IG Holzkraft - Pressespiegel

 
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IG Holzkraft - Pressespiegel
                        21.9.2020

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IG Holzkraft - Pressespiegel

Inhaltsverzeichnis
IG Holzkraft
Produktion wurde eingestellt                                                                 Seite 3
   Bezirksblätter Niederösterreich vom 16.09.2020 (Seite 18)
EAG-Entwurf stößt auf breite Zustimmung, Nachbesserungen gefordert                           Seite 4
   APA-Journal Energie vom 16.09.2020

Themen
EAG: Ausnahmen gefordert                                                                     Seite 6
   Österreichische BauernZeitung vom 17.09.2020 (Seite 11)
BP erklärt Ende des Ölbooms                                                                  Seite 7
   Handelsblatt vom 15.09.2020 (Seite 023)
Lob und Kritik zum Erneuerbaren Ausbau Gesetz                                                Seite 9
   APA-Journal Energie vom 17.09.2020
Gewessler schickt Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) in Begutachtung                          Seite 11
   APA-Journal Energie vom 16.09.2020
Gewessler: Steuerreform soll Ungleichheit beenden                                           Seite 12
   APA-Journal Energie vom 15.09.2020
Schadholz als Energielieferant                                                              Seite 13
   Kurier vom 18.09.2020 (Seite 14)
Der bestellte Ökostrom-Boom kann beginnen                                                   Seite 14
   Die Presse vom 17.09.2020 (Seite 21)
Erneuerbare Energie                                                                         Seite 16
   risControl vom 10.09.2020 (Seite 3)

                                                               Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 2
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IG Holzkraft

"Bezirksblätter Niederösterreich" Nr. 38 vom 16.09.2020 Seite: 18 Ressort: Lokales Bezirksblätter Gmünd

Produktion wurde eingestellt
Es ist traurige Realita#t: Das Holzkraftwerk in Altweitra musste schließen
ALTWEITRA. Das Holzkraftwerk in Altweitra musste wegen fehlender gesetzlicher
Rahmenbedingungen die Energieproduktion einstellen. „Letzten Samstag, am 12. September,
mussten wir unser Werk in Altweitra abstellen“, sagt Nawaro-Gescha#ftsfu#hrer Hans-Christian
Kirchmeier. Grund fu#r die Abstellung ist das Auslaufen der aktuellen O#kostromvertra#ge.
„Seit vielen Jahren weisen wir immer wieder darauf hin, dass wir dringend gesetzliche
Rahmenbedingungen brauchen, um einen Weiterbetrieb unserer Kraftwerke zu ermo#glichen.
Darauf warten wir bis heute. Die U#bergangsregelungen aus dem Jahr 2019 haben die
Versprechungen jedenfalls nicht erfu#llt“, stellt Kirchmeier fest. Das Kraftwerk in Altweitra wird in
den na#chsten Wochen gereinigt und konserviert. Wenn das dringend erwartete Erneuerbaren
Ausbau Gesetz (EAG) eine wirtschaftlich sinnvolle Wiederinbetriebnahme ermo#glicht, dann
wird das Kraftwerk wieder hochgefahren. Fakt ist aber, dass die nun leider notwendige
Konservierung und etwaige Wiederinbetriebnahme sehr hohe Kosten verursachen, die wieder
verdient werden mu#ssen. Die Kraftwerkstechniker aus Altweitra wechseln nach Abschluss
der Reinigungsarbeiten in die zwei verbliebenen Nawaro-Holzkraftwerke nach Go#pfritz und
Rastenfeld. Aber auch hier ist die Zukunft ungewiss, da die O#kostromvertra#ge Mitte Dezember
auslaufen. Der Wegfall der Holzkraftwerke schla#gt sich nicht nur negativ auf die Wertscho#pfung
im Waldviertel nieder, auch Gescha#ftspartner wie Forst- und Gewerbebetriebe leiden unter
der Schließung. In einer Region, in der der Borkenka#fer massive Scha#den in den Wa#ldern
verursacht hat, gilt Nawaro als verla#sslicher und unverzichtbarer Abnehmer von Schadholz.
Nawaro hat bisher knapp 20 Prozent des Schadholzanfalls aus dem Waldviertel verarbeitet. „Es
ist vo#llig absurd, jetzt Holzkraftwerke mit enormem Aufwand stilllegen zu mu#ssen. Das ist ein
Schaden fu#r das Waldviertel. Ich habe bereits vor sechs (!) Jahren, im September 2014, die
politischen Entscheidungstra#ger auf Landes- und Bundesebene u#ber die Situation schriftlich
informiert und immer wieder konstruktive Lo#sungsvorschla#ge gemacht. Die Politik hat das
Problem auf die lange Bank geschoben“, meint Kirchmeier.
Bild: Das Holzkraftwerk in Altweitra musste schließen.

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APA-JOURNAL Energie vom 16.09.2020 Von: ivn/we/sp

EAG-Entwurf stößt auf breite Zustimmung,
Nachbesserungen gefordert
Wien (APA) - Die Vertreter der Erneuerbaren-Stromerzeuger und die E-Wirtschaft insgesamt sind
grundsätzlich zufrieden mit den heute (Mittwoch) präsentierten Inhalten des EAG ("Erneuerbaren
Ausbau Gesetz 2020") - im Detail sind aber immer noch Wünsche offen geblieben und einige
Punkte werden kritisch gesehen: So stößt sich die E-Wirtschaft an der geplanten doppelten
ökologischen Prüfung von Wasserkraftwerken.
"Mit diesem Gesetzesvorschlag haben wir einen wichtigen energiepolitischen Meilenstein
erreicht", sagte der Präsident von Oesterreichs Energie, Michael Strugl, laut Aussendung. Ihn stört
aber, dass es zusätzlich zur Prüfung im Genehmigungsverfahren für Wasserkraftwerke auch eine
weitere Prüfung im Zug der Förderung geben soll. "Massive Probleme" sieht die E-Wirtschaft bei
den künftigen Regelungen zur Netzreserve. Kraftwerken, die sich zwar nicht rechnen die aber für
die Versorgungssicherheit gebraucht werden, könnten Zwangsverpflichtungen drohen, befürchtet
Strugl. Auch Christoph Wagner, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich
(EEÖ), sieht "noch Diskussionsbedarf in manchen Punkten".
IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl begrüßte den Begutachtungsentwurf als "gute
Grundlage für intensive Diskussionen", klar sei aber, "dass die Windkraft deutlich mehr zur
Zielerreichung beitragen könnte, als ihr derzeit in den Eckpunkten des EAG zugedacht wird".
Der Geschäftsführer der Kleinwasserkraft Österreich, Paul Ablinger, zeigte sich "sehr erfreut"
über den Entwurf, insbesondere über die Anpassung der Unterstützungsdauer an die international
üblichen 20 Jahre. Optimistisch zeigte sich auch Herbert Paierl, Chef des Bundesverbands
Photovoltaic Austria: "Einige wesentliche Punkte, für die wir uns seit langem einsetzen, sind
berücksichtigt worden." Allerdings müssten wichtige Details in den nächsten Wochen noch
angepasst werden. Ähnlich sieht es die IG Holzkraft: "Der vorliegende Entwurf sieht für
die Holzkraftwerke vielversprechend aus, aber einige wichtige Details sind noch offen", so
Vorstandschef Hans-Christian Kirchmeier. Die Gaswirtschaft vermisst im EAG hingegen klare
Regelungen zur Einspeisung von "Grünem Gas" ins Gasnetz. "Anstatt Investitionen in Grünes
Gas, Sektorkopplung und Wasserstoff zu forcieren, bleibt von den angekündigten Plänen der
Bundesregierung dazu wenig übrig", kritisiert der Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme,
Michael Mock.
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sieht in dem Entwurf wesentliche
Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft umgesetzt. "Ohne Biomasse und Biogas ist die
Energiewende nicht zu schaffen", so die Ministerin. "Das vorgelegte Paket ist begrüßenswert
und setzt wichtige Eckpfeiler für die Energiewende", meinte auch der Präsident des Biomasse-
Verbandes, Franz Titschenbacher. Auch er vermisst die Ausgestaltung des erneuerbaren
Gasausbaues. Die Bauern sehen ihre Interessen vor allem durch Köstinger gut vertreten, wie
sowohl Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger als auch Bauernbund-Direktor
Norbert Totschnig und Felix Montecuccoli, Präsident der LandForst Betriebe Österreich,
festhielten.
Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf begrüßte den EAG-Entwurf, aber auch er
sieht noch Bedarf "nachzuschärfen". Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger freute sich
über den Wegfall der Ökostrom-Pauschale für Saisonbetriebe. Niederösterreichs LHStv. Stephan
Pernkopf (ÖVP) erwartet sich durch das Gesetz unter anderem einen massiven Schwung für
Photovoltaik-Anlagen. Schon jetzt gebe es 40.000 PV-Anlagen, "bis 2030 erwarten wir uns eine
Verdreifachung", betonte Pernkopf in einer Aussendung.

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SPÖ und Arbeiterkammer wünschen sich eine Entlastung für die Haushalte. "Bereits heute
tragen die privaten Haushalte bei nur einem Viertel des Stromverbrauchs beinahe die Hälfte der
Förderkosten", kritisierte Christa Schlager, von der AK Wien. SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll
forderte eine Kostendeckelung von 100 Euro pro Haushalt.
Die Umweltschutz-Organisation WWF Österreich begrüßte den angekündigten Einbau von
Naturschutzkriterien in den EAG-Entwurf, um die schädlichsten Wasserkraft-Projekte von
Subventionen auszuschließen. WWF-Expertin Bettina Urbanek sprach von einem "Schritt in
die richtige Richtung". Auch Johannes Wahlmüller von Global 2000 begrüßte den Entwurf,
er fordert aber mehr Tempo bei allen anderen Klimaschutzvorhaben. Der Präsident des
Umweltdachverbandes, Franz Maier, sieht im Entwurf "ernsthaftes Bemühen", damit das EAG
zum "großen Wurf" werde, seien aber noch Nachbesserungen nötig.
(Schluss) ivn/we/sp

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Themen

"Österr. BauernZeitung" Nr. 38/2020 vom 17.09.2020 Seite 11 Ressort: Niederösterreich NÖ/Wien/Bgld.

EAG: Ausnahmen gefordert
Biomasseanlagen, die Schadholz verwerten, sollen durch das Erneuerbaren Ausbau-
Gesetz unterstützt werden: zum Schutz der Wälder und des Klimas.
Die Verhandlungen zum Erneuerbaren Ausbau-Gesetz (EAG) gehen in die Zielgerade.
Bauernbundobmann LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf richtete aus gegebenem Anlass eine
dringende Forderung an die zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler: "Die Situation
ist vor allem im Waldviertel dramatisch. Wir müssen das Borkenkäfer-Holz so schnell wie
möglich aus dem Wald rausholen und verwerten, um die weitere Verbreitung einzudämmen.
Biomasseanlagen, die dieses Schadholz abnehmen, müssen im Erneuerbaren Ausbau-Gesetz
besonders unterstützet werden. Wir brauchen daher eine praxistaugliche Lösung für jene
Anlagen, die mögliche Kriterien nicht erfüllen. Gerade deshalb fordere ich eine Ausnahme für
Anlagen, die vorwiegend Schadholz verwerten. So schützen wir das Klima und unsere Wälder
und stärken die heimische Wirtschaft."

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"Handelsblatt" Nr. 178 vom 15.09.2020 Seite: 023 Ressort: Unternehmen Von: Witsch, Kathrin
ENERGIE-AUSBLICK

BP erklärt Ende des Ölbooms
BP warnt in seinem Ausblick: Corona könnte das Öl-Zeitalter früher beenden als gedacht.
Kathrin Witsch
Die weltweite Ölnachfrage könnte ihren Höhepunkt schon längst überschritten haben und
der Ölboom ein jähes Ende finden: Zu diesem folgenreichen Schluss kommen die Analysten
des britischen Ölkonzerns BP in ihrem alljährlichen Energy Outlook. "In der modernen
Energiegeschichte gab es noch nie einen absoluten Nachfragerückgang der fossilen Rohstoffe.
Das ändert sich jetzt", verkündet BP-Chefökonom Spencer Dale mit achtungsheischender Miene
bei der Vorstellung der Studie am Montag via Webcast.
Als das Zeitalter der Kohle zu Ende gegangen sei, habe das Zeitalter des Öls begonnen,
erklärt der ehemalige Chefvolkswirt der Bank of England. "Ab 2040 werden alternative Energien
die stärkste Kraft im globalen Energiesystem", ist Dale überzeugt. Jetzt beginne das Zeitalter
der Erneuerbaren. Grund für die plötzliche Kehrtwende ist die Coronakrise. Die könnte einen
"signifikanten und nachhaltigen" Einfluss auf den Verlauf der globalen Wirtschaft haben - und
damit auch auf die weltweite Energienachfrage, schreibt BP.
Bislang sprachen Experten immer von einer stetig steigenden Nachfrage nach dem schwarzen
Rohstoff bis mindestens 2035. Auch BP war sich dessen ziemlich sicher und prognostizierte
eine Stagnation des Ölbooms erst in 20 Jahren. Bis zum Jahre 2040 werde der weltweite
Energieverbrauch - getrieben vor allem durch die steigende Nachfrage in China und Indien - um
ein Drittel zulegen.
Einige Corona-Auswirkungen dürften anhalten
"Die weltweite Rezession wird Länder wie Brasilien, Indien und Afrika, die die Energienachfrage
in den letzten Jahren massiv vorangetrieben haben, jetzt besonders hart treffen", sagte Dale. Der
Einfluss von Corona auf die Ölnachfrage sei enorm.
Die durch die Pandemie ausgelösten Verhaltensänderungen wie selteneres Reisen und die
Umstellung von Flugzeugen auf andere Verkehrsmittel lösten sich zwar vermutlich im Laufe der
Zeit auf, sobald das Virus unter Kontrolle gebracht werde.
Einige der Auswirkungen würden jedoch wahrscheinlich anhalten, beispielsweise die Arbeit von
zu Hause aus, und "das wird Spuren hinterlassen", sagte Dale.
"Die Pandemie könnte die Wende von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien
beschleunigen", schreiben die BP-Experten. Und zwar so massiv, dass in einem der drei
Szenarien des Energy Outlooks der Höhepunkt des Ölbooms sogar schon heute erreicht
sein könnte. "Die Pandemie könnte sogar noch deutlich schwerere Folgen haben. Unsere
Berechnungen sind noch relativ verhalten", stellt Dale klar. Eine Rückkehr zu der Zeit vor Corona
wird es in seinen Augen jedoch nicht geben.
Ganz so drastisch hatten die Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) es bislang
allerdings nicht gesehen. Noch im Juni rechnete die IEA für das Jahr 2021 mit einem Zuwachs
der Nachfrage auf täglich 97,4 Millionen Barrel.
Bei BP geht selbst die optimistischste Schätzung für die nächsten zwei Jahrzehnte von
einer Nachfrageentwicklung aus, die "weitgehend stagniert", da die Welt sich im Zuge der
Energiewende immer mehr von fossilen Brennstoffen verabschiede. Unter dem "Business-as-
usual-Szenario", in dem Richtlinien und Technologien ihre Entwicklung nach aktuellen Trends
fortsetzen, würde die Ölnachfrage zwar auf einem erhöhten Niveau bleiben, aber in den nächsten

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20 Jahren mit etwa 100 Millionen Barrel pro Tag weitgehend stagnieren, bevor sie bis 2050 auf
etwa 95 Millionen Barrel pro Tag sinkt.
BP richtet sich neu aus
Für den britischen Ölgiganten kommen die neuen Zahlen genau zur richtigen Zeit. BP-Chef
Bernard Looney hatte bereits im August eine Neuausrichtung des fossilen Energieunternehmens
angekündigt. Fünf Milliarden US-Dollar jährlich sollen nun in den Aufbau des Geschäfts mit
erneuerbaren Energien investiert werden. Die Öl- und Gasproduktion hingegen werde in den
nächsten zehn Jahren um 40 Prozent sinken. Außerdem will BP seinen Netto-Kohlendioxid-
Ausstoß bis spätestens 2050 auf null senken.
Der Milliardenkonzern hat einen Wandel bitter nötig. Das Deepwater-Horizon-Unglück im Golf von
Mexiko, die anschließende Ölpreiskrise und nun die plötzlich eingebrochene Nachfrage haben BP
in den vergangenen Jahren zu einem harten Sparkurs gezwungen. Im zweiten Quartal machte
BP einen Rekordverlust von fast 18 Milliarden US-Dollar, die Dividende wurde halbiert, und mehr
als 10.000 der insgesamt 70.000 Stellen sollen gestrichen werden.
Die Ölbranche ist von den Folgen der globalen Pandemie besonders betroffen. Nicht nur,
dass die Nachfrage von heute auf morgen eingebrochen ist, auch der Ölpreis zeigte sich
in den vergangenen Monaten alles andere als krisenfest. Nach kurzer Unterbrechung in der
vergangenen Woche hat der Preis für die europäische Ölsorte Brent seine Verlustserie am Montag
fortgesetzt. Mit knapp 39 Dollar pro Barrel (rund 159 Liter) liegt der Rohölpreis damit immer noch
deutlich unter der Marke von 45 Dollar, die das schwarze Gold den Sommer über durchschnittlich
kostete. Kathrin Witsch
ZITATE FAKTEN MEINUNGEN
2040 werden alternative Energien laut BP die stärkste Kraft im globalen Energiesystem sein.
Quelle: Energy Outlook
Bild: Ölförderpumpe: Die Zeit des "schwarzen Golds" läuft allmählich ab.
Bild: TAMIR KALIFA The New York Times
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                                                                                  Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 8
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APA-JOURNAL Energie vom 17.09.2020 Von: sp

Lob und Kritik zum Erneuerbaren Ausbau Gesetz
Wien (APA) - Zum geplanten Erneuerbaren Ausbau Gesetz gibt es viel Lob, aber auch
Kritik. Sowohl ÖGB-Chef Wolfgang Katzian als auch IV-Präsident Georg Knill wünschen
sich eine Deckelung des Förderaufwands, die E-Wirtschaft Investitionssicherheit, um die
Versorgungssicherheit aufrechterhalten zu können. Umweltministerin Leonore Gewessler
versuchte am Mittwochabend bei einer Diskussion Bedenken zu zerstreuen.
Auf Grundlage des EAG, das Gewessler am Mittwoch in die sechswöchige Begutachtung
geschickt hat und dessen Inkrafttreten für Anfang 2021 geplant ist, soll die heimische
Stromaufbringung bis 2030 übers Jahr gerechnet zur Gänze mit Erneuerbaren Energien bestritten
werden. Bis dahin soll die entsprechende Erzeugungskapazität um zwei Drittel oder um 27 TWh
angehoben werden.
Kumuliert 10 Mrd. Euro an Förderungen sollen bis dahin bis zu 30 Mrd. Euro Investitionen
auslösen. Das Paket sei "ein unglaublicher Konjunkturmotor". Es bringe ein ausreichend flexibles,
aber dennoch kontinuierliches Fördersystem, so Gewessler, die bei einem virtuellen Trendforum
des E-Wirtschafts-Verbandes Oesterreichs Energie von einem "Meilenstein" und einem ganz
wichtigen Schritt zu einem klimaneutralen Österreich im Jahr 2040 sprach.
Gewerkschaftsbund-Chef Katzian und Industriellenvereinigungs-Präsident Knill sprachen sich
für eine Deckelung der Förderkosten für die Subventionierung des Erneuerbaren-Stroms aus -
zugunsten ihres jeweiligen Klientels. Die Haushalte seien schon besonders belastet, es sollte auf
die Balance geachtet werden, mahnte Katzian. Er regte an, auch für die Privathaushalte ein Limit
oder die Finanzierung eines Teils aus einem öffentlichen Topf zu überlegen. Die Privathaushalte
würden bei nur einem Viertel des Stromverbrauchs fast die Hälfte der Förderkosten tragen, hatte
die AK Wien schon tagsüber kritisiert.
Knill forderte namens der Industrie sowohl eine Planbarkeit für Unternehmen ein, die in
Erneuerbare investieren wollen, als auch zugunsten der Stromkunden, etwa der stromintensiven
Betriebe. Es gehe um Ausgewogenheit zwischen klima- und wirtschaftspolitischen Aspekten.
Im Regierungsprogramm stehe ein Fixdeckel drin, erinnerte der IV-Präsident, im EAG-Entwurf
hingegen eine Milliarde.
Gewessler wies Ängste vor überbordender Förderkosten zurück. "Mit einer Milliarde Euro im
Jahr können wir das machen", versicherte sie und verwies auf eine Kalkulation auf Basis der
erwarteten Post-Covid-Strompreise - je geringer die Marktpreise, desto mehr muss gestützt
werden. Und bei der Förderkosten-Aufteilung baue man auf dem Aufbringungsmechanismus laut
Sozialpartnerkompromiss auf. Im Jahr 2016 sei das jährliche Fördervolumen bei über 800 Mio.
Euro oder 120 Euro pro Durchschnittshaushalt gelegen; davon werde man laut den Simulationen
nicht wesentlich abweichen.
Für Oesterreichs-Energie-Präsident Michael Strugl geht der EAG-Entwurf "in die richtige
Richtung". Wichtig sei für die E-Wirtschaft Investitionssicherheit, aber auch eine langfristige
Regelung für die Reservekapazität - wobei er diese ebenso noch vermisst wie die Gewähr,
dass neue Akteure nur bei netzdienlichem Verhalten ins System kommen. Es müsse abrufbare
Kraftwerksreserve gewährleistet und wirtschaftlich darstellbar sein, betonte Strugl: "Wir müssen
alles tun, um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten." Gewessler erklärte dazu, man plane
eine gute, moderne Regelung und stelle die Netzreserve auf breitere Beine: "Das Gesetz nimmt
die Versorgungssicherheit genauso ernst wie den Erneuerbaren-Ausbau." Strugl pochte auf
der Wichtigkeit eines netzdienlichen Verhaltens neuer Player, das sei umso wichtiger je mehr
volatilen Strom aus erneuerbaren Quellen es im System gebe. Den Aufwand der Branche für die
zusätzlichen 27 TWh bezifferte er mit 25 Mrd. Euro - noch ohne die Wertschöpfungseffekte, die
er auf nochmals rund zwei Drittel davon zusätzlich taxierte.

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Nicht nur Strugl, auch Katzian urgierte ein klares Bekenntnis zum Stromnetzausbau - "sonst wird
es ein Bauchfleck", wie der ÖGB-Chef warnte. "Wollen wir die Dezentralisierung der Erzeugung,
müssen wir die Infrastruktur dafür bauen", formulierte es der Präsident von Oesterreichs Energie.
Das betreffe Stromleitungen, aber auch Windräder und Photovoltaik auf Freiflächen. Die allein
bei PV zusätzlich geplanten 11 TWh seien nicht allein mit Hausdächern, sondern nur mit Hilfe
von Freiflächen zu erreichen, so Strugl. Daher verstehe er nicht , warum man gerade hier einen
Abschlagsfaktor vorsehe.
Allfällige Unklarheiten im Gesetzestext werde man im Zuge der Begutachtung natürlich
nachschärfen, sicherte die Umweltministerin zu dem insgesamt hundert Paragrafen "schweren"
EAG zu. Das Thema "Grünes Gas" werde man als großes, komplexes Thema in einem eigenen
Gesetz auf den Weg bringen.
(Schluss) sp

                                                                    Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 10
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APA-JOURNAL Energie vom 16.09.2020 Von: ivn/sp

Gewessler schickt Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG)
in Begutachtung
Wien (APA) - Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat heute den Entwurf für das
überfällige "Erneuerbaren Ausbau Gesetz 2020" (EAG 2020) in die Begutachtung geschickt, mit
dem das Fördersystem grundlegend umgebaut wird, um die Produktionskapazität für Strom aus
erneuerbaren Quellen bis 2030 um 27 TWh auszubauen. Das Gesetz soll am 1. Jänner 2021 in
Kraft treten.
"Das Erneuerbaren Ausbau Gesetz ist fertig und mit ihm der zentrale Baustein am Weg 100
Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030", sagte Gewessler bei einer Pressekonferenz
am Mittwoch. "Die nächsten zehn Jahre entscheiden über den Erfolg der Energiewende in
Österreich."
Die Begutachtungsfrist wurde mit sechs Wochen angesetzt, die Notifizierung bei der EU-
Kommission läuft parallel dazu - man habe bei den zuständigen Kommissaren angemeldet, dass
es pressiert, weil das Gesetz pünktlich zum Jahreswechsel in Kraft treten soll, heißt es aus dem
Klimaschutz-Ministerium.
Die Eckpunkte des EAG: Der Förderaufwand für den Erneuerbaren-Ausbau soll, durchgerechnet
über drei Jahre, eine Milliarde Euro pro Jahr nicht überschreiten. Das Zubauziel liegt bei 27 TWh
(Terawattstunden) an erneuerbarer Erzeugung - heute sind es rund 55 TWh, damit können derzeit
ungefähr zwei Drittel der Stromerzeugung mit Erneuerbaren abgedeckt werden, das fehlende
Drittel soll bis 2030 dazukommen.
Ein Ziel des EAG ist es auch, den Projektbetreibern, etwa für Windkraftanlagen, mehr Stabilität
und Planungssicherheit zu geben. Dazu gehört, dass die Förderdauer einheitlich für alle
Technologien (Photovoltaik, Wind, Wasserkraft usw.) auf 20 Jahre festgelegt wird, womit mit
anderen Ländern gleichgezogen wird. Bisher wurde ja z.B. von den Windkraft-Erzeugern beklagt,
dass wegen der aktuellen Förderdauer von 13 Jahren viele Anlagen bereits vor ihrer technischen
Abschreibungsdauer aus der Förderung herausgefallen seien. Die Höhe der Prämien wird sinken,
weil die Förderung über einen längeren Zeitraum verteilt wird.
Es gibt mehrere Arten der Förderung: Für kleinere Anlagen mit höherem Eigenverbrauch,
z.B. PV-Anlagen auf dem eigenen Hausdach, soll es eine Investitionsförderung geben. Für
größere Anlagen, die ihren erzeugten Strom selbst vermarkten müssen, soll es Marktprämien
geben, die auf den Marktpreis aufgeschlagen werden. Die Höhe der Prämien soll, abhängig
von der Technologie, per Verordnung festgelegt oder durch Auktionen ermittelt werden. Bei der
Windkraft soll die Prämie per Verordnung einmal jährlich festgelegt werden, bei der Biomasse
und Photovoltaik ist das Auktionssystem vorgesehen.
Eine weitere Neuerung, die das EAG bringt, sind die Energiegemeinschaften, nämlich die
Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) und die Bürger-Energiegemeinschaften (BEG).
Bei der BEG können die Mitglieder der Gemeinschaft gemeinsam Kraftwerke betreiben und
gemeinsam verbrauchen, wobei der Verbrauch nicht in der Region erfolgen muss. Die EEG
hingegen sind regional, sie sollen ermäßigte Netzgebühren erhalten, weil der Strom nicht über
größere Entfernungen transportiert werden muss.
Weil das Thema Energie in Österreich eine Ländermaterie ist, braucht das EAG eine
Zweidrittelmehrheit sowohl im Nationalrat als auch im Bundesrat.
(Schluss) ivn/sp

                                                                    Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 11
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APA-JOURNAL Energie vom 15.09.2020 Von: ad/af

Gewessler: Steuerreform soll Ungleichheit beenden
Wien (APA) - Angesichts der Greenpeace-Studie mit der Analyse von CO2-Emissionen aufgeteilt
nach Einkommen in Österreich kündigte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in
einem Statement gegenüber der APA an, die dort aufgezeigte Ungleichheit in der Steuerreform
ausgleichen: "Mit einer ökosozialen Steuerreform sorgen wir dafür, dass diejenigen die weniger
ausstoßen auch weniger bezahlen."
Laut der Studie der NGO verursachen die reichsten zehn Prozent der Privathaushalte über viermal
so viele klimaschädliche Emissionen wie die untersten zehn Prozent. "Klimaschutz und soziale
Gerechtigkeit gehören zusammen. Gerade der CO2-Ausstoß in Österreich ist sehr ungleich
verteilt. Und alle die unser Klima besonders belasten, sollen dafür einen gerechten Preis bezahlen.
Davon profitieren - das zeigt uns der Report von Greenpeace - viele Menschen, die es ohnehin
nicht leicht haben", so Gewessler.
Umweltbewegung Fridays for Future forderte die vorzeitige Einführung der Steuerreform. Um den
Druck auf die Politik zu erhöhen, bekräftigte man den Aufruf für die Teilnahme am Weltweiten
Klimastreik, der am 25. September in ganz Österreich unter dem Motto "Fight Every Crisis!"
stattfinden wird.
Auch die Arbeiterkammer (AK) rief dazu auf, soziale Unterschiede beachten, "und dabei die Lage
der Menschen mit kleinem Einkommen berücksichtigen", so die Leiterin der AK Abteilung Umwelt
und Verkehr, Sylvia Leodolter. "Wer ein kleineres Einkommen hat, hat oft von vornherein keine
Wahl, etwa wenn es um die Heizung geht." Die AK schlug zudem die Förderung der Umstellung
fossiler Heizungsformen, gute und leistbare Öffi-Angebote und den Ausbau von Radwegen vor.
Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise und der hohen Arbeitslosigkeit fordert auch
der VCÖ ein Vorziehen der ökosozialen Steuerreform. "Das was die Republik nicht will, wie
klimaschädliche Emissionen und Ressourcenverbrauch, ist deutlich höher zu besteuern, während
Abgaben und Steuern auf das was die Gesellschaft will, nämlich Arbeitsplätze, zu reduzieren
sind", betonte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
"Wir brauchen massive öffentliche Investitionen - für den sozial-ökologischen Umbau der
Industrie, regionale Produktion und Landwirtschaft, für öffentliche Mobilität und erneuerbare
Energien", erklärte indes Michael Torner von der Nichtregierungsorganisation Attac Österreich.
Man fordere daher, dass die Reichsten als Hauptverursacher der Klimakrise einen angemessenen
Beitrag für diese Investitionen leisten - über Vermögens- und Erbschaftsteuern sowie eine
gerechtere Besteuerung von Konzerngewinnen und Kapitaleinkommen.
(Schluss) ad/af

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"Kurier" vom 18.09.2020 Seite: 14 Ressort: Fuzo Abend, Abend

Schadholz als Energielieferant
Landwirtschaft. Neben E-Fuels gibt es noch andere synthetische Kraftstoffe. Unter anderem
können eine ganze Reihe an natürlichen Stoffen verwendet werden, um Biogas oder Biodiesel
herzustellen. Durch das sogenannte Fischer-Tropsch-Verfahren wird Kohlendioxid gebunden und
bei der Verbrennung wieder in die Atmosphäre abgegeben.
Borkenkäfer Eine neue Studie der TU Wien zeigt, dass man solcherart etwa Holz von Bäumen
verwerten könnte, die wegen Borkenkäferbefall gefällt werden. "Der große Vorteil von Holzgas und
Holzdiesel ist, dass man Reststoffe einsetzen kann", erklären Anna Mauerhofer und Alexander
Bartik, die an dem Projekt mitarbeiten. "Das muss nicht nur Holz sein, man kann jegliche biogenen
Abfälle verwenden." Die verfügbaren Reststoffe würden laut der Studie problemlos ausreichen,
um die komplette heimische Land- und Forstwirtschaft mit Treibstoff zu versorgen.
"Wenn man den gesamten Maschinen- und Fuhrpark der Landwirtschaft elektrifizieren wollte,
wären riesige Investitionssummen notwendig." Mit synthetischen Kraftstoffen hingegen sei keine
Umrüstung notwendig. Die Investitionen in den Aufbau von Holzgas- und Holzdieselanlagen
wären aber auch nicht gerade gering. Laut den Forschern müsste man für den fossilen Ausstieg
der Landwirtschaft rund 2 Milliarden Euro innerhalb von 10 Jahren aufwenden. Entscheidend für
den Erfolg seien eine Bepreisung von -Emissionen und politischer Wille. D. Kotrba

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"Die Presse" vom 17.09.2020 Seite: 21 Ressort: Economist Österreich, Abend, Österreich, Morgen

Der bestellte Ökostrom-Boom kann beginnen
Energie. 2030 will Österreich Ökostrom-Selbstversorger sein. Ein neues Gesetz regelt, wie viel
der Ausbau an Wind- und Solaranlagen die Bürger kosten soll - und wer davon profitieren wird.
Wettbewerb um Fördermittel ist (fast) keiner geplant.
von Matthias Auer
Wien. Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Der Energiewirtschaft war das Lachen
allerdings längst vergangen, so lang wartete die Branche bereits auf klare Spielregeln, die den
politisch erwünschten Ausbau von Ökostromanlagen auch irgendwie rentabel machen sollten.
Am Mittwoch legten die grüne Umweltministerin, Leonore Gewessler, und ÖVP-Staatssekretär
Magnus Brunner das heiß ersehnte Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz 2020 (EAG 2020) endlich zur
Begutachtung vor. Das Gesetz soll die notwendigen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass
Österreich in nur neun Jahren um die Hälfte mehr sauberen Strom produziert als heute. Wie kann
das gelingen - und was wird es kosten? "Die Presse" hat sich den Gesetzesentwurf im Detail
angesehen.
Die Ziele
Das große Ziel hat die türkis-grüne Koalition schon frühzeitig festgelegt. Im Jahr 2030 soll
sich Österreich zu hundert Prozent mit selbst erzeugtem Ökostrom versorgen können. Aktuell
liegt der Erneuerbaren-Anteil bei über 70 Prozent. Um die ambitionierte Vorgabe der Politik
umzusetzen, müssen die Unternehmen in den nächsten neun Jahren 27 Terawattstunden (TWh)
mehr Ökostrom produzieren. Das ist um die Hälfte mehr, als Wasser, Wind und Sonne bisher
liefern. Den Löwenanteil sollen Solar- und Windkraftanlagen mit elf bzw. zehn zusätzlichen TWh
beisteuern. Bei der Wasserkraft soll es hingegen nur um fünf und bei der Biomasse gar nur um
eine TWh nach oben gehen.
Das Geld
Für diese Mammut-Aufgabe veranschlagt die Regierung in Summe zehn Milliarden Euro an
Förderungen. Jedes Jahr sollen Ökostromerzeuger eine Milliarde Euro an Unterstützung erhalten.
Das ist ein knappes Drittel mehr als heute. Der von der EU ursprünglich gewünschte Wettbewerb
um die staatlichen Fördermittel kommt nur in homöopathisch kleinen Dosen. Jede einzelne
Technologie erhält weiterhin ihren eigenen Fördertopf, Auktionen finden nur in Einzelfällen (Solar-
Großanlagen, neue Biomasse-Anlagen) statt. Auch die Windkraftbetreiber müssen zumindest
in den ersten Jahren nicht um die Fördermittel konkurrieren. Der Markt sei zu klein und zu
konzentriert, um gute Ergebnisse bei Auktionen zu garantieren, heißt es aus dem Ministerium.
Für kleinere Solaranlagen (bis zu einer Maximalleistung von 500 Kilowatt) stehen jedes Jahr 60
Millionen Euro an Investitionsförderungen bereit. Auch kleine Wasserkraftwerke und Windräder
erhalten nur einmalig Geld. Großen Wind- und Solaranlagen garantiert die Regierung hingegen
einen variablen Aufschlag auf den jeweiligen Strompreis. Die Höhe dieser Marktprämie wird
entweder per Verordnung festgelegt oder in Teilbereichen durch eine Ausschreibung ermittelt.
Die Förderdauer steigt einheitlich von bisher 13 auf 20 Jahre. Bezahlen werden die Stromkunden
dafür. Haushalte haben zuletzt etwa 90 Euro im Jahr für Ökostromförderungen ausgegeben.
Dieser Betrag dürfte auf 120 Euro steigen.
Die Ökologie
Erstmals hat das Ministerium die Fördermittel auch an ökologische Kriterien geknüpft. So
bekommen Solaranlagen auf Dächern und auf versiegelten Flächen etwa um 30 Prozent mehr
Geld als Solarparks auf der Freifläche. Landwirtschaftliche Flächen und Grünland sind generell
tabu - es sei denn, die Gemeinden werden aktiv und widmen die Flächen entsprechend um. Ein
möglicher Stolperstein für die Zielerreichung ist die Ökologie bei der Wasserkraft. Das Gesetz

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sieht vor, dass selbst Anlagen, die bereits vollständig genehmigt sind, keine Förderung erhalten
sollen, wenn sie ökologisch wertvolle Flussabschnitte berühren. An diesem Punkt wird sich die
Stromwirtschaft in der Begutachtungsfrist noch abarbeiten.
Die Profiteure
Sieht man sich die Reaktionen auf den Gesetzesentwurf an, gibt es eigentlich nur Gewinner: Die
Stromwirtschaft klatschte ebenso Beifall wie Umweltschützer und Landwirte. Über sogenannte
Energiegemeinschaften soll jeder Einzelne die Möglichkeit haben, an der Energiewende
teilzuhaben. Der ideologische Anreiz ist hierbei allerdings deutlich höher als der finanzielle. Damit
das EAG wie geplant mit Anfang 2021 in Kraft treten kann, braucht die Regierung grünes Licht
von der EU, eine Zweidrittelmehrheit im Parlament und die Mehrheit der Länder hinter sich.
Maßgeblich ist hier die SPÖ. Sie fordert unter anderem eine Deckelung der Ökostromkosten auf
100 Euro pro Haushalt.

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"risControl" Nr. 37/2020 vom 10.09.2020 Seite 3 ONLine
Deloitte Österreich

Erneuerbare Energie
Eine im Juni dieses Jahr durchgeführte Studie zum Thema erneuerbare Energie von Universität
Klagenfurt, WU Wien, Deloitte Österreich und Wien Energie zeigt ein klares Bild der
Stimmungslage der österreichischen Bevölkerung zum Thema Klimapolitik und erneuerbare
Energien. Trotz COVID-19 haben die Themen weiterhin einen hohen Stellenwert. Die Mehrheit
der Befragten geht davon aus, dass der Klimawandel negative Auswirkungen auf das Leben aller
haben wird und diese bereits spürbar sind. Rund 60 Prozent befürworten daher die Verankerung
des Klimaschutzes als Staatsziel in der Bundesverfassung. Eine Mehrheit von 57 Prozent
unterstützt außerdem eine Ökologisierung des Steuersystems. Aber rund ein Viertel bezweifelt,
dass die Politik tatsächlich konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen wird. Die
Klimakrise beunruhigt die Österreicher trotz der COVID-19-Pandemie weiterhin. Knapp die Hälfte
der Befragten sieht in der Klimakrise eine vergleichsweise größere Gefahr für das Wohlergehen
der Menschen in den nächsten zehn Jahren. Allerding stehen 83 Prozent dem derzeitigen
positiven Klimaeffekt, der durch die COVID-19-Einschränkungen herbeigeführt wurde, skeptisch
gegenüber. Ohne wirksame Investitionen in den Klimaschutz ist für mehr als die Hälfte die nächste
Krise vorprogrammiert.

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