Innovations-Case "Konzeption einer neuen Fahrradfamilie bei der Fir- ma Velo-Wetli" Variante MFD - product innov@tion

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                                Section 5 Case 1

                      Innovations-Case
              “Konzeption einer neuen
             Fahrradfamilie bei der Fir-
                        ma Velo-Wetli“
                         Variante MFD

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                                                                Section 5 Case 1

             1 Problemstellung

             1.1 Unternehmen und Produkt
             Die Firma Velo-Wetli verkauft Velos. Dabei verkauft sie im Grunde
             nur ein einziges Baukastenprodukt, das entsprechend den Kunden-
             anforderungen konfiguriert wird. Die Kombinationsmöglichkeiten
             sind sehr gross, die Anzahl möglicher Endprodukte beträgt knapp
             10'000 Einheiten.
             Insgesamt beschäftigt Velo-Wetli etwa 30 Mitarbeiter in zwei Filialen,
             wobei eine Filiale nur verkauft, während in der anderen sowohl ver-
             kauft als auch montiert wird. Das Unternehmen hat mit seinem Kon-
             zept grossen Erfolg bei den Kunden.

             1.1.1   Detaillierte Beschreibung der Velo-Produktfamilie

             Das Velo kann nicht nur selbst durch unterschiedliche Komponenten
             variiert werden, sondern es kann auch durch verschiedene Varianten
             eines Anhängers, sowie durch einen Kindersitz ergänzt werden (siehe
             Bild).

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                                                              Section 5 Case 1

             Bild: Produktfamilie Fahrrad

             1.2 Neue Fahrradfamilie
                 Die Führung der Firma denkt seit längerem darüber nach, die jet-
             zige Fahrradfamilie mit einer Neuen abzulösen, welche die aktuellen
             Anforderungen des Marktes besser abdecken kann. Die Leistungs-
             merkmale der neuen Familie sind mittels Kundenbefragungen ermit-
             telt worden. Die gewünschten Kundeneigenschaften der neuen Fa-
             milie sind: komfortabel, angemessener Preis, robust, leicht, gute
             Bremsen und leicht zu schalten.
                 Daraus hat die Marketingabteilung in Zusammenarbeit mit der
             Unternehmensleitung folgendes Profil der zukünftigen Fahrradfamilie
             zusammengestellt:
                      • Vier Rahmentypen aus Aluminium: City-Frau, City-Mann,

                        Mountain und Renn. In Zukunft könnten die Rahmen auch
                        aus Faserverbund (Mountain) oder Titan (Renn) hergestellt
                        werden.
                      • Jeder Rahmentyp ist in drei Grössen (26“, 28“ und 30“)

                        verfügbar, ausser der City-Frau, der nur in zwei Grössen
                        (26“ und 28“) erhältlich ist.

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                                                                Section 5 Case 1

                     •   Für jede Anwendung (City, Mountain, Renn) ist je ein
                         Bremssystem, eine Lenkung, eine Schaltung, ein Sattel und
                         eine Bereifung vorgesehen. In der folgenden Tabelle sind
                         die geforderten technischen Eigenschaften der einzelnen
                         Ausführungen aufgelistet:

                          City                      Mountain              Renn
         Bremssys-        Rücktrittsbremse hinten, Scheibenbremse      Backenbremssystem
         tem              Backenbremse vorne       vorne, Backenbremse
                                                   hinten
         Lenkung          Tour                      Mountain              Renn
         Schaltung        7 Gang                    18 Gang               24 Gang
         Sattel           gefederter Sattel kom- Sattel komfort           Rennsattel
                          fort oder Sattel super-
                          komfort
         Bereifung        28 Zoll Trekking          26 Zoll Leichmetall, 26 Zoll Leichtmetall
                                                    breites Profil       Slicks
                Es ist anzumerken, dass der Sattel superkomfort einen um 4 mm
             breiteren Rohrdurchmesser (Schnittstelle zum Rahmen) aufweist.
                     • Nur die Ausführung Mountain soll eine Federung an der

                        vorderen Gabel besitzen.
                     • Optional soll für City-Frau ein Kindersitz und für City-Mann

                        ein Anhänger bestellt werden können.

             1.3 Vorgehen
             Als externer Berater sind Sie angefragt worden, eine Konzeptstudie
             für die neue Fahrradfamilie zu erstellen. Es geht darum, eine Pro-
             duktarchitektur zu konzipieren, welche Standardteile von
             variantenbehafteten Modulen unterscheidet und die Schnittstellen
             zwischen den Modulen berücksichtigt. Hiermit soll das Wachstum der
             Komponentenvarietät zu einem frühen Zeitpunkt angegangen und
             gelöst werden.
             Sie nehmen den Auftrag an und entscheiden die Methode Modular
             Function Deployment anzuwenden.

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             2 Aufgabenstellung

             2.1 Erstellen des Modular Function Deployment
             1. Erstellen Sie für die neue Fahrradfamillie die einzelnen Elemente
             des Modular Function Deployments wie folgt:

                1.   Die Hauptmatrix des ersten Houses of Quality mit der Zusatz-
                     spalte Modularisierung
                2.   Die hierarchische Funktionsstruktur (samt optionalen Teilen)
                3.   Der Baum mit den Hauptfunktionsträgern
                4.   Die Modul Indication Matrix (MIM)
                5.   Schnittstellenanalyse
             Beachten Sie bei der Schnittstellenanalyse insbesondere die Schnitt-
             stellen zu den optionalen Teilen (Kindersitz und Anhänger)

             2. Geben Sie mindestens zwei Lösungen an, wie die Schnittstellen zu
             den Optionalteilen (Kindersitz und Anhänger) konzeptionell gelöst
             werden könnten. Begründen Sie Ihre Wahl!
                1. Welche Vorteile weisen Ihre Lösungen auf?
                2. Welche Lösung würden Sie bevorzugen?

             3. Geben Sie an, wie das Schnittstellenproblem zwischen den einzel-
             nen Sattelausführungen des City-Mountain gelöst werden könnte.
             Zeigen Sie eine möglichst einfache und kostengünstige Lösung, die
             auch in der Montage zu wenig Zusatzaufwand führen würde.

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             3 Ablauf der Übung
             Die Aufgabe soll in 2er Gruppen bearbeitet werden, nach den Weih-
             nachtsferien vorgestellt und anschliessend in schriftlicher Form abge-
             geben werden.

             Zeitlicher Ablauf:

             1 x 45’                  Bearbeiten der Aufgabe in der Vorlesungs-
                                      stunde
             zu Hause:                Lösung der restlichen Aufgaben in der Auf-
                                      gabenstellung
             10’ (2 Gruppen)          Vorstellung der erarbeiteten Resultate und
                                      Diskussion
             (pro Gruppe)             Abgabe der erarbeiteten Lösungen in
                                      schriftlicher Form

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