Im Restaurant "feingut" ist alles fein und gut!
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S P I TA L G A S T R O N O M I E Sie ist der veritable Eyecatcher im neuen Restaurant «feingut» des Luzerner Kantonsspitals in Luzern: Die wohl grösste Pflanzenwand der Schweiz mit ihren vier chinesischen Schriftzeichen und Symbolen für Feuer, Wasser, Erde und Luft. Im Restaurant «feingut» ist alles fein und gut! Dieses Restaurant wird als Benchmark in die Gastronomie für Lokal war in den Farben rötlich-braun gehalten und strahlte ein rustikales und Mitarbeitende in Schweizer Spitälern eingehen: Das Restaurant dunkles Ambiente aus. Auch die Arbeits- abläufe und die Warenpräsentation im «feingut» im Luzerner Kantonsspital setzt in Bezug auf Design, Selfservice-Restaurant waren trotz einer Funktionalität, Ambiente, Gäste- und Warenfluss sowie Food- maximalen Ausschöpfung des Poten- zials der Infrastrukturen immer schwieriger Präsentation neue Massstäbe in der Freeflow-Gastronomie. geworden — Grund genug für den seit 20 Jahren im Luzerner Kantonsspital Warum dies so ist, sagt der folgende Report. wirkenden Gastronomieleiter Urs Peter- Von Chefredaktor René Frech mann und sein Team, bereits vor zehn Jahren auf die unzulänglichen Um- stände und Gegebenheiten aufmerksam Das öffentliche Spitalwesen im Kanton tende sorgen sich täglich um die Gene- zu machen und zusammen mit dem be- Luzern ist vorbildlich organisiert: Unter sung und das Wohlergehen der Kranken. kannten Gastroplanungs-Unternehmen dem einheitlichen Dach des Luzerner Vor 30 Jahren wurde das Spital-Hoch- Creative Gastro Concept & Design AG Kantonsspitals werden die Spitäler an haus in Luzern mit heute 600 Patien- (Hergiswil) Ideen und Konzepte für eine den drei Standorten Luzern, Sursee und tenbetten und 4500 Mitarbeitenden Modernisierung der Spital- und Mitar- Wolhusen mustergültig geführt und be- realisiert. Demzufolge stammt auch das beiter-Gastronomie zu entwickeln. trieben. Die Krankenhäuser des Luzerner Mitarbeiter- und Gästerestaurant im Im Jahr 2010 gab die Geschäftsleitung Kantonsspitals umfassen 830 betriebene Spitalzentrum aus den ersten 80er- des Luzerner Kantonsspitals grünes Patientenbetten. Mehr als 5800 Mitarbei- Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Licht für das neue Freeflow-Restaurant 4/13 www.gourmetworld.ch 83
S P I TA L G A S T R O N O M I E Die Restaurant-Wand als grüne Oase. Der grosse Raum ist optimal strukturiert. Auch die Bereiche mit den Hoch- und Normaltischen sowie die unterschiedliche Bodengestaltung strukturieren den grossen Raum optimal. 84 www.gourmetworld.ch 4/13
S P I TA L G A S T R O N O M I E «feingut» — dies unter der Vorgabe, auf der bestehenden Fläche die Restau- rationskapazität von 460 auf 580 Sitz- plätze anzuheben, multifunktionale und trennbare Meeting- und Banketträume für 10 bis 150 Gäste vorzusehen und generell das neue Restaurant heller und lichtdurchfluteter zu gestalten. Mit dem umfassenden Bau- und Moderni- sierungsprojekt wurde (im Rahmen der öffentlichen Submission) das Basler Architektur-Unternehmen Burkhardt & Partner AG beauftragt. Die Creative Gastro Concept & Design AG (Hergiswil) und die Grossküchen- und Buffetanlagen- Spezialistin Schmocker AG (Interlaken) wurden mit der Gastroplanung und -ausführung betraut. Entstanden ist das Restaurant «feingut», das sowohl mit seinen Gästeräumen als auch mit seinem Freeflow-Bereich als Bench- mark in die Schweizer Spital- und Klinikgastronomie eingehen wird. Die grösste Pflanzenwand der Schweiz Gastronomieleiter Urs Petermann, unter dessen Führung 120 Mitarbeitende aus 17 Nationen wirken, zu GOURMET: «Das Restaurant wirkt heute trotz der Kapazitätserhöhung um 120 Sitzplätze heller, lichtdurchfluteter, freundlicher und besser strukturiert. Die alten be- pflanzten Sitzplatzinseln wurden ent- fernt, was auf gleicher Fläche die er- wähnte Erhöhung der Sitzplatzzahl möglich machte. An Stelle der früheren Den Spitalmitarbeitenden werden die aktuellen Mittags- und Menu-Angebote via Intranet, Pflanzeninseln ist mit der grünen, am Eingang des Restaurants und an grossflächigen Screens angezeigt. bepflanzten und mit den chinesischen Zeichen für Luft, Feuer, Erde und Wasser versehenen und in vier Teile auf- geteilten Innenwand — es dürfte sich um die grösste Pflanzenwand der Schweiz handeln — und mit der natürlichen grünen Aussenwand im Garten trotz der Grösse des Raumes eine grüne Oase der Erholung und Entspannung ent- standen. Die Bewässerung der von der Creaplant AG realisierten Pflanzenwand erfolgt automatisch. Die Pflanzenwand ist ein eigentlicher Eyecatcher und sorgt bei unseren Gästen, insbesondere bei unseren externen Gästen, immer wieder für Diskussionen und spontane Kompli- mente. Auch die Bodenfläche ist durch unterschiedliche Bodenbeläge und -farben optimal strukturiert. Zudem teilen die Bereiche mit den Hochtischen, mit den normalen Tischen und mit dem 4/13 www.gourmetworld.ch 85
S P I TA L G A S T R O N O M I E Impressionen von den vier Warmausgabe-Stationen mit Free Choice, zwei Tagesmenu-Ausgaben und dem Front Cooking. Clevere Lösungen der Schmocker AG: Die Durchreiche-Kühl- und Warmhalteschränke an der Rückwand der Warmausgabe-Stationen trennen die Bereiche Produktions- und Front-Küche. 86 www.gourmetworld.ch 4/13
S P I TA L G A S T R O N O M I E Blick in den grosszügigen Freeflow-Bereich, der von der Grossküchen- und Buffetanlagen-Spezialistin Schmocker AG realisiert wurde. wintergarten-ähnlichen Ambiente das dass auch das neue Restaurant ‘feingut’ Clevere Problemlösungen Restaurant optimal auf. Der Restaurant- von Anfang an auf viel Sympathie und Der neue Freeflow-Bereich im Restau- Garten bietet zusätzlich Platz für 170 Zustimmung stiess.» rant «feingut» ist tatsächlich bemerkens- Gäste. Generell konnten die Lärm- und Das allerdings ist nicht selbstverständ- wert: Die Mitarbeitenden im Luzerner Schalldämmung und die Lichtverhält- lich, mussten doch die Gäste liebgewon- Kantonsspital werden zuerst einmal via nisse verbessert werden.» nene Gewohnheiten aufgeben und sich Intranet, mit einer Food-Insel am Ein- an das neue Verpflegungs- und Free- gang des Restaurants und anhand von «Das Auge isst mit!» flow-Konzept anpassen. Bettina Fleig: grossen Screens oberhalb der Warm- Projektleiterin Bettina Fleig, Geschäfts- «Wir haben den Gäste- und Warenfluss ausgabe-Stationen über das aktuelle leitungsmitglied der Creative Gastro optimiert und der Food-Präsentation Menu-Angebot orientiert. Concept & Design AG, zu GOURMET: mehr Raum und Platz eingeräumt. Denn: Die Warmausgaben befinden sich auf «Das neue Restaurant- und Freeflow- ‘Das Auge isst mit’! Die ‘Verkehrswege’ einer einzigen Linie und sind direkt mit Konzept musste innerhalb eines halben für die Gäste im Restaurant ‘feingut’ der Produktionsküche im Rücken ver- Jahres realisiert werden. Wir haben des- sind grosszügiger und übersichtlicher. bunden. Die Wege zwischen Produktion halb auf der Terrasse zuerst einmal ein Neu sind auch das Layout der Takeout- und Freeflow sind entsprechend kurz Restaurant-Provisorium mit zweistöcki- Stationen und der Food- und Getränke- und die Arbeitsteilung zwischen Produk- gem Zelt projektiert und realisiert, um inseln sowie die gesamte Materialisie- tionsküche und Free-Flow bzw. Front den Spitalmitarbeitenden eine normale, rung. Vorteilhaft bei der gesamten Kon- Cooking klar strukturiert. möglichst uneingeschränkte Verpfle- zipierung und Projektierung waren auch Mehr noch: Hinter den beiden iden- gungsmöglichkeit zu gewährleisten. Das unsere Erfahrungen, die wir bei ähn- tischen Menu-Ausgabenstellen mit zwei hat ausgezeichnet geklappt und dem lichen Aufgaben in den Spitälern Triemli Tagesmenus befinden sich je zwei von Team rund um Gastronomieleiter Urs in Zürich und in Baar sowie bei Roche- der Schmocker AG installierte und zum Petermann viel Goodwill eingetragen, so Diagnostics in Rotkreuz gemacht haben.» Teil auch selbst konstruierte Durch- 4/13 www.gourmetworld.ch 87
S P I TA L G A S T R O N O M I E Blick zu den Antipasti- und Salat-Inseln, zu den Kasseninseln und zum gekühlten Getränkeschrank der Schmocker AG. Die Kaffee-, Fruchtsaft-, Sandwich- und Dessert-Linien — sie dürfen in keinem Freeflow-Bereich fehlen. reiche-Kühl- und Wärmeschränke, so verrechnet werden, selbst bedienen mit den vier Durchreiche-Schränken für dass die Freeflow-Köche jederzeit auf können, und von einer Front Cooking- Kalt- und Warmspeisen erzielen wir entsprechenden Nachschub zurück- Station, wo vor den Augen der Gäste einen effizienten Warenfluss und eine greifen können, ohne ihren Arbeitsbe- insbesondere Wok-Gerichte oder vege- klare Arbeitsteilung zwischen Produk- reich zu verlassen. Flankiert werden die tarische Gerichte zubereitet werden. tions- und Frontküche. Zudem haben wir beiden Menu-Warmausgabestellen von Hugo Küng, Mitinhaber und Geschäfts- darauf geachtet, die Gar- und Finishing- einer Free Choice-Ausgabestation, wo leitungsmitglied der Schmocker AG, zu Prozesse vermehrt in den Freeflow- sich die Gäste aus acht verschiedenen GOURMET: «Mit der direkten Anbin- Bereich zu verlagern. Die Konzentration Speisekomponenten, die nach Gewicht dung zwischen Küche und Freeflow und der Warmausgaben auf einer einzigen 88 www.gourmetworld.ch 4/13
S P I TA L G A S T R O N O M I E Linie hat zudem eine kompakte, ge- Die Hygiene- Frontglasscheiben bündelte und entsprechend effiziente bei den Aufbauten Lüftung ermöglicht, so dass im Restau- der Warmausgaben rant keine lästigen Dampfschwaden lassen sich für Bedienung und umherschwirren.» Selfservice vor- und zurückschieben. Für Peak- und andere Zeiten In der Mitte des Freeflow-Bereichs sind zwei quadratische Antipasti- und Salat- inseln angesiedelt, die in der Peak-Zeit über Mittag oder sonst in Hoch- frequenzzeiten doppelt bestückt sind und welche von allen vier Seiten fre- quentiert werden können. Das Gleiche gilt für die zwei Kaffee-, Fruchtsaft-, Sandwich-, Dessert- und Süssigkeiten- Buffets links und rechts des Freeflow- Bereichs, die in den Mittags-Peaks Gekonnte und ebenfalls doppelt geführt werden. design-orientierte Vier Kasseninseln mit TCPOS-Touch- Materialisierung: Hohe und doch screenkassen-Stationen sorgen für robuste Kanten- kurze Wartezeiten an der Kasse. Hier Konstruktion und kann übrigens mit Bargeld oder mit dem LED-Beleuchtung im Sockelbereich Personal Badge bargeldlos bezahlt strahlen Leichtigkeit werden, wobei auf zwei Preis-Ebenen und Eleganz aus. Rechnung gestellt wird. Für die Badge- Träger bzw. Spitalmitarbeitenden sind Geldaufladestationen installiert, an welchen sie ihren Badge mit Guthaben Leichtigkeit und Eleganz aus, hinter den rung der Schmocker AG im Freeflow- aufladen können. innovativen Kunstharzfronten befinden und Buffetanlagen-Bau — sowohl im Gastronomieleiter Urs Petermann zu sich bewährte CNS-Einrichtungen und Design als auch bei der Funktionlität GOURMET: «Seit der Eröffnung des -Materialisierungen in solider Schweizer keine Abstriche und Kompromisse ein- neuen Restaurants ‘feingut’ und mit Qualität — kurz, im Freeflow-Bereich des gegangen werden! dem innovativen und übersichtlichen Restaurants «feingut» mussten — nicht Freeflow-Bereich verkaufen wir 10 bis zuletzt dank der jahrzehntelangen Erfah- Für weitere Infos: Seite 110 15 Prozent mehr Mittagsmahlzeiten. Pro Tag geben wir über 1200 warme Mahl- zeiten und Speisen aus. 70 Prozent sind ‘interne Gäste’, also Mitarbeitende aus den medizinischen, pflegerischen, tech- nischen und administrativen Abteilungen.» Design und Funktionalität Wesentlich dazu beigetragen, dass sich Design und Funktionalität im Freeflow- Bereich des Restaurants «feingut» opti- mal ergänzen, hat die Grossküchen- und Buffetanlagen-Spezialistin Schmocker AG in Interlaken, die auch für die tech- nische Ausführungsplanung, für die Kältetechnik, die Elektrik und für die Umsetzung der Formensprache und des Design verantwortlich zeichnet. Das Restaurant ist komplett rollstuhl- gängig. Die hohen Kanten an den Take- out-Stationen und an den Foodinseln sind robust und trotzdem wohl pro- Gruppenbild mit Dame: Projektleiterin Bettina Fleig von der Creative Gastro Concept & Design AG, flankiert zu ihrer Rechten von Gastronomieleiter Urs Petermann und portioniert, die LED-Beleuchtung im Restaurantleiter Georg Finger sowie von Hugo Küng, Mitinhaber und Geschäftsleitungs- Sockelbereich der Takeouts strahlen mitglied der Schmocker AG und von Küchenchef Walter Hüberli (ganz links im Bild). 4/13 www.gourmetworld.ch 89
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