EY Bankenbarometer 2018 - 10 Jahre nach der Finanzkrise - Aufbruchstimmung? Medienkonferenz 11. Januar 2018
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EY Bankenbarometer 2018 10 Jahre nach der Finanzkrise – Aufbruchstimmung? Medienkonferenz 11. Januar 2018
Einleitung Patrick Schwaller Managing Partner Audit Financial Services Design der Studie Maagplatz 1 ► 8005 Zürich Telefon: +41 58 289 69 30 Marktumfeld der Banken patrick.schwaller@ch.ey.com ► ► Operative Geschäftsentwicklung Olaf Toepfer Partner Leiter Banking & Capital Markets ► Negativzinsen Maagplatz 1 8005 Zürich ► Automatischer Informationsaustausch Telefon: +41 58 286 44 71 olaf.toepfer@ch.ey.com ► Finanzmarktregulierung ► Kreditgeschäft ► Strukturwandel und FinTech ► Fokusthemen 2018 ► Ausblick – Banking in 7 bis 10 Jahren ► Kernaussagen Page 1
Design der Studie ► Befragung durch EY im November 2017 2017: 70% ► Befragung von 100 Banken in der Schweiz1 2016: 74% 2015: 76% ► Achte Durchführung seit 2010 2017: 23% 2016: 19% 2015: 20% 2017: 7% 2016: 7% 2015: 4% Aufteilung des Befragungssamples Bankengrösse nach Banktyp 2017 2016 2015 Kundenvermögen 2017 2016 2015 Privatbanken2 31% 27% 39% Unter 5 Mrd. Franken 52% 68% 55% Auslandsbanken 33% 23% 20% Zwischen 5 und 10 Mrd. Franken 14% 13% 17% Regionalbanken 22% 34% 29% Zwischen 10 und 50 Mrd. Franken 22% 13% 21% Kantonalbanken 14% 16% 12% Über 50 Mrd. Franken 12% 6% 7% 1 Die Schweizer Einheiten der zwei Grossbanken wurden befragt und sind in die generellen Auswertungen eingeflossen, werden aber in den Auswertungen nach Bankentyp nicht berücksichtigt 2 Inklusive Vermögensverwaltungsbanken Page 3
Ausserordentliche volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen Devisen Zinsen Börsen Geldmenge 2.8 4.9 250 700 2.6 4.4 230 600 2.4 3.9 210 3.4 2.2 190 500 2.9 2 2.4 170 400 1.8 1.9 150 1.6 1.4 300 130 1.4 0.9 0.4 110 200 1.2 -0.1 90 1 -0.6 100 70 0.8 -1.1 50 - 0.6 -1.6 MSCI WORLD MSCI USA Bargeldumlauf Sichteinlagen EUR GBP USD JPY 3M 12M 5J 10J MSCI EUROPE MSCI SWITZERLAND Trans'konti Geldmenge M1 Quellen: www.snb.ch, www.msci.com; Zinsen in %, Geldmenge in Mrd. CHF ► Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Finanzwelt 2007 in ihren Grundfesten erschüttert. Die Zentralbanken verfolgen seither eine Tiefzinspolitik und fluten die Märkte mit Liquidität. In der Folge sind die Preise vieler Anlagenklassen stark angestiegen, was sich an den Börsenhöchstständen im In- und Ausland sowie den Immobilienpreisen reflektiert. ► Die ausserordentlichen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen halten nun schon seit einigen Jahren an, fundamentale ökonomische Gesetzmässigkeiten wie z.B. der Zins als Preismechanismus wurden geradezu unter Narkose gesetzt und die Risiken für Korrekturen auf den Kapitalmärkten sollten nicht unterschätzt werden. Der Handlungsspielraum der Nationalbanken auf zukünftige Krisen zu reagieren ist vor dem Hintergrund ihrer Bilanzstrukturen und des gegenwärtigen Zinsniveaus vermutlich stark eingeschränkt. Page 5
Volumenwachstum — höhere Risiken, weniger Rendite 2000 (in Mrd CHF) 2000 2005 2010 2015 2016 in % - 2016 Bilanzsumme 2'125 2'847 2'715 3'026 3'101 976 46% Hypotheken 513 647 767 943 968 455 89% Kundeneinlagen 885 1'211 1'389 1'723 1'771 886 100% Wertpapierbestände 3'716 4'412 4'453 5'588 5'654 1'938 52% 2000 2000 2005 2010 2015 2016 in % - 2016 Anzahl Banken 375 337 320 266 261 -114 -30% Anzahl Filialen in der Schweiz 3'809 3'535 3'442 3'167 3'029 -780 -20% Anzahl Mitarbeiter (FTE) 124'998 119'464 132'013 123'889 120'843 -4'155 -3% Geschäftserfolg (in CHF Mrd) 68.7 68.6 61.5 63.7 61.9 -6.8 -10% Geschäftserfolg / FTE (in TCHF) 549.4 574.2 465.9 514.0 512.2 -37.2 -7% Quelle: www.snb.ch ► Die Banken haben ihre Geschäftsvolumen seit dem Jahr 2000 deutlich erhöht. Die aggregierte Bilanzsumme aller Banken in der Schweiz hat in diesem Zeitraum um mehr als 46 Prozent zugenommen. Dabei haben die Hypothekarkredite der Banken noch stärker zugelegt (89 Prozent). Auch im Anlagegeschäft gelang es den Banken weiterhin Vermögen anzuziehen: Die Wertpapierbestände der Bankkunden haben sich in den letzten 16 Jahren um 52 Prozent erhöht. ► Dieses gewaltige Wachstum der Geschäftsvolumen spiegelt sich jedoch nicht in den Erfolgsrechnungen der Banken wider. Der aggregierte Geschäftserfolg der Banken ist in der Vergleichsperiode sogar um 10 Prozent gesunken. Die Gründe für diese Entwicklung sind in der Margenerosion im klassischen Bankgeschäft der Schweizer Banken zu suchen. Page 6
Volatile, sinkende Gewinne 2000 (in Mrd CHF) 2000 2005 2010 2015 2016 in % - 2016 Zinserfolg 23.7 22.5 19.8 23.8 23.4 -0.3 1% Kommissionserfolg 28.9 28.0 24.9 22.4 20.9 -8.0 -28% Handelserfolg 12.5 11.2 11.8 8.6 6.2 -6.3 -51% Übriger Erfolg 3.7 6.9 5.0 8.9 11.4 7.7 210% Geschäftserfolg 68.7 68.6 61.5 63.7 61.9 -6.8 -10% Personalaufwand -24.1 -26.2 -29.2 -25.9 -26.1 -2.0 8% Sachaufwand -13.4 -12.8 -13.3 -18.8 -19.9 -6.5 49% Geschäftsaufwand -37.5 -39.0 -42.5 -44.7 -46.0 -8.5 23% WB / Abschreibungen -8.3 -4.9 -11.2 -12.0 -7.9 0.4 -5% Ausserordentlicher Erfolg 0.2 4.7 4.1 11.2 2.3 2.1 >100 Steuern -3.8 -4.8 -1.3 -2.2 -2.3 1.5 -39% Jahreserfolg 19.2 24.7 10.7 15.8 7.9 -11.3 -59% Quelle: www.snb.ch ► Die Erträge aus den Kernaktivitäten der Banken sind in den letzten Jahren erheblich gesunken. So sind seit dem Jahr 2000 der Kommissionserfolg um 28 Prozent und der Handelserfolg um 51 Prozent gesunken. Einzig der Zinserfolg konnte im gleichen Zeitraum stabil gehalten werden. ► Im gleichen Zeitraum stiegen die Kosten. Initiativen zur Reduktion der Personalkosten in der Bankenbranche erweisen sich bislang als wenig wirksam. Trotz leicht fallendem Personalbestand stiegen die Personalausgaben um 8 Prozent. Die Sachaufwendungen haben im Vergleichszeitraum sogar um 49 Prozent zugenommen. Page 7
Wertschriftenbestände und Kundeneinlagen auf Rekordniveau Wertschriftenbestände Kundendepots Kundeneinlagen ohne Vorsorgegelder (in Mrd. CHF) (in Mrd. CHF) 2'500 1'800 2'250 1'600 2'000 1'400 1'750 1'200 1'500 1'000 1'250 800 1'000 600 750 400 500 250 200 - 0 Privatkunden - Inland Institutionelle - Inland Total In- und Ausland Privatkunden - Ausland Institutionelle - Ausland Quelle: www.snb.ch ► Die Wertschriftenbestände der Schweizer Banken haben mit einem Volumen von 5'654 Mrd. Schweizer Franken einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind insbesondere die Gelder der institutionellen Kunden gestiegen. Während sich die Vermögen der inländischen Privatkunden relativ konstant entwickelt haben, sind die Wertschriftenbestände von ausländischen Privatkunden erheblich gesunken. Diese haben sich von rund 1'000 Mrd. Schweizer Franken auf noch 500 Mrd. Schweizer Franken halbiert. ► Die bilanzwirksamen Kundengelder bewegen sich ebenfalls auf Rekordniveau. Diese Entwicklung ist wenig verwunderlich, da viele Kunden aufgrund der vorhandenen Unsicherheit nach wie vor sehr hohe Liquiditätsbestände halten. Page 8
Mehrheitlich positive Ergebnisse «Wie bewerten Sie die aktuelle operative Geschäftsentwicklung Ihres Instituts (vergangene 6 bis 12 Monate)?» 100% 2017 90% 6% 12% 80% 70% 32% 60% 50% 50% 40% 30% 20% Positiv (Zunahme operatives Ergebnis um mehr als 10%) 10% Eher positiv (Zunahme operatives Ergebnis um bis zu 10%) Eher negativ (Rückgang operatives Ergebnis um bis zu 10%) 0% Negativ (Rückgang operatives Ergebnis um 10% bis 25%) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Der Grossteil der Banken schätzt die Geschäftsentwicklung der letzten Monate weiterhin positiv ein. 82 Prozent (Vorjahr: 80 Prozent) geben an, das operative Ergebnis gesteigert zu haben. ► Tatsächlich zeigten viele Banken in den letzten Jahren eine beachtliche Widerstandsfähigkeit und konnten die anspruchsvollen Anforderungen mit neuen regulatorischen Bestimmungen, Margenrückgang und Negativzinsen relativ gut meistern. Page 10
Aufbruchstimmung? «Wie wird sich Ihrer Erwartung nach das operative Geschäft Ihres Instituts in den kommenden 6 bis 12 Monaten entwickeln?» 100% 2017 90% 14% 4% 80% 16% 70% 60% 50% 40% 66% 30% 20% Positiv (Zunahme operatives Ergebnis um mehr als 10%) 10% Eher positiv (Zunahme operatives Ergebnis um bis zu 10%) Eher negativ (Rückgang operatives Ergebnis um bis zu 10%) 0% Negativ (Rückgang operatives Ergebnis um 10% bis 25%) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Die deutliche Mehrheit der Banken blickt positiv in die nähere Zukunft. 82 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent) erwarten in den kommenden 6 bis 12 Monaten einen Anstieg der operativen Ergebnisse. ► Es gibt durchaus gute Argumente für diese Zuversicht. Viele Banken haben in den letzten anspruchsvollen Jahren eine relative hohe Widerstandsfähigkeit an den Tag gelegt und daraus ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Die Bankindustrie erwartet ausserdem, dass die Regulierungswelle ihren Höhepunkt durchschritten hat und hier nun schrittweise eine Normalisierung mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen eintreten wird. Schliesslich ist davon auszugehen, dass der Wirtschaftsaufschwung sowie die Geldflut den Höhepunkt noch nicht ganz erreicht haben. Page 11
Retailbanken sehen der Zukunft gelassen entgegen «Wie bewerten Sie die aktuelle operative Geschäfts- «Wie wird sich Ihrer Erwartung nach das operative entwicklung Ihres Instituts (vergangene 6 bis 12 Geschäft Ihres Instituts in den kommenden 6 bis Monate)?» 12 Monaten entwickeln?» Kantonalbanken Kantonalbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Regionalbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Positiv (Zunahme operatives Ergebnis um mehr als 10%) Eher negativ (Rückgang operatives Ergebnis um bis zu 10%) Eher positiv (Zunahme operatives Ergebnis um bis zu 10%) Negativ (Rückgang operatives Ergebnis um 10% bis 25%) ► Kantonal- und Regionalbanken beurteilen den Geschäftsverlauf des letzten Jahres mehrheitlich positiv. Die Kantonalbanken zeigen auch für Zukunft viel Optimismus. Bei den Regionalbanken nimmt die Zuversicht für die nächsten zwölf Monate hingegen etwas ab. ► Die Kantonalbanken sind überzeugt, dass sie in diesen für den Banksektor turbulenten Zeiten aufgrund ihrer Reputation, ihrer hohen Kundenverbundenheit und nicht zuletzt der bestehenden Staatsgarantien profitieren können. In unsicheren Zeiten ist Sicherheit ein gefragtes Gut. Page 12
Privatbanken verbreiten Optimismus «Wie bewerten Sie die aktuelle operative Geschäfts- «Wie wird sich Ihrer Erwartung nach das operative entwicklung Ihres Instituts (vergangene 6 bis 12 Geschäft Ihres Instituts in den kommenden 6 bis Monate)?» 12 Monaten entwickeln?» Auslandsbanken Auslandsbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Privatbanken Privatbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Positiv (Zunahme operatives Ergebnis um mehr als 10%) Eher negativ (Rückgang operatives Ergebnis um bis zu 10%) Eher positiv (Zunahme operatives Ergebnis um bis zu 10%) Negativ (Rückgang operatives Ergebnis um 10% bis 25%) ► Die Privatbanken schauen wieder positiver in die Zukunft. 88 Prozent der Privatbanken (Vorjahr: 53 Prozent) gehen von steigenden Ergebnissen in den kommenden 12 Monaten aus. ► Die Rahmenbedingungen für Privatbanken haben sich nach der Finanzkrise massiv verändert (Steuertransparenz, Anlegerschutz, etc). Die nun bekannten Regeln schaffen in vielen Bereichen Klarheit und Rechtssicherheit. Es scheint, als haben sich die (verbliebenen) Privatbanken den neuen Marktbedingungen angepasst. Page 13
Kurzfristig relativ stabile Personalsituation erwartet «Wie wird sich die Zahl der Mitarbeitenden Ihres Instituts in den kommenden 6 bis 12 Monaten Ihrer Erwartung nach entwickeln?» 100% 2017 90% 14% 2016 80% 3% 15% 11% 70% 5% 12% 3% 60% 50% 28% 25% 40% 57% 56% 30% 20% Stark steigen (mehr als 10% Anstieg) Leicht steigen (5% -10% Anstieg) 10% Gleich bleiben Leicht sinken (5% -10% Reduktion) 0% Stark sinken (mehr als 10% Reduktion) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Die Mehrheit der befragten Banken rechnet für die kommenden Monate weiterhin mit einem relativ konstanten Personalbestand. Lediglich 14 Prozent (Vorjahr: 15 Prozent) der Banken planen, die Zahl der Beschäftigten um 5 Prozent oder mehr zu reduzieren. ► Offenbar gehen die Banken davon aus, dass es durch die voranschreitende Digitalisierung und den sich abzeichnenden Strukturwandel vorerst noch nicht zu einem deutlichen Stellenabbau kommt. Es ist allerdings fraglich, ob der Personalbestand auch langfristig stabil gehalten werden kann. Page 14
Beschäftigungslage bei Privat- und Auslandsbanken erholt sich «Wie wird sich die Zahl der Mitarbeitenden Ihres Instituts in den kommenden 6 bis 12 Monaten Ihrer Erwartung nach entwickeln?» Kantonalbanken Auslandsbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Privatbanken 100% 100% 80% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stark steigen (mehr als 10% Anstieg) Gleich bleiben Stark sinken (mehr als 10% Reduktion) Leicht steigen (5% -10% Anstieg) Leicht sinken (5% -10% Reduktion) ► Die Privatbanken schauen wieder positiver in die Zukunft. 88 Prozent der Privatbanken (Vorjahr: 53 Prozent) gehen von steigenden Ergebnissen in den kommenden 12 Monaten aus. ► Die Rahmenbedingungen für Privatbanken haben sich nach der Finanzkrise massiv verändert (Steuertransparenz, Anlegerschutz, etc). Die nun bekannten Regeln schaffen in vielen Bereichen Klarheit und Rechtssicherheit. Es scheint, als haben sich die (verbliebenen) Privatbanken den neuen Marktbedingungen angepasst. Page 15
4. Negativzinsen Page 16
Banken leiden unter den Negativzinsen «Die SNB hat im Januar 2015 Negativzinsen eingeführt. Die SNB will die Zinsen weiterhin unverändert tief belassen. Wie beurteilen Sie diese Situation für lhr lnstitut?» 2017 3% 2017 Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke Privatbank 10% 45% 45% 40% 11% Privatbanken 2016 6% 10% 32% 52% en 2016 2015 2% 13% 45% 40% 4% 30% 2017 9% 18% 44% 29% 10% n Auslandsbanken 2016 4% 7% 78% 11% 2015 21% 50% 29% 46% 56% 2017 5% 36% 59% n Regionalbanken 2016 15% 59% 26% 2015 3% 2015 6% 40% 43% 11% 25% 2017 6% 64% 30% 24% n Positiv Kantonalbanken 2016 6% 6% 55% 33% Eher positiv 2015 29% 71% 48% Eher negativ Negativ 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Wie bereits im Vorjahr sehen 86 Prozent der befragten Banken negative Folgen aus der Tiefzinspolitik der SNB für ihr Institut. Bei den Kantonal- und Regionalbanken hat sich diese negative Einschätzung der Tiefzinspolitik auf ihr Geschäft im Vergleich zum Vorjahr nochmals verstärkt. ► Die Negativzinsen belasten die Margen im Kreditgeschäft und führen langfristig zu einem Profitabilitätsproblem. Zudem drängen aufgrund des durch die niedrigen Zinsen verursachten Anlagenotstands vermehrt institutionelle Investoren und Nichtbanken in das Kreditgeschäft und lassen dadurch die Margen der Banken weiter schwinden. Page 17
Weitergabe von Negativzinsen – ausser bei Retailkunden «Beabsichtigt Ihr Institut, Negativzinsen auch im Privatkundengeschäft einzuführen?» 2017 17% 2017 20% 40% 27% Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke Privatbank 13% 2016 73% 5% 5% 17% en Privatbanken 2016 2015 61% 10% 15% 14% 16% 24% 43% 2017 43% 9% 27% 21% 13% n Auslandsbanken 2016 78% 6% 12% 4% 6% 2015 67% 10% 15% 8% 65% 16% 2017 75% 15% 10% n Regionalbanken 2016 62% 19% 19% 2015 2015 80% 6% 14% Nein, auf keinen Fall 14% 12% Ja, aber nur bei Guthaben ab einem Schwellenwert über CHF 100'000 2017 46% 31% 23% 4% n Ja, aber nur bei Guthaben ab einem Kantonalbanken 2016 40% 35% 25% Schwellenwert über CHF 1 Mio. 2015 80% 20% 70% Ja, sofern die SNB den Negativzinssatz weiter erhöht (z. B. auf 1.5 %) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Erstmals schliesst die Mehrheit der Banken eine Weitergabe von Negativzinsen nicht mehr kategorisch aus. Mittlerweile können sich 57 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent) der Schweizer Banken vorstellen unter gewissen Voraussetzungen Negativzinsen im Privatkundengeschäft einzuführen. ► Retailkunden müssen sich dennoch weiterhin keine Sorgen darüber machen, dass ihre Guthaben künftig mit Negativzinsen belastet werden könnten. Page 18
Weiterhin starker Rückgang der Einlagen befürchtet «Ausgehend vom Szenario, dass die Schweizer Banken Negativzinsen im Privatkunden-geschäft einführen: Erwarten Sie einen starken (> 10 %) Rückgang der Einlagen (Banken-Run)?» 2017 Auslandsbanke Privatban 17% 2017 40% 47% 13% ken Privatbanken 11% 2016 13% 26% 35% 26% 2017 6% 33% 49% 12% n Auslandsbanken 2016 4% 18% 48% 30% 29% 43% Regionalbanken 2016 2017 27% 18% 18% 37% Regionalbanken 24% 2016 24% 30% 32% 14% 13% Kantonalbanke Nein 2017 14% 14% 65% 7% n 27% Eher nein Kantonalbanken 36% Eher ja 2016 6% 33% 28% 33% Ja 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Das Risiko eines sogenannten „Bank-Runs“ schätzen die Banken unverändert zum Vorjahr ein: 40 Prozent (Vorjahr: 40 Prozent) der Banken erwarten einen Rückzug von mindestens 10 Prozent der Kundengelder, falls die Schweizer Banken im Privatkundengeschäft Negativzinsen einführen. ► Ein massiver Rückgang der Kundengelder würde insbesondere die Retailbanken empfindlich treffen und unter Umständen zu Refinanzierungsschwierigkeiten führen. Die Weitergabe von Negativzinsen an Retailkunden bleibt vorerst kein Thema. Page 19
Negativzinsen hinterlassen tiefe Spuren «Welche der folgenden Konsequenzen aufgrund des anhaltenden Tiefzinsumfeldes erachten Sie als am gravierendsten?» 2017 3% Privatbanken 16% 50% 3% 19% 6% 6% 16% 59% Auslandsbanken 15% 58% 12% 3% 9% 3% 6% 11% Regionalbanken 14% 72% 14% 5% Keine Herausforderungen bei der Absicherung (Hedging) Kantonalbanken 21% 65% 7% 7% Übermässiges Eingehen von Risiken im Finanzierungsgeschäft Preisanpassungen Margenverengung Alle 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Gerade einmal 3 Prozent der befragten Banken erkennen keine gravierenden Konsequenzen aufgrund des anhaltenden Tiefzinsumfeldes. Auch wenn die Banken bis anhin die Negativzinsen erstaunlich gut verkraftet haben, besteht in der Margenerosion im Zinsengeschäft für die Mehrheit der Banken die wesentliche Problematik der Tiefzinspolitik. ► Ungeachtet der nicht zu leugnenden negativen Auswirkungen der Tiefzinspolitik auf das Geschäft der Banken, sind diese mehrheitlich davon überzeugt, dass das Tiefzinsumfeld bislang nicht zu einer Zunahme des Risikoappetits im Finanzierungsgeschäft geführt hat. Page 20
Kurzfristig kein Ende der Zinspolitik erwartet «Wann rechnen Sie mit einem Kurswechsel bei der Zinspolitik der SNB bzw. mit einer Rückkehr zu positiven Zinsen?» 2017 1% 21% 4% Privatbanken 9% 63% 28% Auslandsbanken 76% 21% 3% Regionalbanken 86% 14% 74% In den kommenden 12 Monaten (kurzfristig) Kantonalbanken 8% 77% 15% In 1 - 3 Jahren (eher mittelfristig) Später (eher langfristig) Gar nicht 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Die deutliche Mehrheit der Banken (74 Prozent) erwartet, dass die Nationalbank mittelfristig, das heisst in ein bis drei Jahren, ihre expansive Geldpolitik beendet und es in der Folge zu einer Zinswende kommen wird. ► Wie gut die Banken die Auswirkungen einer Zinswende wegstecken können, ist nicht mit Sicherheit zu prognostizieren. Klar erscheint jedoch, dass ein abrupter und starker Zinsanstieg zu einem erheblichen Rückgang der Nettozinserträge der Banken führen würde. Ein mässiger Zinsanstieg sollte sich hingegen über die Zeit positiv auf die Ergebnissituation der Banken auswirken. Page 21
5. Automatischer Informationsaustausch (AIA) Page 22
Folgen des AIA werden spürbarer «Ab 1. Januar 2017 müssen die Daten im Rahmen des AIA gesammelt und rapportiert werden. Führten die Entwicklungen im Zusammenhang mit den Themen Bankkundengeheimnis, Steuertransparenz und automatischer Informationsaustausch bei Ihrem Institut insgesamt zu bedeutenden Vermögensabflüssen ausländischer Kunden?» 2017 100% 11% 90% 6% 5% 80% 70% 60% 31% 50% 40% 58% 30% 20% 10% Kein Mittelabfluss (weniger als 2%) 10% - 20% 0% Weniger als 10% Mehr als 20% 2014 2015 2016 2017 ► Nach wie vor gibt nur eine Minderheit von 11 Prozent an, dass sie bedeutende Vermögensabflüsse verzeichnen mussten. ► Allerdings hat sich in den letzten zwölf Monaten der Anteil der Banken, welche Vermögenseinbussen von 2 Prozent und mehr in Kauf nehmen mussten deutlich von 29 Prozent auf 42 Prozent erhöht. Nur noch 58 Prozent (Vorjahr: 71 Prozent) haben gar keine (das heisst weniger als 2 Prozent) Abflüsse ausländischer Kundengelder verzeichnet. Page 23
Unklarheit über AIA für Schweizer Kunden «Erwarten Sie, dass die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem automatischen Informationsaustausch auch auf inländische Bankkunden Anwendung finden werden?» 2017 10% 2017 7% 56% 34% 3% Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke Privatbank 9% 2016 24% 41% 14% 21% en Privatbanken 2015 34% 23% 26% 17% 32% 2017 12% 40% 33% 15% n Auslandsbanken 2016 26% 11% 22% 41% 2015 13% 50% 25% 12% 49% 2017 9% 50% 23% 18% 2016 n Regionalbanken 2016 11% 33% 28% 28% 2015 12% 37% 34% 17% 19% 27% 2017 8% 50% 42% Ja n Kantonalbanken 2016 17% 44% 22% 17% 32% Eher ja 22% 2015 7% 50% 36% 7% Eher nein Nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Im dritten Jahr in Folge besteht unter den befragten Banken Unklarheit, ob der AIA letztlich auch auf Schweizer Kunden ausgeweitet wird. Währendem die Prozentzahlen der Banken mit einer klaren Meinung (Ja oder Nein) abgenommen haben, ist die generelle Zustimmungsrate (Ja sowie eher Ja) leicht gestiegen. ► Ungeachtet der Einschätzung der Banken deuten jedoch die jüngsten politischen Zeichen derzeit nicht auf einen raschen Wegfall des Bankkundengeheimnisses im Inland hin. Page 24
6. Finanzmarktregulierung Page 25
Finanzmarktregulierung – Ziel erreicht? «10 Jahre nach der Finanzkrise - Haben die Regulierungen der letzten Jahre das Schweizer Finanzsystem insgesamt stabiler gemacht?» 2017 Privatbanken 23% 61% 13% 3% 4% 9% 23% Auslandbanken 19% 72% 6% 3% Regionalbanken 29% 66% 5% 64% Kantonalbanken 27% 46% 18% 9% Ja Eher ja Eher nein Nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Die regulatorische Agenda hat nach Einschätzung der Schweizer Banken ihre gewünschte Wirkung entfaltet: 87 Prozent der Banken sind der Überzeugung, dass der Finanzmarkt heute stabiler ist als vor der Finanzkrise. ► In der Tat haben die Banken ihre Handelsbücher reduziert, mehr Eigenkapital aufgebaut sowie strengere Liquiditäts- und Derivatehandelsvorschriften schrittweise umgesetzt. Zudem haben sie ihre Resolvabilität, also die Möglichkeit mit einer Notfallplanung Risiken auszugliedern, erhöht. Page 26
Ausgewogene Beurteilung der Finanzmarktregulierung «ln welchen Bereichen ist die Regulierung in der Schweiz allenfalls zu weit gegangen und kann auch zu unerwünschten, negativen Nebenwirkungen führen?» Marktverhalten 2% 31% 53% 14% Derivatehandel 18% 31% 42% 9% Cybercrime 2% 20% 51% 27% Fondsregulierung 20% 42% 32% 6% KYC 14% 27% 46% 13% Steuertransparenz 15% 32% 40% 13% Anlegerschutz 34% 37% 26% 3% Liquidität 18% 44% 26% 12% Eigenmittel 8% 35% 38% 19% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ja Eher ja Eher nein Nein ► Die Banken anerkennen, dass viele der in den letzten Jahren eingeführten Regulierungen das Finanzsystem insgesamt stabiler gemacht haben. Allerdings gibt es auch konkrete Bereiche bei welchen die Bankbranche einen klaren Übereifer der Regulatoren in der Finanzmarktregulierung ausmacht. ► Tendenzen zur Überregulierung erkennen die Banken insbesondere bei den Themen Anlegerschutz (71 Prozent), Liquiditätsvorschriften (62 Prozent) und Fondsregulierung (62 Prozent). Die Vorschritten im Bereich Anlegerschutz und Fondsregulierung werden vielfach als reine Dokumentationsübung wahrgenommen. Page 27
FIDLEG: Negative Auswirkungen überwiegen «ln absehbarer Zeit tritt das Finanzdienstleitungsgesetz in Kraft. Ausgehend vom aktuellen Entwurf, welche der folgenden Auswirkungen erwarten Sie für ihr lnstitut aufgrund der neuen Finanzmarktregulierung?» sserun 2017 8% 41% 38% 13% ung an g Qualität mente Verteuer Einschrän Verbesse Auslager Steigerun Konsu Verbe Dienstleis Produkta Dokumen Spezialist Anlagebe nschu Verbesserung tz g Konsumentenschutz 2016 27% 31% 26% 16% ratung Steigerung Qualität 2017 13% 32% 39% 16% Anlageberatung 2016 25% 39% 21% 15% Auslagerung 2017 10% 34% 44% 12% en an Spezialisten 2016 14% 26% 35% 25% tation rung Verbesserung 2017 22% 57% 17% 4% Dokumentation 2016 50% 32% 10% 8% tungen ngebot kung Einschränkung 2017 23% 49% 21% 7% Produktangebot 2016 18% 34% 28% 20% ung Verteuerung 2017 24% 51% 19% 6% Dienstleistungen 2016 31% 47% 14% 8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ja Eher ja Eher nein Nein ► Die Schweizer Banken beurteilen das FIDLEG eher negativ. Sie befürchten, dass das FIDLEG zu einer Einschränkung des Produkteangebots (72 Prozent) und zu höheren Kosten (75 Prozent) für den Endkunden führt, ohne dass dabei die Qualität der Anlageberatung steigt, denn nur noch 45 Prozent (Vorjahr 64 Prozent) aller Institute sehen eine Qualitätssteigerung. ► Vor diesem Hintergrund mehren sich die Zweifel der Banken, ob mit den Neuregeln das ursprüngliche Ziel des Regulierungsvorhabens, nämlich die Stärkung des Anlegerschutzes, erreicht wird. Page 28
Kein Türöffner durch Brexit «Erwarten Sie aufgrund des Brexit und der daraus folgenden Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien längerfristig verbesserte Marktzutrittschancen zum EU-Finanzplatz für Schweizer Finanzinstitute?» 2017 Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke Privatban 21% 2017 10% 58% 32% 5% Privatbanken ken 2016 3% 13% 47% 37% 2017 6% 26% 56% 12% n 27% Auslandsbanken 2016 7% 26% 45% 22% 47% 2017 5% 45% 30% 20% 2016 n Regionalbanken 2016 8% 24% 41% 27% 7% 28% 24% 2017 15% 39% 23% 23% n Ja Kantonalbanken Eher ja 2016 11% 39% 28% 22% 41% Eher nein Nein 0% 20% 40% 60% 80% 100% ► Unverändert zum Vorjahr rechnet eine grosse Mehrheit (68 Prozent) der Banken nicht damit, dass sich aus den Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien neue Chancen für Schweizer Institute ergeben werden. ► Die Bedingungen für einen Marktzutritt zu schaffen bleibt jedoch eine wichtige politische Aufgabe. Für viele Banken bleibt offensichtlich unklar, wie die politischen Akteure diese Aufgabe angehen. Page 29
7. Kreditgeschäft Page 30
Nur noch 25 Prozent der Banken mit restriktiver Kreditpolitik «Wie wird sich Ihrer Erwartung nach die Kreditvergabepolitik der Schweizer Banken in den nächsten 6 bis 12 Monaten entwickeln?» 2017 Kombiniert 100% Wohneigentums- 1% KMU-Finanzierung finanzierung 4% 4% 90% 1% 2% 2% 80% 6% 8% 21% 16% 70% 26% 60% 50% 62% 77% 70% 40% 30% Wohneigentums- KMU-Finanzierung 2016 Kombiniert finanzierung 20% 10% 6% 10% 10% 6% 9% 7% 0% 25% 28% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 31% 59% 53% Restriktiver Eher restriktiver Gleich bleibend 56% Eher expansiver Expansiver werden ► Nur noch 25 Prozent der befragten Banken geben an, in den nächsten Monaten eine restriktive Kreditpolitik zu verfolgen. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei fast 60 Prozent. Die Mehrheit der befragten Banken will die bisherige Kreditpolitik weiterverfolgen. ► Die zunehmend optimistische Einschätzung der Banken sollte sich insbesondere positiv bei den KMU-Finanzierungen niederschlagen. Nur noch 17 Prozent der befragten Institute gehen von einer restriktiven Kreditvergabe in diesem Segment aus. Page 31
Bislang praktisch keine Kreditausfälle… «Wie hoch schätzen Sie – im Vergleich zum Vorjahr – den aus dem Kreditgeschäft resultierenden Risikovorsorgebedarf (Wertberichtigungen und Rückstellungen) in den nächsten 6 bis 12 Monaten?» 2017 Kombiniert 100% Wohneigentums- KMU-Finanzierung finanzierung 90% 20% 80% 18% 23% 70% 60% 50% 82% 77% 80% 40% 30% Wohneigentums- KMU-Finanzierung 2016 Kombiniert finanzierung 20% 1% 3% 1% 2% 1% 4% 10% 29% 0% 32% 26% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 63% Stark steigender Bedarf Steigender Bedarf 67% 71% Sinkender Bedarf Unverändert ► Nur noch 25 Prozent der befragten Banken geben an, in den nächsten Monaten eine restriktive Kreditpolitik zu verfolgen. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei fast 60 Prozent. Die Mehrheit der befragten Banken will die bisherige Kreditpolitik weiterverfolgen. ► Die zunehmend optimistische Einschätzung der Banken sollte sich insbesondere positiv bei den KMU-Finanzierungen niederschlagen. Nur noch 17 Prozent der befragten Institute gehen von einer restriktiven Kreditvergabe in diesem Segment aus. Page 32
….trotz steigender Gefahren auf Immobilienmarkt «Wie stehen Sie zu folgender Aussage: Der aktuelle Bauboom und die Preissteigerungen bei Renditeobjekten stellen eine erhebliche Gefahr für den Schweizer lmmobilienmarkt dar?» 2017 Kantonalbanken RegionalbankenAuslandsbanken Privatbanken 1% 2017 Privatbanken 7% 67% 26% 28% 15% 2017 Auslandsbanken 7% 57% 33% 3% 2017 Regionalbanken 29% 57% 14% 56% Nein 2017 Kantonalbanken 31% 31% 38% Eher nein Eher ja Ja 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Der Anlagenotstand und die Negativzinsen zwingen viele Anleger in den Markt für Renditeliegenschaften. 71 Prozent der Banken sind der Auffassung, dass der aktuelle Bauboom und die Preissteigerungen bei Renditeobjekten eine erhebliche Gefahr für den Schweizer Immobilienmarkt darstellen. ► Es bleibt festzuhalten, dass die grössten Risiken für die inlandsorientierten Banken nach wie vor vom Hypothekar- und Immobilienmarkt ausgehen. Die Preise für Renditeliegenschaften sind in den letzten Jahre in vielen Regionen deutlich gestiegen und die Rendite deutlich gesunken. Page 33
8. Strukturwandel und FinTech Page 34
Strukturwandel setzt sich fort – aber Skepsis macht sich breit «Sind Sie der Meinung, dass in der Schweizer Finanzindustrie ein fundamentaler Strukturwandel (nachhaltige Umwälzung der Wertschöpfungskette) begonnen hat?» 2017 Privatbank 2017 28% 53% 19% Privatbanken en 4% 2016 48% 42% 3% 7% 26% Kantonalbanken Regionalbanken Auslandsbanken 23% 2017 29% 47% 21% 3% Auslandsbanken 2016 33% 63% 4% 2016 47% 4% 2017 27% 45% 23% 5% 9% Regionalbanken 35% 2016 26% 54% 15% 5% 52% Ja 2017 14% 36% 36% 14% Eher ja Kantonalbanken Eher nein 2016 33% 50% 17% Nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Die deutliche Mehrheit der Banken (73 Prozent) ist der Meinung, dass die Schweizer- Finanzindustrie von einem fundamentalen Strukturwandel erfasst wird. Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Skepsis in dieser Frage aber überraschenderweise zu: Ein Viertel aller Banken – und damit deutlich mehr als im Vorjahr - äussert Zweifel am Strukturwandel. ► Die Einschätzung der Banken überrascht, sehen sie sich doch mit vielfältigen neuen Herausforderungen konfrontiert. Es besteht offenbar eine Unsicherheit beim Thema Strukturwandel. Dieser ist nur schwer zu fassen und die Implikationen auf die bestehenden Geschäftsmodelle sind noch immer unklar. Page 35
Zahlungsverkehr am stärksten vom Strukturwandel betroffen «Welches der folgenden Geschäfte ist nach Ihrer Einschätzung am stärksten vom Strukturwandel betroffen?» 2017 2% 2% Auslandsbanke Privatbank 2017 55% 3% 19% 10% 6% 7% 13% Privatbanken en 2016 6% 7% 10% 32% 32% 10% 3% 20% 55% 2017 47% 12% 29% 12% n Auslandsbanken 2016 18% 15% 26% 41% 8% KantonalbankenRegionalbanken 2016 4% 3% 2017 71% 5% 14% 10% Regionalbanken 16% Zahlungsverkehr 2016 26% 5% 10% 38% 15% 3% 3% 4% Einlagengeschäft 28% Kreditgeschäft 11% Anlageberatung 2017 50% 14% 7% 29% Vermögensverwaltung Kantonalbanken 34% 2016 11% 6% 11% 39% 28% 5% Wertschriftenhandel Keines 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Banken sieht den Zahlungsverkehr als den am stärksten vom Strukturwandel betroffenen Bereich an. Mit weitem Abstand folgen die Bereiche Anlageberatung (20 Prozent) und Vermögensverwaltung (13 Prozent), welche im Vorjahr noch deutlich mehr im Fokus standen. ► Im Bereich des Zahlungsverkehrs hat in den letzten Monaten eine rasante Entwicklung stattgefunden. Mehrere mobile Zahlungssysteme sind mittlerweile am Start. Damit haben sich die innovativen Ideen in diesem Geschäftsbereich vermehrt auch in realen Anwendungen konkretisiert. Dadurch wird der Strukturwandel in diesem Bereich zunehmend greif- und sichtbar. Page 36
Quo vadis, Zahlungsverkehr? «Werden Schweizer Banken langfristig den Zahlungsverkehr als Geschäft profitabel betreiben?» 2017 Privatbanken 12% 10% 2017 Privatbanken 10% 13% 61% 16% Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke 20% 2017 Auslandsbanken 6% 23% 61% 10% n 2017 Regionalbanken 5% 23% 67% 5% n 58% 2017 Kantonalbanken 29% 21% 29% 21% n Ja Eher ja Eher nein Nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► 70 Prozent aller Banken gehen heute davon aus, dass Schweizer Banken den Zahlungsverkehr langfristig nicht mehr profitabel betreiben können. ► Die Mehrheit der Banken sieht den Zahlungsverkehr nicht mehr als lukratives Geschäftsfeld an. Allerdings dient der Zahlungsverkehr als Kundenschnittstelle, liefert wertvolle Kundeninformationen und stellt mit den verknüpften Transaktionskonten eine wichtige Quelle im Einlagengeschäft der Banken dar. Page 37
Banken erkennen das Ausmass der Digitalisierung «Digitalisierung ist derzeit in aller Munde. Wie beurteilen Sie die Bedeutung und den möglichen künftigen Wertbeitrag der Digitalisierung im Finanzgeschäft?» 2017 2017 50% 47% 3% 5% banken Privat- Privatbanken 2016 24% 62% 14% 2015 23% 66% 11% 2016 Auslands- 2017 banken 64% 30% 6% 43% 52% 10% Auslandsbanken 2016 26% 63% 11% 26% 2015 33% 63% 4% Regional- 2017 banken 36% 64% 64% Regionalbanken 2016 25% 67% 8% 2015 26% 68% 6% Digitalisierung wird das Finanzgeschäft letztlich Kantonal- 2017 banken fundamental revolutionieren 54% 31% 15% Die Digitalisierung wird ein wichtiger zusätzlicher Kantonalbanken 2016 33% 61% 6% Vertriebskanal 2015 29% 71% Digitalisierung ist ein überschätzter Hype und wird sich wieder legen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Mittlerweile rechnet die Hälfte aller Banken (Vorjahr: 26 Prozent) damit, dass die technologische Entwicklung eine fundamentale Auswirkung auf Strategien, Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse haben wird. ► Die Digitalisierung ist der wichtigste Treiber für einen langfristigen Strukturwandel. Die Einschätzung der Banken zeigt, dass diese allmählich das volle Potenzial der Digitalisierung erkennen. Die volle Nutzung bedingt allerdings weitere Fortschritte in der Standardisierung von Geschäftsprozessen. Page 38
IT der Banken «fit» für die Zukunft? «Sind sie der Meinung, dass ihre bestehende lT Architektur, «fit» genug ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meisten?» 2017 Privatbanken 8% 2017 Privatbanken 16% 44% 31% 9% 25% 14% Kantonalbanke Regionalbanke Auslandsbanke 2017 Auslandsbanken 6% 62% 24% 8% n 2017 Regionalbanken 18% 59% 18% 5% n 53% 2017 Kantonalbanken 21% 51% 21% 7% n Ja Eher ja Eher nein Nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► 67 Prozent der befragten Banken sind überzeugt, dass ihre aktuelle IT-Infrastruktur für künftige Herausforderungen gut gerüstet ist. Diese Überzeugung ist bei allen Bankengruppen sichtbar. ► Die Ergebnisse widerspiegeln grösstenteils den Sachverhalt, dass in den letzten Jahren sehr viele Banken ihre Kernbankenapplikationen und die damit verbundenen Umsysteme erneuert haben. Durch die schnellen technologischen Fortschritte wird die Anzahl der Systeme und die damit verbundene Vielfallt tendenziell noch zunehmen, was die Komplexität zusätzlich erhöht und vermutlich weitere Investitionen erfordert. Page 39
Blockchain als Game Changer? «ln welchen Phänomenen sehen Sie am ehesten eine Bedrohung für etablierte Finanzinstitute?» 2017 Privatbanken 10% Privatbanken 2017 21% 3% 14% 38% 10% 14% 19% Auslandsbanke 22% 5% 2017 Auslandsbanken 9% 3% 18% 32% 26% 12% n 16% KantonalbankenRegionalbanken 28% 2017 Regionalbanken 35% 10% 15% 5% 35% Marktplätze (insb. für Kredite)/ Peer to peer lending Kryptowährungen Robo-Advisors 2017 Kantonalbanken 14% 7% 22% 29% 14% 14% Blockchain Webbasierte / mobile Zahlungssysteme Keines 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Bei den Banken herrscht eine Unklarheit darüber, von welchem Fintech-Phänomen die grösste Gefahr für etablierte Finanzinstitute ausgeht. Das grösste Gefahrenpotenzial wird derzeit der Blockchain-Technologie (28 Prozent) zugestanden. ► Die unterschiedliche Beurteilung der Banken zeigt, dass bei den etablierten Finanzinstituten noch kein klares Verständnis über die wesentlichen Fintech-Phänomene besteht und diese derzeit nur schwer zu fassen sind. Page 40
Roboter sind willkommen, aber nicht an der Front «Gehen Sie davon aus, dass in ihrem Team in Zukunft auch Roboter zum Einsatz gelangen werden. Falls ja, in welchen Bereichen ist dies denkbar?» 2017 Privatbanken 5% 2017 Privatbanken 17% 4% 41% 34% 4% 25% 27% Auslandsbanke 2017 Auslandsbanken 33% 9% 33% 18% 7% n 5% KantonalbankenRegionalbanken 38% 2017 Regionalbanken 27% 5% 45% 23% Nein Ja Kundenberatung Ja Analyse und Entscheide (z.B. Anlagevor- 2017 Kantonalbanken 21% 29% 36% 14% schläge, Kreditentscheide) Ja Middle / Back office Ja zentrale funktionen (Finance, Risk, Compliance) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ► Die Mehrheit der befragten Banken beabsichtigt in Zukunft auch Roboter bzw. virtuelle Assistenten einzusetzen. Insgesamt 75 Prozent der Banken zeigen sich offen für den Einsatz von Robotern in der Zukunft. ► Das Potenzial für Roboter wird dabei besonders in den Bereichen Analyse und Entscheide (z.B. Anlagevorschläge, Kreditentscheide) sowie auch im Middle- und Backoffice hoch eingestuft. Ob der Anwendungsbereich von Robotern auch die Kundenberatung und Compliance-Tätigkeiten umfassen wird, erscheint aus heutiger Sicht hingegen eher zweifelhaft. Page 41
9. Fokusthemen 2018 Page 42
Strategischer Fokus auf Innovation und Ertragswachstum «Welcher der nachfolgenden Themenbereiche wird Ihrer Ansicht nach in den nächsten 6 bis 12 Monaten in der Finanzindustrie die grösste Bedeutung haben?» 2017 Privatbank 2017 45% 26% 29% Privatbanken en 30% 2016 19% 42% 39% Kantonalbanken RegionalbankenAuslandsbanken 2017 44% 21% 35% 43% Auslandsbanken 2016 26% 33% 41% 2016 27% 35% 2017 32% 41% 27% 27% Regionalbanken 2016 20% 39% 41% 38% 2017 50% 21% 29% Innovation und Ertragswachstum Kantonalbanken 2016 44% 39% 17% Kostensenkung und Effizienzsteigerung Risiko, Compliance und Regulierung 0% 20% 40% 60% 80% 100% ► In den Jahren nach der Finanzkrise standen aufgrund der Umsetzung zahlreicher neuer regulatorischer Vorschriften die Themen Risiko und Regulierung klar im Vordergrund. Nun scheint eine Neupositionierung der generellen Fokusthemen einzusetzen. Die Banken wollen in absehbarer Zukunft ihren Blick verstärkt auf die Themen Wachstum und Innovation richten. ► Dieser Stimmungswandel erfasst nahezu alle Bankengruppen. Die Regionalbanken bleiben hier etwas die Ausnahme – sie fokussieren sich in erster Linie weiterhin auf das Kostenmanagement (41 Prozent). Page 43
Cyber Security ist das Thema der Stunde «Welche der nachfolgenden Themen und Aktivitäten werden Ihrer Ansicht nach in den nächsten 6 bis 12 Monaten in der Finanzindustrie eine grosse Bedeutung haben?» 1 2 3 4 5 Ranking 2017 2016 Cyber Security Cyber Security 1 2 Kultur/Verhalten/Reputation/Conduct Risk Prozessoptimierung und Industrialisierung 2 1 Zinsrisiko Investition in Beratung und Vertriebskanäle 3 6 Umsetzung von Konsumentenschutzbestimmungen Kostenreduktionen 4 4 Kreditrisiko Investitionen in Digitalisierung 5 3 Operationelles Risiko Rechtsrisiken Kultur/Verhalten/Reputation/Conduct Risk 6 8 Solvenz (Eigenmittel, Liquidität, Leverage Ratio) Partnerschaften mit Nicht-Banken 7 15 Risikomanagement: Zinsrisiko 8 7 Prozessoptimierung und Industrialisierung Umsetzung von Konsumentenschutzbestimmungen 9 13 Kostenreduktionen Outsourcing und Offshoring 10 17 Outsourcing und Offshoring Entwicklung neuer Anlageprodukte 11 9 Akquisitionen 12 11 Investition in Beratung und Vertriebskanäle Risikomanagement: Kreditrisiko 13 5 Investitionen in Digitalisierung Risikomanagement: Operationelles Risiko 14 10 Partnerschaften mit Nicht-Banken Entwicklung neuer Anlageprodukte Risikomanagement: Rechtsrisiken 15 12 Akquisitionen Solvenz (Eigenmittel, Liquidität, Leverage Ratio) 16 14 Aufbau neuer Geschäftsfelder Aufbau neuer Geschäftsfelder 17 16 Neue Märkte und Internationalisierung Neue Märkte und Internationalisierung 18 18 Innovation und Ertragswachstum Kostensenkung und Effizienzsteigerung Risiko, Compliance und Regulierung ► Für die absehbare Zukunft wollen die Banken ihren strategischen Fokus verstärkt auf die Themen Innovation und Wachstum richten. Nebst Investitionen in neue Vertriebskanäle sowie in die Digitalisierung steht hier vermehrt auch die Partnerschaft mit Nicht-Banken im Vordergrund. ► Als Folge der zunehmenden Digitalisierung entstehen auch neue Risiken. So verwundert es nicht, dass derzeit das Thema Cyber Security als wichtigstes Thema eingestuft wird. Page 44
10. Ausblick – Banking in 7 bis 10 Jahren Page 45
Naht das Ende der Regulierungswelle? «Wie sehen Sie das Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Der Bankensektor in der Schweiz wird zukünftig noch deutlich mehr reguliert. 2017 100% 2% 90% 13% 80% 70% 35% 60% 50% 40% 50% 30% 20% Stimme voll zu 10% Stimme eher zu Stimme eher nicht zu 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► In den Jahren nach der Finanzkrise haben die Banken ihre Handelsbücher reduziert, ihre Resolvabilität - also die Möglichkeit mit einer Notfallplanung Risiken auszugliedern – erhöht, mehr Eigenkapital aufgebaut, strengere Liquiditäts- sowie Derivatehandelsvorschriften schrittweise umgesetzt. Diese Massnahmen haben nach Überzeugung der Banken zu einem stabileren Finanzsystem geführt. ► Nachdem viel erreicht wurde, erwartet die Bankindustrie nun, dass die Regulierungswelle ihren Höhepunkt durchschritten hat und nun eine Normalisierung mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen eintreten wird. 37 Prozent rechnen damit, dass die Branche in den kommenden 7 bis 10 Jahren nicht stärker reguliert wird . Der höchste Wert seit Durchführung der Studie. Page 46
Regulierung: Kantonalbanken erwarten Trendwechsel «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Der Bankensektor in der Schweiz wird zukünftig noch deutlich mehr reguliert. Kantonalbanken Auslandsbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Privatbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme voll zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu ► Über alle Bankengruppen hinweg ist der Trend sichtbar, dass die Finanzbranche keine zunehmende Regulierung erwartet. ► Am deutlichsten zeigt sich diese Trendwende bei der Einschätzung der Kantonal- und Privatbanken. 46 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent) der Kantonalbanken bzw. 44 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent) der Privatbanken stimmen der These zu, dass die Regulierung inskünftig nicht mehr zunehmen wird. Page 47
Wieder höhere Renditen erwartet? «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Aktionäre der Banken werden zukünftig geringere Renditen in Kauf nehmen müssen 2017 100% 90% 22% 26% 80% 70% 60% 50% 52% 40% 30% 20% Stimme voll zu 10% Stimme eher zu Stimme eher nicht zu 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Bei der Einschätzung der Renditeaussichten zeigen sich die Banken entspannter als in den Vorjahren: Ein Viertel aller Banken (26 Prozent) widerspricht der Auffassung, dass sich die Aktionäre in den kommenden Jahren auf sinkende Renditen einstellen müssen. Dies stellt ein signifikanter Anstieg zum Vorjahr dar, als lediglich 8 Prozent diese Auffassung vertraten. ► Die Banken wollen vom positiven Wirtschaftsumfeld profitieren und streben Wachstum an, wovon letztlich auch die Aktionäre profitieren sollten. Page 48
Optimismus steigt bei allen Bankengruppen «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Aktionäre der Banken werden zukünftig geringere Renditen in Kauf nehmen müssen. Kantonalbanken Auslandsbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Privatbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme voll zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu ► Die gestiegenen Renditeerwartungen sind bei allen Bankengruppen sichtbar. ► Den deutlichsten Anstieg verzeichnen die Privatbanken und Auslandsbanken: 34 Prozent der Privatbanken (Vorjahr: 3 Prozent) und 24 Prozent der Auslandsbanken (Vorjahr: 0 Prozent) gehen aus heutiger Sicht davon aus, dass die Renditen nicht weiter sinken werden. Page 49
Konsolidierung noch nicht abgeschlossen «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» In der Schweiz wird es inskünftig deutlich weniger Bankinstitute geben. 2017 100% 90% 11% 80% 70% 60% 50% 39% 50% 40% 30% 20% Stimme voll zu 10% Stimme eher zu Stimme eher nicht zu 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Obwohl im Zeitraum von 2000 bis 2016 in der Schweiz insgesamt bereits rund 30 Prozent aller Banken verschwunden sind, gehen die Banken weiterhin davon aus, dass sich die Anzahl Institute weiterhin reduzieren wird. ► Der Konsolidierungsprozess in der Schweizer Finanzindustrie setzt sich damit nach Einschätzung der Banken weiter fort – hieran kann auch der aufkeimende Optimismus der Banken vorerst nichts ändern. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass insbesondere kleinere Institute unter der Vielzahl neuer regulatorischer Anforderungen gelitten haben. Page 50
Filialen fallen Strukturwandel zum Opfer «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Anzahl der Bankfilialen wird deutlich abnehmen. 2017 100% 90% 4% 80% 70% 42% 60% 54% 50% 40% 30% 20% Stimme voll zu 10% Stimme eher zu Stimme eher nicht zu 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Bei keinem Thema der diesjährigen Erhebung zeigt sich eine grössere Einigkeit unter den Banken als bei der Frage zur Zukunft des Filialnetzes. 96 Prozent der Banken – ein neuer Höchstwert – rechnen damit, dass die Bereinigung des Filialnetzes auch in der Zukunft weiter voranschreitet. ► Immer mehr Kunden bevorzugen digitale Kanäle wie E-Banking oder mobile Banking-Apps. Klassische Schaltertransaktionen haben enorm an Bedeutung verloren, womit sich der regelmässige Besuch einer Bankfiliale bei vielen Kunden sehr oft erübrigt. Damit das Filialsterben nicht zu einer Schwächung der Kundenschnittstelle führt, gilt es digitale Kanäle weiter auszubauen und gleichzeitig das Kundenerlebnis in den verbleibenden Filialen zu stärken. Page 51
Banken spüren branchenfremde Konkurrenz im Nacken «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Branchenfremde Konkurrenten bedrohen die Marktstellung der Banken. 100% 2017 90% 22% 27% 80% 70% 60% 50% 51% 40% 2016 30% 10% 18% 20% 23% Stimme voll zu Stimme eher zu 10% Stimme eher nicht zu 49% 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Die Banken werden sich immer bewusster darüber, dass branchenfremde Konkurrenten ihre Marktstellung bedrohen und damit den Wettbewerbsdruck auf die traditionellen Geschäftsmodelle der Banken erhöhen. ► Aufgrund der rasanten technischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass in Zukunft weitere branchenfremde Anbieter auf dem Markt auftreten und für ausgewählte Komponenten der Wertschöpfungskette der Banken in den Wettbewerb eintreten. Die Banken sind damit einem hohen Innovationsausdruck ausgesetzt. Page 52
Kantonalbanken zeigen sich gelassener «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Branchenfremde Konkurrenten bedrohen die Marktstellung der Banken. Kantonalbanken Auslandsbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Privatbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme voll zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu ► Bei drei von vier Bankengruppen hat sich die Einschätzung, dass ihre Marktstellung von branchenfremden Konkurrenten bedroht wird, im Vergleich zum Vorjahr erhöht. ► Deutlich gelassener als im Vorjahr zeigen sich hingegen die Kantonalbanken: Nur noch etwas weniger als die Hälfte der befragten Kantonalbanken (46 Prozent) fühlen sich von branchenfremden Konkurrenten bedroht (Vorjahr: 83 Prozent). Bei den Kantonalbanken macht sich offenbar die Überzeugung breit, dass sie durch ihre starke lokale Verbundenheit und Kundennähe ihre Marktstellung gegen neue Konkurrenten verteidigen können. Page 53
Kundenloyalität nimmt weiter ab «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Loyalität der Bankkunden wird deutlich abnehmen. 2017 100% 90% 3% 16% 80% 25% 70% 60% 50% 40% 30% 56% 20% 10% Stimme voll zu 0% Stimme eher zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu ► Beinahe drei Viertel aller Banken (72 Prozent) erwarten, dass die Kundenloyalität in Zukunft abnehmen wird (Vorjahr: 67 Prozent). ► Digitale Angebote erlauben es den Kunden sich jederzeit besser und schneller über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Die Relevanz einer persönlichen Beratung im Sinne einer reinen Informationsvermittlung sinkt. Die Banken müssen neue Wege finden, um die Nähe zu ihren Kunden aufrecht zu erhalten und einen Mehrwert durch eine persönliche, umfassende Beratung zu bieten. Page 54
Preisdruck nimmt weiter zu «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Preise der Bankdienstleistungen werden sinken. 100% 2017 90% 5% 15% 80% 70% 28% 60% 50% 40% 52% 30% 20% Stimme voll zu 10% Stimme eher zu 0% Stimme eher nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme überhaupt nicht zu ► 67 Prozent der befragten Banken erwarten, dass die Preise für Bankdienstleistungen in den kommenden sieben bis zehn Jahren sinken werden. Der Preisdruck auf die Banken hat damit im Vergleich zum Vorjahr nochmals zugenommen (Vorjahr: 52 Prozent). ► Branchenfremde Konkurrenten drängen immer mehr in das Terrain der Banken vor und locken die Kunden mit günstigen Dienstleistungen. Zudem verlangen die Kunden vermehrt nach digitalen Lösungen, für welche sie nicht länger bereit sind einen hohen Preis zu bezahlen. Der Preisdruck ist eine realistische Einschätzung. Page 55
Stärkerer Preisdruck im Private Banking «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Preise der Bankdienstleistungen werden sinken. Kantonalbanken Auslandsbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regionalbanken Privatbanken 100% 100% 75% 75% 50% 50% 25% 25% 0% 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Stimme voll zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu ► Das Private Banking ist offenbar einem stärkeren Preisdruck ausgesetzt als die Retailbanken. 82 Prozent der Auslandsbanken (Vorjahr: 63 Prozent) und 78 Prozent der Privatbanken (Vorjahr: 65 Prozent) erwarten, dass Bankdienstleistungen in den kommenden sieben bis zehn Jahre günstiger werden. ► Die Kantonal- und Regionalbanken zeigen sich hingegen optimistischer: Jeweils mehr als die Hälfte (62 Prozent bzw. 55 Prozent) der befragten Institute ist davon überzeugt, dass die Preise für Bankdienstleistungen in den kommenden sieben bis zehn Jahre nicht rückläufig sein werden. Page 56
Industrialisierung und Sourcing bleiben bedeutend «Wie sehen Sie Banking in 7 bis 10 Jahren? Wie stehen Sie zur folgenden Aussage?» Die Industrialisierung und das Sourcing von Geschäftsprozessen werden deutlich zunehmen. 100% 2017 2% 90% 6% 80% 70% 37% 60% 50% 40% 55% 30% 20% Stimme voll zu Stimme eher zu 10% Stimme eher nicht zu 0% Stimme überhaupt nicht zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ► Die Themen Industrialisierung und Sourcing von Geschäftsprozessen behalten die hohe Bedeutung, welche sie bereits in der Vergangenheit hatten. Seit 2013 erwarten rund 90 Prozent aller befragten Banken eine zunehmende Standardisierung der Geschäftsprozesse im Banking. ► Die Digitalisierung ist der wichtigste Treiber für einen nachhaltigen Strukturwandel. Die Banken müssen jedoch zunächst weitere Fortschritte in der Standardisierung und Industrialisierung von Geschäftsprozessen realisieren, um das volle Potenzial der Digitalisierung nutzen zu können. Page 57
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