Investment Strategie 2. Quartal 2019 Stärkere globale Wachstumsabschwächung als erwartet Neuerlich tiefere Inflationserwartungen Anhaltend ...

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Investment Strategie 2. Quartal 2019 Stärkere globale Wachstumsabschwächung als erwartet Neuerlich tiefere Inflationserwartungen Anhaltend ...
Investment
Strategie
2. Quartal 2019
Stärkere globale Wachstumsabschwächung als erwartet
Neuerlich tiefere Inflationserwartungen
Anhaltend expansive Geldpolitik
Editorial

Inhalt                                     Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Makroökonomie Europa und Schweiz      1   Was für ein Jahresbeginn!
                                           Verwundert rieb sich manche Anlegerin und mancher Anleger die
Makroökonomie Nordamerika und Asien   2
                                           Augen, als sich die Aktienkurse zu Beginn des laufenden Jahres fast
Geldmarkt und Obligationen            3   im selben Tempo wieder aufwärtsbewegten, wie sie sich im Dezem-
                                           ber 2018 noch auf Talfahrt begeben hatten.
Aktien4

Nicht traditionelle Anlagen           5   Waren die Einschätzungen der Marktteilnehmer zuerst wohl zu
                                           ­pessimistisch, drehte die Stimmung im Januar ins Euphorische. Die
Währungen6
                                            erwartete restriktivere Haltung verschiedener Zentralbanken wird
Marktperformance7                          nun wohl doch länger auf sich warten lassen und auch eine Lösung
                                            im Handelszwist zwischen den USA und China scheint sich
Anlagepolitik und Prognosen           8
                                            abzuzeichnen.
Impressum
                                           Und doch gibt es neuerdings vermehrt Anzeichen für eine wieder
                                           etwas trübere Stimmung. So gibt es nach wie vor kein Ende bei der
                                           ewigen Brexit-Debatte und das weltweite Wachstum stabilisiert sich
                                           nur zögerlich.

                                           Insbesondere die anhaltend grosszügige Liquiditätsversorgung der
                                           Zentralbanken sorgt aber weiterhin für einen kontinuierlichen
                                           Zufluss an die Börsen. Und der jüngste Zinsrückgang sorgt für wei-
                                           terhin bescheidene Renditeaussichten am Kapitalmarkt.

                                           Alles in allem bleibt die Situation also ziemlich unübersichtlich und
                                           entsprechend schwierig zu prognostizieren. Wir versuchen auch in
                                           dieser Ausgabe der Investment Strategie, etwas Licht in die Sache
                                           zu bringen.

                                           Die Aargauische Kantonalbank wünscht allen Leserinnen und
                                           Lesern eine spannende Lektüre.
Makroökonomie
Europa und Schweiz

Europa                                                                     Schweiz
Industriesektor weiterhin auf Talfahrt                                     Leicht eingetrübte Wachstumsaussichten
Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum hat sich im zweiten Halb-             In der zweiten Jahreshälfte 2018 kühlte sich die Schweizer Kon­
jahr 2018 spürbar abgeschwächt. So ist das reale Bruttoinlandspro-         junktur überraschend deutlich ab. In der Folge revidierten viele Kon-
dukt auch im Schlussquartal gegenüber dem dritten Quartal nur              junkturauguren ihre Prognosen nach unten. So rechnet beispiels-
um magere 0,2% gestiegen. In Italien ist die Wirtschaft sogar das          weise die Expertengruppe des Bundes neu nur noch mit einem
zweite Quartal in Folge geschrumpft, womit sich das Land tech-             BIP-Wachstum von 1,1% (bisher 1,5%) für 2019. Zu überraschen
nisch gesehen in einer Rezession befindet. Auch zu Beginn des              vermochte hingegen die Schweizerische Nationalbank. Zwar
neuen Jahres enttäuschten die Daten aus den meisten Wirtschafts-           erwähnte sie in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung von Mitte
bereichen. Immerhin hat sich der wirtschaftliche Ausblick im März          März, dass sich die globale Wirtschaftsaktivität stärker als erwartet
nicht mehr weiter eingetrübt. Die meisten Früh- und Stimmungs­             abgeschwächt habe. Aber sie beliess ihre BIP-Prognose für dieses
indikatoren haben sich stabilisiert. Zudem gab es auch vereinzelte         Jahr bei 1,5%. Die konjunkturellen Vorlaufindikatoren der Schweiz
Lichtblicke. So hat das Konsumentenvertrauen in der Euro-Zone drei         deuten allerdings weiterhin auf eine anhaltende Abschwächung
Monate in Folge leicht zugenommen und der wichtigste Konjunk­              hin. Zwar sind die Produktionskapazitäten der Unternehmen immer
tur­indikator für Deutschland, der ifo-Geschäftsklimaindex, ist nach       noch gut ausgelastet und der Arbeitsmarkt ist in gesunder Verfas-
einem sechsmonatigen Abwärtstrend erstmals wieder angestiegen.             sung. Die konjunkturelle Eintrübung im europäischen Ausland wird
Darüber hinaus tendieren auch die umfragebasierten ZEW- und                sich aber unserer Ansicht nach in den nächsten Monaten stärker
Sentix-Konjunkturerwartungen von Investoren und Finanzexperten             bemerkbar machen. Darauf deutet auch der enttäuschende Schwei-
wieder nach oben. Wir erwarten daher für das 2. Semester 2019              zer Einkaufsmanagerindex hin, der im März mit 50,3 Punkten einen
eine leichte Wachstumsbelebung. Die Anzeichen dafür sind jedoch            Drei-Jahres-Tiefststand erreichte. Wir rechnen noch mit einem
nicht eindeutig und müssen sich in den kommenden Wochen erst               BIP-Wachstum 2019 von 1,3%.
noch verstärkt in besseren realwirtschaftlichen Daten niederschla-
gen. So befindet sich bspw. die Industrie in der Euro-Zone in einer        Entwicklung Einkaufsmanagerindex (PMI)
tiefen Rezession und die Aufträge sind weiter stark rückläufig.            70

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Industriestaaten)                        65
       4

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       3

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       2
in %

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                                                                                Jan 16     Jul 16   Jan 17   Jul 17   Jan 18   Jul 18   Jan 19
       -1                                                                                Schweiz                       USA
                                                                                         EU                            Japan
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            11   12        13   14   15     16      17     18
                 Schweiz                    USA
                 EU                         Japan
                                                                           Warenexporte vor der Abschwächung
                                                                           In den nächsten Monaten dürfte es zu einer merklichen Abflachung
                                                                           des Exportwachstums kommen, wurden doch die konjunkturellen
Rezession eher unwahrscheinlich                                            Aussichten der wichtigsten Exportländer in den letzten Monaten
Ein Abgleiten der gesamten Wirtschaft in eine Rezession halten wir         deutlich nach unten korrigiert. So haben die sogenannten Wirt-
jedoch weiterhin für wenig wahrscheinlich, sofern der Handelsstreit        schaftsweisen ihre Prognose für Deutschland jüngst halbiert. Die
mit den USA nicht eskaliert und es nicht zu einem harten Brexit            gute Nachricht für die Schweizer Unternehmen ist, dass ihre
kommt. Denn die expansive Geldpolitik der EZB schiebt die Binnen-          Exporte heute gleichmässiger über verschiedene Länder verteilt
nachfrage weiter an. Die niedrigen Zinsen machen die noch immer            sind. Betrug der Anteil des nach wie vor wichtigsten Absatzmark-
hohe Verschuldung für Unternehmen und die privaten Haushalte               tes, des Euro-Raums, 1995 noch 55%, so sind es heute 44%. Diese
tragbar und lassen Konsum und Investitionen tendenziell wieder             Länderdiversifikation hilft, die Auswirkungen des europäischen
steigen.                                                                   Abschwungs zu dämpfen.

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Makroökonomie
Nordamerika und Asien

Nordamerika                                                                  Asien
Langsamere Dynamik im 1. Quartal 2019                                        Japan: Wie hoch ist das Rezessionsrisiko?
Die US-Wirtschaft ist mit angezogener Handbremse ins neue Jahr               Das BIP-Wachstum im 4. Quartal 2018 wurde in der zweiten Lesung
gestartet. Die Konsumausgaben und die Industrieproduktion blie-              auf annualisiert 1,9% gegenüber dem Vorquartal nach oben revi-
ben hinter den Erwartungen zurück. Das 1. Quartal wird hinsichtlich          diert. Zu Beginn des Jahres 2019 fielen aber die meisten Konjunk­
Wachstum wohl den Tiefpunkt in diesem Jahr markieren. Einen                  turindikatoren enttäuschend aus. Die Industrieproduktion verlang-
Grossteil der Schwäche widerspiegeln temporäre Faktoren wie der              samte sich im Februar um 1,1% gegenüber dem Vorjahr und die
Government Shutdown oder der Kälteeinbruch im Februar. Sorgen                realen Exporte liegen im Januar/Februar-Durchschnitt um 2,8%
vor einem schärferen Einbruch der US-Wirtschaft erscheinen uns               unter dem 4.-Quartals-Durchschnitt. Die Wirtschaftsaktivität im
aber übertrieben. Schliesslich haben sich die harten Wirtschafts­            1. Quartal 2019 dürfte somit mehr oder weniger stagnieren; einige
daten in den letzten Monaten grundsätzlich gut gehalten. So prä-             Auguren gehen gar von einer leichten Schrumpfung aus. Da wir
sentiert sich der Arbeitsmarkt trotz des geringen Stellenzuwachses           aber im 2. Quartal eine leichte Belebung erwarten, dürfte im
im Februar weiter in guter Verfassung. Die Firmen halten sich                1. Halbjahr eine technische Rezession vermieden werden. Ein gewis-
wegen des Mangels an Fachkräften mit Entlassungen zurück und                 ses Risiko für eine Rezession besteht auch im Winterhalbjahr
heben die Löhne an. Dies stützt den privaten Konsum. Wir erwar-              2019/20. Angesichts der Mehrwertsteuerhöhung per 1. Oktober
ten daher im 2. Quartal eine Gegenbewegung. Für das ganze Jahr               2019 ist mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Schluss-
rechnen wir mit einer BIP-Zunahme von 2,2%.                                  quartal zu rechnen.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Schwellenländer)                           China: Tieferes Wachstumsziel
       12                                                                    Am kürzlich durchgeführten Nationalen Volkskongress wurde das
       10
                                                                             BIP-Wachstumsziel für 2019 auf 6 bis 6,5% festgelegt (2018:
                                                                             «rund» 6,5%). Um dieses Ziel trotz der diversen wachstumsdämp-
        8
                                                                             fenden Faktoren zu erreichen, soll wie bereits früher angekündigt
        6
                                                                             vor allem die Fiskalpolitik expansiver gestaltet werden. Im laufenden
        4
                                                                             Jahr soll zudem die Konjunktur mit Senkungen der Steuern und
in %

        2                                                                    Sozialabgaben im Umfang von CNY 2 Bio. (ca. 2% des BIP) unter-
        0                                                                    stützt werden. Insbesondere wurde eine Senkung der Mehrwert-
       -2                                                                    steuersätze um 3 bzw. 1 Prozentpunkt bekannt gegeben. Dazu
       -4                                                                    kommen teilweise schon früher angekündigte Steuersenkungen
       -6                                                                    und die Reduktion der Sozialabgaben von 20 auf 16%. Ein wichti-
            11   12        13        14   15   16         17        18       ges Anliegen ist der Regierung zudem, die Finanzierungsbedingun-
                 China real Y/Y                Indien real Y/Y               gen für private KMUs zu erleichtern. Die grossen Staatsbanken wur-
                 Russland real Y/Y             Brasilien real Y/Y
                                                                             den angewiesen, ihre Kredite an diese Unternehmensgruppe um
                                                                             mindestens 30% zu steigern.
Handelsgespräche dauern an
Im Handelskonflikt zwischen den USA und China meldeten zuletzt               Indien: Leicht sinkende Wachstumsdynamik
beide Seiten wesentliche Fortschritte. Ein Abkommen dürfte aber              Die indische Volkswirtschaft hat in den vergangenen Wochen wie
nicht vor Ende April zustande kommen. Es wird Zusagen Chinas                 erwartet etwas an Dynamik eingebüsst. Das Wirtschaftswachstum
enthalten, zusätzliche US-Güter zu kaufen, um die bilateralen Han-           ist Ende 2018 erstmals seit fünf Quartalen mit 6,6% wieder unter
delsungleichgewichte zu reduzieren. China dürfte zudem Verspre-              7% gefallen. Die Industrie hat deutlich an Schwung verloren und
chen zum Schutz von geistigem Eigentum, zur Unterlassung von                 die politische Unsicherheit hat wegen der bevorstehenden Parla-
erzwungenem Technologietransfer sowie zur Marktöffnung abge-                 mentswahlen im April und Mai zugenommen. Umfragen zufolge
ben. Erwartet wird auch ein Mechanismus zur Sanktionierung bei               könnte die von Premierminister Narendra Modi angeführte Natio-
Nichteinhalten der Zusagen. Die bestehenden Zölle werden nur                 nale Demokratische Allianz nicht nur zahlreiche Sitze, sondern auch
langsam zurückgerollt und dienen als Druckmittel zur Durchsetzung            die Mehrheit im Parlament verlieren. Wir gehen für das laufende
des Abkommens. Hingegen ist der Konflikt mit der EU noch keines-             Jahr von einer unveränderten BIP-Expansion um 7,3% aus. Damit
wegs gelöst, die Verhandlungen stecken fest. Insbesondere Auto-              liegt die Wachstumsdynamik nach wie vor höher als in China.
zölle können nicht ausgeschlossen werden.

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Geldmarkt und Obligationen

Geld- und Kapitalmärkte im Überblick                                                gern vorübergegangen zu sein. Im Fall der amerikanischen Noten-
                                                                                    bank äussert sich die neue Ausrichtung im Aufschub weiterer
Positive Preisentwicklung                                                           Zinserhöhungen. Ergänzend soll der Abbau der Notenbankbilanz
Trotz einer spürbaren Beruhigung der Finanzmärkte zu Beginn des                     zunehmend gestoppt werden. In der Euro-Zone wurde die für die-
Jahres konnten die Obligationenmärkte ihre Kurssteigerungen                         ses Jahr in Aussicht gestellte Zinserhöhung bereits auf das nächste
­weiter ausbauen. Vor allem im Monat März sorgten stark sinkende                    Jahr verschoben. Und eine neue Runde von Langfristkrediten soll
 Zinsen für höhere Anleihenspreise. Verantwortlich dafür war der                    den Geschäftsbanken günstiges Geld zur Verfügung stellen. Ein
 Meinungsumschwung der Notenbanken bezüglich der zukünftigen                        zins­politischer Normalisierungsprozess sieht definitiv anders aus.
 Ausrichtung ihrer Geldpolitik. Der angestrebte Normalisierungs­                    Von diesem Umstand ist auch die Schweizerische Nationalbank SNB
 prozess und damit verbunden höhere Zinsen rückten plötzlich in                     betroffen. Um keine Aufwertung des Frankens zu riskieren, muss
 weite Ferne. Zudem schienen nicht alle Anleger der aufgekomme-                     die Zinsdifferenz zum Euro unverändert belassen werden. An eine
 nen Euphorie an den Aktienmärkten zu trauen. Sie verharrten in                     erste Zinserhöhung ist vorderhand nicht zu denken, was nicht unbe-
 ihren Obligationenpositionen, welche sie während der Marktturbu-                   dingt dem Wunschszenario der SNB entspricht. Um die Folgen der
 lenzen im Dezember des letzten Jahres als sicheren Hafen ausge-                    Negativzinsen auf Banken und Vorsorgeinstitute sowie auf den
 baut hatten. Zusätzlich Nahrung haben die Pessimisten unter den                    Immo­bilienmarkt zu mildern respektive verhindern, möchten die
 Anlegern durch die jüngst eingetretene Inversion der USD-Zinskurve                  Währungshüter lieber gestern als morgen die Zinsen wieder über
 erhalten. Das erste Mal seit 2007 tendierte die Rendite zehnjähriger                die Nulllinie heben. Selbst wenn konjunkturelle Wachstumsunter-
 US-Staatsanleihen unter dem Wert für kurzfristige Geldanlagen. In                   schiede einen Zinsschritt der SNB rechtfertigen würden, dominiert
 der Vergangenheit war diese Konstellation häufig ein zuverlässiger                  die Franken-Entwicklung die weitere geldpolitische Ausrichtung.
 Vorbote für eine kommende Rezession. Angesichts der geldpoliti-                     Skeptiker haben darauf hingewiesen, dass im Fall einer übermässi-
 schen Verzerrungen wären wir allerdings vorsichtig mit dieser Inter-                gen wirtschaftlichen Abkühlung oder gar Rezession den Noten­
 pretation. Die Kreditrisikoprämien für Schuldner mit tieferer Bonität              banken die Munition für zusätzliche Stimulierungen fehlt. Zwar
 sind seit Anfang des Jahres spürbar gesunken. Sie waren im letzten                 ­können die Zinsen wo nötig noch stärker in den negativen Bereich
 Jahr aufgrund der aufgekommenen Wachstumsängste deutlich                           gedrückt werden oder die Notenbank-Bilanzen durch erneute Wert-
 angestiegen. Der zurückgekehrte Risikoappetit der Anleger sowie                    schriftenkäufe zusätzlich aufgebläht werden, der Grenznutzen
 die Aussichten auf ein anhaltendes Tiefzinsumfeld liess die Nach-                  nimmt jedoch immer weiter ab. Zudem würde eine weitere Verlän-
 frage nach Anleihen mit höherer Verzinsung wieder deutlich                         gerung der extrem lockeren Geldpolitik die daraus entstehenden
 steigen.                                                                           negativen Folgen wie spekulative Auswüchse und Fehlinvestitionen
                                                                                    noch verstärken. Die Notenbanken müssen deshalb bemüht sein, so
Entwicklung Obligationenmärkte 1 Jahr (indexiert)                                   rasch als möglich aus dieser Zwickmühle zu finden.
105
                                                                                    Geringer Preisdruck
104
                                                                                    Die Obligationenmärkte profitieren voraussichtlich weiterhin von
103                                                                                 zurückhaltenden Notenbanken und vorsichtigen Anlegern. Die
                                                                                    jüngste Einschätzung der Zinshüter verspricht ein anhaltendes Tief-
102
                                                                                    zinsumfeld und damit einen guten Schutz für Obligationen gegen
101                                                                                 sinkende Preise. Zudem bleiben sie bei den Anlegern immer dann
100
                                                                                    gefragt, wenn der Nachrichtenfluss wieder negativer wird. Ange-
                                                                                    sichts der ungelösten politischen Probleme sowie der unklaren wirt-
 99                                                                                 schaftlichen Aussichten dürfte die Funktion des sicheren Hafens
 98                                                                                 auch zukünftig punktuell gefragt sein. Auf der Gegenseite sind die
      Apr 18      Jun 18          Aug 18   Okt 18     Dez 18           Feb 19       Treiber für steigende Zinsen geringer geworden. Der Inflationsdruck
               CHF-Obligationen                     EUR-Obligationen                ist nach wie vor gering und das globale Wirtschaftswachstum fällt
               USD-Obligationen                     JPY-Obligationen
                                                                                    bescheidener aus. Weiterhin fokussiert bleiben wir bei der Schuld-
                                                                                    nerauswahl auf den qualitativen Aspekt. Aufgrund der unsicheren
Anhaltendes Tiefzinsumfeld                                                          wirtschaftlichen Lage gilt es Unternehmen mit soliden Bilanzen, sta-
Hauptverantwortlich für den Meinungsumschwung der Notenban-                         bilem Cashflow und krisenresistentem Geschäftsmodell zu favorisie-
ken sind die rückläufigen Wachstumsraten der Wirtschaft, die                        ren. Zwar fällt dadurch der Zinsertrag etwas bescheidener aus, doch
gestiegenen politischen Risiken sowie die rückläufigen Inflations-                  ist die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Zahlungsausfalls sehr
prognosen. Zudem scheinen die Turbulenzen an den Finanzmärkten                      gering.
vom Dezember nicht spurlos an den jeweiligen Entscheidungsträ-

                                                                                3
Aktien

Aktienmärkte im Überblick                                                 nehmen, die einen hohen Chinaanteil aufweisen und dadurch zum
                                                                          Teil ein rückläufiges Wachstum aufwiesen. Auch die Zahlen der
Traumstart ins Jahr 2019                                                  Grossbanken legten offen, dass das Handelsergebnis (v. a. Zinsen
Das Börsenjahr 2019 hat einen Traumstart hingelegt. Die weltwei-          und Obligationen) aufgrund von Rezessionsängsten im 4. Quartal
ten Indizes stehen nach drei Monaten markant höher als Ende 2018          stark eingebrochen ist und sich die Risikoaufschläge erhöht haben.
(in Lokalwährung: SPI: +14%, Euro Stoxx 50: +12%, Dow Jones:              Die übrigen Geschäftsfelder haben sich aber weiterhin positiv ent-
+11%, Nikkei: 6%). Hauptverantwortlich für diese Entwicklung              wickelt und keinen Anlass zur Beunruhigung geliefert. Zur Entspan-
waren aber nicht so sehr positive Überraschungen aus der laufen-          nung an den Finanzmärkten haben neben den Fortschritten im
den Unternehmensberichtssaison, als vielmehr zurückhaltende               Handelskrieg und der geldpolitischen Kehrtwende des FED zusätz-
Notenbanken und die Hoffnung auf eine baldige Einigung im Han-            lich die soliden Ausblicke beigetragen. Es wird zwar vermehrt von
delskonflikt zwischen den USA und China. Vor allem die Kehrt-             Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft
wende der US-Notenbank FED bezüglich weiterer Zinserhöhungen              gesprochen, jedoch sind die meisten Unternehmen der Meinung,
war hauptverantwortlich für den herrschenden Optimismus. Auch             dass sich ihr Absatzmarkt gut entwickeln werde und sie gut aufge-
andere wichtige Notenbanken haben daraufhin ihre Geldpolitik              stellt seien.
expansiver oder zumindest länger expansiv ausgestaltet als bislang
angenommen. Frei nach dem Motto «Don’t Fight the FED» haben               Vor dem Hintergrund des sich abschwächenden globalen Wachs-
die Aktienmärkte die neu artikulierte Geldpolitik mit viel Wohlwol-       tums werden sich die Zuwachsraten der Unternehmen auf einem
len aufgenommen. Für die Aktienmärkte eröffnet sich die Perspek-          tieferen Niveau normalisieren. Wachstumsunternehmen müssen
tive, dass die Bondrenditen länger tief bleiben und so die Investo-       den Spagat zwischen steigenden Investitionen und rückläufigen,
ren, auf der Suche nach Rendite, noch mehr auf die Aktienmärkte           zumeist aber immer noch zweistelligen Wachstumsraten bewältigen
setzen müssen. Auch die guten Neuigkeiten vom Handelsstreit zwi-          können. Vor allem Internetkonzerne haben anlässlich der Quartals­
schen den USA und China haben dazu beigetragen, der Stimmung              ergebnisse vor höherem Investitionsbedarf gewarnt. Da sich diese
an den weltweiten Börsen Auftrieb zu verleihen. Präsident Trump           Firmen in strukturellen Wachstumsmärkten (e-commerce, cloud
verkündete, dass er entgegen seinen ursprünglichen Plänen am              business, social media, cyber security) bewegen, lohnen sich diese
1. März keine weiteren Zölle gegen China verhängen wird. Der              Auslagen aber für einen späteren überdurchschnittlichen Ertrag. ­Die
­chinesische Aktienmarkt legte darauf innerhalb eines Tages um gut        Analysten haben die tieferen Wachstumsraten in ihren Schätzungen
 6 Prozent zu.                                                            bereits berücksichtigt, wodurch in einem normalen Wirtschafts­
                                                                          umfeld negative Überraschungen ausbleiben sollten.
Entwicklung Aktienmärkte 1 Jahr (indexiert)
115                                                                       Weiterhin robustes Aktienumfeld
                                                                          Insgesamt befinden sich die Bewertungen aufgrund der soliden
110
                                                                          Gewinnaussichten und trotz der Kursanstiege der letzten drei
105                                                                       Monate in einem vernünftigen Rahmen. Die Firmen können sich
                                                                          auch wieder vermehrt auf operative Verbesserungen fokussieren,
100
                                                                          um die gestiegenen Kosten zu kompensieren und die Margen zu
 95                                                                       halten. Zudem wirken die hohen Aktienrückkaufprogramme sowie
                                                                          der Umstand, dass es aufgrund der tiefen Zinsen wenig attraktive
 90
                                                                          Alternativen zu den Beteiligungspapieren gibt, unterstützend. An
 85                                                                       den Aktienmärkten dürfte deshalb die gute Stimmung vorerst
80
                                                                          erhalten und das Rückschlagsrisiko relativ gering bleiben. Aufgrund
      Apr 18      Jun 18   Aug 18   Okt 18      Dez 18   Feb 19           der kräftigen Kursgewinne und der mittlerweile wieder sehr tiefen
               Schweiz                       Europa                       Volatilität erachten wir eine Konsolidierungsphase aber als
               USA                           Japan
                                                                          wahrscheinlich.

Ordentliche Berichtssaison
Die Berichtssaison zum 4. Quartal hat die Anleger beruhigt. Der
Kursrückgang, der ab Oktober zu beobachten war, hat sich als
­(vorerst) ungerechtfertigt herausgestellt. Da die Schätzungen der
 Analysten im Vorfeld der Publikationen der Zahlen leicht zurück­
 gekommen sind, konnte der grösste Teil der Unternehmen die
 Erwartungen erfüllen oder übertreffen. Ausnahmen waren Unter-

                                                                      4
Nicht traditionelle Anlagen

Immobilien Schweiz                                                           Teil des Verlustes aus dem Jahr 2018 von –11,9% wett­machen.
                                                                          Hauptverantwortlich für den Aufwärtstrend war die starke
Fulminanter Jahresauftrag                                                 Zunahme des Erdölpreises. Ein Fass Rohöl der Sorte Brent legte im
Die Schweizer Immobilienfonds haben das Jahr mit einem fulminan-          1. Quartal um rund 27,1% von 53.8 USD auf ca. 68.4 USD zu.
ten Höhenflug begonnen und die Verluste aus dem Jahr 2018 mehr            ­Hatten im 4. Quartal 2018 noch Konjunkturängste und ein Über­
als wettgemacht. Der SXI Real Estate Funds Broad Index stieg im            angebot bzw. eine tiefere Nachfrage nach Rohöl für rückläufige
1. Quartal 2019 um 8,46%, dies ist die drittbeste Quartalsper­             Preise gesorgt, scheinen im 1. Quartal 2019 die Bedenken wenig­
formance seit Bestehen des Indexes (1995). Die durchschnittliche           stens vorübergehend verflogen zu sein. Die Meldung der US-Regie-
Prämie (Agio) der Immobilienfonds beträgt per Ende März                      rung über einen kräftigen Rückgang der Lagerbestände gegen Ende
+24,16%. Sie liegt damit über dem historischen Durchschnitt von              des Quartals stützte zudem den Wert des schwarzen Goldes. Tie-
rund 15%. Haupttreiber dieser erfreulichen Kursentwicklung sind              fere Ölreserven sind oft ein Indiz für eine stärkere Nachfrage oder
die sehr zurückhaltenden Notenbanken, welche die Zinserhöhungen              ein geringeres Angebot und stärken in der Regel den Preis. Ebenso
weiter in die Zukunft verschoben haben. Das Zinsniveau weltweit ist          scheint gemäss Expertenangaben die Anzahl aktiver US-Ölbohrun-
aufgrund dieser Aussagen kräftig gesunken, wovon die Schweizer               gen zum wiederholten Mal in Folge gefallen zu sein und liegt auf
Immobilienfonds mit einer Dividendenrendite von 2,73% p. a. profi-           dem niedrigsten Stand seit April 2018. Beim Treffen der Organisa-
tieren konnten. Die sehr gute Performance des 1. Quartals dürfte in          tion erdölexportierender Länder (OPEC) mit verbündeten Förder-
den nächsten Monaten sehr schwer zu wiederholen sein. Im aktuel-             staaten wie Russland wurde bekräftigt, an den im vergangenen
len Marktumfeld erwarten wir eine seitwärts gerichtete Entwick-              Jahr beschlossenen Förderkürzungen festzuhalten. Die Drosse­
lung der Immobilienfonds. Wir stufen diese Anlageklasse aber wei-          lungen laufen jedoch nur bis Juni 2019 und eine weitere Zusam-
terhin als solide Anlage mit attraktiver Ausschüttungs­rendite ein.        menkunft im April, bei der über eine Verlängerung hätte debattiert
                                                                           werden sollen, wurde mit der Begründung abgesagt, dass der
Entwicklung indirekte Immobilien Schweiz 1 Jahr (indexiert)                ­Termin noch zu früh sei. Wir gehen davon aus, dass sich die
106                                                                         ­Entwicklung des Rohölpreises weiterhin volatil gestalten wird.
                                                                             Das Gold, abgesichert gegen den Schweizer Franken, konnte im
104                                                                          1. Quartal um 0,6% zulegen. Die weiterhin rückläufigen Zinsen und
                                                                             damit die tieferen Opportunitätskosten (Zinsverzicht) sowie der
102
                                                                             rückläufige US-Dollar stützen das Gold weiter. Wir gehen davon
100                                                                          aus, dass der Goldpreis noch weiter zulegen könnte. Die zins­
                                                                             sensitiven und flexiblen Fonds innerhalb der übrigen Anlagen
 98                                                                          konnten von den tieferen Zinsen und vom Rückgang der Kredit­
                                                                             risikoprämien seit den zwischenzeitlichen Höchstständen von
 96
                                                                          Dezember 2018 profitieren. Spiegelbildlich verteuerten sich die
 94                                                                       Obligationenpreise, was zu Zugewinnen in den einzelnen Fonds
      Apr 18      Jun 18       Aug 18   Okt 18   Dez 18   Feb 19          führte.
               Immobilienfonds
               Immobilienstiftungen
                                                                          Entwicklung Übrige Anlagen CHF 1 Jahr (indexiert)
                                                                          115

                                                                          110

Übrige Anlagen                                                            105

                                                                          100
Die passende Mischung, um gute Ergebnisse zu erzielen
                                                                           95
Zu den Übrigen Anlagen zählen wir Investitionen, welche nicht den
Kategorien Liquidität, Obligationen, Aktien und Immobilien zuge-           90

ordnet werden können. Damit streben wir eine strikte Trennung
                                                                           85
von herkömmlichen Investitionen zu Produkten mit teilweise viel-
schichtigen, komplexen Strukturen sowie einer möglicherweise               80
                                                                                Apr 18      Jun 18        Aug 18        Okt 18    Dez 18   Feb 19
­eingeschränkten Liquidität an. Unter anderem zählen Anlagen in
                                                                                         Hedge Fund Index hedged CHF
 Rohstoffe zu dieser Gruppe. Gemessen an den gemischten Roh­                             Cat Bond Index hedged CHF
 warenindizes, abgesichert gegen Schweizer Franken, legten diese                         Gold hedged CHF
                                                                                         Listed Private Equity Index hedged CHF
 im 1. Quartal 2019 um 8,4% zu und konnten somit einen ­grossen                          Rohstoffe

                                                                      5
Währungen

Währungen im Überblick                                                     wichtige Vorteile gegenüber den anderen Währungen fallen somit
                                                                           weg. In den nächsten Monaten kann daher von einer Seitwärtsbe-
Schweizer Franken unter Aufwertungsdruck                                   wegung des USD/CHF-Wechselkurs ausgegangen werden.
Die Entwicklung der Devisenmärkte war im vergangenen Quartal
hauptsächlich durch die Entscheidungen der Notenbanken                     USD handelsgewichteter Index
geprägt. So sah sich die Europäische Zentralbank EZB gezwungen,            110
aufgrund des gedämpften Wirtschaftswachstums die erwartete
Zinswende weiter in die Zukunft zu verschieben und die Leitzinsen          100
bei null zu belassen. Dieser Entscheid und die politischen Unsicher-
heiten im Zusammenhang mit dem Brexit lasteten auf dem Euro.                90
Der Schweizer Franken profitierte in der Folge von der schwinden-
den Anlegergunst der europäischen Gemeinschaftswährung und                  80
stand unter Aufwertungsdruck. Die Hoffnung auf eine Abschwä-
chung der helvetischen Valuta musste die Schweizerische National-           70
bank SNB somit vorderhand begraben. In ihrer jüngsten Lage­
beurteilung hat sie weiterhin bekräftigt, falls notwendig an den            60
Devisenmärkten zu intervenieren. Auf welchem Niveau sie eingreift,            90   92   94   96   98   00   02   04   06   08   10   12   14   16   18

bleibt jedoch offen. Analysten sehen ein Wechselkursniveau von
1.10 EUR/CHF als Interventionsgrenze. Ende Quartal notierte der
Euro bei CHF 1.11.                                                          Pfund legt trotz Brexit-Chaos zu
                                                                            Die Entwicklungen in der Brexit-Frage waren in den vergangenen
Währungsentwicklung 1 Jahr (indexiert)                                      Wochen und Monaten von vielen unerwarteten Wendungen und
110                                                                         Ereignissen geprägt. Die Situation bleibt weiterhin verworren. Das
                                                                            Austrittsabkommen wurde durch das britische Parlament abge-
                                                                            lehnt. Die Staats- und Regierungschefs der übrigen 27 EU-Länder
105
                                                                            haben beschlossen, Grossbritannien eine Fristverlängerung bis zum
                                                                            12. April zu gewähren. Das Parlament ist mehrheitlich gegen einen
100                                                                         ungeregelten und somit chaotischen Brexit und sucht nun gegen
                                                                            den Willen der Regierung eine Alternative für das abgelehnte Aus-
                                                                            trittsabkommen. Die Wirren um den EU-Austritt des Inselstaates
95
                                                                           ­rissen auch das britische Pfund mit sich. Seit dem Referendum im
                                                                           Juni 2016 dient das Pfund als Seismograph für die Stimmung der
90                                                                         Anleger in Bezug auf den Brexit. In den ersten drei Monaten des
      Apr 18     Jun 18   Aug 18   Okt 18     Dez 18   Feb 19              Jahres vermochte die britische Valuta gegenüber dem Schweizer
               USD/CHF                      EUR/CHF                        Franken rund 3,6% zuzulegen, was wohl in erster Linie den gestie-
               GBP/CHF                      JPY/CHF
                                                                           genen Optimismus der Investoren für eine geregelte Lösung wider-
                                                                           spiegelt. Der Weg dorthin war jedoch durch eine hohe Volatilität
US-Notenbank legt Zinspause ein                                            geprägt und hing jeweils davon ab, wie die politischen Manöver
Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten und des weiterhin           eingeschätzt wurden. Durch die Fristverlängerung bleibt die politi-
schwelenden Handelsstreits mit China hat auch die US-Notenbank             sche Unsicherheit bestehen und erschwert eine Prognose über den
FED das Ruder herumgerissen. Sie legt vorerst eine Pause im Zins­          zukünftigen Verlauf des Sterlings. Der erklärte Wille des Parlaments,
erhöhungszyklus ein und beendet damit die Ära der aggressiven              einen No-Deal-Brexit zu verhindern, dürfte jedoch zu einer Stabili-
Zinserhöhungen. Die Abkehr der expansiven Geldpolitik und damit            sierung der Situation beitragen.
die Zerschlagung der Zinsfantasien bescherte dem US-Dollar einen
leichten Schwächeanfall. Er musste die zuvor erreichte Parität zum
CHF wieder preisgeben und stand am Ende des ersten Quartals bei
0.99 CHF. Relativ zum Euro konnte der Greenback seit Anfang Jahr
Terrain gutmachen. Für den Kauf eines US-Dollars mussten Ende
März 0.89 Euro aufgewendet werden. Das Wachstum der US-Wirt-
schaft hat sich jenem der übrigen Volkswirtschaften angenähert
und die Zinsdifferenz wird sich nicht mehr weiter ausdehnen. Zwei

                                                                       6
Marktperformance
1. Januar bis 29. März 2019 (Basis CHF)

                   EUR                -0,79

                   GBP                                                   3,51

                   SEK     -3,29

                  NOK                                          1,64

                   USD                                        1,21

                  CAD                                                    3,47

                  AUD                                           1,96

                   JPY                                 0,14

                   CHF                     -0,21

                   EUR                -0,89

                   CHF                                          1,83

                   EUR                                           1,96

                   GBP                                                                      7,20

                   SEK             -1,55

                  NOK                                                2,60

                   USD                                                   3,43

                  CAD                                                                6,12

                  AUD                                                                6,10

                   JPY                                          1,86

        Schwellenländer                                                                            8,25

                  Welt                                                  3,05

               Schweiz                                                                                                         14,36

          Europa ex CH                                                                                              11,81

                   USA                                                                                                              15,12

                Kanada                                                                                                                      16,76

             Australien                                                                                               12,57

                 Japan                                                                        7,76

        Schwellenländer                                                                                       11,26

                  Welt                                                                                                        13,84

       Immobilienfonds                                                                             8,46

Übrige Anlagen geh. CHF                                               2,59

     Rohstoffe geh. CHF                                                                            8,42

                          -5                       0                             5                    10                       15                   20

                                   Währungen vs. CHF                     Geldmarkt                   Obligationen               Aktien

                                                                             7
Anlagestrategie

Konjunktur                                                                      Anlagepolitik aktuell
                   BIP (vs. Vorjahr)       Inflation (Jahresdurchschnitt)       Die von den Notenbanken angekündigte Zurückhaltung bezüglich
                   2019            2020    2019         2020                    der zukünftigen Straffung der Geldpolitik hat eine Neueinschätzung
Schweiz            1,3             1,5     0,5          1,0                     der Marktlage ausgelöst. Risikoreiche Anlagen wie Aktien und Roh-
Euro-Zone          1,0             1,2     1,5          1,4                     stoffe profitieren davon. Aber auch die Obligationenmärkte werden
USA                2,2             1,9     2,0          2,1                     durch sinkende Zinsen positiv stimuliert. Weiterhin zur Vorsicht
Japan              0,8             0,5     1,1          1,7                     mahnt allerdings das rückläufige Wirtschaftswachstum. Schliesslich
China              6,2             6,0     2,4          2,4                     sind die konjunkturellen Risiken einer der Hauptauslöser, weshalb
Schwellenländer    4,6             4,7     3,5          3,3                     sich die Notenbanken mit Zinserhöhungen zurückhalten wollen.
                                                                                Momentan geht eine Mehrheit der Ökonomen von einem Softlan-
                                                                                ding der wichtigsten Wirtschaftsräume aus. Im zweiten Halbjahr
                                                                                soll die globale Konjunktur dann wieder Schwung aufnehmen. Weil
                                                                                gleichzeitig die Inflationserwartung sogar leicht rückläufig ist,
Währungen und Zinsen                                                            spricht man diesbezüglich vom besten aller Szenarien. Gerade der
Trend (3 Monate)                                                                richtige Wachstumsgrad, um die Unternehmensgewinne positiv zu
                                                                                beeinflussen, aber keine restriktivere Geldpolitik auszulösen.
Zinsen     Geldmarkt        Kapitalmarkt   Währungen
CHF        k                k              EUR / CHF            k               In diesem Umfeld rücken vor allem die Aktien wieder in den Fokus
EUR        k                k              USD / CHF            k               der Anleger. Sie profitieren am meisten von einem positiven
USD        k                k              JPY / CHF            k               ­Wirtschaftsumfeld und anhaltend tiefen Zinsen. Zudem können sich
JPY        k                k              GBP / CHF            k                die Investoren weiterhin auf die Unterstützung durch die Noten­
                                                                                 banken verlassen. Allerdings bleiben politische und wirtschaftliche
                                                                                 Unsicherheiten bestehen. Der Handelsstreit zwischen den USA und
                                                                                 China ist nach wie vor ungelöst und die Euro-Zone bleibt eine politi-
                                                                                 sche Baustelle. Zudem zeigen die konjunkturellen Vorlaufindikato-
Aktien                                                                           ren noch keine eindeutige Stabilisierung, weshalb ein gewisses
Trend (3 Monate)                                                                 Rezessionsrisiko bleibt. Die Pessimisten unter den Anlegern fühlen
                                                                                 sich unter anderem durch die jüngste Inversion der USD-Zinskurve
Schweiz                     k                                                    in ihrer vorsichtigen Haltung bestätigt. Das erste Mal seit 2007 ten-
Europa                      k                                                    dieren die langfristigen Zinsen in den USA tiefer als der kurzfristige
USA                         k                                                    Geldmarktsatz. In der Vergangenheit war diese Konstellation jeweils
Japan                       k                                                    ein Vorbote für eine zukünftige Rezession. Angesichts der nach wie
Schwellenländer             k                                                    vor starken geldpolitischen Verzerrung wären wir allerdings vorsich-
                                                                                 tig mit dieser Interpretation. Nach Abschätzung von Chancen und
                                                                                 Risiken bleiben wir in der Aktienquote neutral gewichtet. Für die
                                                                                 Obligationenmärkte fällt ein grosser Belastungsfaktor weg. Das
                                                                                 Zinsumfeld wird den jüngsten geldpolitischen Aussagen zufolge
Nicht traditionelle Anlagen                                                      weiterhin auf tiefem Niveau verharren. Allerdings sind wir hinsicht-
Trend (3 Monate)                                                                 lich der wirtschaftlichen Unsicherheit vorsichtig, was die Schuldner-
                                                                                 auswahl anbelangt. Der qualitative Fokus sollte das reine Rendite-
Immobilien Schweiz          k                                                    denken wieder verstärkt dominieren. Zudem bleiben die
                                                                                 Renditeaussichten für festverzinsliche Papiere aufgrund der tiefen
                                                                                 Zinsen weiterhin bescheiden. Insgesamt halten wir am Unterge-
                                                                                 wicht für Obligationen fest. Für Schweizer Immobilienfonds und
                                                                                 Übrige Anlagen sind wir grundsätzlich positiv gestimmt. Die jüngste
                                                                                 Erholung ist jedoch über­mässig stark ausgefallen, weshalb wir die
                                                                                 Gewichtung in unserer Anlagestrategie trotz allem Optimismus
                                                                                 ebenfalls neutral halten.
                                                                                 Nähere Informationen zur aktuellen Anlagestrategie finden Sie
                                                                                 monatlich unter www.akb.ch/pm.

                                                                            8
Impressum

Ihre Ansprechpartner in den Regionen                                  Ihre Ansprechpartner in der Zentrale
Region Aarau                                                          Key Account Private Banking
Dieter Bruttel, Regionaldirektor                                      Markus Bucher
Bernard Hennet, Private Banking Region
                                                                      Key Account Firmenkunden
Region Baden / Wettingen                                              Marco Canonica
Marc Hunsperger, Regionaldirektor
Michael Käppeli, Private Banking Region                               Institutionelle Kunden
                                                                      Jan Schneider
Region Brugg
Andreas Schreiber, Regionaldirektor                                   Portfolio Management
Christoph Kühne, Private Banking Region                               Sascha Haudenschild

Region Olten                                                          Finanzplanung
Jörg Sutter, Regionaldirektor                                         Stéphane Curchod
Christian Wüthrich, Private Banking Region
                                                                      Fondsanlagen und Anlageprodukte Kunden
Region Rheinfelden                                                    Daniel Meier
Lukas Fässler, Regionaldirektor
Ueli Moser, Private Banking Region                                    Investment Research
                                                                      Marcel Koller
Region Wohlen
Michael Wertli, Regionaldirektor                                      Devisen- und Wertschriftenhandel
Adrian Koch, Private Banking Region                                   Andreas Mühlemann

Region Zofingen                                                       Zinsenhandel
Jörg Meier, Regionaldirektor                                          Peter Pastor
Ivan Jelic, Private Banking Region

Aargauische Kantonalbank
Bahnhofplatz 1, CH-5001 Aarau
Telefon: ++ 41 62 835 77 77
Telefax: ++ 41 62 835 77 78                                           Redaktion
E-Mail: akb@akb.ch
Internet: www.akb.ch                                                  Marcel Koller, Investment Research
                                                                      Sascha Haudenschild, Portfolio Management
                                                                      Raphael Donati, Portfolio Management
                                                                      Daniel Pfister, Portfolio Management
                                                                      Thomas Vögeli, Portfolio Management
Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen wurden            Martin Schwab, Titelresearch
öffentlich zu­gänglichen Quellen entnommen, die wir für zuver­        Niculin Camenisch, Titelresearch
lässig halten. Eine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit
der Angaben können wir nicht übernehmen. Bei allen in der
­Veröffentlichung wiedergegebenen Meinungen handelt es sich           Redaktionsschluss: 31. März 2019
 um die aktuelle Einschätzung der Aargauischen Kantonalbank.
 Diese Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung               Datenmaterial für Charts by Bloomberg©
 ändern. Daher müssen wir Sie um Verständnis dafür bitten, dass
 damit weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung
 oder Garantie in Bezug auf die Richtigkeit oder die Vollständig-
                                                                      Diese Publikation steht Ihnen auch in elektronischer Form
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5001 Aarau, Bahnhofplatz 1, Telefon 062 835 77 77, Telefax 062 835 77 78, www.akb.ch   4 /19
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