JAHRESSTATISTIK 2020 - Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V - VSWG Verband Sächsischer ...

 
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Verband Sächsischer
Wohnungsgenossenschaften e. V.

J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0
JAHRESSTATISTIK 2020 - Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V - VSWG Verband Sächsischer ...
AUF EINEN BLICK

Indikator                              Einheit     2019      2020    Veränderung

Mitglieder VSWG
Mitglieder gesamt                       Anzahl      242       242            +-0
davon: Wohnungsgenossenschaften         Anzahl      208       209            +1
davon: sonstige Rechtsformen            Anzahl        2         2            +-0
davon: Gastmitglieder                   Anzahl       32        31             -1

Wohnungsbestand
Anzahl der Wohneinheiten                   WE    286.584   297.724       +11.140
Neubau                                     WE       431       411            -20
Rückbau bzw. Teilrückbau                   WE       248       501          +253

Bilanzsumme und Umsatzerlöse
Bilanzsumme                           Mrd. EUR      8,91      9,50        +6,6 %
Umsatzerlöse                          Mrd. EUR      1,25      1,36        +8,8 %

Beschäftigte und Auszubildende
Beschäftigte insgesamt                Personen     2.497     2.634         +137
davon: Hauptamtliche Vorstände        Personen      234       250           +16
davon: Hausmeister/Handwerker etc.    Personen      559       583           +24
Ehrenamtliche Vorstände               Personen      362       354             -8
Auszubildende/Studierende             Personen       82        98           +16

Investitionen
Gesamtinvestitionen                   Mio. EUR     513,0     567,5       +10,6 %
davon: Neubau                         Mio. EUR      94,1      76,2       -19,0 %
davon: Instandhaltung/-setzung        Mio. EUR     283,7     304,4        +7,3 %
davon: Modernisierung                 Mio. EUR     135,2     186,9       +38,2 %

Vermietungssituation
Leerstandsquote                             %        8,1       8,3          +0,2
Leerstehende Wohneinheiten              Anzahl    23.114    24.765        +1.651

Nutzungsgebühren und Betriebskosten
Nettokaltmiete Wohnungsbestand        EUR/QM        5,03      5,11        +1,6 %
„Kalte“ Betriebskosten                EUR/QM        1,17      1,21        +3,4 %
„Warme“ Betriebskosten                EUR/QM        1,02      1,03        +1,0 %

Geschäftsklimaindex                     Punkte      27,9      21,6          -6,3

 2
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INHALT

  1     Einleitung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4

  2     Entwicklung der Mitglieder  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .             6

  3     Wohnungsbestand  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8

  4     Beschäftigte und Auszubildende .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 9

  5     Investitionen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10

  6     Vermietungssituation (Leerstand)  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 13

  7     Mieten und Betriebskosten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 19

  8     Erlösschmälerungen und Mietschulden  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22

  9     (Teil-)Rückbau und Neubau .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24

10      Energieverbräuche und Beheizungsstruktur  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26

11      VSWG-Geschäftsklimaindex .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 28

		Schlussbemerkung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 31

		Impressum  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  32

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JAHRESSTATISTIK 2020 - Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V - VSWG Verband Sächsischer ...
1       EINLEITUNG

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften sind ein be-          schaften mit 567,5 Mio. Euro noch einmal mehr und lagen
deutender Faktor auf dem sächsischen Wohnungsmarkt.            damit über 50 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Die In-
Mit einem Wohnungsbestand von 297.724 Wohneinhei-              standhaltungen sind um weitere ca. 20 Mio. Euro auf inzwi-
ten (WE) bewirtschaften sie 20,5 Prozent der Mietwohnun-       schen 304,4 Mio. Euro gestiegen. Damit zeigt sich zum ei-
gen in Sachsen und bieten Wohnraum für rund eine halbe         nen der zunehmende Instandhaltungsaufwand der zweiten
Million Menschen.                                              Sanierungswelle und zum anderen die Baupreissteigerun-
                                                               gen der letzten Jahre. Besonders deutlich konnten auch die
Die Bilanzsumme aller im Verband Sächsischer Woh-              Modernisierungsinvestitionen zulegen, die mit 186,9 Mio.
nungsgenossenschaften e. V. organisierten Unternehmen          reichlich 50 Mio. Euro über dem Vorjahreswert lagen. Le-
beträgt rund 9,5 Milliarden Euro. Als Unternehmen erwirt-      diglich für den Neubau wurden mit 76,2 Mio. Euro rund
schaften sie mit jährlichen Umsatzerlösen von rund 1,36        18 Mio. weniger als im Vorjahr investiert. Dabei zu berück-
Milliarden Euro einen Anteil von ca. 1,1 Prozent am sächsi-    sichtigen sind u. a. auch Bauverzögerungen von drei bis vier
schen Bruttoinlandsprodukt (Statistisches Landesamt 2020:      Monaten, welche die Corona-Krise mit sich gebracht hat.
126,0 Milliarden Euro).                                        Für das Folgejahr ist mit einem Aufholeffekt zu rechnen.

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften beschäftigten         Trotz der etwas geringeren Investitionssumme konnten
mehr als 2.600 Mitarbeiter sowie 75 Auszubildende und 23       durch Neubau insgesamt rund 411 zusätzliche Wohnungs-
Studenten und sichern Aufträge sowie Arbeitsplätze in vielen   einheiten an den Markt gebracht werden. Der Neubau ist
weiteren, die Wohnungswirtschaft flankierenden Branchen.       eine wichtige Säule in der nachhaltigen Bewirtschaftung der
                                                               Wohnungsbestände; nicht nur im urbanen sondern auch im
Den sächsischen Wohnungsmarkt könnte man – zumindest           ländlichen Raum. Gleichwohl bedient der Neubau mit zur
in weiten Teilen – mit „Ruhe vor dem Sturm“ betiteln.          Refinanzierung der erforderlichen Mietpreise von mindes-
Während sich die Märkte in den Städten stabil zeigen, aber     tens 10,00 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nur eine
auch keine großen Rückgänge im Leerstand mehr verzeich-        vergleichsweise kleine Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund
nen, steigen die Leerstände außerhalb der drei Großstädte      sind die Neubauvorhaben insgesamt überwiegend kleintei-
seit 2015 wieder langsam an. Mit einem aktuellen Leer-         liger Natur zwischen zehn und 30 Wohnungen pro Baupro-
stand von durchschnittlich 8,3 Prozent liegen die Leer-        jekt. Die Neubauprojekte verteilen sich ziemlich genau je zur
stände bereits 0,5 Prozentpunkte über dem Tiefstwert von       Hälfte auf die drei Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig
2014 und 2015 bzw. 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjah-          sowie die Gebiete außerhalb der drei Großstädte. Gute Bei-
reswert. Dabei darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass       spiele für fertiggestellte Neubauprojekte außerhalb der Bal-
auch der Rückbau wieder deutlich zunimmt. Ohne diesen          lungszentren lassen sich u. a. in Hoyerswerda, Neugersdorf,
Rückbau wäre der Leerstand allein im Jahr 2020 um 0,4          Radeberg, Riesa, Böhlen oder Wilkau-Haßlau finden.
Prozentpunkte angestiegen; durch den Rückbau von 501
Wohnungen lag die Steigerungsrate nur halb so hoch.            Im gleichen Zeitraum wurden jedoch mit reichlich 500
Auch auf Einzelunternehmensbasis gibt es zu beobachten-        Wohnungen rund doppelt so viele vom Markt genommen
de Entwicklungen. So weisen mittlerweile allein 15 der 211     wie im Vorjahr. Der deutliche Anstieg ist eine Konsequenz
Unternehmen einen Leerstand von mehr als 20 Prozent            der seit 2014 wieder steigenden Leerstände bei den säch-
auf. Das entspricht einem von 14 Unternehmen.                  sischen Wohnungsgenossenschaften, die das Überangebot
                                                               in vielen Regionen wieder steigen lassen. Auf Basis des zu
Erneut über der 500-Millionen-Euro-Marke lagen die Inves-      erwartenden Leerstandsanstiegs für die kommenden Jahre
titionen für das Jahr 2020. Trotz der Auswirkungen durch       kann mit einem Rückbauvolumen von ebenfalls mind. 500
Corona investierten die sächsischen Wohnungsgenossen-          Wohnungen pro Jahr gerechnet werden.

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Die durchschnittliche Nettokaltmiete (Nutzungsgebühr)             der Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors um 68 %
der sächsischen Wohnungsgenossenschaften ist im Jahr              bis 2030 vorsehen, schon zehn Jahre vorher fast erfüllt. Be-
2020 auf 5,11 Euro leicht gestiegen. Der Anstieg von nur          rücksichtigt man zusätzlich, dass sich seit 1990 nicht nur der
1,6 Prozent lag damit in etwa in der Größenordnung der            Verbrauch, sondern auch die Energieträger verändert und
Inflationsrate. Berücksichtigt man jedoch die Neubau- und         somit die CO2-Anteile deutlich gemindert haben (z. B. durch
Modernisierungsvorhaben, ergibt sich für den Bestand eine         Einbindung regenerativer Energien und Kraft-Wärme-Kopp-
deutlich geringere Mietendynamisierung. Dies verdeutlicht         lung) sind die angestrebten CO2-Reduktionen im Wohnungs-
einmal mehr, dass Wohnungsgenossenschaften – auch in              bestand vermutlich sogar heute schon vollständig erreicht.
Krisenjahren – ihre Rolle als verlässlicher Partner für bezahl-
bares Wohnen wahrnehmen. Untermauert wird dies auch               Immanent für den Bestand der Wohnungsgenossenschaf-
durch eine detaillierte Auswertung der Bestandsmietver-           ten ist ein hoher Anteil an fernwärmebeheizten Bestän-
träge im Jahr 2020 und eine entsprechend Clusterung in            den, die 78,2 Prozent des Verbrauchs ausmachen. Weitere
Mietpreisbereiche. So haben insgesamt 45,5 Prozent der            18,9 Prozent des Verbrauchs sind auf Heizungssysteme auf
Mietwohnungen vertraglich vereinbarte Mieten bis 5,00             Basis von Erdgas zurückzuführen. Ölheizungen spielen
Euro pro Quadratmeter. Hierunter fallen vor allem lang-           mit knapp einem Prozent eine eher untergeordnete Rolle
jährige Mietverträge, Mietverträge in Märkten mit hohem           und sind vor allem noch in sehr ländlichen Regionen ohne
Leerstand oder Mietverträge für Wohnungen in eher teil-           Fernwärmesysteme und ohne Gasanschluss zu finden.
modernisierten Wohngebäuden. Weitere 38,8 Prozent ha-             Reichlich 2 Prozent des Verbrauchs gehen auf Wärmever-
ben vertraglich gebundene Mieten zwischen 5,01 und 6,00           sorgungssysteme sonstiger Quellen zurück. Hierbei reicht
Euro. Die 12,2 Prozent der Mieten im Bereich von 6,01 bis         das Spektrum von Biomasse über Pellets bis hin zu strom-
7,00 Euro sind u. a. in überdurchschnittlich modernisierten       basierten Heizungen (Nachtspeicher, Wärmepumpe etc.).
Gebäuden im ländlichen Raum oder im urbanen Raum zu
finden. Nur 1,0 Prozent aller Wohnungen weisen Mieten             Für 2020 lässt sich für die sächsischen Wohnungsgenos-
über 8,00 Euro aus, davon etwa jede Zehnte über 10,00             senschaften eine weitere Verschlechterung des Geschäfts-
Euro. Diese Wohnungen sind fast ausschließlich im Bereich         klimas erkennen. Anders als in der Vergangenheit tragen
des Neubaus der letzten Jahre angesiedelt.                        hierzu nicht nur sich eintrübende Zukunftserwartungen, son-
                                                                  dern zunehmend auch eine schlechtere Beurteilung der Ge-
Die Vorauszahlungen für kalte und warme Betriebskosten            genwart bei. Mit 9,1 Punkten hat sich die Einschätzung zum
betrugen im Dezember 2020 insgesamt 2,24 Euro pro Qua-            Heute noch mehr verschlechtert als die Einschätzung zur Zu-
dratmeter und sind gegenüber dem Vorjahr (2,19 Euro pro           kunft, die um 4,2 Punkte nachgab. Somit lässt sich schluss-
Quadratmeter) leicht um 5 Cent pro Quadratmeter gestiegen.        folgern, dass negative Erwartungen aus der Vergangenheit
Die Erhöhung resultierte dabei vollständig aus den kalten Be-     zum Teil erfüllt wurden und somit auf die gegenwärtige Lage
triebskosten, die primär den Anstieg der kommunalen Ge-           durchschlagen. Dabei ist auffällig, dass sich das Geschäfts-
bühren für Abfall, Abwasser etc. sowie überwiegend externe        klima in Chemnitz, Dresden und Leipzig deutlich gegenüber
Kosten für Hausmeister, Grünpflege und Winterdienst wider-        dem Vorjahr verschlechtert hat. Während die aktuelle Lage
spiegeln. Die Kosten für warme Betriebskosten erhöhten sich       noch durchweg positiv eingeschätzt wird, nehmen die Ängs-
um 1 Cent auf 1,03 Euro pro Quadratmeter nur marginal.            te und Sorgen für die Zukunft zu. Während in Dresden die
                                                                  Lage zwar schlechter als heute, aber insgesamt noch leicht
Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften arbeiten seit            positiv erwartet wird, überwiegen in Chemnitz und Leipzig
Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck ihrer Woh-              bereits die Erwartungen real schlechterer Bedingungen in der
nungsbestände zu verbessern. So konnten die Verbräuche            Zukunft. Maßgeblich dafür dürfte vor allem der bundeswei-
der Wohnungsbestände seit 1990 signifikant von 227,0 auf 1
                                                                  te Trend zur Instrumentalisierung der Wohnungspolitik sein.
mittlerweile 89,5 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche redu-           Durch Themen wie Mietendeckel, Mietpreisbremse, Enteig-
ziert werden. Das entspricht einer Ersparnis von 60,6 Prozent     nung, begrenzte Umlagefähigkeit der CO2-Bepreisung usw.
gegenüber dem Jahr der Wiedervereinigung. Somit haben             gibt es derzeit zahlreiche Unbekannte, die eine langfristige
die sächsischen Wohnungsgenossenschaften selbst die hö-           Investitionsplanung erschweren und sich so nachteilig aus-
heren Anforderungen auf Basis der jüngst vorgelegten No-          wirken. Auch im ländlichen Raum hat sich die Lage – bis auf
velle des Klimaschutzgesetzes (Entwurf), die eine Reduktion       wenige Ausnahmen – zum Teil sehr deutlich verschlechtert.

1   vgl. VSWG, 2013: CO2-Studie

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2       ENTWICKLUNG DER MITGLIEDER

Zum 31.12.2020 zählte der Verband Sächsischer Woh-             zwischen der Mitgliederzahl und der Zahl der Wohnungs-
nungsgenossenschaften e. V. insgesamt 242 Mitglieder           einheiten relativ ausgeglichen. Die leicht höhere Zahl an
(Vorjahr: 242 Mitglieder). Neben den 209 Wohnungsgenos-        Mitgliedern im Vergleich zum Wohnungsbestand resultiert
senschaften (Vorjahr: 208) vertritt der VSWG seit 2020 auch    aus ausziehenden Mietern bzw. Mieterinnen, die ihre An-
ein Wohnungsunternehmen in Rechtsform einer Stiftung so-       teile behalten. Ferner liegt die Zahl der Mitglieder bei Woh-
wie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Vorjahr: 2).   nungsgenossenschaften mit Spareinrichtungen regelmäßig
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr waren innerhalb der           über der Wohnungszahl.
Mitglieder zwei Zugänge, davon eine Wohnungsgenos-
senschaft aus Cottbus (Brandenburg), sowie ein Abgang          Gruppiert man die sächsischen Wohnungsgenossenschaf-
zu verzeichnen. Neben den ordentlichen Mitgliedern hatte       ten nach der Anzahl der Wohneinheiten, zeigt sich, dass
der Verband zum Stichtag 31 Gastmitglieder (Vorjahr: 32).      etwas mehr als die Hälfte der Genossenschaften (106 Un-
                                                               ternehmen) eher klein sind (bis 500 WE). Diese verwalten
Die rund 302.000 (Vorjahr: 302.000) Genossenschafts-           5,7 Prozent des Gesamtbestandes (16.904 WE). Mehr als
mitglieder sind mit einem Geschäftsguthaben von ca.            43 Prozent der Wohnungen (129.414 WE) werden von den
363 Mio. Euro (Vorjahr: 360 Mio. Euro) an ihren Woh-           14 großen Wohnungsgenossenschaften (über 5.000 WE)
nungsgenossenschaften beteiligt. Somit ist das Verhältnis      verwaltet.

 6                                                                                     2 ENTWICKLUNG DER MITGLIEDER
Gruppe                                                                     Anzahl                           %           Anzahl                             %
                                                                        Mitglieds­                                  Wohnungen
                                                                     unternehmen
I                                                   0 WE                             6                     2,8                      -                     0,0
II                                               1–100 WE                           37                    17,5                 2.016                      0,7
III                                           101–500 WE                            63                    29,9                14.888                      5,0
IV                                      501–1.000 WE                                29                    13,8                21.752                      7,3
V                                     1.001–2.000 WE                                40                    19,0                57.582                     19,3
VI                                    2.001–5.000 WE                                22                    10,4                72.072                     24,2
VII                                     Über 5.000 WE                               14                     6,6              129.414                      43,5
                                                  Summe                           211                   100,0               297.724                     100,0

Genossenschaftsgrößenklassen nach Anzahl der Unternehmen
                                                            63
70
                                                            63
70
60

60
50                                                                                                 40
                                        37
50                                                                                                 40
40                                      37                                   29
40                                                                                                                     22
30                                                                           29

30                                                                                                                     22                    14
20

20                 6                                                                                                                         14
10
                   6
10
0                0 WE               1 – 100 WE        101 – 500 WE      501 – 1.000 WE       1.001 – 2.000 WE    2.001 – 5.000 WE       über 5.000 WE

0                0 WE               1 – 100 WE        101 – 500 WE      501 – 1.000 WE       1.001 – 2.000 WE    2.001 – 5.000 WE       über 5.000 WE

Genossenschaftsgrößenklassen nach Anzahl der Wohnungen

140.000                                                                                                                                   129.414

140.000                                                                                                                                   129.414
120.000

120.000
100.000
                                                                                                                     72.072
100.000
80.000
                                                                                                 57.582              72.072
80.000
60.000                                                                                           57.582

60.000
40.000
                                                                           21.752
                                                         14.888
40.000
20.000                                 2.016                               21.752
                   0                                     14.888
20.000
0                00
                  WE                1 –2.016
                                       100 WE         101 – 500 WE      501 – 1.000 WE       1.001 – 2.000 WE    2.001 – 5.000 WE       über 5.000 WE
0                0 WE               1 – 100 WE        101 – 500 WE      501 – 1.000 WE       1.001 – 2.000 WE    2.001 – 5.000 WE       über 5.000 WE

Insgesamt verfügen die sächsischen Wohnungsgenossen-                              sie einen Anteil von ca. 1,1 Prozent am sächsischen Brutto-
schaften über eine Bilanzsumme von rund 9,5 Mrd. Euro. Mit                        inlandsprodukt (128,1 Mrd. Euro2).
Umsatzerlösen in Höhe von 1,36 Mrd. Euro erwirtschaften

2     vgl. Statistisches Landesamt, Kamenz: online abgerufen am 17.03.2021 unter
      https://www.statistik.sachsen.de/html/bruttoinlandsprodukt-bruttowertschoepfung.html

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                                               7
3      WOHNUNGSBESTAND

Zum Jahresende 2020 verwalteten die sächsischen Woh-         gängen aus Veräußerungen (96 WE), Rückbaumaßnahmen
nungsgenossenschaften einen Bestand von 297.724              (501) und Wohnungszusammenlegungen, Stilllegungen
Wohneinheiten (WE). Der deutliche Zugang ist zunächst        oder sonstigen Gründen (719 WE) gegenüber.
auf Zugänge in der Mitgliedschaft zum 01.01.2020 mit
einem Bestand von knapp 12.000 WE zurückzuführen.            Mit ihrem selbstverwalteten Wohnungsbestand bewirt-
Weiterhin reduzierte sich der Bestand im abgeschlossenen     schaften die sächsischen Wohnungsgenossenschaften
Kalenderjahr operativ um 643 Wohnungseinheiten. Dabei        20,5 Prozent aller Mietwohnungen im Freistaat und sind
standen 673 Zugänge aus Neubau (411 WE), Erwerb (256         aufgrund ihres hohen Marktanteils integraler Bestandteil
WE) und sonstigen Gründen (6 WE) insgesamt 1.316 Ab-         des Wohnungsmarktes insgesamt.

Wohnungsbestand zum 31.12.2019                                                                                 286.584
Bestandsveränderung durch Mitgliederveränderung                                                               + 11.783
Bereinigter Wohnungsbestand zum 31.12.2019                                                                     298.367
+ Zugänge 2020                                                                                                    + 673
  davon: Neubau                                                                                 411
  davon: Erwerb                                                                                 256
  davon: sonstige Gründe                                                                          6
- Abgänge 2020                                                                                                    1.316
  davon: Verkauf von Wohnungen                                                                   96
  davon: Rückbau                                                                                501
  davon: Wohnungszusammenlegungen und sonstige Gründe                                           719
Wohnungsbestand zum 31.12.2020                                                                                 297.724

Neben den zu Wohnzwecken genutzten Einheiten halten          (Fremdverwaltung). Der Großteil davon entfällt auf die
die Wohnungsgenossenschaften 2.331 Gewerbeeinhei-            im Rahmen des Altschuldenhilfegesetzes (AHG) entstande-
ten. Mit einer durchschnittlichen Fläche von 82,5 Qua-       nen Eigentumswohnanlagen und die Geschäftsbesorgung
dratmeter pro Einheit handelt es sich allerdings eher um     für eigentumsorientierte Genossenschaften.
kleine Gewerbeeinheiten. Das Kerngeschäft ist und bleibt
also die Wohnungsvermietung. Gerade im vergangenen,          Die durchschnittliche Wohnungsfläche beträgt 58,79
von der Pandemie geprägten Jahr, ist der geringe Gewer-      Quadratmeter (Vorjahr: 58,59 Quadratmeter). Damit steigt
beanteil einer der wesentlichen Gründe gewesen, warum        die Durchschnittsfläche wie in den vergangenen Jahren ge-
die Wohnungsgenossenschaften so gut durch die Krise ge-      ringfügig. Als Gründe sind neben Zusammenlegungen o. ä.
kommen sind.                                                 zur Deckung des Bedarfs an größeren Wohnungen (z. B.
                                                             für Familien) auch der Neubau mit durchschnittlichen Woh-
Neben dem eigenen Bestand verwalten die sächsischen Woh-     nungsgrößen, die i.d.R. leicht oberhalb der durchschnittli-
nungsgenossenschaften 7.824 Wohnungen für Dritte             chen Bestandswohnungen liegen, zu nennen.

 8                                                  3 W O H N U N G S B E S TA N D   4 BESCHÄFTIGTE UND AUSZUBILDENDE
4          BESCHÄFTIGTE UND AUSZUBILDENDE

In den sächsischen Wohnungsgenossenschaften sind insgesamt   In 34 Mitgliedsunternehmen sind insgesamt 75 Auszubil-
2.634 Personen (Vorjahr: 2.497) angestellt bzw. beschäf-     dende beschäftigt. Weiterhin engagieren sich die sächsi-
tigt. Darunter befinden sich 250 hauptamtliche Vorstände,    schen Wohnungsgenossenschaften als Praxispartner an der
1.801 Mitarbeiter im kaufmännischen bzw. Verwaltungs-        Ausbildung von 23 Studierenden.
bereich sowie 583 Hausmeister, Gärtner oder Handwerker.
504 der insgesamt Beschäftigten sind teilzeitbeschäftigt.    Unter Berücksichtigung der 297.724 eigenen und 7.824
                                                             für Dritte verwalteten Wohnungen betreut jeder der 2.634
Von den insgesamt 604 bestellten Vorstandsmitgliedern        Beschäftigten im Durchschnitt knapp 116 Wohneinheiten
sind 250 hauptamtlich und 354 ehrenamtlich tätig.            (Vorjahr: 118 WE).

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                       9
5       INVESTITIONEN

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften haben im             (Vorjahr 283,7 Mio. Euro) sind auch die Modernisierungs-
Geschäftsjahr 2020 die Investitionen deutlich auf 567,5       investitionen im Jahr 2020 deutlich auf 186,9 Mio. Euro
Mio. Euro (Vorjahr: 513,0 Mio. Euro) gesteigert. Somit sind   gestiegen (Vorjahr: 135,2 Mio. Euro). Lediglich der Neubau
die Investitionen trotz der Einschränkungen durch Corona      lag mit 76,2 Mio. Euro rund 19 Prozent unter dem Vorjah-
um 10,6 Prozent oder 54,5 Mio. Euro gegenüber dem Vor-        resniveau (94,1 Mio. Euro). Ursächlich sind vor allem leich-
jahr gestiegen und lagen nur leicht unter den Prognose-       te Bauverzögerungen aufgrund der Pandemie und dadurch
werten aus dem Vorjahr (578,9 Mio. Euro).                     ins Jahr 2021 verlagerte Investitionen.

Neben den seit Jahren kontinuierlich auf nunmehr 304,4        Heruntergebrochen auf jeden der 366 Tage im Jahr erge-
Mio. Euro gestiegenen Instandhaltungsaufwendungen             ben sich tägliche Investitionen von mehr als 1,5 Mio. Euro.

Anteil der Investitionen 2020

           Neubau 76,2 Mio. EUR
                        13 Prozent

 Modernisierung 186,9 Mio. EUR
                        33 Prozent

  Instandhaltung 304,4 Mio. EUR
                        54 Prozent

Im Geschäftsjahr 2021 planen die sächsischen Woh-             In den Zahlen lässt sich seit Jahren deutlich die zwei-
nungsgenossenschaften insgesamt rund 611 Mio. Euro            te Sanierungswelle erkennen. Seit den in den 1990-er
und somit nochmals reichlich 43 Mio. Euro mehr als im         bzw. frühen 2000-er Jahren getätigten Investitionen sind
Vorjahr zu investieren. Während die Investitionen in In-      mittlerweile 20 bis 30 Jahre vergangen, so dass Folgein-
standhaltungen mit 316,4 Mio. Euro nur in etwa in Höhe        vestitionen notwendig sind. Dies betrifft u. a. Heizungs-
der jährlichen Teuerungsrate für Instandhaltungen gestie-     anlagen, Versorgungsstränge im Gebäude oder Fassaden.
gen sind, sollen 2021 mit 204,3 Mio. Euro wiederum ca.        Deutlich erkennen lässt sich dies an den spezifischen In-
9,4 Prozent mehr in die Modernisierung investiert werden.     standhaltungskosten, ausgedrückt in Euro pro Quadrat-
Der Neubau steigt mit einem Prognosewert von 90 Mio.          meter Wohnfläche pro Jahr. Beginnend mit Erfassung der
Euro im Verhältnis gesehen aufgrund aus 2020 verscho-         regelmäßigen Daten im Jahr 1990 ist der Wert bis 1994
bener Investitionen am deutlichsten gegenüber dem Vor-        stark auf 14,90 Euro pro Quadratmeter (umgerechnet von
jahreswert an.                                                DM) gestiegen und ist anschließend wieder bis auf einen

 10                                                                                                     5 INVESTITIONEN
Historische Entwicklung der Investitionen
Jahr                                             Neubau        Instandhaltung/      Modernisierung       gesamt
                                              in Mio EUR   -setzung in Mio. EUR        in Mio. EUR   in Mio. EUR
1990                                                  0                      36,8              0,3          37,1
1991                                                  0                     126,8             25,1        151,9
1992                                                  0                     192,8            207,6        400,4
1993                                                  0                     304,7            422,8        727,5
1994                                                23,5                    312,9            841,1      1.177,50
1995                                                38,3                    307,3            902,9      1.248,50
1996                                                41,4                    267,4            736,3      1.045,10
1997                                                51,1                    269,5            685,6      1.006,20
1998                                                32,1                    269,4            619,7        921,2
1999                                                24,8                    240,9            585,6        851,3
2000                                                30,1                    215,9            484,3         730,3
2001                                                14,7                    170,7            251,2         436,6
2002                                                 5,4                    157,3            198,7         361,4
2003                                                 4,3                    173,0            162,1         339,4
2004                                                 5,7                    137,3            155,9         298,9
2005                                                 3,6                    137,3            100,2         241,1
2006                                                 1,2                    143,5            100,8         245,5
2007                                                 3,4                    143,3            105,2         251,9
2008                                                12,3                    147,7            111,1         271,1
2009                                                12,9                    150,4             92,8         256,1
2010                                                10,1                    152,8             87,5         250,4
2011                                                 7,9                    163,9             95,0         266,8
2012                                                18,9                    168,9             98,2         286,0
2013                                                32,0                    174,2             98,6         304,8
2014                                                59,9                    159,9             85,1         304,9
2015                                                48,0                    190,1            110,2         348,3
2016                                                46,8                    197,2            107,5         351,5
2017                                                85,4                    218,3            123,6         427,3
2018                                                77,3                    239,8            130,6         447,8
2019                                                94,1                    283,7            135,2         513,0
2020                                                76,2                    304,4            186,9         567,5
2021*                                               90,0                    316,4            204,3         610,7
* Prognose der sächsischen Wohnungsgenossenschaften für das Geschäftsjahr 2021

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                 11
Investitionsentwicklung

Mrd. EUR

1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,0
                     92

                                                        96
                            93
      90

                                                                                          00
                                                                97
                                       94

                                                                                                                            04
              91

                                                                                                  01
                                                                         98

                                                                                                                                                           08
                                               95

                                                                                                                                    05
                                                                                                           02

                                                                                                                                                                                            12
                                                                                 99

                                                                                                                                                                   09

                                                                                                                                                                                                                                                                         *
                                                                                                                                           06
                                                                                                                   03

                                                                                                                                                                                                    13

                                                                                                                                                                                                                                    17

                                                                                                                                                                                                                                           18
                                                                                                                                                                           10
                                                                                                                                                   07

                                                                                                                                                                                                            14
                                                                                                                                                                                     11

                                                                                                                                                                                                                    15

                                                                                                                                                                                                                            16

                                                                                                                                                                                                                                                    19

                                                                                                                                                                                                                                                           20

                                                                                                                                                                                                                                                                    21
                   19

                                                    19
                          19
  19

                                                                                      20
                                                             19
                                 19

                                                                                                                        20
           19

                                                                                               20
                                                                     19

                                                                                                                                                           20
                                            19

                                                                                                                                 20
                                                                                                       20

                                                                                                                                                                                            20
                                                                              19

                                                                                                                                                                   20
                                                                                                                                           20
                                                                                                                20

                                                                                                                                                                                                    20

                                                                                                                                                                                                                                    20

                                                                                                                                                                                                                                           20
                                                                                                                                                                           20
                                                                                                                                                   20

                                                                                                                                                                                                            20
                                                                                                                                                                                   20

                                                                                                                                                                                                                    20

                                                                                                                                                                                                                            20

                                                                                                                                                                                                                                                  20

                                                                                                                                                                                                                                                          20

                                                                                                                                                                                                                                                                 20
                          Gesamtinvestition                                                    Instandhaltung/-setzung                                                          Modernisierung                                                    Neubau

* Prognose der sächsischen Wohnungsgenossenschaften für das Geschäftsjahr 2021

Tiefstwert von 7,31 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2004                                                                                      dienst, Verwaltung oder Investitionen zu Qualitätssteige-
gesunken. Seitdem steigt der Wert kontinuierlich an und                                                                                     rungen oder den Neubau.
hat zuletzt einen Wert von 17,39 Euro im Jahr 2020 bzw.
einen erwarteten Wert von 18,08 Euro im Jahr 2021 er-                                                                                       Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 haben die säch-
reicht. Umgerechnet auf den Monat bedeutet dies Kosten                                                                                      sischen Wohnungsgenossenschaften rund 15,7 Milliarden
von rund 1,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bezo-                                                                                       Euro investiert und damit überwiegend die lokale Wirt-
gen auf die durchschnittliche Miete im Bestand entspricht                                                                                   schaft aufrechterhalten bzw. angekurbelt. Aufgrund dieser
dies einem Anteil von fast 30 Prozent, den der Vermieter                                                                                    Anstrengungen weist der Bestand heute ein sehr hohes
allein aufwenden muss, um die Qualität der Gebäude zu                                                                                       Qualitätsniveau auf und ist fast vollständig oder teilweise
sichern. Noch nicht enthalten sind die Kosten für Kapital-                                                                                  modernisiert.

Investitionen zur Instandhaltung/-setzung je Quadratmeter Wohnfläche

EUR/m²

19
                                                                                                                                                                                                                                                        18,08
18
                                                                                                                                                                                                                                                    17,39
17
16
                                       14,90
15
14
13
12
11
10
 9
 8
 7
 6
                                                                                                                            7,31
 5
 4
 3
 2
 1
 0
          6,07
                                                                                                                                                                                                                                                                 2021*
           1990

                  1991

                         1992

                                1993

                                        1994

                                                 1995

                                                         1996

                                                                  1997

                                                                          1998

                                                                                   1999

                                                                                           2000

                                                                                                    2001

                                                                                                            2002

                                                                                                                     2003

                                                                                                                             2004

                                                                                                                                    2005

                                                                                                                                            2006

                                                                                                                                                    2007

                                                                                                                                                            2008

                                                                                                                                                                    2009

                                                                                                                                                                            2010

                                                                                                                                                                                     2011

                                                                                                                                                                                             2012

                                                                                                                                                                                                     2013

                                                                                                                                                                                                             2014

                                                                                                                                                                                                                     2015

                                                                                                                                                                                                                             2016

                                                                                                                                                                                                                                    2017

                                                                                                                                                                                                                                           2018

                                                                                                                                                                                                                                                   2019

                                                                                                                                                                                                                                                          2020

* Prognose der sächsischen Wohnungsgenossenschaften für das Geschäftsjahr 2021

     12                                                                                                                             5 INVESTITIONEN                                6 V E R M I E T U N G S S I T U AT I O N ( L E E R S TA N D )
6           VERMIETUNGSSITUATION (LEERSTAND)

Der Leerstand in den sächsischen Wohnungsgenossen-                                               Dynamik. Dabei ist zur beachten, dass im Berichtsjahr
schaften beträgt zum 31.12.2020 insgesamt 24.765                                                 gleichzeitig 501 WE durch Rückbau vom Markt genommen
Wohnungen (Vorjahr: 23.114 WE). Damit ergibt sich eine                                           wurden. Betroffen sind vor allem Wohnungsbestände mit
rechnerische Leerstandsquote von 8,3 Prozent (Vorjahr: 8,1                                       andauernden Vermietungsschwierigkeiten. So konnte dem
Prozent). Damit setzt sich der seit 2014/2015 wieder zu                                          Leerstandsanstieg zumindest teilweise entgegengewirkt
erkennende Anstieg des Leerstands fort. Mit einem An-                                            werden. Ohne diese Maßnahmen läge der Leerstand be-
stieg von 0,2 Prozentpunkten sogar wieder mit verstärkter                                        reits bei 8,5 Prozent.

Entwicklung des Leerstands

Prozent

14

12

10

8

                                                                                         7,8
6

4

2

0
     1995   1996   1997   1998   1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006    2007   2008   2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020

Noch dramatischer zeigt sich die Situation, wenn man den                                         konstant auf dem Vorjahresniveau. Außerhalb der kreis-
Leerstand auflöst und zwischen den drei Städten Chemnitz,                                        freien Städte ergibt sich ein Leerstand von durchschnittlich
Dresden und Leipzig und dem restlichen Freistaat unter-                                          11,1 Prozent (Vorjahr 10,9 Prozent). Der vergleichswei-
scheidet. Die drei Ballungszentren weisen einen sehr niedri-                                     se geringe Anstieg ist durch den Rückbau zu begründen,
gen Leerstand von nur 5,1 Prozent im Durchschnitt aus und                                        der überwiegend außerhalb der Großstädte erfolgt ist und
liegen damit nur minimal über dem Vorjahresniveau (5,0                                           lenkt somit von einer eigentlichen Dynamik des Leerstands-
Prozent). Während der Leerstand in Dresden geringfügig                                           anstiegs ab. Insgesamt variiert die Leerstandsquote bei den
um 0,2 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent angestiegen ist (Vor-                                       sächsischen Wohnungsgenossenschaften zwischen 0 Pro-
jahr: 2,3 Prozent), konnte der Leerstand in Chemnitz von                                         zent und 38,1 Prozent. Mittlerweile weisen 15 Unterneh-
7,4 auf nunmehr 7,1 Prozentpunkte reduziert werden. Die                                          men (von 211 insgesamt) Leerstände größer als 20 Prozent
Stadt Leipzig lag mit 7,1 Prozent des Wohnungsbestandes                                          aus. Das entspricht einem von 14 Unternehmen.

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                                                                           13
Entwicklung des Leerstands nach kreisfreien Städten und übrigen Kreisen
Prozent

14

12
                                                                                                                                                                                          11,0

10

                                                                                                                                                                                           8,3
8

6
                                                                                                                                                                                           5,1

4
      1998   1999   2000    2001    2002     2003   2004    2005    2006     2007    2008     2009     2010    2011     2012      2013    2014   2015     2016    2017      2018   2019    2020

                Leerstand in Sachsen insgesamt              Leerstand in kreisfreien Städten (Chemnitz, Dresden, Leipzig)                Leerstand in den übrigen Kreisen

Historische Leerstandsentwicklung
Jahr                                   Anzahl                       Leerstand                  davon wegen
                                          WE                       insgesamt                  (nur Auswahl):
                                                                                            Modernisierung/                         Vermietungs-                                   Nutzer-
                                                                                             Instandsetzung                       schwierigkeiten                                  wechsel
                                                             WE          Prozent                  WE          Prozent                    WE      Prozent                    WE      Prozent
1995                                  362.120              5.364               1,5            2.817                   0,8          1.512                0,4              601               0,2
1996                                  362.870              8.320               2,3            2.359                   0,7          2.805                0,8              958               0,3
1997                                  364.704          15.413                  4,2            3.396                   0,9          7.543                2,1          1.725                 0,5
1998                                  359.598          24.276                  6,8            6.001                   1,7        13.037                 3,6          1.990                 0,6
1999                                  357.104          33.095                  9,3            7.949                   2,2        19.261                 5,4          2.556                 0,7
2000                                  352.861          41.381               11,7              5.538                   1,6        25.684                 7,3          3.353                 1,0
2001                                  351.714          45.369               12,9              4.187                   1,2        29.464                 8,4          4.851                 1,4
2002                                  346.514          46.763               13,5              2.401                   0,7        36.701               10,6           5.675                 1,6
2003                                  332.801          43.943               13,2              2.284                   0,7        27.627                 8,3          2.458                 0,7
2004                                  323.236          38.963               12,1              2.142                   0,7        23.984                 7,4          2.846                 0,9
2005                                  318.518          34.417               10,8              2.139                   0,7        20.287                 6,4          3.309                 1,0
2006                                  293.949          29.096                  9,9            1.881                   0,6        17.719                 6,0          2.486                 0,8
2007                                  290.444          27.719                  9,5            1.854                   0,6        15.644                 5,4          2.466                 0,8
2008                                  287.451          26.220                  9,1            1.805                   0,6        14.839                 5,2          2.859                 1,0
2009                                  289.022          25.013                  8,7            1.425                   0,5        14.068                 4,9          2.619                 0,9
2010                                  285.052          23.844                  8,4            1.651                   0,6        13.745                 4,8          3.715                 1,3
2011                                  283.197          22.670                  8,0            1.703                   0,6        13.638                 4,8          2.603                 0,9
2012                                  281.323          22.212                  7,9            2.172                   0,8        12.850                 4,6          2.976                 1,1
2013                                  280.330          22.007                  7,9            2.402                   0,9        12.919                 4,6          3.234                 1,2
2014                                  278.743          21.639                  7,8            2.056                   0,7        12.251                 4,4          3.177                 1,1
2015                                  275.141          21.593                  7,8            1.923                   0,7        12.465                 4,5          3.440                 1,3
2016                                  274.554          21.727                  7,9            2.114                   0,8        11.912                 4,3          3.417                 1,2
2017                                  270.678          21.643                  8,0            2.353                   0,9        12.278                 4,5          3.449                 1,3
2018                                  269.834          22.127                  8,2            3.045                   1,1        12.410                 4,6          3.473                 1,3
2019                                  286.584          23.114                  8,1            3.676                   1,3        11.818                 4,1          3.705                 1,3
2020                                  297.724          24.765                  8,3            4.375                   1,5        12.918                 4,3          4.003                 1,3

     14                                                                                                                        6 V E R M I E T U N G S S I T U AT I O N ( L E E R S TA N D )
Löst man den Leerstand nach deren Ursache auf, zeigt sich,                  nungen auf einigen Teilmärkten. Bei 34,4 Prozent des Leer-
dass 58,2 Prozent des Leerstandes langfristiger Art sind                    stands handelt es sich um eher kurzfristige Effekte (geplante
(mangelnde Nachfrage, geplanter Rückbau oder Unbe-                          Instandhaltung oder Modernisierung, geplanter Verkauf)
wohnbarkeit) und Ausdruck eines Überangebots an Woh-                        bzw. vorhandene Fluktuationseffekte (Mieterwechsel).

Aufteilung des Leerstandes
                                                                                      2019                   2020          Anteil 2020
Vermietungsschwierigkeiten, mangelnde Nachfrage                                     11.818                12.918                 52,1 %
Nutzerwechsel                                                                        3.705                  4.003                16,2 %
Instandsetzung/Modernisierung                                                        3.676                  4.375                17,7 %
sonstige Gründe/ohne genannte Gründe                                                 2.279                  1.834                 7,4 %
Abriss/Rückbau                                                                           959                  945                 3,8 %
Unbewohnbarkeit infolge baulicher Mängel                                                 555                  563                 2,3 %
geplanter Verkauf                                                                        122                  127                 0,5 %
Summe Leerstand                                                                     23.114                24.765               100,0 %

                                              Geplanter Verkauf 1 Prozent

       Unbewohnbarkeit infolge baulicher Mängel 2 Prozent

                                                Abriss/Rückbau 4 Prozent

                                               Sonstige Gründe 8 Prozent

                      Instandsetzung/Modernisierung 18 Prozent

                                                Nutzerwechsel 16 Prozent

           Vermietungsschwierigkeiten/mangelnde Nachfrage
                                               52 Prozent

Die Fluktuationsquote im Jahr 2020 betrug durchschnitt-                     immer noch eine sehr lange Dauer ist, die das enge Ver-
lich 7,0 Prozent (Vorjahr: 6,2 Prozent), wobei die Spann-                   hältnis zwischen den Genossenschaftsmitgliedern und ih-
breite zwischen 0 und 15,6 Prozent liegt. Die im Vergleich                  rer Wohnungsgenossenschaft und somit die Zufriedenheit
zum Vorjahr recht deutlich gestiegene Fluktuationsrate ist                  ausdrückt.
Vorbote eines größeren Bestandswechselprozesses in den
Wohnungsbeständen. Viele Wohnungsgenossenschaften                           Setzt man die Neuvertragsabschlüsse ins Verhältnis zu den
weisen einen überproportionalen Anteil an Menschen älter                    Kündigungen im Geschäftsjahr 2020 ergibt sich eine Wie-
80 Jahre aus. Hier ist in den nächsten Jahren mit verstärk-                 dervermietungsquote der Wohnungen von fast 95 Prozent.
ten Wohnungskündigungen durch Umzug in eine Pflege-                         Dabei ist zwischen einer Wiedervermietungsquote von
einrichtung oder Tod zu rechnen, die auch die Fluktuations-                 98,4 Prozent in den drei Großstädten und nur 91,6 Prozent
rate ansteigen lassen könnte.                                               im restlichen Freistaat zu unterscheiden. Für die ländliche-
                                                                            ren Regionen bedeutet das, dass von zehn freiwerdenden
Rechnet man die Fluktuationsrate um, ergibt sich eine                       Wohnungen im Durchschnitt aktuell nur neun wiederver-
durchschnittliche Nutzungsdauer von 14,3 Jahren, was                        mietet werden.

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                         15
Kreis                Wohnungs-        Leerstand    davon wegen:
                       bestand       insgesamt

                                                       mangelnder geplanter Instandhal-                    sonstiger Leer-
                                                        Nachfrage tung/Modernisierung                       standsformen

                           WE      WE    Prozent      WE    Prozent           WE        Prozent               WE        Prozent

Kreisfreie Städte      139.419   7.045      5,1     2.380       1,7       2.152               1,5         2.513               1,8

Chemnitz, Stadt         22.500   1.587      7,1      837        3,7          480              2,1            270              1,2

Dresden, Stadt          60.861   1.501      2,5      274        0,5          405              0,7            822              1,4

Leipzig, Stadt          56.058   3.957      7,1     1.269       2,3       1.267               2,3         1.421               2,5

Bautzen, Landkreis      22.127   1.899      8,6      892        4,0          237              1,1            770              3,5

Bautzen                 11.255   1.287     11,4      689        6,1          186              1,7            412              3,7

Hoyerswerda              6.702    301       4,5         -       0,0              -            0,0            301              4,5

Kamenz                   4.170    311       7,5      203        4,9            51             1,2              57             1,4

Erzgebirgskreis         18.823   2.601     13,8     1.544       8,2          409              2,2            648              3,4

Annaberg                 3.714    438      11,8      135        3,6            97             2,6            206              5,5

Aue-Schwarzenberg        6.587   1.075     16,3     1.015     15,4             45             0,7              15             0,2

Mittlerer
                         3.725    534      14,3       63        1,7          140              3,8            331              8,9
Erzgebirgskreis

Stollberg                4.797    554      11,5      331        6,9          127              2,6              96             2,0

Görlitz                 17.261   1.886     10,9     1.245       7,2          204              1,2            437              2,5

Görlitz                  5.772    325       5,6       86        1,5            96             1,7            143              2,5

Löbau-Zittau             7.396   1.016     13,7      681        9,2            86             1,2            249              3,4

NOL                      4.093    545      13,3      478      11,7             22             0,5              45             1,1

Leipzig                  9.556    795       8,3      369        3,9            27             0,3            399              4,2

Leipziger Land           6.092    665      10,9      300        4,9              -            0,0            365              6,0

Muldentalkreis           3.464    130       3,8       69        2,0            27             0,8              34             1,0

Meißen                  10.930   1.277     11,7      605        5,5          219              2,0            453              4,1

Meißen                   3.525    153       4,3      117        3,3            16             0,5              20             0,6

Riesa-Großenhain         7.405   1.124     15,2      488        6,6          203              2,7            433              5,8

 16                                                                   6 V E R M I E T U N G S S I T U AT I O N ( L E E R S TA N D )
Kreis                         Wohnungs-                  Leerstand    davon wegen:
                                bestand                 insgesamt

                                                                          mangelnder geplanter Instandhal-   sonstiger Leer-
                                                                           Nachfrage tung/Modernisierung      standsformen

                                              WE      WE    Prozent      WE    Prozent      WE     Prozent     WE    Prozent

Mittelsachsen                        18.960         2.025     10,7     1.209       6,4      345        1,8    471       2,5

Döbeln                                 3.777         287       7,6       81        2,1       37        1,0    169       4,5

Freiberg                               8.081         811      10,0      438        5,4      230        2,8    143       1,8

Mittweida                              7.102         927      13,1      690        9,7       78        1,1    159       2,2

Nordsachsen                            6.502         728      11,2      440        6,8       48        0,7    240       3,7

Delitzsch                              3.300         479      14,5      341      10,3        48        1,5     90       2,7

Torgau-Oschatz                         3.202         249       7,8       99        3,1         -       0,0    150       4,7

Sächsische Schweiz-
Osterzgebirge                        11.773          597       5,1      293        2,5       80        0,7    224       1,9

Sächsische Schweiz                     6.128         442       7,2      263        4,3       55        0,9    124       2,0

Weißeritzkreis                         5.645         155       2,7       30        0,5       25        0,4    100       1,8

Vogtlandkreis                        12.066         1.446     12,0      977        8,1       61        0,5    408       3,4

Plauen, Stadt                          4.589         581      12,7      301        6,6         -       0,0    280       6,1

Vogtlandkreis                          7.477         865      11,6      676        9,0       61        0,8    128       1,7

Zwickau                              20.805         3.155     15,2     2.043       9,8      584        2,8    528       2,5

Chemnitzer Land                        7.586        1.076     14,2      708        9,3       44        0,6    324       4,3

Zwickau, Stadt                         8.556        1.378     16,1      733        8,6      474        5,5    171       2,0

Zwickauer Land                         4.663         701      15,0      602      12,9        66        1,4     33       0,7

Sonstige (z. T.
                                       9.502        1.311     13,8      921        9,7        9        0,1    381       4,0
außerhalb Sachsens)

Summe                              297.724         24.765      8,3    12.918       4,3    4.375        1,5   7.472      2,5

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                             17
Leerstand nach Landkreisen
                                                      

                              nssssnnzszz
                             EEEttttEEtEttttttEEEtttEE
                             ttttEttttttttEtEE
                                                                                                                                          zzsnzzz
                                             Nordsachsen
                                            
                                                                                                                        EEEttttE-
                                                                                                                                       Görlitz
                                                                                                               nnuzzzz                    EtEttttttttEtEttEE
                                                                                                                                          ttttEtttttttEEEEtEE
              gzzgzzs                                                                                   EEEttttEEtEttttttttEttttEE
                                                                                                                                        
                                                                           nzznzz                                 Bautzen               
                                                                  EEEttttEEtEttttttttEEEttEE            ttttEtttttttEEEEtEE             
                              Leipzig                                                                     
                                                                  ttttEtttttttEttttEE
                                                                                  Meißen
                                                                                                          
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                                                                           
               EEEttttEEtEttttttEEEEEtEE
                                  Leipzig Landkreis
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                               
                               
                                                                                         nszsszz
                                                                                               Dresden
                                            nzzzznsnnzszz
                                                         Mittelsachsen
                                            EEEttttEEtEtttttttEEEEttEE
                                                                   --nzszsnzz--nzuzzz-
                                                                                                Sächsische Schweiz-
                                            ttttEtttttttEttEtEE
                                                                             eszzszszszssz
                                                                                                   Osterzgebirge
                                                                                     EEEttttEEtEttttttttEttEtEE
                                                                                          
                                                                                     ttttEttttttEEttEE
                                                                                          

                           uuznsnu         zzzzzzzzChemnitz
                                          Zwickau
                                
                 EEEttttE-      
                EtEttttttttEEtEtEE
                                                                                
                ttttEttttttEEtEEtEE                        Erzgebirgskreis                         
                                             sszszszssssszzs                                       
                                                
                                                                                            Leerstand
                                    EEEttttEEtEtttttttEEEtEtEE                                                   
                                    ttttEtttttttEEtttEE                                                                                
                      Vogtlandkreis
                                                                                                                            
                                                                                                  
      sssznnzssszzs
                
                                                                                                                            
  EEEttttEEtEttttttttEtEEtEE                                                                                               
  ttttEtttttttEEEEtEE
                                                                                                                           
                                                                                                                          

                                                                                                                 Dresden: 1.501 von 60.861 WE leerstehend
                                                                                                                 Leipzig: 3.957 von 56.058 WE leerstehend
                                         Kartengrundlage: 2017, © Lutum+Tappert                                  Chemnitz: 1.587 von 22.500 WE leerstehend

                                                                                                            

 18                                                           6 V E R M I E T U N G S S I T U AT I O N ( L E E R S TA N D )      7 MIETEN UND BETRIEBSKOSTEN
7          MIETEN UND BETRIEBSKOSTEN

Die durchschnittlichen Mieten (bei Wohnungsgenossen-                                  Der Anstieg der Nutzungsgebühr ist dabei primär auf die
schaften Nutzungsgebühren genannt) und Betriebskosten                                 Neubauaktivität sowie die Modernisierungen im Bestand
werden jährlich auf Basis der Miete und der Vorauszahlun-                             mit entsprechenden Modernisierungsumlagen zurückzu-
gen für Dezember des jeweiligen Jahres berechnet.                                     führen.

Die in sächsischen Wohnungsgenossenschaften gezahlte                                  Innerhalb Sachsens variiert die Höhe der Nutzungsgebüh-
Nutzungsgebühr (entspricht Nettokaltmiete) betrug im                                  ren stark. Dabei reicht die Bandbreite auf Unternehmens­
Dezember 2020 durchschnittlich 5,11 Euro pro Quad-                                    ebene von 3,08 Euro pro Quadratmeter bis 5,97 Euro pro
ratmeter Wohnfläche. Damit ist sie gegenüber dem Vor-                                 Quadratmeter Wohnfläche. Die Höhe der Nutzungsgebühr
jahr (5,03 Euro pro Quadratmeter) um 0,08 Euro oder                                   ist stark abhängig von Ausstattung und Lage der Wohnung
1,6 Prozent pro Quadratmeter Wohnfläche gestiegen.                                    sowie vom regionalen Wohnungsmarkt.

Durchschnittliche Nettokaltmiete nach Landkreisen

                                nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn

                                    nssssnnzszz
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                                               nssssnnzszz                                                                       zzsnzzz
                  gzzgzzs                         --                                          nnuzzzz
                                                                                                                                  
                   -                                                                           --
                                                                        nzznzz
                                                                        --
                        gzzgzzs-gnzssszzs                                                                                        zzsnzzz
                               gzzgzzs                                                                  nnuzzzz
                             --                                                                                             --
                                -                                                                   --
                                                                              nzznzz
                                                                                   nszsszz
                                                                              --
                                     gzzgzzs-gnzssszzs                                €
                                          --
                                                nzzzznsnnzszz                     --nzszsnzz--nzuzzz-
                                                                                          nszsszz
                                                    --                                --
                                                                                     eszzszszszssz
                                                                                         --
                                                            nzzzznsnnzszz             --nzszsnzz--nzuzzz-
                                              zzzzzzzz
                                                                --                  eszzszszszssz
                                               --
                                                                                             --
                          uuznsnu
                                                     zzzzzzzz
                           --                    --
                                       uuznsnu
                                        --
                                             sszszszssssszzs
                                                  --
                                                      sszszszssssszzs
                                                          --                                              Nettokaltmiete (EUR/qm)
           sssznnzssszzs
                                                                                                              )ttt))tttt5tttt))))))t)
                                                                                                                          ttttt       0t0t
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                            --                                                                                0tt0   555tttttt   0ttt
                                                                                                                   0ttt   555tttttt   0tt0
                                                                                                                   0tt0   555tttttt   0t0t
                                                                                                                   0t0t   555tttttt   0tt0
                                                  Kartengrundlage: 2017, © Lutum+Tappert                           0tt0   ttttttrt

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                                  19

                                                                                              tttttttttttttttttttttttttttttttttttttt
Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften bieten be-                                Weitere 38,8 Prozent haben vertraglich gebundene Mie-
zahlbares Wohnen für alle Bevölkerungsschichten. Das                               ten zwischen 5,01 und 6,00 Euro. Die 12,2 Prozent der
verdeutlicht eine detaillierte Auswertung der Bestands-                            Mieten im Bereich von 6,01 bis 7,00 Euro sind u. a. in
mietverträge und Clusterung im Mietpreisbereich. Ins-                              überdurchschnittlich modernisierten Gebäuden im länd-
gesamt 45,5 Prozent der Mietwohnungen haben ver-                                   lichen Raum oder im urbanen Raum zu finden. Nur 1,0
traglich vereinbarte Mieten bis 5,00 Euro. Hierunter                               Prozent aller weisen Mieten über 8,00 Euro aus, davon
fallen vor allem langjährige Mietverträge, Mietverträge                            etwa jede Zehnte über 10,00 Euro. Diese Wohnungen
in Märkten mit hohem Leerstand oder Mietverträge für                               sind fast ausschließlich im Bereich des Neubaus der letz-
Wohnungen in eher teilmodernisierten Wohngebäuden.                                 ten Jahre angesiedelt.

Verteilung der Bestandsmietverträge nach Mietpreisbereich

                                                                                                                        12,2 %

                                                                                                                                            2,6 %

                                                                                                                                                0,1 %
                                                                                                                                                    ▼
  38,8 %                                                          38,1 %                                                7,4 %               0,9 %

       bis 4,00 €            4,01 bis 5,00 €    5,01 bis 6,00 €            6,01 bis 7,00 €    7,01 bis 8,00 €     8,01 bis 10,00 €   über 10,00 €

Die Vorauszahlungen für kalte und warme Betriebskosten                             triebskosten, die primär den Anstieg der kommunalen Ge-
betrugen im Dezember 2020 insgesamt 2,24 Euro pro Qua-                             bühren für Abfall, Abwasser etc. sowie überwiegend externe
dratmeter und sind gegenüber dem Vorjahr (2,19 Euro pro                            Kosten für Hausmeister, Grünpflege und Winterdienst wider-
Quadratmeter) um 5 Cent pro Quadratmeter gestiegen. Die                            spiegeln. Die Kosten für warme Betriebskosten erhöhten sich
Erhöhung resultierte dabei überwiegend aus den kalten Be-                          um 1 Cent auf 1,03 Euro pro Quadratmeter nur marginal.

Entwicklung der Betriebskosten
EUR/m²

1,18

1,14

1,10

1,06

1,02

0,98

0,94

0,90

0,86

0,82

0,78

0,74
            1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                     kalte Betriebskosten             warme Betriebskosten

  20                                                                                                            7 MIETEN UND BETRIEBSKOSTEN
Die Gesamtmiete inklusive aller Betriebskosten liegt somit                                           lastung monatlich rund 7,05 Euro über dem Vorjahreswert.
im Durchschnitt bei 7,35 Euro pro Quadratmeter Wohn-                                                 Insgesamt kostete eine durchschnittliche Wohnung somit
fläche (Vorjahr: 7,22 Euro) und somit 13 Cent über dem                                               432,10 Euro pro Monat. Damit garantieren die sächsischen
Vorjahresniveau. Für eine durchschnittliche Genossen-                                                Wohnungsgenossenschaften weiterhin bezahlbares Woh-
schaftswohnung (58,79 Quadratmeter) lag die Gesamtbe-                                                nen für rund eine halbe Million Sachsen.

Wohnkosten (gesamt)
                                                                                                                                                                                      gesamt
                                                                                                                                                                                      EUR/m²

2020                                                          5,11                                                                      1,21                         1,03              7,35

2019                                                       5,03                                                                     1,17                            1,02               7,22

2018                                                       4,90                                                                  1,15                         1,02                     7,07

2017                                                       4,82                                                                 1,13                         1,00                      6,95

2016                                                       4,76                                                              1,08                           1,06                       6,90

2015                                                       4,70                                                             1,10                        1,06                           6,86

2014                                                      4,64                                                             1,09                        1,09                            6,82

2013                                                      4,59                                                           1,07                          1,07                            6,73

2012                                                      4,55                                                           1,07                        1,03                              6,65

2011                                                      4,52                                                           1,06                        1,05                              6,63

2010                                                     4,49                                                         1,04                       1,03                                  6,56

2009                                                     4,44                                                        1,02                       1,02                                   6,48

2008                                                   4,39                                                         1,00                       0,95                                    6,34

2007                                                   4,35                                                       1,00                        0,95                                     6,30

2006                                               4,28                                                      1,00                       0,91                                           6,19

2005                                               4,15                                                      0,98                      0,91                                            6,04

2004                                               4,10                                                     0,97                       0,89                                            5,96

2003                                               4,06                                                    0,95                    0,88                                                5,89

2002                                              3,95                                                    0,94                  0,84                                                   5,73

2001                                              3,83                                                0,94                   0,83                                                      5,60

2000                                            3,85                                                 0,94                  0,75                                                        5,54

1999                                            3,79                                               0,91              0,82                                                              5,52

1998                                           3,66                                                0,96                  0,84                                                          5,46

1997                                       3,47                                             0,97                    0,89                                                               5,33

1996                                    3,19                                        0,94                   0,94                                                                        5,07

1995                                    3,05                                      0,87                    1,03                                                                         4,95

1994                             2,55                                   0,81                1,14                                                                                       4,50

       0                  1                       2                      3                  4                         5                          6                          7     8
       0,00               1,00                     2,00                 3,00                 4,00                     5,00                       6,00                      7,00

                    Nutzungsgebühren                                 kalte Betriebskosten                           warme Betriebskosten

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                                                                               21
8       ERLÖSSCHMÄLERUNGEN UND MIETSCHULDEN

Die voraussichtlichen Mietausfälle im Jahr 2020 betragen       lich nicht gefährdend. Somit kann festgehalten werden,
71,8 Mio. Euro (Vorjahr: 65,5 Mio. Euro). Im Verhältnis zu     dass die sächsischen Wohnungsgenossenschaften bisher
den Nettosollmieten beträgt der durchschnittliche Mie-         sehr gut durch die Pandemie gekommen sind. Nicht zu-
tausfall 6,7 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent). 91,3 Prozent der   letzt haben auch das enge Verhältnis zwischen den Ge-
Miet­ausfälle (65,6 Mio. Euro) resultieren aus Leerständen.    nossenschaften und ihren Mitgliedern dazu geführt, dass
                                                               man in vielen Fällen frühzeitig individuelle Lösungen und
Die bis zum 31.12.2020 aufgelaufenen Forderungen aus           Ratenzahlungsmöglichkeiten finden konnte. Auch durch
der Vermietung (Mietschulden) betragen 7,8 Mio. Euro           staatliche Hilfen wie das Kurzarbeitergeld konnten gra-
(Vorjahr 7,0 Mio. Euro) und machen somit einen Anteil          vierende Mietausfälle abgefedert werden. Vorteilhaft für
von lediglich 0,7 Prozent der Nettosollmieteinnahmen aus.      die sächsischen Wohnungsgenossenschaften war hierbei
Gegenüber dem Vorjahr sind die Mietschulden somit um           zudem der geringe Anteil an Gewerbeimmobilien, die mit
nur 800.000 Euro gestiegen. Unterstellt man ein operativ       2.331 an der Zahl nur einen Anteil von knapp 0,8 Prozent
konstantes Mietschuldenniveau wie in den letzten Jahren,       ausmachen. Auch handelt es sich bei den Gewerbeein-
kann davon ausgegangen werden, dass diese Summe                heiten um eher kleine Einheiten mit durchschnittlich 82,5
auf pandemiebedingte Mietstundungen und Mietausfäl-            Quadratmeter, so dass die Mietbelastung insgesamt für
le zurückzuführen ist. Der Betrag ist nicht unerheblich,       die Gewerbemieter eher gering ist und Mietausfälle oft
aber mit unter 1 Promille der Nettosollmieten wirtschaft-      verhindert werden konnten.

 22                                                                     8 ERLÖSSCHMÄLERUNGEN UND MIETSCHULDEN
Mietausfälle und Mietschulden

Jahr                                          Mietausfälle            davon:   Mietschulden
                                               insgesamt     wegen Leerstand
                                                 Mio. EUR           Mio. EUR       Mio. EUR
1994                                                   6,8               4,9            1,5
1995                                                  10,1               7,5            6,2
1996                                                  16,3              13,5            7,7
1997                                                  27,3              24,7           11,8
1998                                                 49,7               47,1           11,8
1999                                                 96,3               66,0           12,4
2000                                                 95,7               93,1           14,4
2001                                                109,7              107,3           13,9
2002                                                121,7              117,0           14,9
2003                                                123,1              117,8           14,2
2004                                                110,2              107,3           13,1
2005                                                102,2               97,3           12,5
2006                                                 88,5               84,9           10,7
2007                                                 76,5               72,7           10,7
2008                                                 72,7               69,1            9,3
2009                                                 72,3               68,7            8,8
2010                                                 70,7               62,0            8,5
2011                                                 65,4               61,6            8,9
2012                                                 64,6               61,4            7,8
2013                                                 63,1               58,4            7,9
2014                                                 61,9               57,2            7,9
2015                                                 62,1               57,2            8,0
2016                                                 61,8               57,4            7,4
2017                                                 60,8               56,5            7,3
2018                                                 63,1               58,2            7,0
2019                                                 65,5               60,2            7,0
2020                                                 71,8               65,6            7,8

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                             23
9           (TEIL-)RÜCKBAU UND NEUBAU

Bis zum 31.12.2020 haben die sächsischen Wohnungsge-                     fen. Damit hat sich auch im Berichtsjahr die seit 2015
nossenschaften insgesamt 34.334 Wohnungen und damit                      konstante Bandbreite zwischen 300 und 500 Wohnein-
einen signifikanten Teil ihres Vermögens durch den Rück-                 heiten p. a. bestätigt. Der Neubau ist eine wichtige Säule
bau ganzer Gebäude oder teilweisen Rückbau vom Markt                     in der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wohnungsbe-
genommen. Davon entfallen auf das abgeschlossene Ge-                     stände, nicht nur im urbanen Raum. Gleichwohl bedient
schäftsjahr 2020 insgesamt 501 Wohnungen (Vorjahr: 248                   der Neubau mit Mietpreisen von mindestens 9 bis 10
Wohnungen). Der deutliche Anstieg ist eine Konsequenz                    Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nur eine vergleichs-
der seit 2014 wieder steigenden Leerstände bei den säch-                 weise kleine Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund sind die
sischen Wohnungsgenossenschaften, die das Überangebot                    Neubauvorhaben insgesamt überwiegend kleinteiliger
in vielen Regionen wieder steigen lassen.                                Natur zwischen zehn und 30 Wohnungen pro Baupro-
                                                                         jekt. Ferner zeigt sich bei der konstanten Bandbreite des
Auch für 2021 sind bereits fast 600 Wohnungen für den                    Neubaus der letzten Jahre eine gewisse Kapazitätsgrenze
Rückbau vorgemerkt. Für die nächsten Jahre muss mit ei-                  für Bauprozesse; sowohl innerhalb der Wohnungsgenos-
nem jährlichen Anstieg des Leerstands (vor Rückbau) von                  senschaften selbst, als auch bei Planungs- und Handwer-
0,2 bis 0,4 Prozentpunkten gerechnet werden. Das ent-                    kerkapazitäten.
spricht 600 bis 1.200 Wohnungen pro Jahr. Insofern ist
davon auszugehen, dass der Rückstand in den nächsten                     Die Neubauprojekte verteilen sich ziemlich genau je zur
Jahren auf einem Niveau von mind. 500 Wohnungen pro                      Hälfte auf die drei Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig
Jahr verharren wird.                                                     sowie die Gebiete außerhalb der drei Großstädte. Gute
                                                                         Beispiele für fertiggestellte Neubauprojekte außerhalb der
Im Jahr 2020 wurden bei den sächsischen Wohnungsge-                      Ballungszentren lassen sich u. a. in Hoyerswerda, Neugers-
nossenschaften insgesamt 411 Wohnungen neu geschaf-                      dorf, Radeberg, Riesa, Böhlen oder Wilkau-Haßlau finden.

Entwicklung Neubau (WE p.a.)

Anzahl WE

600

500

400

300

200

100

  0
            2007   2008   2009   2010    2011    2012    2013    2014    2015    2016   2017   2018   2019   2020   2021*

* Prognose der sächsischen Wohnungsgenossenschaften für das Geschäftsjahr 2021

  24                                                                                                  9 (TEIL-)RÜCKBAU UND NEUBAU
Top 10 der fertiggestellten Neubauprojekte 2020

         Leipzig (Stadt)   1
                 Dresden   2
                 Cottbus   3
             Radeberg      4
             Chemnitz      5
Ebersbach-Neugersdorf      6
                   Riesa   7
          Hoyerswerda      8
                  Böhlen   9
        Wilkau-Haßlau      10
Anzahl der neugebauten WE 0                              20                     40                              60                         80                      100

Für das Jahr 2021 sind bei den sächsischen Wohnungsge-                                       2019 – auch künftig im Bestand mehr Wohnungen durch
nossenschaften die Fertigstellung von insgesamt 516 Woh-                                     Rückbau vom Markt genommen werden, als durch Neubau
nungen geplant. Die leichte Steigerung gegenüber 2020                                        entstehen.
resultiert vor allem aus leichten Verzögerungen, die durch
die Pandemie hervorgerufen wurden.                                                           Für das Jahr 2022 ist der Neubau von 499 Wohnungen avi-
                                                                                             siert. Mit 483 Wohnungen sind fast genauso viele für den
Gleichzeitig sind für 2021 insgesamt 593 Wohneinheiten                                       Rückbau vorgemerkt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre
verbindlich für den Rückbau vorgemerkt. Somit muss da-                                       sind weitere knapp 1.500 Wohnungen bereits heute ver-
von ausgegangen werden, dass – mit Ausnahme des Jahres                                       bindlich für den Rückbau vorgemerkt.

                                0
Entwicklung von Rückbau und Neubau                   20                        40                         60                               80                    100                    120
Anzahl WE

5.000

4.500

4.000

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

  500

    0
          2000     2001    2002     2003   2004   2005    2006   2007   2008   2009   2010    2011       2012        2013   2014    2015   2016   2017    2018   2019    2020   2021*

                       Rückbau (WE)                    Neubau (WE)
                                           Nutzungsgebühren                       kalte Betriebskosten                             warme Betriebskosten

* Prognose der sächsischen Wohnungsgenossenschaften für das Geschäftsjahr 2021

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                                                                                      25
10 ENERGIEVERBRÄUCHE UND
      BEHEIZUNGSSTRUKTUR

   Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften arbeiten                                                      Klimaschutzgesetzes (Entwurf), die eine Reduktion der
   seit Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck ihrer                                                   Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors um 68 %
   Wohnungsbestände zu verbessern. So konnten die Ver-                                                    bis 2030 vorsehen, schon zehn Jahre vorher fast erfüllt.
   bräuche der Wohnungsbestände seit 1990 signifikant                                                     Berücksichtigt man zusätzlich, dass sich seit 1990 nicht
   von 227,03 auf mittlerweile 89,5 kWh pro Quadratmeter                                                  nur der Verbrauch, sondern auch die Energieträger ver-
   Wohnfläche reduziert werden. Das entspricht (von 1990                                                  ändert und somit die CO2-Anteile deutlich gemindert ha-
   bis 2020) einer Ersparnis von 60,6 Prozent gegenüber dem                                               ben (z. B. durch Einbindung regenerativer Energien und
   Jahr der Wiedervereinigung. Somit haben die sächsischen                                                Kraft-Wärme-Kopplung) sind die angestrebten CO2-Re-
   Wohnungsgenossenschaften selbst die höheren Anfor-                                                     duktionen im Wohnungsbestand vermutlich sogar heute
   derungen auf Basis der jüngst vorgelegten Novelle des                                                  schon vollständig erreicht.

   Entwicklung des spezifischen Wärmeverbrauchs (kWh/qm) seit 1990

                       250
                                227,0                                                Pfad Klimaschutzgesetz (Entwurf) 2030 Bundesregierung bezogen auf 1990
                                                                                  (bezogen auf die Verbräuche 1990 läge das Ziel für 2030 bei ca. 72,6 kWh/qm)
                       200
Verbrauch in kWh/qm

                       150

                                                                                                                                             89,5
                                                                                                                       101,0
                       100

                           50

                            0
                                 1990

                                        1992

                                               1994

                                                      1996

                                                             1998

                                                                    2000

                                                                           2002

                                                                                    2004

                                                                                           2006

                                                                                                  2008

                                                                                                         2010

                                                                                                                2012

                                                                                                                        2014

                                                                                                                               2016

                                                                                                                                      2018

                                                                                                                                             2020

                                                                                                                                                    2022

                                                                                                                                                           2024

                                                                                                                                                                  2026

                                                                                                                                                                         2028

                                                                                                                                                                                2030

   Immanent für den Bestand der Wohnungsgenossenschaf-                                                    und sind vor allem noch in sehr ländlichen Regionen ohne
   ten ist ein hoher Anteil an fernwärmebeheizten Bestän-                                                 Fernwärmesysteme und ohne Gasanschluss zu finden.
   den, die 78,2 Prozent des Verbrauchs ausmachen. Weitere                                                Reichlich 2 Prozent des Verbrauchs gehen auf Wärmever-
   18,9 Prozent des Verbrauchs sind auf Heizungssysteme auf                                               sorgungssysteme sonstiger Quellen zurück. Hierbei reicht
   Basis von Erdgas zurückzuführen. Ölheizungen spielen                                                   das Spektrum von Biomasse über Pellets bis hin zu strom-
   mit knapp einem Prozent eine eher untergeordnete Rolle                                                 basierten Heizungen (Nachtspeicher, Wärmepumpe etc.).

   3                  vgl. VSWG, 2013: CO2-Studie

                      26                                                                                        10 ENERGIEVERBRÄUCHE UND BEHEIZUNGSSTRUKTUR
Verteilung des Verbrauchs nach Energieträgern

      Sonstige 2,3 Prozent

               Öl 0,6 Prozent

          Gas 18,9 Prozent

Fernwärme 78,2 Prozent

In den letzten 30 Jahren wurden rund 98 Prozent aller            Abhängigkeit von den Fernwärmeversorgern bzw. Stadt-
Bestände der sächsischen Wohnungsgenossenschaften ei-            werken.
ner zumindest teilweisen energetischen Sanierung un-
terzogen. Somit sind die Potenziale, die sich aufgrund der       Auch im Bereich der erneuerbaren Energien engagieren sich
Gebäudehülle generieren lassen, nahezu erschöpft, weil           die sächsischen Wohnungsgenossenschaften im Rahmen ihrer
es wirtschaftlich und energetisch i. d. R. nicht sinnvoll ist,   Möglichkeiten. Limitierend sind hierbei vor allem steuerliche
eine bereits vorhandene Fassadendämmung durch eine               Faktoren, die seit Jahren einen Großteil des Potenzials unge-
neue oder eine zweite (Aufdopplung) zu verbessern. Wei-          nutzt lassen. Gleichwohl betreiben die Wohnungsgenossen-
tere Effekte lassen sich somit nur auf Seiten des Verbrau-       schaften insgesamt rund 70 solarthermische Anlagen sowie
chers (MieterIn) sowie der Energieträger selbst (hierbei vor     ca. 70 PV-Anlagen. Aufgrund der steuerlichen Thematik wer-
allem Fernwärme) erzielen. Insbesondere aufgrund des             den letztere in 84 Prozent der Fälle durch einen Dritten und
hohen Fernwärmeanteils gibt es hier jedoch eine starke           somit nicht das Wohnungsunternehmen selbst betrieben.

V S W G J A H R E S S TAT I S T I K 2 0 2 0                                                                              27
11 VSWG-GESCHÄFTSKLIMAINDEX

In vielen Bereichen der Wirtschaft ist der Geschäfts­                    negative Erwartungen haben. Der Wert selbst ist nur be-
klimaindex des ifo-Instituts ein wichtiger Indikator zur                 dingt aussagefähig, da er lediglich subjektive „Stimmun-
Beurteilung der geschäftlichen Entwicklung. Dabei werden                 gen“ einfängt. Aussagekraft gewinnen die Werte erst im
sowohl die (jeweils subjektive) aktuelle als auch zukünftige             Zeitverlauf, in dem sie Entwicklungen verdeutlichen.
Lage berücksichtigt. Der Index bietet dabei die Möglichkeit,
durch viele Meinungen ein Maß für die wirtschaftliche Ent-               2020 lässt für die sächsischen Wohnungsgenossenschaf-
wicklung zu errechnen.                                                   ten eine weitere Verschlechterung des Geschäftsklimas
                                                                         erkennen. Anders als in der Vergangenheit tragen hierzu
Basierend auf dem ifo-Index bildet der Verband Sächsischer               nicht nur sich eintrübende Zukunftserwartungen, sondern
Wohnungsgenossenschaften e. V. seit 2014 (rückwirkend                    zunehmend auch eine schlechtere Beurteilung der Ge-
bis 2009) das Geschäftsklima seiner Mitglieder ab. Die                   genwart bei. Mit 9,1 Punkten hat sich die Einschätzung
Werte basieren dabei auf Einschätzungen der aktuellen                    zum Heute noch mehr verschlechtert als die Einschätzung
Lage (A) und Zukunftserwartungen (Z). Die Berechnung er-                 der Zukunft, die um 4,2 Punkte nachgab. Somit lässt sich
folgt gemäß der folgenden Formel:                                        schlussfolgern, dass negative Erwartungen aus der Vergan-
                                                                         genheit zum Teil erfüllt wurden und auf die gegenwärtige
                                                                         Lage durchschlagen.

Für beide „Kategorien“ reicht die Skala von -200 (alle Un-               Das Gesamtklima liegt aktuell bei 21,6 Punkten. Das heißt,
ternehmen beurteilen die aktuelle bzw. zukünftige Lage                   dass die Zahl derer, die die Lage als noch einigermaßen po-
sehr schlecht) bis +200 (alle Unternehmen beurteilen die                 sitiv bewerten zwar noch überwiegt, die Wahrnehmungen
aktuelle bzw. zukünftige Lage sehr gut). Ein Wert von 0                  jedoch in Richtung einer Ausgeglichenheit zwischen positi-
verdeutlicht, dass genauso viele Unternehmen positive wie                ver und negativer Wahrnehmung tendiert (0-Wert).

VSWG-Geschäftsklimaindex für die sächsischen Wohnungsgenossenschaften

Punkte

100
                                                                                 89,9                       86,4
                                                                                              81,6                 80,1    83,2
                                                  80,1         79,3    79,7                                                         74,1
 80              76,0            74,9   75,7
         68,5

 60                                                                                           50,9
                                                                                 39,1                       36,5
 40                                               32,6         30,7    31,8
                 30,0            29,3   29,6                                                                       28,5    27,9
         25,3                                                                                 23,5                                  21,6
 20

                                                                                 –2,8                       -4,7
  0              –8,4            –8,7   –8,9      –6,8         –9,4    –7,9
         –10,9                                                                                                     -13,6
                                                                                                                           -16,7   -20,9
– 20
         2009    2010            2011   2012       2013         2014   2015      2016         2017          2018   2019    2020    2021

                 Aktuelle Lage                 Geschäftsklimaindex             Zukunftserwartung (2 bis 3 Jahre)

   28                                                                                                   11 VSWG-GESCHÄFTSKLIMAINDEX
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