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Informationen zu Covid-19 Auszüge aus einem aktuellen Vortrag von Dr. med. Thomas Suermann, Göttingen
Covid-19 Covid-19 (abgekürzt aus dem Englischen: Corona Virus Disease 2019 Ursache dieser Erkrankung: Sars-CoV-2
SARS-CoV-2 • SARS-CoV-2 (Abk. für englisch severe acute respiratory syndrome coronavirus 2, deutsch Schweres-akutes-Atemwegssyndrom-Coronavirus 2, umgangssprachlich nur (neues) Coronavirus genannt; • Viren sind keine Lebewesen im herkömmlichen Sinn. Sie sind für sich allein nicht lebensfähig, sondern brauchen immer eine Zelle, die sogenannte Wirtszelle, um sich zu vermehren. Viren wachsen nicht, sie teilen sich nicht und haben keinen Sex, sondern vermehren sich, indem sie vielfache Kopien ihrer selbst herstellen. • Das Virusgenom greift dazu auf die Rohstoffe und Funktionen der Zelle zu und produziert eigene Proteine. Einige dieser Proteine bauen Strukturen der Zelle um, in denen dann die Kopien des Virusgenoms hergestellt werden, andere versuchen die Abwehrreaktionen der Zelle gegen das Virus auszuschalten und weitere erlauben dem Virus den effektiven Zugriff auf die Rohstoffe der Zelle. • SARS-CoV-2-Viren sind Ursache von Covid-19. • Das Virus mutiert offenbar relativ langsam (ein bis zwei Mutationen pro Monat), es lässt sich also im Vergleich mit Influenzaviren zwei- bis viermal soviel Zeit. • Das Virusgenom besteht, wie in Coronaviren üblich, aus einzelsträngiger RNA (ssRNA) mit positiver Polarität. • SARS-CoV-2-Viren befinden sich in der Nasen- und Mundschleimhaut, im Blut, im Stuhl (Analabstrich), im Sperma, im Urin (geringe Viruslast) und in der Tränenflüssigkeit.
Probenentnahme Probenentnahme für die PCR-Diagnose Obere Atemwege: • Nasopharyngealabstrich, -Spülung oder -Aspirat • Oropharynx-Abstrich Tiefe Atemwege: • Bronchoalveoläre Lavage • Sputum (nach Anweisung produziert bzw. induziert) • Trachealsekret • Bei Abstrichen sollten nur für den Virusnachweis geeignete Tupfer verwendet werden.
PCR = Polymerase-Ketten-Reaktion und AK-Nachweis • Nachweis von genetischem Material von Covid-19 im Nasen- und Mundhöhlen-Abstrich, auch im Analabstrich. • Kein Nachweis mehr 14 Tage nach Infektion, dann nur noch AK- Nachweis. • Latenzzeit zwischen Infektion und Nachweis von AK: 4 Tage. • AK-basierte Schnellteste sind nur bedingt dazu geeignet, eine akute Infektion nachzuweisen.
Gelegentlich: Riech- und Geschmacksstörungen
Infektiosität von Covid-19-Patienten • Scheint maßgeblich von der Viruslast im Rachen und in der Lunge abhängig zu sein. • Kaum Infektiösität bei
Schwangerschaft und Covid-19 • Kein erhöhtes Risiko. • Kinder entwickeln weniger schwere Verläufe im Vergleich zu Erwachsenen. • Übertragung über Placenta oder Muttermilch nicht bekannt. • Beim Stillen: nur Hygienemaßnahmen. S1-leitlinie Präventionsmaßnahmen für die geburtshilfliche Versorgung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus AWMF-Register Nr. 015-092, www.awmf.org
Unterschied: Lockdown - Shutdown • Unter Lockdown versteht man eine Ausgangssperre, wie sie zum Beispiel in Frankreich gilt. • Als Shutdown bezeichnet man die Arbeitseinstellung, eine Betriebspause, Produktionsstillstand oder das Herunterfahren, zum Beispiel eines Computers.
Verdopplungszeit • Bei Anfang März rund 1.000 offiziell nachgewiesen Covid19-Infizierten und einer angenommenen Verdopplungszeit von sieben Tagen ist zu prognostizieren: • Eine Millionen Infektionen Mitte Mai – wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet würden. Ziel also: Streckung der Verdopplungszeit. Spätestens seitdem haben auch Medien und Gesellschaft die Verdopplungszeit im Blick.
Ziele bei Corona 1: Verdopplungszahl • Die Verdopplungszahl sollte auf wenigstens 10 Tage steigen. • Die Verdopplungszahl: die Zeit, in der sich die Infizierten verdoppeln. • Anfang März: Verdopplungszeit: alle 3 Tage. • Ende März: Verdopplungszeit alle 4-5 Tage. • Ziel der Kanzlerin: Verdopplungszahl müsse auf mindestens 10 Tage steigen..., späte auf 14 Tage, dann Lockerung. • Auch bei 40 Tagen noch kein Jubel (war Anfang April erreicht)..., am 4.Mai 2020: 98,1 Tage!
Ziele bei Corona 2: Reproduktionszahl • R1: Zahl der Neuinfektionen steigt. • R Anfang März: 3. • R Anfang April: 1,3. • R Anfang Mai: 0,75.
Mitte April:
Ziele bei Corona 3: absolute Zahl der Infizierten • Errechnet sich aus der Zahl der Gesamt-Infizierten minus der Genesenen und minus der Verstorbenen. • Liegt zur Zeit (4.5.2020) bei ca. 32.000. • Diese Zahl erlaubt es, die Infektionskette eines jeden Neu-Infizierten nachzuverfolgen. • In D. hat das RKI am 4.5.2020 679 Neuinfektionen, in Niedersachsen 42 gemeldet.
Ein Virus erobert die Welt • Im Dezember 2019 registrieren die chinesischen Behörden erste Virus- Infektionen mit einer unbekannten Lungenerkrankung. Als Ursprungsort wird ein großer Markt in der Millionenstadt Wuhan ausgemacht, wo neben Fleisch aus herkömmlicher Landwirtschaft, lebenden Tieren und Fischen auch Wildtiere verkauft werden. • 31. Dezember: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Wuhan sind 27 Erkrankte identifiziert worden. • 6. Januar 2020: Die Zahl der Erkrankungen ist laut der Behörde auf 59 gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschäftigt sich erstmals damit. "Es gibt begrenzte Informationen, um das Gesamtrisiko dieser Häufung von Lungenerkrankungen unbekannter Ursache einzuschätzen", teilt die WHO mit. • An diesem Tag berichtet tagesschau.de das erste Mal über das Thema.
Ein Virus erobert die Welt • 14. Januar: Das Coronavirus wird laut WHO in Thailand nachgewiesen - es ist die erste Infektion außerhalb Chinas. • 20. Januar: Das Virus sei von Mensch zu Mensch übertragbar, berichten chinesische Experten. Damit bekommt die Krankheit eine ganz andere Dimension. • • Wuhan wird abgeriegelt. • Am späten Abend des 27.Januar 2020 bestätigt das bayerische Gesundheitsministerium den ersten Fall in Deutschland. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg habe sich infiziert. "Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert", teilt die Behörde mit.
Todesfälle pro 1 Million Einwohner
Das Covid-19 High Noon: Todesursache Schlaganfall, Thrombose, Lungenembolie • Das Covid-19 Hight Noon – es ist auch ein venöses High Noon. Durch die ganz aktuellen Arbeiten des Hamburger Pathologen und Gerichtsmediziners Prof. Klaus Püschel, der trotz Abratens und Verbotes offizieller Stellen der Bundesregierung und des Robert-Koch- Institutes das einzig Richtige im medizinischen Sinne getan hat – die an Covid-19 Verstorbenen zu obduzieren! • Die Corona-Infektion hat also nicht primär eine Auswirkung auf die Atemwege und das Lungengewebe, sondern vermutlich in erster Linie auf andere Organsysteme. Hier ganz speziell auf das System der Blutgerinnung und die Innenhaut der Blutgefäße. So ist das tödliche Prinzip in der Hälfte aller Fälle eine Venenthrombose mit nachfolgender Ablösung von Blutgerinnseln, die zu Embolien der Lunge führte. (Prof. Püschel, 23.4.2020 Hamburg-Eppendorf) • Konsequenz: Heparinisierung??
Covid-19 durch Endotheliitis? • Forscher in Zürich gehen davon aus, dass das Virus über die im Endothel vorkommenden ACE2-Rezeptoren andockt, sich von dort ausbreitet und so direkt die körpereigene Abwehr angreift. Es kommt zur Endotheliitis, die alle Gefäße in den Organen und sogar im Gehirn erfassen kann. Das wiederum führt zu schweren Mikrozirkulationsstörungen, die das Herz schädigen, Lungenembolien auslösen, Gefäßverschlüsse im Hirn und im Darmtrakt verursachen und schließlich zum Multiorganversagen bis zum Tod führen können. Professor Frank Ruschitzka, Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitäts-Spittal Zürich, 21.4.2020, NTV Wissen
Heparinisierung aller hospitalisierten Covid- 19-Patienten? • Ende März 2020 hatte die International Society on Thrombosis and Haemostasis empfohlen, dass alle hospitalisierten COVID-19- Patienten prophylaktisch dosierte niedrig-molekulare Heparine erhalten sollten, ausgenommen Patienten mit Kontraindikationen dafür.
Übertragung durch Tröpfchen und/oder Aerosol? • Große Tröpfchen haben einen Durchmesser von mehr als 5 µm. • Nachdem sie ausgeatmet wurden, sinken sie rasch ab und werden nur bis zu einer Distanz von gut einem Meter (max. 1,5 m) übertragen. • Jedoch wurde in einer biophysikalischen Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT), welche im Rahmen der COVID-19- Pandemie durchgeführt wurde, experimentell festgestellt, dass Flüssigkeitspartikel beim Husten oder Niesen ohne mechanische Barriere bis zu acht Meter weit verbreitet werden können. Diese Ergebnisse stellen das aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert stammende Tröpfcheninfektionsparadigma in Frage.
Übertragung durch Tröpfchen und/oder Aerosol? • Die Dispersion von feinsten flüssigen und/oder festen Teilchen (Mikropartikeln) in einem Gas mit einem Durchmesser von weniger als 5 µm wird als Aerosol bezeichnet. • Bei der aerogenen Übertragung verdunstet die Wasserhülle der erregerhaltigen Tröpfchen zunehmend, so dass sie immer leichter werden und deshalb immer länger in der Luft schweben können, bis nur noch sogenannte Tröpfchenkerne bleiben (droplet nuclei). • Tröpfchen-Infektion sehr sicher, Aerosol-Übertragung bei Corona-Viren sehr wahrscheinlich! • SARS-CoV-2 blieb in Aerosolen 3 Stunden lebensfähig, HWZ etwa 1,5 h.
Wieviel Maske soll es sein? • 1. Atemschutzmasken = ffp2/3 (filtering-face-pieces) • 2. Medizinischer Nasen-Mund-Schutz (MNS) • 3. Nicht-Medizinischer Nasen-Mund-Schutz (Tücher, Selbstgennähtes)
ffp2/3 • Diese filtrierenden Masken halten einen bestimmten Anteil infektiöser Aerosole in der eingeatmeten Luft zurück und schützen damit den Träger vor Infektionen. • Ffp2-Leckage-Anteil: 8%. • Ffp3-Leckage-Anteil 3%. • Der reale Schutz hängt wesentlich davon ab, wie gut die Maske sitzt. (Bundesgesundheitsblatt 2015;58:1151—70).
Ffp2 und ffp3 • FFP2 Masken dürfen bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 10- fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) eingesetzt werden. • FFP3 Masken dürfen bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 30- fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) eingesetzt werden.
ffp2/3 mit Ventil • Erleichtert die Ausatmung. • Schützt nicht den Gegenüber (im Ggenteil)!!
MNS • Schützt den Gegenüber vor Tröpfcheninfektion. • Viren außerhalb von Tröpfchen werden nicht abgehalten – zumindest in der Theorie. Inder Praxis möglicherweise kein großer Unterschied zu ffp. • In einer US-Studie (vergangenes Jahr, 3000 Ärzte) gab es bei der Influenza-Inzidenz keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen (Radonovich LJ et al. JAMA 2019;322:824—33).
NMM • Nicht-medizinische Masken: Ein zweischneidiges Schwert • Es könne von einer gewissen Schutzwirkung auf andere ausgegangen werden, sofern keine starken Symptome bestünden. Bei Patienten mit Husten und Schnupfen dagegen feuchten die Masken schnell durch, und dann ist die Situation unter Umständen schlechter als ohne.
China: "Mängel bei der Prävention großer Epidemien“ • China hat Schwachstellen in seinem Gesundheitssystem eingeräumt. Der Coronavirus-Ausbruch habe "Mängel bei der Prävention großer Epidemien" offenbart, sagte der stellvertretende Leiter des nationalen Gesundheitsausschusses, Li Bin, Amfang Mai n2020. Er kündigte verschärfte Kontrollen und eine bessere Vorsorge an.
Allgemeine Prävention von Covid-19 im Alltag • Social distancing • Hygiene • Ffp2/ffp3- und MNS-Masken • Testen – Testen – Testen • Infektionsketten nachverfolgen • Zwei Lehren aus Bergamo • 1. Alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Krankenhäusern und Pflegeheimen auf COVID-19 testen, mit entsprechender Schutzausrüstung versehen. • 2. Zur Eindämmung der Epidemie schnelle und umgehende Abriegelung der betroffenen Region (Shutdown). • Ziel: R-Wert 50 Neu-Infektionen/100.000 Einwohner Shutdown/Lockdown. P.S. Krankenhausvorkehrungen nicht berücksichtigt
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