"Into the drift and sway" Christa Joo Hyun D'Angelo, Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson, Lotte Meret, Lucas Odahara, Emma Wolf-Haugh - Christa ...

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"Into the drift and sway" Christa Joo Hyun D'Angelo, Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson, Lotte Meret, Lucas Odahara, Emma Wolf-Haugh - Christa ...
Bärenzwinger
                                                            Im Köllnischen Park
                                                               Rungestraße 30
                                                                   10179 Berlin

                                                            +49 30 9018 37461
                                                      info@baerenzwinger.berlin
                                                       www.baerenzwinger.berlin

»Into the drift and sway«
Christa Joo Hyun D’Angelo, Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson,
Lotte Meret, Lucas Odahara, Emma Wolf-Haugh
Ausstellung | Exhibition: 02.12. 2021 – 20.02. 2022

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Ausstellungskonzept | Exhibition Concept
Künstler*innen | Artists
Historisches | History
Kulturstandort | Cultural Site
Kontakt | Contact
Ausstellungskonzept

          Into the drift and sway                                  der DDR für die Rechte von Homosexuellen
                                                                   einsetzte, arbeitete in den 1970er Jahren als
          Die Gruppenausstellung Into the drift and sway           Tierp eger im Bärenzwinger. Einige Treffen der
          bezieht sich auf den Bärenzwinger als Ort eines          Gründungsmitglieder fanden im Dienstzimmer des
          ständigen Wandels. Am südlichen Eingang zum              Bärenzwingers statt.
          Köllnischen Park wurde der Bärenzwinger auf einem
          Gelände errichtet, auf dem sich früher ein               Ausgehend von diesen historischen Konstellationen
          Straßenreinigungsdepot mit öffentlicher                  spürt die Ausstellung queeren Geschichten nach
          Bedürfnisanstalt befand, betrieben von der Berliner      und versammelt sechs zeitgenössische
          Stadtreinigung von 1901 bis 1938. Aus den Ziegeln        Künstler*innen, die sich mit Männlichkeiten und
          eben dieses Gebäudes wurde der Bärenzwinger              Fragen von Cruising und Geschlecht beschäftigen.
          gebaut. Welche Geschichten aus der Vergangenheit         Sie verhandeln und fordern dabei Platz für
          stecken in den Mauern, welche neuen                      Begehren im privaten und öffentlichen Raum. Zu
          Eigenschaften treten aus ihren Bruchstellen hervor?      sehen sind Installationen, Zeichnungen, Skulpturen
                                                                   und textile Arbeiten, die mit der spezi schen
          Die Nähe zum Park, das nahe gelegene Spreeufer,          Geschichte des Köllnischen Parks und der
          eine ehemalige öffentliche Volksbadeanstalt und          gegenwärtigen Architektur des Bärenzwingers
          Spuren homosexueller Lokale auf der Wallstraße           interagieren.
          und Inselstraße in der Nachbarschaft des
          Bärenzwingers verweisen auf eine mögliche                Die Wände des Eingangsbereichs verkleidet
          Vergangenheit des Geländes als Cruising Area.            Lotte Meret mit Gra ken und Skulpturen, die sich
          Öffentliche Toiletten oder Bedürfnisanstalten, wie       mit der Formensprache von Jugendstil und Art
          jene im Köllnischen Park, sind in Berlin bereits um      Nouveau beschäftigen. Körper und Objekte werden
          1900 als anonyme Treffpunkte für Homosexuelle im          üssig, lösen sich auf und entwickeln eine Tendenz
          1904 von Magnus Hirschfeld, Arzt und                     zum Grotesken. Hintergrund ist eine Beschäftigung
          Sexualwissenschaftler, veröffentlichten Buch             mit der Figur der Clownin in der Weimarer Zeit
          „Berlins drittes Geschlecht“ dokumentiert.               sowie Illustrationen, die auch die Gestalt des von
                                                                   Adolf Brand herausgegebenen Magazins „Der
          Die Recherche der möglichen queeren Geschichte           Eigene“ und anderer Publikationen und die
          der Umgebung des Bärenzwingers brachte Spuren            Architektur Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin
          zutage, die die ortsspezi schen künstlerischen           prägten.
          Interventionen wieder aufgreifen. Ab 1920
          versammelte der Verleger Adolf Brand regelmäßig          Auf einer großen, tapisserieähnlichen Textilarbeit,
          die "Gemeinschaft der Eigenen", einen                    die Fakten und Spekulationen verknüpft, erzählt
          homosexuellen Männerclub, im benachbarten                Emma Wolf-Haugh, eine fragmentierte Geschichte
          Marinehaus, dem ehemaligen Sitz der kaiserlichen         des trans-Dyke Cruising in Berlin. Es entsteht eine
          Marine. Brand war ein schwieriger Protagonist:           Gegenerzählung, die trans- und nicht-binäre
          Während er für die Abschaffung des Paragraphen           Personen ins Zentrum stellt und sich Räume
          175 eintrat, der homosexuelle Handlungen zwischen        aneignet, die oft eher mit traditionell männlichen
          Männern als illegal einstufte, war er Antisemit,         Stereotypen in Verbindung stehen. Flaggen und
          sympathisierte mit den Nazis, befürwortete               Kleidung aus der Reihe „Sex in Public“ von Wolf-
          traditionelle Geschlechterrollen und idealisierte eine   Haugh, in deren Rahmen Zines, Video und
          virile Männlichkeit. Ludwig Hoffman, Architekt des       Performances entstehen, schaffen und markieren
          Straßenreinigungsdepots und der öffentlichen             Orte queeren Begehrens im öffentlichen und halb-
          Bedürfnisanstalt, baute auch den bekannten               öffentlichen Raum.
          Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain, der
          später zu einem der beliebtesten Cruising-Orte im        Die beiden in den Wasserbecken des
          ehemaligen Ost-Berlin wurde. Zu DDR-Zeiten soll          Bärenzwingers installierten Keramikwandbilder von
          die Klappe (öffentliche Toilette) am Märkischen Ufer     Lucas Odahara gehen auf eine Aktstudie von Adolf
          in unmittelbarer Nähe des Bärenzwingers Treffpunkt       Brand mit dem Titel „Rasse und Schönheit“ zurück.
          für schwule Männer gewesen sein. Eines der               Das Bild wurde 1926 in „Der Eigene“ veröffentlicht,
          Gründungsmitglieder der Homosexuellen                    der ersten deutschen Zeitschrift für Homosexuelle.
          Interessengemeinschaft Berlin (HIB), welche sich in      Durch den Versuch, eine Kontinuität zwischen der
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europäischen Homosexualität des späten 19.
          Jahrhunderts und der homosexuellen Kultur des            Die Ausstellung leiht sich ihren Titel von einer
          antiken Griechenlands herzustellen, überschnitt sich     Kurzgeschichte des AIDS-Aktivisten und Künstlers
          der Inhalt von „Der Eigene“ häu g mit rassistischen      David Wojnarowicz, die Erinnerungen an Cruising
          Tendenzen seiner Zeit. In diesem Werk greift             und anonyme intime Begegnungen in urbanen
          Odahara dieses Bild auf und spiegelt es, um in der       Landschaften schildert. Die Aufzeichnungen sind
          Dopplung die von Brand verbundenen Begriffe              von Ambivalenzen geprägt. Transformation spielt
          „Rasse“ und „Schönheit“ zu entkoppeln.                   dabei oft eine Rolle – öffentliche Räume,
                                                                   Industriebrachen oder verlassene Orte verwandeln
          Constantin Hartenstein setzt sich mit der                sich in Orte der Lust oder Gewalt. Queere Räume
          komplexen Geschichte der Klappen (öffentliche            sind auch umkämpfte Räume, wenn sie aufgrund
          Toiletten und Bedürfnisanstalten) auseinander, die       von Überwachungsmaßnahmen, polizeilicher
          bis heute Orte queeren Verlangens und Cruisings          Kontrolle, Gentri zierung oder veränderten Formen
          sind. Eine direkte Abformung einer modularen             ein „queeres“ Leben zu führen zu verschwinden
          Einheit des sogenannten „Café Achteck“, einer            drohen.
          öffentlichen Toilette im Berliner Stadtraum, verbindet
          die geschichtlichen Bezüge mit der Gegenwart. Die        Into the drift and sway ist der vierte Teil des
          Skulptur ermöglicht einen neuen Blick auf die            Jahresprogramms Bricolage, das eine Reihe von
          Sichtbarkeit der sonst lange in den Untergrund           Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und
          verbannten sexuellen Aktivitäten meist                   Geschichte des Bärenzwingers vorschlägt, um
          homosexueller Menschen und fragt nach der                durch verschiedene Szenarien zu cruisen, bisherige
          Relevanz, Aktivität und Bedeutung dieser Orte            De nitionen zu destabilisieren und neue
          heute.                                                   Erzählungen jenseits des dominanten Narrativs des
                                                                   Bärenzwingers als Heimat der Berliner Wappentiere
          Die Installation von Christa Joo Hyun D’Angelo           zu entwerfen.
          re ektiert die Geschichte des Raums als Kä g, der
          den Körper einengt, aber auch Ort der Intimität und      Ausstellung »Into the drift and sway«
          Versteck sein kann. Ihre Arbeiten bilden ein
          Diorama, das sich mit sozialer Ausgrenzung,              Mit Arbeiten von Christa Joo Hyun D’Angelo,
          toxischer Männlichkeit und Abhängigkeitsdynamiken        Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson,
          in Beziehungen auseinandersetzt. Die Architektur         Lotte Meret, Lucas Odahara, Emma Wolf-Haugh
          des Raums und rohe Ausführung der Skulpturen
          spielt auf die Ästhetik von Fetischklubs und             02.12.2021 – 20.02.2022
          Inszenierungen von präparierten Tieren in
          naturkundlichen Museen an, idealisierte Bilder von       Eröffnung: 02.12.2021, 17–21 Uhr
          männlicher Stärke, die als Embleme des
          Patriarchats und nationalistischer Stärke verstanden     Kuration Ausstellung und Veranstaltungen
          werden. Die Installation lädt ein, neue De nitionen      Malte Pieper, Lusin Reinsch
          von Begehren und Akzeptanz jenseits dieser
          historischen Bilder zu suchen, die auch den              Ko-Kuration Veranstaltungen
          Bärenzwinger prägen.                                     Lara Huesmann, Annika Maus

          Lindsay Lawson verwandelt die aggressiven                »Into the drift and sway« ist der 4. Teil des
          architektonischen Elemente der Gräben um den             Jahresprogramms »Bricolage«
          Bärenzwinger herum durch Ornament und
          Dekoration in klingende Elemente und in ein              Veranstaltungen
          Instrument, das ein improvisiertes Lied für zwei
          Stimmen spielt. Das subtile und ferne Klingen der        15.12.2021, 19 Uhr
          schwingenden Metallstäbe im Wind lässt Eindrücke         Führung durch die Ausstellung
          von Nähe und Ferne, Gegenwart und Vergangenem            mit den Kurator*innen
          vermischen. Ihr Klang scheint von weit her zu
          kommen, obwohl sie uns sehr nah sind. Auf                20.02.2022
          akustischer Ebene wird so der Ausstellungstitel          Lesung und Gespräch
          interpretiert und das Bild von Körpern in Bewegung       mit Lucas Odahara und hn. lyonga
          aufgenommen, die schwanken, umherstreifen und            Details zu den Veranstaltungen werden online
          sich treiben lassen.                                     veröffentlicht: www.baerenzwinger.berlin
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Exhibition Concept

               Into the drift and sway
                                                                        Drawing from these historical constellations the
                                                                        exhibition traces queer stories, gathering six
               The group show Into the drift and sway considers
                                                                        contemporary artists who address masculinities and
               the Bärenzwinger as a place in constant ux.
                                                                        questions of cruising and gender, re ecting on and
               Located at the southern entrance to Köllnischer
                                                                        claiming space for desire in the private and public
               Park, the Bärenzwinger was built on an area that
                                                                        sphere. On display are installation works, drawings,
               formerly contained a street-cleaning depot with a
                                                                        sculptures and textile works that interact with the
               public restroom run by Berlin’s city sanitation
                                                                        speci c history of the Köllnischer Park and the
               department from 1901 to 1938. What stories from
                                                                        current architecture of the Bärenzwinger.
               the past reside in its walls, which new qualities
               appear from its cracks?
                                                                        Lotte Meret covers the walls of the entrance area
                                                                        with graphics and sculptures that deal with the
               The proximity of a park, the nearby banks of the
                                                                        formal language of Jugendstil and Art Nouveau.
               Spree river, a former public bathing house and
                                                                        Bodies and objects become uid, dissolve and
               records of 1920s homosexual venues in the bear
                                                                        develop a tendency towards the grotesque. The
               pit’s neighbourhood on Wallstraße and Inselstraße
                                                                        background is a preoccupation with the gure of
               suggest the site's previous use as a cruising area.
                                                                        female clown in the Weimar period as well as
               Public restrooms or urinals, such as those in
                                                                        illustrations that also shaped the form of the
               Köllnischer Park, were already documented in Berlin
                                                                        magazine "Der Eigene" edited by Adolf Brand and
               around 1900 as anonymous meeting places for
                                                                        other publications and architecture at the beginning
               homosexuals. "Berlins Drittes Geschlecht" (Berlin's
                                                                        of the 20th century in Berlin.
               Third Sex, published in 1904) by the doctor and
               sexologist Magnus Hirschfeld.
                                                                        On a large tapestry-like textile work that links facts
                                                                        and speculations, Emma Wolf-Haugh, tells a
               The possible queer history of the surrounding area
                                                                        fragmented story of trans-Dyke cruising in Berlin.
               has left traces which the exhibition’s site-speci c
                                                                        The piece creates a counter-narrative that centres
               artistic interventions pick up on. From 1920
                                                                        trans and non-binary individuals and appropriates
               onwards, the publisher Adolf Brand regularly
                                                                        spaces that are often more associated with
               gathered with the "Gemeinschaft der
                                                                        traditionally masculine stereotypes. Flags and
               Eigenen" (Society of the Own-Willed), a homosexual
                                                                        clothing from Wolf-Haugh's "Sex in Public" series of
               men's club, in the neighbouring Marinehaus,
                                                                        zines, video works and performances create and
               formerly a home base for the imperial navy. Brand
                                                                        mark sites of queer desire in public and semi-public
               was a dif cult queer: while advocating for the
                                                                        spaces.
               abolishment of paragraph 175 which deemed
               homosexual acts between men illegal, he was an
                                                                        The two ceramic murals by Lucas Odahara
               anti-Semite, sympathized with the Nazis and was in
                                                                        installed in the water pools of the Bärenzwinger are
               favor of traditional gender roles, idealizing a virile
                                                                        based on a nude study by Adolf Brand entitled
               masculinity. Ludwig Hoffman, architect of the street-
                                                                        „Rasse und Schönheit“ (Race and Beauty). The
               cleaning depot and public utility building, also built
                                                                        picture was published in 1926 in "Der Eigene", the
               the infamous Märchenbrunnen in Volkspark
                                                                          rst German magazine for homosexuals. By
               Friedrichshain – which later became one of the most
                                                                        attempting to establish a continuity between late
               popular gay cruising sites in former East Berlin. In
                                                                        19th century European homosexuality and the
               GDR times, the Klappe ("cottage"/"tea-room" in
                                                                        homosexual culture of ancient Greece, the content
               German gay slang) at Märkisches Ufer is reported to
                                                                        of "Der Eigene" often overlapped with racist
               have been a meeting place for gay men, in close
                                                                        tendencies of its time. In this work, Odahara takes
               proximity to the bear pit. One of the founding
                                                                        up this image and mirrors it in order to disconnect in
               members of the Homosexuelle
                                                                        its doubling the concepts of "race" and "beauty"
               Interessengemeinschaft Berlin (HIB, a gay rights
                                                                        associated by Brand.
               association in the GDR) worked as a bear keeper at
               the bear pit in the 1970s. Some founding members
               of the group have held meetings in the keeper’s
               of ce in the early 1970s.
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Constantin Hartenstein explores the complex                transformation is at play – public spaces, industrial
     history of the "Klappen" (public toilets and urinals),     buildings or abandoned locations are turned into
     which are still places of queer desire and cruising        spaces of pleasure or violence. Queer spaces are
     today. A direct moulding of a modular unit of the so-      also contested spaces, disappearing due to
     called "Café Achteck", a public toilet in Berlin's         surveillance measures, policing, gentri cation, and
     urban space, connects the historical references with       changing ways of living a “queer” life.
     the present. The sculpture enables a new look at the
     visibility of the sexual activities of mostly              Into the drift and sway marks the fourth part of the
     homosexual people, which have otherwise long               annual programme Bricolage, proposing a series of
     been banished to the underground, and questions            explorations into the less visible present and history
     the relevance, activity and signi cance of these           of the Bärenzwinger, suggesting to cruise various
     places today.                                              scenarios, destabilise previous de nitions to create
                                                                new narratives beyond the Bärenzwinger’s
     Christa Joo Hyun D'Angelo's installation re ects           dominant legacy as the home of the heraldic city
     on the history of space as a cage that constricts the      bears of Berlin.
     body but can also be a place of intimacy and refuge.
     Her works form a diorama that addresses social             Exhibition „Into the drift and sway“
     exclusion, toxic masculinity and dependency
     dynamics in relationships. The architecture of the         With works by Christa Joo Hyun D’Angelo,
     space and raw execution of the sculptures allude to        Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson,
     the aesthetics of fetish clubs and stagings of             Lotte Meret, Lucas Odahara, Emma Wolf-Haugh
     taxidermied animals in natural history museums,
     idealised images of male strength understood as            02/12/2021 – 20/02/2022
     emblems of patriarchy and nationalistic strength.
     The installation invites us to seek new de nitions of      Opening: 02/12/2021, 5–9 pm
     desire and acceptance beyond these historical
     images that also characterise the Bärenzwinger             Exhibition and events curated by
     itself.                                                    Malte Pieper, Lusin Reinsch

     Lindsay Lawson transforms the aggressive                   Events co-curated by
     architectural elements of the trenches around the          Lara Huesmann, Annika Maus
     bear pen through ornamentation and decoration into
     sounding elements and an instrument that plays an          “Into the drift and sway” is the 4th part of the annual
     improvised song for two voices. The subtle and             programme “Bricolage”
     distant sound of the swinging metal bars in the wind
     allows impressions of near and far, present and past       Events
     to fuse. Their sound seems to come from far away,
     although they are very close to us. Lawson                 15/12/2021, 7 pm
     interprets the exhibition title on an acoustic level and   Exhibition tour with the curators
     sets the image of bodies in motion, which sway,
     roam and drift.                                            20/02/2022
                                                                Reading and conversation
     The exhibition borrows its title from a short story by     with Lucas Odahara and hn. lyonga
     gay rights activist and artist David Wojnarowicz,
     recalling memories of cruising and anonymous               Event details will be published online:
     intimate encounters in urban landscapes. These             www.baerenzwinger.berlin
     recollections are marked by ambivalences. Often a

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Künstler*innen
                                                         Lindsay Lawson
Christa Joo Hyun D'Angelo
                                                         Die in den Vereinigten Staaten geborene und in
Christa Joo Hyun D'Angelo ist eine amerikanische         Berlin lebende Lindsay Lawson erhielt ihren BFA in
Künstlerin und lebt in Berlin. Im Zentrum von            Bildhauerei von der Virginia Commonwealth
D'Angelos Arbeit steht die Auseinandersetzung mit        University, ihren MFA in New Genres von der UCLA
Angst, Verletzlichkeit und dem, was dabei unsichtbar     und besuchte die Städelschule in Frankfurt am Main
bleibt. Sie arbeitet mit Video, Neon, Installation und   in der Klasse von Judith Hopf. Lawson arbeitet mit
Skulptur und nimmt Bezug auf Diskurse wie die Folgen     einem breiten Spektrum an bildhauerischen Medien,
des Kolonialismus, Rassismus in Deutschland,             darunter Keramik, Brunnen, Lampen und 3D-Druck,
Stigmatisierung von HIV-In zierten Women of Color,       aber auch mit Film, Video und digitalen Renderings.
Adoption zwischen Menschen verschiedener                 In ihrer Praxis beschäftigt sie sich häu g mit der
Hautfarbe und häusliche Gewalt. Dabei navigiert          Präsenz und Wirkung von Objekten in virtuellen und
D’Angelo durch prekäre Verhältnisse und versucht
                                                         physischen Räumen. Zahlreiche Arbeiten
eine neue De nition von dem, was als normal gilt,
während sie gleichzeitig Unterschiede als Quelle der     untersuchen Zustände der Verliebtheit in virtuelle
Inspiration und der Ermächtigung begreift, um neue       Persönlichkeiten und virtuelle wie physische
Wege der Akzeptanz und letztlich der Heilung zu          Objekte. Ihre Arbeiten wurden international
entdecken. Ihre Arbeiten werden demnächst im             ausgestellt, u. a. in der Galerie Efremidis, Berlin, in
Kunstmuseum Wolfsburg, der Villa Merkel und dem          der Herald St., London, bei LAXART, Los Angeles,
SOMA Artspace zu sehen sein. Ihre Arbeiten wurden in     in der Yossi Milo Gallery, New York, im Centre
Artforum, Elephant Magazine, The New York Times          Pompidou, Paris, auf der 9. Berlin Biennale. Im
und GalleryTalk besprochen und sind in der               Januar 2022 wird Lawson in der Galerie Efremidis in
Bundeskunstsammlung für zeitgenössische Kunst der        Berlin eine Einzelausstellung mit einer neuen Serie
Bundesrepublik Deutschland vertreten. D'Angelo hat       von Gemälden sowie Skulpturen und einer
Sets für Fever Ray und King Kong Magazine                Brunneninstallation präsentieren.
entworfen.

Constantin Hartenstein                                   Lotte Meret
                                                         Lotte Meret (*1985, Berlin / Deutschland) analysiert
Constantin Hartenstein ist ein deutscher Künstler,
                                                         die Auswirkungen der digitalen Medien auf unsere
der in Berlin lebt und arbeitet. Er studierte an der
                                                         Identität. In ihrer Praxis artikuliert sie den Ein uss
UdK Berlin und an der HBK Braunschweig als
                                                         von Technologien und digitalen Medien auf
Meisterschüler von Prof. Candice Breitz. 2011 war
                                                         Körpererfahrungen und Körperwissen. In diesem
er als Filmproduzent des Deutschen Pavilions der
                                                         Kontext - zwischen körperlicher Erfahrung,
Kunstbiennale von Venedig tätig. Seit 2019 ist
                                                         politischem Handeln und digitalen Welten - schafft
Hartenstein künstlerischer Mitarbeiter am
                                                         Lotte Meret neue Erzählformate und entwickelt
Filminstitut der UdK Berlin.
                                                         hybride Skulpturen und Installationen. Sie war Artist-
Er erhielt Förderungen und Preise von u.a.
                                                         in-Residence an der Van Eyck Academy in
Akademie der Künste, Stiftung
                                                         Maastricht und wurde in das Emerging Artists
Kunstfonds, Kunststiftung NRW, VISIO European
                                                         Program des Bundesverbandes Kurz lm
Program on Artists' Moving Images, Institut für
                                                         aufgenommen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem
Auslandsbeziehungen (Künstlerkontakte) und Karl
                                                         in OCT_LOFT, Shenzhen; EIGEN+ART Gallery,
Hofer Gesellschaft. Hartenstein nahm an Artist in
                                                         Leipzig, NRW Forum, Düsseldorf; Goethe-Institut,
Residency Programmen teil wie Triangle Arts
                                                         Peking; Kunsthal Rotterdam; Kunstverein Leipzig;
Association New York, Calle Mayor 54, Grand
                                                         Nottingham Contemporary; Kunstmuseum Bonn;
Central Art Center Santa Ana, Flux Factory New
                                                         Kunsthalle Basel; ZKM, Karlsruhe; Kunsthalle
York und Künstlerdorf Schöppingen. Seine Arbeiten
                                                         Baden-Baden gezeigt. In kollektiven Strukturen hat
sind Teil privater und öffentlicher Sammlungen und
                                                         sie die Publikation 'Body of Work' und die Platte
werden in internationalen Institutionen präsentiert.
                                                         'Don't DJ - Authentic Exoticism' veröffentlicht. Mit
                                                         dem interdisziplinären Label SEXES ist sie an
                                                         Installationen und Musikveranstaltungen für Clubs
                                                         und Festivals beteiligt.
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Lucas Odahara                                            Emma Wolf-Haugh
Lucas Odahara, geboren in São Paulo, lebt und            Emma Wolf-Haugh ist ein*e bildende Künstler*in,
arbeitet in Berlin. Odahara erforscht die komplexen      Pädagog*in und Autor*in, die in Dublin und Berlin
Beziehungen zwischen Körper, Raum und                    lebt und international arbeitet. Emma Wolf-Haughs
Erinnerung und arbeitet mit verschiedenen Medien,        Arbeit ist von ökonomischen Notwendigkeiten
wobei Installationen von oft architektonischem Maß       geprägt. Sie beschäftigt sich mit Formen des
entstehen, in denen persönliches und äußerliches         Recyclings, des Trödels und der Ephemera, die zu
Bild- und Textmaterial aufgerufen und als                weicher Modularität, wildem Archivieren und
vielgestaltige Szenerien neu komponiert werden.          performativer Intervention führen und Fragen zu
Odahara begreift die Materialien, denen er               Wert, Wertschöpfung und Autor*innenschaft
begegnet, als offene Verhandlungen einer                 aufwerfen. Emma sieht eine ausgeprägte Kultur des
Gegenwart, die niemals vollständig ist. Dabei greift     Sparens und Trödels als Teil einer Tradition der
er häu g auf das Format der bemalten                     queeren Arbeiter*innenklasse und einer Ethik, die
Keramik iesen zurück. Indem er eine Technik              leicht und geschickt mit Einschränkungen arbeitet.
verwendet, die historisch zur Darstellung kolonialer     Ihre pädagogische und publizistische Arbeit stellt die
Narrative gedient hat, begrüßt er in seiner Arbeit die   Vorstellungskraft als politisches Werkzeug mit
Modularität dieses Formats als Werkzeug für seine        radikalem Potenzial dar, das überall und jederzeit
Neuinterpretation.                                       existieren und ausbrechen kann. Die Arbeit ist oft
Er hat einen Bachelor-Abschluss in Produktdesign         kollaborativ und schafft Formen temporärer
von der Staatlichen Universität São Paulo und einen      Kollektivität, die auf die erotischen und
Master-Abschluss in Kunst von der Hochschule für         energetischen Möglichkeiten kurzer Begegnungen
Künste in Bremen. Seine Arbeiten wurden in               abzielen. Emmas Arbeit umfasst viele verschiedene
zahlreichen Ausstellungen in Europa sowie in             Orte, Räume und Beziehungen, darunter
Südafrika und Pakistan gezeigt. Derzeit ist er           Ausstellungen, Performance, Film, Publikationen,
Stipendiat des Kunstfonds Bonn.                          Schreiben, disruptive Pädagogik, Freundschaft und
                                                         Solidarität - Elemente, die in langfristigen Projekten
                                                         oft ineinander übergehen.
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Artists

                                                          Lindsay Lawson
Christa Joo Hyun D'Angelo                                 Born in the United States and living in Berlin,
                                                          Germany, Lindsay Lawson received her BFA in
Christa Joo Hyun D'Angelo is an American artist           Sculpture from Virginia Commonwealth University,
based in Berlin. The core of D'Angelo's work              her MFA in New Genres from UCLA, and attended
confronts fear, vulnerability, and what is thus           the Städelschule in Frankfurt am Main in the class of
invisible through video, neon, installation, and          Judith Hopf. While working with a wide range of
sculpture. Drawing on narratives that involve the         sculptural media including ceramics, fountains,
legacies of colonialism, racism in Germany, HIV           lamps, and 3D printing, Lawson’s practice also
stigma speci c to women of color, transracial             encompasses lm, video, and digital renders. Her
adoption, and domestic violence, she navigates            practice often deals with the presence and agency
precarious conditions and attempts to rede ne what        of objecthood in virtual and physical spaces.
is normal while embracing difference as a source of       Numerous bodies of work investigate states of
inspiration and empowerment in order to discover          infatuation with virtual personas and both virtual and
new means of acceptance and ultimately, healing.          physical objects. Her work has been exhibited
Her work will be on display in upcoming exhibitions       internationally at venues such as Efremidis Gallery,
at Kunstmuseum Wolfsburg, Villa Merkel and SOMA           Berlin; Herald St., London; LAXART, Los Angeles;
Artspace. Her work has been reviewed in Artforum,         Yossi Milo Gallery, New York; Centre Pompidou,
Elephant Magazine, The New York Times, and                Paris; the 9th Berlin Biennale; Frutta Gallery, Rome;
GalleryTalk and is included in The Federal                Kunstverein Leipzig; Piktogram, Warsaw; Trafo
Collection of Contemporary Art Germany. D'Angelo          Contemporary Art Center, Budapest; and TEA
has designed sets for Fever Ray and King Kong             Museum, Tenerife. Lawson will present a solo
Magazine.                                                 exhibition at Efremidis Gallery, Berlin in January
                                                          2022 including a new series of paintings as well as
                                                          sculptures and a fountain installation.
Constantin Hartenstein
Constantin Hartenstein is a German artist based in        Lotte Meret
Berlin. He studied at University of the Arts Berlin and
Braunschweig University of Art with Professor             Lotte Meret (*1985, Berlin / Germany) analyzes the
Candice Breitz. In 2011, he worked as a lm                effects of digital media on our identity. In her
producer for the German Pavilion at the Venice Art        practice she articulates the in uence of technologies
Biennale. Since 2019, Hartenstein is an Artistic          and digital media on body experiences and body
Associate at the UdK Film Institute Berlin.               knowledge. In this context between physical
He received grants and prizes including Akademie          experience, political agency and digital worlds -
der Künste, Stiftung Kunstfonds, Kunststiftung            Lotte Meret creates new narrative formats and
NRW, VISIO European Program on Artists' Moving            develops hybrid sculptures and installations. She
Images, Institut für Auslandsbeziehungen                  was an artist-in-residence at the Van Eyck Academy
(Künstlerkontakte) and Karl Hofer Gesellschaft            in Maastricht and was included in the Emerging
grant. Hartenstein participated in several artist in      Artists Program from the German Short Film
residency programs such as Triangle Arts                  Association. Her work has been presented at
Association New York, Calle Mayor 54, Grand               OCT_LOFT, Shenzhen; EIGEN+ART Gallery,
Central Art Center Santa Ana, Flux Factory New            Leipzig, NRW Forum, Düsseldorf; Goethe-Institut,
York and Künstlerdorf Schöppingen. His works are          Beijing; Kunsthal Rotterdam; Kunstverein Leipzig;
included in public and private collections; and have      Nottingham Contemporary; Kunstmuseum Bonn;
been exhibited and screened at international              Kunsthalle Basel; ZKM, Karlsruhe; Kunsthalle
institutions.                                             Baden-Baden. In collective structures she has
                                                          published the publication ‘Body of Work’ and the
                                                          record ‘Don’t DJ - Authentic Exoticism’. With the
                                                          interdisciplinary label SEXES she is involved in
                                                          installations and music events for clubs and
                                                          festivals.
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Lucas Odahara                                           Emma Wolf-Haugh
     Lucas Odahara, born in São Paulo, lives and works       Emma Wolf-Haugh is a visual artist, educator and
     in Berlin. Probing the complex relationships between    writer based in Dublin and Berlin and working
     body, space and memory, Odahara works in diverse        internationally. Emma’s work is shaped by economic
     media to create often architectural-scale               necessity, engaging forms of recycling, thrift and
     installations in which personal and external visual     ephemera that result in soft modularity, wild
     and textual materials are invoked to recompose          archiving, and performative intervention, posing
     diverse scenes. Odahara reimagines the materials        questions about value, accumulation, and
     he encounters as open negotiations in a present         authorship. They sees a cultural centring of thrift as
     that is never complete. In doing so, he often returns   part of a tradition of queer-working class vernacular
     to the format of painted ceramic tiles. Employing a     and ethics, promiscuous and adept at working within
     technique that has historically served in the           limitations. Their pedagogical and publishing work
     depiction of colonial narratives, in his work, he       posits the imagination as a political tool with radical
     welcomes the format’s modularity as a tool for re-      potential that can exist and erupt anywhere and at
     imagination.                                            anytime. Their work is often collaborative generating
     He holds a bachelor’s in product design from the        forms of temporary collectivity, intent on the erotic
     São Paulo State University and a master’s in arts       and energetic capacity of brief encounter. Emma’s
     from the University of the Arts of Bremen. His work     work occupies many different sites, spaces and
     has been presented in numerous exhibitions in           relations including exhibition, performance,
     Europe as well as in South Africa and Pakistan.           lmmaking, publishing, writing, disruptive pedagogy,
     He is currently a recipient of the Kunstfonds Bonn      friendship and solidarity, elements that often get
     work grant.                                             messy together in long term projects.
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Bärenzwinger

Historisches                                            Kulturstandort
Bis zu jenem Tag im Herbst 2015, an dem Schnute,        Durch die Übertragung des Fachvermögens an das
die letzte weibliche Stadtbärin eingeschläfert wurde,   Amt für Weiterbildung und Kultur und die
beherbergte der Bärenzwinger für fast achtzig Jahre     Bereitstellung von Fördermitteln durch
mehrere Generationen von Braunbären, dem                spartenübergreifende Förderung ist es möglich, im
Berliner Wappentier                                     Baudenkmal Bärenzwinger Ausstellungen und
                                                        Veranstaltungen, Vorträge und Diskussionen
Der Bärenzwinger wurde am 17. August 1939 mit           durchzuführen. Künstler*innen und
den vier Bären Urs, Vreni, Lotte und Jule of ziell      Wissenschaftler*innen werden vor Ort ihre
eröffnet. Urs und Vreni kamen aus dem                   Ausstellungsideen entwickeln und in schrittweisen
weltbekannten Berner Bären-graben und waren             und behutsamen ortsspezi schen Interventionen
Geschenke der Stadt Bern anlässlich der 700-            und Rauminstallationen präsentieren. Organisiert
Jahrfeier Berlins im Jahr 1937. Das ursprünglich als    wird das Kulturprogramm des Bärenzwingers von
Stadtreinigung erbaute Gebäude im Köllnischen           jungen Kurator*innen des Fachbereichs Kunst,
Park, war vom Berliner Architekten Georg Lorenz         Kultur und Geschichte Mitte, die für den Zeitraum
zum Bärenzwinger um- und ausgebaut worden.              ihres wissenschaftlichen Volontariats den
Eingebunden in eine fast achtzigjährige bewegte         Bärenzwinger als Ort der Praxis und des Lernens
Stadtgeschichte stand der Bärenzwinger zweimal          zur Verfügung gestellt bekommen.
vor dem Aus. So kamen alle Bären bis auf Lotte
während des Krieges um und der Bärenzwinger             Damit hat das Amt für Weiterbildung und Kultur
selbst wurde verschüttet. Das Areal wurde dank des      nach fast 2-jährigem Leerstand die Verantwortung
Einsatzes von Bürger*innen vom Schutt befreit und       für ein Kulturdenkmal übernommen, das sich durch
am 29. November 1949 mit den Bärinnen Nante und         das Berliner Wappentier über 80 Jahre zu einem
Jette wiedereröffnet. Der Erhalt des im Ostteil der     stadträumlichen Anziehungspunkt mit hohem
Stadt gelegenen Bärenzwingers stand kurz nach           Bekanntheits- und Sympathiewert entwickelt hat.
dem Mauer-fall angesichts seines schlechten             Die immense identitätsstiftende Wirkung des
baulichen Zustandes erneut zur Debatte, bis private     Bärenzwingers bei Berliner Bürger*innen ist deshalb
Spendeninitiativen seine Restaurierung in Gang          auch von beispielhaftem Wert, sowohl für die
brachten.                                               künftige Stadtgestaltung im Bereich der nördlichen
                                                        Luisenstadt als auch jener nahegelegenen
Seit etwa den Nullerjahren regte sich wiederum          historischen Berliner Mitte, derer sich das
aufgrund von Zweifeln am Wohlergehen der Tiere          Bezirksamt nun angenommen hat.
zunehmend Widerstand gegen die Haltung von
Bären in dem Areal. Die tierschutzrechtliche Kritik     Ziel ist es, den Standort als öffentlichen, kulturellen
veranlasste schließlich den kommunalen Beschluss,       Lern- und Lehrort sowie Wissensplattform für
dass nach dem Tod von Schnute keine weiteren            Stadtkultur zu entwickeln. Zusätzlich sollen durch
Bären in den Zwinger einziehen würden.                  Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen
                                                        Bezüge zur kulturellen Stadtgestaltung,
                                                        Berlingeschichte und Gegenwartskunst hergestellt
                                                        und vermittelt werden.
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Bear Enclosure

History                                                    Cultural Site
Until that day in autumn 2015, on which Schnute,           The cultural use of the Bärenzwinger as a location
the last female city-bear was euthanized, several          for exhibitions and events, lectures and discussions
generations of brown bears – Berlin's heraldic             has been made possible through the transfer of the
animal – had inhabited the Bärenzwinger (bear              property to the Department for Further Education
enclosure) for almost eighty years.                        and Culture of Berlin-Mitte and the provision of
                                                           support through interdisciplinary funding. Artists and
The Bärenzwinger was of cially opened on the 17th          scientists will be able to develop exhibition ideas on-
of August 1939, with the four bears Urs, Vreni, Lotte      site and progressively pre-sent them by way of
and Jule. Urs and Vreni came from the world-               carefully considered site-speci c interventions and
famous bear enclosure of Bern and were gifts from          installations. The cultural program of the former bear
the city of Bern to mark the occasion of the 700th         enclosure is organized by young curators of the
anniversary of Berlin, in 1937. Originally built for the   Department of Arts, Culture and History, to whom
city's sanitation department in Köllnischer Park, it       the Bärenzwinger will be made available as a place
was converted into the Bärenzwinger by Berlin              of practice and learning during their traineeship.
architect Georg Lorenz. Bound to an almost eighty-
year history of the city, the Bärenzwinger faced           After having stood empty for almost two years, the
closure on two occasions. All the bears except for         Department for Further Education and Culture has
Lotte were killed during the Second World War, and         assumed responsibility for a cultural monument,
the Bärenzwinger itself was buried under rubble.           which was home to Berlin’s heraldic animal for more
Thanks to the intervention of citizens, the area was       than 80 years and thus has developed a high
cleared of rubble and re-opened on the 29th of             degree of popularity and sympathy among the
November 1949, housing the bears Nante and Jette.          citizens of Berlin. Its immense effect on creating
The preservation of the bear enclosure, located in         identity among Berliners is therefore of great value,
the former East of the city, became a matter for           both for the future urban planning around the area of
debate shortly after the fall of the Wall due to its       the northern Luisenstadt as well as for the nearby
poor structural condition, until private do-nation         historical center of Berlin.
initiatives nally set its restoration in motion.
                                                           The aim is to develop the location as a public place
Around the turn of the millennium, the keeping of the      of cultural learning and teaching as well as a
bears on the site encountered increasing opposition        knowledge base for urban culture. In addition,
once again, this time because of doubts concerning         exhibitions, work-shops and events will reference
the welfare of the animals. Criticism from animal          cultural urban design, the history of Berlin and
welfare groups nally led to the municipal decision         contemporary art.
to discontinue the site's usage as a bear enclosure
after the death of Schnute.
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Kontakt | Contact
                                                         Bezirksamt Mitte von Berlin
                                                         Amt für Weiterbildung und Kultur
                                                         Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte
                                                         Mathilde-Jacob-Platz 1
     Bärenzwinger                                        10551 Berlin
     Im Köllnischen Park
     Rungestr. 30
     10179 Berlin                                        Fachbereichsleitung
                                                         Dr. Ute Müller-Tischler

     +49 30 9018 37461                                   Künstlerisches Leitungsteam
     info@baerenzwinger.berlin                           Lara Huesmann, Annika Maus, Malte Pieper,
     www.baerenzwinger.berlin                            Lusin Reinsch, Maja Smoszna, Hauke Zießler

     facebook.com/baerenzwinger.berlin                   Gra k: Viktor Schmidt
     instagram.com/baerenzwinger.berlin
                                                         Übersetzung: Beatrix Joyce

     Öffnungszeiten                                      Produktion: Ulrike Riebel
     Dienstag – Sonntag, 11 – 19 Uhr                     Produktionsassistenz: Kai-Annett Becker, Kaira,
     Eintritt frei                                       David Görlitz

     Verkehrsverbindungen
     U8 Heinrich-Heine Straße                            Mit freundlicher Unterstützung der
     U2 Märkisches Museum                                Senatsverwaltung für Kultur und Europa,
     U+S Jannowitzbrücke                                 Fonds für Ausstellungsvergütungen
     Bus 165, 265, 248                                   und Ausstellungsfonds.

     Der Bärenzwinger ist barrierefrei erreichbar.
     Gäste mit Kommunikations- bzw.
     Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte an unter
     Rufnummer
     (030) 9018 37461 oder per E-Mail an
     info@baerenzwinger.berlin
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