Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2018 Region Düsseldorf - Inhalt - NRW Bank
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NRW.BANK.Research Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2018 Region Düsseldorf Ausgewählte Indikatoren - Herbstupdate Inhalt Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik
Einführung • Die Regionalwirtschaftlichen Profile Nordrhein-Westfalen der NRW.BANK geben einen Überblick über die sozio-ökonomischen Strukturen und Trends für die neun Wirtschaftsregionen des Landes. • Sie verstehen sich als eine aktuelle Bestandsaufnahme, die als Informationsbasis für die Ausrichtung und Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Strukturpolitik durch Entscheidungsträger in den Regionen und der Landespolitik sowie die interessierte Öffentlichkeit Münsterland genutzt werden kann. Ostwestfalen-Lippe • Die vorliegende Aktualisierung beinhaltet im Vergleich zur Mai- Veröffentlichung neue Daten zur Bevölkerungsstruktur und -entwicklung, zum Bruttoinlandsprodukt sowie zum Gründungsgeschehen. Metropole Ruhr • Die Abgrenzung der Regionen erfolgte entlang gewachsener Handlungsräume und enger wirtschaftlicher Verflechtungsbeziehungen. Niederrhein Düsseldorf Beispielsweise nutzen die regionalen Entwicklungs- und Berg. Südwestfalen Städtedreieck Marketingorganisationen in NRW die räumliche Abgrenzung in ihrem strategischen Zusammenschluss „regionen.NRW“. Köln/Bonn • Soweit möglich wurde für die Grafiken der Wirtschaftsregionen eine einheitliche Skalierung gewählt, um Vergleiche zwischen den Regionen Aachen zu erleichtern. Darüber hinaus wurden die neun Einzelprofile um eine Synthese ergänzt, die anhand von thematischen Karten eine vergleichende Betrachtung der Wirtschaftsregionen zusätzlich unterstützt. • Unter www.nrwbank.de/regionale-wirtschaftsprofile stehen alle Profile zum Download zur Verfügung. Dort befindet sich auch ein umfangreiches Glossar, in dem die hier verwendeten Indikatoren ausführlich beschrieben werden. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 2
Region Düsseldorf • Die Landeshauptstadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann bilden zusammen die Wirtschaftsregion Düsseldorf. Obwohl sie sowohl flächen- als auch bevölkerungsmäßig zu den kleineren Regionen zählt, weist sie gleichzeitig mit 1.765 Einwohnern je Quadratkilometer eine der höchsten Bevölkerungsdichten der untersuchten Regionen auf. • Insgesamt 81,7% aller Beschäftigten sind in Dienstleistungs- branchen beschäftigt (NRW: 72,6%). Dies zeigt, wofür die Stadt Düsseldorf auch überregional bekannt ist: Handel, Mode, Kreativwirtschaft, Kommunikation und Medien. Der wirtschaftliche Stadt Düsseldorf Schwerpunkt des Kreises Mettmann liegt hingegen stärker im Kreis Mettmann Produzierenden Gewerbe (vgl. Folien 3.1 und 3.2). Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 3
Inhalt Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik
Regionale Altersstruktur im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 1.1 Bevölkerungsstruktur Anteil der Bevölkerung im Jahr 2017 nach Altersklassen (in %) Erläuterungen 2,0 • Das Durchschnittsalter der Region Düsseldorf liegt mit 44,2 Jahren 1,8 etwas höher als der landesweite Wert (44,0 Jahre). 1,6 • Die Bevölkerung im Kreis Mettmann (45,8 Jahre) ist gemeinsam mit 1,4 den Einwohnern des Kreises Wesel die zweitälteste in NRW. Nur der Ennepe-Ruhr-Kreis ist im Schnitt älter (46,1 Jahre). 1,2 • Die Bewohner der Stadt Düsseldorf sind hingegen mit 43,0 Jahren 1,0 recht jung. 0,8 • Bei der Betrachtung der Altersstruktur fallen mehrere 0,6 Besonderheiten ins Auge. • Der Anteil an jungen Erwachsenen zwischen 25 und 40 Jahren ist in 0,4 der Stadt Düsseldorf außergewöhnlich hoch, was sich auf die 0,2 Altersstruktur der gesamten Region auswirkt (siehe Grafik). Da es 0,0 sich um die typische Elterngeneration handelt, leben auch 3 Jahre 6 Jahre 9 Jahre 66 Jahre 87 Jahre 12 Jahre 15 Jahre 18 Jahre 21 Jahre 24 Jahre 27 Jahre 30 Jahre 33 Jahre 36 Jahre 39 Jahre 42 Jahre 45 Jahre 48 Jahre 51 Jahre 54 Jahre 57 Jahre 60 Jahre 63 Jahre 69 Jahre 72 Jahre 75 Jahre 78 Jahre 81 Jahre 84 Jahre 90 Jahre und älter unter 1 Jahr überdurchschnittlich viele Kleinkinder vor Ort. • Jugendliche und junge Erwachsene bis Mitte 20 sind hingegen stark unterrepräsentiert. Dies ist sowohl im Kreis Mettmann als auch in der Stadt Düsseldorf zu beobachten. Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen • Die Generation der Babyboomer, die Mitte der 50er bis Ende der 60er Jahre geboren wurde, stellt vor allem im Kreis Mettmann einen Hinweis: Die Altersklasse der 90-Jährigen und Älteren wird von IT.NRW zusammengefasst. sehr großen Bevölkerungsanteil. Dies ist jedoch kein regionales Phänomen, sondern landesweit zu beobachten. • Der Kreis Mettmann ist zudem durch viele Personen im Alter von Mitte 70 bis Mitte 80 geprägt. Dies schlägt sich ebenfalls in der Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Altersstruktur der gesamten Wirtschaftsregion nieder. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 5
Geschlechterverhältnis in der Wirtschaftsregion 1.2 Bevölkerungsstruktur Anteil der Bevölkerung im Jahr 2017 nach Geschlecht und Altersklassen (in %) Erläuterungen 80 • Mit 51,7% ist weitaus mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich. 70 In keiner Wirtschaftsregion NRWs ist der Anteil höher. Im gesamten Bundesland sind 50,9% der Einwohner Frauen. 60 • Der Anteil unterscheidet sich stark nach Altersklassen. Weltweit 50 48,3 überwiegt bei der Geburt das männliche Geschlecht leicht. Auch in 40 der Region Düsseldorf gibt es etwas mehr männliche als weibliche 30 Kinder. • Je älter die Menschen sind desto höher ist der weibliche Anteil, da 20 die Lebenserwartung bei Frauen höher ist als bei Männern. unter 5 5 bis 9 10 bis 14 15 bis 19 20 bis 24 25 bis 29 30 bis 34 35 bis 39 40 bis 44 45 bis 49 50 bis 54 55 bis 59 60 bis 64 65 bis 69 70 bis 74 75 bis 79 80 bis 84 85 bis 89 90 und älter Insgesamt • Zwei Effekte können die weibliche Dominanz in der Region erklären. Frauen arbeiten nach wie vor eher in Dienstleistungs- 20,0 berufen und die Stadt Düsseldorf bietet als Dienstleistungszentrum 30,0 eine Vielzahl an attraktiven Arbeitsplätzen. Im Kreis Mettmann leben hingegen zahlreiche ältere Personen, deren Mehrzahl Frauen sind. 40,0 50,0 51,7 60,0 70,0 80,0 Anteil Männer nach Altersklassen Anteil Frauen nach Altersklassen Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 6
Regionale Staatsangehörigkeiten im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 1.3 Bevölkerungsstruktur Anteil der Bevölkerung im Jahr 2017 mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach Kontinenten (in %) Region Düsseldorf Erläuterungen • Ausländische Staatsangehörige gibt es in der Region Düsseldorf außergewöhnlich viele. Der Anteil an der Bevölkerung liegt bei 20,4% und ist damit der höchste aller NRW-Wirtschaftsregionen 4,3% (NRW 14,4%). 79,6% 20,4% 1,5% • Dabei sind Bürger aller Kontinente überrepräsentiert. 13,8% • Zu den Staatsbürgern aus europäischen Ländern zählen Türken. 0,5% Diese stellen mit 26.500 Personen die größte ausländische 0,2% Bevölkerungsgruppe in der Region. Dies ist in Folge der Anwerbeabkommen aus den 50er und 60er Jahren ein bundesweit Deutsche Staatsangehörigkeit Ausländische Staatsangehörigkeit typisches Bild. Europa Asiaten Afrika Amerika • Polen sind mit 16.100 Personen die zweitgrößte ausländische Sonstige Bevölkerungsgruppe. Deren Zahl hat sich seit der EU-Ost- erweiterung mit der verbundenen Arbeitnehmerfreizügigkeit Nordrhein-Westfalen merklich erhöht. • Asiatische Staatsbürger gibt es ebenfalls auffällig viele. Sie machen 4,3% an der Bevölkerung aus und damit deutlich mehr als in 3,0% Nordrhein-Westfalen insgesamt (3,0%). Dieses Resultat ist 85,6% 14,4% wesentlich auf die 9.500 Syrer zurückzuführen, die Ende 2017 in der 0,8% 10,2% 0,2% Region Düsseldorf lebten. Zudem gibt es in der Stadt Düsseldorf 0,1% eine große japanische Community mit 6.600 Personen. • Auch Afrikaner sind in der Region Düsseldorf überrepräsentiert. Allein in der Stadt Düsseldorf lebten zuletzt rund 5.300 Marokkaner. Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 7
Regionale Berufsabschlüsse im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 1.4 Bevölkerungsstruktur Anteil der Bevölkerung ab 15 Jahren im Jahr 2017 nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss (in %) Erläuterungen • Der Anteil der Bevölkerung ohne beruflichen Bildungsabschluss ist 60 in der Region Düsseldorf mit 29,0% gering. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Bevölkerung ab 15 Jahren ausgewertet 50 46,0 wird. Insbesondere zwischen 15 und 25 Jahren sind viele Menschen 40,7 jedoch noch in Ausbildung und können keinen beruflichen 40 Bildungsabschluss vorweisen. 29,0 30,4 • Besonders auffällig sind die vielen Akademiker. Beinahe jede vierte 30 Person kann einen akademischen Abschluss vorweisen. In keiner 24,4 Wirtschaftsregion NRWs sind es mehr. Ein wesentlicher Grund 20 16,2 hierfür sind die zahlreichen hochqualifizierten Tätigkeiten in der 7,1 Stadt Düsseldorf. 10 5,6 • Gleichzeitig sind beruflich Qualifizierte unterrepräsentiert. 40,7% 0 der örtlichen Bevölkerung ab 15 Jahren kann eine Lehre bzw. duale Lehre / Fachschulabschluss / Hochschulabschluss / Ohne beruflichen Berufsausbildung vorweisen. In NRW sind es mit 46,0% wesentlich Berufsausbildung im -abschluss in der Promotion Bildungsabschluss dualen System ehem. DDR mehr. Hierbei ist jedoch zwischen dem Kreis Mettmann (48,1%) und der Stadt Düsseldorf (35,0%) zu unterscheiden. Im Kreis nimmt Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen das Produzierende Gewerbe nach wie vor eine zentrale Stellung ein (vgl. 3.1). In dem Sektor sind vor allem berufliche Qualifikationen gefragt. Hinweis: Die Summen können von 100% abweichen, da bei einem Teil der Bevölkerung die Bildungsabschlüsse unbekannt sind. Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 8
Regionale Haushaltsgrößen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 1.5 Bevölkerungsstruktur Anteil der Haushalte im Jahr 2017 nach Personenanzahl (in %) Erläuterungen 50 • Die Haushalte in der Region Düsseldorf sind im Schnitt deutlich 45,8 kleiner als in NRW insgesamt. 45,8% aller Haushalte werden 40,6 lediglich von einer Person bewohnt. 40 • Die Stadt Düsseldorf ist nach Münster die „Single-Hauptstadt“ in 32,7 33,9 NRW. 50,6% aller Haushalte bestehen aus einer Person. 30 • Gleichzeitig kommen große Haushalte ab 4 Personen selten vor. Sie machen in der Region 10,9% aus. Der Unterschied zwischen dem Kreis Mettmann (13,0%) und der Stadt Düsseldorf (9,4%) ist dabei 20 enorm. In keiner anderen Teilregion NRWs gibt es so wenige Großhaushalte wie in der Stadt Düsseldorf. 12,4 13,1 10,6 10,9 10 0 1 Person 2 Personen 3 Personen 4 und mehr Personen Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 9
Inhalt Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik
Regionale Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 2.1 Demografische Entwicklung Bevölkerungsentwicklung von 1962 bis 2017 (absolut) in Mio. Erläuterungen 1.160.000 18,5 • Die Bevölkerungsentwicklung Nordrhein-Westfalens und der Region Düsseldorf verlief in den vergangenen Jahrzehnten nur phasenweise 1.140.000 18,0 ähnlich. 1.120.000 • Bis Ende der 60er Jahre waren die Geburtenraten sehr hoch (vgl. 1.100.000 Kapitel 2.2). Dementsprechend wuchs die Bevölkerung stark an. 17,5 • Ab den 70er Jahren starben sowohl in NRW als auch in der 1.080.000 Wirtschaftsregion mehr Menschen als geboren wurden. Folglich 17,0 1.060.000 sank die Bevölkerung bis etwa Mitte der 80er Jahre - in der Region Düsseldorf stärker als landesweit. 1.040.000 16,5 • Neben einem Geburtenanstieg Ende der 80er Jahre sorgten auch 1.020.000 Zuzüge – insbesondere aus den neuen Bundesländern – für ein 1.000.000 16,0 einen Zuwachs, der in NRW bis Anfang der 2000er Jahre anhielt. 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 • In der Region Düsseldorf blieb die Einwohnerzahl von Anfang der 90er bis 2010 in etwa konstant. Anders als im Bundesland starben Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen (rechte Skala) durchgängig mehr Menschen als Kinder geboren wurden. • Durch den Zensus im Jahr 2011 verloren sowohl NRW als auch die Hinweis: Brüche in der Zeitreihe durch neuen Zensus in den Wirtschaftsregion statistisch stark an Einwohnern. Jahren 1987 und 2011 • Seitdem wächst die Bevölkerung kontinuierlich. Dies war vor allem im Jahr 2015 der Fall. Hauptgrund hierfür war der Zuzug von Menschen aus weltweiten Krisenregionen. Aber auch leicht steigende Geburtenzahlen trugen ihren Teil zum Bevölkerungszuwachs bei (vgl. 2.2). • Seit dem Zensus wuchs die Bevölkerung vor Ort um 35.100 Ein- Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen wohner bzw. 3,3%. Nur in der Region Köln/Bonn war die Dynamik höher (+4,2%). Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 11
Natürlicher Bevölkerungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 2.2 Demografische Entwicklung Anzahl Geburten und Sterbefälle von 1962 bis 2017 (absolut) Region Düsseldorf Erläuterungen 20.000 • Nach der Babyboomer-Generation wurden ab Ende der 60er Jahre 15.000 sowohl in NRW als auch in der Wirtschaftsregionen zunehmend weniger Kinder geboren. Dies führte dazu, dass die Neugeborenen 10.000 nicht mehr ausreichten, um die Sterbefälle zu kompensieren. 5.000 • Diese Entwicklung wirkte sich negativ auf die Bevölkerungs- 0 entwicklung aus (siehe Kapitel 2.1). • Ende der 80er und Anfang der 90er gab es in NRW ein -5.000 Zwischenhoch bei den Geburten, da die große Kohorte der -10.000 Babyboomer nun selbst zur „Elterngeneration“ wurde. Dieser Effekt 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 war in der Region Düsseldorf nur schwach ausgeprägt. Der natürliche Bevölkerungssaldo blieb durchgängig negativ. Geburten Sterbefälle Natürlicher Bevölkerungssaldo • Vor dem Hintergrund der Kohortenstärke ist auch der zuletzt leichte Nordrhein-Westfalen 350.000 Geburtenanstieg zu sehen. Die Kohorte, die ab Mitte der 80er Jahre 300.000 geboren wurde, erreicht zunehmend das typische Alter, in dem 250.000 Kinder gezeugt werden. Zudem bekommen Frauen tendenziell wieder mehr Kinder. 200.000 150.000 • Dies wird u.a. mit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und 100.000 Beruf sowie einem soliden Wirtschaftswachstum begründet, 50.000 welches gewisse Sicherheiten bei der Familienplanung gewährt. 0 • In der Stadt Düsseldorf werden seit 2014 mehr Kinder geboren als -50.000 es Sterbefälle gibt. Im Kreis Mettmann ist der Saldo bereits seit -100.000 Anfang der 90er Jahre negativ. 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 • Sowohl in der Region Düsseldorf als auch in NRW insgesamt gab es 2017 etwas weniger Geburten als im Vorjahr. Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 12
Regionaler Wanderungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 2.3 Demografische Entwicklung Fortzüge und Zuzüge über Kreisgrenzen von 2000 bis 2017 (absolut) Region Düsseldorf Erläuterungen 80.000 70.000 • Nordrhein-Westfalen gehört traditionell zu den Bundesländern, die einen positiven Wanderungssaldo aufweisen. In den letzten 60.000 Jahrzehnten zogen fast kontinuierlich mehr Personen in das 50.000 Bundesland als es Menschen verließen. 40.000 • Auch seit der Jahrtausendwende war der Wanderungssaldo zumeist 30.000 positiv. Lediglich in den Jahren 2008 und 2009 verließen etwas 20.000 mehr Personen das Bundesland als zuzogen. 10.000 • In den vergangenen Jahren war Nordrhein-Westfalen von einem 0 außergewöhnlich starken Zuzug geprägt. Hintergrund ist die Zuwanderung von Menschen aus weltweiten Krisenregionen, die Zuzüge Fortzüge Wanderungssaldo 2015 ihren Höhepunkt erreichte. Nordrhein-Westfalen • Von dieser Entwicklung war die Region Düsseldorf nicht 1.200.000 ausgenommen. Zwischen 2014 und 2017 lag das Wanderungsplus 1.000.000 bei insgesamt 30.400 Personen. Aber auch in den Jahren zuvor dominierten die Zuzüge deutlich. 800.000 • Die Stadt Düsseldorf konnte 2017 aus dem Ausland weiterhin 600.000 deutliche Wanderungsgewinne verzeichnen. Auch gegenüber 400.000 anderen Bundesländern zeigte sich ein kleines Wanderungsplus. Die 200.000 Stadt verlor jedoch an andere Regionen NRWs Einwohner. 0 • Der Kreis Mettmann vermeldete hingegen starke Wanderungs- -200.000 gewinne gegenüber dem restlichen NRW (+2.100 Personen). Hierbei dürfte sich die zentrale Lage des Kreises zwischen den Städten Düsseldorf und Köln bemerkbar machen, welche die Region als Wohnort attraktiv macht. Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 13
Bevölkerungsvorausberechnung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 2.4 Demografische Entwicklung Bevölkerungsvorausberechnung von 2014 bis 2040, indexiert (2014 = 100) und Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2014 und 2040 (in %) Erläuterungen Bevölkerungsvorausberechnung 110 • Bis etwa 2025 ist für Nordrhein-Westfalen mit einem leichten 105 Bevölkerungsanstieg zu rechnen. Danach wird die Einwohnerzahl 100 voraussichtlich leicht abnehmen. 95 • Für die Region Düsseldorf ist hingegen ist von einem 90 kontinuierlichen Wachstum auszugehen. 85 80 • Dieser betrifft die Stadt Düsseldorf in besonderem Maße, während 75 der Kreis Mettmann bis 2040 leicht an Einwohnern verlieren dürfte. 70 • Das Erwerbspersonenpotenzial der 15- bis 64-Jährigen wird 65 dementsprechend nur im Kreis Mettmann sinken, während es in 60 Düsseldorf bedingt durch Zuzüge steigt. 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 2039 2040 • Die Babyboomer-Generation, die zwischen 1955 und 1965 geboren Region Düsseldorf insgesamt Nordrhein-Westfalen insgesamt wurde, erreicht allmählich das Rentenalter. Der Anteil der 15- bis 15-bis 64-Jährige Region Düsseldorf 15-bis-64 Jährige Nordrhein-Westfalen 64-Jährigen sinkt nach derzeitiger Einschätzung von 65,6% auf 61,0%. Damit werden in der Wirtschaftsregion voraussichtlich noch Veränderung des Arbeitskräftepotenzials 696.000 statt 706.000 Personen im erwerbsfähigen Alter sein. Die 80 70 65,6 66,1 demografischen Herausforderungen fallen in der Region jedoch 61,0 58,7 60 geringer aus als in den meisten anderen Teilen NRWs. 50 • In Nordrhein-Westfalen insgesamt wird die Alterung der 40 Bevölkerung weitaus stärker erwartet. Der Anteil der Personen im 30 erwerbsfähigen Alter sinkt von 66,1% auf 58,7%. Damit wird das 20 10 Arbeitskräftepotenzial voraussichtlich von 11,6 Mio. auf 0 10,3 Mio. Menschen abnehmen. 2014 2040 • Zu berücksichtigen ist, dass die Bevölkerungsvorausberechnung auf Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Daten des Jahres 2014 beruht. Neuere Entwicklungen – wie der Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Zuzug Geflüchteter – flossen nicht in die Kalkulation ein. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 14
Inhalt Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik
Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu NRW 3.1 Wirtschaftsstruktur Anteile der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in der Wirtschaftsregion und in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2016 (in %) Erläuterungen 90 81,3 • Die Stadt Düsseldorf ist ein Dienstleistungszentrum. Dies spiegelt 80 sich auch bei Betrachtung der gesamten Wirtschaftsregion wieder. 72,2 70 81,3% der regionalen Bruttowertschöpfung entfielen zuletzt auf die Dienstleistungsbereiche, so viel wie in keiner der acht anderen 60 NRW-Wirtschaftsregionen. 50 • Düsseldorf ist ein bedeutender Standort für Finanz- Versicherungs- 35,3 und Unternehmensdienstleister. 35,3% der regionalen 40 Wertschöpfung kommen aus diesem Sektor. Auch dies ist 27,4 27,9 27,0 30 landesweit ein Höchstwert. Allerdings war das Wachstum der 18,6 19,9 22,0 18,2 23,2 20 Branche zuletzt verhalten (vgl. 4.2), wodurch der Sektor seit 2009 14,0 leicht an Bedeutung eingebüßt hat. 10 2,6 4,1 • Der Wirtschaftszweig Handel u.ä. ist in der Region ebenfalls stark 0,0 0,4 0 ausgeprägt. Düsseldorf ist Sitz bedeutender Handels- und Telekommunikationsunternehmen. Zudem ist die Stadt für ihre Messe, ihre Medienlandschaft und als Modemetropole bekannt. • Der Kreis Mettmann zeichnet sich durch ein starkes Produzierendes Gewerbe aus, das überdurchschnittliche 31,0% zur Bruttowertschöpfung beiträgt. Dieser Aspekt wird durch die aggregierte Betrachtung mit der Stadt Düsseldorf ein Stück weit Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen überlagert. (1) Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (2) Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen (3) Öffentliche und. sonstige Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 16
Regionale Beschäftigungsstruktur nach Branchen im Vergleich zu NRW 3.2 Wirtschaftsstruktur Anzahl (absolut) und Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (in %) im Juni 2017 nach WZ-Klassifikation 2008 WZ-Klassifikation 2008 Beschäftigte WZ-Klassifikation 2008 Beschäftigte Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Erläuterungen A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1.021 M Dienstleistungen 79.027 B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe 81.549 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 52.437 • Die Wirtschaftsregion Düsseldorf zeichnet sich durch einen sehr Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; D Energieversorgung 5.032 O Sozialversicherung 35.119 hohen Anteil an Dienstleistungsberufen aus. 81,7% der Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im tertiären Sektor E Umweltverschmutzungen 2.260 P Erziehung und Unterricht 13.556 F Baugewerbe 18.844 Q Gesundheits- und Sozialwesen 65.880 zu finden und damit deutlich mehr als im Landesdurchschnitt. Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige G Kraftfahrzeugen 91.530 R; S Dienstleistungen 21.132 Private Haushalte; Exterritoriale • 91.500 Personen sind im Handel beschäftigt. In keiner Branche H Verkehr und Lagerei 32.752 T; U Organisationen 1.407 I Gastgewerbe 21.975 A-U Insgesamt* 594.108 arbeiten mehr Personen. J Information und Kommunikation 30.218 A Primärer Sektor 1.021 Erbringung von Finanz- und • Daneben spielt die Erbringung von freiberuflichen, K Versicherungsdienstleistungen 33.646 B-F Sekundärer Sektor 107.685 L Grundstücks- und Wohnungswesen 6.723 G-U Tertiärer Sektor 485.402 wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen eine *Gesamtsumme kann ungleich der Teilsummen sein. Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte herausragende Rolle. Hierunter fallen unter anderem Rechts- und von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert. Gleiches gilt, wenn eine Region oder ein Wirtschaftszweig 1 oder 2 Betriebe aufweist oder einer der Betriebe einen so hohen Beschäftigtenanteil auf sich vereint, dass die Beschäftigtenzahl praktisch eine Einzelangabe über diesen Betrieb darstellt (Dominanzfall). Steuerberatungen, Ingenieurbüros und Beschäftigte, die in der Werbung und Marktforschung tätig sind. Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter 25 • Auch die Erbringung von Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen nimmt eine bedeutende Stellung ein. 20 • Gleiches gilt für die öffentliche Verwaltung sowie die Information und Kommunikation. Beide Branchen sind in der Landeshauptstadt 15 Düsseldorf konzentriert und deutlich stärker ausgeprägt als im gesamten Bundesland. 10 • Das Verarbeitende Gewerbe spielt im Vergleich zum Land als Arbeitgeber eine weniger bedeutende Rolle. Dennoch sind 81.500 5 Personen in der Branche beschäftigt, davon 46.100 im Kreis Mett- mann. Dessen industrielle Prägung wird dadurch ersichtlich, dass 0 A B;C D E F G H I J K L M N O P Q R;S T;U 24,9% aller Beschäftigten in der Branche arbeiten (NRW: 20,3%). Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen • Das Gesundheits- und Sozialwesen ist in der Region Düsseldorf verhältnismäßig schwach ausgeprägt. Nur 11,1% aller Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Arbeitnehmer sind in dem Wirtschaftszweig tätig (NRW: 15,9%). Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 17
Industrielle Branchenstruktur im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 3.3 Wirtschaftsstruktur Anteil der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe nach WZ-Klassifikation 2008 im September 2017 (in %) 100 33: Reparatur und Installation v. Maschinen Erläuterungen 5,3 und Ausrüstung 6,8 2,6 32: Herstellung von sonstigen Waren • Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowert- 90 2,8 31: Herstellung von Möbeln schöpfung ist in der Wirtschaftsregion Düsseldorf recht gering. 2,9 4,1 Trotzdem lassen sich Branchenschwerpunkte identifizieren. 29/30: Herstellung von Kraftwagen und - teilen, Fahrzeugbau • In der Region gab es im Jahr 2017 insgesamt 146 Hersteller von 80 14,6 14,1 28: Maschinenbau Metallerzeugnissen mit mindestens 20 Beschäftigten. Die Branche 27: Herstellung v. elektrischer Ausrüstung steuerte 28,2% aller Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe bei (vgl. 70 4,8 4,6 Grafik). Hierzu gehören beispielsweise zahlreiche Unternehmen aus 26: Herstellung v. DV-Geräten, 3,1 3,3 elektronischen und optischen Erzeugnissen dem Kreis Mettmann, die sich auf die Schließ- und Beschlagtechnik 25: Herstellung v. Metallerzeugnissen spezialisiert haben. 60 24: Metallerzeugung und Metallbearbeitung • Der Maschinenbau ist mit 73 Betrieben ebenfalls eine wichtige 20,7 Stütze der regionalen Industrie. 23: Herstellung von Glas, -waren, Keramik, 50 28,2 Verarbeitung v. Steinen und Erden • Hersteller von Metallerzeugnissen sowie der Maschinenbau finden 22: Herstellung v. Gummi- und sich mit 135 beziehungsweise 59 Betrieben fast ausschließlich im Kunststoffwaren 4,5 21: Herstellung v. pharmazeutischen Kreis Mettmann wieder. 40 Erzeugnissen • Sowohl in Düsseldorf als auch in Mettmann haben mehrere 5,7 20: Herstellung v. chemischen Erzeugnissen 6,8 umsatzstarke Chemieunternehmen ihren Sitz. Hierunter fallen u.a. 30 7,6 19: Kokerei und Mineralölverarbeitung Hersteller von Kosmetika und Reinigungsmitteln. 4,1 18: Herstellung von Druckerzeugnissen, • Im Kreis Mettmann sind diverse Automobilzulieferer angesiedelt. 4,5 4,2 Vervielfältigung v. Ton-, Bild-, Datenträger Zudem gibt es in der Stadt Düsseldorf ein großes Daimler-Werk. 20 2,8 17: Herstelllung v. Papier, Pappe und 2,1 6,0 Waren daraus • Zu der Branche Metallerzeugung und – bearbeitung gehören z.B. 2,1 16: Herstellung v. Holz-, Flecht-, Korb- und Verarbeiter von Aluminium sowie Hersteller von Stahlrohren. 2,5 4,1 Korkwaren (ohne Möbel) 10 15: Herstellung von Leder, Lederwaren und • Nahrungs- und Getränkeindustrie, Produzenten von Gummi- und Schuhen 10,5 Kunststoffwaren sowie Hersteller von Glaswaren, Keramik, Steinen- 7,3 13/14: Textil und Bekleidung 0 und Erden sind zahlenmäßig n der Region unterrepräsentiert. Zu 10-12: Nahrung, Getränke, Tabakwaren Nordrhein-Westfalen Region Düsseldorf letzteren gehört das Kalkwerk in Wülfrath (Kreis Mettmann), welche als größte Produktionsstätte Europas gilt und mit Kalk ein Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Vorprodukt für die Stahl- und Bauindustrie liefert. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 18
Beschäftigungsstruktur nach Geschlecht und Arbeitsumfang im Vergleich zu NRW 3.4 Wirtschaftsstruktur Anteil Frauen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Juni 2017 (beides in %) Anteil Frauen Erläuterungen 60 • 45,6% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region sind Frauen. Dies sind etwas mehr als im Landesdurchschnitt. 50 45,6 45,2 • Der Befund ist nicht überraschend, da überdurchschnittlich viele 40 Frauen in der Region leben (siehe 1.2). Ein weiterer Grund ist die Wirtschaftsstruktur, die stark vom tertiären Sektor geprägt ist. Hier 30 werden häufiger frauenaffine Tätigkeiten verrichtet. 20 • Der Anteil an Teilzeitkräften ist in der Wirtschaftsregion hingegen recht niedrig. Dies gilt sowohl für den Kreis Mettmann (23,4%) als 10 auch für die Stadt Düsseldorf (23,9%). 0 Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Anteil Teilzeit 60 50 40 27,0 30 23,8 20 10 0 Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 19
Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 3.5 Wirtschaftsstruktur Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2016 und je Arbeitsstunde der Erwerbstätigen im Jahr 2016 (beides in €) Bruttoinlandsprodukt je Einwohner Erläuterungen 70.000 • Das BIP pro Kopf ist ein wichtiger Wohlstandsindikator. 61.666 60.000 Mit knapp 61.700 € pro Kopf ist Düsseldorf mit großem Abstand die wohlhabendste Wirtschaftsregion im Bundesland. 50.000 37.416 • Dieses Ergebnis ist teilweise auch durch die hohe Zahl an 40.000 Einpendlern bedingt, deren erbrachte Wirtschaftsleistung der 30.000 Region Düsseldorf zugerechnet wird. Das gilt vor allem für die Stadt Düsseldorf mit einem BIP pro Kopf von 79.600 €. Der Kreis 20.000 Mettmann befindet sich mit 38.900 € hingegen nahe am 10.000 Landesdurchschnitt. 0 • Das BIP je Arbeitsstunde ist eine Maßzahl für die Produktivität. Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Demzufolge ist die Produktivität in der Region ebenfalls deutlich höher als NRW-weit. So erwirtschaften die Erwerbstätigen in Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde Düsseldorf und Mettmann 63,6 € pro Arbeitsstunde, in NRW 70 hingegen 54,4 €. Insbesondere die regional stark vertretenen 63,6 65 Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister weisen typischerweise eine hohe Arbeitsproduktivität auf. Aber auch einige 60 Großbetriebe mit hoher Kapitalintensität dürften zur hohen 55 54,4 Produktivität beitragen. 50 45 40 Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 20
Arbeitsplatzdichte und Kaufkraft im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 3.6 Wirtschaftsstruktur Anteil Erwerbstätiger an den Einwohnern im Jahr 2016 (in %) sowie Kaufkraftindex je Einwohner / Haushalt im Jahr 2017 (Nordrhein-Westfalen=100) Arbeitsplatzdichte Erläuterungen 80 70,6 • Die Wirtschaftsregion Düsseldorf zeichnet sich durch eine sehr 70 66,9 hohe Arbeitsplatzdichte aus. Im Jahr 2016 kamen auf 100 60 Einwohner knapp 71 Erwerbstätige. In keiner anderen Region des 52,0 48,8 50 Bundeslandes ist die Arbeitsplatzdichte ähnlich hoch. 40 • Die Einpendlerstadt Düsseldorf hat dabei mit 85,6 Erwerbstätigen 30 mehr Arbeitsplätze als jede andere Stadt und jeder andere Kreis im 20 Bundesland. Der Kreis Mettmann befindet sich mit 51,7 10 Erwerbstätigen nahe des Landesdurchschnitts. 0 • Die Kaufkraft in der Wirtschaftsregion Düsseldorf ist stark 2007 2016 überdurchschnittlich und nimmt im Vergleich zu den anderen acht Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Wirtschaftsregionen in Nordrhein-Westfalen den Spitzenplatz ein. Je Kaufkraft Einwohner liegt die Kaufkraft 16,5 Prozentpunkte höher als in NRW, 120 je Haushalt um 9,3 Prozentpunkte. 116,5 • Dies hängt mit der Haushaltsgröße zusammen. Die Haushalte in der Region sind verhältnismäßig klein (vgl. 1.5). Damit leben seltener als 110 109,3 in anderen Regionen NRWs zwei Einkommensbezieher unter einem Dach. 100 90 Kaufkraft je Einwohner Kaufkraft je Haushalt Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 21
Inhalt Einführung 1. Bevölkerungsstruktur 2. Demografische Entwicklung 3. Wirtschaftsstruktur 4. Wirtschaftliche Dynamik
Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.1 Wirtschaftliche Dynamik Bruttoinlandsprodukt je Einwohner von 2007 bis 2016 (2007=100 sowie Wachstumsraten in %) Bruttoinlandsprodukt je Einwohner Erläuterungen 140,0 • 2007 und 2008 konnte die Wirtschaftsregion Düsseldorf ein starkes 130,0 Wachstum vorweisen. • 2009 wirkte sich die Finanz- und Bankenkrise belastend auf den 120,0 regionale Wirtschaft aus. Die Bruttowertschöpfung bei Finanz- Versicherungs- und Unternehmensdienstleistern sank in dem Jahr 110,0 um 8,1%. Das Verarbeitende Gewerbe musste sogar einen Einbruch 100,0 von 17,7% hinnehmen, da sich die weltweiten Handelsströme stark abschwächten. 90,0 • Die Krise wirkte sich auch in den Jahren 2010 bis 2012 noch auf die 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Region aus. Die Wachstumsraten blieben unterdurchschnittlich. Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister konnten Wachstumsraten erst im Jahr 2015 wieder die Bruttowertschöpfung aus dem Jahr 10 2008 erreichen. 8 • Dies hat zur Folge, dass das BIP pro Kopf im Zehn-Jahres-Verlauf 6 um 12,0% stieg, wohingegen der Zuwachs im Landesdurchschnitt 4 bei 19,1% lag. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Region 2 Düsseldorf bereits ein hohes Wohlstandsniveau erreicht hat, welches prozentual gesehen schwieriger zu steigern sein dürfte als 0 ein geringes Niveau. -2 • Das nominale BIP ohne Bezug zur Einwohnerzahl entwickelte sich -4 in den zehn Jahren mit 15,3% ebenfalls deutlich unter dem Landes- -6 durchschnitt (NRW: 23.5%). -8 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 23
Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.2 Wirtschaftliche Dynamik Veränderung der Bruttowertschöpfung von 2007 zu 2016 nach Wirtschaftsbereichen (in %) 80 Erläuterungen 70 • Die schwierige Entwicklung bei den regionalen Finanzdienstleistern 60 u.ä. wird auch anhand eines Bundeslandvergleichs deutlich. Während in NRW die Bruttowertschöpfung zwischen 2007 und 2016 48,0 50 um 20,3% zulegte, waren es in der Region Düsseldorf lediglich 37,1 37,2 40 8,6%. Hierdurch kann folglich ein Teil der schwachen BIP- Entwicklung erklärt werden. 30 25,7 23,9 20,3 • Das Verarbeitende Gewerbe in NRW entwickelte sich in den letzten 17,4 18,4 16,3 20 Jahren nur langsam. Neben dem anhaltenden Strukturwandel sorgte 7,5 11,0 8,6 10 5,8 die Wirtschafts- und Finanzkrise für einen Einbruch der 1,7 Bruttowertschöpfung im Jahr 2009. Die Krise hinterließ in der 0 -1,7 Region Düsseldorf ebenfalls ihre Spuren. Aber auch in den Jahren -4,6 -10 darauf konnte die Bruttowertschöpfung kaum gesteigert werden. In -20 Summe sank die regionale Bruttowertschöpfung der Industrie um 1,7%. • Die Bruttowertschöpfung im Handel u.ä. wuchs mit einem Plus von 18,4% hingegen leicht überdurchschnittlich. Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen (1) Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (2) Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen (3) Öffentliche und. sonstige Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 24
Entwicklung der Industrieumsätze im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.3 Wirtschaftliche Dynamik Wachstumsraten der Umsätze im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe (in %) sowie Entwicklung der In- und Auslandsumsätze (2008 = 100) Wachstumsraten der Industrieumsätze 15 Erläuterungen 10 • Regionale Daten zur Bruttowertschöpfung stehen lediglich mit 5 einem größeren Zeitversatz zur Verfügung (siehe 4.2). Daten zu den Industrieumsätzen werden hingegen deutlich früher veröffentlicht. 0 Dementsprechend kann für diesen Wirtschaftszweig eine aktuellere -5 Bestandsaufnahme vorgenommen werden. -10 • Nach dem Aufholprozess in den Jahren 2010 und 2011 entwickelten -15 sich die Industrieumsätze in Nordrhein-Westfalen rückläufig. -20 Insbesondere im Inland fiel die Entwicklung schwach aus, wodurch -25 die Wachstumsraten von 2012 bis 2016 negativ waren. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Januar- August • Die 2017 einsetzende weltkonjunkturelle Belebung wirkte sich auch Nordrhein-Westfalen Region Düsseldorf 2018 positiv auf die nordrhein-westfälische Industrie aus. Das Wachstum Inlands- und Auslandsumsätze war mit 5,5% kräftig und kam sowohl aus dem Inland als auch aus 130,0 dem Ausland. 120,0 • In der Region Düsseldorf war der Verlauf bis 2014 recht ähnlich. 2015 konnten die Umsätze gesteigert werden, dafür gab es ein Jahr 110,0 später einen merklichen Rücksetzer. Anders als im gesamten 100,0 Bundesland konnte auch 2017 kein Umsatzplus verzeichnet werden. 90,0 • Dies änderte sich zuletzt. In den ersten Monaten des Jahres 2018 verbesserten sich die Geschäfte 4,6% (NRW: 4,3%). Insbesondere 80,0 das Auslandsgeschäft verlief rege ( +6,8%, NRW: +4,6%). 70,0 • Seit dem Jahr 2008 entwickelte sich die Industrie in der Region 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Düsseldorf schwach. Die Umsätze schrumpften bis 2017 um 15,8% Region Inlandsumsätze Region Auslandsumsätze (NRW: -1,5%). NRW Inlandsumsätze NRW Auslandsumsätze Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 25
Regionale Beschäftigungsentwicklung nach Branchen 4.4 Wirtschaftliche Dynamik Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2008 und Juni 2017 nach WZ-Klassifikation 2008 (absolut und in %) Absolute Veränderung der Branchenbeschäftigten Erläuterungen 30.000 M • In der Region Düsseldorf gab es im Sommer 2017 mit 594.000 rund 25.000 66.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als zehn Jahre zuvor. Dies bedeutet einen prozentualen Zuwachs von 12,6%, 20.000 Q der leicht unter der landesweiten Entwicklung liegt (NRW: +14,5%). 15.000 • Der Beschäftigungsaufbau erfolgte dabei fast ausschließlich in den N Dienstleistungsbranchen. 10.000 • Besonders die Zunahme bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen 5.000 I P und technischen Dienstleistungen sticht hervor. Darunter fallen u.a. O H J F D T;U Unternehmens- und Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfer sowie L R;S A 0 Architektur- und Ingenieurbüros. In der Branche waren 2017 rund K E -20 G 0 20 40 60 -5.000 28.000 Personen mehr beschäftigt als noch 2008, was einem Relative Veränderung der Branchenbeschäftigten Anstieg von 54,9% entspricht. B;C -10.000 • Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft sowie dem starken Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder wurden auch im -15.000 Gesundheits- und Sozialwesen deutlich mehr Menschen eingestellt WZ-Klassifikation 2008 (+17.200 Beschäftigte). A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe L Grundstücks- und Wohnungswesen • Zu den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gehören u.a. die Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und D Energieversorgung M technischen Dienstleistungen Arbeitnehmerüberlassung, Reinigungsunternehmen sowie Wach- Wasserversorgung; Abwasser- und E Abfallentsorgung und Beseitigung von N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen und Sicherheitsdienste. In dem Wirtschaftszweig war ebenfalls ein Umweltverschmutzungen F Baugewerbe O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung merklicher Beschäftigungsaufbau festzustellen. Handel; Instandhaltung und Reparatur von G P Erziehung und Unterricht Kraftfahrzeugen • Im Verarbeitenden Gewerbe gingen zahlreiche Arbeitsplätze H Verkehr und Lagerei Q Gesundheits- und Sozialwesen I Gastgewerbe R; S Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige Dienstleistungen verloren (-11.300). Die Stadt Düsseldorf (-7.500) war hiervon stärker J Information und Kommunikation T;U Private Haushalte; Exterritoriale Organisationen betroffen als der Kreis Mettmann (-3.800). • Bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern wurden rund 2.700 Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Stellen abgebaut. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 26
Regionale Beschäftigungsentwicklung nach Branchen im Vergleich zu NRW 4.5 Wirtschaftliche Dynamik Prozentuale Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2008 und Juni 2017 nach WZ-Klassifikation 2008 (in %) Erläuterungen 60 • Im Vergleich zum Bundesland fallen bei der Beschäftigungs- entwicklung nach Branchen mehrere Besonderheiten auf. 50 • Die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen 40 Dienstleistungen entwickelten sich in der Region Düsseldorf noch 30 einmal stärker als landesweit. • Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Branche 20 Erziehung und Unterricht wurden überdurchschnittlich viele Stellen 10 geschaffen. • Sehr auffällig ist der prozentuale Beschäftigungsanstieg bei der 0 kleinen Branche der Privaten Haushalte und exterritorialen -10 Organisationen. Hierunter fallen überwiegend Hausangestellte wie Gärtner, Hausmeister oder Babysitter. In absoluten Zahlen war der -20 Arbeitsplatzaufbau mit knapp 450 Stellen jedoch überschaubar A B;C D E F G H I J K L M N O P Q R;S T;U (vgl. 4.4). Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen • Sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch bei Finanz- und WZ-Klassifikation 2008 Versicherungsdienstleistern gingen mehr Arbeitsplätze verloren als A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe L Grundstücks- und Wohnungswesen im Landesdurchschnitt. Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und D Energieversorgung M technischen Dienstleistungen • Zwischen 2007 und 2011 kam es in der Stadt Düsseldorf zu einem Wasserversorgung; Abwasser- und E Abfallentsorgung und Beseitigung von N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Beschäftigungsaufbau bei Energieversorgern. Seitdem blieb die Umweltverschmutzungen F Baugewerbe O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung Zahl der Arbeitsplätze weitgehend konstant. Handel; Instandhaltung und Reparatur von G P Erziehung und Unterricht Kraftfahrzeugen H Verkehr und Lagerei Q Gesundheits- und Sozialwesen I Gastgewerbe R; S Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige Dienstleistungen J Information und Kommunikation T;U Private Haushalte; Exterritoriale Organisationen Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 27
Entwicklung der regionalen Arbeitslosenquote im Vergleich zu NRW 4.6 Wirtschaftliche Dynamik Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbsfähigen von 2009 bis 2018 (in %) sowie Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen von Juni 2010 bis 2018 Arbeitslosenquote Erläuterungen 10 • Die Arbeitslosenquoten gingen sowohl in der Region Düsseldorf als 9 auch in Nordrhein-Westfalen seit der Finanz- und Bankenkrise im 8 7 Jahr 2009 spürbar und nahezu kontinuierlich zurück. 6 • Im Jahr 2009 lag die Quote in der Wirtschaftsregion noch bei 8,6%, 5 landesweit sogar bei 8,9%. Bis September 2018 war ein Rückgang 4 auf 6,1 bzw. 6,6% zu verzeichnen. 3 2 • Im Kreis Mettmann war die Arbeitslosenquote im Zeitablauf 1 kontinuierlich niedriger als in der Stadt Düsseldorf. Sie lag zuletzt 0 bei 5,6%, in Düsseldorf hingegen bei 6,6%. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Sep 18 • Für Nordrhein-Westfalen ist die Arbeitslosenquote die geringste seit Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Beginn der Berechnung im Jahr 1994. Nur bis zu diesem Zeitpunkt ist die Statistik für alle zivilen Erwerbspersonen verfügbar, die als Gemeldete Arbeitsstellen Datengrundlage zur Berechnung der Arbeitslosenquoten dient 4.500 180.000 (siehe Glossar). 4.000 160.000 3.500 140.000 • Die gesunkene Arbeitslosenquote ging sowohl mit einem 3.000 120.000 Beschäftigungsanstieg (siehe 4.4) als auch mit einer erhöhten Zahl 2.500 100.000 gemeldeter Arbeitsstellen einher, die als Indikator für die 2.000 80.000 Arbeitskräftenachfrage angesehen werden kann. Sowohl in 1.500 60.000 Nordrhein-Westfalen als auch in der Region Düsseldorf meldeten 1.000 40.000 500 20.000 Unternehmen in den letzten Jahren zunehmend mehr Stellen. Waren 0 0 es 2010 in der Region noch 2.900, lag die Zahl 2017 mit 4.100 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Stellen merklich höher. Seitdem sank die Arbeitskräftenachfrage in Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen (Skala rechts) der Region geringfügig. Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 28
Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.7 Wirtschaftliche Dynamik Anzahl der Neugründungen und Unternehmensschließungen je 1.000 Einwohnern im Alter von 18 bis 64 Jahren, 2009 bis 2015 Gründungen je Einwohner Erläuterungen 10,0 9,0 • Die Intensität des Gründungsgeschehens ist eng mit der 8,0 konjunkturellen Lage in einer Region verknüpft. Finden Personen 7,0 lukrative Stellen auf dem Arbeitsmarkt sind sie seltener gefordert, aus 6,0 der Not heraus eine selbstständige Erwerbstätigkeit zu beginnen. 5,0 • Vor diesem Hintergrund sind die hohen Gründungszahlen in den Jahren 4,0 2010 und 2011 zu betrachten, als sich die Wirtschafts- und Finanzkrise 3,0 2,0 negativ auf den Arbeitsmarkt auswirkte. Seitdem ging die Gründungs- 1,0 intensität in NRW und in der Region Düsseldorf Stück für Stück zurück. 0,0 • Auch die Unternehmensaufgaben hängen von der konjunkturellen Lage 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 ab. Je besser das wirtschaftliche Umfeld, desto seltener müssen Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Unternehmen schließen. Sowohl in NRW als auch in der Region Düsseldorf war die Schließungsquote in den letzten Jahren rückläufig. Schließungen je Einwohner 10,0 • Die Gründungsneigung in der Region liegt weit über dem Landes- 9,0 durchschnitt. Zuletzt gab es 6,8 Gründungen je 1.000 Einwohner im 8,0 Alter von 18 bis 64 Jahren (NRW: 4,5 Gründungen). Düsseldorf ist 7,0 damit die Wirtschaftsregion mit der höchsten Gründungsintensität, was 6,0 5,0 zum größten Teil auf die Stadt Düsseldorf zurückzuführen ist (8,0 4,0 Gründungen), während in Mettmann eine leicht überdurchschnittliche 3,0 Gründungsneigung (5,1 Gründungen) vorherrscht. 2,0 1,0 • Allerdings kommen auch Unternehmensschließungen oft vor. Auf 1.000 0,0 Einwohner im entsprechenden Alter kamen zuletzt 7,2 Schließungen. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Ein Grund hierfür ist, dass die meisten Gründungen in den Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Dienstleistungsbereichen erfolgen (siehe 4.8). Dort sind Marktaustritts- barrieren in der Regel gering, da für eine Gründung typischerweise nur Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen geringe finanzielle Mittel benötigt werden. Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 29
Branchenbezogene Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.8 Wirtschaftliche Dynamik Anzahl der Gründungen je 1.000 Einwohnern im Alter von 18 bis 64 Jahren nach Branchen und Anteil der Gründungen nach Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2015 (jeweils in %) Erläuterungen Gründungen je Einwohner • Die Gründungsneigung in der Region Düsseldorf hängt stark von Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) der Branche ab. Baugewerbe • Besonders hoch ist die Gründungsneigung in den weiteren Dienstleistungen. Dazu zählen beispielsweise Steuerberatungen, Handel Architekturbüros, Reinigungsdienste oder Reisebüros. Hier kamen Verkehr zuletzt auf 1.000 Einwohner im Alter von 18 bis 64 Jahren 3,8 Gastgewerbe Gründungen. Dies ist kein regionales Phänomen. Auch landesweit Information und Kommunikation ist die Gründungsaffinität in der Branche am höchsten. In der Wirtschaftsregion sticht der Befund jedoch besonders stark hervor. Weitere Dienstleistungen • Deutlich überdurchschnittlich ist die Gründungsneigung zudem im 0 1 2 3 4 Handel – wozu insbesondere der Einzelhandel zählt – sowie in der Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Information und Kommunikation. Für beide Branchen ist die Stadt Anteil der Gründungen nach Beschäftigtenanzahl Düsseldorf bekannt (vgl. 3.2). Zudem entscheiden sich relativ viele Einwohner für eine Selbstständigkeit im Gastgewerbe, worunter 1,3% 3,3% 1,3% 3,2% zum Beispiel Restaurants, Cafés und Hotels fallen. • Bei einem Großteil der Gründungen handelt es sich um Solo- Selbstständige ohne Beschäftigte. Dies ist in der Region Düsseldorf 23,3% 23,2% nicht anders. Im Jahr 2014 erfolgten 72,1% aller Gründungen ohne Region Düsseldorf NRW Beschäftigte. Damit war der Anteil etwa so hoch wie in NRW 72,1% 72,2% insgesamt (72,2%). ohne Beschäftigte 1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 9 Beschäftigte 10 und mehr Beschäftigte Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 30
Nachhaltigkeit des Gründungsgeschehens im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.9 Wirtschaftliche Dynamik Überlebensquoten von Gründungen zwischen 2010 und 2015 (in %) Erläuterungen 100 • Die Überlebensquote gibt an, wie hoch die Chancen sind, dass ein im Jahr 2010 gegründetes Unternehmen auch im Jahr 2015 noch am Markt aktiv war und ist damit ein Indikator für die Nachhaltigkeit im 80 Gründungsprozess. • In der Region Düsseldorf waren im Jahr 2015 noch 35,4% der 2010 gegründeten Unternehmen am Markt tätig. In NRW waren es mit 60 36,4% etwas mehr. 50,1 • Auch in den Folgejahren war die Erfolgswahrscheinlichkeit einer 49,5 Gründung etwas geringer als im Landesdurchschnitt. Damit kann 40 festgehalten werden, dass die Region zwar eine Gründungs- 36,4 hochburg ist, die Erfolgswahrscheinlichkeit der Vorhaben jedoch 35,4 leicht unterdurchschnittlich ist. Dies ist allein auf die Stadt 20 Düsseldorf, aber nicht auf den Kreis Mettmann zurückzuführen. In NRW = gestrichelte Linie der Stadt erfolgen viele Gründungen in Gastgewerbe und Handel. In Region Düsseldorf = durchgezogene Linie beiden Branchen sind Gründungen oft nur von kurzer Dauer. 0 • Zudem fällt auf, dass sowohl in NRW als auch in der Region 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Düsseldorf die meisten Gründungen schon zu Beginn scheitern. So sind nach zwei Jahren nur noch etwas mehr als 60% der Überlebensquote von Unternehmen, die 2010 gegründet wurden Überlebensquote von Unternehmen, die 2011 gegründet wurden Unternehmen aktiv. Drei Jahre später sind es immerhin noch Überlebensquote von Unternehmen, die 2012 gegründet wurden beinahe 40%. Mit zunehmender Überlebensdauer am Markt sinkt folglich die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns. • Das frühe Scheitern im Gründungsprozess kann verschiedene Ursachen haben: So lernen Gründer in der Regel schnell, ob ihre Idee tatsächlich wettbewerbsfähig ist, ob tragfähige Unternehmens- Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen strukturen aufgebaut werden können und ob die Selbstständigkeit Wirtschaftsregion Düsseldorf die passende Erwerbsform darstellt. NRW.BANK 31
Forschung und Entwicklung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen 4.10 Wirtschaftliche Dynamik Anteil der internen F&E-Aufwendungen der Wirtschaft an der Bruttowertschöpfung (in %) sowie F&E-Vollzeitäquivalente je 1.000 Erwerbstätige in den Jahren 2005 bis 2015 Erläuterungen F&E-Aufwendungen der Wirtschaft • Die F&E-Ausgaben der regionalen Unternehmen sind 3,0 überdurchschnittlich hoch. Zuletzt lag der Anteil der F&E- 2,5 Aufwendungen an der Bruttowertschöpfung bei 1,54%, in NRW hingegen bei 1,26%. 2,0 • Zwischen 2011 zu 2013 brachen die Aufwendungen jedoch deutlich 1,5 ein. Die F&E-Ausgaben im Kreis Mettmann sanken von 793 Mio. auf 1,0 345 Mio. €. Wesentliche Begründung hierfür ist, dass sich das Meldeverhalten eines Großunternehmens verändert hat. Daher wurde 0,5 im gleichen Zeitraum statistisch auch deutlich weniger F&E-Personal in 0,0 der Region erfasst. 2005 2007 2009 2011 2013 2015 • Zuletzt kamen auf 1.000 Erwerbstätige 8,1 Vollzeitäquivalente, die in Region Düsseldorf Nordrhein-Westfalen der Forschung und Entwicklung tätig waren. Dies waren nach wie vor mehr als im NRW-Durchschnitt (6,2 Vollzeitäquivalente). F&E-Personal der Wirtschaft 12,0 • Die Forschungsanstrengungen – gemessen an beiden Indikatoren – sind im Kreis Mettmann höher als in der Stadt Düsseldorf. 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Daten: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen Wirtschaftsregion Düsseldorf NRW.BANK 32
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