Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft

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Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
Institut für Theaterwissenschaft
La Leçon
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Herbstsemester 2021

                                      Publikationstitel 08/2018   1
Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
Allgemeine Hinweise

Semesterdaten
Semesterbeginn: 20.09.2021
Semesterende: 24.12.2021
Readingweek: 15.11.–19.11.2021

Abgabetermine kleine schriftliche Arbeiten
31.01.2022

Termine Bachelor- und Masterabschlüsse
Abgabe Bachelorarbeiten und Prüfungsanmeldung Bachelor (Abschluss HS 21):
06.12.2021
Anmeldung Masterarbeit (Abschluss HS 21): 07.06.2021
Abgabe Masterarbeiten (Abschluss HS 21): 06.12.2021
Bachelor- und Masterprüfungen (Abschluss HS 21): vor KW 7 (Bachelor) bzw. vor KW 5
(Master)

Dozierende

    M.A. Anna Barmettler                                 anna.barmettler@itw.unibe.ch
    Dr. Sascha Förster                                   saschafoerster1986@gmail.com
    Dr. Isabelle Haffter                                 isabelle.haffter@itw.unibe.ch
    Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer               beate.hochholdinger@itw.unibe.ch
    Prof. Dr. Alexandra Portmann                         alexandra.portmann@itw.unibe.ch
    M.A. Nadja Rothenburger                              nadja.rothenburger@itw.unibe.ch
    Dr. Azadeh Sharifi                                   azadeh_sharifi@web.de
    Dr. Ann-Christine Simke                              ann-christine.simke@itw.unibe.ch
    M.A. Nele Solf                                       nele.solf@itw.unibe.ch
    B.A. Nora Steiner                                    nora.steiner@itw.unibe.ch
    Prof. Dr. Christina Thurner                          christina.thurner@itw.unibe.ch

Sprechstunden können per E-Mail vereinbart werden.

Coverbild: Gala von Jerôm Bel, Version für das Festival TransAmériques, Montreal, 2016, copyright Sandrick

2    La Leçon HS 21
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Sekretariat (Raum 102)
Jacqueline Devincenti
jacqueline.devincenti@itw.unibe.ch
Tel. +41 31 684 39 18
Öffnungszeiten:
Mo–Do		            09:00–12:00 und 14:00–16:00
Fr 		              09:00-12:00

Studienberatung (Raum 196)
Mena Taverna
students@itw.unibe.ch
Tel. +41 31 684 38 28
Telefonzeiten:
Mo 		              10:00–16:00
Di 		              15:00–18:00
Mi		 10:00–13:00

Falls die Universität Bern im Herbstsemester weiterhin im Homeoffice arbeitet,
werden das Sekretariat und die Studienberatung zu den angegebenen Zeiten
telefonisch oder per Mail erreichbar sein.

Bibliothek Mittelstrasse
Die Bibliothek finden Sie im Erdgeschoss der Mittelstrasse 43. Die Signaturen können
online abgerufen werden (www.ub.unibe.ch). In der Bibliothek befinden sich ca. 70
Tages- und 20 Langzeitarbeitsplätze.

An den Lehrveranstaltungen kann teilnehmen, wer sich bis 4. Oktober 2021 im
KSL angemeldet hat! (www.ksl.unibe.ch)

                                                                       La Leçon HS 21   3
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Lehrveranstaltungen im
Herbstsemester 2021
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1. Grundkursmodul Theaterwissenschaft                                   8
Einführungsvorlesung: Einführung in die Theaterwissenschaft (TT)        9
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer
BA-Grundstufe

Grundkurs und obligatorisches Tutorium:                                 10
Perspektiven und Methoden der Theaterwissenschaft (TT)
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer und B.A. Nora Steiner
BA-Grundstufe

2. Vorlesungen                                                          11
Europäische Theatergeschichte 7: 20. Jahrhundert (TG; TT)               12
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer

Quelle Tänzer*innen-Autobiografie (TG; TT)                              13
Prof. Dr. Christina Thurner

3. Seminare/Übungen                                                     14
Residenzen im Produktionsgefecht (TT; D/AA)                             15
Prof. Dr. Alexandra Portmann, durchgeführt von M.A. Anna Barmettler
BA-Seminar

Theater und Nation (TG)                                                 16
Dr. Isabelle Haffter
BA-Seminar

Perspektiven auf eine postmigrantische Schweiz (TG; D/AA)               17
Prof. Dr. Alexandra Portmann
BA-Seminar

Tanz und Krise (TT; D/AA)                                               18
Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Nadja Rothenburger
BA-Seminar

4   La Leçon HS 21
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Seite

Theater & Politik. Aktivismus & Artivismus (TT; D/AA)                      19
M.A. Nele Solf
BA-Seminar

Rhythmus (TG; TT; D/AA)                                                    20
Prof. Dr. Christina Thurner
BA-Seminar

Feminism throughTthe ages: Queer-/feministische-intersektionale            21
             S AG
Diskurse im deutschsprachigen  Theater (TT; D/AA)
         G
Dr. Azadeh E
           Sharifi
      AB
MA-/BA-Seminar   (Blockseminar)

Dramaturgie als machtkritische Praxis (D/AA)                               22
Dr. Ann-Christine Simke
MA-/BA-Seminar
(14-tägig)

Improvisation (TT; TG)                                                     23
Prof. Dr. Christina Thurner
MA-/BA-Seminar
(14-tägig)

Zeitgeistige Theaterbesuche: Analysen von Theater und Performance          24
(TG; TT; D/AA)
Dr. Sascha Förster
Seminar integral (Blockseminar)

Phänomene und Methoden – Forschungen zu Theater und Tanz (TT)              26
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann
und Prof. Dr. Christina Thurner
MA-Übung/Forschungskolloquium

                                                                       La Leçon HS 21   5
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Wichtige Hinweise

•   Die Noten werden über das Online-Portal KSL verwaltet. Bitte melden Sie sich bis
    zum 0404.. Oktober 2021 im KSL für die Lehrveranstaltungen und Leistungskontrollen
    an. (Letzter Abmeldetermin für die Leistungskontrollen ist der 12. Dezember 2021).

•   In Ihrem Interesse besuchen Sie die Lehrveranstaltungen vollständig. Bei mehr als
    drei Absenzen à 2 Stunden bei 2 SWS (bei 1 SWS die Hälfte) kann die entsprechende
    Lehrveranstaltung nicht an Ihr Studium angerechnet werden, unabhängig vom
    Grund der Absenz.

•   Wer die am Anfang der Lehrveranstaltung kommunizierten Leistungsnachweise
    nicht vollständig erbringt und sich nicht fristgerecht von der Lehrveranstaltung im
    KSL abmeldet, erhält die Note 1.

•   Die Doppelanrechnung inhaltlich identischer Lehrveranstaltungen ist nicht möglich.
    Die Vorlesungen des Zyklus Theatergeschichte werden seit dem Herbstsemester
    2020 von Beate Hochholdinger-Reiterer gehalten. Fortgeschrittene Studierende
    dürfen die neu konzipierten Vorlesungen des Zyklus ein weiteres Mal besuchen.

•   Ausgewählte Literatur zu den Lehrveranstaltungen wird zu Semesterbeginn in der
    Bibliothek Mittelstrasse im Semesterapparat des Instituts bereitstehen und/oder auf
    die Online-Lernplattform ILIAS geladen.

6   La Leçon HS 21
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Typen Lehrveranstaltungen
am ITW
•   Vorlesung: für BA- und MA-Studierende offen
•   BA-Seminar: nur BA-Studierende
•   MA-Seminar: nur MA-Studierende
•   Blockseminar: je nach Kennzeichnung für BA- und/oder MA-Studierende offen
•   MA-/BA-Seminar: für alle Studierenden offen, die beide Grundkursmodule absolviert
    haben. MA-Studierende haben Vorrang, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
•   MA-Übung: nur MA-Studierende

                                                                     La Leçon HS 21   7
Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
1. Grundkursmodul
Theaterwissenschaft
Das Modul besteht aus der zweistündigen Einführungsvorlesung, dem zweistün-
digen Grundkurs und einem zweistündigen obligatorischen Tutorium. Alle drei
Lehrveranstaltungen müssen im selben Semester besucht werden. Im KSL ist die
Anmeldung für die Modulteile Vorlesung und Grundkurs erforderlich.

8   La Leçon HS 21
Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
Einführungsvorlesung:
Einführung in die
Theaterwissenschaft
Einführungsvorlesung
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer
Dienstag 10–12 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte
Theatertheorie

Diese Vorlesung zu Grundfragen der Theaterwissenschaft gehört zum Grundkursmodul
Theaterwissenschaft. Sie wendet sich an die Studierenden der ersten Semester der
Bachelor-Stufe.
In der Einführungsvorlesung werden die Fachgeschichte der Theaterwissenschaft, Thea-
ter-, Theatralitäts- und Performativitätsbegriffe, Theater- und Schauspieltheorien sowie
die aktuellen Arbeitsfelder, Methoden und Theorien der Theaterwissenschaft vorgestellt.

Literatur:
Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014.
Balme, Christopher und Szymanski-Düll, Berenika (Hg.): Methoden der Theaterwissenschaft. Tübingen 2020.
Brincken, Jörg von und Englhart, Andreas: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darmstadt 2008.
Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010.
Fischer-Lichte, Erika, Kolesch, Doris und Warstat, Matthias (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie. Stuttgart 2014.
Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981.
Kotte, Andreas: Schau Spiel Lust. Was szenische Vorgänge bewirken. Zürich 2020.
Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2012.
Lazardzig, Jan, Tkaczyk, Viktoria und Warstat, Matthias: Theaterhistoriographie. Eine Einführung. Tübingen 2012.
Lazarowicz, Klaus und Balme, Christopher (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991.
Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990.
Wihstutz, Benjamin und Hoesch, Benjamin (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020.

                                                                                             La Leçon HS 21      9
Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
Grundkurs und obligatori-
sches Tutorium: Perspektiven
und Methoden der Theater-
wissenschaft
Grundkurs und obligatorisches Tutorium
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, B.A. Nora Steiner
Mittwoch 10–14 (Beginn: 22.09.2021, Ende: 22.12.2021), 4 SWS, 6 ECTS-Punkte
Theatertheorie

Das Modul besteht aus der Einführungsvorlesung, dem Grundkurs und dem obligatori-
schen Tutorium, die gemeinsam besucht und geprüft werden. Auf KSL ist die Anmeldung
für beide Modulteile (Einführungsvorlesung und Grundkurs & obligatorisches Tutorium)
erforderlich.
Viele Menschen haben eine recht genaue Vorstellung davon, was Theater ist. In der wis-
senschaftlichen Beschäftigung mit Theater stellen sich jedoch grundlegende Fragen: Ist
Theater primär sozialer Prozess und deshalb beispielsweise mit Fest oder Feier vergleich-
bar? Oder eine besondere Form des Kunstwerks und deshalb verwandt mit der Bildenden
Kunst? Was unterscheidet Theater von medialen Angeboten? Welche Räume braucht
Theater? Gibt es Theater ohne Menschen?
Theaterwissenschaftliche Antworten auf die Frage nach Eigenschaften und Komponen-
ten von Theater werden im Grundkurs und im obligatorischen Tutorium anhand von zen-
tralen Texten des Fachs diskutiert. Parallel finden gemeinsame Theaterbesuche und
Nachbesprechungen statt. In den Grundkurs-Sitzungen werden Inhalte der Einführungs-
vorlesung vertieft und erweitert sowie Grundtechniken des wissenschaftlichen Arbeitens
vermittelt.
In den Tutoriums-Sitzungen werden Fragen zur Einführungsvorlesung diskutiert und
Übungen zu Texten durchgeführt.
Literatur:
Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014.
Balme, Christopher und Szymanski-Düll, Berenika (Hg.): Methoden der Theaterwissenschaft. Tübingen 2020.
Brincken, Jörg von und Englhart, Andreas: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darmstadt 2008.
Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010.
Fischer-Lichte, Erika, Kolesch, Doris und Warstat, Matthias (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie. Stuttgart 2014.
Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981.
Kotte, Andreas: Schau Spiel Lust. Was szenische Vorgänge bewirken. Zürich 2020.
Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2012.
Lazardzig, Jan, Tkaczyk, Viktoria und Warstat, Matthias: Theaterhistoriographie. Eine Einführung. Tübingen 2012.
Lazarowicz, Klaus und Balme, Christopher (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991.
Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990.
Wihstutz, Benjamin und Hoesch, Benjamin (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020.

10   La Leçon HS 21
2. Vorlesungen

Vorlesungen sind sowohl für BA- als auch für MA-Studierende offen.

                                                                La Leçon HS 21   11
Europäische Theater-
geschichte 7: 20. Jahrhundert
Vorlesung
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer
Montag 10–12 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte
Theatergeschichte; Theatertheorie

Die europäische Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts ist von politischen Veränderun-
gen, Umbrüchen und Skandalen geprägt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
macht der sozialkritische Bühnennaturalismus Furore, die historischen Avantgarden und
das Aufkommen der modernen Regie reagieren auf die unmittelbare Theatervergangen-
heit und initiieren radikale Veränderungen – bis in Deutschland und Österreich mit der
nationalsozialistischen Machtergreifung Kunst und Kultur ideologisch «gleichgeschaltet»
werden. Parallel dazu gelingt am Zürcher Schauspielhaus die Etablierung eines hochste-
henden Exilensembles. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts internationalisiert sich
Theater durch die Gründung von Theaterfestivals. Das traditionelle Stadt- und Staatsthea-
tersystem erhält durch das Aufkommen einer Freien Theaterszene massive Konkurrenz.
Performance und postdramatische Theaterformen fordern das literaturbasierte Theater
heraus.
Die Vorlesung gibt exemplarische Einblicke in die Vielfalt der theatralen Erscheinungs-
formen in Europa und zeigt ihre Abhängigkeiten von gesellschaftlichen und politischen
Kontexten auf.
Zur Vorlesung wird ein Tutorium angeboten.

Literatur:
Amrein, Ursula: «Los von Berlin!» Die Literatur- und Theaterpolitik der Schweiz und das «Dritte Reich». Zürich 2004.
Amstutz, Hans, Käser-Leisibach, Ursula und Stern, Martin: Schweizertheater. Drama und Bühne der Deutschschweiz
bis Frisch und Dürrenmatt 1930-1950. Zürich 2000.
Brauneck, Manfred: Theater im 20. Jahrhundert. Programmschriften, Stilperioden, Kommentare. Reinbek bei Ham-
burg 2009.
Brauneck, Manfred und das ITI Zentrum Deutschland (Hg.): Das Freie Theater im Europa der Gegenwart. Struktur –
Ästhetik – Kulturpolitik. Bielefeld 2016.
Hochholdinger-Reiterer, Beate, Bremgartner, Mathias, Kleiser, Christina und Boesch, Géraldine (Hg.): Arbeitsweisen
im Gegenwartstheater. Berlin 2014.
Kotte, Andreas: Theatergeschichte. Eine Einführung. Köln, Weimar, Wien 2013.
Portmann, Alexandra und Hochholdinger-Reiterer, Beate (Hg.): Festivals als Innovationsmotor? Berlin 2020.
Roselt, Jens (Hg.): Regie im Theater. Geschichte – Theorie – Praxis. Berlin 2015.
Roselt, Jens (Hg.): Seelen mit Methode. Schauspieltheorien vom Barock- bis zum post-dramatischen Theater. Berlin
2005.
Schößler, Franziska: Drama und Theater nach 1989. Prekär, interkulturell, intermedial. Hannover 2013.
Walser, Dagmar und Engelhardt, Barbara (Hg.): Eigenart Schweiz. Theater in der Deutschschweiz seit den 90er Jah-
ren. Berlin 2007 (Theater der Zeit Arbeitsbuch).

12   La Leçon HS 21
Quelle Tänzer*innen-
Autobiografie
Vorlesung
Prof. Dr. Christina Thurner
Montag 12-14 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte
Tanzgeschichte; Tanztheorie

Tanzgeschichtsschreibung stützt sich auf mannigfaltige Quellen, auch auf Tänzer*innen-
Autobiografien. Diese erzählen von tanzhistorischen Ereignissen, von Tanzerfahrungen
und -auffassungen, von Künstler*innen und ihrem Umfeld, Kreationsprozessen, Reaktio-
nen von Zeitgenoss*innen usw. Allerdings stellt sich da – wie bei allen Quellen – die Frage:
Wie ist mit diesen ‚Ego-Dokumenten‘ historiografisch korrekt umzugehen? Obwohl die
Autobiografieforschung derzeit u.a. in den Literatur-, Geschichts- und Kulturwissenschaf-
ten (wieder) ‚boomt‘, der Quellen-‚Wert‘ von Autobiografien rege diskutiert und proble-
matisiert wird, wurde in der Tanzwissenschaft bisher kaum darüber reflektiert. Als Wis-
sens- und Erfahrungsspeicher bieten Autobiografien von Tänzer*innen jedoch einen
einzigartigen Fundus an oftmals alternativ perspektivierten Informationen für die Tanz-
geschichtsschreibung. Auto-Bio-Grafien, d.h. Beschreibungen (grafie) des Lebens (bio)
Einzelner durch diese selbst (auto), sollen in der Vorlesung ebenso Gegenstand von theo-
retischen Überlegungen sein wie Ausgangspunkt für tanzgeschichtliche Narrationen und
Re-Visionen. Die Vorlesung steht im Kontext eines Forschungsprojekts, das derzeit am
ITW bearbeitet wird (www.theaterwissenschaft.unibe.ch/forschung/projekte/laufende_
projekte/auto_bio_grafie_als_performance/index_ger.html).
Im Gegensatz zur interdisziplinären Ringvorlesung Auto_Bio_Grafie (HS 2019) fokussiert
diese Vorlesung überwiegend auf tanzwissenschaftliche Fragestellungen.
Zur Vorlesung wird ein Tutorium angeboten.

Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen.

Literatur:
Depkat, Volker; Pyta, Wolfram (Hg.): Autobiographie zwischen Text und Quelle. Berlin 2017.
Duncan, Isadora: My Life. New York 1927.
Graham, Martha: Blood Memory. An Autobiography. New York u.a. 1991.
Holdenried, Michaela: Autobiographie. Stuttgart 2000.
Marcus, Laura: Autobiography. A Very Short Introduction. Oxford 2018.
Wagner-Egelhaaf, Martina (Hg.): Handbook of Autobiography/Autofiction. Bd. 1-3. Boston, Berlin 2018.
Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. 2. aktual. u. erw. Aufl. Stuttgart 2005.

                                                                                            La Leçon HS 21   13
3. Seminare/Übungen

•    BA-Seminar: nur BA-Studierende
•    MA-Seminar: nur MA-Studierende
•    Blockseminar: je nach Kennzeichnung für BA- und/oder MA-Studierende
     offen
•    MA-/BA-Seminar: für alle Studierenden offen, die beide Grundkursmodule
     absolviert haben. MA-Studierende haben Vorrang, die Teilnehmendenzahl
     ist begrenzt.

14   La Leçon HS 21
Residenzen im
Produktionsgefecht
BA-Seminar
Prof. Dr. Alexandra Portmann, durchgeführt von M.A. Anna Barmettler
Donnerstag 10–12 (Beginn: 23.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Seit den 1990er Jahren entwickeln sich Residenzen nicht nur als Instrumente der
Kulturförderung, sondern auch als unabhängige Institutionen. Der Akzent verschiebt
sich von den vollendeten Werken hin zu den Arbeitsprozessen der einzelnen Künst-
ler*innen und Kollektive. Die spezifischen Methoden der künstlerischen Produktion
gewinnen an Bedeutung und Visibilität, wobei verschiedene Residenzformate institutio-
nalisierte Gegenentwürfe zum regulären Theater- bzw. Festivalbetrieb darstellen.
Innerhalb von transnationalen Produktionsnetzwerken fungieren Residenzen als
Stationen und offene Arbeitsprozesse. Das Seminar untersucht die Rolle der Residenzen
im Produktionsgefüge des Gegenwartstheaters anhand von ausgewählten Institutionen,
Produktionen und wissenschaftlichen Texten. Vorschläge seitens der Seminarteilneh-
mer*innen sind willkommen. Kritisch reflektiert werden die tradierten Funktionenzutei-
lungen des Produzierens und des Präsentierens am Beispiel von Theaterfestivals und
Residenzen.
Die Studierenden lernen u.a. interdisziplinäre Theorieansätze kritisch zu diskutieren und
Anwendungsmöglichkeiten auf aktuelle Beispiele aus der Praxis zu prüfen.

Literatur:
Glauser, Andrea: „Der ‚Artist in Residence‘ im Spannungsfeld von Globalisierung und Lokalisierung“. In: Alexandra
Grausam (Hg.): AWAY. The Book about Residencies. Wien 2018, S. 40–49.
Gielen, Pascal: „Time and Space to Create and to Be Human. A Brief Chronotope of Residencies“. In: Taru Elfving, Irmeli
Kokko und Pascal GielenContemporary (Hg.): Artist Residencies. Reclaiming Time and Space. Amsterdam 2019, S.
39–52.
Nurmenniemi, Jenni: „Going Post-fossil in a Neoliberal Climate“. In: Taru Elfving, Irmeli Kokko und Pascal Gielen (Hg.):
Contemporary Artist Residencies. Reclaiming time and space. Amsterdam, 2019, S. 197–208.
Zyman, Daniela: „Von Gastfreundschaft und verlegten Handlungsorten“. In: AWAY. The Book about Residencies. Hg.
von Alexandra Grausam, Wien 2018, S. 32–39.

                                                                                                  La Leçon HS 21     15
Theater und Nation

BA-Seminar
Dr. Isabelle Haffter
Mittwoch 14–16 (Beginn: 22.09.2021, Ende: 22.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Theatergeschichte

Das Verhältnis zwischen Theater und Nation bietet nicht erst seit der Corona-Krise eine
Grundlage für kulturpolitische Debatten über die gesellschaftliche Bedeutung der dar-
stellenden Künste. Seit der Antike befassen sich Theaterpraktiker*innen mit der komple-
xen Beziehung zwischen Theater und Politik. Was ist die Geschichte dieser Machtkonstel-
lation, die je nach Standpunkt als förderlich oder restriktiv wahrgenommen wird?
Das Seminar geht der Frage nach, unter welchen Umständen sich Ende des 18. Jhs. die
Nationaltheater entwickelten. Welchen Wandel durchlief dieses institutionelle Konzept
vom 19. zum 20. Jh. vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Umwälzungen wäh-
rend zweier Weltkriege und ihrer Nachkriegszeit? Zur Beantwortung dieser Fragen unter-
sucht das Seminar Beispiele aus Europa und beschäftigt sich in einer übergreifenden Per-
spektive im Sinn einer Global Theatre History mit den Entwicklungen in den USA,
Lateinamerika, Afrika, Russland und Asien.
Im Seminar setzen sich die Studierenden anhand historischer und aktueller Beispielana-
lysen kritisch mit den theoretischen Ansätzen der Memory Studies, Gender Studies und
Postcolonial Studies auseinander.
Das Ziel ist neue Erkenntnisse über die Relationen zwischen Theater und Nation in der
Geschichte und Gegenwart zu gewinnen.

Literatur:
Amrein, Ursula: Die schwierige Beziehung zwischen Kunst und Politik: Das Schauspielhaus Zürich als Exilbühne
und als Theater der Nation. In: Dies. Phantasma Moderne. Zürich 2007, S. 3–103.
Balme, Christopher et al. (Hg.): Theatre, Globalization and the Cold War. Cham 2017.
Braunstein, Peter et al. (Hg.): Imagine Nation. The American Counterculture of the 1960s and 1970s. New York 2002.
Bulman, Gail A: Staging Words, Performing Worlds. Intertextuality and Nation in Contemporary Latin American
Theater. Lewisburg 2007.
Chen, Xiaomei: Acting the Right Part: Political Theatre and Popular Drama in Contemporary China. Honolulu 2002.
Hochholdinger-Reiterer, Beate: Nation und Erbe. In: Dies. Kostümierung der Geschlechter. Schauspielkunst als
Erfindung der Aufklärung. Göttingen 2014, S. 281–407.
Holdsworth, Nadine (Hg.): Theatre and National Identity. Re-imagining Concepts of Nation. New York 2014.
Krivanec, Eva: Kriegsbühnen. Theater im Ersten Weltkrieg. Berlin, Lissabon, Paris und Wien. Bielefeld 2014.
Kuftinec, Sonja Arsham: Theatre, Facilitation, and Nation Formation in the Balkans and Middle East. Baskingstoke
2009.
Looser, Diana: Remaking Pacific Pasts. History, Memory, and Identity in Contemporary Theatre from Oceania.
Honolulu 2014.
Ragussis, Michael: Theatrical Nation. Jews and Outlandish Englishmen in Georgian Britain. Philadeplphia 2012.
Schneider, Wolfgang et al. (Hg.): Theatre in Transformation. Artistic Processes and Cultural Policy in South Africa.
Bielefeld 2019.
Sosulski, Michael J.: Theater and Nation in Eighteeth-Century Germany. Aldershot 2007.

16   La Leçon HS 21
Perspektiven auf eine post-
migrantische Schweiz
BA-Seminar
Prof. Dr. Alexandra Portmann
Dienstag 12–14 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Theatergeschichte; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Unter dem Begriff der Postmigration verstehen Marc Hill und Erol Yıldız eine Praxis der
Wissensproduktion. «Im Mittelpunkt steht eine kritische Reflexion des restriktiven Um-
gangs mit Migration und deren Folgen, eine widerständige Haltung gegen hegemoniale
gesellschaftliche Verhältnisse» (Hill/ Yıldız 2018, 7). In der Auseinandersetzung mit dem
Konzept des Postmigrantischen geht es entsprechend nicht um Migration selbst, sondern
um die gesellschaftspolitische Aushandlung der Frage, wie eine Gesellschaft sich als Ein-
wanderungsgesellschaft begreift und dabei mit dem Diskurs der Migration umgeht (Fo-
routan 2019, 19). Wie spiegelt sich diese Haltung und Praxis der Wissensproduktion auf
der Bühne wider? Und welche Rolle kommt dem Theater für die Auseinandersetzung mit
einem gesellschaftlichen Selbstverständnis als postmigrantische Gesellschaft zu?
Das Seminar verfolgt in einem ersten Schritt die kritische Reflexion und Diskussion des
Konzepts Postmigration sowie seine Verankerung in einem weiteren kulturwissenschaft-
lichen Diskurs. In einem zweiten Schritt wird mit den Studierenden ein Mapping von The-
ater- und Performancearbeiten in der Schweiz angestrebt, welche sich im weitesten Sinne
mit der postmigrantischen Realität der Schweiz auseinandersetzen. Als Beispiele können
Institutionen wie das Maxim Theater Zürich, das Langzeitprojekte wie «ké*sarà Schwar-
zenbachkomplex» in Kollaboration mit INES (Institut Neue Schweiz) oder auch Theater-
produktionen wie «Was bisher geschah» (Kämpf, Urweider, Nadolska 2021) genannt wer-
den. In einem dritten Schritt soll das Konzept der Postmigration in der
theaterwissenschaftlichen Forschung kritisch perspektiviert werden.
Die Studierenden setzen sich mit aktueller kultur- und theaterwissenschaftlicher For-
schung zum Konzept der Postmigration auseinander und diskutieren dieses entlang kon-
kreter Theater- und Performancearbeiten. Ergänzend dazu werden verschiedene Recher-
che- und Analysemethoden wie beispielsweise Archivarbeit und Aufführungsanalyse
kritisch diskutiert und praktisch angewendet.
Literatur:
El-Tayeb, Fatima: Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der Postmigrantischen Gesellschaft. Bielefeld 2016.
El-Tayeb, Fatima: Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa. Münster 2015.
Foroutan, Naika: Die Post-Migrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld 2019.
Hill, Marc und Erol Yıldız (Hg.): Postmigrantische Visionen. Erfahrungen – Ideen – Reflexionen. Bielefeld 2018.
Jain, Rohit: «Die kulturelle Arbeit an einem neuen Wir. Teilhabe und Ausschluss in der postmigrantischen Schweiz».
In: Kulturdialog (Hg.): Kulturelle Teilhabe. Ein Handbuch. Zürich 2019, S. 95-103.
Sharifi, Azadeh: «Providing Waht is Missing”. Postmigrantisches Theater und Intervention». In: Jan Deck und Sandra
Umathum (Hg.): Postdramaturgien. Berlin 2020, S. 62-72.
Terkessidis, Mark: «Kulturelle Teil-Gabe: Das Prinzip der Kollaboration». In: Kulturdialog (Hg.): Kulturelle Teilhabe. Ein
Handbuch. Zürich 2019, S. 79-85.
Terkessidis, Mark: Kollaboration. Berlin. Berlin 2015.

                                                                                                   La Leçon HS 21      17
Tanz und Krise

BA-Seminar
Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Nadja Rothenburger
Dienstag 16-18 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Tanztheorie, Dramaturgie/Aufführungsanalyse

,Wirtschaftskrise‘, ,Klimakrise‘, ,Flüchtlingskrise‘ und nicht zuletzt die ,Coronakrise‘ – die
Zuspitzung zur Krise findet sich häufig in gegenwärtigen Diskursen. Diese Tendenz zum
Krisenbefund nimmt das Seminar zum Anlass, nach Krisendiskursen im Tanz und am Thea-
ter zu forschen: Was hat es mit dem Begriffskonglomerat der ,Krise‘ auf sich? Wie lassen
sich dessen Funktionen analysieren und entsprechend tanz- bzw. theaterwissenschaftlich
historisieren? Das Seminar beleuchtet und kontextualisiert verschiedene Krisenbegriffe
aus unterschiedlichen Perspektiven und setzt sie ins Verhältnis zur Tanzpraxis. Dabei rü-
cken sowohl institutionskritische Ansätze als Reaktion auf die ‚Theater in der Krise‘ als
auch das Pandemieszenario des ,Dis-Tanzens‘ und begriffliche Überschneidungen zu ,Kri-
tik‘ und ,Ausnahmezustand‘ in den Blick.

Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen.

Literatur:
Der Theaterverlag (Hg.): 2020. Das Jahrbuch Tanz. In: Tanz. Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance. Berlin
2020.
Ebert, Olivia; Holling, Eva; Müller-Schöll, Nikolaus; Schulte, Philipp; Siebert, Bernhard; Siegmund, Gerald (Hg.): Thea-
ter als Kritik. Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung. Bielefeld 2018.
Koselleck, Reinhart: Kritik und Krise. Ein Beitrag zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. München 1959.
Lutz, Ronald; Preuschoff, Sarah (Hg.): „Tanzende Verhältnisse”. Zur Soziologie politischer Krisen. Weinheim 2018.
Mandel, Birgit; Steinhauer, Moritz: Theater in der Legitimationskrise? Interesse, Nutzung und Einstellungen zu den
staatlich geförderten Theatern in Deutschland – eine repräsentative Bevölkerungsbefragung. Hildesheim 2020.

18    La Leçon HS 21
Theater & Politik.
Aktivismus & Artivismus
BA-Seminar
M.A. Nele Solf
Donnerstag 16-18 (Beginn 23.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Theater basiert stärker als andere Künste auf dem Versammeln von Menschen und ver-
wendet insofern das Soziale als ein zentrales künstlerisches Werkzeug. Seit Jahrhunderten
wird daher argumentiert, dass Theater eine inhärent politische Kunstform sei.
Immer wieder positionieren sich auch Theaterschaffende mit ihren Werken klar politisch
und begreifen ihre künstlerische Arbeit als Aktivismus. Andere Künstler*innen lassen den
Bühnenraum hinter sich, um auf der Strasse für ein Publikum zu spielen, das nicht weiss,
dass es Theater sieht. Und aktivistische Bewegungen nutzen Massenperformances, um
ihren Anliegen zu grösserer Aufmerksamkeit zu verhelfen.
Ausgehend von theoretischen Texten setzt sich das Seminar kritisch mit den politischen
Möglichkeiten, Pflichten und Grenzen des Theaters auseinander. Dabei verhandelt das Se-
minar Fragen wie: Darf und soll sich Theater am politischen Diskurs beteiligen? Kann es
überhaupt anders? Was ist das Spezifische, das Theater in den politischen Diskurs ein-
bringt? Wie wächst das Politische in den theatralen Raum hinein?
Das Seminar bemüht sich dabei um eine Doppelperspektive: Was zieht Theaterschaffende
am Aktivismus, was zieht Aktivist*innen an theatralen Methoden an?
Die Studierenden lernen den Umgang mit theoretischen Texten und die Anwendung die-
ser Theorien auf theatrale Beispiele. Dazu erarbeiten sie sich einen breiten Theaterbegriff,
der über den Bühnenraum hinausweist und eine internationale Perspektive berücksich-
tigt.

Literatur:
Adorno, Theodor W.: Ästhetische Theorie. Frankfurt a. M. 1973.
Balme, Christopher: The Theatrical Public Sphere. Cambridge 2014.
Boal, Augusto: Theater der Unterdrückten. Frankfurt a. M. 1979.
Lehmann, Hans-Thies: «Wie politisch ist das postdramatische Theater?» In: Das politische Schreiben. Berlin 2002.
Malzacher, Florian: Gesellschaftsspiele. Politisches Theater heute. Berlin 2020.
Mouffe, Chantal: «Agonistische Politik und künstlerische Praktiken.» In: Agonistik. Frankfurt a. M. 2014.
Poch, Daniela; Poch, Arcadi: Artivism. London 2017.
Rummel, Miriam; Stange, Raimar; Waldvogel, Florian (Hg.): Haltung als Handlung – Das Zentrum für Politische
Schönheit. München 2018.
Weibel, Peter (Hg.): Global Activism: Art and Conflict in the 21st Century. Cambridge MA 2015.

                                                                                              La Leçon HS 21       19
Rhythmus

BA-Seminar
Prof. Dr. Christina Thurner
Dienstag 14-16 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte
Tanzgeschichte; Tanztheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Wer nach wissenschaftlicher Literatur zu Rhythmus sucht, stösst fast ausschliesslich auf
musiktheoretische Texte. Dabei ist Rhythmus für den Tanz ebenso grundlegend wie viel-
fältig konstitutiv. Diese Nähe hängt freilich mit der traditionsreichen Verbindung von
Tanz und Musik zusammen, aber nicht nur. Rhythmus kann als äussere ebenso wie als in-
nere Zeitlichkeit verstanden werden, die Tanz strukturiert, prägt, durchdringt oder auch
hervorbringt, wobei die Hervorbringung in beide Richtungen gemeint ist: Rhythmus er-
zeugt Tanz und/oder Tanz schafft Rhythmus.
Im Seminar sollen verschiedene Phänomene im Hinblick auf das Verhältnis von ‚Tanz‘ und
‚Rhythmus‘ untersucht werden. Die zu betrachtenden Beispiele stammen aus unter-
schiedlichen Zeiten, Stilen und Kulturen und reichen vom neoklassischen Ballett über
tanzrhythmische Studien für die frühe Fabrikarbeit bis hin zu Steptanz, Flamenco oder
afrikanischem Tanz, Schultanzprojekten und Tanzfilmen. Dabei wird immer auch relatio-
nal reflektiert, was jeweils unter ‚Tanz‘ und unter ‚Rhythmus‘ verstanden wird und wie
diese Auffassungen auch in weiteren (theoretischen, interdisziplinären bzw. kulturge-
schichtlichen) Kontexten zu betrachten sind.

Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen.

Literatur:
Brandstetter, Gabriele; Buchholz, Michael B.; Hamburger, Andreas; Wulf, Christoph (Hg.): Balance – Rhythmus – Re-
sonanz. Paragrana Bd. 27. Heft 1. Berlin 2018.
Caskel, Julian: Die Theorie des Rhythmus. Geschichte und Ästhetik einer Denkfigur des 20. Jahrhunderts. Bielefeld
2020.
Thurner, Christina: Rhythmen in Bewegung. Äussere, eigene und verkörperte Zeitlichkeit im künstlerischen Tanz.
Hannover 2017.

20   La Leçon HS 21
Feminism through the ages:
Queer-/feministische und
intersektionale Diskurse im
                                                           G T
deutschsprachigen Theater
                                        S A
                  G                   E
                B
MA-/BA-Seminar
Dr. Azadeh Sharifi

              A
Termine: 10-16: 24.09., 08.&09.10., 03.&04.12.2021, 2 SWS, 6/5 ECTS-Punkte
(max. 15 Studierende).
Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Die sogenannten vier Wellen des Feminismus erstrecken sich über fast zwei Jahrhun-
derte und werden je nach historischen und geopolitischen Kontexten anders verortet.
Aber nie gab es einen Feminismus, sondern Feminismus ist immer vielfältig und
insbesondere geprägt von denjenigen, deren Erfahrungen nicht in den zeitlichen und
sozialen Kontext gepasst haben und unsichtbar blieben. Auch im Theater und in der
Performancekunst haben unterschiedliche feministische, queer-feministische und
intersektionale Diskurse die ästhetische Auseinandersetzung beeinflusst.
In diesem Blockseminar soll anhand von wichtigen theoretischen Texten sowie ausge-
wählten performativen und theatralen Auseinandersetzungen nach dem Stand des
Dialogs zwischen verschiedenen Generationen von feministischen Diskursen im
deutschsprachigen Theater gefragt werden. Welcher Konsens besteht und welcher
Dissens kann fruchtbar für ein Allyship gemacht werden?
Gemeinsam sollen relevante Fragen aufgeworfen und kritisch diskutiert werden. Auch
ist eine eigene und/oder kollektive künstlerische Auseinandersetzung erwünscht.

Ein Reader mit ausgewählten Texten wird zu Beginn des Blockseminars bereitstehen.

Literatur:
Ahmed, Sarah: Living a feminist Life. Durham 2017.
Hooks, Bell: Feminist Theory. From Margin to Center. New York 1984.
Hackel, Astrid/Vollhardt, Mascha: Theorie und Theater. Wiesbaden 2014.
Lorde, Audre: Sister Outsider. Essays and Speeches. Berkeley 1984.
Haraway, Donna: Staying with the Trouble. Making Kin in the Chthulucene. Durham 2016.
Lehmann, Irene/Rost, Katharina/Simon, Rainer (Hrsg.): Staging Gender. Reflexionen aus Theorie und Praxis der
performativen Künste. Bielefeld 2019.

                                                                                            La Leçon HS 21     21
Dramaturgie als
machtkritische Praxis
MA-/BA-Seminar
Dr. Ann-Christine Simke
Donnerstag, 14-tägig, 12–16 (Anfang: 23.09.2021, Ende: 16.12.2021), 2 SWS, 6/5
ECTS-Punkte (max. 15 Studierende).
Termine: 12-16: 23.09, 30.09., 07.10, 21.10., 04.11., 02.12., 16.12.2021
Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Aushandlungen von Machtverhältnissen sind sowohl der institutionellen Dramaturgie als
auch den produktionsdramaturgischen Prozessen inhärent. Machtverhältnisse werden in
der Auseinandersetzung mit Texten, inhaltlichen Thematiken, Probendynamiken als auch
in institutionellen Hierarchien und Netzwerken stetig neu verhandelt und sowohl (un-)
wissentlich reproduziert als auch kritisch reflektiert und subvertiert.
Das Seminar wird sich mit Formen von machtkritischer Dramaturgiepraxis auseinander-
setzen. Dabei werden zwei Bereiche fokussiert: Zum einen soll institutionelle Dramatur-
gie als eine strukturelle Kategorie analysiert und reflektiert werden. Die Reflexion von in-
stitutioneller Dramaturgie als eine institutionskritische Praxis wird anhand der Analyse
von historischen und zeitgenössischen Beispielen greifbar und veranschaulicht. Gefragt
wird: Wie lässt sich eine Kritik an institutionellen Strukturen durch die Dramaturgiepraxis
ausdrücken und nachhaltig umsetzen?
Da zur Dramaturgiepraxis auch immer aufführungsanalytische Fähigkeiten gehören, soll
in diesem Seminar ergänzend eine Praxis der intersektionalen Aufführungsanalyse ent-
wickelt und erprobt werden. Hierfür werden wir uns selbst als Forschende in den Mittel-
punkt stellen und fragen: Wie kann und muss die eigene Positionalität mit in eine kriti-
sche Analyse von Aufführungen eingebunden werden? Wie lässt sich eine Form der
intersektionalen Aufführungsanalyse entwickeln und als Voraussetzung eines langfristi-
gen, institutionellen Wandels begreifen und wo liegt unsere Verantwortung als For-

Literatur:
Weiler, C., Roselt J.: Aufführungsanalyse. Eine Einführung. Tübingen 2017.
Wihstutz, B.; Hoesch, B. (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020.
Woynarski, L.: Ecodramaturgies. Theatre, Performance and Climate Change. 2020. Doi: doi.org/10.1007/978-3-030-
55853-6.
Kreuder, F.; Koban, E.; Voss, H. (Hg.): Re/produktionsmaschine Kunst. Kategorisierungen des Körpers in den
Darstellenden Künsten. Bielefeld 2017.
Bhambra, G. K., Gebrial D. and Nişancıoğlu, K. (Hg.): Decolonising the University. London 2018.
Bala, Sruti: ‘Decolonising Theatre and Performance Studies: Tales from the class-room.’ Tijdschrift voor Genderstu-
dies, 20 (1) 2017, S. 333-345. doi: 10.5117/TVGN2017.3.BALA.
DeFrantz, T. F: ‘White Privilege’, Theater 48(3) 2018, S. 23-37. doi: doi.org/10.1215/01610775-7084669.
Crenshaw, K: ‘Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination
Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics’, University of Chicago Legal Forum, 1(8) 1989, S. 139-167.

22   La Leçon HS 21
Improvisation

MA-/BA-Seminar
Prof. Dr. Christina Thurner
Donnerstag 12-16 (Beginn: 30.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 6/5 ECTS-
Punkte (max. 15 Studierende)
Termine: 12-14: 30.09. (Einführung); 12-16: 14.10., 28.10., 11.11., 25.11., 09.12.,
23.12.2021
Tanztheorie; Tanzgeschichte

«2020 war das Jahr der Improvisation», schreibt die ZEIT am 30.12.2020. Man könnte die
Aussage aufgrund der mitgelieferten Definition getrost auf 2021 ausweiten: «Improvisa-
tion ist eine Reaktion auf etwas Unvorhergesehenes: Eine Störung, einen Unfall, eine
Krise». In der künstlerischen Praxis wird Improvisation allerdings weniger als Reaktion auf
etwas begriffen, sondern vielmehr auch als Produktion von Unvorhersehbarem, als krea-
tive Spielweise, die im gelungenen Fall Momente der Überraschung evoziert. Es liegt u.a.
an ihrer multidisziplinären Geschichte, dass Improvisation unterschiedlich definiert und
wahrgenommen wird. Von einer «Konjunktur der Improvisation» im Leben wie in den
Künsten ist jedenfalls bereits 2010 in einem Band zum Improvisieren (Bormann u.a.) die
Rede.
Im Seminar soll der Geschichte von und verschiedenen Theorien zu ‘Improvisation’ ebenso
nachgegangen werden wie unterschiedlichen Improvisations-Praktiken und -Phänome-
nen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den performativen Künsten wie Tanz sowie – je
nach Interessen der Teilnehmenden – Theater und Musik, wobei relational auch andere
Kontexte/Bereiche in Betracht gezogen werden.

Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen.

Literatur:
Bormann, Hans-Friedrich; Brandstetter, Gabriele; Matzke, Annemarie (Hg.): Improvisieren. Paradoxien des Unvorher-
sehbaren. Kunst – Medien – Praxis. Bielefeld 2010.
Lampert, Friederike: Tanzimprovisation. Geschichte – Theorie – Verfahren – Vermittlung. Bielefeld 2007.
Midgelow, Vida L. (Hg.): The Oxford Handbook of Improvisation in Dance. New York 2019.

                                                                                            La Leçon HS 21    23
Zeitgeistige Theater-
besuche: Analysen von
Theater und Performance
Seminar integral
Dr. Sascha Förster
Termine: 10-16: 15.10., 12.&13.11., 10.&11.12.2021
Theatergeschichte; Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse

Unter dem sperrig anmutenden Schlagwort „zeitgeistiger Theaterbesuch“ strebt dieses
Seminar nach einer ganzheitlichen Analyse von Theatererfahrungen, die nicht nur auf die
Aufführung fokussiert, sondern ebenso das Getränk an der Bar, die Lektüre des Programm-
hefts, die Betrachtung der Insta-Stories etc. miteinschliesst. Denn für ‚Theaterbesucher*in-
nen‘ beginnt Theater eben nicht erst im Moment der leiblichen Ko-Präsenz (Fischer-Lichte
2004), sondern kann bereits auf dem Weg ins Theater, beim Ticketkauf oder beim Durch-
arbeiten der Rezensionen seinen Ausgang nehmen. Wenn also verschiedene Materialitä-
ten und (digitale) Medien des Theaters in den Blick genommen werden, öffnet sich ebenso
der Blick auf die Theatergeister (Carlson 2003): Denn jeder Theaterort ist ein Fundus von
Erinnerungen und Geschichten, die in der Zeitgenoss*innenschaft der Aufführung hervor-
gerufen werden können. Der „zeitgeistige Theaterbesuch“ plädiert daher nicht nur für ein
ganzheitliches Verständnis von Theater und für eine andere Vorstellung von theatraler
Zeitlichkeit, sondern fragt ebenso nach den Spuren von Geschichte/n in der Gegenwart
der Theatererfahrung. Das Seminar macht daher neben theatertheoretischen auch kultur-
historische Texte für die Analyse des Gegenwartstheaters fruchtbar und fahndet nach
neuen Perspektiven und Horizonten. Dabei wird über den Begriff der Barrierearmut
gleichsam zu fragen sein, welche Besucher*innen an den Erfahrungen Teil haben können
und wer ausgeschlossen wird.
Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Aufführungen an unterschiedlichen Ber-
ner Theatern besucht. Das Gegenwartstheater soll hierbei in seiner Alltäglichkeit, nicht
nur in seinen Innovationen betrachtet werden. Studierende erweitern somit ihren thea-
teranalytischen „Werkzeugkasten“ und üben in den gemeinsamen Diskussionen, ihre Er-
fahrungen sprachlich zu fassen und zu kontextualisieren. Zugleich werden sie der ver-
schiedenen Einschreibungen und Barrieren gewahr, die Theaterorte aufgrund ihrer
Traditionen exkludierend erscheinen lassen. Studierende lernen zudem, kulturhistorische
Texte für Gegenwartsanalysen produktiv zu machen.

24   La Leçon HS 21
Literatur:
Bratton, Jacky. New Readings in Theatre History. Cambridge et al. 2003.
Dolan, Jill. Utopia in Performance. Finding Hope at the Theater. Ann Arbor 2005.
Impulse Theater Festival und NRW KULTURsekretariat (Hg). Lernen aus dem Lockdown? Nachdenken über Freies
Theater. Berlin 2020.
Knowles, Ric. Reading the Material Theatre. Cambridge et al. 2004.
Koselleck, Reinhart. Zeitschichten. Studien zur Historik. Frankfurt am Main 2015.
Pfeiffer, K. Ludwig. Das Mediale und das Imaginäre. Dimensionen kulturanthropologischer Medientheorie. Frankfurt
am Main 1999.
Reinelt, Janelle. „Zeitgeist“. Contemporary Theatre Review 23.1 (2013), S. 90–92.
Seeck, Francis. „Das Theater der feinen Unterschiede“. nachtkritik.de, 25 Juni 2020. Online: https://www.nachtkritik.
de/index.php?option=com_content&view=article&id=18305:klassismus-und-kulturarbeit-ueber-soziale-markie-
rung-und-diskriminierung-in-theaterprogrammen-der-freien-szene&catid=101&Itemid=84.

                                                                                               La Leçon HS 21     25
Phänomene und Methoden –
Forschungen zu Theater und
Tanz
MA-Übung/Forschungskolloquium
Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann und Prof.
Dr. Christina Thurner
Montag 14–16 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3/6 ECTS-Punkte
Theater-/Tanztheorie

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende in der Phase der Vorbereitung ihrer
Masterarbeit im Studienprogramm Theaterwissenschaft/Tanzwissenschaft sowie an die
Doktorierenden des ITW. Sie können ihre Konzepte und erste Ausschnitte vorstellen und
mit den Teilnehmenden diskutieren. Da auch Habilitations-, Buch- und Forschungspro-
jekte vorgestellt und diskutiert werden, erlangen die Studierenden und Doktorierenden
einen breit gefächerten Einblick in Phänomene und Methoden wissenschaftlichen
Arbeitens. Der Stand der grösseren Forschungsvorhaben des ITW Bern – z. B. «Auto_Bio_
Grafie als Performance. Ein tanzhistoriografisches Innovationsfeld», «itw: im dialog – For-
schungen zum Gegenwartstheater» oder «Festivals und institutionelle Veränderungen.
Perspektiven auf transnationale Arbeitsweisen im Gegenwartstheater» – wird regelmäs-
sig resümiert, um Synergieeffekte in die Arbeiten einfliessen lassen zu können. Ausser-
dem erörtern alle Beteiligten die aktuellen Entwicklungen der Theaterwissenschaft,
werten theater- und tanzwissenschaftliche Kongresse aus und planen den Lehr- und
Forschungsaustausch mit regionalen und internationalen Partnerinstituten.

26   La Leçon HS 21
Praktikum

Praktika in Einrichtungen, die mit Theater oder Tanz in Verbindung stehen, können nach
Absprache mit einer*m Dozierenden im BA-Major (120 ECTS) als Teil des Wahlbereiches
angerechnet werden. Im MA-Major (90 ECTS) ist ein Praktikum obligatorisch.
Grundlage der Kreditierung bilden ein von der Einrichtung beglaubigter Nachweis der
geleisteten Arbeitsstunden sowie eine schriftliche Arbeit, welche das Praktikum bilan-
ziert. Höchstens können 6 ECTS-Punkte (entspricht einem Arbeitsaufwand von 150 bis
280 Stunden) pro Arbeitsprojekt kreditiert werden.
Weitere Informationen zu Praktika finden sich im Dokument Richtlinien für Praktika, wel-
ches auf der Homepage des ITW zu finden ist oder bei der Studienberatung bezogen wer-
den kann.
Die Studierenden sind für das Finden einer Praktikumsstelle selber verantwortlich. Die
Studienberatung informiert allerdings regelmässig über ausgeschriebene Stellen auf ih-
rer Facebookseite (facebook.com/Theaterwissenschaft/) und auf der Website des ITW
(theaterwissenschaft.unibe.ch). Ausserdem empfehlen wir die Stellenbörse des Studien-
angebots Kulturmanagement der Universität Basel (kulturmanagement.philhist.unibas.
ch/de/aktuelles/stellenboerse/).

                                                                        La Leçon HS 21   27
SEMP: Swiss-European
Mobility Programme
Das Berner Institut für Theaterwissenschaft beteiligt sich seit 1998 am (Erasmus) Mobili-
tätsprogramm, welches den Austausch von Studierenden und Dozierenden in einem zwi-
schen den Instituten bzw. Universitäten vertraglich vereinbarten Rahmen fördert. Allen
Major-Studierenden wird ein Austauschjahr an einem der Partnerinstitute nach dem
Grundstudium empfohlen.
Derzeit können sich Studierende der Theaterwissenschaft für ein Studienjahr bzw. Gast-
semester an folgenden Universitäten bewerben:

  Deutschland Universität Bayreuth
  		          Freie Universität Berlin
  		Ruhr-Universität Bochum
  		          Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
  		          Justus-Liebig Universität Gießen
  		Universität Hildesheim
  		          Universität zu Köln
  		Universität Leipzig
  		          Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  		Ludwig-Maximilians-Universität München

  Frankreich            Université de Nice-Sophia Antipolis
  		                    Université Vincennes St. Denis Paris 8

     Niederlande        Rijksuniversiteit Groningen

     Österreich         Universität Salzburg
     		                 Universität Wien

     Schweden           Stockholm University

Der Anmeldeschluss für das Herbst- und Frühjahrssemester des kommenden akademi-
schen Jahres ist jeweils der 01. März (z.B. der 1. März 2022 für das HS 2022 und FS 2023).
Weitere Informationen zu den Partnerinstituten und zur Anmeldung finden sich unter:
https://www.unibe.ch/studium/mobilitaet/index_ger.html
Fachkoordinatorin des ITW ist Johanna Hilari (johanna.hilari@itw.unibe.ch)

SEMP-Infoveranstaltung: Montag. 22. November 2021, 16.00-17.00 Uhr
Zoom-Link:
https://unibe-ch.zoom.us/j/63442746686?pwd=S3BacThiYnE1OHVqVnFETkpZenFkQT09
Meeting-ID: 634 4274 6686
Kenncode: 122753

28     La Leçon HS 21
Fachschaft
Theaterwissenschaft
Alle Haupt- und Nebenfachstudierenden des Instituts für Theaterwissenschaft Bern sind
in der Fachschaft organisiert und vereinigt, also auch Du. Repräsentiert wird die Fach-
schaft durch den Fachschaftsvorstand. Unser Ziel ist es, die Kommunikation und den Aus-
tausch unter den TW-Studierenden zu fördern und unsere Interessen im Institut sowie
gegenüber der Fakultät, der Universität und der Student*innenschaft SUB zu vertreten.
Ausserdem wollen wir den Studienalltag abwechslungsreicher gestalten, Kreativität in-
nerhalb und ausserhalb des Studiums fördern und unser Interesse für Theater in all seinen
Formen mit Dir teilen und ausleben. Dazu organisieren wir praxisorientierte Ausflüge und
laden jedes Herbstsemester zur grossen Sause mit traditioneller Willkommens-Bowle für
Erstsemestrige. Einmal im Monat organisiert der Vorstand ausserdem einen Theaterrudel-
besuch, bei welchem alle Studierenden und Mitarbeitenden des Instituts eingeladen
sind, gemeinsam ins Theater zu gehen. Des Weiteren gibt es unter dem Namen VON&FÜR
jedes Semester einen Workshop, den Studierende für Studierende abhalten. Für Stückvor-
schläge, neue Ideen für einen Workshop oder sonstige Anregungen von Deiner Seite sind
wir jederzeit offen und dankbar, denn die Fachschaft lebt von Deinem Engagement!

Kontaktiere uns unverschämt bei Fragen oder Rückmeldungen per E-Mail unter fach-
schaft.itw@gmail.com und like uns auf Facebook unter:
www.facebook.com/FachschaftTheaterwissenschaftBern. Für die weitere Vernetzung gibt
es ausserdem einen WhatsApp-Chat namens «ITW Guckkästli» für Menschen, die spontan
eine Theaterbegleitung suchen, ein Ticket verschenken oder für Praktika oder Aufführun-
gen werben wollen.

Komm ins Büro unseres schönen Instituts und grüss Theo Rettich von uns!

Herzlichst,
dein Fachschaftsvorstand

                                                                        La Leçon HS 21   29
Berner StudentInnen Theater
Lerchenweg 32
3012 Bern
info@bestheater.ch
www.bestheater.ch

Liebe*r Theaterwissenschaftler*in

Vielleicht wirst du bei all der Theorie in deinem Studium den Wunsch verspüren, endlich
selber etwas auf die Bühne zu bringen. Genau hier kommt das Berner StudentInnenthea-
ter ins Spiel. Das BeST ist keine Student*innentheatergruppe im eigentlichen Sinne, son-
dern ein Verein, der nebst einem Proberaum und Fundus auch finanzielle und strukturelle
Unterstützung für die Realisation von Theaterprojekten bietet. Es wimmelt nur so von
Spielwütigen, die dein Vorhaben umsetzen wollen. Gerade für ITW Student*innen bietet
das BeST die Möglichkeit, sich und seine Ideen mal so richtig auszutoben. Jedes Herbst-
semester produziert das BeST den Bunkerschwank. Zusammen mit anderen Begeisterten
entsteht in etwa einem Monat eine kurzweilige Aufführung. Das erste Treffen für alle Inte-
ressierten wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Komm vorbei und werde auch
du zur BeSTie! Das BeST erreichst du stets unter bestheater.ch. Dort kannst du auch Mit-
glied werden und dich weiter über uns informieren.

Es spuckt dir über die Schulter:
Dein BeST-Vorstand

30   La Leçon HS 21
Stiftung Schweizer Archiv der
Darstellenden Künste (SAPA)
Swiss Archive of the Performing Arts, SAPA, Bern

Direktorin: Beate Schlichenmaier
Leiterin Forschung und Vermittlung: PD Dr. Heidy Greco-Kaufmann
Co-Leiter Archiv, Dokumentation und Bibliothek: Lic. phil. Urs Kaiser
Adresse: Schanzenstrasse 15, Postfach, 3001 Bern
Website: www.sapa.swiss
Telefon: 031 301 52 52
E-Mail: info.bern@sapa.swiss

Die Stiftung SAPA, Schweizer Archiv der Darstellenden Künste, ist 2017 aus dem Zusam-
menschluss des Schweizer Tanzarchivs und der Schweizerischen Theatersammlung ent-
standen. Sie bewahrt und vermittelt das Schweizer Kulturerbe auf dem Gebiet der Dar-
stellenden Künste und betreibt neben dem Archiv eine öffentliche Fachbibliothek. Zu den
Beständen gehören Theaterstücke, Opernlibretti und -partituren, Literatur über das Thea-
ter, Theaterzeitschriften, Programmhefte, Theaterzettel, Presseausschnitte, Theaterfotos,
Kostüm- und Bühnenbildentwürfe, Theaterbau- und Bühnenbildmodelle, Masken, Papier-
theater, Marionetten und Handpuppen, Tonträger und Videoaufzeichnungen. Die Ge-
schäftsstelle Bern ist aufgeteilt in die Standorte Schanzenstrasse 15 (Dokumentation mit
Präsenzbenützung von Archivalien sowie Dauerausstellung zum Theater in Gegenwart
und Geschichte) und Mittelstrasse 43 (Bibliothek). Ausserdem befinden sich verschiedene
Bestände in Aussenlagern. Der «Point of Sale» richtet sich nach dem Standort der Be-
stände. Im Fall der Aussenlager werden die Materialien nach schriftlicher Vorbestellung
an die Schanzenstrasse geliefert. Die Bibliotheksbestände von SAPA Bern sind über das
Verbundsystem IDS Bern/Basel erschlossen (einzelne Bestände vor 1993 über Zettelkata-
loge). Die Bestände der Dokumentation sind über Datenbanken (Inszenierungen, Videos,
Bildmaterial, Objekte etc.) erschlossen, die an der Schanzenstrasse einsehbar sind.

Öffnungszeiten
Publiziert auf unserer Webseite: https://sapa.swiss/kontakt/

                                                                        La Leçon HS 21   31
Schweizerische Gesellschaft für Theater-
                 kultur
                 Société Suisse du Théâtre
                 Società Svizzera di Studi Teatrali

Das Netzwerk für Theater-
kultur
Studierende und Doktorierende sind herzlich willkommen!

•    Die Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur (SGTK) ist ein gemeinnütziger Ver-
     ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1927 setzt sie sich zum Ziel, die Vielfalt der Darstel-
     lenden Künste in der Schweiz zu würdigen und zu dokumentieren sowie den Dialog
     zwischen Forschenden, Kunstschaffenden und Publikum in allen Sprachregionen der
     Schweiz und über die Landesgrenzen hinweg zu fördern.
•    Die SGTK publiziert MIMOS, das Schweizer Jahrbuch der Darstellenden Künste. MI-
     MOS dokumentiert in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch) das
     Wirken der Trägerin bzw. des Trägers des Schweizer Grand Prix Darstellende Künste /
     Hans-Reinhart-Ring, der bedeutendsten Auszeichnung des Landes in diesem Be-
     reich. SGTK-Mitglieder erhalten MIMOS kostenlos.
•    SGTK-Mitglieder werden zur jährlichen Verleihung des Schweizer Grand Prix Darstel-
     lende Künste / Hans-Reinhart-Ring sowie zu anderen öffentlichen Veranstaltungen
     (Tagungen, Kolloquien, Workshops) eingeladen.
•    Die SGTK ist Mitglied der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissen-
     schaften (SAGW) und arbeitet mit anderen Fachinstitutionen, z.B. dem ITW der Uni-
     versität Bern, projektorientiert zusammen.

Mitgliederbeitrag:
CHF 35.- für Studierende, CHF 70.- für Einzelmitglieder, CHF 100.- für Institutionen

Anmeldung per Mail an die Geschäftsstelle der SGTK: info@mimos.ch

Weitere Informationen zu den Tätigkeiten der SGTK finden Sie unter: www.mimos.ch

32   La Leçon HS 21
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