Institut für Theaterwissenschaft La Leçon - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 - Institut für Theaterwissenschaft
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Institut für Theaterwissenschaft La Leçon Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2021 Publikationstitel 08/2018 1
Allgemeine Hinweise Semesterdaten Semesterbeginn: 20.09.2021 Semesterende: 24.12.2021 Readingweek: 15.11.–19.11.2021 Abgabetermine kleine schriftliche Arbeiten 31.01.2022 Termine Bachelor- und Masterabschlüsse Abgabe Bachelorarbeiten und Prüfungsanmeldung Bachelor (Abschluss HS 21): 06.12.2021 Anmeldung Masterarbeit (Abschluss HS 21): 07.06.2021 Abgabe Masterarbeiten (Abschluss HS 21): 06.12.2021 Bachelor- und Masterprüfungen (Abschluss HS 21): vor KW 7 (Bachelor) bzw. vor KW 5 (Master) Dozierende M.A. Anna Barmettler anna.barmettler@itw.unibe.ch Dr. Sascha Förster saschafoerster1986@gmail.com Dr. Isabelle Haffter isabelle.haffter@itw.unibe.ch Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer beate.hochholdinger@itw.unibe.ch Prof. Dr. Alexandra Portmann alexandra.portmann@itw.unibe.ch M.A. Nadja Rothenburger nadja.rothenburger@itw.unibe.ch Dr. Azadeh Sharifi azadeh_sharifi@web.de Dr. Ann-Christine Simke ann-christine.simke@itw.unibe.ch M.A. Nele Solf nele.solf@itw.unibe.ch B.A. Nora Steiner nora.steiner@itw.unibe.ch Prof. Dr. Christina Thurner christina.thurner@itw.unibe.ch Sprechstunden können per E-Mail vereinbart werden. Coverbild: Gala von Jerôm Bel, Version für das Festival TransAmériques, Montreal, 2016, copyright Sandrick 2 La Leçon HS 21
Sekretariat (Raum 102) Jacqueline Devincenti jacqueline.devincenti@itw.unibe.ch Tel. +41 31 684 39 18 Öffnungszeiten: Mo–Do 09:00–12:00 und 14:00–16:00 Fr 09:00-12:00 Studienberatung (Raum 196) Mena Taverna students@itw.unibe.ch Tel. +41 31 684 38 28 Telefonzeiten: Mo 10:00–16:00 Di 15:00–18:00 Mi 10:00–13:00 Falls die Universität Bern im Herbstsemester weiterhin im Homeoffice arbeitet, werden das Sekretariat und die Studienberatung zu den angegebenen Zeiten telefonisch oder per Mail erreichbar sein. Bibliothek Mittelstrasse Die Bibliothek finden Sie im Erdgeschoss der Mittelstrasse 43. Die Signaturen können online abgerufen werden (www.ub.unibe.ch). In der Bibliothek befinden sich ca. 70 Tages- und 20 Langzeitarbeitsplätze. An den Lehrveranstaltungen kann teilnehmen, wer sich bis 4. Oktober 2021 im KSL angemeldet hat! (www.ksl.unibe.ch) La Leçon HS 21 3
Lehrveranstaltungen im Herbstsemester 2021 Seite 1. Grundkursmodul Theaterwissenschaft 8 Einführungsvorlesung: Einführung in die Theaterwissenschaft (TT) 9 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer BA-Grundstufe Grundkurs und obligatorisches Tutorium: 10 Perspektiven und Methoden der Theaterwissenschaft (TT) Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer und B.A. Nora Steiner BA-Grundstufe 2. Vorlesungen 11 Europäische Theatergeschichte 7: 20. Jahrhundert (TG; TT) 12 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Quelle Tänzer*innen-Autobiografie (TG; TT) 13 Prof. Dr. Christina Thurner 3. Seminare/Übungen 14 Residenzen im Produktionsgefecht (TT; D/AA) 15 Prof. Dr. Alexandra Portmann, durchgeführt von M.A. Anna Barmettler BA-Seminar Theater und Nation (TG) 16 Dr. Isabelle Haffter BA-Seminar Perspektiven auf eine postmigrantische Schweiz (TG; D/AA) 17 Prof. Dr. Alexandra Portmann BA-Seminar Tanz und Krise (TT; D/AA) 18 Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Nadja Rothenburger BA-Seminar 4 La Leçon HS 21
Seite Theater & Politik. Aktivismus & Artivismus (TT; D/AA) 19 M.A. Nele Solf BA-Seminar Rhythmus (TG; TT; D/AA) 20 Prof. Dr. Christina Thurner BA-Seminar Feminism throughTthe ages: Queer-/feministische-intersektionale 21 S AG Diskurse im deutschsprachigen Theater (TT; D/AA) G Dr. Azadeh E Sharifi AB MA-/BA-Seminar (Blockseminar) Dramaturgie als machtkritische Praxis (D/AA) 22 Dr. Ann-Christine Simke MA-/BA-Seminar (14-tägig) Improvisation (TT; TG) 23 Prof. Dr. Christina Thurner MA-/BA-Seminar (14-tägig) Zeitgeistige Theaterbesuche: Analysen von Theater und Performance 24 (TG; TT; D/AA) Dr. Sascha Förster Seminar integral (Blockseminar) Phänomene und Methoden – Forschungen zu Theater und Tanz (TT) 26 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann und Prof. Dr. Christina Thurner MA-Übung/Forschungskolloquium La Leçon HS 21 5
Wichtige Hinweise • Die Noten werden über das Online-Portal KSL verwaltet. Bitte melden Sie sich bis zum 0404.. Oktober 2021 im KSL für die Lehrveranstaltungen und Leistungskontrollen an. (Letzter Abmeldetermin für die Leistungskontrollen ist der 12. Dezember 2021). • In Ihrem Interesse besuchen Sie die Lehrveranstaltungen vollständig. Bei mehr als drei Absenzen à 2 Stunden bei 2 SWS (bei 1 SWS die Hälfte) kann die entsprechende Lehrveranstaltung nicht an Ihr Studium angerechnet werden, unabhängig vom Grund der Absenz. • Wer die am Anfang der Lehrveranstaltung kommunizierten Leistungsnachweise nicht vollständig erbringt und sich nicht fristgerecht von der Lehrveranstaltung im KSL abmeldet, erhält die Note 1. • Die Doppelanrechnung inhaltlich identischer Lehrveranstaltungen ist nicht möglich. Die Vorlesungen des Zyklus Theatergeschichte werden seit dem Herbstsemester 2020 von Beate Hochholdinger-Reiterer gehalten. Fortgeschrittene Studierende dürfen die neu konzipierten Vorlesungen des Zyklus ein weiteres Mal besuchen. • Ausgewählte Literatur zu den Lehrveranstaltungen wird zu Semesterbeginn in der Bibliothek Mittelstrasse im Semesterapparat des Instituts bereitstehen und/oder auf die Online-Lernplattform ILIAS geladen. 6 La Leçon HS 21
Typen Lehrveranstaltungen am ITW • Vorlesung: für BA- und MA-Studierende offen • BA-Seminar: nur BA-Studierende • MA-Seminar: nur MA-Studierende • Blockseminar: je nach Kennzeichnung für BA- und/oder MA-Studierende offen • MA-/BA-Seminar: für alle Studierenden offen, die beide Grundkursmodule absolviert haben. MA-Studierende haben Vorrang, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. • MA-Übung: nur MA-Studierende La Leçon HS 21 7
1. Grundkursmodul Theaterwissenschaft Das Modul besteht aus der zweistündigen Einführungsvorlesung, dem zweistün- digen Grundkurs und einem zweistündigen obligatorischen Tutorium. Alle drei Lehrveranstaltungen müssen im selben Semester besucht werden. Im KSL ist die Anmeldung für die Modulteile Vorlesung und Grundkurs erforderlich. 8 La Leçon HS 21
Einführungsvorlesung: Einführung in die Theaterwissenschaft Einführungsvorlesung Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Dienstag 10–12 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte Theatertheorie Diese Vorlesung zu Grundfragen der Theaterwissenschaft gehört zum Grundkursmodul Theaterwissenschaft. Sie wendet sich an die Studierenden der ersten Semester der Bachelor-Stufe. In der Einführungsvorlesung werden die Fachgeschichte der Theaterwissenschaft, Thea- ter-, Theatralitäts- und Performativitätsbegriffe, Theater- und Schauspieltheorien sowie die aktuellen Arbeitsfelder, Methoden und Theorien der Theaterwissenschaft vorgestellt. Literatur: Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014. Balme, Christopher und Szymanski-Düll, Berenika (Hg.): Methoden der Theaterwissenschaft. Tübingen 2020. Brincken, Jörg von und Englhart, Andreas: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darmstadt 2008. Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010. Fischer-Lichte, Erika, Kolesch, Doris und Warstat, Matthias (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie. Stuttgart 2014. Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981. Kotte, Andreas: Schau Spiel Lust. Was szenische Vorgänge bewirken. Zürich 2020. Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2012. Lazardzig, Jan, Tkaczyk, Viktoria und Warstat, Matthias: Theaterhistoriographie. Eine Einführung. Tübingen 2012. Lazarowicz, Klaus und Balme, Christopher (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991. Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990. Wihstutz, Benjamin und Hoesch, Benjamin (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020. La Leçon HS 21 9
Grundkurs und obligatori- sches Tutorium: Perspektiven und Methoden der Theater- wissenschaft Grundkurs und obligatorisches Tutorium Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, B.A. Nora Steiner Mittwoch 10–14 (Beginn: 22.09.2021, Ende: 22.12.2021), 4 SWS, 6 ECTS-Punkte Theatertheorie Das Modul besteht aus der Einführungsvorlesung, dem Grundkurs und dem obligatori- schen Tutorium, die gemeinsam besucht und geprüft werden. Auf KSL ist die Anmeldung für beide Modulteile (Einführungsvorlesung und Grundkurs & obligatorisches Tutorium) erforderlich. Viele Menschen haben eine recht genaue Vorstellung davon, was Theater ist. In der wis- senschaftlichen Beschäftigung mit Theater stellen sich jedoch grundlegende Fragen: Ist Theater primär sozialer Prozess und deshalb beispielsweise mit Fest oder Feier vergleich- bar? Oder eine besondere Form des Kunstwerks und deshalb verwandt mit der Bildenden Kunst? Was unterscheidet Theater von medialen Angeboten? Welche Räume braucht Theater? Gibt es Theater ohne Menschen? Theaterwissenschaftliche Antworten auf die Frage nach Eigenschaften und Komponen- ten von Theater werden im Grundkurs und im obligatorischen Tutorium anhand von zen- tralen Texten des Fachs diskutiert. Parallel finden gemeinsame Theaterbesuche und Nachbesprechungen statt. In den Grundkurs-Sitzungen werden Inhalte der Einführungs- vorlesung vertieft und erweitert sowie Grundtechniken des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. In den Tutoriums-Sitzungen werden Fragen zur Einführungsvorlesung diskutiert und Übungen zu Texten durchgeführt. Literatur: Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014. Balme, Christopher und Szymanski-Düll, Berenika (Hg.): Methoden der Theaterwissenschaft. Tübingen 2020. Brincken, Jörg von und Englhart, Andreas: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darmstadt 2008. Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010. Fischer-Lichte, Erika, Kolesch, Doris und Warstat, Matthias (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie. Stuttgart 2014. Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981. Kotte, Andreas: Schau Spiel Lust. Was szenische Vorgänge bewirken. Zürich 2020. Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2012. Lazardzig, Jan, Tkaczyk, Viktoria und Warstat, Matthias: Theaterhistoriographie. Eine Einführung. Tübingen 2012. Lazarowicz, Klaus und Balme, Christopher (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991. Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990. Wihstutz, Benjamin und Hoesch, Benjamin (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020. 10 La Leçon HS 21
2. Vorlesungen Vorlesungen sind sowohl für BA- als auch für MA-Studierende offen. La Leçon HS 21 11
Europäische Theater- geschichte 7: 20. Jahrhundert Vorlesung Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Montag 10–12 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte Theatergeschichte; Theatertheorie Die europäische Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts ist von politischen Veränderun- gen, Umbrüchen und Skandalen geprägt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert macht der sozialkritische Bühnennaturalismus Furore, die historischen Avantgarden und das Aufkommen der modernen Regie reagieren auf die unmittelbare Theatervergangen- heit und initiieren radikale Veränderungen – bis in Deutschland und Österreich mit der nationalsozialistischen Machtergreifung Kunst und Kultur ideologisch «gleichgeschaltet» werden. Parallel dazu gelingt am Zürcher Schauspielhaus die Etablierung eines hochste- henden Exilensembles. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts internationalisiert sich Theater durch die Gründung von Theaterfestivals. Das traditionelle Stadt- und Staatsthea- tersystem erhält durch das Aufkommen einer Freien Theaterszene massive Konkurrenz. Performance und postdramatische Theaterformen fordern das literaturbasierte Theater heraus. Die Vorlesung gibt exemplarische Einblicke in die Vielfalt der theatralen Erscheinungs- formen in Europa und zeigt ihre Abhängigkeiten von gesellschaftlichen und politischen Kontexten auf. Zur Vorlesung wird ein Tutorium angeboten. Literatur: Amrein, Ursula: «Los von Berlin!» Die Literatur- und Theaterpolitik der Schweiz und das «Dritte Reich». Zürich 2004. Amstutz, Hans, Käser-Leisibach, Ursula und Stern, Martin: Schweizertheater. Drama und Bühne der Deutschschweiz bis Frisch und Dürrenmatt 1930-1950. Zürich 2000. Brauneck, Manfred: Theater im 20. Jahrhundert. Programmschriften, Stilperioden, Kommentare. Reinbek bei Ham- burg 2009. Brauneck, Manfred und das ITI Zentrum Deutschland (Hg.): Das Freie Theater im Europa der Gegenwart. Struktur – Ästhetik – Kulturpolitik. Bielefeld 2016. Hochholdinger-Reiterer, Beate, Bremgartner, Mathias, Kleiser, Christina und Boesch, Géraldine (Hg.): Arbeitsweisen im Gegenwartstheater. Berlin 2014. Kotte, Andreas: Theatergeschichte. Eine Einführung. Köln, Weimar, Wien 2013. Portmann, Alexandra und Hochholdinger-Reiterer, Beate (Hg.): Festivals als Innovationsmotor? Berlin 2020. Roselt, Jens (Hg.): Regie im Theater. Geschichte – Theorie – Praxis. Berlin 2015. Roselt, Jens (Hg.): Seelen mit Methode. Schauspieltheorien vom Barock- bis zum post-dramatischen Theater. Berlin 2005. Schößler, Franziska: Drama und Theater nach 1989. Prekär, interkulturell, intermedial. Hannover 2013. Walser, Dagmar und Engelhardt, Barbara (Hg.): Eigenart Schweiz. Theater in der Deutschschweiz seit den 90er Jah- ren. Berlin 2007 (Theater der Zeit Arbeitsbuch). 12 La Leçon HS 21
Quelle Tänzer*innen- Autobiografie Vorlesung Prof. Dr. Christina Thurner Montag 12-14 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte Tanzgeschichte; Tanztheorie Tanzgeschichtsschreibung stützt sich auf mannigfaltige Quellen, auch auf Tänzer*innen- Autobiografien. Diese erzählen von tanzhistorischen Ereignissen, von Tanzerfahrungen und -auffassungen, von Künstler*innen und ihrem Umfeld, Kreationsprozessen, Reaktio- nen von Zeitgenoss*innen usw. Allerdings stellt sich da – wie bei allen Quellen – die Frage: Wie ist mit diesen ‚Ego-Dokumenten‘ historiografisch korrekt umzugehen? Obwohl die Autobiografieforschung derzeit u.a. in den Literatur-, Geschichts- und Kulturwissenschaf- ten (wieder) ‚boomt‘, der Quellen-‚Wert‘ von Autobiografien rege diskutiert und proble- matisiert wird, wurde in der Tanzwissenschaft bisher kaum darüber reflektiert. Als Wis- sens- und Erfahrungsspeicher bieten Autobiografien von Tänzer*innen jedoch einen einzigartigen Fundus an oftmals alternativ perspektivierten Informationen für die Tanz- geschichtsschreibung. Auto-Bio-Grafien, d.h. Beschreibungen (grafie) des Lebens (bio) Einzelner durch diese selbst (auto), sollen in der Vorlesung ebenso Gegenstand von theo- retischen Überlegungen sein wie Ausgangspunkt für tanzgeschichtliche Narrationen und Re-Visionen. Die Vorlesung steht im Kontext eines Forschungsprojekts, das derzeit am ITW bearbeitet wird (www.theaterwissenschaft.unibe.ch/forschung/projekte/laufende_ projekte/auto_bio_grafie_als_performance/index_ger.html). Im Gegensatz zur interdisziplinären Ringvorlesung Auto_Bio_Grafie (HS 2019) fokussiert diese Vorlesung überwiegend auf tanzwissenschaftliche Fragestellungen. Zur Vorlesung wird ein Tutorium angeboten. Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Depkat, Volker; Pyta, Wolfram (Hg.): Autobiographie zwischen Text und Quelle. Berlin 2017. Duncan, Isadora: My Life. New York 1927. Graham, Martha: Blood Memory. An Autobiography. New York u.a. 1991. Holdenried, Michaela: Autobiographie. Stuttgart 2000. Marcus, Laura: Autobiography. A Very Short Introduction. Oxford 2018. Wagner-Egelhaaf, Martina (Hg.): Handbook of Autobiography/Autofiction. Bd. 1-3. Boston, Berlin 2018. Wagner-Egelhaaf, Martina: Autobiographie. 2. aktual. u. erw. Aufl. Stuttgart 2005. La Leçon HS 21 13
3. Seminare/Übungen • BA-Seminar: nur BA-Studierende • MA-Seminar: nur MA-Studierende • Blockseminar: je nach Kennzeichnung für BA- und/oder MA-Studierende offen • MA-/BA-Seminar: für alle Studierenden offen, die beide Grundkursmodule absolviert haben. MA-Studierende haben Vorrang, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. 14 La Leçon HS 21
Residenzen im Produktionsgefecht BA-Seminar Prof. Dr. Alexandra Portmann, durchgeführt von M.A. Anna Barmettler Donnerstag 10–12 (Beginn: 23.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Seit den 1990er Jahren entwickeln sich Residenzen nicht nur als Instrumente der Kulturförderung, sondern auch als unabhängige Institutionen. Der Akzent verschiebt sich von den vollendeten Werken hin zu den Arbeitsprozessen der einzelnen Künst- ler*innen und Kollektive. Die spezifischen Methoden der künstlerischen Produktion gewinnen an Bedeutung und Visibilität, wobei verschiedene Residenzformate institutio- nalisierte Gegenentwürfe zum regulären Theater- bzw. Festivalbetrieb darstellen. Innerhalb von transnationalen Produktionsnetzwerken fungieren Residenzen als Stationen und offene Arbeitsprozesse. Das Seminar untersucht die Rolle der Residenzen im Produktionsgefüge des Gegenwartstheaters anhand von ausgewählten Institutionen, Produktionen und wissenschaftlichen Texten. Vorschläge seitens der Seminarteilneh- mer*innen sind willkommen. Kritisch reflektiert werden die tradierten Funktionenzutei- lungen des Produzierens und des Präsentierens am Beispiel von Theaterfestivals und Residenzen. Die Studierenden lernen u.a. interdisziplinäre Theorieansätze kritisch zu diskutieren und Anwendungsmöglichkeiten auf aktuelle Beispiele aus der Praxis zu prüfen. Literatur: Glauser, Andrea: „Der ‚Artist in Residence‘ im Spannungsfeld von Globalisierung und Lokalisierung“. In: Alexandra Grausam (Hg.): AWAY. The Book about Residencies. Wien 2018, S. 40–49. Gielen, Pascal: „Time and Space to Create and to Be Human. A Brief Chronotope of Residencies“. In: Taru Elfving, Irmeli Kokko und Pascal GielenContemporary (Hg.): Artist Residencies. Reclaiming Time and Space. Amsterdam 2019, S. 39–52. Nurmenniemi, Jenni: „Going Post-fossil in a Neoliberal Climate“. In: Taru Elfving, Irmeli Kokko und Pascal Gielen (Hg.): Contemporary Artist Residencies. Reclaiming time and space. Amsterdam, 2019, S. 197–208. Zyman, Daniela: „Von Gastfreundschaft und verlegten Handlungsorten“. In: AWAY. The Book about Residencies. Hg. von Alexandra Grausam, Wien 2018, S. 32–39. La Leçon HS 21 15
Theater und Nation BA-Seminar Dr. Isabelle Haffter Mittwoch 14–16 (Beginn: 22.09.2021, Ende: 22.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Theatergeschichte Das Verhältnis zwischen Theater und Nation bietet nicht erst seit der Corona-Krise eine Grundlage für kulturpolitische Debatten über die gesellschaftliche Bedeutung der dar- stellenden Künste. Seit der Antike befassen sich Theaterpraktiker*innen mit der komple- xen Beziehung zwischen Theater und Politik. Was ist die Geschichte dieser Machtkonstel- lation, die je nach Standpunkt als förderlich oder restriktiv wahrgenommen wird? Das Seminar geht der Frage nach, unter welchen Umständen sich Ende des 18. Jhs. die Nationaltheater entwickelten. Welchen Wandel durchlief dieses institutionelle Konzept vom 19. zum 20. Jh. vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Umwälzungen wäh- rend zweier Weltkriege und ihrer Nachkriegszeit? Zur Beantwortung dieser Fragen unter- sucht das Seminar Beispiele aus Europa und beschäftigt sich in einer übergreifenden Per- spektive im Sinn einer Global Theatre History mit den Entwicklungen in den USA, Lateinamerika, Afrika, Russland und Asien. Im Seminar setzen sich die Studierenden anhand historischer und aktueller Beispielana- lysen kritisch mit den theoretischen Ansätzen der Memory Studies, Gender Studies und Postcolonial Studies auseinander. Das Ziel ist neue Erkenntnisse über die Relationen zwischen Theater und Nation in der Geschichte und Gegenwart zu gewinnen. Literatur: Amrein, Ursula: Die schwierige Beziehung zwischen Kunst und Politik: Das Schauspielhaus Zürich als Exilbühne und als Theater der Nation. In: Dies. Phantasma Moderne. Zürich 2007, S. 3–103. Balme, Christopher et al. (Hg.): Theatre, Globalization and the Cold War. Cham 2017. Braunstein, Peter et al. (Hg.): Imagine Nation. The American Counterculture of the 1960s and 1970s. New York 2002. Bulman, Gail A: Staging Words, Performing Worlds. Intertextuality and Nation in Contemporary Latin American Theater. Lewisburg 2007. Chen, Xiaomei: Acting the Right Part: Political Theatre and Popular Drama in Contemporary China. Honolulu 2002. Hochholdinger-Reiterer, Beate: Nation und Erbe. In: Dies. Kostümierung der Geschlechter. Schauspielkunst als Erfindung der Aufklärung. Göttingen 2014, S. 281–407. Holdsworth, Nadine (Hg.): Theatre and National Identity. Re-imagining Concepts of Nation. New York 2014. Krivanec, Eva: Kriegsbühnen. Theater im Ersten Weltkrieg. Berlin, Lissabon, Paris und Wien. Bielefeld 2014. Kuftinec, Sonja Arsham: Theatre, Facilitation, and Nation Formation in the Balkans and Middle East. Baskingstoke 2009. Looser, Diana: Remaking Pacific Pasts. History, Memory, and Identity in Contemporary Theatre from Oceania. Honolulu 2014. Ragussis, Michael: Theatrical Nation. Jews and Outlandish Englishmen in Georgian Britain. Philadeplphia 2012. Schneider, Wolfgang et al. (Hg.): Theatre in Transformation. Artistic Processes and Cultural Policy in South Africa. Bielefeld 2019. Sosulski, Michael J.: Theater and Nation in Eighteeth-Century Germany. Aldershot 2007. 16 La Leçon HS 21
Perspektiven auf eine post- migrantische Schweiz BA-Seminar Prof. Dr. Alexandra Portmann Dienstag 12–14 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Theatergeschichte; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Unter dem Begriff der Postmigration verstehen Marc Hill und Erol Yıldız eine Praxis der Wissensproduktion. «Im Mittelpunkt steht eine kritische Reflexion des restriktiven Um- gangs mit Migration und deren Folgen, eine widerständige Haltung gegen hegemoniale gesellschaftliche Verhältnisse» (Hill/ Yıldız 2018, 7). In der Auseinandersetzung mit dem Konzept des Postmigrantischen geht es entsprechend nicht um Migration selbst, sondern um die gesellschaftspolitische Aushandlung der Frage, wie eine Gesellschaft sich als Ein- wanderungsgesellschaft begreift und dabei mit dem Diskurs der Migration umgeht (Fo- routan 2019, 19). Wie spiegelt sich diese Haltung und Praxis der Wissensproduktion auf der Bühne wider? Und welche Rolle kommt dem Theater für die Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlichen Selbstverständnis als postmigrantische Gesellschaft zu? Das Seminar verfolgt in einem ersten Schritt die kritische Reflexion und Diskussion des Konzepts Postmigration sowie seine Verankerung in einem weiteren kulturwissenschaft- lichen Diskurs. In einem zweiten Schritt wird mit den Studierenden ein Mapping von The- ater- und Performancearbeiten in der Schweiz angestrebt, welche sich im weitesten Sinne mit der postmigrantischen Realität der Schweiz auseinandersetzen. Als Beispiele können Institutionen wie das Maxim Theater Zürich, das Langzeitprojekte wie «ké*sarà Schwar- zenbachkomplex» in Kollaboration mit INES (Institut Neue Schweiz) oder auch Theater- produktionen wie «Was bisher geschah» (Kämpf, Urweider, Nadolska 2021) genannt wer- den. In einem dritten Schritt soll das Konzept der Postmigration in der theaterwissenschaftlichen Forschung kritisch perspektiviert werden. Die Studierenden setzen sich mit aktueller kultur- und theaterwissenschaftlicher For- schung zum Konzept der Postmigration auseinander und diskutieren dieses entlang kon- kreter Theater- und Performancearbeiten. Ergänzend dazu werden verschiedene Recher- che- und Analysemethoden wie beispielsweise Archivarbeit und Aufführungsanalyse kritisch diskutiert und praktisch angewendet. Literatur: El-Tayeb, Fatima: Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der Postmigrantischen Gesellschaft. Bielefeld 2016. El-Tayeb, Fatima: Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa. Münster 2015. Foroutan, Naika: Die Post-Migrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld 2019. Hill, Marc und Erol Yıldız (Hg.): Postmigrantische Visionen. Erfahrungen – Ideen – Reflexionen. Bielefeld 2018. Jain, Rohit: «Die kulturelle Arbeit an einem neuen Wir. Teilhabe und Ausschluss in der postmigrantischen Schweiz». In: Kulturdialog (Hg.): Kulturelle Teilhabe. Ein Handbuch. Zürich 2019, S. 95-103. Sharifi, Azadeh: «Providing Waht is Missing”. Postmigrantisches Theater und Intervention». In: Jan Deck und Sandra Umathum (Hg.): Postdramaturgien. Berlin 2020, S. 62-72. Terkessidis, Mark: «Kulturelle Teil-Gabe: Das Prinzip der Kollaboration». In: Kulturdialog (Hg.): Kulturelle Teilhabe. Ein Handbuch. Zürich 2019, S. 79-85. Terkessidis, Mark: Kollaboration. Berlin. Berlin 2015. La Leçon HS 21 17
Tanz und Krise BA-Seminar Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Nadja Rothenburger Dienstag 16-18 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Tanztheorie, Dramaturgie/Aufführungsanalyse ,Wirtschaftskrise‘, ,Klimakrise‘, ,Flüchtlingskrise‘ und nicht zuletzt die ,Coronakrise‘ – die Zuspitzung zur Krise findet sich häufig in gegenwärtigen Diskursen. Diese Tendenz zum Krisenbefund nimmt das Seminar zum Anlass, nach Krisendiskursen im Tanz und am Thea- ter zu forschen: Was hat es mit dem Begriffskonglomerat der ,Krise‘ auf sich? Wie lassen sich dessen Funktionen analysieren und entsprechend tanz- bzw. theaterwissenschaftlich historisieren? Das Seminar beleuchtet und kontextualisiert verschiedene Krisenbegriffe aus unterschiedlichen Perspektiven und setzt sie ins Verhältnis zur Tanzpraxis. Dabei rü- cken sowohl institutionskritische Ansätze als Reaktion auf die ‚Theater in der Krise‘ als auch das Pandemieszenario des ,Dis-Tanzens‘ und begriffliche Überschneidungen zu ,Kri- tik‘ und ,Ausnahmezustand‘ in den Blick. Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Der Theaterverlag (Hg.): 2020. Das Jahrbuch Tanz. In: Tanz. Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance. Berlin 2020. Ebert, Olivia; Holling, Eva; Müller-Schöll, Nikolaus; Schulte, Philipp; Siebert, Bernhard; Siegmund, Gerald (Hg.): Thea- ter als Kritik. Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung. Bielefeld 2018. Koselleck, Reinhart: Kritik und Krise. Ein Beitrag zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. München 1959. Lutz, Ronald; Preuschoff, Sarah (Hg.): „Tanzende Verhältnisse”. Zur Soziologie politischer Krisen. Weinheim 2018. Mandel, Birgit; Steinhauer, Moritz: Theater in der Legitimationskrise? Interesse, Nutzung und Einstellungen zu den staatlich geförderten Theatern in Deutschland – eine repräsentative Bevölkerungsbefragung. Hildesheim 2020. 18 La Leçon HS 21
Theater & Politik. Aktivismus & Artivismus BA-Seminar M.A. Nele Solf Donnerstag 16-18 (Beginn 23.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Theater basiert stärker als andere Künste auf dem Versammeln von Menschen und ver- wendet insofern das Soziale als ein zentrales künstlerisches Werkzeug. Seit Jahrhunderten wird daher argumentiert, dass Theater eine inhärent politische Kunstform sei. Immer wieder positionieren sich auch Theaterschaffende mit ihren Werken klar politisch und begreifen ihre künstlerische Arbeit als Aktivismus. Andere Künstler*innen lassen den Bühnenraum hinter sich, um auf der Strasse für ein Publikum zu spielen, das nicht weiss, dass es Theater sieht. Und aktivistische Bewegungen nutzen Massenperformances, um ihren Anliegen zu grösserer Aufmerksamkeit zu verhelfen. Ausgehend von theoretischen Texten setzt sich das Seminar kritisch mit den politischen Möglichkeiten, Pflichten und Grenzen des Theaters auseinander. Dabei verhandelt das Se- minar Fragen wie: Darf und soll sich Theater am politischen Diskurs beteiligen? Kann es überhaupt anders? Was ist das Spezifische, das Theater in den politischen Diskurs ein- bringt? Wie wächst das Politische in den theatralen Raum hinein? Das Seminar bemüht sich dabei um eine Doppelperspektive: Was zieht Theaterschaffende am Aktivismus, was zieht Aktivist*innen an theatralen Methoden an? Die Studierenden lernen den Umgang mit theoretischen Texten und die Anwendung die- ser Theorien auf theatrale Beispiele. Dazu erarbeiten sie sich einen breiten Theaterbegriff, der über den Bühnenraum hinausweist und eine internationale Perspektive berücksich- tigt. Literatur: Adorno, Theodor W.: Ästhetische Theorie. Frankfurt a. M. 1973. Balme, Christopher: The Theatrical Public Sphere. Cambridge 2014. Boal, Augusto: Theater der Unterdrückten. Frankfurt a. M. 1979. Lehmann, Hans-Thies: «Wie politisch ist das postdramatische Theater?» In: Das politische Schreiben. Berlin 2002. Malzacher, Florian: Gesellschaftsspiele. Politisches Theater heute. Berlin 2020. Mouffe, Chantal: «Agonistische Politik und künstlerische Praktiken.» In: Agonistik. Frankfurt a. M. 2014. Poch, Daniela; Poch, Arcadi: Artivism. London 2017. Rummel, Miriam; Stange, Raimar; Waldvogel, Florian (Hg.): Haltung als Handlung – Das Zentrum für Politische Schönheit. München 2018. Weibel, Peter (Hg.): Global Activism: Art and Conflict in the 21st Century. Cambridge MA 2015. La Leçon HS 21 19
Rhythmus BA-Seminar Prof. Dr. Christina Thurner Dienstag 14-16 (Beginn: 21.09.2021, Ende: 21.12.2021), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Tanzgeschichte; Tanztheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Wer nach wissenschaftlicher Literatur zu Rhythmus sucht, stösst fast ausschliesslich auf musiktheoretische Texte. Dabei ist Rhythmus für den Tanz ebenso grundlegend wie viel- fältig konstitutiv. Diese Nähe hängt freilich mit der traditionsreichen Verbindung von Tanz und Musik zusammen, aber nicht nur. Rhythmus kann als äussere ebenso wie als in- nere Zeitlichkeit verstanden werden, die Tanz strukturiert, prägt, durchdringt oder auch hervorbringt, wobei die Hervorbringung in beide Richtungen gemeint ist: Rhythmus er- zeugt Tanz und/oder Tanz schafft Rhythmus. Im Seminar sollen verschiedene Phänomene im Hinblick auf das Verhältnis von ‚Tanz‘ und ‚Rhythmus‘ untersucht werden. Die zu betrachtenden Beispiele stammen aus unter- schiedlichen Zeiten, Stilen und Kulturen und reichen vom neoklassischen Ballett über tanzrhythmische Studien für die frühe Fabrikarbeit bis hin zu Steptanz, Flamenco oder afrikanischem Tanz, Schultanzprojekten und Tanzfilmen. Dabei wird immer auch relatio- nal reflektiert, was jeweils unter ‚Tanz‘ und unter ‚Rhythmus‘ verstanden wird und wie diese Auffassungen auch in weiteren (theoretischen, interdisziplinären bzw. kulturge- schichtlichen) Kontexten zu betrachten sind. Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Brandstetter, Gabriele; Buchholz, Michael B.; Hamburger, Andreas; Wulf, Christoph (Hg.): Balance – Rhythmus – Re- sonanz. Paragrana Bd. 27. Heft 1. Berlin 2018. Caskel, Julian: Die Theorie des Rhythmus. Geschichte und Ästhetik einer Denkfigur des 20. Jahrhunderts. Bielefeld 2020. Thurner, Christina: Rhythmen in Bewegung. Äussere, eigene und verkörperte Zeitlichkeit im künstlerischen Tanz. Hannover 2017. 20 La Leçon HS 21
Feminism through the ages: Queer-/feministische und intersektionale Diskurse im G T deutschsprachigen Theater S A G E B MA-/BA-Seminar Dr. Azadeh Sharifi A Termine: 10-16: 24.09., 08.&09.10., 03.&04.12.2021, 2 SWS, 6/5 ECTS-Punkte (max. 15 Studierende). Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Die sogenannten vier Wellen des Feminismus erstrecken sich über fast zwei Jahrhun- derte und werden je nach historischen und geopolitischen Kontexten anders verortet. Aber nie gab es einen Feminismus, sondern Feminismus ist immer vielfältig und insbesondere geprägt von denjenigen, deren Erfahrungen nicht in den zeitlichen und sozialen Kontext gepasst haben und unsichtbar blieben. Auch im Theater und in der Performancekunst haben unterschiedliche feministische, queer-feministische und intersektionale Diskurse die ästhetische Auseinandersetzung beeinflusst. In diesem Blockseminar soll anhand von wichtigen theoretischen Texten sowie ausge- wählten performativen und theatralen Auseinandersetzungen nach dem Stand des Dialogs zwischen verschiedenen Generationen von feministischen Diskursen im deutschsprachigen Theater gefragt werden. Welcher Konsens besteht und welcher Dissens kann fruchtbar für ein Allyship gemacht werden? Gemeinsam sollen relevante Fragen aufgeworfen und kritisch diskutiert werden. Auch ist eine eigene und/oder kollektive künstlerische Auseinandersetzung erwünscht. Ein Reader mit ausgewählten Texten wird zu Beginn des Blockseminars bereitstehen. Literatur: Ahmed, Sarah: Living a feminist Life. Durham 2017. Hooks, Bell: Feminist Theory. From Margin to Center. New York 1984. Hackel, Astrid/Vollhardt, Mascha: Theorie und Theater. Wiesbaden 2014. Lorde, Audre: Sister Outsider. Essays and Speeches. Berkeley 1984. Haraway, Donna: Staying with the Trouble. Making Kin in the Chthulucene. Durham 2016. Lehmann, Irene/Rost, Katharina/Simon, Rainer (Hrsg.): Staging Gender. Reflexionen aus Theorie und Praxis der performativen Künste. Bielefeld 2019. La Leçon HS 21 21
Dramaturgie als machtkritische Praxis MA-/BA-Seminar Dr. Ann-Christine Simke Donnerstag, 14-tägig, 12–16 (Anfang: 23.09.2021, Ende: 16.12.2021), 2 SWS, 6/5 ECTS-Punkte (max. 15 Studierende). Termine: 12-16: 23.09, 30.09., 07.10, 21.10., 04.11., 02.12., 16.12.2021 Dramaturgie/Aufführungsanalyse Aushandlungen von Machtverhältnissen sind sowohl der institutionellen Dramaturgie als auch den produktionsdramaturgischen Prozessen inhärent. Machtverhältnisse werden in der Auseinandersetzung mit Texten, inhaltlichen Thematiken, Probendynamiken als auch in institutionellen Hierarchien und Netzwerken stetig neu verhandelt und sowohl (un-) wissentlich reproduziert als auch kritisch reflektiert und subvertiert. Das Seminar wird sich mit Formen von machtkritischer Dramaturgiepraxis auseinander- setzen. Dabei werden zwei Bereiche fokussiert: Zum einen soll institutionelle Dramatur- gie als eine strukturelle Kategorie analysiert und reflektiert werden. Die Reflexion von in- stitutioneller Dramaturgie als eine institutionskritische Praxis wird anhand der Analyse von historischen und zeitgenössischen Beispielen greifbar und veranschaulicht. Gefragt wird: Wie lässt sich eine Kritik an institutionellen Strukturen durch die Dramaturgiepraxis ausdrücken und nachhaltig umsetzen? Da zur Dramaturgiepraxis auch immer aufführungsanalytische Fähigkeiten gehören, soll in diesem Seminar ergänzend eine Praxis der intersektionalen Aufführungsanalyse ent- wickelt und erprobt werden. Hierfür werden wir uns selbst als Forschende in den Mittel- punkt stellen und fragen: Wie kann und muss die eigene Positionalität mit in eine kriti- sche Analyse von Aufführungen eingebunden werden? Wie lässt sich eine Form der intersektionalen Aufführungsanalyse entwickeln und als Voraussetzung eines langfristi- gen, institutionellen Wandels begreifen und wo liegt unsere Verantwortung als For- Literatur: Weiler, C., Roselt J.: Aufführungsanalyse. Eine Einführung. Tübingen 2017. Wihstutz, B.; Hoesch, B. (Hg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft. Bielefeld 2020. Woynarski, L.: Ecodramaturgies. Theatre, Performance and Climate Change. 2020. Doi: doi.org/10.1007/978-3-030- 55853-6. Kreuder, F.; Koban, E.; Voss, H. (Hg.): Re/produktionsmaschine Kunst. Kategorisierungen des Körpers in den Darstellenden Künsten. Bielefeld 2017. Bhambra, G. K., Gebrial D. and Nişancıoğlu, K. (Hg.): Decolonising the University. London 2018. Bala, Sruti: ‘Decolonising Theatre and Performance Studies: Tales from the class-room.’ Tijdschrift voor Genderstu- dies, 20 (1) 2017, S. 333-345. doi: 10.5117/TVGN2017.3.BALA. DeFrantz, T. F: ‘White Privilege’, Theater 48(3) 2018, S. 23-37. doi: doi.org/10.1215/01610775-7084669. Crenshaw, K: ‘Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics’, University of Chicago Legal Forum, 1(8) 1989, S. 139-167. 22 La Leçon HS 21
Improvisation MA-/BA-Seminar Prof. Dr. Christina Thurner Donnerstag 12-16 (Beginn: 30.09.2021, Ende: 23.12.2021), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte (max. 15 Studierende) Termine: 12-14: 30.09. (Einführung); 12-16: 14.10., 28.10., 11.11., 25.11., 09.12., 23.12.2021 Tanztheorie; Tanzgeschichte «2020 war das Jahr der Improvisation», schreibt die ZEIT am 30.12.2020. Man könnte die Aussage aufgrund der mitgelieferten Definition getrost auf 2021 ausweiten: «Improvisa- tion ist eine Reaktion auf etwas Unvorhergesehenes: Eine Störung, einen Unfall, eine Krise». In der künstlerischen Praxis wird Improvisation allerdings weniger als Reaktion auf etwas begriffen, sondern vielmehr auch als Produktion von Unvorhersehbarem, als krea- tive Spielweise, die im gelungenen Fall Momente der Überraschung evoziert. Es liegt u.a. an ihrer multidisziplinären Geschichte, dass Improvisation unterschiedlich definiert und wahrgenommen wird. Von einer «Konjunktur der Improvisation» im Leben wie in den Künsten ist jedenfalls bereits 2010 in einem Band zum Improvisieren (Bormann u.a.) die Rede. Im Seminar soll der Geschichte von und verschiedenen Theorien zu ‘Improvisation’ ebenso nachgegangen werden wie unterschiedlichen Improvisations-Praktiken und -Phänome- nen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den performativen Künsten wie Tanz sowie – je nach Interessen der Teilnehmenden – Theater und Musik, wobei relational auch andere Kontexte/Bereiche in Betracht gezogen werden. Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Bormann, Hans-Friedrich; Brandstetter, Gabriele; Matzke, Annemarie (Hg.): Improvisieren. Paradoxien des Unvorher- sehbaren. Kunst – Medien – Praxis. Bielefeld 2010. Lampert, Friederike: Tanzimprovisation. Geschichte – Theorie – Verfahren – Vermittlung. Bielefeld 2007. Midgelow, Vida L. (Hg.): The Oxford Handbook of Improvisation in Dance. New York 2019. La Leçon HS 21 23
Zeitgeistige Theater- besuche: Analysen von Theater und Performance Seminar integral Dr. Sascha Förster Termine: 10-16: 15.10., 12.&13.11., 10.&11.12.2021 Theatergeschichte; Theatertheorie; Dramaturgie/Aufführungsanalyse Unter dem sperrig anmutenden Schlagwort „zeitgeistiger Theaterbesuch“ strebt dieses Seminar nach einer ganzheitlichen Analyse von Theatererfahrungen, die nicht nur auf die Aufführung fokussiert, sondern ebenso das Getränk an der Bar, die Lektüre des Programm- hefts, die Betrachtung der Insta-Stories etc. miteinschliesst. Denn für ‚Theaterbesucher*in- nen‘ beginnt Theater eben nicht erst im Moment der leiblichen Ko-Präsenz (Fischer-Lichte 2004), sondern kann bereits auf dem Weg ins Theater, beim Ticketkauf oder beim Durch- arbeiten der Rezensionen seinen Ausgang nehmen. Wenn also verschiedene Materialitä- ten und (digitale) Medien des Theaters in den Blick genommen werden, öffnet sich ebenso der Blick auf die Theatergeister (Carlson 2003): Denn jeder Theaterort ist ein Fundus von Erinnerungen und Geschichten, die in der Zeitgenoss*innenschaft der Aufführung hervor- gerufen werden können. Der „zeitgeistige Theaterbesuch“ plädiert daher nicht nur für ein ganzheitliches Verständnis von Theater und für eine andere Vorstellung von theatraler Zeitlichkeit, sondern fragt ebenso nach den Spuren von Geschichte/n in der Gegenwart der Theatererfahrung. Das Seminar macht daher neben theatertheoretischen auch kultur- historische Texte für die Analyse des Gegenwartstheaters fruchtbar und fahndet nach neuen Perspektiven und Horizonten. Dabei wird über den Begriff der Barrierearmut gleichsam zu fragen sein, welche Besucher*innen an den Erfahrungen Teil haben können und wer ausgeschlossen wird. Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Aufführungen an unterschiedlichen Ber- ner Theatern besucht. Das Gegenwartstheater soll hierbei in seiner Alltäglichkeit, nicht nur in seinen Innovationen betrachtet werden. Studierende erweitern somit ihren thea- teranalytischen „Werkzeugkasten“ und üben in den gemeinsamen Diskussionen, ihre Er- fahrungen sprachlich zu fassen und zu kontextualisieren. Zugleich werden sie der ver- schiedenen Einschreibungen und Barrieren gewahr, die Theaterorte aufgrund ihrer Traditionen exkludierend erscheinen lassen. Studierende lernen zudem, kulturhistorische Texte für Gegenwartsanalysen produktiv zu machen. 24 La Leçon HS 21
Literatur: Bratton, Jacky. New Readings in Theatre History. Cambridge et al. 2003. Dolan, Jill. Utopia in Performance. Finding Hope at the Theater. Ann Arbor 2005. Impulse Theater Festival und NRW KULTURsekretariat (Hg). Lernen aus dem Lockdown? Nachdenken über Freies Theater. Berlin 2020. Knowles, Ric. Reading the Material Theatre. Cambridge et al. 2004. Koselleck, Reinhart. Zeitschichten. Studien zur Historik. Frankfurt am Main 2015. Pfeiffer, K. Ludwig. Das Mediale und das Imaginäre. Dimensionen kulturanthropologischer Medientheorie. Frankfurt am Main 1999. Reinelt, Janelle. „Zeitgeist“. Contemporary Theatre Review 23.1 (2013), S. 90–92. Seeck, Francis. „Das Theater der feinen Unterschiede“. nachtkritik.de, 25 Juni 2020. Online: https://www.nachtkritik. de/index.php?option=com_content&view=article&id=18305:klassismus-und-kulturarbeit-ueber-soziale-markie- rung-und-diskriminierung-in-theaterprogrammen-der-freien-szene&catid=101&Itemid=84. La Leçon HS 21 25
Phänomene und Methoden – Forschungen zu Theater und Tanz MA-Übung/Forschungskolloquium Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann und Prof. Dr. Christina Thurner Montag 14–16 (Beginn: 20.09.2021, Ende: 20.12.2021), 2 SWS, 3/6 ECTS-Punkte Theater-/Tanztheorie Die Veranstaltung richtet sich an Studierende in der Phase der Vorbereitung ihrer Masterarbeit im Studienprogramm Theaterwissenschaft/Tanzwissenschaft sowie an die Doktorierenden des ITW. Sie können ihre Konzepte und erste Ausschnitte vorstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren. Da auch Habilitations-, Buch- und Forschungspro- jekte vorgestellt und diskutiert werden, erlangen die Studierenden und Doktorierenden einen breit gefächerten Einblick in Phänomene und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens. Der Stand der grösseren Forschungsvorhaben des ITW Bern – z. B. «Auto_Bio_ Grafie als Performance. Ein tanzhistoriografisches Innovationsfeld», «itw: im dialog – For- schungen zum Gegenwartstheater» oder «Festivals und institutionelle Veränderungen. Perspektiven auf transnationale Arbeitsweisen im Gegenwartstheater» – wird regelmäs- sig resümiert, um Synergieeffekte in die Arbeiten einfliessen lassen zu können. Ausser- dem erörtern alle Beteiligten die aktuellen Entwicklungen der Theaterwissenschaft, werten theater- und tanzwissenschaftliche Kongresse aus und planen den Lehr- und Forschungsaustausch mit regionalen und internationalen Partnerinstituten. 26 La Leçon HS 21
Praktikum Praktika in Einrichtungen, die mit Theater oder Tanz in Verbindung stehen, können nach Absprache mit einer*m Dozierenden im BA-Major (120 ECTS) als Teil des Wahlbereiches angerechnet werden. Im MA-Major (90 ECTS) ist ein Praktikum obligatorisch. Grundlage der Kreditierung bilden ein von der Einrichtung beglaubigter Nachweis der geleisteten Arbeitsstunden sowie eine schriftliche Arbeit, welche das Praktikum bilan- ziert. Höchstens können 6 ECTS-Punkte (entspricht einem Arbeitsaufwand von 150 bis 280 Stunden) pro Arbeitsprojekt kreditiert werden. Weitere Informationen zu Praktika finden sich im Dokument Richtlinien für Praktika, wel- ches auf der Homepage des ITW zu finden ist oder bei der Studienberatung bezogen wer- den kann. Die Studierenden sind für das Finden einer Praktikumsstelle selber verantwortlich. Die Studienberatung informiert allerdings regelmässig über ausgeschriebene Stellen auf ih- rer Facebookseite (facebook.com/Theaterwissenschaft/) und auf der Website des ITW (theaterwissenschaft.unibe.ch). Ausserdem empfehlen wir die Stellenbörse des Studien- angebots Kulturmanagement der Universität Basel (kulturmanagement.philhist.unibas. ch/de/aktuelles/stellenboerse/). La Leçon HS 21 27
SEMP: Swiss-European Mobility Programme Das Berner Institut für Theaterwissenschaft beteiligt sich seit 1998 am (Erasmus) Mobili- tätsprogramm, welches den Austausch von Studierenden und Dozierenden in einem zwi- schen den Instituten bzw. Universitäten vertraglich vereinbarten Rahmen fördert. Allen Major-Studierenden wird ein Austauschjahr an einem der Partnerinstitute nach dem Grundstudium empfohlen. Derzeit können sich Studierende der Theaterwissenschaft für ein Studienjahr bzw. Gast- semester an folgenden Universitäten bewerben: Deutschland Universität Bayreuth Freie Universität Berlin Ruhr-Universität Bochum Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Justus-Liebig Universität Gießen Universität Hildesheim Universität zu Köln Universität Leipzig Johannes Gutenberg-Universität Mainz Ludwig-Maximilians-Universität München Frankreich Université de Nice-Sophia Antipolis Université Vincennes St. Denis Paris 8 Niederlande Rijksuniversiteit Groningen Österreich Universität Salzburg Universität Wien Schweden Stockholm University Der Anmeldeschluss für das Herbst- und Frühjahrssemester des kommenden akademi- schen Jahres ist jeweils der 01. März (z.B. der 1. März 2022 für das HS 2022 und FS 2023). Weitere Informationen zu den Partnerinstituten und zur Anmeldung finden sich unter: https://www.unibe.ch/studium/mobilitaet/index_ger.html Fachkoordinatorin des ITW ist Johanna Hilari (johanna.hilari@itw.unibe.ch) SEMP-Infoveranstaltung: Montag. 22. November 2021, 16.00-17.00 Uhr Zoom-Link: https://unibe-ch.zoom.us/j/63442746686?pwd=S3BacThiYnE1OHVqVnFETkpZenFkQT09 Meeting-ID: 634 4274 6686 Kenncode: 122753 28 La Leçon HS 21
Fachschaft Theaterwissenschaft Alle Haupt- und Nebenfachstudierenden des Instituts für Theaterwissenschaft Bern sind in der Fachschaft organisiert und vereinigt, also auch Du. Repräsentiert wird die Fach- schaft durch den Fachschaftsvorstand. Unser Ziel ist es, die Kommunikation und den Aus- tausch unter den TW-Studierenden zu fördern und unsere Interessen im Institut sowie gegenüber der Fakultät, der Universität und der Student*innenschaft SUB zu vertreten. Ausserdem wollen wir den Studienalltag abwechslungsreicher gestalten, Kreativität in- nerhalb und ausserhalb des Studiums fördern und unser Interesse für Theater in all seinen Formen mit Dir teilen und ausleben. Dazu organisieren wir praxisorientierte Ausflüge und laden jedes Herbstsemester zur grossen Sause mit traditioneller Willkommens-Bowle für Erstsemestrige. Einmal im Monat organisiert der Vorstand ausserdem einen Theaterrudel- besuch, bei welchem alle Studierenden und Mitarbeitenden des Instituts eingeladen sind, gemeinsam ins Theater zu gehen. Des Weiteren gibt es unter dem Namen VON&FÜR jedes Semester einen Workshop, den Studierende für Studierende abhalten. Für Stückvor- schläge, neue Ideen für einen Workshop oder sonstige Anregungen von Deiner Seite sind wir jederzeit offen und dankbar, denn die Fachschaft lebt von Deinem Engagement! Kontaktiere uns unverschämt bei Fragen oder Rückmeldungen per E-Mail unter fach- schaft.itw@gmail.com und like uns auf Facebook unter: www.facebook.com/FachschaftTheaterwissenschaftBern. Für die weitere Vernetzung gibt es ausserdem einen WhatsApp-Chat namens «ITW Guckkästli» für Menschen, die spontan eine Theaterbegleitung suchen, ein Ticket verschenken oder für Praktika oder Aufführun- gen werben wollen. Komm ins Büro unseres schönen Instituts und grüss Theo Rettich von uns! Herzlichst, dein Fachschaftsvorstand La Leçon HS 21 29
Berner StudentInnen Theater Lerchenweg 32 3012 Bern info@bestheater.ch www.bestheater.ch Liebe*r Theaterwissenschaftler*in Vielleicht wirst du bei all der Theorie in deinem Studium den Wunsch verspüren, endlich selber etwas auf die Bühne zu bringen. Genau hier kommt das Berner StudentInnenthea- ter ins Spiel. Das BeST ist keine Student*innentheatergruppe im eigentlichen Sinne, son- dern ein Verein, der nebst einem Proberaum und Fundus auch finanzielle und strukturelle Unterstützung für die Realisation von Theaterprojekten bietet. Es wimmelt nur so von Spielwütigen, die dein Vorhaben umsetzen wollen. Gerade für ITW Student*innen bietet das BeST die Möglichkeit, sich und seine Ideen mal so richtig auszutoben. Jedes Herbst- semester produziert das BeST den Bunkerschwank. Zusammen mit anderen Begeisterten entsteht in etwa einem Monat eine kurzweilige Aufführung. Das erste Treffen für alle Inte- ressierten wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Komm vorbei und werde auch du zur BeSTie! Das BeST erreichst du stets unter bestheater.ch. Dort kannst du auch Mit- glied werden und dich weiter über uns informieren. Es spuckt dir über die Schulter: Dein BeST-Vorstand 30 La Leçon HS 21
Stiftung Schweizer Archiv der Darstellenden Künste (SAPA) Swiss Archive of the Performing Arts, SAPA, Bern Direktorin: Beate Schlichenmaier Leiterin Forschung und Vermittlung: PD Dr. Heidy Greco-Kaufmann Co-Leiter Archiv, Dokumentation und Bibliothek: Lic. phil. Urs Kaiser Adresse: Schanzenstrasse 15, Postfach, 3001 Bern Website: www.sapa.swiss Telefon: 031 301 52 52 E-Mail: info.bern@sapa.swiss Die Stiftung SAPA, Schweizer Archiv der Darstellenden Künste, ist 2017 aus dem Zusam- menschluss des Schweizer Tanzarchivs und der Schweizerischen Theatersammlung ent- standen. Sie bewahrt und vermittelt das Schweizer Kulturerbe auf dem Gebiet der Dar- stellenden Künste und betreibt neben dem Archiv eine öffentliche Fachbibliothek. Zu den Beständen gehören Theaterstücke, Opernlibretti und -partituren, Literatur über das Thea- ter, Theaterzeitschriften, Programmhefte, Theaterzettel, Presseausschnitte, Theaterfotos, Kostüm- und Bühnenbildentwürfe, Theaterbau- und Bühnenbildmodelle, Masken, Papier- theater, Marionetten und Handpuppen, Tonträger und Videoaufzeichnungen. Die Ge- schäftsstelle Bern ist aufgeteilt in die Standorte Schanzenstrasse 15 (Dokumentation mit Präsenzbenützung von Archivalien sowie Dauerausstellung zum Theater in Gegenwart und Geschichte) und Mittelstrasse 43 (Bibliothek). Ausserdem befinden sich verschiedene Bestände in Aussenlagern. Der «Point of Sale» richtet sich nach dem Standort der Be- stände. Im Fall der Aussenlager werden die Materialien nach schriftlicher Vorbestellung an die Schanzenstrasse geliefert. Die Bibliotheksbestände von SAPA Bern sind über das Verbundsystem IDS Bern/Basel erschlossen (einzelne Bestände vor 1993 über Zettelkata- loge). Die Bestände der Dokumentation sind über Datenbanken (Inszenierungen, Videos, Bildmaterial, Objekte etc.) erschlossen, die an der Schanzenstrasse einsehbar sind. Öffnungszeiten Publiziert auf unserer Webseite: https://sapa.swiss/kontakt/ La Leçon HS 21 31
Schweizerische Gesellschaft für Theater- kultur Société Suisse du Théâtre Società Svizzera di Studi Teatrali Das Netzwerk für Theater- kultur Studierende und Doktorierende sind herzlich willkommen! • Die Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur (SGTK) ist ein gemeinnütziger Ver- ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1927 setzt sie sich zum Ziel, die Vielfalt der Darstel- lenden Künste in der Schweiz zu würdigen und zu dokumentieren sowie den Dialog zwischen Forschenden, Kunstschaffenden und Publikum in allen Sprachregionen der Schweiz und über die Landesgrenzen hinweg zu fördern. • Die SGTK publiziert MIMOS, das Schweizer Jahrbuch der Darstellenden Künste. MI- MOS dokumentiert in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch) das Wirken der Trägerin bzw. des Trägers des Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring, der bedeutendsten Auszeichnung des Landes in diesem Be- reich. SGTK-Mitglieder erhalten MIMOS kostenlos. • SGTK-Mitglieder werden zur jährlichen Verleihung des Schweizer Grand Prix Darstel- lende Künste / Hans-Reinhart-Ring sowie zu anderen öffentlichen Veranstaltungen (Tagungen, Kolloquien, Workshops) eingeladen. • Die SGTK ist Mitglied der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissen- schaften (SAGW) und arbeitet mit anderen Fachinstitutionen, z.B. dem ITW der Uni- versität Bern, projektorientiert zusammen. Mitgliederbeitrag: CHF 35.- für Studierende, CHF 70.- für Einzelmitglieder, CHF 100.- für Institutionen Anmeldung per Mail an die Geschäftsstelle der SGTK: info@mimos.ch Weitere Informationen zu den Tätigkeiten der SGTK finden Sie unter: www.mimos.ch 32 La Leçon HS 21
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