SOLISTEN-WETTBEWERB FÜR FLÖTE- 13. 10. 2021 - Steirischer Blasmusikverband
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3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB SOLISTEN- WETTBEWER B FÜR FLÖTE 11. – 13. 10. 2021 GRAZ | ÖSTERREICH
© Marija Kanizaj SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, WERTE MUSIKBEGEISTERTE, der österreichische Komponist und Dirigent Deshalb ist es mir eine besondere Ehre den Thomas Doss hat über Franz Cibulka einmal diesjährigen Internationalen Franz Cibulka gesagt: „Er hat sein Leben der Komposition Musikwettbewerb zu unterstützen und den mit einer Leidenschaft verschrieben, wie ich sie ersten Preis persönlich im Stefaniensaal Graz noch kaum bei einem anderen gesehen habe! zu überreichen. Im vergangenen Jahr muss- Egal wo er jetzt ist, er wird diesen Ort mit sei- te nicht nur dieser Bewerb pandemiebedingt nem Wesen bereichern.“ Dieser sehr eindring- abgesagt werden, darum ist es umso erfreu- liche Satz beschreibt für mich treffend, worum licher, dass die Kultur wieder Einzug in den es in der Musik immer gehen sollte – Leiden- Alltag der Menschen findet. Ich freue mich, schaft, Gefühl und Berufung. Es geht nicht nur auf wundervoll musikalische Tage und wün- darum, Erfolge zu feiern und die Massen zu be- sche allen TeilnehmerInnen und Teilnehmern geistern. An aller erster Stelle musiziert man, viel Erfolg. weil es einem selbst Freude macht und damit verbunden Leidenschaft im Leben entfacht. Musikalische Grüße Franz Cibulka war schon zu seinen Lebzei- Juliane Bogner-Strauß ten ein Vorbild und Inspiration für viele jun- Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, ge Musikerinnen und Musiker. Der Solisten- Gesundheit und Pflege wettbewerb für Flöte ehrt das Lebenswerk und soll nun aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform und Bühne bie- ten, um seine Musik nicht nur weiterzugeben, sondern auch, um neue internationale Karri- eren zu fördern. 2 VORWORT
© Anna-Maria Muchitsch SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN! Bis zuletzt hat der vor fünf Jahren verstorbe- endgültigen Umsetzung dieses Projektes ha- ne steirische Komponist Franz Cibulka inten- ben in den vergangenen Jahren viele Men- siv an seinen Kompositionen gefeilt. In seinem schen, denen ich herzlich danken möchte, mit Schaffen hat er immer die besondere Nähe zu viel Engagement mitgewirkt. Ganz besonders den Interpreten gesucht. Eine eigene Klang- bedanke ich mich auch in diesem Jahr wie- sprache und der Versuch, die Möglichkeiten der beim fachlichen Organisationsteam, das der Soloinstrumente mit der seinen Kompo- unentgeltlich und mit großem Einsatz mit- sitionen eigenen Stilistik auszuloten, waren geplant hat: Domenik Kainzinger-Webern, bestimmend für das Wirken des viel zu früh Sabrina Csrnko, Wolfgang Jud und Bertram von uns gegangenen Komponisten, der noch Egger. Somit wünsche ich den KandidatInnen, so viel vorhatte. Unmittelbar nach seinem dem Publikum und auch der prominenten Tod begannen erste Überlegungen, wie seine Jury, dass sich durch intensives Musizieren, Werke einer breiteren Öffentlichkeit und vor Hören und Analysieren des Konzertstücks allem der musikalischen Fachwelt weiterhin „Flutecarin“ aus dem Oeuvre Franz Cibulkas, präsentiert werden könnten. Nach zahlrei- die Besonderheit und Intention seiner Musik chen Gesprächen ergab sich die Gewissheit, erschließen möge. dass sich dieses Unterfangen am besten mit einem internationalen und vom Land Steier- Mag. Eduard Lanner mark ins Leben gerufenen Musikwettbewerb Direktor des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums bewerkstelligen ließe. Ich bin mir sicher, dass des Landes Steiermark in Graz dies auch der Intention Franz Cibulkas, der als begeisterter Pädagoge für Klarinette und Theorie am Johann-Joseph-Fux-Konservato- rium des Landes Steiermark in Graz gewirkt hat, entsprechen würde. Auf dem Weg zur 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 3
© www.fotofurgler.com 3. INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA MUSIKWETTBEWERB 2021 Mit der dritten Durchführung des Internatio- Dem Leiter des Johann-Joseph-Fux-Konser- nalen Franz Cibulka Musikwettbewerbs kann vatoriums in Graz, Dir. Mag. Eduard Lanner, man nun schon von einer etablierten Veran- gemeinsam mit dem gesamten Organisations- staltung sprechen, die für ganz besonders er- team, ist höchste Anerkennung und Dank aus- folgreiche junge Solisten die musikalische Li- zusprechen, für das Engagement und den Mut teratur unseres großen steirischen Komponis- ein solches Ereignis auch in diesen schwieri- ten Franz Cibulka zum Inhalt hat. gen Zeiten zu organisieren. Beim heurigen Musikwettbewerb stellen sich Ein herzliches Dankeschön, sowie die besten Flötistinnen und Flötisten dieser Aufgabe. Im Wünsche für ein gutes Gelingen der Darbie- Finale werden sie vom Landesjugendblasor- tungen, möchte ich allen Teilnehmerinnen und chester Steiermark begleitet. Eine Teilnahme- Teilnehmern am Wettbewerb mit auf den Weg möglichkeit an dieser Herausforderung sehen geben. neben den österreichischen Teilnehmern auch internationale Talente als besonderen Meilen- Erich Riegler stein, und natürlich den Gewinn eines Preises Präsident des Österreichischen Blasmusikverbandes als erträumtes und angestrebtes Ziel. Landesobmann des Steirischen Blasmusikverbandes Es freut mich, dass wir seitens des Steirischen Blasmusikverbandes mit dem Landesjugend- blasorchester und auch mit organisatorischen Belangen diesen internationalen Wettbewerb unterstützen können. 4 VORWORT
FR ANZ CIBULK A Franz Cibulka (1946 – 2016) studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz die Fächer Klarinette, Komposition und Orchesterleitung. Er war bis Juli 2002 als Professor für Klarinette, Kammermusik und Musiktheorie am Johann-Joseph-Fux-Kon- servatorium in Graz tätig. Durch Aufführun- gen seiner Werke im Rahmen der WASBE- 1997 (World Association for Symphonic Bands and Ensembles) in Schladming ge- lang ihm der internationale Durchbruch. In den vergangenen Jahren war er in Australien, Amerika, Russland und vielen europäischen Staaten als Komponist, Dirigent, Interpret, Juror und Referent tätig. Sein Werk- verzeichnis umfasst mehr als 300 Kompositionen in unterschied- lichster Stilistik und Besetzung. Die Werke entstehen meist auf Wunsch und Anregung von Interpreten und mit Rücksichtnahme auf deren Vorstellungen. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB
SOLISTENWETTBEWERB FÜR FLÖTE 11. – 13. OKTOBER 2021 GRAZ | ÖSTERREICH JURY 2021 • Béla Drahos (ungarischer Flötist und Dirigent, Franz Liszt Musikakademie Budapest) Der Internationale Franz Cibulka Musikwett- • Dieter Flury bewerb beabsichtigt, die anspruchsvollen (Wiener Philharmoniker i.R., Kompositionen des steirischen Komponisten Universität für Musik und darstellende Franz Cibulka (1946-2016) zu verbreiten und Kunst Graz i.R.) MusikerInnen, die eine internationale Lauf- • Matej Grahek bahn anstreben, zu fördern. Der Wettbewerb, (Slowenische Philharmonie) der im Jahresrhythmus abwechselnd die In- • Stefan Tomaschitz terpretation solistischer und kammermusika- (Wiener Symphoniker, Universität für lischer Werke Franz Cibulkas vorsieht, wur- Musik und darstellende Kunst Wien) de 2018 erstmalig solistisch und im folgenden • Salvador Martínez Tos Jahr 2019 kammermusikalisch – jeweils mit (Orchester Valencia, Reina Sofia unterschiedlichen Soloinstrumenten und En- Musikhochschule Madrid) semblebesetzungen – ausgeschrieben. • Helmut Schmid (Landesmusikdirektor Tirol) 2020 musste der Wettbewerb wegen der Co- ronakrise abgesagt werden. Der 3. Internationale Franz Cibulka Musikwett- bewerb wird in einer ersten Runde mit Klavier- PREISE begleitung und einem Finale, in dem die • 1. Preis € 5.000.— besten vier KandidatInnen ihr Pflichtstück mit • 2. Preis € 3.000.— Orchesterbegleitung vortragen, ausgetragen. • 3. Preis € 2.000.— Das Preisgeld wird von der Steiermärkischen Landesregierung zur Verfügung gestellt PFLICHTSTÜCK 2021 und von einem Vertreter/einer Vertreterin der Landesregierung feierlich übergeben. • Franz Cibulka: Zusätzlich wird an den ersten Preisträger/ Flutecarin – Concertino für Flöte die erste Preisträgerin die Franz-Cibulka- (Querflöte, Altflöte, Piccolo) und Ehrenmedaille als besondere Auszeichnung Blasorchester (2005) überreicht. 6 3. INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB
ABLAUF DES WETTBEWERBS MONTAG, 11. OKTOBER 2021 FUX-SAAL | JOHANN-JOSEPH-FUX KONSERVATORIUM 09:00 – 14:40 Erste Runde 16:00 Ergebnisbekanntgabe DIENSTAG, 12. OKTOBER 2021 MUMUTH | UNIVERSITÄT FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST Probe mit dem Wettbewerbsorchester 15:00 – 20:00 (Landesjugendblasorchester Steiermark) MITTWOCH, 13. OKTOBER 2021 STEFANIENSAAL | CONGRESS 19:00 Finale 21:30 Preisverleihung 7
TEILNEHMER & TEILNEHMERINNEN Tommaso BININI 10 Liang-Yu CHEN 12 Romana FORER 14 Katharina GEROLDINGER 16 Javier GUTIERREZ 18 Nicole HENTER 20 Laura KRISMER 22 Petra LANTSCHNER 24 Patric PLETZENAUER 26 Anna Lydia PODMENIK 28 Theresa PREM 30 Theresia PRINZ 32 Yui SAKATA 34 Miho SAKUMA 36 Sylvie SCHELINGEROVA 38 Marta TORRES-BALCELLS 40 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 9
N ach seiner Matura am Liceo Scien- Tommaso Binini erlangte 2017 bei der Giuseppe tifico Ulivi in Parma (Italien) erlang- Acerbi Music Competition in Mantova den 1. te Tommaso Binini 2016 sein Quer- Preis insgesamt und beim nationalen Kunst- flötendiplom am Conservatorio di Musica wettbewerb den 3. Preis. Im darauffolgenden Arrigo Boito und beendete 2017 seinen Master Jahr gelang es ihm, beim internationalen Wett- in Kammermusik – beide Male mit Auszeich- bewerb „Antonio Salieri“ in Legnago den 1. nung und besonderer Erwähnung der Kommis- Preis sowie beim internationalen Wettbewerb sion. Seit Oktober 2020 befindet er sich im „Hommage an Niccolò Paganini“ in Parma den Masterstudium Querflöte an der Universität 1. Preis insgesamt zu erreichen. Orchestrale für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG) Erfahrung konnte er zwischen 2017 und 2019 bei Univ.-Prof. Matthieu Gauci-Ancelin. Sei- in folgenden Orchestern/Ensembles sammeln: nen ersten längeren Auslandsaufenthalt ab- Im Orchester Leonore beim Festival „Dialoghi solvierte er jedoch bereits 2014/2015 im Rah- sull‘Uomo“ in Pistoia, im Ensemble für zeit- men eines Erasmus-Aufenthaltes am Conser- genössische Musik aus Parma beim Bologna- vatoire Royale de Bruxelles bei Baudoin Giaux. Festival, im Orchestra Excellence beim Festival Er belegte seit 2017 zahlreiche Meisterkurse, „Suoni dal Golfo“ in Lerici, beim „Festival für mo- z. B. an der Chigiana Academy of Siena bei derne und zeitgenössische Musik „Traiettorie“ Patrick Gallois, an der er ein Stipendium als in Parma, bei der Italienischen Philharmonie bester Student bekam, einen Kammermusik- 2019 und vielen anderen. Meisterkurs am Konservatorium in Parma mit dem Trio di Parma bei Ivan Rabaglia, Al- Daneben wirkte er 2013 und 2017 auch bei berto Miodini und Enrico Bronzi, sowie am der Aufführung dreier Mozartkonzerte mit Festival „Musica Riva“ und beim Open Gold dem Kammerorchester „Musici di Parma“, des Conservatorio Boccherini in Lucca, beide der Accademia del Carmine und der Filar- Male bei Paolo Taballione. monica Arturo Toscanini sowie der ersten ita- lienischen Aufführung der Sonate Nr. 1, „La Mitologia de las Aguas“, für Flöte und Gitarre von Leo Brouwer mit. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 11
CHEN Liang-Yu TAIWAN
L iang-Yu Chen wurde in Taiwan geboren 2016 belegte sie den 2. Platz beim Grand Prize und begann ihre musikalische Ausbil- Virtuoso in Wien und wurde eingeladen im Me- dung mit Klavierunterricht im Alter von tallenen Saal im Musikverein aufzutreten. Von fünf Jahren. Mit neun Jahren erhielt sie ihren 2017 bis 2019 erhielt sie vom taiwanesischen ersten Querflötenunterricht bei ProfessorIn- Bildungsministerium für das Musikprogramm nen wie Christine Yu (Solo-Flötistin im Taipei in Österreich das Government Music Scholar- Symphony Orchestra) und Ching-Ying Huang ship to Study Abroad (GSSA). 2018 nahm sie (Professor an der National Taiwan Normal am „Audi-Mozart-Flötenwettbewerb“ in Italien University). Seit ihrer Musikschulzeit hat Liang- teil und erreichte das Semifinale. Yu an vielen nationalen Wettbewerben teilge- nommen und Preise gewonnen. Sie hat eine Während ihres Studiums an der Universität Leidenschaft für Kammermusik entwickelt und Mozarteum in Salzburg spielte Liang-Yu Chen daher im Namen ihrer Schule an Holzbläser- im Orchester „Oper im Berg“, in der Phil- quintett-Wettbewerben teilgenommen und harmonie Salzburg, im Sinfonieorchester der mehrmals den 1. Platz belegt. Außerdem stu- Universität Mozarteum und in der Bläserphil- dierte sie fünf Jahre lang chinesische Flöte. harmonie. Darüber hinaus belegte sie Meister- kurse u.a. bei Peter-Lukas Graf, Emmanuel Nachdem sie die Oberstufe abgeschlossen hat- Pahud, Walter Auer, Emily Beynon, Andrea te, wurde Liang-Yu Chen 2012 an der Univer- Lieberknecht, Wally Hase und Philippe Bernord. sität Mozarteum in Salzburg zugelassen und studierte dort mit der Unterstützung des Aus- landsstipendiums der Shuangyan Musical Inst- rument Company. Sie absolvierte ihre Flöten- ausbildung bei Prof.in Irena Grafenauer, Prof. Henrik Wiese und Prof. Paolo Taballione und ih- re Piccolo-Ausbildung bei Katharina Kutnewsky. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 13
FORER R amona ITALIEN
R amona Forer wurde 2000 geboren Dank ihrer ausgezeichneten Leistungsabzei- und wuchs in St. Georgen/Bruneck chen in Bronze, Silber und Gold und mehreren (Italien, Südtirol) auf. Ihr musikali- erfolgreichen Teilnahmen am Wettbewerb pri- scher Lebenslauf hat schon in frühen Jahren ma la musica (1. Preise bei Landes- und Bun- begonnen, weshalb sie sich mit acht Jahren deswettbewerben) konnte sie von 2013 bis dafür entschied, Querflöte bei Monica Craz- 2015 beim Jugendsinfonieorchester Südtirol zolara zu lernen. Sie ging auf die Musikschule unter der Leitung von Stephen Alexander Lloyd und das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mitwirken. Seit Februar 2020 ist Ramona und Kunstgymnasium mit Landesschwerpunkt Forer Solo-Flötistin und zweite Flötistin im Musik in Bruneck. Orchester des Tiroler Landeskonservatoriums. Sie wirkt seit Februar 2021 auch als Substitut- 2015 und 2016 besuchte sie die Musikwoche flötistin im Orchester „Operette made in „Bläserurlaub in Bad Goisern“ unter der Lei- Austria“ (O-MIA) mit. Meisterkurse hat sie tung von ihrem derzeitigen Prof. Michael Cede. bislang bei Barbara Gisler-Haase, Michael 2018 entschied sie sich dazu, das Vorberei- Martin Kofler und Wally Hase belegt. tungsstudium am Tiroler Landeskonservatori- um zu beginnen und studiert seit Herbst 2019 in Kooperation mit der MDW das Konzertfach Querflöte bei Prof. Michael Cede am Tiroler Landeskonservatorium und Instrumental- und Gesangspädagogik am Mozarteum in Innsbruck. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 15
GEROLDINGER K atharina ÖSTERREICH
K atharina Geroldinger ist 20 Jahre alt in Treviso (Italien) und bei der Woodwind and und erhielt ihren ersten Querflöten- Brass Competition in Varaždin (Kroatien), wo unterricht mit fünf Jahren von ihrer sie einen 1. Preis bzw. eine Silbermedaille ge- Mutter Ingrid, welche die Liebe zur Flöte an sie wann. 2018 entschied sie das Auswahlspiel weitergegeben hat. Seit ihrem achten Lebens- „Musica Juventutis“ für sich, infolgedessen sie jahr lernt sie zudem auch Harfe bei Martina Ri- ihr Solodebüt im Konzerthaus Wien geben fesser. Nachdem sie bei Prof.in Sonja Korak in durfte. Weitere Soloauftritte folgten, wie ihr der „Special Class“ der Universität für Musik Jeunesse-Konzert „Start up!“ in Ried im Inn- und darstellende Kunst in Wien (MDW) – in kreis, ein Solokonzert im Rahmen der Kon- Kooperation mit der Johann-Sebastian-Bach- zertreihe „Musik im Salon“, ein Auftritt als Musikschule – Flötenunterricht erhielt, wur- Studiogast bei der Radiosendung „G‘sungen de sie 2017 in die Flötenklasse von Prof. Karl- & g‘spielt“ im Radio Oberösterreich, ein So- Heinz Schütz an der Musik und Kunst Privat- loauftritt im Rahmen der Festspiele „Euro- universität der Stadt Wien (MUK) aufgenom- päische Wochen“ in Passau, und diverse Solo- men, zuerst im Vorbereitungslehrgang und konzerte mit Orchestern. Die junge Flötistin seit 2019 im Bachelor-Studiengang Konzert- ist Mitglied des Sinfonischen Blasorchesters fach. Dort erhält sie zudem Flötenunterricht Ried, des Oberösterreichischen Jugendsinfo- bei Prof. Jan Ostry und Piccolounterricht bei nieorchesters, des Musikvereins Enzenkirchen Prof. Alexandra Uhlig. in und des Ensembles „Esprit“, mit welchem sie gemeinsam mit ihren Brüdern Felix und Jo- Katharina Geroldinger ist vielfache Preisträge- nathan ebenso erfolgreich ist und regelmä- rin des Jugendmusikwettbewerbes prima la mu- ßig Konzerte gibt. So durfte das Ensemble als sica und wurde dafür mit dem Dr.-Josef-Rat- Sieger des Auswahlspiels „Musica Juventutis“ zenböck-Stipendium ausgezeichnet. Sie war 2016 sein Debütkonzert im Konzerthaus Wien auch bei internationalen SolistInnen-Wettbe- geben und wurde als Sieger des Wettbewerbs werben im Ausland erfolgreich, wie beispiels- „KlangFluss“ 2017 von der Jeunesse Öster- weise beim Wettbewerb „Giovani Musicisti“ reich zu einer Österreichtournee eingeladen. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 17
GUTIÉRREZ MONTEROLA Javier José VENEZUELA
J avier José Gutiérrez Monterola ist 23 Jahre Javier José Gutiérrez Monterola erhielt in Ve- alt und wuchs in Venezuela auf. Er begann nezuela Unterricht von FlötenlehrerInnen wie sein Querflötenstudium 2007 in Guarenas, z. B. Maria Gabriela Rodríguez, José García wo er später dem Orquesta Infantil Ambrosio Guerrero, Glenn Egner, Raimundo Pineda, Plaza unter der Leitung von Prof. Omar Sotillo José Antonio Naranjo und Gabriel Cano. Er beitrat. Ende 2009 schloss er sich dem Or- besuchte im In- und Ausland auch Meister- questa Sinfónica Nacional Infantil de Venezuela kurse bei Philippe Bernold, Davide Formisano, an, mit dem er auch an landesweiten Tourneen Dick Peppel, Andrea Lieberknecht, Mario teilnahm. Ein Jahr später wechselte er an das Caroli, Stephanie Winker, Bernhard Kury, Simón Bolívar Conservatory of Music in Ve- Stéphane Réty, Paolo Taballione und Emmanuel nezuela und an die Latin American Flute Pahud. Seinen musikalischen Werdegang ha- Academy, wo er von Andrés Eloy Rodríguez ben des Weiteren folgende Lehrer mitgeprägt: Mireles unterrichtet wurde. 2011 nahm er am Gustavo Dúdamel, Alfredo Rúgeles, Dick van Yamaha International Flute and Piccolo Fes- Gasteren, Andgelé Pagliuca, Ron Davis, Rafael tival teil und trat 2012 dem Guarenas-Guati- Payare, Christian Vásquez, Denis Bouriakov. re-Jugendsinfonieorchester als erster Quer- flötist bei. Er hat im Laufe seines Lebens mit 2016 erhielt er ein Stipendium für das Berklee vielen weiteren nationalen und internationalen Conservatory of Music in Costa Rica und ge- Orchestern gespielt, wie z. B. dem Nationalen wann 2020 einen Wettbewerb für junge Talente Symphonieorchester von Brasilien, dem Or- für Holzbläser in Chile, sowie ein Jahr später er chester von Grönland, den venezolanischen den 1. Platz im Flötenwettbewerb der Europe Jugendorchestern und dem Sinfonieorches- Open Music Competition in Serbien. Ende ter von Concepción in Chile und war Mitglied 2020 hat er sein Masterstudium im Fach Or- zahlreicher Orchester, wie z. B. des Orquesta chesterspiel an der Hochschule für Musik und Sinfónica Regional Juvenil Mirandina Vicente Theater in Rostock begonnen. Emilio Sojo (Soloflötist), des Orquesta Sinfó- nica Francisco de Miranda (erster Flötist), des Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezu- ela und des Orquesta Nacional de Flautas de Venezuela. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 19
HENTER Nicole UNGARN
N icole Henter wurde 1994 in Buda- Schon in ihrer frühen Jugend gewann sie nati- pest geboren und lebt seit 2006 onale und internationale Wettbewerbe sowohl in Österreich. Bereits im Alter von als Flötistin als auch als Pianistin. Sie ist zweifa- fünf Jahren begann sie Klavier zu lernen, mit che Gewinnerin des ungarischen Bundeswett- sieben Jahren folgte die Querflöte. Vom ach- bewerbs „Jeney Zoltán Fuvolaverseny“ und ten bis zum zwölften Lebensjahr besuchte sie des Flötenwettbewerbs im Rahmen des Bántai den Vorbereitungslehrgang Klavier bei Imola Vilmos Fuvolafesztivál, 1. Preisträgerin des 5. Joo an der Universität für Musik und darstel- Wiener Internationalen PianistInnen-Wett- lende Kunst Wien. Mit zwölf Jahren stellte sie bewerbs und 1. Preisträgerin (Flöte) des Prof.- sich Wolfgang Schulz vor, der sie sofort in sei- Dichler-Wettbewerbs in Wien 2018. ne Ausbildungsklasse für Flöte aufnahm. Nach seinem Ableben wurde sie ab 2014 von Karl- Nicole Henter tritt regelmäßig als Solistin und Heinz Schütz an der Musik und Kunst Privat- Kammermusikerin in Österreich, Frankreich, universität der Stadt Wien (MUK) unterrich- der Slowakei, Ungarn, Deutschland und der tet, wo sie im Jahr 2018 ihr Bachelorstudium Schweiz auf, darunter im Musikverein und im Flöte mit Auszeichnung abschloss. 2017 und Konzerthaus in Wien und im Musikverein für 2018 studierte sie im Rahmen des Erasmus- Steiermark in Graz. Sie nahm am Festival „Le Programms bei Andrea Lieberknecht an der Bonheur Musical“ (Frankreich) und am Sion Hochschule für Musik und Theater in Mün- Festival (Schweiz) teil und spielte „Sequenza“ chen. Derzeit befindet sie sich im Diplomstu- von Luciano Berio im Großen Saal des Wiener dium an der Universität für Musik und darstel- Konzerthauses im Rahmen des Festivals „Wien lende Kunst Wien bei Barbara Gisler-Haase. Modern“ 2018. Sie war mehrmals auf Radio Burgenland zu hören sowie auf ORF2 zu se- Meisterkurse besuchte sie unter anderem hen. Außerdem ist sie Mitglied der Schubert- bei Aurèle Nicolet, Andras Adorjan, Peter- Akademie, dem Orchester der Wiener Sänger- Lukas Graf, Barbara Gisler-Haase, Philippe knaben und substituiert regelmäßig im Wiener Bernold, Andrea Lieberknecht, Felix Renggli Concert-Verein. und Christina Fassbender. Außerdem ist sie Stipendiatin der Internationalen Musikakademie des Fürstentums Liechtenstein, des Anny-Fel- bermayer-Fonds und des Fidelio-Wettbewerbs. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 21
KRISMER Laur a ÖSTERREICH
L aura Krismer wurde 1999 in Tirol gebo- ren und wurde nach ihrem Hochschul- abschluss am Tiroler Landeskonserva- torium aufgenommen. Seitdem studiert sie das Konzertfach für Querflöte bei Dir. Prof. Günther Handl. Sie wirkte bei diversen Or- chesterprojekten wie z. B. dem Konzert an- lässlich des 200-Jahr-Jubiläums des Tiroler Landeskonservatoriums mit und ist seit 2019 Mitglied des Tiroler Landesjugendorchesters. Dort spielte sie unter der Leitung von Dorian Keilhack, Vito Cristofaro, Lui Chan und Jon Svinghammar. Sie nahm auch an Meisterkursen bei Anna Garzuly Wahlgren und Paul Edmund Davies im Rahmen des Flöten-Symposions Inns- bruck teil und erhielt studienergänzend pri- vaten Flöten- als auch Piccolounterricht von Fereshteh Rahbari und Sascha Rathey. Kammermusikalisch ist sie unter anderem im Bläserquintett vom Tiroler Landeskonser- vatorium und bei Gestaltungen von Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen zusammen mit Melissa Krismer (Orgel, Klavier, Gesang) tä- tig. Ihre frühen musikalischen Erfahrungen sammelte sie neben dem Flötenunterricht bei Musikkapellen und Jugendblasorchestern. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 23
LANTSCHNER Petr a ITALIEN
P etra Lantschner wurde 1999 geboren Seit 2016 ist sie Mitglied des Jugendorchesters und wuchs in Völs am Schlern (Italien, „Carpaccio“ und des Südtiroler Jugendblasor- Südtirol) auf. Sie begann an der Musik- chesters. Seit 2020 ist sie erste Flötistin im Or- schule Seis am Schlern mit dem Instrumental- chester des Tiroler Landeskonservatoriums und unterricht im Fach Querflöte und besuchte durfte dadurch jede Menge Orchestererfah- von 2013 bis 2018 das Sprachengymnasium rung sammeln, wie zum Beispiel beim Orches- „Walther von der Vogelweide“ mit Landes- terprojekt „KonsKlassik“ mit Bernhard Forck. schwerpunkt Musik in Bozen. Nachdem sie in der Musikwoche „Bläserurlaub Bad Goisern“ in Sie arbeitete auch mit professionellen Orches- den Jahren 2017 und 2018 Prof. Michael Cede tern sammeln, z. B. mit „Windkraft – Orchester kennengelernt hatte, besuchte sie von 2018 für zeitgenössische Musik“, mit welchem sie bis 2019 das Vorbereitungsstudium am Tiroler 2019 im Wiener Konzerthaus bei den „Wiener Landeskonservatorium. Seit Herbst 2019 stu- Festwochen“, in Innsbruck und 2020 in Bozen diert sie bei Prof. Michael Cede das Konzert- beim Festival für Neue Musik musizieren durfte. fach am Tiroler Landeskonservatorium in Ko- Mit dem Ensemble „konstellation“ durfte sie operation mit der Universität für Musik und am 14. Mai 2021 im ORF-Livestream zeit- darstellende Kunst Wien (MDW) und Instru- genössische Musik zum Besten geben. Seit mentalpädagogik am Mozarteum in Innsbruck. Februar 2021 ist sie Mitglied im Orchester „Operette made in Austria“ (O-MIA), spielte Durch ihren 1. Preis beim Bundeswettbewerb im Sommer 2021 beim Orchester der Gustav- von prima la musica im Jahr 2019 in der Alters- Mahler-Akademie und ist seit 16. Oktober gruppe IV durfte sie an verschiedenen Meis- plus 2020 – nach gewonnenem Probespiel – Sub- terkursen teilnehmen, u.a. auch an der Musik stitutflötistin im Tiroler Sinfonieorchester. und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) bei Andrea Wild und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW), sowie bei Wally Hase und Chiara Tonelli. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 25
PLETZENAUER Patric Robert ÖSTERREICH
P atric Robert Pletzenauer wurde 1994 Patric Pletzenauer ist mehrfacher Bundespreis- in St. Johann in Tirol geboren und hat- träger der österreichischen Wettbewerbe prima te seinen ersten Querflötenunterricht la musica und „Musik in kleinen Gruppen“. Er mit acht Jahren bei Bernhard Winkler in der absolvierte Meisterkurse u. a. bei Michael Mar- Landesmusikschule St. Johann in Tirol. Im Al- tin Kofler, Andrea Lieberknecht, Davide Formi- ter von 14 Jahren wurde er in den Vorberei- sano, Erwin Klambauer und Karl-Heinz Schütz. tungslehrgang am Tiroler Landeskonservato- Die Erlangung eines Zeitvertrages in der Wie- rium aufgenommen. Nach seinem Lehrab- ner Volksoper im Jahr 2017 erweiterten sein schluss als Bankkaufmann begann er 2012 das Wirken im professionellen Orchesterbereich. Konzertfachstudium an der Musik und Kunst Seit Juni 2017 ist er Stipendiat des Anny- Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) in der Felbermayer-Fonds. Im August 2017 gab er Klasse von Prof. Rudolf Gindlhumer. Ab 2013 auch als Solist sein Debüt und wurde zu den 4. wechselte er in die Klasse von Andrea Wild Thüringer Bachwochen unter der Leitung von und studierte Instrumental/Gesangspädagogik Helmuth Rilling eingeladen. In der Spielsai- an der Universität für Musik und darstellen- son 2017/18 war er als stellvertretender Solo- de Kunst Wien (MDW), beides im Hauptfach flötist im Deutschen Nationaltheater und der Flöte. Die beiden Bachelorstudien schloss er Staatskapelle Weimar engagiert. In dieser Zeit im Juni 2016 jeweils mit Auszeichnung ab. Von gewann er das Probespiel für die Orchesteraka- Herbst 2016 bis Sommer 2020 studierte er demie der Staatskapelle Halle/Saale und eben- das Konzertfach Flöte in der Klasse von Prof. so das Probespiel für stellvertretende Soloflöte Barbara Gisler-Haase und Renate Linortner, im Staatsorchester Braunschweig. Seit Dezem- ab Herbst 2018 bei Prof.in Wally Hase. Par- ber 2018 ist Patric Pletzenauer im Bruckner- allel zum Studium in Wien absolvierte er von Orchester Linz als 2. Flötist mit Verpflichtung 2017 bis 2019 ein Masterstudium im Haupt- zum Piccolo engagiert. Im April 2019 wurde er fach Flöte mit der Professionalisierung auf Or- eingeladen, das Reinecke-Flötenkonzert mit chestermusik an der Hochschule für Musik der Sinfonietta Sofia (Bulgarien) als Solist zum Franz Liszt in Weimar bei Prof.in Wally Hase. Besten zu geben. Seit Herbst 2020 betreut er Beide Studien schloss er mit einstimmiger zudem eine Flötenklasse im oberösterreichi- Auszeichnung ab. Seit Herbst 2019 studiert er schen Landesmusikschulwerk. in der Klasse von Prof. Michael Martin Kofler am Mozarteum in Salzburg. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 27
PODMENIK Anna Lydia ÖSTERREICH 28
A nna Lydia Podmenik wurde am 4. Jän- Zwischen 2016 und 2021 wirkte sie solis- ner 2000 in Judenburg geboren und tisch und kammermusikalisch bei Konzerten erhielt ihre musikalische Ausbildung im Rahmen des Festivals „Judenburger Som- von 2006 bis 2016 an der Musikschule Fohns- mer“, „Meister von Morgen“ und des Fest- dorf in den Instrumentalfächern Blockflöte, konzertes der Jugend Wien mit. Weiters war Klavier und Querflöte. 2016 schloss sie die sie Teil des Nannerlquartetts beim Festival Musikschule mit ausgezeichnetem Erfolg ab „Eurochestries“ im Département des Deux- und besuchte von 2016 bis 2018 den Vorbe- Sèvres in Frankreich. reitungslehrgang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG) bei Prof. Seit 2017 ist sie Mitglied im Landesjugend- Nils Krämer. Im Sommersemester 2019 wech- sinfonieorchester Steiermark (LJSO) und selte sie ins Konzertfachstudium Querflöte spielte 2018 und 2019 mit der Louis-Spohr- und erhält zurzeit auch auf dem Piccolo Un- Sinfonietta und dem Kammerorchester terricht bei Peter Verhoyen. „Accento“. Von 2008 bis 2016 war sie auf Landes- und 2021 spielte sie unter dem Chefdirigenten Bundesebene vielfache 1. Preisträgerin bei der Grazer Oper, Roland Kluttig, und wirkte prima la musica im Solo und Ensemblespiel. auch bei einem Orchesterprojekt unter Pat- Sie erhielt 2021 sowohl einen 3. Preis beim rick Hahn mit. internationalen Musikwettbewerb „OPUS“ in Polen als auch einen 2. Preis bei der Piccolo Sie hat bereits zahlreiche Meisterkurse bei Orchestral Competition beim Tampere Flute namhaften KünstlerInnen und PädagogInnen Fest in Finnland. besucht, wie z. B. Andrea Lieberknecht, Raphael Leone, Michael Kofler, Erwin Klam- bauer, Walter Auer, Raimund Weichenberger, Eszter Alföldy-Boruss, Marlies Gaugl und Uschi Pichler-Nikolov. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 29
PREM Theresa ÖSTERREICH
T heresa Prem wurde am 24. Juli 1999 Musikgymnasiums Wien und hat an etlichen in Klosterneuburg geboren. Ihre mu- Meisterkursen teilgenommen, u.a. bei Barba- sikalische Laufbahn begann sie im Al- ra Gisler-Haase, Wally Hase, Michael M. Kof- ter von fünf Jahren und hatte ab 2008 Quer- ler, Martin Belic und Matthieu Gauci-Ance- flötenunterricht. Mit vierzehn Jahren wurde lin. Sowohl im In- als auch im Ausland kann sie sie in die Begabtenklasse der Johann-Sebas- Wettbewerbserfolge vorweisen. Theresa war tian-Bach-Musikschule Wien bei Mag.ª Sonja mehrmalige 1. Preisträgerin des Bundeswett- Korak aufgenommen, wo sie später auch in die bewerbs prima la musica, erzielte 2017 den 2. „Special Classes“ und in das Programm „Young Platz beim internationalen Flötenwettbewerb Masters“, einer Kooperation mit dem Leon- „Flautiada“ und erhielt 2018 einen 1. Preis beim hard-Bernstein-Institut der Universität für Wettbewerb „21st Century Art“. Seit drei Jah- Musik und darstellende Kunst Wien (MDW), ren ist sie Teil des Wiener Jeunesse-Orches- aufgenommen wurde. Seit Herbst 2018 stu- ters und Substitutin im Wiener Kammeror- diert sie bei Univ.-Prof. Erwin Klambauer an chester. Davor war sie lang jähriges Mitglied im der Universität für Musik und darstellende Jugendsinfonieorchester Niederösterreich. Sie Kunst Graz (KUG). Ein Jahr später begann hat bei diversen Orchesterprojekten sowohl sie ein zusätzliches Konzertfachstudium bei solistisch als auch als Orchestermusikerin mit- Mag.ª Sonja Korak und 2020 ein Instrumental- gewirkt und hat verschiedenste kammermusi- und Gesangspädagogikstudium an der Musik- kalische Erfahrungen gesammelt. Derzeit ist universität Wien. Theresa ist Absolventin des sie Mitglied des Ensembles „Gemischter Satz“. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 31
PRINZ Theresia ÖSTERREICH
T heresia Prinz wurde 1997 in der Steier- Theresia Prinz wird ab September 2021 mark geboren und begann im Alter von Akademistin der Wiener Philharmoniker sein. sechs Jahren mit dem ersten Querflö- Als Soloflötistin des Wiener Jeunesse-Or- tenunterricht. Nach vielen Jahren an der Mu- chesters, als Substitutin unter anderem bei sikschule Krieglach wechselte sie ans Johann- den Grazer Philharmonikern sowie als Mit- Joseph-Fux-Konservatorium in Graz zu Prof.in glied des Orchesters der Seefestspiele Mör- Reingard Hechtl und erhielt ebenso Privatun- bisch konnte Theresia Prinz bereits wertvol- terricht bei Prof. Gottfried Hechtl. In dieser le Orchestererfahrungen sammeln und mit Zeit gewann Theresia Prinz mehrere 1. Preise zahlreichen renommierten DirigentInnen zu- bei Bundeswettbewerben von prima la musica. sammenarbeiten. Sie absolvierte auch zahlrei- Danach studierte sie zunächst bei Prof. Hans- che Meisterkurse, u.a. bei Peter-Lukas Graf, georg Schmeiser an der Universität für Mu- Sophie Cherrier, Wally Hase und Nathalie sik und darstellende Kunst Wien (MDW) und Rozat, von denen sie wichtige künstlerische nun seit 2017 bei Univ.-Prof. Erwin Klambauer Impulse bekommen hat. an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG). 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 33
SAK ATA Yui JAPAN
Y ui Sakata wurde 1994 in Tottori (Japan) Prize“ beim Musikwettbewerb „KANAGAWA“. geboren. 2017 schloss sie ihr Bachelor- Im Dezember 2018 erlangte sie den 1. Preis des studium Querflöte an der Pädagogi- Flötenwettbewerbs „Les Clés d’Or-Excellence“ schen Hochschule in Osaka bei Prof. Haruyu- in Frankreich und den 1. Preis beim internatio- ki Nakatsukasa ab und absolvierte bis 2018 nalen Flötenwettbewerb „Domenico Cimarosa“ ein Konzert- und Aufführungspraktikum an in Italien. Sie erhielt auch Stipendien von der der Universität der Künste in Tokyo bei Prof. Stiftung für kulturelle Förderung der Präfek- Ayako Takagi. Im Oktober 2018 übersiedelte tur Tottori, der French Music Academy in Kyo- sie nach Frankreich und studierte bis 2020 an to, von der École Normale de Musique de Paris der École Normale de Musique de Paris Alf- Alfred Cortot und in Baden-Württemberg. red Cortot bei Prof. Jean Ferrandis, wo sie mit einstimmiger Auszeichnung sowohl das Diplô- Bühnenerfahrung durfte sie bislang als Subs- me supérieur d’Exécution als auch das Diplô- titutin in Japan beim Telemann-Kammer- me supérieur de Concertiste erlangen konnte. orchester Osaka und beim Orchestre Les Seit 2020 befindet sie sich im Masterstudium Champs-Lyrics, sowie in Frankreich beim Querflöte an der Hochschule für Musik Frei- Orchestre de chambre Nouvelle Europe ma- burg bei Prof. Mario Caroli. chen. 2017 gab sie ihr Debüt beim 33. Yama- ha Wind Instruments Debut Concert. 2016, Zwischen 2015 und 2020 hat Yui Sakata zahl- 2018 und 2020 konnte man sie bei Recitals reiche Preise gewonnen, zunächst in Japan den in Japan und Frankreich hören. Zudem hat- 1. Preis beim Flöten-Konvention-Wettbewerb te sie mit dem Orchester der Pädagogischen mit zwei Flöten, den Excellence-Preis beim Hochschule Osaka unter Dirigent Prof. Yan- internationalen Musikwettbewerb „KARIYA“, nick Paget 2018 einen Auftritt als Solistin; den 1. Preis beim Musikwettbewerb „Classic gespielt wurde das Konzert in d-Moll für zwei Artist Audition in Tottori“ und einen „Special Flöten und Orchester von F. Doppler. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 35
SAKUMA Miho JAPAN 36
D ie japanische Flötistin Miho Sakuma schloss 2016 das Bachelorstudium Konzertfach Querflöte am Kunita- chi College of Music in Tokio bei Prof. Taro Otomo mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Im selben Jahr gewann sie die Asia Flute Com- petition. Von 2016 bis 2018 studierte sie am Joseph-Haydn-Konservatorium des Landes Burgenland bei Univ.-Prof.in Gisela Mashay- ekhi-Beer und seit 2019 studiert sie an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) bei Prof. Rudolf Gindlhumer und Alexandra Uhlig. 2021 hat sie ihr Master- studium „Neue Musik-Ensemble“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) bei Eva Furrer angefangen. Seit 2019 ist sie Solo-Flötistin des Wiener Johann-Strauß-Orchesters. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 37
SCHELINGEROVÁ Sylvie TSCHECHIEN 38
S ylvie Schelingerová wurde 1993 gebo- Von 2016 bis 2018 war Sylvie Schelinge- ren und ist Absolventin der Universität rová Mitglied der Orchester-Akademie in Ostrava, wo sie bei Prof. Jan Ostry der Tschechischen Philharmonie und der studierte. Während ihres Studiums nahm sie Prag Philharmonia (PKF). Sie wird weiter- an Erasmus-Projekten an der Universität für hin zur Zusammenarbeit mit beiden Orches- Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) tern eingeladen. Derzeit ist sie Soloflötistin in der Klasse von Prof. Hansgeorg Schmeiser der Nordböhmischen Philharmonie Teplice. und an der Hochschule für Musik Würzburg in Als Solistin trat sie mit Orchestern wie der der Klasse von Prof.in Christina Fassbender teil. Janáček-Philharmonie Ostrava, der Nord- böhmischen Philharmonie Teplice und der Ihre größten Wettbewerbserfolge sind der 1. Staatlichen Philharmonie Košice auf. Sie Preis beim Internationalen Friedrich-Kuhlau- spielt im Duo mit der Harfenistin Amelia To- Wettbewerb in Deutschland, der 2. Preis beim karska und gibt gemeinsam mit ihr Konzerte Wettbewerb der Bohuslav Martinů Foundati- sowohl in Tschechien als auch im Ausland. on und der Preis für die beste Interpretation einer Sonate von Bohuslav Martinů bei einem Wettbewerb im Rahmen des Festivals „Prager Frühling“ 2019. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 39
TORRES BALCELLS Marta SPANIEN 40
M arta Torres Balcells wurde im Jahr Seit 2019 studiert Marta an der Musik und 1994 in Girona (Spanien) gebo- Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ren. Sie fing ihr Flötenstudium (MUK) in der Klasse von Karl-Heinz Schütz, im Alter von 7 Jahren bei Josep Planas in der wo sie ihre Ausbildung um Flötenklassen bei L’Escola de Música El Tamborí an. Als sie 14 Jan Ostry und bei der Piccolistin Alexandra Jahre alt war, wurde sie am Conservatori de Uhlig, ergänzt. Im August 2021 wurde Marta Música Isaac Albéniz bei Esteve Zulet auf- in die Sommerakademie der Wiener Philhar- genommen. Mit 16 Jahren wurde Marta ins moniker eingeladen, um ihre Orchesteraus- Nationale Jugendorchester von Katalonien bildung zu vollenden. (JONC Alevins) aufgenommen, wo sie ihre ersten Orchestererfahrungen mit sehr guten Marta hat verschiedene Preise bei Musik- FlötistInnen sammeln durfte. wettbewerben bekommen, z. B. den 2. Preis beim Wettbewerb „Juventudes Musicales de Im Jahr 2013 zog sie nach Barcelona um, um España“ in Madrid, mit dem sie zwei Tourneen ihr Bachelorstudium am Conservatori Superi- in Spanien gewonnen hat. or de Música del Liceu bei Christian Farroni zu beginnen, der als Co-Solist im Orquestra Sim- fònica de Barcelona i Nacional de Catalunya spielte. Ihr Bachelorstudium schloss sie 2017 als Finalistin des Wettbewerbs der Hochschule mit sehr guten Noten ab. Sie hat auch an ver- schiedenen Meisterkursen mit anderen be- kannten FlötistInnen teilgenommen, z. B. bei Philippe Bernold, Jacques Zoon, Andrea Lieberknecht und Silvia Careddu. Am Ende ihres Bachelorstudiums wurde Marta von ver- schiedenen Orchestern in Barcelona als freie Mitarbeiterin eingeladen, z. B. vom Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalu- nya oder dem Orquestra Simfònica del Vallè, wo sie als Solistin und als zweite Flötistin spielt. 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 41
3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB INTERVIEW MIT CAR INA SA MMER-JANDL
Anlässlich des dritten Internationalen Franz-Cibulka- Wettbewerbs bat das Johann- Joseph-Fux-Konservatorium die Flötistin Carina Sammer-Jandl, ehemalige Schülerin des Konservatoriums und Widmungsträgerin der Komposition „Flutecarin“, zum Interview. 44
Isabel Lena de Terry: Könntest Du Dich kurz ker sehr menschlich. Ich habe ihn mit zwölf Jah- vorstellen und uns Deinen musikalischen ren das erste Mal kennengelernt, als ich am Kon- Werdegang skizzieren? servatorium in seinem Blasorchester mitgespielt Carina Sammer-Jandl: Ich heiße Carina Jandl habe. Er brauchte damals FlötistInnen und hat und komme aus dem Bezirk Voitsberg (Geistt- meine damalige Professorin Prof.in Mag.ª Rein- hal). Ich habe zwischen dem fünften und sie- gard Hechtl gefragt. Seitdem bin ich in ständi- benten Lebensjahr ganz klassisch mit Blockflö- gem Kontakt mit ihm geblieben. Ich durfte nicht tenunterricht begonnen, danach hatte ich vier nur seine gesamte Familie kennenlernen, son- Jahre lang Querflötenunterricht an der Musik- dern ihn als Menschen schätzen lernen. Gerade schule Voitsberg. Anschließend wechselte ich heraus gesagt – er war für mich wie ein musi- an das Konservatorium in Graz und besuchte es kalischer Opa. Wir haben gemeinsam viele Pro- von der ersten bis zur neunten Klasse. Bis 2003 jekte gemacht, bei denen nicht nur das Musika- war ich hier am Hause und ab 2003 in Wien, lische, sondern auch das Menschliche zwischen zunächst als außerordentliche Studierende uns sehr harmoniert hat. bei Prof. Schulz. Als ordentliche Studierende schloss ich das Konzertfachstudium und das In- Isabel Lena de Terry: Also hat er Dich strumental- und Gesangspädagogikstudium mit immer gefördert? der Lehrbefähigung ab. Tätig bin ich seit 2012 an der Musikschule Mureck bzw. Mautern. Ich ha- Carina Sammer-Jandl: Ja, genau. Er hat mich be selbstverständlich auch Meisterkurse besucht immer gefördert, gepusht und ein Auge auf und habe sogar in Indien konzertiert, habe Wett- mich gehabt. Auch während meiner Zeit in bewerbe gespielt - von prima la musica bis zum Wien fand ein regelmäßiger Kontakt statt. Wir Yamaha-Holzbläserwettbewerb. Beim Friedrich- haben uns zu kammermusikalischen Projekten Kuhlau-Wettbewerb schaffte ich es bis ins Fina- getroffen und ich muss ehrlich sagen, da ver- le. Beim Tonkünstlerorchester Niederösterreich misse ich ihn schon sehr. Es war natürlich sehr habe ich ebenfalls substituiert. schön, dass ich ihn kennenlernen durfte. Isabel Lena de Terry: Und als Solistin bist Isabel Lena de Terry: Wie fühlt es sich an, Du auch unterwegs? ein Werk zu spielen, das für einen selbst komponiert wurde? Carina Sammer-Jandl: Ich habe jetzt mehr kammermusikalisch gemacht, solistisch bin Carina Sammer-Jandl: Damals war die Aufre- ich ab und zu tätig. gung enorm groß, als er meinte, er würde gern mal ein Stück für mich schreiben. Wir sind da- mals ins Gespräch gekommen und mein Va- Isabel Lena de Terry: Welche Erinnerungen ter, damaliger Leiter einer Blasmusikkapelle im besitzt Du an die Zusammenarbeit mit Bezirk Voitsberg, meinte, dass wir das realisie- Franz Cibulka? ren könnten. Die erste Urfassung (des Stücks Carina Sammer-Jandl: Er war für mich im- „Flutecarin“, Anm. d. Red.) war für unser Blas- mer ein stets freundlicher, zuvorkommender orchester und für mich gedacht. Das war na- Mensch, unglaublich kompetent und als Musi- türlich eine ganz große Ehre, bzw. ein Privileg, 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 45
denn wer kann schon behaupten, dass ein Stück immer eine neue Erfahrung. Meine Devise lau- für einen komponiert worden ist. Ich empfand tete: Ich bin zwar Solistin, aber MIT dem Or- auch eine große Ehrfurcht, denn ich wollte es chester. Wenn ich gemerkt habe, dass etwas angemessen interpretieren bzw. das Beste he- nicht geht, habe ich es auch anders gespielt rausholen, um dem Ganzen gerecht zu werden. oder bin vom Tempo etwas zurückgegangen. Es geht ja um das Gesamtkunstwerk und nicht darum, sich gegenseitig zu bekriegen. Es war Isabel Lena de Terry: Ich war damals als schon wahnsinnig toll, was wir da erlebt haben. Geigerin im Orchester dabei und erinnere mich, dass es kein leichtes Stück war… Eduard Lanner: Mir fallen zwei Dinge ein, Carina Sammer-Jandl: Ja das Tempo … Ich die für Franz Cibulka typisch sind: muss sagen, ich habe es sicher insgesamt Einerseits sind die Tempi so gewagt, dass man fünfzehn Mal aufgeführt, sogar bis in die wirklich lange Zeit daran zu knabbern hat, bis Schweiz sind wir gekommen, um es zu spielen. es klappt. Man braucht virtuose Fähigkeiten, Anfangs konnte ich das Stück nicht so schnell sonst geht gar nichts… spielen, da habe ich eher versucht, es gut rü- berzubringen, aber ganz zum Schluss dann … Carina Sammer-Jandl: Ja, das stimmt. Ich es war ein ständiges Arbeiten an dem Stück, kann mich noch erinnern, als ich bei ihm zu- weil es sehr fordernd ist. hause war und er mir das Stück am Computer gezeigt hat und ich mir nur dachte: „Oh mein Gott. Das ist alles da oben beim c4, Franz, in Isabel Lena de Terry: Vermutlich hast Du immer diesem Tempo, wie soll das gehen?“. Wir haben wieder auch neue Facetten an dem Stück dann die erste Fassung vereinfacht. Er meinte entdeckt und versucht es neu zu interpretieren. nur, er wüsste, was ich alles kann. Doch gab es Carina Sammer-Jandl: Genau, ich wollte es in dem Stück auch Sprünge und andere Dinge, nicht immerzu runterspielen, sondern etwas die wir dann vereinfacht haben, damit es spiel- daraus machen und neue Aspekte des Stü- bar wird. Man sollte es vor einer Aufführung ckes kennenlernen. auch nicht zwei Jahre üben müssen. Isabel Lena de Terry: Vermutlich hast Du Eduard Lanner: …andererseits ist mir auch immer wieder mit jedem Orchester neu aufgefallen, dass er mit den MusikerInnen, gearbeitet, oder? mit denen das dann aufgeführt wurde, eng zusammengearbeitet hat. Carina Sammer-Jandl: Genau. Als wir es kam- mermusikalisch gespielt haben, nur vier Leute Carina Sammer-Jandl: Absolut! Er hat natürlich und ich, war es wieder ganz anders, es bedeutete die Hauptarbeit gemacht, ich habe etwas Input ein anderes Zusammenhören. Auch das Zusam- gegeben und geschaut, was man machen könnte. menspiel mit einem Klavier unterscheidet sich Es war ein ständiger Dialog zwischen uns. Per- vom Zusammenspiel mit einem 70-köpfigen sönlich oder per E-Mail, wenn er mir Änderun- Orchester. Die MusikerInnen in Deutschland gen geschickt hat. Es war ein Miteinander, auch spielen es anders, als die in der Schweiz. Es war wenn er das tolle Werk allein geschrieben hat. 46
Eduard Lanner: Gab es spezielle Beweggründe, auch gewusst, welche Menschen wir für das warum das Werk speziell für Sie Organisationsteam haben wollen. Wir haben geschrieben wurde? PartnerInnen gesucht und das Land davon überzeugt. Ich denke, dass dieser Wettbewerb Carina Sammer-Jandl: Ich glaube, es war die etwas sehr, sehr Positives ist! Daraus ergibt jahrelange Freundschaft und mein Werde- sich ohnehin unsere nächste Frage… gang. Er hat mich auf die Idee gebracht, ich selbst wäre nicht darauf gekommen. Zu- Isabel Lena de Terry: Welche Möglichkeiten erst war ich etwas „positiv schockiert“, über- bietet dieser Wettbewerb jungen rascht… (überlegt) NachwuchsmusikerInnen? Carina Sammer-Jandl: Auf jeden Fall eine Isabel Lena de Terry: Überfordert? große Chance, solistisch vor einem Orchester Carina Sammer-Jandl: Ja, überfordert! Der zu musizieren, auf einem Podium zu stehen Franz hatte immer seine Visionen, an die er und als SolistIn zu wirken. Man selbst lernt geglaubt hat, was ich auch gut finde. Er hat auch sehr viel aus diesem Wettbewerb. Ich gesagt, „Carina, das wird super“, und ich ha- sehe das als ganz große, positive Sache. Man be ihm da vertraut. So war das. Die Idee kam profitiert musikalisch, solistisch und persön- von ihm. Es lastete ein positiver Druck auf mir. lich davon. Es geht nicht so sehr darum, per- fekt zu spielen, sondern darum, Bühnenprä- senz auszustrahlen. Wenn ich auf der Bühne Isabel Lena de Terry: Ich vermute, dass es für komplett verloren bin, bin ich nicht wirklich Deine eigene Persönlichkeit auch bereichernd solistisch. Das Stück bietet einem da schon war, als Du erfahren hast, dass da nicht nur viele Möglichkeiten. Vor allem der Dialog mit jemand an Dich glaubt, sondern auch bereit ist, dem Orchester ist bereichernd. Zeit in ein Projekt zu investieren. Carina Sammer-Jandl: Ja, das war eine große Isabel Lena de Terry: Was kannst Du noch Wertschätzung. Mir ist bewusst, dass es eine zu den technischen Schwierigkeiten große Anerkennung seinerseits war. des Stücks sagen? Carina Sammer-Jandl: Das technische Fun- Eduard Lanner: Wir versuchen ebenfalls, ihn dament muss vorhanden sein. Wichtig ist mit diesem Wettbewerb anzuerkennen, der auch, dass man die drei Flöten – große Flöte, sich ja direkt nach seinem Begräbnis schon Altflöte und Piccolo – gut beherrscht, nicht in den Grundzügen entwickelt hat. Frau nur technisch. Ich habe mir in all den Jah- Landesrätin Lackner ist damals mit der Bitte ren angewöhnt, das Stück nicht nur als Etüde auf mich zugekommen, etwas auf die Beine zu sehen, da man klanglich sehr viel heraus- zu stellen. Wir haben dann fast ein Jahr lang holen und künstlerisch vieles frei gestalten darüber nachgedacht und gesehen, dass so ein kann. Nur mit dem Metronom im Tempo 152 Wettbewerb eine gute Idee wäre. Gemeinsam zu spielen hat keinen Sinn. mit Wolfang Jud haben wir dann relativ bald ein Konzept für den Wettbewerb gehabt und 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 47
Eduard Lanner: Wie liefen dann die Proben Carina Sammer-Jandl: Mit dem Orchester ab, die musikalische Arbeit mit Franz? war der Franz zufrieden, da haben wir nur ein Wie weit hat er dann noch Dinge verändert paar Korrekturen vorgenommen, da wir vor- oder Tipps gegeben? her nicht genau wussten, wie es klingen wür- Carina Sammer-Jandl: Wir haben wirklich zu- de. Nicht alles ist im Vorhinein vorstellbar. Bei sammen geübt und sind nicht nur am Compu- meiner Flötenstimme wurden nur Details ge- ter gesessen. Ich bin oft mit meinen drei Flö- ändert. Der Franz war immer sehr zufrieden. ten zu ihm gekommen, um das Stück durch- Wenn er im Publikum saß, hat er mir nach je- zuarbeiten. Er wollte, dass es schnell gespielt der Aufführung, egal auf welcher Bühne ich wird, doch musikalisch hat er mich auch un- war, mitgeteilt, wie wunderbar mein Auftritt terstützt. Vor allem artikulationstechnisch war und mich dabei in den Arm genommen, hatte ich Anmerkungen, bei denen er mir viel selbst wenn ich das Gefühl hatte, dass eine Spielraum gelassen hat. Artikulationstech- Aufführung nicht so gelungen war. Er hat im- nisch kann man sich da verwirklichen, je nach- mer an einen geglaubt und positive Energie dem, was einem liegt. mitgegeben, darüber bin ich sehr dankbar. Eduard Lanner: Erfolgten dann noch Eduard Lanner: In welchem Zeitraum fanden Eintragungen in den Notentext? diese fünfzehn Aufführungen statt und wo? Carina Sammer-Jandl: Ja, es gab mehrere Carina Sammer-Jandl: Zwischen 2005 und Fassungen, bis er als Komponist und ich als 2012. Die Aufführungen fanden steiermark- Interpretin zufrieden waren und wir eine letz- weit statt: in Graz (Minoritensaal zu Franz’ te Fassung hatten. Ich wollte ja keine Angst Jubiläum 2011), in Voitsberg und in Schlad- vor dem Stück haben! ming im Kongress mit dem damals gegrün- deten Landesjugendblasorchester Steiermark. Kammermusikalisch wurde es überall dort Isabel Lena de Terry: Gibt es eine Stelle, die dir aufgeführt, wo der Franz Konzerte organi- besonders gut gefällt? siert hat. Wir waren auch in Oberösterreich, Carina Sammer-Jandl: Wo ich immer mein Deutschland, in der Schweiz und in Slowenien, ganzes Herzblut reingelegt habe, war der Teil wo wir mit der Polizeimusik Laibach musizier- mit der Altflöte, weil das ein bisschen mys- ten. Ich habe „Flutecarin“ auch zu meiner Di- tisch war, aber im Grunde genommen habe plomprüfung in Wien gespielt. ich alles gern gespielt. Eduard Lanner: Wie hat es den WienerInnen Eduard Lanner: War Franz dann mit der gefallen? Uraufführung zufrieden? Oder wurde danach Carina Sammer-Jandl: Es hat ihnen gefallen, es noch an dem Stück weitergearbeitet, um zu war etwas Neues und sehr virtuos. Das Stück hat einer Letztfassung zu gelangen? Vielleicht erst die Runde gemacht und ist gut angekommen. nach der vierten oder fünften Aufführung? 48
Eduard Lanner: Hat es noch jemand als kommt diese Gabe! Jeder der Musik erlernen SolistIn gespielt? Gibt es eine anderweitige darf, sollte es als etwas Besonderes erleben. Aufführungsgeschichte? Carina Sammer-Jandl: Ja, bei der Intermusica Isabel Lena de Terry: Was schätzt Du an deinem damals, wo ich beim ersten Mal einen 3. Preis Instrument, der Flöte? gemacht hatte, haben sie es zwei Jahre später erneut aufgeführt - mit Jozef Hamernik aus Carina Sammer-Jandl: Ich schätze ihre Viel- der Slowakei, der gewonnen hat. fältigkeit. Der Tonumfang ist immens groß, man kann in jedem Bereich spielen: solistisch, in der Kammermusik, im Pop und im Jazz. Die Isabel Lena de Terry: Wie war die Resonanz Flöte ist überall vertreten, denn sie besitzt ei- anderer InterpretInnen? Hast Du davon ne klangliche Bandbreite. etwas erfahren? Carina Sammer-Jandl: Es hat allen Spaß ge- Isabel Lena de Terry: Hast Du innerhalb der macht, auch wenn der technische Aspekt Flötenfamilie eine Lieblingsflöte? zentral war. Die Technik muss vorhanden sein! Carina Sammer-Jandl: Ich habe immer die normale Flöte sehr gern gehabt, aber Alt- Isabel Lena de Terry: Was war Dein Eindruck und Bassflöte sind auch etwas ganz Tolles, vor anderer Interpretationen? allem, wenn man ein Werk spielen darf, wo Carina Sammer-Jandl: Zugegebenermaßen ist man kammermusikalisch mit der Alt- oder man etwas kritisch. Aber im Großen und Gan- Bassflöte spielen muss. zen hat es mich sehr stolz gemacht, wenn ein anderer gespielt hat. Ich hatte richtig Freude Eduard Lanner und Isabel Lena de Terry: daran. Es tut einem gut, wenn man mal etwas Vielen Dank für das Gespräch! anderes hört und nicht immer nur die eigene Interpretation. Man lernt auch durchs Zuhö- Carina Sammer-Jandl: Gern! ren und adaptiert fremde Ideen, um die eigene Interpretation neu zu gestalten; man hat nie ausgelernt. Ich freue mich deshalb schon sehr auf den Wettbewerb und werde versuchen, so gut es geht, mir alles anzuhören. Isabel Lena de Terry: Was würdest Du gern jungen MusikerInnen auf den Weg mitgeben? Carina Sammer-Jandl: Fokussiert zu bleiben, an sich selbst zu glauben, Träume in die Wirk- lichkeit umzusetzen und seine eigene Musika- lität als Gabe zu sehen – denn nicht jeder be- 3 . INTERNATIONALER FRANZ CIBULKA WET TBEWERB 49
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