Investment Strategie 1. Quartal 2021 Das Winterhalbjahr bleibt schwierig Impfungen als konjunkturelle Hoffnungsträger Zentralbanken stützen die ...

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Investment Strategie 1. Quartal 2021 Das Winterhalbjahr bleibt schwierig Impfungen als konjunkturelle Hoffnungsträger Zentralbanken stützen die ...
Investment
Strategie
1. Quartal 2021
Das Winterhalbjahr bleibt schwierig
Impfungen als konjunkturelle Hoffnungsträger
Zentralbanken stützen die Finanzmärkte
Editorial

Inhalt                                     Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Makroökonomie Europa und Schweiz      1   «Unsere Existenz steht auf dem Spiel», «Ein Jahr zum Vergessen»
                                           oder «Ein bisschen Entschleunigung tut ganz gut» …
Makroökonomie Nordamerika und Asien   2

Geldmarkt und Obligationen            3   So unterschiedlich die Auffassungen je nach Standpunkt und/oder
                                           Betroffenheit von Bürgerinnen und Bürgern zum abgelaufenen Jahr
Aktien4
                                           auch sein mögen, eines zeichnet sich trotz allem immer mehr ab: Es
Nicht traditionelle Anlagen           5   wird wieder «besser» und «normaler», was immer dies am Ende
                                           bedeuten wird.
Währungen6

Marktperformance7                         Mit dem seit einigen Wochen zur Verfügung stehenden Impfstoff
                                           gibt es nun, schneller als erwartet, einen «Game Changer». Noch
Anlagepolitik und Prognosen           8
                                           laufen die Impfaktionen nicht überall so wie geplant. Die Aussich-
Impressum                                  ten auf Entlastung bei den Spitälern und eine schrittweise Rückkehr
                                           zu einem Leben wie vor dem Ausbruch der Pandemie sorgen welt-
                                           weit jedoch bereits heute für ein spürbares Aufatmen. Die Entwick-
                                           lung, Testung und Produktion eines offenbar sehr potenten Impf-
                                           mittels innert weniger als zehn Monaten zeigt eindrücklich, wozu
                                           unsere Gesellschaft trotz widrigster Umstände in der Lage ist.

                                           Das berühmte «Licht am Ende des Tunnels» ist somit wieder sicht-
                                           bar und wird uns wohl in eine deutlich freundlichere Zukunft füh-
                                           ren. Auch wenn die Folgen der massiven Wachstumseinbrüche
                                           noch nicht gleich kompensiert werden, stehen die Zeichen gut, dass
                                           wir in vielen Volkswirtschaften schon gegen Ende dieses Jahres
                                           wieder in die Nähe der Wachstumsniveaus von vor der Pandemie
                                           gelangen können.

                                           Bis zur vollständigen Rückkehr auf den ursprünglichen Wachstums-
                                           pfad wird es aber wohl sicher auch noch das Jahr 2022 brauchen.
                                           Dabei werden zahlreiche Sektoren und Branchen trotz der erfreuli-
                                           cheren Perspektiven für die Gesamtwirtschaft einen spürbaren
                                           strukturellen Wandel vollziehen. Und es wird deswegen Gewinner
                                           und Verlierer geben.

                                           Die Auswirkungen des abgelaufenen Jahres werden uns alle noch
                                           lange beschäftigen.

                                           Wir wünschen Ihnen mit diesem hoffnungsvollen Bild ein zufriede-
                                           nes und glückliches neues Jahr und wie immer eine anregende
                                           Lektüre.

                                           Herzlichst, Ihre Aargauische Kantonalbank
Makroökonomie
Europa und Schweiz

Europa                                                                          Schweiz
Starke Erholung im 3. Quartal 2020                                              Wachstumsschwankungen deutlich kleiner
Der Blick zurück zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung im 3. Quar-           Die Schweizer Wirtschaft hat im Vergleich zu anderen Ländern,
tal 2020 unerwartet kräftig ausgefallen ist. Positive Wachstums-                nicht zuletzt dank dem raschen und zielgerichteten Handeln der
überraschungen wurden dabei in allen grossen Volkswirtschaften                  Entscheidungsträger, die erste Welle der Pandemie relativ glimpflich
verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone nahm im               überstanden. Nun steht sie mitten in der zweiten Welle und es stellt
Vergleich zum Vorquartal um 12,6% zu. Dies entspricht der stärks-               sich die Frage, ob es auch dieses Mal einen ähnlichen Ausgang für
ten Zunahme in der Geschichte der Währungsunion. Nach einem                     die Wirtschaft nehmen wird. Obwohl der Bundesrat im Oktober
historischen Einbruch von über 15% in den ersten beiden Quarta-                 und im Dezember landesweit neue Einschränkungen wie eine
len 2020 konnte die Euro-Zone somit einen grossen Teil der im                   erweiterte Maskenpflicht und Personenobergrenzen für Veranstal-
Zuge der Coronakrise erlittenen Einbussen bereits wieder aufholen.              tungen verordnete und verschiedene Kantone zudem noch restrik­
Aktuell liegt das BIP noch rund 4,5% unter dem Vorkrisenniveau.                 tiver vorgingen, zeichnet sich bis heute kein einschneidender

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Industriestaaten)                             Entwicklung Einkaufsmanagerindex (PMI)
        5                                                                       70

                                                                                60
        0
                                                                                50
in %

        -5                                                                      40

                                                                                30
       -10
                                                                                20

       -15                                                                      10
             11   12       13    14   15   16   17           18   19   20            Jan 16   Jul 16   Jan 17   Jul 17   Jan 18   Jul 18   Jan 19    Jul 19   Jan 20   Jul 20
                       Schweiz                       USA                                        Schweiz                                      USA
                       EU                            Japan                                      EU                                           Japan

Wirtschaft schrumpft im 4. Quartal 2020 erneut                                  E­ inbruch der Wirtschaftsaktivität ab. Dies zumindest zeigt der mit
Die Erholung ist im Herbst aufgrund der zweiten Pandemiewelle                    Echtzeitdaten erstellte und vom Staatssekretariat für Wirtschaft
und der erneuten Lockdowns jedoch abrupt zu einem Ende gekom-                    (Seco) publizierte Index zur wöchentlichen Wirtschaftsaktivität.
men. Obschon die Eindämmungsmassnahmen die beabsichtigte                         ­Dieser Index berücksichtigt unter anderem den Elektrizitätsver-
Wirkung haben und die Zahl der Neuinfektionen in den meisten                      brauch, die Luftverschmutzung, Bankkartentransaktionen und den
Ländern inzwischen wieder abnimmt, hat sich die Einschätzung für                  Aussen­handel und korreliert eng mit dem Bruttoinlandsprodukt der
das 4. Quartal 2020 nochmals deutlich eingetrübt. Der erwartete                   Schweiz. Zweifelsohne leiden einzelne Branchen wie die Gastrono-
BIP-Rückgang in der Euro-Zone von rund –3% dürfte dabei je nach                   mie, der Tourismus oder die Veranstaltungsbranche auch während
Land sehr unterschiedlich ausfallen. Die laufend steigende                        der zweiten Welle massiv. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht darf
­Verfügbarkeit von potenten Impfstoffen dürfte nun aber in der                    indes auch jetzt mit einem eher milden Verlauf gerechnet werden.
 gesamten Euro-Zone dafür sorgen, dass der Ausblick für das
 ­laufende Jahr deutlich besser ist. Aufholeffekte beim privaten                Moderate Inflationsentwicklung hält an
  ­Konsum, die erwarteten Lockerungen der Restriktionen und der                 Die Sparquote in der Schweiz hat 2020 einen historischen Höchst-
   Wille breiter Bevölkerungsschichten, sich impfen zu lassen,                  wert erreicht. Sollte aufgrund der Wirksamkeit der Covid-Impfung
   beschleunigen das BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf rund                    die aktuelle Konsumzurückhaltung einem Kaufboom weichen,
   4,5%. Auch im Jahr 2022 dürfte der BIP-Zuwachs immer noch rund               erwarten einige Prognostiker anschliessend einen Inflationsschub.
   3,5% betragen. Damit dürfte das BIP im Verlauf des Jahres 2022               Allerdings deutet zurzeit wenig darauf hin. Der Schweizer Franken
   wieder das Vor­krisenniveau von Ende 2019 überschreiten. In                  bleibt stark und die Nominallohnentwicklung gedämpft. Wir rech-
   ­einzelnen Branchen und am Arbeitsmarkt dürfte die Erholung                  nen trotz der Konjunkturzuversicht und der Neigung zu lokaleren
    ­hingegen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.                            Lieferketten mit einem nur leichten Anstieg der Inflationsraten in
                                                                                den nächsten Monaten.

                                                                            1
Makroökonomie
Nordamerika und Asien

Nordamerika                                                                             Asien
4. Quartal 2020 überraschenderweise noch leicht positiv                                 Japan: Stärkere Erholung als erwartet
Die US-Wirtschaft schlägt sich trotz rekordhoher Neuansteckungen                        Nach dem stärksten Konjunktureinbruch seit Messbeginn hat
weiterhin solide. Die Einkaufsmanagerindizes sind im November                           Japans Wirtschaftskraft im 3. Quartal 2020 wieder deutlich zulegen
sogar nochmals kräftig gestiegen. Wir rechnen deshalb für das                           können. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im Berichtsquartal mit
Schlussquartal 2020 nach wie vor mit einem leichten Wachstum der                        5% stärker als vom Markt erwartet an und hat damit die Hälfte des
amerikanischen Wirtschaft. Zuletzt mehrten sich jedoch die                              Wirtschaftsrückgangs der letzten drei Quartale wieder
­Anzeichen, dass die bislang vergleichsweise kräftige wirtschaftliche                   wettgemacht.
 Erholung ins Stocken gerät. Die steigenden Covid-19-Fallzahlen und                     Nach der starken Erholung hat sich die Konjunkturdynamik im
 die Einschränkungen für Unternehmen werden Anfang Dezember                             4. Quartal 2020 aber wieder merklich abgeschwächt. Die bis anhin
 von einem Anstieg der Arbeitslosenanträge begleitet. Ent­täuschend                     weiter steigende Anzahl Virusinfektionen dämpft die Stimmung in
entwickelten sich auch die Konsumausgaben. Und auch der Rück-                           den Haushalten. Aufgrund der neuen Mutation des Coronavirus hat
gang des Konsumentenvertrauens verspricht keine rasche                                  Japan die Grenzen seit Ende Dezember gänzlich geschlossen. Die
Besserung.                                                                              Entwicklung der Pandemie wird erneut Spuren beim Privatkonsum
                                                                                        hinterlassen. Auf der anderen Seite hält sich der Arbeitsmarkt wei-
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Schwellenländer)                                      terhin gut und wird den Konsum in den nächsten Monaten stützen.
       10                                                                               Die Arbeitslosigkeit sank im November so stark wie zuletzt vor
                                                                                        einem Jahr, während die Anzahl offener Stellen seit dem Tiefpunkt
        5
                                                                                        im April um über 20% angestiegen ist.
        0
                                                                                        China: Anhaltend solides Wachstum im 4. Quartal 2020
        -5
                                                                                        Die Konjunkturdaten bis im November sind ermutigend ausgefallen.
in %

       -10                                                                              So signalisieren nicht nur die Industrieproduktion, Detailhandels­
       -15
                                                                                        umsätze und Anlageinvestitionen, sondern auch die unerwartet
                                                                                        hohen Exporte einen robusten Aufschwung im 4. Quartal 2020.
       -20                                                                              ­Insbesondere die Erholung im Detailhandel, welche lange hatte auf
       -25                                                                               sich warten lassen, gewinnt an Fahrt.
             11   12        13       14    15   16   17         18        19   20        Im vergangenen Monat fiel die Inflation wegen stark sinkender
                       China real Y/Y                     Indien real Y/Y                Schweinefleischpreise auf den tiefsten Stand seit 11 Jahren. Im letz-
                       Russland real Y/Y                  Brasilien real Y/Y
                                                                                         ten Jahr dezimierte die Schweinepest die Bestände derart stark,
                                                                                         dass die Preise in die Höhe schossen. Mittlerweile wächst der
Überbrückung in den Sommer 2021                                                          Bestand wieder stetig, was sich günstig auf die Preisentwicklung
Wichtige benötigte Unterstützung erhält die US-Wirtschaft nun von                        auswirkt. Zusammen mit beträchtlichen Basiseffekten erwarten wir
staatlicher Seite. Nach langem Ringen hat sich der Kongress auf                          zu Beginn von 2021 daher einen Teuerungsrückgang in den
neue Konjunkturhilfen im Umfang von 900 Mrd. US-Dollar geeinigt.                         ­negativen Bereich.
Neben direkten Schecks an die Haushalte sind im Paket eine Auf-
besserung der Arbeitslosenversicherung, Mittel für die Verteilung                       Indien: Überraschend kräftige Erholung
von Impfstoffen, Unterstützungen für Schulen, Kleinunternehmen                          Nach dem heftigen Wachstumseinbruch im 2. Quartal 2020 erholte
und Gesundheitsdienstleister, Miethilfen und andere Hilfsmassnah-                       sich die indische Wirtschaft im 3. Quartal 2020 überraschend stark.
men enthalten. Der fiskalische Schub sollte mindestens bis zum                          Obwohl das BIP noch um 7,5% gegenüber dem Vorjahr
2. Quartal 2021 anhalten und eine wirtschaftliche Brücke schlagen,                      schrumpfte, konnte der markante Einbruch des Vorquartals zu
bis im Zuge einer erfolgreichen Impfkampagne und mit dem An-                            ­weiten Teilen ­aufgeholt werden. Das BIP liegt nun noch rund 8%
zapfen der 2020 gesparten Mittel bei den privaten Haushalten eine                        tiefer als vor der Krise. Damit rangiert Indien im internationalen
Normalisierung der sozialen Aktivitäten und eine spürbare wirt-                          ­Vergleich allerdings unterdurchschnittlich. Naturgemäss blieb der
schaftliche Erholung einsetzen sollte.                                                    Dienstleistungssektor am stärksten zurück, während die Industrie
Der Wachstumsrückgang im Jahr 2020 dürfte somit bei rund                                  stark aufholte. Die Bruttowertschöpfung in der Landwirtschaft
– 4,0% liegen. Die erwartete Erholung im laufenden Jahr sollte mit                        ­wiederum fiel erneut positiv aus.
4,5% kräftiger als bisher erwartet ausfallen. Für das Jahr 2022
dürfte die BIP-Zunahme rund 3,5% betragen.

                                                                                    2
Geldmarkt und Obligationen

Geld- und Kapitalmärkte im Überblick                                       die Wirtschaft zu stützen und die Arbeitslosigkeit zu reduzieren,
                                                                           nehmen sie in Kauf, dass es mit der Liquiditätsflut Kurs- und Preis-
Seitwärtstrend hält an                                                     blasen bei Vermögenswerten wie Aktien oder Immobilien geben
Im Schlussquartal ist es an der Zinsfront nur zu geringen Verände-         könnte. Mit dem Ziel, für ein funktionierendes Finanzierungsumfeld
rungen gekommen. Im Spannungsfeld aus geldpolitischer Locke-               zu sorgen, werden zudem immer mehr Anleihen von Unternehmen
rung einerseits und freundlicheren Konjunkturaussichten anderer-           aufgekauft. Die normalerweise durch die Marktkräfte definierten
seits haben sich die wichtigsten Sätze geringfügig nach unten              Aufschläge für Schuldner mit tieferer Bonität werden auf diese
bewegt. Als Folge davon sind die Preise für festverzinsliche Anlagen       Weise künstlich gedrückt. Sie spiegeln nicht mehr die tatsächlichen
erster Qualität leicht gestiegen. Nach wie vor können Obligationen         Risiken. Zudem besteht die Gefahr sogenannter Zombie-Firmen.
vor allem in Phasen zunehmender Marktvolatilität von ihrem defen-          Strukturelle Änderungen werden verhindert und Geschäftsmodelle,
siven Charakter profitieren. Die Beruhigung an der politischen Front       welche bereits vor der Krise dem Untergang geweiht waren, künst-
sowie die freundlicheren Wirtschaftsperspektiven für 2021 haben            lich am Leben erhalten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich
bei den Anleihen mit tieferem Rating zu einer erhöhten Nachfrage           in der aktuellen Krise der Fokus der Notenbanken weg von der
geführt. Die Kreditrisikoprämien sind teilweise auf einen neuen            Preisstabilisierung hin zur Sicherstellung günstiger Finanzierungs­
Rekordtiefstand gesunken. Mittlerweile erhalten die Anleger für das        bedingungen für Staaten, Unternehmen und Haushalte verschoben
eingegangene Risiko eine mehr als bescheidene Entschädigung.               hat. Was für den Moment richtig zu sein scheint, wird den zukünf­
Hintergrund ist der steigende Risikoappetit der Anleger, verbunden         tigen Ausstieg aus dem Krisenmodus allerdings massiv erschweren.
mit dem Mangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten. Zudem hat
sich die finanzielle Situation vieler Unternehmen mit der Aussicht         Moderate Zinsentwicklung
auf eine kommende Konjunkturerholung deutlich aufgehellt. Im               Für die nächsten Monate rechnen wir selbst bei einer spürbaren
Gleichlauf mit der erhöhten Anlegernachfrage hat sich das Angebot          Belebung der Konjunktur nicht mit einem raschen Zinsanstieg. Die
an neuen Anleihen mit attraktiver Verzinsung ausgedehnt. Viele             Notenbanken agieren sehr vorsichtig und gewichten die wirtschaft-
Unternehmen, gerade aus den von der Coronapandemie besonders               lichen und gesundheitlichen Risiken immer noch deutlich höher als
stark gebeutelten Sektoren wie Tourismus, Unterhaltung und                 die Gefahr eines heiss laufenden Konjunkturmotors. Ihr Verspre-
­Energie, haben das aktuelle Marktumfeld für Emissionen genutzt,           chen, die Zinsen noch für lange Zeit auf dem aktuell tiefen Niveau
 um ihre angeschlagene Kapitalbasis zu verbessern.                         zu halten, zeugt davon. Zudem beeinflussen sie mit ihren Wert­
                                                                           papierkäufen das ganze Laufzeitenspektrum der Zinskurve. Beispiele
Entwicklung Obligationenmärkte 1 Jahr (indexiert)                          wie die japanische Notenbank zeigen, dass es noch drastischer
115                                                                        geht. Als die seit 2012 andauernden Anleihenkäufe ihre Wirkung
                                                                           zunehmend verloren, hat die Bank of Japan 2016 entschieden, die
                                                                           Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aktiv auf einem Niveau von
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                                                                           0,0% zu halten. Bis heute ist sie dieser Zinskurvensteuerung treu
                                                                           geblieben.
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                                                                           Vermehrt zum Thema wird die zukünftige Inflationsentwicklung.
                                                                           Obwohl die tatsächlichen Teuerungsraten auf tiefem Niveau verhar-
100
                                                                           ren, befürchten immer mehr Marktteilnehmer, dass die beispiellose
                                                                           geld- und fiskalpolitische Liquiditätsflut zukünftig zu einem deut­
 95                                                                        lichen Teuerungsschub führen könnte. Im Gegensatz zur Finanzkrise
        Feb 20      Apr 20    Jun 20    Aug 20      Okt 20    Dez 20       vor gut zehn Jahren scheint dieses Mal die zur Verfügung gestellte
           CHF-Obligationen                EUR-Obligationen                Liquidität tatsächlich bei den Unternehmen und den privaten Haus-
           USD-Obligationen                JPY-Obligationen
                                                                           halten anzukommen. Die damit verbundenen Investitionen und
                                                                           Kon­sum­ausgaben könnten zu höheren Güter- und Dienstleistungs­
Die Macht der Notenbanken                                                  preisen führen. Zudem zeigen Beispiele wie das amerikanische FED,
Zur Bekämpfung der negativen Folgen der aktuellen Gesundheits-             dass Notenbanken nicht mehr unmittelbar auf einen Inflations­
krise sind die Notenbanken viel weiter gegangen als je zuvor. Mit          anstieg mit höheren Zinsen reagieren. Die Entscheidungsträger
den weitreichenden Stützungsmassnahmen nehmen verschiedene                 ­wollen vermeiden, dass die wirtschaftliche Erholung im Keim
Zinshüter de facto eine Verstaatlichung der Kapitalmärkte vor.              erstickt wird. Es gibt also durchaus nachvollziehbare Gründe, welche
Immer mehr werden sie zur Bank des Staates, mit dem einzigen                zukünftig für eine höhere Teuerungsrate sprechen.
Unterschied, dass neue Schulden nicht direkt, sondern indirekt über
den Kauf von Anleihen am Sekundärmarkt finanziert werden. Um

                                                                       3
Aktien

Aktienmärkte im Überblick                                                  2021 wird alles besser – dank Impfstoff
                                                                           Was erwarten wir nun nach dem starken Kursanstieg für die
Börsenjahr 2020                                                            ­weiteren Monate? Die Lage an der Pandemiefront ist weiterhin
Es war in vielerlei Hinsicht ein aussergewöhnliches Jahr. Die               besorg­niserregend. Viele Regionen weltweit verharren immer noch
Covid-19-Pandemie ist nach dem Ausbruch im Frühjahr 2020 im                 in Teil-Lockdowns. Bevor sich die Situation (dank Impfstoff) verbes-
Herbst mit noch stärkerer Wucht zurückgekehrt. Die ab März ver-             sert, wird es vermutlich nochmals schlechter kommen. Dies ist teil-
hängten restriktiven Massnahmen hatten lediglich so lange eine              weise auch in den Wirtschaftszahlen bereits zu erkennen. Seit
positive Wirkung erzielt, wie sie auch in Kraft waren. Nach den             Herbst hat sich die Verbesserung des Arbeitsmarktes und des
Lockerungen im Sommer stiegen die Ansteckungszahlen wieder an,              ­privaten Konsums merklich abgeschwächt, zum Teil aufgrund der
zuletzt mit einer dramatischen Geschwindigkeit. Die wirtschaft­              Einschränkungen sogar wieder verschlechtert.
lichen Auswirkungen sind bislang allerdings geringer als während
der ersten Welle. Für das ganze Jahr 2020 rechnet die ETH-Kon-             In diesem Spannungsfeld dürften die Aktienmärkte in nächster Zeit
junkturforschungsstelle KOF in ihrem Basisszenario mit einem Rück-         hin und her gerissen sein. Aus unserer Sicht spricht aber wenig
gang des Bruttoinlandprodukts um 3,5%.                                     dagegen, dass die Aktienmärkte nicht auch dieses Mal über die
                                                                           konjunkturelle Delle hinwegschauen werden. Ab dem zweiten
Entwicklung Aktienmärkte 1 Jahr (indexiert)                                Halbjahr 2021 sollte die Wirtschaft stark anziehen. In den USA ist
120                                                                        durch die Konjunkturpakete, die Arbeitslosenunterstützung sowie
                                                                           die niedrigen Zinsen das Vermögen der Haushalte auf Rekordwerte
110                                                                        angestiegen. Die konsumfreudigen Amerikaner werden bei einer
                                                                           Normalisierung einen grossen Teil davon wieder ausgeben und die
100
                                                                           Wirtschaft antreiben. Dadurch steigen auch die Unternehmens­
90                                                                         gewinne, im Vergleich zum Einbruch im 2020, stark an, was die
                                                                           positive Investorenhaltung stützt.
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                                                                           Mittelfristig weiterhin optimistisch
70
                                                                           Auch nach dem starken Rally bleiben wir somit mittelfristig weiter-
60                                                                         hin zuversichtlich für die Aktienmärkte. Eine wichtige Bedingung für
        Feb 20       Apr 20   Jun 20    Aug 20      Okt 20   Dez 20        unsere Zuversicht ist aber auch, dass die weltweite Geld- und Fiskal-
           Schweiz                         Europa                          politik ihren ausgesprochen expansiven Kurs fortsetzen wird. Die
           USA                             Japan
                                                                           entsprechenden Signale in diese Richtung wurden in der letzten
                                                                           ­Sitzung von der US-Notenbank klar ausgesandt. Der Leitzins wird
Der Markt blickt aber bereits nach vorne. Ein Rückgang der Unge-            weiterhin in der Spanne von 0 bis 0,25% gehalten. Zudem ­werden
wissheit führte im November (in Lokalwährung: SPI + 8,4%, MSCI              die umfassenden Anleihekäufe erhöht und so lange weitergeführt,
Europe ex Switzerland +15,5%, MSCI USA +11,5%) zu einem                     bis die Beschäftigungs- und die Preisstabilitätsziele der Notenbank
sprunghaften Anstieg risikoreicher Anlagen und zu einer extremen            erfüllt sind. Die Erreichung dieser Ziele sollte vermutlich im Laufe
Rotation über Sektoren und Faktoren hinweg. Treibstoff hierfür              von 2022 geschehen und Zinserhöhungen werden kaum vor 2023
waren die erhöhte Klarheit nach der US-Präsidentschaftswahl und             erwartet. Auf der Fiskalseite werden die Stützungs­programme von
vor allem die Aussicht auf einen bald verfügbaren Impfstoff gegen           den jeweiligen Regierungen weiter aufgestockt, um eine langanhal-
Covid-19. Gleich drei Unternehmen konnten positive Daten zu ihren           tende Rezession zu verhindern.
Corona-Impfstoff-Kandidaten publizieren und in einigen Ländern
begannen dank Notfallzulassungen bereits Mitte Dezember die
­ersten Impfungen. Dies stärkte die konjunkturelle Zuversicht,
 ­weshalb die Stimmung in zyklischen Aktien und Finanzwerten
  ­geradezu euphorisch wurde. Der Optimismus der Anleger ist aktuell
   überall spürbar und hat nach dem November-Rally ein Niveau
   erreicht, das kurzfristig als übertrieben betrachtet werden kann.
   88% der Aktien an der New Yorker Börse handeln derzeit über
   ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (im Vergleich zu 50% vor
   einigen Wochen) und zahlreiche Indizes notieren trotz der Pande-
   mie im Jahresverlauf zum Teil klar im positiven Bereich.

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Nicht traditionelle Anlagen

Immobilien Schweiz                                                           ab Januar 2021 täglich um 500 000 Barrel zu erhöhen. Im ­Weiteren
                                                                             soll neu monatlich anstelle von quartalsweise ein Treffen statt­
Trotz Corona auf neuem Rekordhoch                                            finden, um die Lage auf dem Ölmarkt zu diskutieren und gegebe-
Die Schweizer Immobilienfonds konnten trotz der Coronakrise ein              nenfalls über Massnahmen zu entscheiden. Der Goldpreis verän-
neues Allzeithoch erklimmen. Keine Selbstverständlichkeit, denn              derte sich im abgelaufenen 4. Quartal kaum (+ 0,2%) und steht
zum Höchstwert im Februar stürzte der Immobilienfondsindex im                Ende Jahr bei USD 1895.1 je Unze. Das grösste Risiko für Gold
März zeitweise 20% ab. In den darauffolgenden Monaten stabili-               sehen wir bei einem Anstieg der Anleihensrenditen. Der Preis fällt
sierten sich die indirekten Immobilienanlagen fortlaufend und konn-          normalerweise, wenn die Realzinsen steigen und umgekehrt. Wir
ten bis Ende Jahr das Vorkrisenniveau sogar massiv übertreffen. Bei          gehen aber momentan davon aus, dass die Notenbanken noch
der Betrachtung der einzelnen Fonds zeigt sich jedoch kein einheit­          lange die Zinskurven aktiv steuern werden und damit einen sub­
liches Bild. Die Gefässe, welche vermehrt in kommerzielle Liegen-            stanziellen Zinsanstieg verhindern werden. Weiteren Rückenwind
schaften investiert sind, notieren zum Teil weiterhin im Minus. Die
auf Wohnimmobilien spezialisierten Fonds konnten von der Krise               Entwicklung Übrige Anlagen CHF 1 Jahr (indexiert)
sogar profitieren und notieren deutlich im positiven Bereich. Mit            150
einem durchschnittlichen Agio von 41% sind die einheimischen
Immobilienfonds nicht mehr günstig bewertet. Die stattliche
                                                                             125
­Dividendenrendite von 2,5% sowie die anhaltende Nachfrage nach
 Wohnimmobilien sind die Haupttreiber im aktuellen Umfeld.
 Mittel- und langfristig betrachtet bleiben die indirekten Immobilien-       100
 anlagen im anhaltenden Tiefzinsumfeld eine attraktive Portfolio-
 beimischung.
                                                                              75

Entwicklung Immobilienfonds Schweiz 1 Jahr (indexiert)
115                                                                           50
                                                                                     Feb 20       Apr 20         Jun 20           Aug 20    Okt 20      Dez 20
110                                                                                      Hedge Fund Index hedged CHF                       Gold hedged CHF
                                                                                         Cat Bond Index hedged CHF                         Rohstoffe hedged CHF
                                                                                         Listed Private Equity Index hedged CHF
105

100
                                                                              dürfte das gelbe Edelmetall von einem fallenden Dollar erhalten.
 95                                                                           Dem stehen aber die ersten Meldungen gegenüber, dass institutio-
                                                                              nelle Anleger ihre Goldpositionen zugunsten Bitcoin abgebaut
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                                                                              haben und dies möglicherweise weiter tun werden. Trotz all den
 85                                                                           möglichen Bedenken bleibt Gold als Diversifikationskomponente im
        Feb 20     Apr 20     Jun 20     Aug 20    Okt 20     Dez 20          Portfolio interessant. Die Hurrikan-Saison 2020 war im Markt für
                                                                              versicherungsbasierte Anleihen (Cat Bonds) und bei den
                                                                             ­besicherten Rückversicherungsverträgen (CRI-Verträge) die
Übrige Anlagen                                                                aktivste seit Beginn der Aufzeichnungen. Es formten sich 30 be­
                                                                              nannte Stürme, wovon sich 13 zu Hurrikanen mit Windgeschwin-
Die passende Mischung, um gute Ergebnisse zu erzielen                         digkeiten von mindestens 119 km/h entwickelten. Dies im Vergleich
Unter anderem zählen Anlagen in gemischte Rohwaren zur                        zu einer normalen Saison mit ca. zehn benannten Stürmen. Sowohl
Gruppe der Übrigen Anlagen. Ein wesentlicher Bestandteil der                  der Primär- wie auch der Sekundärmarkt waren von grossen Emis­
­Rohstoffe sind Energiewerte wie zum Beispiel Rohöl. Der Ölpreis hat          sions- bzw. Handelsaktivitäten geprägt. Dieses Jahr sorgte nicht ein
 sich nach dem Nachfrageschock Anfang Jahr beinahe vollständig                einzelnes Katastrophenereignis für eine übermässige Auszahlung an
 erholt. Mit USD 52.26 für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte            Versicherungsdeckungen, sondern die Summe der vielen Schäden
 Brent lag der Preis für das schwarze Gold Mitte Dezember erstmals            über den ganzen Jahreszeitraum. Dies könnte noch bei einigen
 wieder so hoch wie Anfang März. Im abgelaufenen Quartal haben                Cat Bonds, die «aggregierte Schäden» decken, zu Ausfällen führen.
 insbesondere die Impfzulassungen und die damit verbundenen                   Deshalb handeln diese Bonds weit unter 100 und führen aktuell zu
 ­besseren wirtschaftlichen Aussichten den Preis gestützt. Obwohl             Bewertungsverlusten. Sollten aber bis zum Ende des 2. Quartals
  sich die Nachfrage nach Einschätzungen der Opec+ nur langsam                2021 keine nennenswerten Deckungsverpflichtungen mehr auftre-
  erholen wird, wurde Anfang Dezember beschlossen, die Produktion             ten, werden sich die Kurse wieder nach oben bewegen.

                                                                         5
Währungen

Währungen im Überblick                                                     US-Dollar weniger gefragt
                                                                           Bereits die Aussichten auf ein neues Konjunkturpaket in den USA
Währungsmanipulator Schweiz                                                und die anhaltend lockere Geldpolitik lasteten nebst den Erwar­
Der Durchbruch bei der Forschung nach einer Impfung gegen das              tungen auf eine wirtschaftliche Erholung im vergangenen Quartal
Coronavirus und die damit verbundene Erwartung einer Rückkehr                  auf dem US-Dollar. Die US-Notenbank hielt an ihrer letzten Sitzung
zur «Normalität» sorgte im vergangenen Quartal dafür, dass pro­                an den niedrigen Leitzinsen fest und bekannte sich dazu, die
zyklische Währungen, wie etwa die norwegische Krone oder der               ­Wirtschaft weiterhin mit Anleihenkäufen zu stützen. Auch die US-­
australische Dollar, stärker nachgefragt wurden und entsprechend            Wahlen haben den Abwärtstrend des US-Dollars nicht gestoppt.
an Wert zulegen konnten. Währungen, welche als klassische sichere              Mit einer Biden-Regierung steigt die Wahrscheinlichkeit von noch
Häfen gelten, wie etwa der US-Dollar oder der japanische Yen,               ­grösseren Konjunkturpaketen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen
­fielen hingegen aus der Gunst der Anleger und mussten tiefere               Auswirkungen der Coronakrise. Die Vorstellung eines steigenden
 Notierungen hinnehmen. Der Ausblick auf eine durch die Entwick-             Haushaltdefizits könnte den Greenback somit noch weiter
 lung der Impfstoffe gestützte wirtschaftliche Erholung gab auch             ­schwächen. Die US-Valuta hat jedoch schon sehr stark auf die
 dem Euro Aufwind. Zum Dollar konnte sich die europäische                     ­veränderte Ausgangslage reagiert und bildet diese grösstenteils
 Gemeinschaftswährung deutlich aufwerten. Im vergangenen Jahr                  bereits ab. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung bleibt die
 legte der Euro zum US-Dollar rund 8,9% zu. Allein im letzten                  epidemiologische Entwicklung des Coronavirus, welche durch die
 ­Quartal des Jahres stieg der Wechselkurs EUR/USD um rund 4,2%.               flächendeckende Impfung der Bevölkerung zunehmend an Dynamik
  Zum Franken entwickelte sich der Euro eher bescheiden. Ende Jahr             verlieren sollte. In den letzten drei Monaten verlor der US-Dollar
  befand sich der Wechselkurs EUR/CHF bei 1.08. Aus der Jahressicht            zum Schweizer Franken rund 3,9%. Im abgelaufenen Jahr beläuft
  betrachtet resultierte somit ein Rückgang von rund 0,4%. Im letz-            sich der Rückgang auf rund 8,6%.
  ten Quartal konnte der Euro zum CHF rund 0,2% gutmachen. Für
  Aufsehen sorgte im vergangenen Quartal auch die Meldung, dass            USD handelsgewichteter Index
  die Schweiz auf der Liste der Währungsmanipulatoren der USA              110
  gelandet ist. Unmittelbare Konsequenzen für die zukünftige Geld-
  politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) scheint dies jedoch
                                                                           100
  nicht zu haben. Die SNB beharrt auf ihrem eingeschlagenen Kurs
  und sieht die Devisenmarktinterventionen weiterhin als legitimes
  Mittel, um ihr Mandat der Preisstabilität sicherzustellen. Da aus         90
  ­dieser Aussage von einer konsequenten Weiterverfolgung der
   ­bisherigen Deviseninterventionen der SNB ausgegangen werden
                                                                            80
    kann, wird sich der EUR/CHF-Wechselkurs wohl auf absehbare Zeit
    ­weiterhin in engen Bandbreiten seitwärts bewegen.
                                                                            70
Währungsentwicklung 1 Jahr (indexiert)                                        90   92   94   96   98   00   02   04   06   08   10   12   14   16   18   20

105

                                                                            Brexit-Krimi beendet
100
                                                                            Pünktlich zum 24. Dezember konnte der britische Premierminister
                                                                            den Engländern das Handelsabkommen zwischen der Europäischen
90                                                                          Union und Grossbritannien, welches nach dem vollzogenen Brexit
                                                                            Ende Jahr gelten soll, unter den Weihnachtsbaum legen. Lange zog
                                                                            sich der Krimi zwischen Bangen und Hoffen hin und entsprechend
 95
                                                                            hoch waren im abgelaufenen Quartal die Kursausschläge und die
                                                                            Schwierigkeiten, die zukünftige Entwicklung abzuschätzen. Die
 85
                                                                           ­Perspektive auf eine gütige Einigung und die Lösung in letzter
        Feb 20       Apr 20   Jun 20   Aug 20       Okt 20   Dez 20         Minute waren es denn auch, die im britischen Pfund zuletzt für
           USD/CHF                        EUR/CHF                           einen starken Rückenwind gesorgt haben und ihm halfen, sich ein
           GBP/CHF                        JPY/CHF
                                                                            wenig zu erholen. Im abgelaufenen Quartal legte das britische
                                                                            Pfund gegenüber dem Schweizer Franken rund 1,7% zu. Über das
                                                                            ganze Jahr betrachtet resultiert ein rund 6% niedrigerer
                                                                            Wechselkurs.

                                                                       6
Marktperformance
1. Januar bis 31. Dezember 2020 (Basis CHF)

                   EUR                                         -0,5%

                   GBP                -6,0%

                   SEK                                                                               3,9%

                  NOK             -6,4%

                   USD -8,6%
                  CAD           -7,0%

                  AUD                                                          0,3%

                   JPY                             -3,8%

                   CHF                                        -0,8%

                   EUR                                        -0,9%

                   CHF                                                           0,9%

                   EUR                                                                           3,8%

                   GBP                                                                    2,5%

                   SEK                                                                                      5,0%

                  NOK                                 -2,7%

                   USD                                        -0,9%

                  CAD                                              -0,0%

                  AUD                                                                                  4,7%

                   JPY                    -4,7%

        Schwellenländer                            -3,7%

                  Welt                                                         0,3%

               Schweiz                                                                           3,8%

          Europa ex CH                    -4,6%

                   USA                                                                                                                   10,4%

                Kanada                             -3,8%

             Australien                                       -0,7%

                 Japan                                                                                 4,7%

        Schwellenländer                                                                                                     8,2%

                  Welt                                                                                           6,0%

       Immobilienfonds                                                                                                           10,8%

Übrige Anlagen geh. CHF                                                                          3,9%

                          -10    -8           -6       -4     -2           0          2          4           6          8          10        12

                                Währungen vs. CHF             Geldmarkt                   Obligationen                  Aktien

                                                                   7
Anlagestrategie

Konjunktur                                                                      Anlagepolitik aktuell
                   BIP (vs. Vorjahr)       Inflation (Jahresdurchschnitt)       Trotz der anhaltenden Gesundheitskrise konzentrieren sich die
                   2021            2022    2021         2022                    Anleger bereits auf den erwarteten Konjunkturaufschwung im
Schweiz             3,5            3,0       0,3        1,0                     neuen Jahr. Die Verfügbarkeit eines Impfstoffs soll schon bald eine
Euro-Zone           4,5            4,0       1,7        2,0                     schrittweise Rückkehr zur alten Normalität ermöglichen. Die Öko-
USA                 4,5            3,5       1,6        1,6                     nomen gehen für die zweite Jahreshälfte 2021 von einer deutlichen
Japan               3,5            2,0       0,2        0,5                     Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Die Umsätze und
China                7,0           5,5       1,2        2,0                     Gewinne der Unternehmen würden von einer kräftigen Erholung
Schwellenländer     4,5            3,5       3,0        2,5                     der Wirtschaft profitieren, was im Endeffekt zu einer Relativierung
                                                                                der heute stolzen Aktienbewertung führen würde. Gleichzeitig
                                                                                haben die wichtigsten Notenbanken versprochen, die Finanzie-
                                                                                rungsbedingungen noch für eine lange Zeit vorteilhaft zu gestalten.
                                                                                Konjunkturfreundlich wirken zudem die verschiedenen staatlichen
Währungen und Zinsen                                                            Stützungsmassnahmen, welche den wirtschaftlichen Schaden
Trend (3 Monate)                                                                dämpfen sollen. Insgesamt stellt diese Ausgangslage eine gute Basis
                                                                                für eine ansprechende Kursentwicklung an den Aktienmärkten im
Zinsen     Geldmarkt        Kapitalmarkt   Währungen                            neuen Jahr dar. Das anhaltende Tiefzinsumfeld sorgt umgekehrt für
CHF        k                k              EUR / CHF            k               bescheidene Renditeaussichten bei den Nominalpapieren. Dieser
EUR        k                k              USD / CHF            k               Umstand erhöht die Attraktivität der Aktien zusätzlich.
USD        k                k              JPY / CHF            k
JPY        k                k              GBP / CHF            k               Obwohl die Vorzeichen für 2021 positiv sind, darf nicht vergessen
                                                                                werden, dass ein Grossteil der Welt immer noch gegen die Aus­
                                                                                breitung des Covid-19-Virus ankämpft. Steigende Fallzahlen, zuneh-
                                                                                mende Hospitalisierungen und eine erschreckend hohe Mortalitäts-
                                                                                rate ­zeugen davon. Zudem bremsen die erneuten Einschränkungen
Aktien                                                                          des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens die seit Mitte Jahr
Trend (3 Monate)                                                                andauernde Konjunkturerholung stark ab. Die Realwirtschaft befin-
                                                                                det sich bereits wieder am Rande einer Rezession. Das weitverbrei-
Schweiz                     k                                                   tete Basisszenario einer Rückkehr zu Normalität im 2021 ist mit
Europa                      k                                                   ­vielen Risiken verbunden. Insbesondere im Zusammenhang mit der
USA                         k                                                    Impfung stellen sich Fragen bezüglich Wirkungsgrad, Verbreitung
Japan                       k                                                    und Akzeptanz. Die Entwicklung der Finanzmärkte wird deshalb
Schwellenländer             k                                                    sicher keine Einbahnstrasse nach oben sein. Vielmehr werden Ent-
                                                                                 täuschungen und Rückschläge im angestrebten Normalisierungs-
                                                                                 prozess für ein volatiles Marktumfeld sorgen.

                                                                                Unsere taktische Ausrichtung bleibt nach Abwägung der positiven
Nicht traditionelle Anlagen                                                     und negativen Faktoren nahe den strategischen Vorgaben. Einzig
Trend (3 Monate)                                                                bei den Obligationen haben wir die Gewichtung aufgrund der
                                                                                bescheidenen Renditeaussichten reduziert. Vor allem die grossen-
Immobilien Schweiz          k                                                   teils negativ rentierenden CHF-Anleihen stehen dabei im Fokus.
                                                                                Eine leicht erhöhte Goldquote soll als Rückversicherung bei
                                                                                ­z wischenzeitlichen Marktturbulenzen sowie einem unerwarteten
                                                                                 Inflationsanstieg dienen. Innerhalb der Aktien favorisieren wir den
                                                                                 günstigeren europäischen Markt, welcher zudem zyklischer aus­
                                                                                 gerichtet ist als die teureren US-Titel.

                                                                                Nähere Informationen zur aktuellen Anlagestrategie finden Sie
                                                                                monatlich unter www.akb.ch/pm.

                                                                            8
Impressum

Ihre Ansprechpartner in den Regionen                                  Ihre Ansprechpartner in der Zentrale
Region Aarau                                                          Key Account Private Banking
Dieter Bruttel, Regionaldirektor                                      Markus Bucher
Bernard Hennet, Private Banking Region
                                                                      Key Account Firmenkunden
Region Baden / Wettingen                                              Marco Canonica
Marc Hunsperger, Regionaldirektor
Michael Käppeli, Private Banking Region                               Institutionelle Kunden
                                                                      Jan Schneider
Region Brugg
Andreas Schreiber, Regionaldirektor                                   Portfolio Management
Christoph Kühne, Private Banking Region                               Sascha Haudenschild

Region Olten                                                          Finanzplanung
Marco Fink, Regionaldirektor                                          Stéphane Curchod
Christian Wüthrich, Private Banking Region
                                                                      Fondsanlagen und Anlageprodukte Kunden
Region Rheinfelden                                                    Daniel Meier
Lukas Fässler, Regionaldirektor
Ueli Moser, Private Banking Region                                    Investment Research
                                                                      Marcel Koller
Region Wohlen
Michael Wertli, Regionaldirektor                                      Devisen- und Wertschriftenhandel
Adrian Koch, Private Banking Region                                   Andreas Mühlemann

Region Zofingen                                                       Zinsenhandel
Marc Schönenberger, Regionaldirektor                                  Peter Pastor
Ivan Jelic, Private Banking Region

Aargauische Kantonalbank
Bahnhofplatz 1, CH-5001 Aarau
Telefon: ++ 41 62 835 77 77
Telefax: ++ 41 62 835 77 78                                           Redaktion
E-Mail: akb@akb.ch
Internet: www.akb.ch                                                  Marcel Koller, Investment Research
                                                                      Sascha Haudenschild, Portfolio Management
                                                                      Raphael Donati, Portfolio Management
                                                                      Daniel Pfister, Portfolio Management
                                                                      Thomas Vögeli, Portfolio Management
Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen wurden            Martin Schwab, Titelresearch
öffentlich zu­gänglichen Quellen entnommen, die wir für zuver­        Niculin Camenisch, Titelresearch
lässig halten. Eine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit
der Angaben können wir nicht übernehmen. Bei allen in der
­Veröffentlichung wiedergegebenen Meinungen handelt es sich           Redaktionsschluss: 31. Dezember 2020
 um die aktuelle Einschätzung der Aargauischen Kantonalbank.
 Diese Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung               Datenmaterial für Charts by Bloomberg©
 ändern. Daher müssen wir Sie um Verständnis dafür bitten, dass
 damit weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung
 oder Garantie in Bezug auf die Richtigkeit oder die Vollständig-
                                                                      Diese Publikation steht Ihnen auch in elektronischer Form
 keit der zur Verfügung gestellten Informationen zu Entwick­          (PDF-Format) zur Verfügung. Abonnieren Sie sich einen Mail-­
 lungen, Märkten oder Wertpapieren verbunden sein kann.               Hinweis bei Neuerscheinungen unter www.akb.ch/e-news.
5001 Aarau, Bahnhofplatz 1, Telefon 062 835 77 77, Telefax 062 835 77 78, www.akb.ch   1/21
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