Integrationsbüro Hilden online-aktuell - Informationen aus dem Integrationsbüro der Stadt Hilden

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Integrationsbüro Hilden online-aktuell - Informationen aus dem Integrationsbüro der Stadt Hilden
Amt für Soziales, Integration und Wohnen
Ausgabe 47/21 März 2021

                     Integrationsbüro Hilden
                               online-aktuell
   Informationen aus dem Integrationsbüro der
                                  Stadt Hilden
Integrationsbüro Hilden online-aktuell - Informationen aus dem Integrationsbüro der Stadt Hilden
Förderpreis Integration für 2019 an Integrationfonds
Hilden-Haan verliehen
Seitdem der Förderpreis Integration der Stadt Hilden zum ersten Mal im Jahr 2009 (für das Jahr 2008) verliehen
wurde, fand die Verleihung immer in einem großen, öffentlichen und feierlichen Rahmen statt. Seit über 10 Jahren
ist die Stadtbücherei nun schon der Ort, wo das besondere Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger
öffentlich gemacht wird, wo in Reden, Laudationes und Interviews über herausragende Aktivitäten und Projekte
informiert wird, die beispielhaft für das Zusammenleben in unserer Stadt sind.

Musikalische und kulturelle Beiträge, dazu ein Imbiss und ein Glas Wein, schaffen einen gemütlichen Rahmen, der
dazu einlädt, nach dem offiziellen Teil des Abends noch ins Gespräch zu kommen. Mit anderen Worten: Die Preis-
verleihung ist in wenigen Jahren zu einer schönen Tradition geworden, auf die man nicht verzichten vermag.

Während der Planung für die Verleihung des Jahres 2019, im März 2020, rückte dann die Pandemie immer näher,
bis es schließlich keine Alternative dazu gab, den öffentlichen Festakt abzusagen.

Zusammen mit dem Preisträger wurde beschlossen, die Verleihung online per Zoom-Konferenz durchzuführen.

Auf diese Weise verlieh Bürgermeister Dr. Claus Pommer am 27. Januar den Förderpreis Integration für das Jahr
2019 an den Integrationsfonds Hilden-Haan.

Der Integrationsfonds, in Kooperation mit der Rotary Stiftung Hilden-Haan und der Firma Qiagen, macht es sich
seit 2015 zur Aufgabe, die Integration von Flüchtlingen mit guten Bildungsabschlüssen zu beschleunigen, indem
diese intensiv in der deutschen Sprache geschult werden und über die Vermittlung in Praktika zügig in das Arbeits-
leben eingegliedert werden können. Allein seit dem Jahr 2019 wurden 50 Personen erfasst, von denen mittlerwei-
le 25 in eine Arbeit vermittelt wurden.

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Neben allen Preisträgerinnen und Preisträgern der Vorjahre wurde
also wiederrum ein „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet, ein Beispiel
für vorbildhaftes und verantwortungsvolles Engagement zugunsten
der ganzen Gesellschaft.

Während der Zoom-Konferenz wurden zwei Filme eingespielt:
In einem wurde gezeigt, wie in engstem Kreis die Urkunde an Herrn
Dr. Schmidt stellvertretend für den Integrationsfonds Hilden-Haan
verliehen wurde.

Der andere Film beschreibt ausführlich die Aktivitäten des Integrati-
onsfonds Hilden-Haan und der Firma Qiagen, die der Integration von
Flüchtlingen zu Gute kommen.

Beide Filme können unter den folgenden Links angesehen werden.

Übergabe:
https://video.qiagen.com/secret/66671987/5622b8cbfbbc1519c9c
105b22fe3b508

Reportage:
https://video.qiagen.com/secret/66585666/f2a8ba2d6e10024c100d11327093a9ed

Der Preisträger für das Jahr 2020 steht mittlerweile auch fest, wird aber erst im Rahmen der Preisverleihung be-
kannt gegeben - wann und wo diese stattfinden wird, ist derzeit noch in Planung.

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Corona-Jahr des Internationalen Frauentreffs

Im Jahr 2020 wollten wir durchstarten! Wir wollten uns jeden ersten Montag im Monat treffen, mindestens sechs-
mal beim Internationalen Frauenkochkurs gemeinsam Spezialitäten kochen, uns politisch engagieren, für Frauen
gegen Gewalt einsetzen, am Weihnachtsmarkt teilnehmen und vor allem, neue Mitglieder finden und gemeinsam
etwas erleben und uns austauschen.

Das war unser Plan. „Manchmal kommt es anders, meistens als man denkt“, wie man so sagt. Corona hat uns alle
herausgefordert. Zum Glück fielen nicht alle Veranstaltungen ersatzlos aus. Wenn wir uns nicht drinnen treffen
durften, verabredeten wir uns draußen, wenn keine Speisen zubereitet werden durften, trafen wir uns eben ohne.

Wo wir uns nicht treffen konnten, entstanden spontan neue Ideen. An
einem ausgefallenen Kochtermin verabredeten wir uns einfach zur gleichen
Zeit jeder in seiner eigenen Küche. Alle bereiteten etwas Besonderes zu
und posteten die Bilder davon per WhatsApp, so dass trotzdem ein Gefühl
der Gemeinschaft entstand.

Kleine Überraschungen wie das Übersenden eines Mund- und Nasenschut-
zes zu Beginn der Pandemie oder Selbstgebasteltem trugen dazu bei, in
Kontakt zu bleiben. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass der Weihnachtsmarkt
stattfinden kann. Leider war auch das verständlicherweise nicht möglich.
Gern beteiligten wir uns trotzdem und schmückten für den Internationalen Frauentreff und den Internationalen
Kochkurs zwei Weihnachtsbäume in der Fußgängerzone.

Flexibel sein, wenn Stillstand gefragt ist, das ist das Kunststück, das wir alle
gemeinsam dieses Jahr vollbringen mussten. Das Schöne ist, irgendwie ist
es gelungen. Wir können zufrieden sagen, „das haben wir gemeistert“. Wir
sind alle noch dabei und haben unsere Ziele nicht aus den Augen verloren,
auch, wenn einiges verschoben werden musste.

Zum Schluss möchten wir noch den neu gewählten Vertreterinnen und
Vertretern des Integrationsrates herzlich gratulieren und erfolgreiche Arbeit
wünschen. Wir sind stolz darauf, dass aus dem Kreis des Internationalen
Frauentreffs mit Efthalia Banti und Sema Polat-Papuc gleich zwei Frauen
gewählt worden sind.

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Erfahrungen von Flüchtlingslotsen bei der Unterstützung
Geflüchteter im Bereich Ausbildung und Arbeit
In diesem Beitrag wollen wir uns einem anderen Thema unserer Betreuungsarbeit
zuwenden: Um unsere Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Arbeitsstelle. Der
Bedarf bei den Flüchtlingen ist natürlich sehr groß. Es gibt nichts Schlimmeres, als Zeit untätig in einer Unterkunft
zu verbringen.

Das Aufgabenfeld von der Bewerbung bis zur Betreuung während der Berufsausübung lässt sich wie folgt auflisten:

f Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen
f Vorbereitung auf bzw. Teilnahme an Bewerbungsgesprächen
f Erläuterung der Ausbildungs- bzw. Arbeitsverträge
f Beantragung von Berufsausbildungsbeihilfe oder Fahrtkostenersatz
f Vorbereitung von Beurteilungsgesprächen
f Hilfe zur Subventionierung des Führerscheins
f Erläuterung der Gehaltsabrechnung
f Infos zum deutschen Steuer- und Sozialversicherungssystem
f Kontakte zu den Willkommens-Lotsen bei Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer herstellen
f uvm.

Aber wie schaut das alles in der Praxis aus und welche Probleme, aber auch Erfolge, gibt es?
Die größte Hürde im Bereich Ausbildung und Arbeit ist eigentlich immer das Sprachniveau. Für eine Ausbildung
sollte schon das Sprachniveau B1/B2 vorliegen. Und selbst damit ergeben sich teilweise noch Schwierigkeiten
beim Besuch der Berufsschule.

Auch wenn arbeitsmäßig alles bestens läuft, ist in unserem dualen System der Schulbesuch die größte Baustelle,
zumal die Theorie die gleiche Gewichtung wie die Praxis hat.

So hat z.B. ein Flüchtling nach einigen Wochen seine Ausbildung zum Elektroniker abgebrochen, weil er meinte,
den Anforderungen in der Berufsschule nicht gerecht werden zu können. Trotz einer sehr guten Ausbildung in
seiner Heimat (Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften), einem zertifiziertem Deutsch-Sprachniveau B1
und fünfjährigem Aufenthalt im deutschsprachigen Raum. Im praktischen Bereich war alles bestens.

Mittlerweile hat er eine Ausbildung als Fachkraft im Gastgewerbe angetreten, wenngleich diese Ausbildung keine
Adäquanz für einen Menschen mit einem abgeschlossenen Studium hat. Man sollte es aber positiv sehen: ein Start
ist getan und Fort- und Weiterbildung sind immer möglich.

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Selbst wenn wir einen weniger anspruchsvollen Arbeitsplatz betrachten, für den z.B. eine einfache Hilfskraft ge-
sucht wird, kann das Sprachniveau zu Problemen führen. Man meint, wenn man ein paar Handgriffe erklärt, können
einfache Arbeiten ausgeführt werden. Hier kommen aber dann z.B. Aspekte der Arbeitssicherheit hinzu. Auch bei
einfachen Arbeiten muss man in der Lage sein, Anweisungen in schriftlicher und mündlicher Form zu verstehen.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass für die Flüchtlinge der administrative Aufwand hinsichtlich Aufent-
haltsstatus und Beschäftigungserlaubnis zeitlich sehr hoch ist. Je nach Fall, kann das Ausländeramt nicht selbst
eine Beschäftigungserlaubnis erteilen, sondern muss erst die Zustimmung der Arbeitsagentur einholen. Dadurch
verzögert sich der Vorgang noch mehr. Somit ist es manchmal gar nicht möglich, eine Stelle kurzfristig anzutreten,
da die Erlaubnis nicht rechtzeitig eingeht.
An dieser Stelle muss ich jedoch auch einmal eine Lanze für das Ausländeramt und die Arbeitsagentur brechen: Sie
sind immer bemüht, schnellstmöglich zu helfen.

Hier ein Beispiel für eine geflüchtete Frau mit Studienabschluss und Berufserfahrung. Als Architektin konnte sie
eine Fortbildung in der Bedienung einer Architektur-Software machen, welche von der Agentur für Arbeit finanziert
wurde. Anschließend gelang es ihr, einen Praktikumsplatz in einem Architekturbüro zu bekommen, der mit einem
unbefristeten Arbeitsvertrag abschloss.

Ihre B2-C1 Sprachkenntnisse waren unbedingt hilfreich. Aber selbst bei einem festen Arbeitsverhältnis entstehen
Probleme wie
f Änderung der Steuerklasse
f Neue Abrechnungen des Jobcenters, die nun das Gehalt berücksichtigen und immer wieder korrigiert werden
    müssen
f Wegfall der Mietkostenübernahme durch das Jobcenter und Probleme bei der Umstellung der Überweisungen
f Mieterhöhung des Vermieters, da er glaubt, das Jobcenter sei nun nicht mehr involviert
f Vorbereitung eines Beurteilungsgesprächs
f Wohnungssuche

Neben der Arbeit und der Bewältigung all dieser Probleme musste sie sich auch noch um die Versorgung ihrer
Familie kümmern. Diese super Leistung haben wir auch gerne unterstützt.

Uns FlöHe muss ich auch lobend erwähnen!
Mittlerweile konnten wir viele persönliche Kontakte mit Ämtern und Flüchtlingsorganisationen aufbauen, die uns
manche Türen öffneten.

An dieser Stelle möchte ich aber auch das Engagement einiger Betriebe im Zusammenhang mit der Beschäftigung
von Geflüchteten lobend erwähnen.
Beispielhaft sei die Bäckerei Schüren in Hilden erwähnt. Der Inhaber ist immer bereit, Bewerber mit Migrationshin-
tergrund zu berücksichtigen. Und das liegt nicht nur an den nicht sehr attraktiven Arbeitszeiten im Bäckerei-Ge-
werbe. Die Ansprechpartnerinnen dort haben jederzeit ein offenes Ohr für meine Anliegen und Fragen in Sachen
Ausbildung und Aushilfstätigkeiten.

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Zum 1. August 2020 konnten wir eine junge Dame als Auszu-
bildende zur BäckereiFachverkäuferin vermitteln.

Bei der Firma Manufactum brot & butter in Düsseldorf konn-
ten wir einem Flüchtling helfen, einen Arbeitsvertrag für
Arbeiten in Bäckerei und Küche abzuschließen. Auf dem Weg
dahin lief so ziemlich alles schief, was schieflaufen konnte.
Ein netter Mitarbeiter war aber immer ansprechbereit, um zu
helfen.

Es ist erfreulich, so viele engagierte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den Betrieben zu wissen.
Zwar ist nicht jedes Engagement von Erfolg gekrönt, aber
jeder einzelne Erfolg rechtfertigt und belohnt unsere Arbeit,
wenn man einen Menschen glücklich machen konnte.
                                                                Narges Rahimi, Auszubildende Bäckerei-Fachverkäu-
                                                                ferin, Bäckerei Schüren
Franz Leutgeb (Flüchtlingslotse)

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Bildungsfahrt des Vereins PHILIA
    e.V. nach Thessaloniki
    Im Rahmen der Planung unserer Aktivitäten für 2020 hatten wir
    unter anderem im Oktober ein besonderes interkulturelles Projekt
    außerhalb Deutschlands geplant - eine Bildungsreise nach Thessa-
    loniki und Umgebung.

    Anfang März waren wir im Zusammenhang mit Covid-19 nicht
    mehr so sicher, ob die Fahrt stattfinden würde, denn manchmal
    kommt es anders als man plant. Bedingt durch Covid-19 waren
    einige Teilnehmer/Innen von der Fahrt zurückgetreten, am Ende
    blieb von der geplanten Gruppe nur ein Drittel übrig, das bereit
    war, die Bildungsfahrt dennoch mitzumachen.

    Thessaloniki steht heute genauso wie in der Vergangenheit für
    Zuflucht und Emigration. Die zweitgrößte Stadt Griechenlands ist
    gekennzeichnet von kultureller Vielfalt und Migration.

    Das Programm unserer Bildungsfahrt hatte uns neben Thessaloniki
    auch zu den Stätten und Museen von Vergina, Pella, Olymp, Edessa
    und zum Kloster von Meteora geführt, die alle Zeugen einer wech-
    selvollen Geschichte sind.

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Zum 25. Jubiläum des Jugoslawisch/Deutschen Kultur-
vereins Hilden e.V.
Zuerst war es eine Idee von Herbert Schröder, der leider im Januar 2017 von uns gegangen ist, und auf eigenen
Wunsch in meinem Geburtsort Miloševo/ Serbien bestattet wurde, die Menschen aus Jugoslawien, die einmal
Freunde waren und nach dem Zerfall Jugoslawiens zu Erzfeinden wurden, wieder zueinander zu führen, Freund-
schaften zu knüpfen und den Menschen aus Mischehen ein Zuhause zu geben. Gesagt - getan. Am 23. September
1995 trafen sich 13 Gründungsmitglieder verschiedener Nationalitäten in der Gaststätte „Monopol“ und gründe-
ten den Jugoslawisch - Deutschen Kulturverein Hilden e.V., der bereits sein 25-jähriges Jubiläum feiern wollte, was
aber bedingt durch Corona verhindert wurde. Unsere gesamten Aktivitäten aus den zurückliegenden Jahren hier
aufzuzählen würde zulange dauern. Die Literaturpreisverleihung „Kočićs Feder“ mit dem Direktor der Stiftung
„Petar Kočić“ Banja Luka, wurde von 2001 bis 2012 von uns, mit Unterstützung durch die Stadt Hilden, organisiert
und durchgeführt, wobei die internationalen Autorinnen und Autoren nach Hilden kamen, um ihren Literaturpreis
in Empfang zu nehmen. Wir haben Freundschaften geknüpft, humanitäre Aktionen durchgeführt und kulturelle
Veranstaltungen organisiert und 31 zweisprachige Anthologien aus unseren Literaturveranstaltungen veröffent-
licht.

Herr Bürgermeister a.D. Günter Scheib und die frühere Kulturamtsleiterin Frau Monika Doerr M.A., wie auch der
Herr Bürgermeister a.D. Horst Thiele und Frau Bürgermeisterin a.D. Birgit Alkenings haben uns bei allem mit Rat
und Tat kräftig unterstützt und wir danken ihnen dafür. Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Generalkonsulin
Branislava Perin-Jarić, stellvertretend für alle bisherigen Vertreter des Konsulats Serbiens in Düsseldorf, die unsere
Arbeit zu schätzen wussten und uns dabei immer mit ihrer Anwesenheit bei den Veranstaltungen unterstützten.

Staaten werden erobert oder gehen verloren, gegründet oder verschwinden, aber das Volk bleibt, so lange seine
Sprache in Wort und Schrift noch lebt. Wie der deutsche Dichter Reiner Kunze sagte: Das kostbarste Gut eines
Volkes ist seine Sprache. In ihr ist sein Denken verwurzelt, ist sein Fühlen geborgen, seine Identifikation zuhause.
Aus gutem Grund heißen andere Sprachen als die Muttersprache, mit der man aufwächst, dann auch „fremd“ -
Sprachen.

Die Kultur kennt keine Grenzen und bewahrt uns so vor ihrem Verschwinden aus dieser Welt. Theodor Fontane
sagte: “Immer die kleinen Freuden aufpicken bis das große Glück kommt. Und wenn es nicht kommt, dann hat man
wenigstens die kleinen“.

Für mich ist es auch ein Glück, mit Ihnen zu feiern. Integration ist kein einseitiger Prozess. In der multikulturellen
Gesellschaft entstehen neue Werte. Da ist keine Majorität einer Kultur vorhanden, sondern wird zu einer geistigen,
multikulturellen Gesellschaft, worin wir erfolgreich sind. Wir Südslawen haben uns integriert, ohne unsere Identi-
tät zu verlieren. Die Meisten von uns sprechen fast so gut die deutsche Sprache wie ihre eigene. Wir sind gewerk-
schaftlich, humanitär, politisch und kulturell aktiv, ohne unsere Pflichten zu vergessen.

Wir treten für ein friedliches Zusammenleben ein. Auf die Sprache des Hasses antworten wir mit der Sprache der
Poesie, der Liebe und des Verständnisses. Der Erfolg, den wir bisher vorzuweisen haben, mit der Unterstützung, die
wir erfahren haben, garantiert uns, dass unser Verein auch weiterhin den Weg des Erfolgs beschreiten wird.
Ich wünsche uns allen viel Erfolg bei allem, was wir für die Menschen und die Kultur getan haben und noch tun
werden, weil der Mensch für seine Heimat und für das Land, wo er lebt, offen sein muss.
Dragica Schröder, Vorsitzende

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Manege frei für drei Generationen – Wir bewegen uns
wie im Zirkus“.
Mit dieser Aufforderung zum Jonglieren, zum Balancieren, zum gemeinsamen Bauen von akrobatischen Pyramiden
bietet die Abteilung „Jonglage & Artistik“ des SV Hilden-Ost 1975 e.V. seit fünf Jahren ein Bewegungsangebot
für einheimische und geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene an: Die Gesetze der Schwerkraft aufheben
und Gegenstände durch die Luft fliegen lassen – das ist Jonglage. Mit anderen den Eifelturm oder die Oströmische
Pyramide bauen, das nennen Zirkusleute Akrobatik und „Slacklining“ ist ein trendiger Sport, bei dem über eine
„Slackline“ – eine Art Schlappseil – balanciert wird. Ein weiteres Angebot ist das Fahren auf Einrädern und ganz
viele Bewegungsspiele, um sich mal richtig auszupowern.

Der Terminkalender eines Jahres sieht in der Regel 38 Jongliertreffs am Donnerstagabend vor, sechs Familientage
im Winterhalbjahr, jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr, sowie Exkursionen und Auftritte. An den Angeboten der Ab-
teilung nahmen schon immer Menschen aus aller Welt teil. „Integration durch Sport“ ist uns ein Herzensanliegen
und wir haben vor Corona mit einem Fahrdienst Kinder aus den Übergangsheimen aus verschiedenen Stadtteilen
Hildens zum Sport abgeholt.

Seit dem ersten Lockdown ab 14. März 2020 ist dieser Fahrdienst zum Schutz der vier alten Fahrer nicht mehr
möglich und wir haben Alternativen überlegt. Einige Kinder aus dem Irak haben eigene Fahrräder und unsere
Übungsleiterin hat die Kinder mit dem Fahrrad abgeholt und zum Sportplatz begleitet. Andere Familien aus Afgha-
nistan haben im Sommer 2020 als dritte Unterkunft seit ihrer Ankunft vor vier Jahren in Hilden kleine Wohnungen
in der Nähe des Sportplatzes gefunden. Einer unserer ehrenamtlichen Familienbegleiter hält über telefonische
Gespräche und Briefe regelmäßig Kontakt zu diesen Familien. Mit viel Motivation gelang es, dass die Kinder selbst-
ständig zum Sportplatz kommen, sonntags in der Mittagspause im neuen Zuhause essen und dann zum zweiten
Teil selbstständig wiederkommen.

Für die ausgefallenen Termine haben wir nach den ersten Lockerungen zusätzlich ein Angebot an fünf Samstag-
nachmittagen machen können. Das Wetter ließ bis Mitte Oktober sehr viele Bewegungen auf unseren Tartanplät-
zen auf der Anlage Kalstert zu. Mit Springseilchen haben wir Segmente abgegrenzt, in denen kontaktfreier Sport
auf dem Einrad oder mit den Jongliergeräten möglich war. Auf Akrobatik auf den Matten oder zwischen unseren
Zirkusleitern und in den Vertikaltüchern haben wir verzichtet.

Die im Frühjahr ausgefallenen Familientage haben wir im Herbst nachgeholt, so konnten wir einen bewegten
Weltkindertag feiern, in den Vorjahren zusammen mit dem Spielmobil und Partnern mit 2.000 Kindern, in diesem
Corona-Jahr mit 20 Kindern.

Damit die Kinder und Jugendlichen auch außerhalb des offiziellen Trainings zu Hause weiter üben können, haben
wir vielen Kindern Jongliergeräte und Einräder schenken können. Die Einräder sind uns von vielen Hildener Famili-
en gespendet worden, die Sachkosten konnten Maßnahmenkatalog Integration der Stadt finanziert werden.

Da der Sportplatz am Kalstert auch zeitweise öffentlicher Spielplatz ist und ein abgegrenztes Fußball / Basketball-
feld hat, finden dort Begegnungen der Familien aus dem Stadtteil und den neu zugezogenen Familien aus Afgha-
nistan statt. Bei unseren Familientagen wurden diese Kontakte im Quartier „Hilden-Ost“ verstärkt und so fördern
wir eine Integration auf dem Sportplatz.

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Fazit für das Jahr 2020:
kleine Gruppen in den „Zeitfenstern“, hoher persönlicher Einsatz der Übungsleiterinnen und der Abteilungsleitung
– lachende Gesichter und stolze Kinder bei den Familientagen
„Manege frei für Jung und Junggebliebene“.
Unsere Hoffnung und Zuversicht ist, dass es bald wieder zu solchen Begegnungen kommen kann. Wenn möglich,
soll es in 2021 wieder Familientage geben. Und vielleicht können wir bei Internationalen Festen im Jahr 2022
unseren Bewegungszirkus wieder öffentlich zeigen.

Unsere Veranstaltungen im Jahr 2020:
von 38 Jongliertreffs fanden 22 statt,
von 6 geplanten Familientagen konnten 5 stattfinden,
zusätzlich fanden fünf Ergänzungstermine an Samstagnachmittagen statt,
die geplanten Auftritte fielen leider aus.

Wir konnten noch vor der Pandemie und dem ersten Lockdown am Montag, den 24.
Februar 2020 mit 25 Personen zum zweiten Mal beim Rosenmontagsumzug mitgehen.

Kontakt:
Abteilung „Jonglage & Artistik“ im SV Hilden-Ost 1975 e.V.
Christian Meyn-Schwarze
www.hildener-jongleure.jimdo.free.com
Mail: meynschwarze(at)t-online.de

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