Analyse zum Themenkomplex Europacity Berlin 2016 bis 2020

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Analyse zum Themenkomplex Europacity Berlin 2016 bis 2020
Analyse zum Themenkomplex
      Europacity Berlin
       2016 bis 2020
Analyse zum Themenkomplex Europacity Berlin 2016 bis 2020
Inhaltsverzeichnis
 Titel                                                                                      Seite
 Masterplan Heidestraße 2009                                                                        1
 Bebauungsplan 2010                                                                                 2
 Wichtige Links                                                                                     3
            Relevante Anträge, Anfragen und Antworten im Abgeordnetenhaus Berlin
                                       Clipping relevanter Anträge
 keine relevanten Anträge                                                                            4
                               Clipping relevanter Anfragen und Antworten
 Baurecht und Planungsfragen in der Europacity Berlin                                                4
 Geförderte Wohnungen auch für Geflüchtete in der Europacity                                         9
 Sportinfrastruktur in der Europacity                                                               13
                   Relevante Anträge, Anfragen und Antworten in der BVV Mitte
                                       Clipping relevanter Anträge
 Wochenmarkt in der Europacity                                                                      15
 Bessere Verkehrsanbindung der Europacity                                                           16
                            Clipping relevanter Anfragen und Antworten
 keine relevanten Anfragen und Antworten                                                            17
 keine relevanten Anträge                                                                           18
 Analyse
                                            Presseclipping
 Europacity in Berlin Am Hauptbahnhof wächst eine neue Stadt                                        21
 Europa City und Lehrter Straße gehören zu den zwölf neuen Quartieren des Senats                    23
 Hauptbahnhof gab Startschuss für den Bau                                                           24
 Die Europacity wird eine Stadt in der Stadt                                                        26
 Berlin Europa-City Glaskubus und Turm für den Hauptbahnhof                                         28
 Bau des “Quartiers Heidestraße“ beginnt mit markantem Gebäude                                      31
 Bauprojekt "The Fritz" in Berlin-Moabit Ein Turm mit Mikroapartments für 1500 Euro                 33
 Miete
 Richtfest in der Europacity: Mietwohnungen für junge Familien, Singles und Paare                   35
 Edeka ist Hauptmieter im Wohn- und Geschäftshaus H4 am Humboldthafen                               37
 1A-Adresse im Herzen der Stadt: Grundsteinlegung für „Humboldthafen Berlin“                        38
 „In unseren Köpfen ist die Europacity vollendet“                                                   40
 2018 beginnt der Bau des „Quartiers Heidestraße“ auf 85.000 Quadratmetern                          42
 Europacity in Berlin-Mitte Am Hauptbahnhof steht bald ein neuer Turm                               44
 Der Otto-Weidt-Platz – ein kleines Wunder: Initiative der NS-Zeitzeugin Inge Deutschkron           45
 Fernwärme für die Europacity: Vattenfall baut unterirdische Pumpstation am                         47
 Hauptbahnhof
 Richtfest für über 300 Wohnungen                                                                   48
 Wohnungsbau in Berlin Michael Müller, Regierender Baumeister                                       49
 Richtfest für Quartier am Humboldthafen mit öffentlicher Uferpromenade                             51
Analyse zum Themenkomplex Europacity Berlin 2016 bis 2020
Wachsende Schule: „Europacity Mitte“                                               53
Die neue Europacity – ein Quartier ohne Anschluss                                  54
Wettbewerb für „Hochhaus am Nordhafen“ entschieden                                 56
Berliner Stadtplanung: Ohne städtebauliche Vision                                  57
SAP schließt Büros am Hackeschen Markt und zieht in die Europacity                 60
Kosten für Brücke in der Europacity vervielfacht                                   61
Grundstein für neuen Büroturm in der Europacity gelegt                             62

Am früheren Grenzübergang Chausseestraße entsteht erste Neubauschule               64
S21 geht erst nächstes Jahr in Betrieb                                             65
Neue S-Bahnlinie für Europacity S21 in Berlin geht erst nächstes Jahr in Betrieb   67
Analyse Presseclipping                                                             69
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Masterplan Heidestraße 2009

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Bebauungsplan 2010

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Wichtige Links

  Projekt-   https://europacity-berlin.de/
  Website
 Senatsver   https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/heidestrasse/ind
  waltung    ex.shtml
     für
Stadtentwi
cklung und
  Wohnen
 Lageplan    https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/heidestrasse/do
Heidestraß   wnloads/heidestrasse_lageplan_131218.pdf
      e
Vorplanun    https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/heidestrasse/de/
   g Land    realisierung/bebauungsplanverfahren/bplan_1_63/1-
   Berlin    63/download/vorplanung_heidestrasse.pdf
(Dokument
      )
Entwurf B-   https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/heidestrasse/do
 Plan 2010   wnloads/bplan_1-62.pdf

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Relevante Anträge, Anfragen und Antworten im
                        Abgeordnetenhaus Berlin

                                               Anträge

           - keine relevanten Anträge im Untersuchungszeitraum -

                                   Anfragen und Antworten

Clipping Anfrage/Antwort
__________________________________________________________________________________
Parlament:       AGH Berlin                                           Datum:          02.01.2018
Antragsnr.:      13 013                                               Antragssteller: Die LINKE
Link: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-13013.pdf

Antwort
auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/13 013
vom 2. Januar 2018
über Baurecht und Planungsfragen in der Europacity Berlin

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfragewie folgt:

Frage 1:

Wie ist der Umsetzungsstand des Masterplans Europacity, welche Planungen wurden umgesetzt, welche
wurden fallengelassen und welche sollen noch umgesetzt werden; wie ist der dafür vorgesehene
Zeitplan?

Antwort zu 1:

Für den überwiegenden Teil des Projektgebietes sind die Ziele des Masterplans umgesetzt bzw. im
Bauprozess. Dazu gehören neben zahlreichen privaten Bauvorhaben die öffentlichen Maßnahmen
Ausbau Heidestraße, Uferpromenade, Stadtplatz und Brücke über den Schifffahrtskanal. Die
Fertigstellung dieser Maßnahmen erfolgte bzw. erfolgt bis Ende 2019. Für eine zweite Brücke über den
Schifffahrtskanal wurden keine Fördermittel bereitgestellt. Die öffentlichen Flächen auf der Westseite
der Europacity (Nordhafenplatz und Erschließungsstraßen) werden zusammen mit den privaten
Baumaßnahmen bis ca. 2021 fertiggestellt. Der Grünzug West kann erst realisiert werden, wenn die
Fläche nicht mehr für den Bau der S21 logistisch benötigt wird. Dies wird vsl. nicht vor 2023 der Fall sein.
Für die Brücke über die Gleise gilt dies analog. Aktuell werden mit den privaten Eigentümern Strategien
für die Belebung gewerblich genutzter Erdgeschosszonen abgestimmt.

                                                     4
Frage 2:

Wie steht es um das vorhandene Baurecht für die geplanten Gebäude, resp. welche Planungen sind
bereits mit vorhandenem Baurecht unterlegt und für welche Bauvorhaben müssen noch Bauanträge
gestellt werden?

Antwort zu 2:

Für die Ostseite der Europacity decken die festgesetzten B-Pläne 1-62b, 1-92VE und 1-93VE das gesamte
Gebiet ab. Für alle Gebäude auf dieser Seite wurden Bauanträge genehmigt bzw. Freistellungsbescheide
erteilt und mit dem Bau für fast alle Gebäude wurde begonnen.
Auf der Westseite deckt der festgesetzte B-Plan 1-62a das überwiegende Gebiet ab. Unmittelbar an der
Invalidenstraße gilt der 2010 festgesetzte B-Plan II-201c.Für die dazwischen liegende Fläche des
aufgestellten B-Plans 1-62c ruht die Planung gegenwärtig, da diese Fläche baulogistisch durch die DB für
die S21 belegt ist. Vorgesehen ist dort ein Bürogebäude für die Eigentümerin CA Immo.

Frage 3:

Für welche noch nicht realisierten Bauvorhaben liegen bereits Bauvoranfragen vor und für welche dieser
Bauvoranfragen wurden positive Bauvorbescheide ausgestellt?

Antwort zu 3:

Keine.

Frage4:

Welche der Flächen, für die bereits Baurecht besteht und/oder positive Bauvorbescheide ausgestellt
wurden, haben in den vergangenen fünf Jahren ihre Eigentümer*innen gewechselt (bitte einzeln
auflisten)?

Antwort zu 4:

50Hertz Transmission GmbH
Familie Enst Basler & Partner
Groth Gruppe
O1/Vesper
Richard Ditting GmbH und Co KG
6B47 Germany GmbH
DWI Grundbesitz GmbH
BUWOG Group
KAURI CAB Development Berlin GmbH (aktuell veräußert an die Adler AG)
Quartier Heidestraße GmbH
[zur Lokalisierung s. Faltblatt Europacity –Urbanes Quartier am Hauptbahnhof]

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Frage 5:

Hat der Senat Kenntnis über die monetären Gewinne, die sich durch Weiterveräußerungen ergeben
haben und wer davon profitierte; welche Preise wurden für die Erwerbung der Liegenschaften beim
Ankauf durch die Ersteigentümer bezahlt, wie hoch waren die Preise für die jeweiligen
Weiterveräußerungen und bei welchen Weiterveräußerungen wurde zuvor geschaffenes Baurecht
mitveräußert (bitte einzeln auflisten)?

Antwort zu 5:

Dem Senat liegen keine Kenntnisse hierzu vor.

Frage 6:

Welche Bebauungspläne in der Europacity werden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Wohnen, welche vom Bezirk Mitte bearbeitet und in welchem Verfahrensstand befinden sich die Pläne
aktuell?

Antwort zu 6:

Alle Bebauungspläne werden auf Bitte des Bezirksamtes Mitte hin von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Wohnen bearbeitet. Bis auf den B-Plan 1-62c sind alle B-Pläne festgesetzt. S. a.
Antwort zu 2.Für die Brücke über die Bahngleise ist noch zu klären, welches Planverfahren anzuwenden
ist.

Frage 7:

Welche Möglichkeiten einer Umfeldgestaltung als Bereicherung der Bebauungsplanung bestehen aus
Senatssicht und wie könnte das relativ leblose Quartier belebt werden; welche planungsrechtlichen
Maßnahmen könnten dafür angewendet werden?

Antwort zu 7:

Es werden eine Promenade, zwei Stadtplätze, Pocketparks, der Nordhafenpark und der Grünzug West
realisiert. Darüber hinaus entstehen private Flächen, die öffentlich zugänglich sein werden. Nach
Fertigstellung dieser sowie der privaten Baumaßnahmen wird die Europacity ein urbanes Gebiet mit
attraktiven Freiflächen und Nutzungen sein.

Frage 8:

Wie viele Wohnungen werden die genehmigten und wie viele die in Aussicht gestellten Bauvorhaben
beinhalten, wie viele davon werden durch Förderung zu Mieten von 6,50/m² mtl. angeboten?

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Antwort zu 8:

Insgesamt werden ca. 3.000 Wohnungen entstehen. Das Modell der kooperativen Baulandentwicklung
konnte nur auf der Westseite im Rahmen des B-Plans 1-62a zur Anwendung gebracht werden. Öffentlich
gefördert werden daraus 215 Wohneinheiten.

Frage 9:

Wie viel Wohnraum wäre dem gegenüber gemäß dem Planungsrecht in der Europacity realisierbar?

Antwort zu 9:

Ca. 3.000 Wohneinheiten.

Frage 10:

Ist aus Senatssicht denkbar, dass die (laut Zeitungsbericht im Tagesspiegel vom 6.12.2017) von
Investoren angestrebte überwiegende Gewerbenutzung zugunsten bezahlbarer Wohnungen verändert
wird; dass also auf die Bauvorhaben so eingewirkt wird, dass dem übergeordneten Ziel im Land Berlin,
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, auch in der Europacity in angemessener Weise Rechnung getragen
wird?

Antwort zu 10:

Die Festsetzungen der Bebauungspläne beinhalten überwiegend Misch-und Allgemeines Wohngebiet
sowie Sonder-und Kerngebiet und zum westlichen Rand Gewerbegebiet. Aus diesen Nutzungen leitet sich
das Planungsrecht für die Art der zu realisierenden Bebauung ab. Auf dieser Basis ist eine Änderung der
Nutzungsanteile nicht mehr möglich. Insgesamt entstehen ca. 661.000 m² Geschossfläche. Davon
beträgt der Gewerbeflächenanteil ca. 360.000 m² Geschossfläche und der Wohnflächenanteil ca.
301.000 m² Geschossfläche.

Frage 11:

Unterstützt der Senat die Ansicht, dass für die Schaffung eines lebendigen Quartiers, als welches die
Europacity dargestellt wird, eine große zusätzliche Kraftanstrengung notwendig ist und hierfür
insbesondere die Schaffung sozialer Infrastrukturen und Begegnungsräume zu fordern ist?

Antwort zu 11:

Neben den sozialen Infrastrukturen (4 Kindergärten und 1Grundschule) werden öffentliche Freiflächen
geschaffen, die auch hinreichend Raum zur Begegnung bieten. Darüber hinaus soll im Rahmen eines von
Privaten und öffentlicher Hand getragenen Standortmanagements eine vielfältige Erdgeschossnutzung
mit öffentlichen Nutzungen unterstützt und gemanaged werden.

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Frage 12:

Was ist der aktuelle Planungsstand zum S-Bahnhof Perleberger Straße, um für ein lebendiges Quartier
eine angemessene ÖPNV-Anbindung herzustellen?

Antwort zu 12:

Die Deutsche Bahn hat im Dezember 2017 die Aufgabenstellung für den Bahnhof einschließlich einer
Kostenschätzung an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klima übersandt. Nach interner
Prüfung wird ein Dienstleister mit der Erstellung einer Nutzen-Kosten-Untersuchung beauftragt.

                                                8
Clipping Anfrage/Antwort
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Parlament:       AGH Berlin                                           Datum:          03.09.2018
Antragsnr.:      16 188                                               Antragssteller: Grüne
Link: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-16188.pdf

Antwort
auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 16 188
vom 28. August 2018
über Geförderte Wohnungen auch für Geflüchtete in der Europacity

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:

Die Schriftliche Anfrage betrifft in Teilen Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und
Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen
zu lassen und hat daher den Bezirk Mitte um eine Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener
Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgendwiedergegeben:

Frage 1:

Wie viele geförderte und WBS-gebundene bzw. mit ähnlichen Auflagen versehene Wohnungen in wie
vielen Häusern mit jeweils wie vielen Zimmern in den Wohnungen entstehen in der Europacity?

Antwort zu 1:

Auf der Westseite der Europacity werden 215 Mietwohnungen gebaut werden, die mit Mitteln der
sozialen Wohnraumförderung gefördert werden. Lokalisiert sind diese im Baufeld 4.1 des
Bebauungsplans 1-62a. Mit dem Investor wurde dazu ein Vertrag geschlossen. Mit dem Bauvorhaben
wird 2019 begonnen werden, die Fertigstellung ist für circa Ende 2020 zu erwarten.

Auf der Ostseite der Europacity wurden ca. 42 Wohneinheiten (ca. 2.460 m² Wohnfläche) errichtet, die
gemäß Regelung im Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-92VE nur an
Personen vermietet werden dürfen, die vom Bezirksamt Mitte benannt werden bzw. die über einen
gültigen Wohnberechtigungsschein verfügen. Die Vorhabenträgerin hat die Einhaltung der Bindungen
dem Wohnungsamt im Bezirk Mitte nachzuweisen.

Frage 2:

Wie stellt sich der Baufortschritt dieser Wohnungen aktuell dar?

Antwort zu 2:

Zur Westseite: s. Antwort zu 1.
Zur Ostseite: Das Gebäude wurde 2018 fertiggestellt und Mieter und Mieterinnensind eingezogen.

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Frage 2 a):

Welche Wohnungen sind bereits vermietet?

Antwort zu 2a):

Zur Westseite: s. Antwort zu 1.
Zur Ostseite: Hierzu teilt der Bezirk mit:
Es wurden 41 Überlassungsmitteilungen übersandt.

Frage 2b):

Welche Wohnungen sind schlüsselfertig und befinden sich in der Vermietung?

Antwort zu 2b):

Zur Westseite: s. Antwort zu 1.
Zur Ostseite: s. Antwort zu 2a.

Frage 2c):

Welche Wohnungen befinden sich noch im Bau?

Antwort zu 2c):

s. Antwort zu 1.

Frage 2d):

Welche Wohnungen werden noch geplant?

Antwort zu 2d):

S. Antwort zu 1.

Frage 3:

Wer sind die Eigentümer / Hausverwaltungen dieser Wohnungen?

Antwort zu 3:

Zur Westseite: Eigentümerin ist die Quartier-Heidestrasse GmbH
Zur Ostseite: Eigentümerin ist die Stadthafenquartier BF 10 Projekt GmbH & Co. KG;
Hausverwaltung: Ernst G. Hachmann GmbH

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Frage 4:

Nach welchen Kriterien erfolgt die Vergabe dieser Wohnungen an Bedürftige?

Frage 4a):

Wie viele Vormerkungen / Bewerbungen gibt es bereits für diese Wohnungen?

Antwort zu 4 und 4a:

Zur Westseite: s. Antwort zu 1.
Zur Ostseite: Hierzu teilt der Bezirk mit:
Es findet keine Benennung statt, die Vergabe erfolgt durch die Hausverwaltung.

Frage 5:

Welche konkreten Maßnahmen ergreift der Senat, damit hier insbesondere geflüchtete Personen,
Familien mit Anspruch auf 3-/ 4-/ 5-Raum-Wohnungen oder Wohnungs-und Obdachlose eine Wohnung
erhalten?

Antwort zu 5:

Grundlage für das Handeln sind das Wohnungsbindungsgesetz (WoBindG) und das
Wohnraumfördergesetz (WoFG) Danach ist einem/einer antragsberechtigten Wohnungssuchenden auf
Antrag ein Wohnberechtigungsschein (WBS) zu erteilen, wenn das Einkommen die sich aus § 9 WoFG
i.V.m. der Verordnung über die Abweichung von den Einkommensgrenzen des § 9 Abs. 2 des
Wohnraumfördergesetzes vom 06. Februar 2018 ergebende Einkommensgrenze nicht übersteigt. Ein(e)
Vermieter(in) einer belegungsgebundenen Wohnung darf diese nur gegen Vorlage eines WBS überlassen.
Die Überlassung einer Wohnung an den/die Inhaber/in eines WBS setzt im Einzelnen noch voraus, dass
die Wohnung nicht mehr Räume hat, als im WBS angegeben sind und gegebenenfalls im WBS eine
Zugehörigkeit zu dem Personenkreis angegeben ist, dem die Wohnung vorbehalten wurde. Grundsätzlich
gilt Folgendes: Je ein Wohnraum für den Wohnberechtigten und jeden seiner mitziehenden Angehörigen.
Einem Ehepaar mit drei Kindern steht daher maximal eine Wohnung mit fünf Wohnräumen zu.

Es gibt Sozialwohnungen, die nur an WBS-Inhaber/innen mit besonderem Wohnbedarf vermietet werden
dürfen. Ein besonderer Wohnbedarf kann, soweit der/die Wohnungssuchende seit mindestens einem
Jahr mit Hauptwohnsitz in Berlin gemeldet ist, z.B. anerkannt werden, wenn Haushalte mit einem oder
mehreren Kindern in räumlich unzureichenden Wohnverhältnissen leben.

Die Ausführungsvorschrift zur Festlegung einer Antragsberechtigung nach § 27 Absatz 2 des
Wohnraumförderungsgesetzes (WoFG) zur Antragsbefugnis für die Erteilung von WBS für Geflüchtete
besagt, dass eine Antragsberechtigung i. S. d. § 27 Absatz 2 WoFG auch vorliegt, wenn die
Wohnungssuchenden eine Bescheinigung des Landesamts für Bürger-und Ordnungsangelegenheiten,
der Ausländerbehörde von Berlin, und den hierin genannten Bescheiden mit Anerkennung des

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subsidiären Schutzes bzw. der Asylberechtigung oder der Flüchtlingseigenschaft des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge vorlegen können.

Frage 5a):

Wie viele der genannten Personengruppen haben entsprechende Wohnungen erhalten?

Frage 5b):

Wenn nein, warum nicht?

Antwort zu 5a und b):

Hierzu teilt der Bezirk mit:
Das ist aus den Überlassungsmitteilungen nicht ersichtlich, nach der von der Hausverwaltung
übersandten Liste handelt es sich bei den mietpreisgedämpften Wohnungen aber nur um 2-
Zimmerwohnungen.

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Clipping Anfrage/Antwort
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Parlament:       AGH Berlin                                           Datum:          25.01.2019
Antragsnr.:      17 647                                               Antragssteller: CDU
Link: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-17647.pdf

Antwort
auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 17 647
vom 23. Januar 2019
über Sportinfrastruktur in der Europacity

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:

Frage 1:

Für wie viele Menschen werden voraussichtlich in dem gesamten Areal zwischen Nordhafen, Heidestraße
und Humboldthafen Wohnungen geschaffen?

Antwort zu 1:

Insgesamt werden ca. 3.000 Wohneinheiten errichtet. Darauf beruht die Annahme von ca. 6.000
Bewohner/innen.

Frage 2:

Inwiefern wird Sportinfrastruktur bei der Quartiersentwicklung berücksichtigt?

Antwort zu 2:

Im Jahre 2008 wurde das städtebauliche Strukturkonzept für die Europacity entwickelt. Bezüglich der
Sportinfrastruktur wurden ausreichende Versorgungsanlagen durch das Poststadion in Moabit, die
Sportanlagen an der Boyenstraße in Mitte sowie die zukünftigen weiteren Grünanlagen innerhalb der
Europacity sowie mit dem Pankegrünzug am BND gesehen.

Frage 3:

Wie hoch sind die finanziellen Zuwendungen für die Gestaltung der Freizeitangebote im entstehenden
Quartier insgesamt?

Antwort zu 3:

Mangels Rechtsgrundlage gibt es keine finanziellen Zuwendungen durch Privatinvestoren für die
Gestaltung von Freizeitangeboten. Die Privatinvestoren finanzieren u.a. die Kindertagesstätten und
beteiligen sich an der Finanzierung der Schule und der zugehörigen Sportstätte (s. Antwort zu 5a).

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Frage 4:

Welche Freizeitangebote sollen wann und wo genau entstehen?

Antwort zu 4:

Innerhalb der Europacity werden mehrere Plätze, eine Uferpromenade sowie Brücken zu den westlich
und östlich gelegenen Quartieren errichtet. Auf der Ostseite wird ein Kinderspielplatz und auf der
Westseite ein Grünzug mit Freizeitangeboten für Jugendliche errichtet. Dazu findet noch ein Workshop
mit Jugendlichen statt.

Frage 5:

Gibt es bereits konkrete Pläne für den Bau von Sportstätten?
a. Wenn ja, welche Sportstätten sollen gebaut werden?
b. Wenn nein, weshalb spielen Sportstätten keine Rolle bei der Quartiersentwicklung?

Antwort zu 5:

Zu a: An der Chaussee-/Boyenstraße wird eine neue Grundschule errichtet, die u.a. Kinder der Europacity
aufnimmt. Auf dem 2. Bauabschnitt wird eine Dreifeldsporthalle errichtet.
Zu b: s. Antwort zu 2.

Frage 6:

In welcher Art und Weise wird der Sportbedarf der künftigen Anwohnerinnen und Anwohner erfasst?

Antwort zu 6:

Zuständig für solche Erhebungen ist das Bezirksamt Mitte. Wie weit diese Untersuchungen
fortgeschritten sind, ist nicht bekannt.

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Relevante Anträge, Anfragen und Antworten in der
             Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte

                                              Anträge

Clipping Antrag
__________________________________________________________________________________
Parlament:      Bezirksverordnetenversammlung Mitte             Datum:          10.09.2019
Antragsnr.:     2048/V                                          Antragssteller: CDU
Link: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-
verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/___tmp/tmp/45081036309969134/309969134/0
0448124/24-Anlagen/01/1_Version_vom_10_09_2019.pdf

Antrag

Wochenmarkt in der Europacity

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, ob auf einem der neu entstehenden Stadtplätze in der künftigen
Europacity auch ein ein- oder zweimal in der Woche stattfindender Wochenmarkt etabliert werden kann.
Sofern es sich bei den Plätzen nicht um öffentliches Straßenland handelt, sollten bereits jetzt Gespräche
mit den Investoren aufgenommen werden, um die hierfür notwendigen Voraussetzungen (Waser- und
Stromanschlüsse, etc.) zu schaffen.

Begründung:

Erfolgt ggf. mündlich.

Ergebnis: ohne Änderung beschlossen

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Clipping Antrag
__________________________________________________________________________________
Parlament:      Bezirksverordnetenversammlung Mitte             Datum:          20.11.2019
Antragsnr.:     2283/V                                          Antragssteller: SPD
Link: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-
verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/___tmp/tmp/45081036309969134/309969134/0
0459683/83-Anlagen/01/1_Version_vom_14_01_2020.pdf

Antrag

Bessere Verkehrsanbindung der Europacity

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die BVV ersucht das Bezirksamt Mitte, sich gegenüber dem Senat für eine bessere Anbindung der
Europacity an den ÖPNV einzusetzen.

Abhilfe werden mittelfristig die im Nahverkehrsplan vorgesehene S-Bahnstation Perleberger Brücke und
die Straßenbahn bringen. Bis dahin müssen aber die Bus-verbindungen durch die Europacity verbessert
werden, damit an allen Tagen eine stabile Verbindung möglichst ein 10-Minuten-Takt besteht.

Begründung:

Die Europacity wächst, und ist in Teilen bereits fertig. Insgesamt werden rund 3000 Wohnungen gebaut,
außerdem sollen 10.000 Arbeitsplätze entstehen.

Derzeit ist die Europacity nur mit dem Bus 142 erreichbar, nicht aber in der Nacht und am Sonntag. Mit
Fertigstellung des Golda-Meir-Stegs könnte auch die Buslinie 120 genutzt werden; der Bau des Steges
hat sich jedoch verzögert und die Buslinie 120 ist bereits im Wedding häufig überlastet und verspätet.
Zumindest als Zwischenlösung müssen die Busverbindungen verstärkt werden.

Ergebnis: ohne Änderung beschlossen

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Anfragen und Antworten
- keine relevanten Anfragen und Antworten im Untersuchungszeitraum -

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Analyse Relevante Drucksachen Europacity
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Anzahl Drucksachen (AGH Berlin)

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                                  SPD     CDU   Grüne      Linke       FDP

Drucksachen nach Typ (AGH Berlin)

                                        Drucksachen nach Typ
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Analyse Relevante Drucksachen Europacity
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Anzahl Drucksachen (BVV Mitte)

                                   Anzahl der Drucksachen

   FDP

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  CDU

   SPD

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Drucksachen nach Typ (BVV Mitte)

                                       Drucksachen nach Typ
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  2

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  0
               Anträge                         Anfragen                     Antworten

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Analyse Relevante Drucksachen Europacity
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Drucksachen nach Erscheinungsjahr (AGH Berlin/BVV Mitte)

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      2016               2017                    2018                   2019               2020

                                  Anträge        Anfragen   Antworten

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Presseclipping zum Themenkomplex

Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Tagesspiegel Leute                                    Autor:        Thomas Loy
Treffergrund: Projekt                                                 Datum:        28.03.2016
Link: https://www.tagesspiegel.de/berlin/europacity-in-berlin-am-hauptbahnhof-waechst-eine-neue-
stadt/13346098.html

Europacity in Berlin Am Hauptbahnhof wächst eine neue Stadt

Die Bäume sind gepflanzt, bald starten die nächsten Bauprojekte. Nicht mehr lange, dann ziehen die
ersten Bewohner ins neue Riesenquartier beim Hauptbahnhof. Doch nicht alle freuen sich über
den Wandel.

So flanieren wie auf der Heidestraße geht sonst nirgends in Berlin. Den sieben Meter breiten Gehweg hat
man ganz für sich. Rechts eine maschendrahtbewehrte Mondlandschaft, links die tägliche
Blechkarawane, noch weiter links liefern sich Baggerfahrer einsame Rennen gegen die eigene
Langeweile.

Aber die Bäume stehen, alle 137, Ulmen und Hainbuchen, in drei Reihen gepflanzt. Auf dem
Mittelstreifen, drei Meter breit, ist sogar noch Platz für Kartoffelrosen und Apfelbeeren. So viel
Straßengrün gönnt sich Berlin selten. Auch der Querschnitt der künftigen Allee ist bereits erkennbar: 38
Meter, doppelt so breit wie die Friedrichstraße. Dies hier wird ein „Boulevard“ und eine
„Hauptgeschäftsstraße“, so das erklärte Planungsziel. Mit „wirklich urbanem Leben“ rechnet Markus
Diekow vom Immobilienunternehmen CA Immo allerdings erst in acht bis neun Jahren. Urbanität ist eine
sehr empfindliche Pflanze.

Noch in diesem Jahr soll der vierspurige Boulevard mit Radfahrstreifen und Parkbuchten fertig werden.
„Wir hoffen, schneller zu sein als angenommen“, sagt Martin Pallgen von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung. Angenommen wurde Ende 2016. Spätestens dann wird sich der tägliche Stau
wahrscheinlich auflösen. Die Senatsverwaltung rechnet auch nach Fertigstellung des Quartiers nicht mit
wesentlich mehr Verkehr. 42.400 Autos pro Tag werden für das Jahr 2025 prognostiziert, 2009 waren es
1000 weniger.

Im Sommer Baubeginn für erste Wohnungen

Noch in diesem Jahr starten die nächsten Bauprojekte in der sogenannten „Europacity“, zu der auch die
bereits fertigen Hotels gegenüber dem Hauptbahnhof und der Total-Turm gehören. Der zweite Turm
daneben, die Zentrale des Stromnetzbetreibers 50Hertz, ist schon im Rohbau fertig. Weiter nördlich
beginnt der Bau des „Apothekerhauses“, dort will 2018 der Spitzenverband der Apotheker einziehen.

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Ende 2018 könnten auch die ersten Bewohner in das Neubauquartier östlich der Heidestraße einziehen.
In diesem Sommer soll Baubeginn für die ersten 200 von 560 Wohnungen sein, die zwischen dem
Stadtplatz am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und dem Kunstquartier Hamburger Bahnhof entstehen
sollen. Insgesamt sind in der Europacity 2800 Wohnungen vorgesehen.

Die neuen Geschosswohnungen mit den breiten Terrassenfenstern in strenger kubischer Form sind nur
schwer in Einklang zu bringen mit den schlichten grauen Gründerzeitfassaden, die Krieg und DDR-
Grenzregime hier übrig gelassen haben. Haus Nummer 45 wirkt unbewohnt, ein paar Nummern weiter
südlich sind die Klingelschilder noch beschriftet. „Haus Kunst Mitte“ steht über dem Hauseingang der 54.
Hier residiert die „Asyl der Kunst“-Stiftung, die sich für Künstler einsetzt, die abseits des Marktes arbeiten.

Stadthafen wurde gestrichen

Die Heidestraße war in den nuller Jahren ein zentrales Kunstquartier der Stadt. 20 Galerien sollen hier
zeitweise residiert haben, doch mit Beginn der Bauarbeiten zogen fast alle an die Potsdamer Straße. Der
„Kunst- und Gewerbehof“, im Eigentum der Berliner Traditionsfirma Kuthe, konserviert das alte
Heidestraßenviertel, mit einer wilden Mischung aus Holzbaracken, Blechhütten und ehrwürdigen
Backstein-Fabriketagen; seine Fans würden es gerne als „gallisches Dorf“ im künftigen Neubauviertel
erhalten. Neben Maschinenverleih und einem Laden für Handwerkerbedarf sind hier auch ein
Designstudio und der Modeladen „Darklands“ ansässig. Prominenteste Mieter sind die Graft-
Architekten, die weltweit für ihre Entwürfe gefeiert werden. Was aus dem Gewerbehof werden soll, ist
offen. Eine Anfrage bei Kuthe blieb ohne Antwort.

2025 werden die Schuppen, Hallen und Mietshäuser am neuen Boulevard liegen, der neuen Läden,
Restaurants und Supermärkten Platz bieten soll. „Mal sehen, ob das alles auch so kommt. Der Stadthafen
wurde ja auch schon gestrichen“, sagt Martin Schiewe, der an der Heidestraße eine Motorradwerkstatt
betreibt.

Teure Eigentumswohnungen

Schiewe würde gerne bleiben, die Kundschaft aus den nahe gelegenen Bürotürmen weiß das
konkurrenzlose Angebot zu schätzen. Den nächsten Händler gibt es erst in Wedding. Auch die Total-
Tankstelle erscheint Schiewe durchaus sinnvoll an einer vielbefahrenen Bundesstraße, der B 96. Doch die
Tanke passt nicht mehr in die neue Zeit, haben die Planer entschieden. Wann sie schließen muss, ist
unklar.

Berlin, die große Stadt der Kunst, soll künftig auch Sammler beherbergen, dafür stehen am „Kunst-
Campus“, der nördlichen Erweiterung des Hamburger Bahnhofs, künftig teure Eigentumswohnungen zur
Verfügung. Nebenan bauen die Firmen Ernst Basler AG (Bau, Beratung) und Edel AG (Musikverlag) ihre
Repräsentanzen.

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Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Berliner Woche                                       Autor:           Karen Noetzel
Treffergrund: Projekt                                                Datum:           22.05.2016
Link: https://www.berliner-woche.de/hansaviertel/c-bauen/europa-city-und-lehrter-strasse-gehoeren-
zu-den-zwoelf-neuen-quartieren-des-senats_a100959

Europa City und Lehrter Straße gehören zu den zwölf neuen Quartieren des Senats

Die Attraktivität Berlins steigt und damit die Zahl der Einwohner. Der Wohnungsmarkt hinkt der
Entwicklung hinterher, insbesondere jener für den schmaleren Geldbeutel. Stadtentwicklungssenator
Andreas Geisel (SPD) will jetzt dagegen steuern.

Jedes Jahr sei der Neubau von 15.000 bis 20.000 Wohnungen notwendig, sagt der Sozialdemokrat und
plant zwölf große neue Stadtquartiere mit insgesamt bis zu 60.000 Wohnungen. Eines davon ist die
Europacity/Lehrter Straße.

Der Moabiter Standort nördlich des Berliner Hauptbahnhofs fällt insofern aus dem Rahmen, da er nicht
mehr „neu entwickelt“ werden muss – und der Baugrund überwiegend in privatem Besitz ist.
Möglicherweise lässt sich also in der Europacity nicht uneingeschränkt die „stabile Sozialstruktur“, die
„Berliner Mischung“ erreichen, die sich Geisel und sein Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup vorstellen,
indem sie neben privaten Unternehmen landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften
und Baugruppen einbeziehen wollen.

Trotzdem gilt auch für die Europacity und das Bauprojekt der Groth-Gruppe an der Lehrter Straße: „Die
neuen Stadtquartiere sollen lebendige Kieze werden, in denen die Leute gerne wohnen, arbeiten und
leben“, umschreibt es Andreas Geisel; zwar relativ dicht bebaut, aber mit vielen Freiflächen dazwischen,
klimafreundlich und weitgehend barrierefrei, gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen, im
Innern autofrei und mit einem dichten Radwegenetz versehen. Vorbild ist der Siedlungsbau der 1920er-
Jahre, verknüpft mit dem Leitbild der „gemischten Stadt“ aus der Gründerzeit. „Wir bauen die
Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“, sagt Lütke Daldrup.

Auf einer Gesamtfläche von 44 Hektar an der Lehrter Straße werden in überwiegend sechs- bis
siebengeschossigen Häusern sowie elf bis 23 Geschosse aufragenden Hochhäusern rund 4000
Wohnungen entstehen; dazu eine neue Grundschule mit Sporthalle, drei neue Kitas und eine Fußgänger-
und Radverkehrsbrücke über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Seine Fertigstellung ist für 2018
vorgesehen. Die meisten Bebauungsplanverfahren sind bereits abgeschlossen.

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Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Tagesspiegel Leute                                   Autor:         Ralf Schönball
Treffergrund: Projekt                                                Datum:         26.05.2016
Link: https://www.tagesspiegel.de/berlin/hauptbahnhof-gab-startschuss-fuer-den-bau-europacity-
entstand-aus-dem-nichts/13646650.html

Hauptbahnhof gab Startschuss für den Bau

Europacity entstand aus dem Nichts

Der Berliner Hauptbahnhof, Meinhard von Gerkans Meisterwerk, läutete den Bau der Europacity ein: Ein
riesiges Quartier, aus dem Nichts erwachsen

In einen städtebaulichen Rauschzustand hatte der Wurf von Meinhard von Gerkan Berlin versetzt: Der
Hauptbahnhof galt als Meisterstück, abgeworfen in eine städtebauliche Wüste, ein Versprechen auf ein
neues Berlin mit einer Architektur der Meilensteine. Irgendwie war zu erahnen, dass diese hoch
gesteckten Erwartungen nur schwer erfüllt werden könnten. Und doch ist aus dem Nichts ein ganzes
Quartier         erwachsen,        das         heute        langsam        Gestalt        annimmt.
Wer hätte das gedacht, begann die Entwicklung des Gebietes am Hauptbahnhof doch mit einem
städtebaulichen Crash, der Schlimmstes erwarten ließ: Einer der ersten Neubauten ist bis heute ein
Synonym für Renditearchitektur. Das Meininger Hotel, eine graue Kiste mit schmalen Schlitzen,
abgeworfen aus der Resterampe des baulichen Einerlei, billig gebaut, um die Konkurrenz der Budget-
Hotels in der Touristenhochburg der Easy-Jet-Urlauber aufzurollen.

Die Verantwortung für dieses Desaster hatte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ihrem Vorgänger im
Amt zugeschoben. Lüscher betrieb damit zugleich Werbung für das eigene Baukollegium, eine Art
Geschmackspolizei, deren Vorschriften sich Berliner Bauherren bei Großprojekten unterwerfen sollen.
Tatsächlich war das Meininger – von der Höhe des Baukörpers abgesehen – weitgehend ohne Vorgaben
aus dem Boden gewachsen, was Meinhard von Gerkan zu einer Tirade veranlasste: „primitive, billige und
ordinäre Architektur“ erkannte er im Umfeld des Hauptbahnhofs, die ihn um sein Werk fürchten lasse.

Die Kritik war vor allem auf das Meininger Hotel gemünzt, aber nicht nur. Und mancher wunderte sich,
dass die Senatsbaudirektorin lobende Worte für das Sandsteinensemble aus vier Blöcken gegenüber vom
Kanzleramt fand. Hinter diesen Neubauten – ebenfalls Hotels – ist das Meininger weitgehend
verschwunden.

Der Bau des gläsernen Kubus soll demnächst beginnen

Allerdings traf das Geviert mit den immer gleichen schmalen Fensteröffnungen und den allenfalls in der
Ausgestaltung der Fassaden-Öffnungen changierenden Bauten nicht wirklich jedermanns Geschmack.
Dabei darf man vereinzelt durchaus den Willen zur Gestaltung erkennen, etwa beim Neubau des
Steigenberger-Hotels vom Architekturbüro Ortner und Ortner. Diesem ist ein gelungenes Spiel mit den

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Formaten der Fensterausschnitte gelungen – was beweist, dass die Eintönigkeit immer gleicher
Rasterfassaden keinesfalls ein Naturgesetz zeitgenössischer Architektur sein muss.

Originell auch der städtebauliche Ansatz, den der Architekt Moritz Auer entwickelt hat. Bei der
Vorstellung des Projektes ließ der einen schweren Hammer schwungvoll auf einen präparierten
Sandsteinblock herabschnellen, worauf dieser in vier ähnlich große Teile zerfiel – vier Teile einer Einheit,
genauso sollten sich die Neubauten zueinander verhalten.

Die gestalterische Zurückhaltung ist erwünscht, denn das Steigenberger Hotel und das benachbarte John-
F.-Kennedy-Bürohaus sollen die Kulisse bilden für den herausragenden „Solitär“, den Rand des Platzes
für die „Skulptur“, die gegenüber unmittelbar auf dem Vorplatz des Bahnhofs entstehen wird.
Noch in diesem Jahr könnte der Bau des gläsernen Kubus beginnen. 85 Millionen Euro soll der kosten und
eine Fläche von 18500 Quadratmetern bieten. Die Architekten kommen aus Kopenhagen („3XN“) und
müssen den preisgekrönten, puristischen Entwurf doch noch mal anfassen, weil die Mieter es so wollen:
„Auch bei Bürohäusern wollen die Menschen Austritte“, sagt Markus Diekow, Sprecher der CA Immo.

Die Aktiengesellschaft, die das frühere Bahnareal übernommen hat, ist die treibende Kraft bei der
Entwicklung des Quartiers. Seit knapp einem Jahrzehnt bringt sie ein Grundstück nach dem anderen zur
Baureife, wobei sich der weitaus größte Teil des Baugeschehens nördlich vom Bahnhof abspielt.

Die „Tour Total“, das Hochhaus von Barkow Leibinger, setzte ein erstes Ausrufezeichen. Und es darf als
eines der gelungenen Beispiele von Lüschers zeitgenössischen Interpretationen der steinernen Moderne
gelten: Die Sachlichkeit bekommt durch eine raffinierte Verdrehung der Fassadenelemente eine
Tiefenwirkung, die dem Gebäude mit der Tageszeit wechselnde Anmutungen verleiht.

Am Fuße des Turmes entstehen zurzeit Bürohäuser. Weitere Hotels, darunter eins in einem sanierten
Backsteinbau, der für wohltuende Abwechslung sorgt, ergänzen das Quartier. Noch liegen Glanz und
Elend des neuen Viertels allerdings dicht beieinander. Für das eine stehen die Museumsmeile mit dem
Hamburger Bahnhof und, weiter östlich, die Szene-Kneipen. Wer sich dagegen Richtung Westen
orientiert, stößt bald auf Obdachlosen-Unterkünfte und jenen Teil von Moabit, der eher abgehängt vom
Boom war.

War, denn auch hier drehen sich die Kräne. So plant die Groth-Gruppe unweit des Poststadions das
„Quartier Lehrter Straße“ mit rund 1000 Wohnungen, unter anderem Studentenapartments. Auch an
Museumsmeile und Schifffahrtskanal soll ein Wohnquartier entstehen: mit Grünzügen und Promenaden
durchzogen, einem Stadtplatz als Mittelpunkt, zwei Hafenbecken und neuen Brücken zur Überwindung
des Wasserlaufs. Viele Eigentumswohnungen wird es geben, Kitas und Schulen – ein Quartier für
Wohlhabende mit gerade mal 42 geförderten Wohnungen.

Berlin verliert damit eine seiner letzten großen Brachen. Vermissen wird sie niemand.

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Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Berliner Morgenpost                                 Autor:          Isabell Jürgens
Treffergrund: Projekt                                               Datum:          29.10.2016
Link: https://www.morgenpost.de/berlin/article208376273/Europacity-Eine-Stadt-in-der-Stadt.html

Die Europacity wird eine Stadt in der Stadt

Wohnen in Berlin: Die Stadt wächst jährlich um rund 40.000 Einwohner. Das verändert die Stadt vor
allem da, wo es noch Platz gibt.

Trüb und einsam ist der Morgen auf dem Gelände weit hinter dem Hauptbahnhof, wo mit der geplanten
Europacity schon bald eine Stadt in der Stadt in die Höhe wachsen soll. Hier ist Leben geplant: Kultur,
Freizeit und Wohnen hinter modernen Glasfassaden. Neubauten werden sich an Neubauten reihen, wo
jetzt nichts ist, als halb verfallene Industriebauten, Sandhaufen und Pfützen. Neben der ICE Trasse, die
sich ihren Weg zum Hauptbahnhof gräbt, versiegeln riesige Betonplatten den Boden. Am Rand der Fläche
rosten Lkw-Container auf hohen Stelzen vor sich hin und muten an wie langbeinige Insekten. Hier ist das
Quartier Heidestraße als Teil der Europacity geplant.

Europacity, so ist das nördlich vom Hauptbahnhof entlang der Heidestraße bis hoch zur Perleberger
Brücke entstehende Stadtquartier benannt. Das klingt urban, das klingt allerdings auch ein wenig
beliebig, schließlich gibt es ein Quartier gleichen Namens auch in der Bankenmetropole Frankfurt.

Das neue Quartier, das da zwischen den Bahngleisen und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal
errichtet wird, ist mit seinen 40 Hektar Grundfläche in etwa so groß wie der Potsdamer Platz. Noch ist
nicht viel zu sehen von dem lebendigen, bunt gemischten Stadtviertel, das dort nach dem Willen der
Stadtplaner entstehen soll. Denn realisiert sind bislang vor allem Unternehmenszentralen und Hotels.

Richtung Wedding ist noch städtebauliche Wüste

In der Nähe des Hauptbahnhofs stehen etwa der Total Tower oder das PWC-Gebäude am
Humboldthafen. Richtung Wedding hingegen, wo die Panke in den Nordhafen mündet, ist städtebauliche
Wüste. Die wird schnurstracks von der neu ausgebauten Heidestraße durchschnitten. Die Straße ist
Vorbote dafür, dass sich hier in Zukunft etwas ändert. Links und rechts mit jungen Bäumen versehen, der
Mittelstreifen ordentlich bepflanzt mit Büschen voller schwarzer Beeren. Eine einzige Sonnenblume
streckt sich mit ihren Blüten in den Nebel.

Wie eine Oase in der Einöde liegt eine Tankstelle in der Mitte des 40 Hektar großen Geländes an der
Heidestraße. Drinnen ist es warm, durch das Fenster sieht man die Kräne in den grauen Himmel ragen.
„Wake me up before you go, go“ dudelt aus dem Radio. In der Schlange stehen Bauarbeiter mit dicker
Wetterkleidung und roten Gesichtern. Sie kaufen Zigaretten und Kaffee. Daneben kommen vor allem
Pendler und Anzugträger.

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Auch Holger Schwinge kommt öfters vorbei. Der IT-Berater ist in Berlin aufgewachsen und gerade auf
dem Weg zu einem Kunden. „Ich kann mich erinnern, dass hier immer Brachland war“, erzählt er. „Und
an den Zirkus, der hier jedes Jahr auf dem Gelände aufgebaut wurde.“ Generell sei die Erschließung des
Geländes gut, sagt er. „Vor allem der Ausbau der Heidestraße als Verbindung nach Tegel.“

3000 Wohnungen, drei Kitas und eine Schule in der Europacity

Östlich der Heidestraße haben bereits die Bauarbeiten für die ersten Wohnungen begonnen, insgesamt
sollen in den kommenden Jahren 3000 Wohnungen, drei Kitas und eine Schule entstehen. Westlich der
Heidestraße ist man dagegen noch nicht so weit. Das Gelände zwischen Heidestraße und Bahntrasse mit
insgesamt etwa 85.000 Quadratmeter Grundstücksfläche als Teil der innerstädtischen Europacity wird
ab 2017 bebaut.

860 Wohneinheiten sind auf diesem Teilstück geplant, davon ein Viertel als geförderte Mietwohnungen.
Entwickelt wird dieser Teilbereich von der Quartier Heidestraße GmbH. Neben Wohnungen sollen auch
Einzelhandel, und Kultur sowie Gastronomie ihren Platz finden. Eine der geplanten neuen Kitas soll hier
angesiedelt werden. Die Bebauung wird durch begrünte Innenhöfe, Freiflächen und einen Stadtplatz
aufgelockert.

Das große Entwicklungsgebiet hat bereits weitere Investoren in die unmittelbare Nachbarschaft gelockt.
Das Quartier Lehrter Straße, das die Berliner Groth-Gruppe entwickelt, ist bereits im Bau. Rund 250
Millionen Euro will das Unternehmen nach eigener Aussage investieren, der erste Bauabschnitt soll im
Sommer 2018 fertig sein, das gesamte Quartier mit seinen mehr als 1000 Wohnungen Mitte 2019
komplett bezogen sein.

Mix aus Sozialwohnungen und frei finanzierten Miet- und Eigentumswohnungen

Das zwischen Lehrter Straße und dem „SportPark Poststadion“ gelegene Bauareal umfasst 3,7 Hektar,
auf denen sich die Wohnungen in insgesamt 23 sechs- bis achtgeschossigen Stadthäusern mit einem Mix
aus geförderten Sozialwohnungen, frei finanzierten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen und
Mikroapartments in einem 18-geschossigen Wohnturm verteilen soll. Eine Kita sowie Geschäfte am
neuen Stadtplatz sind ebenfalls vorgesehen.

So viel Bautätigkeit weckt in der Nachbarschaft die Befürchtung, dass mit den neuen Wohnungen auch
für die Mieter der angrenzenden Altbauquartiere die Mieten steigen. „Das Problem ist, dass die Mieten
brutal in die Höhe gehen werden. Ich habe einen guten Freund, der hier wohnt und sich Sorgen macht“,
sagt auch Holger Schwinge. Nicht ganz zu Unrecht: Immerhin 3844 Euro je Quadratmeter sollen die
Eigentumswohnungen kosten.

Das ist zwar für einen Neubau im Bezirk Mitte ein vergleichsweise günstiger Preis. Aber in der
Nachbarschaft von Alt-Moabit eben doch eine Preiskategorie, die sich die meisten Bewohner dort nicht
leisten können. Immerhin: Die Mietpreise im geförderten Wohnungsbau – exakt 158 Wohnungen – sollen
ab 6,50 Euro je Quadratmeter und Monat nettokalt angeboten werden. Die frei finanzierten Wohnungen
starten bei 10,50 Euro je Quadratmeter und Monat.

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Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Tagesspiegel Leute                                     Autor:         Ralf Schönball
Treffergrund: Projekt                                                  Datum:         06.12.2016
Link: https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-europa-city-glaskubus-und-turm-fuer-den-
hauptbahnhof/14940202.html

Berlin Europa-City Glaskubus und Turm für den Hauptbahnhof

Plötzlich ist wieder vom Immobilien-Boom die Rede. Berlins größtes Baugebiet liegt rund um den
Hauptbahnhof. Welche Gebäude dort aus dem Boden schießen.

Mit der Zurückhaltung ist es vorbei: Gleich drei Bauvorhaben startet die Aktiengesellschaft CA-Immo in
der Europa-City rund um den Hauptbahnhof, ohne die mit den Türmen und Kuben entstehenden Flächen
voll vermietet zu haben. „Spekulativ“ nennen Experten das und bisher lehnte der Baukonzern das ab
wegen der die damit verbundenen Risiken: Leerstand und Mietausfall. Weil in Berlin neuerdings aber
nicht nur Wohnungen, sondern auch Büroflächen knapp werden, wachsen nun neben der Heidestraße
sogar Türme in den Himmel.

Plötzlich ist wieder von "Boom" die Rede

Von einem „Boom“ auf dem Immobilienmarkt ist längst wieder die Rede, sogar der Vergleich mit den
Rekordjahren um 2000 herum ziehen die Experten. Zumal in der Stadt in den ersten drei Quartalen nach
Angaben der Makler JLL 60 Prozent mehr Bürofläche neue Mieter fand als im Fünf-Jahres-Durchschnitt
dieses Zeitraums. Befeuert wird die Euphorie von jungen Tech-Firmen, Start-ups, deren Zahl um 60
Prozent zunahm. Und genau auf diese Klientel zielen die neuen Bauvorhaben am Hauptbahnhof ab: Der
100 Millionen Euro teure Glaskubus auf dem Washington-Platz gegenüber vom Kanzleramt allen voran.

Ein Hightech-Palast nach Plänen von 3XN aus Kopenhagen, dessen Büro- und Besuchszeiten App- und
Sensoren-gesteuert sind und dessen Café und viereinhalb Meter hohe Lobby im Sommer durch öffenbare
Glaswände in den Platz übergehen sollen. Highlight des Entwurfs: Die 500 Quadratmeter große
Dachterrasse oberhalb des zehnten Geschosses, auf 42 Meter Höhe mit Blick auf Kanzleramt und
Regierungsviertel. Und weil auch die Mieter unbedingt Terrassen fordern, mussten die Architekten ihre
Pläne überarbeiten: Auf jeder Etage sind nun Außenbereiche geplant.

Ein 84 Meter-Hochhaus auf der anderen, nördlichen Seite des Hauptbahnhofs zeigt noch deutlicher, wie
stark der Boom den Konzern zur Beschleunigung seiner Schlagzahlen antreibt. 125 Millionen Euro soll
der Turm kosten, 28000 Quadratmeter Bürofläche bieten. Der Architekturwettbewerb dafür startet noch
im Dezember, im kommenden April werden Ergebnisse erwartet, ein Bauantrag soll dann in gut einem
Jahr auf dem Tisch des bezirklichen Planungsamtes liegen. Die technischen Herausforderungen sind groß:
unter dem Giganten, der die benachbarte Tour Total in der Höhe um rund 15 Meter überragt, verläuft
der Tunnel für die S21. Wegen der nahe gelegenen Spree müssen Bauingenieure das Projekt gegen
Wasser absichern. Eine Risikovorsorge ist getroffen, trotzdem schließt der Chefentwickler des Konzerns

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ähnliche Probleme wie bei der Erweiterung des Lüders-Hauses durch den Bund im nahe gelegenen
Regierungsviertel aus.

Der Markt spielt verrückt

„Zurzeit bietet der Markt enorm viel, fast unnatürlich viel für Bauvorhaben“, sagte CA-Immo-Sprecher
Markus Diekow. Wegen des Booms schließt er deshalb nicht aus, dass der Konzern einige der
Gewerbebauten auch wieder verkauft. Das läuft dem Geschäftsprinzip der Aktiengesellschaft zwar
zuwider, die stets baut, vermietet und die Häuser im Eigentum behält, um die Ausschüttungen an
Aktionäre zu bedienen. Da aber Deals mit Gewinnen im zweistelligen Prozentbereich nicht mehr
ausgeschlossen sind wegen der gewaltigen Nachfrage, schließt der Konzern auch Verkäufe nicht mehr
aus.
Noch höher hinaus, 100 Meter, erlaubt der Masterplan für die Europacity für einen dritten Turm auf der
gegenüberliegenden Seite, an der Invalidenstraße. Noch steht dessen Realisierung eine offene Baustelle
in einem der Blöcke im Umfeld im Wege. Bereits auf Start sind dagegen die Signale bei einem weiteren
Hochhaus, einem 23-Geschosser mit 81 Metern im Norden des Gebiets. Auch hierfür soll der
städtebauliche Wettbewerb im kommenden Jahr starten. Dabei liegt das Baufeld alles andere als zentral:
an der Grenze zwischen den Stadtteilen Moabit und Wedding an.

Einfach ist die Lage nicht: zu wenig Passanten

Der Nachteil der Europa-City, dass dies anders als Lofts in Kreuzberg, Neukölln oder Friedrichshain eben
kein quirliges Kiez-Leben bietet, wo Gründer in Cafés die kommende Apps austüfteln, räumen die
Entwickler ein. „Die Startup-Szene erreichen wir noch nicht“, sagt Diekow. Deshalb sei auch die Suche
nach angesagten Gastronomen für die Läden in den Erdgeschossen am Washington-Platz schwierig
gewesen. Laufkundschaft ist dort Fehlanzeige, allenfalls ein Angebot für die Nutzer der Büros im
Kennedy-Haus gegenüber vom Kanzleramt könnte ziehen.

Und noch ein Turm ganz im Norden der Europa-City

Dagegen gab es bei der Vermietung der zurzeit im Bau befindlichen Bürohäuser wenig Probleme: Der
15000 Quadratmeter Neubau von KSP Engel Architekten am Fuße des Total Towers ist an die Berater
von KPMG für zehn Jahre vergeben und wird in gut einem Jahr fertig. Der 10000 Quadratmeter große
Komplex nach Plänen von Kleihues + Kleihues weiter nördlich an der Heidestraße ist überwiegend an den
Apothekerverein vermietet und soll 2019 öffnen. Kein Mieter aber dafür den Startschuss gibt es für das
gut 16000 Quadratmeter große Bürohaus an der Heidestraße nach Plänen von Henn Architekten, die
auch das Zalando-Quartier im Mercedes-Benz-Quartier gestalten. 65Millionen Euro kostet der Block -
der Bauantrag ist bereits eingereicht.

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Stadt in der Stadt: Die Europa-City reicht vom Washington-Platz bis nach Moabit, rechts und links der Heidestraße
(Darstellung nicht genordet).

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Clipping Presseartikel Europacity
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Publikation:    Berliner Woche                                      Autor:           Karen Noetzel
Treffergrund: Projekt                                               Datum:           09.02.2017
Link: https://www.berliner-woche.de/hansaviertel/c-bauen/bau-des-quartiers-heidestrasse-beginnt-
mit-markantem-gebaeude_a118646

Bau des “Quartiers Heidestraße“ beginnt mit markantem Gebäude

Einen zugkräftigen Namen hat der Gebäudekomplex noch nicht. Aber er wird nach den Worten von
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ein „markantes, sehr selbstbewusstes Ziegelgebäude“, das
Erinnerungen an die industrielle Vergangenheit des Areals weckt.

Die Senatsbaudirektorin und der Investor Thomas Bergander haben am 6. Februar den
Wettbewerbssieger und sein Projekt für das sogenannte Sondergebiet des geplanten „Quartiers
Heidestraße“ präsentiert. Es ist das Architekturbüro Robertneun. Es wurde nach der Überarbeitung
zweier am 6. Dezember vergebener erster Preise bestimmt.

Der Wettbewerb mit sieben teilnehmenden Büros beschränkte sich auf das „Sondergebiet“. Es ist das
Herzstück des künftigen Viertels innerhalb der Europacity nördlich des Berliner Hauptbahnhofs. Der
Wettbewerb wurde vom Auslober, der Quartier Heidestraße GmbH, in Abstimmung mit der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Bezirk Mitte und der Architektenkammer Berlin
durchgeführt.

Auf einer Grundfläche von knapp 9500 Quadratmetern entstehen 5700 Quadratmeter Einzelhandel, 170
Anderthalb- bis Vierzimmerwohnungen auf 22.700 Quadratmetern sowie 9500 Quadratmeter
Bürofläche. Die Wohnungen wie überhaupt alle 860 geplanten Wohnungen des Quartiers Heidestraße
werden Mietwohnungen sein. Der Mietpreis wird sich zwischen 6,50 und acht Euro nettokalt je
Quadratmeter bewegen. 25 Prozent der Wohnungen werden sozial gefördert.

Aufgabe des aktuellen Wettbewerbs war es aber zunächst, die Fassadengestaltung und Grundrisse für
die jeweiligen Nutzungsbereiche zu entwickeln. Senatsbaudirektorin Lüscher erläuterte, was die Jury,
bestehend aus ihr selbst, Steffen Klette vom Stadtplanungsamt Mitte und Investor Thomas Bergander,
am Robertneun-Entwurf überzeugt hat: die „starke“ Architektursprache, der Entwurf „durchgesteckter
Wohnungen“, die also eine ruhige Hof- sowie eine Straßenseite haben, die Laubengänge, die das
Gebäude zum geplanten Platz und so zum öffentlichen Raum erschließen und zu guter Letzt die
attraktiven Erdgeschosszonen mit Einzelhandel und Cafés, die den öffentlichen Raum beleben werden.

Nils Buschmann vom Siegerbüro Robertneun sprach bei der Präsentation von einer „robusten, einfachen
und anpassungsfähigen Großform“, deren einzelne Hauseinheiten unterscheidbar seien. Der Entwurf
orientiere sich am Typus des Berliner Gewerbehofes.

Laut Investor Thomas Bergander sollen im Mai die Erschließungsarbeiten beginnen, im September oder
Oktober folgt der Bau der Tiefgarage für das „Sondergebiet“. Wenn es gut läuft, ist der Ziegelbau Ende

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