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Investment Strategie 1. Quartal 2021 Das Winterhalbjahr bleibt schwierig Impfungen als konjunkturelle Hoffnungsträger Zentralbanken stützen die Finanzmärkte
Editorial
Inhalt Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Makroökonomie Europa und Schweiz 1 «Unsere Existenz steht auf dem Spiel», «Ein Jahr zum Vergessen»
oder «Ein bisschen Entschleunigung tut ganz gut» …
Makroökonomie Nordamerika und Asien 2
Geldmarkt und Obligationen 3 So unterschiedlich die Auffassungen je nach Standpunkt und/oder
Betroffenheit von Bürgerinnen und Bürgern zum abgelaufenen Jahr
Aktien4
auch sein mögen, eines zeichnet sich trotz allem immer mehr ab: Es
Nicht traditionelle Anlagen 5 wird wieder «besser» und «normaler», was immer dies am Ende
bedeuten wird.
Währungen6
Marktperformance7 Mit dem seit einigen Wochen zur Verfügung stehenden Impfstoff
gibt es nun, schneller als erwartet, einen «Game Changer». Noch
Anlagepolitik und Prognosen 8
laufen die Impfaktionen nicht überall so wie geplant. Die Aussich-
Impressum ten auf Entlastung bei den Spitälern und eine schrittweise Rückkehr
zu einem Leben wie vor dem Ausbruch der Pandemie sorgen welt-
weit jedoch bereits heute für ein spürbares Aufatmen. Die Entwick-
lung, Testung und Produktion eines offenbar sehr potenten Impf-
mittels innert weniger als zehn Monaten zeigt eindrücklich, wozu
unsere Gesellschaft trotz widrigster Umstände in der Lage ist.
Das berühmte «Licht am Ende des Tunnels» ist somit wieder sicht-
bar und wird uns wohl in eine deutlich freundlichere Zukunft füh-
ren. Auch wenn die Folgen der massiven Wachstumseinbrüche
noch nicht gleich kompensiert werden, stehen die Zeichen gut, dass
wir in vielen Volkswirtschaften schon gegen Ende dieses Jahres
wieder in die Nähe der Wachstumsniveaus von vor der Pandemie
gelangen können.
Bis zur vollständigen Rückkehr auf den ursprünglichen Wachstums-
pfad wird es aber wohl sicher auch noch das Jahr 2022 brauchen.
Dabei werden zahlreiche Sektoren und Branchen trotz der erfreuli-
cheren Perspektiven für die Gesamtwirtschaft einen spürbaren
strukturellen Wandel vollziehen. Und es wird deswegen Gewinner
und Verlierer geben.
Die Auswirkungen des abgelaufenen Jahres werden uns alle noch
lange beschäftigen.
Wir wünschen Ihnen mit diesem hoffnungsvollen Bild ein zufriede-
nes und glückliches neues Jahr und wie immer eine anregende
Lektüre.
Herzlichst, Ihre Aargauische KantonalbankMakroökonomie
Europa und Schweiz
Europa Schweiz
Starke Erholung im 3. Quartal 2020 Wachstumsschwankungen deutlich kleiner
Der Blick zurück zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung im 3. Quar- Die Schweizer Wirtschaft hat im Vergleich zu anderen Ländern,
tal 2020 unerwartet kräftig ausgefallen ist. Positive Wachstums- nicht zuletzt dank dem raschen und zielgerichteten Handeln der
überraschungen wurden dabei in allen grossen Volkswirtschaften Entscheidungsträger, die erste Welle der Pandemie relativ glimpflich
verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone nahm im überstanden. Nun steht sie mitten in der zweiten Welle und es stellt
Vergleich zum Vorquartal um 12,6% zu. Dies entspricht der stärks- sich die Frage, ob es auch dieses Mal einen ähnlichen Ausgang für
ten Zunahme in der Geschichte der Währungsunion. Nach einem die Wirtschaft nehmen wird. Obwohl der Bundesrat im Oktober
historischen Einbruch von über 15% in den ersten beiden Quarta- und im Dezember landesweit neue Einschränkungen wie eine
len 2020 konnte die Euro-Zone somit einen grossen Teil der im erweiterte Maskenpflicht und Personenobergrenzen für Veranstal-
Zuge der Coronakrise erlittenen Einbussen bereits wieder aufholen. tungen verordnete und verschiedene Kantone zudem noch restrik
Aktuell liegt das BIP noch rund 4,5% unter dem Vorkrisenniveau. tiver vorgingen, zeichnet sich bis heute kein einschneidender
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Industriestaaten) Entwicklung Einkaufsmanagerindex (PMI)
5 70
60
0
50
in %
-5 40
30
-10
20
-15 10
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Jan 16 Jul 16 Jan 17 Jul 17 Jan 18 Jul 18 Jan 19 Jul 19 Jan 20 Jul 20
Schweiz USA Schweiz USA
EU Japan EU Japan
Wirtschaft schrumpft im 4. Quartal 2020 erneut E inbruch der Wirtschaftsaktivität ab. Dies zumindest zeigt der mit
Die Erholung ist im Herbst aufgrund der zweiten Pandemiewelle Echtzeitdaten erstellte und vom Staatssekretariat für Wirtschaft
und der erneuten Lockdowns jedoch abrupt zu einem Ende gekom- (Seco) publizierte Index zur wöchentlichen Wirtschaftsaktivität.
men. Obschon die Eindämmungsmassnahmen die beabsichtigte Dieser Index berücksichtigt unter anderem den Elektrizitätsver-
Wirkung haben und die Zahl der Neuinfektionen in den meisten brauch, die Luftverschmutzung, Bankkartentransaktionen und den
Ländern inzwischen wieder abnimmt, hat sich die Einschätzung für Aussenhandel und korreliert eng mit dem Bruttoinlandsprodukt der
das 4. Quartal 2020 nochmals deutlich eingetrübt. Der erwartete Schweiz. Zweifelsohne leiden einzelne Branchen wie die Gastrono-
BIP-Rückgang in der Euro-Zone von rund –3% dürfte dabei je nach mie, der Tourismus oder die Veranstaltungsbranche auch während
Land sehr unterschiedlich ausfallen. Die laufend steigende der zweiten Welle massiv. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht darf
Verfügbarkeit von potenten Impfstoffen dürfte nun aber in der indes auch jetzt mit einem eher milden Verlauf gerechnet werden.
gesamten Euro-Zone dafür sorgen, dass der Ausblick für das
laufende Jahr deutlich besser ist. Aufholeffekte beim privaten Moderate Inflationsentwicklung hält an
Konsum, die erwarteten Lockerungen der Restriktionen und der Die Sparquote in der Schweiz hat 2020 einen historischen Höchst-
Wille breiter Bevölkerungsschichten, sich impfen zu lassen, wert erreicht. Sollte aufgrund der Wirksamkeit der Covid-Impfung
beschleunigen das BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf rund die aktuelle Konsumzurückhaltung einem Kaufboom weichen,
4,5%. Auch im Jahr 2022 dürfte der BIP-Zuwachs immer noch rund erwarten einige Prognostiker anschliessend einen Inflationsschub.
3,5% betragen. Damit dürfte das BIP im Verlauf des Jahres 2022 Allerdings deutet zurzeit wenig darauf hin. Der Schweizer Franken
wieder das Vorkrisenniveau von Ende 2019 überschreiten. In bleibt stark und die Nominallohnentwicklung gedämpft. Wir rech-
einzelnen Branchen und am Arbeitsmarkt dürfte die Erholung nen trotz der Konjunkturzuversicht und der Neigung zu lokaleren
hingegen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Lieferketten mit einem nur leichten Anstieg der Inflationsraten in
den nächsten Monaten.
1Makroökonomie
Nordamerika und Asien
Nordamerika Asien
4. Quartal 2020 überraschenderweise noch leicht positiv Japan: Stärkere Erholung als erwartet
Die US-Wirtschaft schlägt sich trotz rekordhoher Neuansteckungen Nach dem stärksten Konjunktureinbruch seit Messbeginn hat
weiterhin solide. Die Einkaufsmanagerindizes sind im November Japans Wirtschaftskraft im 3. Quartal 2020 wieder deutlich zulegen
sogar nochmals kräftig gestiegen. Wir rechnen deshalb für das können. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im Berichtsquartal mit
Schlussquartal 2020 nach wie vor mit einem leichten Wachstum der 5% stärker als vom Markt erwartet an und hat damit die Hälfte des
amerikanischen Wirtschaft. Zuletzt mehrten sich jedoch die Wirtschaftsrückgangs der letzten drei Quartale wieder
Anzeichen, dass die bislang vergleichsweise kräftige wirtschaftliche wettgemacht.
Erholung ins Stocken gerät. Die steigenden Covid-19-Fallzahlen und Nach der starken Erholung hat sich die Konjunkturdynamik im
die Einschränkungen für Unternehmen werden Anfang Dezember 4. Quartal 2020 aber wieder merklich abgeschwächt. Die bis anhin
von einem Anstieg der Arbeitslosenanträge begleitet. Enttäuschend weiter steigende Anzahl Virusinfektionen dämpft die Stimmung in
entwickelten sich auch die Konsumausgaben. Und auch der Rück- den Haushalten. Aufgrund der neuen Mutation des Coronavirus hat
gang des Konsumentenvertrauens verspricht keine rasche Japan die Grenzen seit Ende Dezember gänzlich geschlossen. Die
Besserung. Entwicklung der Pandemie wird erneut Spuren beim Privatkonsum
hinterlassen. Auf der anderen Seite hält sich der Arbeitsmarkt wei-
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Schwellenländer) terhin gut und wird den Konsum in den nächsten Monaten stützen.
10 Die Arbeitslosigkeit sank im November so stark wie zuletzt vor
einem Jahr, während die Anzahl offener Stellen seit dem Tiefpunkt
5
im April um über 20% angestiegen ist.
0
China: Anhaltend solides Wachstum im 4. Quartal 2020
-5
Die Konjunkturdaten bis im November sind ermutigend ausgefallen.
in %
-10 So signalisieren nicht nur die Industrieproduktion, Detailhandels
-15
umsätze und Anlageinvestitionen, sondern auch die unerwartet
hohen Exporte einen robusten Aufschwung im 4. Quartal 2020.
-20 Insbesondere die Erholung im Detailhandel, welche lange hatte auf
-25 sich warten lassen, gewinnt an Fahrt.
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Im vergangenen Monat fiel die Inflation wegen stark sinkender
China real Y/Y Indien real Y/Y Schweinefleischpreise auf den tiefsten Stand seit 11 Jahren. Im letz-
Russland real Y/Y Brasilien real Y/Y
ten Jahr dezimierte die Schweinepest die Bestände derart stark,
dass die Preise in die Höhe schossen. Mittlerweile wächst der
Überbrückung in den Sommer 2021 Bestand wieder stetig, was sich günstig auf die Preisentwicklung
Wichtige benötigte Unterstützung erhält die US-Wirtschaft nun von auswirkt. Zusammen mit beträchtlichen Basiseffekten erwarten wir
staatlicher Seite. Nach langem Ringen hat sich der Kongress auf zu Beginn von 2021 daher einen Teuerungsrückgang in den
neue Konjunkturhilfen im Umfang von 900 Mrd. US-Dollar geeinigt. negativen Bereich.
Neben direkten Schecks an die Haushalte sind im Paket eine Auf-
besserung der Arbeitslosenversicherung, Mittel für die Verteilung Indien: Überraschend kräftige Erholung
von Impfstoffen, Unterstützungen für Schulen, Kleinunternehmen Nach dem heftigen Wachstumseinbruch im 2. Quartal 2020 erholte
und Gesundheitsdienstleister, Miethilfen und andere Hilfsmassnah- sich die indische Wirtschaft im 3. Quartal 2020 überraschend stark.
men enthalten. Der fiskalische Schub sollte mindestens bis zum Obwohl das BIP noch um 7,5% gegenüber dem Vorjahr
2. Quartal 2021 anhalten und eine wirtschaftliche Brücke schlagen, schrumpfte, konnte der markante Einbruch des Vorquartals zu
bis im Zuge einer erfolgreichen Impfkampagne und mit dem An- weiten Teilen aufgeholt werden. Das BIP liegt nun noch rund 8%
zapfen der 2020 gesparten Mittel bei den privaten Haushalten eine tiefer als vor der Krise. Damit rangiert Indien im internationalen
Normalisierung der sozialen Aktivitäten und eine spürbare wirt- Vergleich allerdings unterdurchschnittlich. Naturgemäss blieb der
schaftliche Erholung einsetzen sollte. Dienstleistungssektor am stärksten zurück, während die Industrie
Der Wachstumsrückgang im Jahr 2020 dürfte somit bei rund stark aufholte. Die Bruttowertschöpfung in der Landwirtschaft
– 4,0% liegen. Die erwartete Erholung im laufenden Jahr sollte mit wiederum fiel erneut positiv aus.
4,5% kräftiger als bisher erwartet ausfallen. Für das Jahr 2022
dürfte die BIP-Zunahme rund 3,5% betragen.
2Geldmarkt und Obligationen
Geld- und Kapitalmärkte im Überblick die Wirtschaft zu stützen und die Arbeitslosigkeit zu reduzieren,
nehmen sie in Kauf, dass es mit der Liquiditätsflut Kurs- und Preis-
Seitwärtstrend hält an blasen bei Vermögenswerten wie Aktien oder Immobilien geben
Im Schlussquartal ist es an der Zinsfront nur zu geringen Verände- könnte. Mit dem Ziel, für ein funktionierendes Finanzierungsumfeld
rungen gekommen. Im Spannungsfeld aus geldpolitischer Locke- zu sorgen, werden zudem immer mehr Anleihen von Unternehmen
rung einerseits und freundlicheren Konjunkturaussichten anderer- aufgekauft. Die normalerweise durch die Marktkräfte definierten
seits haben sich die wichtigsten Sätze geringfügig nach unten Aufschläge für Schuldner mit tieferer Bonität werden auf diese
bewegt. Als Folge davon sind die Preise für festverzinsliche Anlagen Weise künstlich gedrückt. Sie spiegeln nicht mehr die tatsächlichen
erster Qualität leicht gestiegen. Nach wie vor können Obligationen Risiken. Zudem besteht die Gefahr sogenannter Zombie-Firmen.
vor allem in Phasen zunehmender Marktvolatilität von ihrem defen- Strukturelle Änderungen werden verhindert und Geschäftsmodelle,
siven Charakter profitieren. Die Beruhigung an der politischen Front welche bereits vor der Krise dem Untergang geweiht waren, künst-
sowie die freundlicheren Wirtschaftsperspektiven für 2021 haben lich am Leben erhalten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich
bei den Anleihen mit tieferem Rating zu einer erhöhten Nachfrage in der aktuellen Krise der Fokus der Notenbanken weg von der
geführt. Die Kreditrisikoprämien sind teilweise auf einen neuen Preisstabilisierung hin zur Sicherstellung günstiger Finanzierungs
Rekordtiefstand gesunken. Mittlerweile erhalten die Anleger für das bedingungen für Staaten, Unternehmen und Haushalte verschoben
eingegangene Risiko eine mehr als bescheidene Entschädigung. hat. Was für den Moment richtig zu sein scheint, wird den zukünf
Hintergrund ist der steigende Risikoappetit der Anleger, verbunden tigen Ausstieg aus dem Krisenmodus allerdings massiv erschweren.
mit dem Mangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten. Zudem hat
sich die finanzielle Situation vieler Unternehmen mit der Aussicht Moderate Zinsentwicklung
auf eine kommende Konjunkturerholung deutlich aufgehellt. Im Für die nächsten Monate rechnen wir selbst bei einer spürbaren
Gleichlauf mit der erhöhten Anlegernachfrage hat sich das Angebot Belebung der Konjunktur nicht mit einem raschen Zinsanstieg. Die
an neuen Anleihen mit attraktiver Verzinsung ausgedehnt. Viele Notenbanken agieren sehr vorsichtig und gewichten die wirtschaft-
Unternehmen, gerade aus den von der Coronapandemie besonders lichen und gesundheitlichen Risiken immer noch deutlich höher als
stark gebeutelten Sektoren wie Tourismus, Unterhaltung und die Gefahr eines heiss laufenden Konjunkturmotors. Ihr Verspre-
Energie, haben das aktuelle Marktumfeld für Emissionen genutzt, chen, die Zinsen noch für lange Zeit auf dem aktuell tiefen Niveau
um ihre angeschlagene Kapitalbasis zu verbessern. zu halten, zeugt davon. Zudem beeinflussen sie mit ihren Wert
papierkäufen das ganze Laufzeitenspektrum der Zinskurve. Beispiele
Entwicklung Obligationenmärkte 1 Jahr (indexiert) wie die japanische Notenbank zeigen, dass es noch drastischer
115 geht. Als die seit 2012 andauernden Anleihenkäufe ihre Wirkung
zunehmend verloren, hat die Bank of Japan 2016 entschieden, die
Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aktiv auf einem Niveau von
110
0,0% zu halten. Bis heute ist sie dieser Zinskurvensteuerung treu
geblieben.
105
Vermehrt zum Thema wird die zukünftige Inflationsentwicklung.
Obwohl die tatsächlichen Teuerungsraten auf tiefem Niveau verhar-
100
ren, befürchten immer mehr Marktteilnehmer, dass die beispiellose
geld- und fiskalpolitische Liquiditätsflut zukünftig zu einem deut
95 lichen Teuerungsschub führen könnte. Im Gegensatz zur Finanzkrise
Feb 20 Apr 20 Jun 20 Aug 20 Okt 20 Dez 20 vor gut zehn Jahren scheint dieses Mal die zur Verfügung gestellte
CHF-Obligationen EUR-Obligationen Liquidität tatsächlich bei den Unternehmen und den privaten Haus-
USD-Obligationen JPY-Obligationen
halten anzukommen. Die damit verbundenen Investitionen und
Konsumausgaben könnten zu höheren Güter- und Dienstleistungs
Die Macht der Notenbanken preisen führen. Zudem zeigen Beispiele wie das amerikanische FED,
Zur Bekämpfung der negativen Folgen der aktuellen Gesundheits- dass Notenbanken nicht mehr unmittelbar auf einen Inflations
krise sind die Notenbanken viel weiter gegangen als je zuvor. Mit anstieg mit höheren Zinsen reagieren. Die Entscheidungsträger
den weitreichenden Stützungsmassnahmen nehmen verschiedene wollen vermeiden, dass die wirtschaftliche Erholung im Keim
Zinshüter de facto eine Verstaatlichung der Kapitalmärkte vor. erstickt wird. Es gibt also durchaus nachvollziehbare Gründe, welche
Immer mehr werden sie zur Bank des Staates, mit dem einzigen zukünftig für eine höhere Teuerungsrate sprechen.
Unterschied, dass neue Schulden nicht direkt, sondern indirekt über
den Kauf von Anleihen am Sekundärmarkt finanziert werden. Um
3Aktien
Aktienmärkte im Überblick 2021 wird alles besser – dank Impfstoff
Was erwarten wir nun nach dem starken Kursanstieg für die
Börsenjahr 2020 weiteren Monate? Die Lage an der Pandemiefront ist weiterhin
Es war in vielerlei Hinsicht ein aussergewöhnliches Jahr. Die besorgniserregend. Viele Regionen weltweit verharren immer noch
Covid-19-Pandemie ist nach dem Ausbruch im Frühjahr 2020 im in Teil-Lockdowns. Bevor sich die Situation (dank Impfstoff) verbes-
Herbst mit noch stärkerer Wucht zurückgekehrt. Die ab März ver- sert, wird es vermutlich nochmals schlechter kommen. Dies ist teil-
hängten restriktiven Massnahmen hatten lediglich so lange eine weise auch in den Wirtschaftszahlen bereits zu erkennen. Seit
positive Wirkung erzielt, wie sie auch in Kraft waren. Nach den Herbst hat sich die Verbesserung des Arbeitsmarktes und des
Lockerungen im Sommer stiegen die Ansteckungszahlen wieder an, privaten Konsums merklich abgeschwächt, zum Teil aufgrund der
zuletzt mit einer dramatischen Geschwindigkeit. Die wirtschaft Einschränkungen sogar wieder verschlechtert.
lichen Auswirkungen sind bislang allerdings geringer als während
der ersten Welle. Für das ganze Jahr 2020 rechnet die ETH-Kon- In diesem Spannungsfeld dürften die Aktienmärkte in nächster Zeit
junkturforschungsstelle KOF in ihrem Basisszenario mit einem Rück- hin und her gerissen sein. Aus unserer Sicht spricht aber wenig
gang des Bruttoinlandprodukts um 3,5%. dagegen, dass die Aktienmärkte nicht auch dieses Mal über die
konjunkturelle Delle hinwegschauen werden. Ab dem zweiten
Entwicklung Aktienmärkte 1 Jahr (indexiert) Halbjahr 2021 sollte die Wirtschaft stark anziehen. In den USA ist
120 durch die Konjunkturpakete, die Arbeitslosenunterstützung sowie
die niedrigen Zinsen das Vermögen der Haushalte auf Rekordwerte
110 angestiegen. Die konsumfreudigen Amerikaner werden bei einer
Normalisierung einen grossen Teil davon wieder ausgeben und die
100
Wirtschaft antreiben. Dadurch steigen auch die Unternehmens
90 gewinne, im Vergleich zum Einbruch im 2020, stark an, was die
positive Investorenhaltung stützt.
80
Mittelfristig weiterhin optimistisch
70
Auch nach dem starken Rally bleiben wir somit mittelfristig weiter-
60 hin zuversichtlich für die Aktienmärkte. Eine wichtige Bedingung für
Feb 20 Apr 20 Jun 20 Aug 20 Okt 20 Dez 20 unsere Zuversicht ist aber auch, dass die weltweite Geld- und Fiskal-
Schweiz Europa politik ihren ausgesprochen expansiven Kurs fortsetzen wird. Die
USA Japan
entsprechenden Signale in diese Richtung wurden in der letzten
Sitzung von der US-Notenbank klar ausgesandt. Der Leitzins wird
Der Markt blickt aber bereits nach vorne. Ein Rückgang der Unge- weiterhin in der Spanne von 0 bis 0,25% gehalten. Zudem werden
wissheit führte im November (in Lokalwährung: SPI + 8,4%, MSCI die umfassenden Anleihekäufe erhöht und so lange weitergeführt,
Europe ex Switzerland +15,5%, MSCI USA +11,5%) zu einem bis die Beschäftigungs- und die Preisstabilitätsziele der Notenbank
sprunghaften Anstieg risikoreicher Anlagen und zu einer extremen erfüllt sind. Die Erreichung dieser Ziele sollte vermutlich im Laufe
Rotation über Sektoren und Faktoren hinweg. Treibstoff hierfür von 2022 geschehen und Zinserhöhungen werden kaum vor 2023
waren die erhöhte Klarheit nach der US-Präsidentschaftswahl und erwartet. Auf der Fiskalseite werden die Stützungsprogramme von
vor allem die Aussicht auf einen bald verfügbaren Impfstoff gegen den jeweiligen Regierungen weiter aufgestockt, um eine langanhal-
Covid-19. Gleich drei Unternehmen konnten positive Daten zu ihren tende Rezession zu verhindern.
Corona-Impfstoff-Kandidaten publizieren und in einigen Ländern
begannen dank Notfallzulassungen bereits Mitte Dezember die
ersten Impfungen. Dies stärkte die konjunkturelle Zuversicht,
weshalb die Stimmung in zyklischen Aktien und Finanzwerten
geradezu euphorisch wurde. Der Optimismus der Anleger ist aktuell
überall spürbar und hat nach dem November-Rally ein Niveau
erreicht, das kurzfristig als übertrieben betrachtet werden kann.
88% der Aktien an der New Yorker Börse handeln derzeit über
ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (im Vergleich zu 50% vor
einigen Wochen) und zahlreiche Indizes notieren trotz der Pande-
mie im Jahresverlauf zum Teil klar im positiven Bereich.
4Nicht traditionelle Anlagen
Immobilien Schweiz ab Januar 2021 täglich um 500 000 Barrel zu erhöhen. Im Weiteren
soll neu monatlich anstelle von quartalsweise ein Treffen statt
Trotz Corona auf neuem Rekordhoch finden, um die Lage auf dem Ölmarkt zu diskutieren und gegebe-
Die Schweizer Immobilienfonds konnten trotz der Coronakrise ein nenfalls über Massnahmen zu entscheiden. Der Goldpreis verän-
neues Allzeithoch erklimmen. Keine Selbstverständlichkeit, denn derte sich im abgelaufenen 4. Quartal kaum (+ 0,2%) und steht
zum Höchstwert im Februar stürzte der Immobilienfondsindex im Ende Jahr bei USD 1895.1 je Unze. Das grösste Risiko für Gold
März zeitweise 20% ab. In den darauffolgenden Monaten stabili- sehen wir bei einem Anstieg der Anleihensrenditen. Der Preis fällt
sierten sich die indirekten Immobilienanlagen fortlaufend und konn- normalerweise, wenn die Realzinsen steigen und umgekehrt. Wir
ten bis Ende Jahr das Vorkrisenniveau sogar massiv übertreffen. Bei gehen aber momentan davon aus, dass die Notenbanken noch
der Betrachtung der einzelnen Fonds zeigt sich jedoch kein einheit lange die Zinskurven aktiv steuern werden und damit einen sub
liches Bild. Die Gefässe, welche vermehrt in kommerzielle Liegen- stanziellen Zinsanstieg verhindern werden. Weiteren Rückenwind
schaften investiert sind, notieren zum Teil weiterhin im Minus. Die
auf Wohnimmobilien spezialisierten Fonds konnten von der Krise Entwicklung Übrige Anlagen CHF 1 Jahr (indexiert)
sogar profitieren und notieren deutlich im positiven Bereich. Mit 150
einem durchschnittlichen Agio von 41% sind die einheimischen
Immobilienfonds nicht mehr günstig bewertet. Die stattliche
125
Dividendenrendite von 2,5% sowie die anhaltende Nachfrage nach
Wohnimmobilien sind die Haupttreiber im aktuellen Umfeld.
Mittel- und langfristig betrachtet bleiben die indirekten Immobilien- 100
anlagen im anhaltenden Tiefzinsumfeld eine attraktive Portfolio-
beimischung.
75
Entwicklung Immobilienfonds Schweiz 1 Jahr (indexiert)
115 50
Feb 20 Apr 20 Jun 20 Aug 20 Okt 20 Dez 20
110 Hedge Fund Index hedged CHF Gold hedged CHF
Cat Bond Index hedged CHF Rohstoffe hedged CHF
Listed Private Equity Index hedged CHF
105
100
dürfte das gelbe Edelmetall von einem fallenden Dollar erhalten.
95 Dem stehen aber die ersten Meldungen gegenüber, dass institutio-
nelle Anleger ihre Goldpositionen zugunsten Bitcoin abgebaut
90
haben und dies möglicherweise weiter tun werden. Trotz all den
85 möglichen Bedenken bleibt Gold als Diversifikationskomponente im
Feb 20 Apr 20 Jun 20 Aug 20 Okt 20 Dez 20 Portfolio interessant. Die Hurrikan-Saison 2020 war im Markt für
versicherungsbasierte Anleihen (Cat Bonds) und bei den
besicherten Rückversicherungsverträgen (CRI-Verträge) die
Übrige Anlagen aktivste seit Beginn der Aufzeichnungen. Es formten sich 30 be
nannte Stürme, wovon sich 13 zu Hurrikanen mit Windgeschwin-
Die passende Mischung, um gute Ergebnisse zu erzielen digkeiten von mindestens 119 km/h entwickelten. Dies im Vergleich
Unter anderem zählen Anlagen in gemischte Rohwaren zur zu einer normalen Saison mit ca. zehn benannten Stürmen. Sowohl
Gruppe der Übrigen Anlagen. Ein wesentlicher Bestandteil der der Primär- wie auch der Sekundärmarkt waren von grossen Emis
Rohstoffe sind Energiewerte wie zum Beispiel Rohöl. Der Ölpreis hat sions- bzw. Handelsaktivitäten geprägt. Dieses Jahr sorgte nicht ein
sich nach dem Nachfrageschock Anfang Jahr beinahe vollständig einzelnes Katastrophenereignis für eine übermässige Auszahlung an
erholt. Mit USD 52.26 für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Versicherungsdeckungen, sondern die Summe der vielen Schäden
Brent lag der Preis für das schwarze Gold Mitte Dezember erstmals über den ganzen Jahreszeitraum. Dies könnte noch bei einigen
wieder so hoch wie Anfang März. Im abgelaufenen Quartal haben Cat Bonds, die «aggregierte Schäden» decken, zu Ausfällen führen.
insbesondere die Impfzulassungen und die damit verbundenen Deshalb handeln diese Bonds weit unter 100 und führen aktuell zu
besseren wirtschaftlichen Aussichten den Preis gestützt. Obwohl Bewertungsverlusten. Sollten aber bis zum Ende des 2. Quartals
sich die Nachfrage nach Einschätzungen der Opec+ nur langsam 2021 keine nennenswerten Deckungsverpflichtungen mehr auftre-
erholen wird, wurde Anfang Dezember beschlossen, die Produktion ten, werden sich die Kurse wieder nach oben bewegen.
5Währungen
Währungen im Überblick US-Dollar weniger gefragt
Bereits die Aussichten auf ein neues Konjunkturpaket in den USA
Währungsmanipulator Schweiz und die anhaltend lockere Geldpolitik lasteten nebst den Erwar
Der Durchbruch bei der Forschung nach einer Impfung gegen das tungen auf eine wirtschaftliche Erholung im vergangenen Quartal
Coronavirus und die damit verbundene Erwartung einer Rückkehr auf dem US-Dollar. Die US-Notenbank hielt an ihrer letzten Sitzung
zur «Normalität» sorgte im vergangenen Quartal dafür, dass pro an den niedrigen Leitzinsen fest und bekannte sich dazu, die
zyklische Währungen, wie etwa die norwegische Krone oder der Wirtschaft weiterhin mit Anleihenkäufen zu stützen. Auch die US-
australische Dollar, stärker nachgefragt wurden und entsprechend Wahlen haben den Abwärtstrend des US-Dollars nicht gestoppt.
an Wert zulegen konnten. Währungen, welche als klassische sichere Mit einer Biden-Regierung steigt die Wahrscheinlichkeit von noch
Häfen gelten, wie etwa der US-Dollar oder der japanische Yen, grösseren Konjunkturpaketen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen
fielen hingegen aus der Gunst der Anleger und mussten tiefere Auswirkungen der Coronakrise. Die Vorstellung eines steigenden
Notierungen hinnehmen. Der Ausblick auf eine durch die Entwick- Haushaltdefizits könnte den Greenback somit noch weiter
lung der Impfstoffe gestützte wirtschaftliche Erholung gab auch schwächen. Die US-Valuta hat jedoch schon sehr stark auf die
dem Euro Aufwind. Zum Dollar konnte sich die europäische veränderte Ausgangslage reagiert und bildet diese grösstenteils
Gemeinschaftswährung deutlich aufwerten. Im vergangenen Jahr bereits ab. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung bleibt die
legte der Euro zum US-Dollar rund 8,9% zu. Allein im letzten epidemiologische Entwicklung des Coronavirus, welche durch die
Quartal des Jahres stieg der Wechselkurs EUR/USD um rund 4,2%. flächendeckende Impfung der Bevölkerung zunehmend an Dynamik
Zum Franken entwickelte sich der Euro eher bescheiden. Ende Jahr verlieren sollte. In den letzten drei Monaten verlor der US-Dollar
befand sich der Wechselkurs EUR/CHF bei 1.08. Aus der Jahressicht zum Schweizer Franken rund 3,9%. Im abgelaufenen Jahr beläuft
betrachtet resultierte somit ein Rückgang von rund 0,4%. Im letz- sich der Rückgang auf rund 8,6%.
ten Quartal konnte der Euro zum CHF rund 0,2% gutmachen. Für
Aufsehen sorgte im vergangenen Quartal auch die Meldung, dass USD handelsgewichteter Index
die Schweiz auf der Liste der Währungsmanipulatoren der USA 110
gelandet ist. Unmittelbare Konsequenzen für die zukünftige Geld-
politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) scheint dies jedoch
100
nicht zu haben. Die SNB beharrt auf ihrem eingeschlagenen Kurs
und sieht die Devisenmarktinterventionen weiterhin als legitimes
Mittel, um ihr Mandat der Preisstabilität sicherzustellen. Da aus 90
dieser Aussage von einer konsequenten Weiterverfolgung der
bisherigen Deviseninterventionen der SNB ausgegangen werden
80
kann, wird sich der EUR/CHF-Wechselkurs wohl auf absehbare Zeit
weiterhin in engen Bandbreiten seitwärts bewegen.
70
Währungsentwicklung 1 Jahr (indexiert) 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20
105
Brexit-Krimi beendet
100
Pünktlich zum 24. Dezember konnte der britische Premierminister
den Engländern das Handelsabkommen zwischen der Europäischen
90 Union und Grossbritannien, welches nach dem vollzogenen Brexit
Ende Jahr gelten soll, unter den Weihnachtsbaum legen. Lange zog
sich der Krimi zwischen Bangen und Hoffen hin und entsprechend
95
hoch waren im abgelaufenen Quartal die Kursausschläge und die
Schwierigkeiten, die zukünftige Entwicklung abzuschätzen. Die
85
Perspektive auf eine gütige Einigung und die Lösung in letzter
Feb 20 Apr 20 Jun 20 Aug 20 Okt 20 Dez 20 Minute waren es denn auch, die im britischen Pfund zuletzt für
USD/CHF EUR/CHF einen starken Rückenwind gesorgt haben und ihm halfen, sich ein
GBP/CHF JPY/CHF
wenig zu erholen. Im abgelaufenen Quartal legte das britische
Pfund gegenüber dem Schweizer Franken rund 1,7% zu. Über das
ganze Jahr betrachtet resultiert ein rund 6% niedrigerer
Wechselkurs.
6Marktperformance
1. Januar bis 31. Dezember 2020 (Basis CHF)
EUR -0,5%
GBP -6,0%
SEK 3,9%
NOK -6,4%
USD -8,6%
CAD -7,0%
AUD 0,3%
JPY -3,8%
CHF -0,8%
EUR -0,9%
CHF 0,9%
EUR 3,8%
GBP 2,5%
SEK 5,0%
NOK -2,7%
USD -0,9%
CAD -0,0%
AUD 4,7%
JPY -4,7%
Schwellenländer -3,7%
Welt 0,3%
Schweiz 3,8%
Europa ex CH -4,6%
USA 10,4%
Kanada -3,8%
Australien -0,7%
Japan 4,7%
Schwellenländer 8,2%
Welt 6,0%
Immobilienfonds 10,8%
Übrige Anlagen geh. CHF 3,9%
-10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12
Währungen vs. CHF Geldmarkt Obligationen Aktien
7Anlagestrategie
Konjunktur Anlagepolitik aktuell
BIP (vs. Vorjahr) Inflation (Jahresdurchschnitt) Trotz der anhaltenden Gesundheitskrise konzentrieren sich die
2021 2022 2021 2022 Anleger bereits auf den erwarteten Konjunkturaufschwung im
Schweiz 3,5 3,0 0,3 1,0 neuen Jahr. Die Verfügbarkeit eines Impfstoffs soll schon bald eine
Euro-Zone 4,5 4,0 1,7 2,0 schrittweise Rückkehr zur alten Normalität ermöglichen. Die Öko-
USA 4,5 3,5 1,6 1,6 nomen gehen für die zweite Jahreshälfte 2021 von einer deutlichen
Japan 3,5 2,0 0,2 0,5 Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Die Umsätze und
China 7,0 5,5 1,2 2,0 Gewinne der Unternehmen würden von einer kräftigen Erholung
Schwellenländer 4,5 3,5 3,0 2,5 der Wirtschaft profitieren, was im Endeffekt zu einer Relativierung
der heute stolzen Aktienbewertung führen würde. Gleichzeitig
haben die wichtigsten Notenbanken versprochen, die Finanzie-
rungsbedingungen noch für eine lange Zeit vorteilhaft zu gestalten.
Konjunkturfreundlich wirken zudem die verschiedenen staatlichen
Währungen und Zinsen Stützungsmassnahmen, welche den wirtschaftlichen Schaden
Trend (3 Monate) dämpfen sollen. Insgesamt stellt diese Ausgangslage eine gute Basis
für eine ansprechende Kursentwicklung an den Aktienmärkten im
Zinsen Geldmarkt Kapitalmarkt Währungen neuen Jahr dar. Das anhaltende Tiefzinsumfeld sorgt umgekehrt für
CHF k k EUR / CHF k bescheidene Renditeaussichten bei den Nominalpapieren. Dieser
EUR k k USD / CHF k Umstand erhöht die Attraktivität der Aktien zusätzlich.
USD k k JPY / CHF k
JPY k k GBP / CHF k Obwohl die Vorzeichen für 2021 positiv sind, darf nicht vergessen
werden, dass ein Grossteil der Welt immer noch gegen die Aus
breitung des Covid-19-Virus ankämpft. Steigende Fallzahlen, zuneh-
mende Hospitalisierungen und eine erschreckend hohe Mortalitäts-
rate zeugen davon. Zudem bremsen die erneuten Einschränkungen
Aktien des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens die seit Mitte Jahr
Trend (3 Monate) andauernde Konjunkturerholung stark ab. Die Realwirtschaft befin-
det sich bereits wieder am Rande einer Rezession. Das weitverbrei-
Schweiz k tete Basisszenario einer Rückkehr zu Normalität im 2021 ist mit
Europa k vielen Risiken verbunden. Insbesondere im Zusammenhang mit der
USA k Impfung stellen sich Fragen bezüglich Wirkungsgrad, Verbreitung
Japan k und Akzeptanz. Die Entwicklung der Finanzmärkte wird deshalb
Schwellenländer k sicher keine Einbahnstrasse nach oben sein. Vielmehr werden Ent-
täuschungen und Rückschläge im angestrebten Normalisierungs-
prozess für ein volatiles Marktumfeld sorgen.
Unsere taktische Ausrichtung bleibt nach Abwägung der positiven
Nicht traditionelle Anlagen und negativen Faktoren nahe den strategischen Vorgaben. Einzig
Trend (3 Monate) bei den Obligationen haben wir die Gewichtung aufgrund der
bescheidenen Renditeaussichten reduziert. Vor allem die grossen-
Immobilien Schweiz k teils negativ rentierenden CHF-Anleihen stehen dabei im Fokus.
Eine leicht erhöhte Goldquote soll als Rückversicherung bei
z wischenzeitlichen Marktturbulenzen sowie einem unerwarteten
Inflationsanstieg dienen. Innerhalb der Aktien favorisieren wir den
günstigeren europäischen Markt, welcher zudem zyklischer aus
gerichtet ist als die teureren US-Titel.
Nähere Informationen zur aktuellen Anlagestrategie finden Sie
monatlich unter www.akb.ch/pm.
8Impressum
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Dieter Bruttel, Regionaldirektor Markus Bucher
Bernard Hennet, Private Banking Region
Key Account Firmenkunden
Region Baden / Wettingen Marco Canonica
Marc Hunsperger, Regionaldirektor
Michael Käppeli, Private Banking Region Institutionelle Kunden
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Region Brugg
Andreas Schreiber, Regionaldirektor Portfolio Management
Christoph Kühne, Private Banking Region Sascha Haudenschild
Region Olten Finanzplanung
Marco Fink, Regionaldirektor Stéphane Curchod
Christian Wüthrich, Private Banking Region
Fondsanlagen und Anlageprodukte Kunden
Region Rheinfelden Daniel Meier
Lukas Fässler, Regionaldirektor
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Marcel Koller
Region Wohlen
Michael Wertli, Regionaldirektor Devisen- und Wertschriftenhandel
Adrian Koch, Private Banking Region Andreas Mühlemann
Region Zofingen Zinsenhandel
Marc Schönenberger, Regionaldirektor Peter Pastor
Ivan Jelic, Private Banking Region
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Telefon: ++ 41 62 835 77 77
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E-Mail: akb@akb.ch
Internet: www.akb.ch Marcel Koller, Investment Research
Sascha Haudenschild, Portfolio Management
Raphael Donati, Portfolio Management
Daniel Pfister, Portfolio Management
Thomas Vögeli, Portfolio Management
Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen wurden Martin Schwab, Titelresearch
öffentlich zugänglichen Quellen entnommen, die wir für zuver Niculin Camenisch, Titelresearch
lässig halten. Eine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit
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