor-
                    gen berechtigt. Mit dem Video ist zwar alles in
                    Ordnung, aber Lena gibt unter dem Video ihren
                    Wohnort preis. Der Post ist zudem öffentlich und
                    es wird klar, dass sie und ihre Freundinnen gerade
                    allein zuhause sind. Bei Kindern und Jugendlichen
                    unter 18 Jahren bedarf es bei der Veröffentlichung
                    von Fotos und Videos immer die Einwilligung der
                    Eltern. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren müssen
                    diese zusätzlich zu ihren Eltern einwilligen. Ab
                    diesem Alter geht der Gesetzgeber davon aus,
                    dass Jugendliche verstehen können, was eine Ein-
                    willigung bedeutet und welche Auswirkungen eine
                    Zustimmung mit sich bringt.

                                                                         Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 7 von 15

Anleitung                                                                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                            21 / 46

     BABYSITTEN
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Du findest, das geht gar nicht? Sehr gut aufge-
                    passt. Lena muss hier die Einwilligung der Eltern
                    einholen, wenn sie ein Bild mit einem minderjäh-
                    rigen Kind unter 14 Jahren aufnimmt und dann
                    postet. Generell gilt nämlich: Bei Kindern unter 14
                    Jahren muss man unbedingt die Einwilligung der
                    Eltern einholen.

     KRANKENHAUS
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Geht gar nicht? Super Einschätzung. Vielleicht
                    war es nur ein Versehen von Lena, dass sie diesen
                    Post öffentlich gemacht hat. Aber gerade sehr
                    persönliche Meldungen, wie zum Beispiel über
                    eigene Krankheiten, sollten nur für engere Freunde
                    sichtbar sein. Lena sollte besser darauf achten,
                    wer ihre Meldungen sehen kann und ihre Privat-
                    sphäre-Einstellungen entsprechend anpassen.
                    Außerdem bedarf es bei Kindern und Jugendlichen
                    unter 18 Jahren bei der Veröffentlichung von Fotos
                    und Videos immer die Einwilligung der Eltern. Bei
                    Jugendlichen ab 14 Jahren müssen diese zusätz-
                    lich zu ihren Eltern einwilligen. Ab diesem Alter
                    geht der Gesetzgeber davon aus, dass Jugendliche
                    verstehen können, was eine Einwilligung bedeutet
                    und welche Auswirkungen eine Zustimmung mit
                    sich bringt.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 8 von 15

Anleitung                                                                                                                     Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                           22 / 46

    MAX-PROFIL
    PROFILBILD
    Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                   Es ist gut, dass du das Profilbild mit Max und
                   seinem Schulfreund so kritisch siehst, denn es
                   ist überhaupt nicht klar, ob der Schulfreund und
                   seine Eltern der Veröffentlichung zugestimmt
                   haben. Okay ist die Veröffentlichung von Bildern
                   nur, wenn alle Personen, die zu sehen sind, mit der
                   Veröffentlichung einverstanden sind. Bei Kindern
                   und Jugendlichen unter 18 Jahren bedarf es bei
                   der Veröffentlichung von Fotos und Videos immer
                   der Einwilligung der Eltern. Bei Jugendlichen ab 14
                   Jahren müssen diese zusätzlich selbst einwilligen.
                   Am sichersten ist ein Bild ohne Personen.

    PROFILNAME
    Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                   Sehe ich genauso: Der Name ist in Ordnung. Einen
                   Nickname zu nutzen ist eine ziemlich gute Idee.
                   Denn man kann nicht daraus ableiten, wer sich
                   dahinter verbirgt. Von daher kann man das Profil
                   von Max auch nicht finden, wenn man seinen
                   Namen sucht.

                                                                         Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 9 von 15

Anleitung                                                                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                             23 / 46

     STATUS
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Gut erkannt. Die Statusmeldung geht gar nicht.
                    Max gibt öffentlich preis, wo er sich am Nachmit-
                    tag aufhält und was er dort macht. Hier sollte Max
                    unbedingt sparsamer mit seinen Daten umgehen.

     WOHNORT
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    In Ordnung? Genau! Eine so allgemeine Angabe
                    verrät an dieser Stelle so gut wie nichts über Max.
                    Problematisch wäre es, wenn er hier zum Beispiel
                    seine Adresse angegeben hätte. Generell gilt: Je
                    weniger Daten, umso besser.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 10 von 15

Anleitung                                                                                                                      Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                                                                         24 / 46

     FREUNDESLISTE
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                               Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Ich finde das auch in Ordnung. Es sind nicht alle
                     seine Freunde zu sehen. Max weiß also, dass man
                     für die Sichtbarkeit von Daten in Social-Media-An-
                     geboten selbst eine Auswahl treffen kann, indem
                     man Einstellungen vornimmt. So bestimmt Max,
                     welche Daten für andere zu sehen sind und welche
                     nicht.

     SELFIE MIT KLEINER SCHWESTER
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                               Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Du siehst die Sache vollkommen richtig: Die Ver-
                     öffentlichung des Fotos geht gar nicht. Wenn man
                     Bilder mit Kindern unter 14 Jahren veröffentlicht,
                     braucht man unbedingt die Einwilligung der Eltern.
                     Sogar, wenn es die eigene kleine Schwester ist und
                     sie gerne mit auf das Foto möchte.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 11 von 15

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Ich im Netz                                                                                                                                              25 / 46

     TRAININGSLAUF
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Ich finde das auch in Ordnung. Max hat ein Bild
                     seines Trainingslaufs gepostet, auf dem niemand
                     zu erkennen ist. Du hast erkannt, dass Max hier
                     auf den Schutz persönlicher Daten achtet, denn er
                     hat nur die Nicknames seiner Freunde erwähnt und
                     keinen GPS-Tracker genutzt. Er schützt hier seine
                     und die persönlichen Daten anderer.

     VIDEO SCHAUKELTRICKS
     Richtig ist:    Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                     Du findest, das geht gar nicht? Prima. Dir ist also
                     klar, dass Bilder und Videos nicht einfach so ver-
                     öffentlicht werden dürfen. Bei Bildern und Videos
                     muss man die Einwilligung der abgebildeten
                     Personen einholen. Die Einwilligung der Eltern ist
                     bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren auf
                     jeden Fall nötig. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren
                     müssen diese zusätzlich zu ihren Eltern einwilli-
                     gen. Ab diesem Alter geht der Gesetzgeber davon
                     aus, dass die Jugendlichen verstehen können, was
                     eine Einwilligung bedeutet und welche Auswirkun-
                     gen eine Zustimmung mit sich bringt.

                                                                           Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 12 von 15

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Ich im Netz                                                                                                                                               26 / 46

     SCHULBUS-SCHLÄFER
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                  Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Geht gar nicht? Ja, deine Einschätzung teile ich
                    zu 100 %. Erstens wurde das Foto ohne Einwilli-
                    gung von Jan und seiner Eltern veröffentlicht. Bei
                    Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bedarf
                    es nämlich bei der Veröffentlichung von Fotos und
                    Videos immer die Einwilligung der Eltern. Bei Ju-
                    gendlichen ab 14 Jahren müssen diese zusätzlich
                    selbst einwilligen. Zweitens zeigt es Jan in einer
                    sehr privaten Situation. Der Beitrag ist Jan peinlich
                    und verletzt ihn. Die persönliche Ehre ist durch das
                    Gesetz geschützt. Max sollte diesen Post gleich
                    löschen.

     SELFIE LANDESAUSWAHL
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                  Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Du findest das in Ordnung. Max hat ein Selfie von
                    sich gepostet und seine Eltern haben das Bild geli-
                    ked. Für sie scheint es okay zu sein, dass er die Er-
                    folgsmeldung postet. Außerdem ist das Bild auch
                    nur für Freunde sichtbar. Generell gilt: Bei Kindern
                    und Jugendlichen unter 18 Jahren bedarf es bei
                    der Veröffentlichung von Fotos und Videos immer
                    die Einwilligung der Eltern. Bei Jugendlichen ab
                    14 Jahren müssen diese zusätzlich zu ihren Eltern
                    einwilligen. Ab diesem Alter geht der Gesetzgeber
                    davon aus, dass Jugendliche verstehen können,
                    was eine Einwilligung bedeutet und welche Aus-
                    wirkungen eine Zustimmung mit sich bringt.

                                                                            Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 13 von 15

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Ich im Netz                                                                                                                                        27 / 46

     BASKETBALLKORB
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Du findest das geht gar nicht? Da stimme ich dir
                    zu 100 % zu. Diese Statusmeldung ist nicht okay,
                    denn Max beleidigt hier jemanden persönlich.
                    Beleidigungen können übrigens auch strafbar sein.
                    Im echten Leben und auch im Netz. Klar darf Max
                    seine Meinung sagen, aber dann sachlich und
                    ohne jemanden zu beschimpfen oder zu verletzen.

     VIDEO LET‘S PLAY
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Gut nachgedacht, ich finde auch, dass das gar
                    nicht geht. Max hat fröhlich vor sich hingeplaudert
                    und gar nicht gemerkt, dass er in seinem Video
                    persönliche Daten von jemand anderem veröffent-
                    licht. Damit verstößt er gegen das Datenschutz-
                    gesetz.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 14 von 15

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     ENTWARNUNG NACH FOUL
     Richtig ist:   Das CleverBot-Feedback:                                Worauf galt es z.B. zu achten?

                    Geht gar nicht? Super, dass dir klar ist, dass Max
                    den Zugang zu seinen Daten besser kontrollie-
                    ren sollte. Eine ärztliche Untersuchung ist eine
                    Situation, die nur ganze wenige Menschen etwas
                    angeht. Sowas sollte man nicht „öffentlich“ posten.
                    Max scheint hier nicht bewusst zu sein, was es be-
                    deutet, dass diesen Post alle sehen können – nicht
                    nur seine Freunde und Familie. Außerdem bedarf
                    es bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
                    bei der Veröffentlichung von Fotos und Videos
                    immer die Einwilligung der Eltern. Bei Jugend-
                    lichen ab 14 Jahren müssen diese zusätzlich zu
                    ihren Eltern einwilligen. Ab diesem Alter geht der
                    Gesetzgeber davon aus, dass Jugendliche ver-
                    stehen können, was eine Einwilligung bedeutet und
                    welche Auswirkungen eine Zustimmung mit sich
                    bringt.

                                                                          Lena & Max im Netz: Musterlösung / Seite 15 von 15

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Ich im Netz                                                                                           29 / 46

Übersicht: Funktionen
Social-Media-Angebote
 Bereich               Aktionen
 Profil                Profil anlegen (persönliche Angaben, ggf. mit Profilbeschrei-
                       bung), Foto- und Videostories teilen
 Eigene Inhalte        Fotos, Videos oder Texte hochladen; Hinweise auf
                       Veranstaltungen geben
 Inhalte von anderen Verlinken, kommentieren, liken
 Kontakte              Freunde einladen, Freundschaftseinladungen annehmen,
                       Freunden und anderen Profilen folgen
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                       abonnieren/folgen
 Gruppen               Können gegründet werden; sind Foren für den Austausch mit
                       Freunden/anderen Usern

Besprechen Sie die eigene Social-Media-Nutzung der Schülerinnen und Schüler            Lösungsbeispiele
sowie ihre persönlichen Vorlieben. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler die ver-
schiedenen Funktionen, die es in Social-Media-Angeboten gibt, erklären.
Nutzen Sie die Übersicht zur Orientierung für das Unterrichtsgespräch. Bei den         Unterrichts-
oben genannten Kategorien handelt es sich nur um Vorschläge, die Sie selbstver­        gespräch
ständlich auch selbst bzw. abhängig vom Gesprächsverlauf ergänzen können.

Anleitung                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                              30 / 46

Social-Media-Angebote
Viele Kinder und Jugendliche nutzen Social-Media-Angebote. Ihr Interesse beruht            Teilhabe
auf verschiedenen Gründen. Für die Wahl eines Angebots ist oftmals entscheidend,
bei welchem Social-Media-Angebot die eigenen Freunde angemeldet sind. Wer nicht
bei den aktuell angesagten Plattformen registriert ist, muss gegebenenfalls in Kauf
nehmen, vieles nicht mitzubekommen. Damit entsteht ein gewisser Druck auf den
Einzelnen, sich ebenfalls dort anzumelden, um nicht isoliert zu sein.
In Hinblick auf die sozialen Kontakte zeigt sich, dass sich Online- und Offline- Kon-      Vernetzung
takte in der Regel stark überlappen. Online-Netzwerke erreichen aber häufig einen
größeren Umfang, der weit über den Freundeskreis im engeren Sinne hinausgeht und
auch flüchtige Bekanntschaften umfasst. Zum Teil haben sich die „Verbundenen“ per-
sönlich noch nie oder nur sehr selten getroffen. Manche Jugendlichen betrachten die
Kontaktliste auch als eine Art „Währung“, die als Indikator für die eigene Beliebtheit
gilt. Oft haben sie mehrere Hundert Freunde in ihrer Liste.
Social-Media-Angebote bieten jungen Menschen viele verschiedene Möglich-                   Interaktion
keiten, sich mit anderen auszutauschen. Meist besteht die Möglichkeit, Inhalte zu
„posten“, d. h. zu veröffentlichen. Eigene Gedanken, Bilder und
Videos oder Links werden so mit anderen geteilt. Abhängig von
den eigenen Nutzungseinstellungen können diese Inhalte von allen
Mitgliedern des Netzwerks oder nur von den eigenen Kontakten an-
gesehen werden. Jugendliche können so ihre Online-Kontakte über
ihre Erlebnisse und Gedanken auf dem Laufenden halten bzw. selbst
Neuigkeiten erfahren. Ein Kernbestandteil von Social-Media- Ange-
boten ist der Austausch mit anderen zu den geteilten Inhalten. Diese
können geliked, geteilt, kommentiert und bewertet werden. Es ist
auch möglich, andere Nutzer auf Fotos zu „taggen“, also sie darauf
zu markieren, und ihr Profil zu verlinken. Häufig kann man in Social-
Media-Angeboten mit anderen über einen integrierten Messenger-
Dienst kommunizieren und private Nachrichten an ausgewählte
Kontakte schicken.
Das eigene Profil bietet die Möglichkeit, sich selbst darzustellen. Es dient oftmals als   Selbstdarstellung
digitale „Visitenkarte“. Durch das Anlegen eines Profils kreieren Jugendliche ein spezi-
fisches Bild ihrer Persönlichkeit, das durch Kommentare und Bewertungen, Bilder und
Videos unterstützt wird. Im Vordergrund steht dabei oft der Wunsch, Aufmerksamkeit
und Anerkennung zu erhalten. Im eigenen Profil können viele persönliche Daten an-
gegeben werden. Außerdem können sich Nutzer durch die Zugehörigkeit zu bestimm-
ten Gruppen positionieren oder durch die Verwendung von bestimmten Schlagwör-
tern, sogenannten „Hashtags“, ihre Postings mit anderen verknüpfen.

Hintergrund                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                               31 / 46

Recht am eigenen Bild
Jeder Mensch hat Rechte. Die wichtigsten Rechte – wie die Menschenwürde und                Persönlichkeits-
das Allgemeine Persönlichkeitsrecht – sind im Grundgesetz festgeschrieben (Art. 1          rechte
und Art. 2 GG). Unter dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht versteht man, dass jeder
seine eigene Persönlichkeit frei entfalten darf – also sein kann, wie er möchte – solan-
ge er hierdurch nicht Rechte anderer verletzt.
Persönlichkeitsrechte dienen dem Schutz vor Eingriffen in die Privat- und Intim-           Schutzbereich
sphäre. Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht soll sicherstellen, dass man nicht in der
Ehre oder der freien Entfaltung seiner Persönlichkeit angegriffen oder gestört wird.
Ein Beispiel für ein Allgemeines Persönlichkeitsrecht ist neben dem Schutz der Ehre
und dem Datenschutz das „Recht am eigenen Bild“.
Das „Recht am eigenen Bild“ schützt davor, dass Fotos und Videos nicht ohne Wis-           Recht am
sen und ohne Einwilligung des Abgebildeten kopiert, weitergegeben, verbreitet oder         eigenen Bild
veröffentlicht werden. Der Abgebildete darf stets selbst entscheiden, ob und unter
welchen Bedingungen Fotos von ihm ins Netz gestellt werden. Das „Recht am eigenen
Bild“ wird jedoch nicht grenzenlos gewährt. Der Abgebildete muss ausnahmsweise
die Veröffentlichung hinnehmen, wenn er auf dem Foto Teil einer Menschenmenge
z. B. bei einem Konzert, einem Straßenfest oder einer Demonstration ist.
Eine Veröffentlichung ist ebenfalls erlaubt, wenn der Abgebildete nur
Beiwerk ist und eigentlich etwas anderes fotografiert wird, wie z. B. eine
Sehenswürdigkeit. Fotomodelle, die für die Fotos bezahlt werden, und
Prominente müssen ebenfalls die Veröffentlichung von Fotos hinnehmen.
Im Einzelfall kann ein besonders künstlerisches Foto auch ohne Einwilligung
des Abgebildeten veröffentlicht werden.
Für die Veröffentlichung von Fotos Minderjähriger gelten spezielle Rege-
lungen. So dürfen Eltern bei Fotos von ihren unter 14-Jährigen Kindern al-
leine über die Veröffentlichung entscheiden. Bei 14- bis 18-Jährigen sollten
bei der Veröffentlichung von Fotos die abgebildeten Jugendlichen ebenso
wie die Eltern um Erlaubnis gefragt werden. Für den schulischen Bereich
gilt in Bayern folgende Regelung: Bei minderjährigen Schülerinnen und
Schülern bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres müssen die Erziehungsbe-
rechtigten einwilligen, bei minderjährigen Schülerinnen und Schülern ab Vollendung
des 14. Lebensjahres diese selbst und die Erziehungsberechtigten. Nach der DS-GVO
können Minderjährige ab 16 Jahren allein bei der Nutzung von Diensten der Informa-
tionsgesellschaft einwilligen.
Wenn man Fotos oder Videos von anderen ins Netz stellt, sollte man dies – nicht            Veröffentlichung
nur aufgrund eines möglichen Verstoßes gegen das „Recht am eigenen Bild“ – stets           abwägen
sorgfältig abwägen, sondern auch immer überlegen, wie man es selbst fände, wenn
bestimmte Fotos oder Videos von einem im Netz wären. Also auch ethische Gesichts-
punkte sollten bei der Fotoveröffentlichung stets eine Rolle spielen.

Hintergrund                                                                    Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                            32 / 46

Privatsphäre & Datenschutz
Die Privatsphäre einer Person bezeichnet den Bereich, der nicht öffentlich ist und       Definition
nur die eigene Person angeht. Unter Datenschutz versteht man den Schutz des Ein-
zelnen vor dem Missbrauch personenbezogener Daten. Jeder Mensch soll grundsätz-
lich selbst entscheiden können, wem, wann und welche seiner persönlichen Daten
zugänglich sind. Das nennt man auch „informationelle Selbstbestimmung“. Gerade
auf diese beiden Aspekte sollte bei der Nutzung von Social-Media-Angeboten geach-
tet werden.
Eine der wichtigsten Funktionen in Social-Media-Angeboten ist die Möglichkeit,           Funktion „privat“
seine Daten vor der Öffentlichkeit zu verbergen und nur einem ausgewählten
Publikum (den „Freunden“) sichtbar zu machen. Nutzer sollten diese Möglichkeit in
Anspruch nehmen. Zwar bieten sie keinen 100-prozentigen Schutz vor Missbrauch der
Daten, doch das Risiko wird ein wenig eingedämmt. Die EU-Initiative klicksafe bietet
einen Leitfaden zu den Einstellungsmöglichkeiten in verschiedenen Social-Media-
Angeboten, die den Schutz der Privatsphäre verbessern.
Die Frage, ob die Veröffentlichung der eigenen Daten in Ord-
nung ist oder nicht, kann nicht eindeutig beantwortet werden.
Alle Informationen – sofern sie nicht rassistisch, gewaltverherrli-
chend, pornografisch etc. sind – dürfen rein rechtlich veröffent-
licht werden. Es liegt im Ermessen des Einzelnen oder natürlich
der Erziehungsberechtigten. Problematisch sind aus leicht
nachvollziehbaren Gründen Fotos, die man als „sexy“ bezeichnen
könnte – übrigens von Mädchen wie von Jungen.
Die Angabe von Hobbys ist meistens unproblematisch, es sei                               Vorlieben
denn, es sind sehr private. Auch die Lieblingsmusik und Lieblings-
bücher fallen unter die Kategorie „wahrscheinlich unbedenklich“.
Auf keinen Fall sollten private Daten wie Adresse oder Telefon-
nummer angegeben werden!
Personenbezogene Daten sind wie Gold für die Betreiber von Social-Media Platt-           Datensammler
formen. Marktdatenhändler, Internet-Tracking-Unternehmen und die Werbewirt-
schaft freuen sich über so wertvolle Daten, die einzelne Nutzer mit ihren Wohnorten,
Hobbys, Nutzungsgewohnheiten u.v.a. identifizierbar machen. Kein Wunder, dass so
mancher Betreiber der Versuchung nicht widerstehen kann und diese Daten an Dritte
weitergibt. Es lohnt, wie so oft, ein genauer Blick in die Datenschutzerklärung und in
die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Besonders in der Kritik sind hier die Angebo-
te wie „Apps“ und Spiele, die mit Social-Media Angeboten verknüpft sind. Hier muss
der Nutzer oft in die Weitergabe seiner Daten einwilligen, will er die Anwendung
nutzen.

Hintergrund                                                                   Stiftung Medienpädagogik Bayern
Ich im Netz                                                                                        33 / 46

Bevor Kinder und Jugendliche Social-Media-Angebote nutzen können, müssen sie         Registrierung
zunächst ein Profil anlegen und sich mit einer E-Mail-Adresse registrieren. Obwohl
die AGB vieler Social-Media-Angebote ein Mindestalter von z. B. 13 oder 16 Jahren
für Nutzerinnen und Nutzer vorschreiben, nutzen auch jüngere Kinder die Angebote.
Denn eine tatsächliche Überprüfung des angegebenen Alters findet bei der Anmel-
dung nicht statt. Mit der Registrierung stimmen Jugendlichen den Allgemeinen Ge-
schäftsbedingungen der Anbieter zu. Häufig ohne eine genaue Vorstellung darüber zu
haben, welche Rechte sie damit den Anbietern einräumen. Darunter können durch-
aus problematische Aspekte sein, z. B. Nutzung personenbezogener Daten, Verwer-
tung der hochgeladenen Bilder oder Möglichkeiten für personalisierte Werbung.
Das wohl bekannteste Social-Media-Angebot ist Facebook. Bei Jugendlichen sind        Beliebte Angebote
allerdings mittlerweile andere Angebote wie z. B. TikTok, Instagram, Snapchat oder
Pinterest beliebter. Auch Online-Videoplattformen wie YouTube werden von Jugend-
lichen viel genutzt. Nutzerinnen und Nutzer können hier eigene Filme hochladen und
andere können sie kommentieren und bewerten. Die Angebote werden in der Regel
mit einer entsprechenden App auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tab-
lets genutzt.

Hintergrund                                                               Stiftung Medienpädagogik Bayern
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