JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern

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JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
Zug Kultur Magazin: Herausgeberin IG Kultur Zug, www.zugkultur.ch, Preis: CHF .–, . Jahrgang, # , Januar/Februar 

JANUAR / FEBRUAR
2020

Topf für Kultur
Warum braucht es
Kulturförderung?

Kultur fürs Dorf
Wenn Frösche
Fasnacht feiern
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
So macht Geschichte Freude!
                              Sonderausstellung
                              Ernstfall! Die Schweiz im Kalten Krieg
               Verlängert bis 26. April 2020
        
 
                              2019 jährt sich das Ende des Kalten Krieges zum 30. Mal.
                              Die Ausstellung zeigt die Entstehung des bipolaren Welt-
                              bildes des Kalten Krieges, zeichnet die vorherrschenden
                              Feindbilder in der Schweiz nach und beleuchtet die
                              politischen und gesellschaftlichen Folgen der Konflikte.

                              Donnerstag, 9. Januar
                              18 h | CHF 10
                              Abendführung «Ernstfall!» mit Übersetzung in Gebärdensprache
                              Fachreferentin Barbara Croisier führt durch die Sonderausstellung und wartet
                              mit interessanten, zusätzlichen Informationen auf. Die Führung wird simultan in
                              Gebärdensprache übersetzt.

                              Dienstag, 14. Januar
                              19 h | CHF 10 | Gotischer Saal im Rathaus | Fischmarkt | Zug
                              Vortrag «Ernstfall!»: «Igel, Indianer und Füchse:
                              Eine Kulturgeschichte des Bunkers im Kalten Krieg»
                              Vortrag mit Silvia Berger Ziauddin, Assistenzprofessorin für Geschichte des
                              19. und 20. Jahrhunderts, Universität Bern.

                              Sonntag 26. Januar
                              15 h | CHF 15 | ab 5 Jahren | Eintritt frei bis 16 Jahre | beschränkte Platzzahl
                              Erlebnisführung für Familien
                              Interaktiver Rundgang für Kinder mit Schauspiel in der Dauerausstellung des
                              Museums Burg Zug. Mit Schauspielerin Jitka Nussbaum Weber und Fachreferentin
                              Barbara Croisier

                              Sonntag, 2. Februar
                              14 h | CHF 10
                              Führung «Ernstfall!» mit Übersetzung in Gebärdensprache
                              2019 jährte sich das Ende des Kalten Krieges zum 30. Mal. In 70 Minuten bringt
                              Ihnen die Zuger Historikerin Myriam Kärvas diese Zeit näher. Für nichthörende
                              Gäste wird die Führung durch eine Dolmetscherin der Stiftung procom simultan in
                              Gebärdensprache übersetzt.

                              Mittwoch, 5. Februar
                              18 h | CHF 10
                              Abendführung durch die Dauerausstellung
                              Fokus: «Heilige Agatha und Bäckermöhli: Eine Märtyrerin als Zunftpatronin der
                              Müller, Bäcker und Zuckerbäcker». Mit Regula Hauser, Leiterin Bildung & Vermittlung

                              Sonntag, 23. Februar
                              15 h | CHF 15 | ab 5 Jahren | Eintritt frei bis 16 Jahre | beschränkte Platzzahl
                              Erlebnisführung für Familien
                              Interaktiver Rundgang für Kinder mit Schauspiel in der Dauerausstellung des
                              Museums Burg Zug. Mit Schauspielerin Jitka Nussbaum Weber und Fachreferentin
                              Myriam Kärvas.

                              Eintritt frei bis 16 Jahre und an jedem ersten Mittwoch im Monat

                              Museum Burg Zug | Kirchenstrasse 11 | 6300 Zug | T 041 728 29 70
                              Di–Sa 14–17 h | So 10–17 h | www.burgzug.ch
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                INHALT        3

                                           Wenn’s Kultur-

 JAN
                                                                                               23
                                                                                               AUSSTELLUNGEN
                                           Knatsch gibt,                                       Jahresausstellung
                                           dann gleich rich-                                   Skulpturen von Daniel
                                                                                               Züsli und Werke des Zuger
                                           tig. Und das ist                                    Künstlers Adema in der
                                                                                               Lakeside-Gallery.
                              auchh gut so. Wie die Zuger
                              Musikerin Laura Livers sagt:

 FEB
                                                               15                              13
                                                               SZENE                           SZENE
                              Wenn sich ein Staat nicht        Mit Liebesentzug                Tim Freitag
                              dauernd hinterfragt, wird er     gegen den Krieg
                                                               Die Zuger Spiillüüt freuen
                                                                                               Ihre Musikvideos gewin-
                                                                                               nen Preise, ihre Musik
                              korrupt. Nur: Wenn die polit-    sich auf deftigen antiken       auch. Tim Freitag spielt
                                                               Humor.                          in der Galvanik.
                              sche Auseinandersetzung so
4    FOKUS                    heftig wird wie um die Stadt-    16

13 SZENE                      zuger Kulturförderung, dann      SZENE
                                                               Nordische Fantasy
16 BLICKPUNKT KULTUR
23 AUSSTELLUNGEN
                              kann viel kaputtgehen: Ge-       Böswillige Götter und der
                                                               Weltenbaum Yggdrasil.
25 KINDER                     leistete Arbeit wird geringge-   Ein Fantasy-Musical führt
                                                               uns in den Norden.
27 VERANSTALTUNGEN            schätzt, Kulturschaffen unter
39 TATORT KULTUR
                              Generalverdacht gestellt. Da-
                              bei ist Kulturförderung
                              schlicht lebenswichtig. Nicht
                              nur für Kulturschaffende.
                              Sondern für die Gesellschaft.
                              Wir ergründen in dieser Aus-
                                                               4
                              gabe den Sinn und Zweck der      FOKUS

10
                              Kulturförderung. Und dann        Warum machen wir Kulturförderung?
                                                               Weil es für eine offene und lernfähige Gesellschaft viel-
FOKUS                         gibt’s da die Frösche aus In-    fältige Kultur braucht. Sagt einer, der es wissen muss.
Frösche feiern Fasnacht
Wie war das damals, als die   wil. Die wollten 1945 das Dorf
Frösche in Inwil die Fas-
                              wiederbeleben. Und tun es         Abonniere
nacht erfunden haben?                                           unseren
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                              Falco Meyer
                              Redaktionsleiter
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
4   FOKUS
Serie von Jonas Burkhalter, dem Träger des Zuger Werkjahres 2019: West 10th Street, Manhattan, 2018.
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                             FOKUS     5

                                                     Der Job: Geld verteilen. An Künstlerin-
                                                     nen und Kulturschaffende. So schwierig
                                                     kann das ja nicht sein. Könnte man mei-
                                                     nen. Warum machen wir das überhaupt?
                                                     TEXT: JANA AVANZINI, BILD: JONAS BURKHALTER

Kulturförderung
ist lebenswichtig
Am Anfang ward das Gesetz. Könnte man sa-            ohne Übertreibung. Doch betrachtet man die        «Kulturförderung für Dummies» werden wir
gen. Das Gesetz über die Förderung des kulturel-     Kulturförderung von der beamtischen Seite,        abschweifen – in weit spannendere Gefilde als
len Lebens, gestützt auf §  Abs.  Bst. b der      fügen sich Richtlinien, Dossiers und Budgetpla-   die Lotteriegelder-Aufteilung und Kommis-
Kantonsverfassung.                                                                                     sionszusammensetzung.
Zug erliess es im März  als erster Kanton der

                                                     «Es geht um eine
Schweiz. «Es hört sich jetzt vielleicht etwas re-                                                      Wirtschaftlichkeit und Missbrauch der Kunst
aktionär an und typisch beamtisch, aber demge-                                                         Am Anfang ward die Kirche – noch vor dem Ge-

                                                     Auseinandersetzung
mäss handeln wir und ohne es gäbe es uns                                                               setz – die kümmerte sich um die Kunst, bevor
nicht», sagt Aldo Caviezel, Leiter des kantona-                                                        der Bund in den er-Jahren mit der Kunstför-

                                                     mit sich selbst und
len Amtes für Kultur, zu Beginn unseres Ge-                                                            derung begann. Die Kantone setzten damals mit
sprächs. Und mit dem laminierten Stück Gesetz                                                          ihren eigenen Armeen und Währungen noch

                                                     der Umwelt und auch
setzt er sich zurück an den runden Tisch in sei-                                                       andere Prioritäten. Doch bald kamen mit der
nem Büro an der Baarerstrasse . Hier beginnt                                                         Industrialisierung erste Firmen hinzu, die ihren

                                                     um Provokation.»
der Ausflug in die Welt der Künste – in Form von                                                       Arbeitern sinnvolle und bildende Freizeitange-
Gesuchen, Dossiers, Vereinbarungen und För-                                                            bote schufen – selbstverständlich nicht komplett
derrichtlinien.                                                                                        uneigennützig. Volksheime, Bibliotheken, Thea-
Ja, es ist schon klar, wirklich sexy scheinen die-   Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur              ter- und Sportvereine sollten die Angestellten
se Themen im ersten Moment nicht. So emp-                                                              vom selbstgebrauten Kartoffelschnaps fernhal-
fand ich es jedenfalls, musste ich mich für ein                                                        ten. So wurde auch die -jährige Zuger Thea-
Theaterprojekt mit den Richtlinien und On-           nungen plötzlich zu Bildern zusammen. Am          tergesellschaft von bürgerlichen Patrons gegrün-
line-Masken für Beitragsgesuche herumplagen.         Ende des Gesprächs mit Caviezel und Corinne       det. Zu mehr Verantwortung für Kantone und
Für jeden Kanton, für jede Stiftung gelten ande-     Wegmüller, den Köpfen der Zuger Kulturförde-      Gemeinden in der Kulturförderung kam es nach
re Regeln. Man hätte ein Dossier für die Pla-        rung jedenfalls, will mein Aufnahmegerät nicht    den Wirren des Zweiten Weltkrieges und der Ge-
nung der Dossier-Eingaben erstellen können –         mehr anhalten. Und trotz des hehren Ziels einer   fahr des Missbrauchs der Künste im Namen 
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6   FOKUS

der Politik. Und seit der Gesetzgebung  ent-     lich zu Veränderungen in der Gesellschaft führen.
wickelt sich die Kulturförderung schliesslich vom
«Auftrag an die einheimischen Künstlerinnen
und Künstler» hin zu einem breiteren Kulturbe-
                                                     Aldo Caviezel ergänzt: «Wollen wir eine lernwilli-
                                                     ge, offene Gesellschaft und wollen wir Meinungs-
                                                     freiheit, gerade in einem Kanton mit  Natio-
                                                                                                            Zur Bildserie
griff. Einer, der Kunst für alle will, der Gesell-   nen, müssen wir dafür auch etwas tun.»                 Was macht der Blumenstrauss auf dem Co-
schaftsentwicklungen, Konklusion und die                                                                    ver? Und was hat New Yorker Architektur mit
Identität des Kantons und der Bevölkerung im-        Künstler fördern oder Sachbearbeiter?                  Kulturförderung zu tun? Beides sind Werke
mer mit meint. So wird es intelligent und form-      Die Arbeit der Kulturförderung im Kanton Zug           des Zuger Künstlers Jonas Burkhalter. Er hat
schön formuliert.                                    beinhaltet, im Gegensatz zu einigen anderen             das Zuger Werkjahr erhalten. Burkhalter
Gemeint ist damit die Vereinsförderung, die          Kantonen, nicht nur eine Beratung der Kultur-          arbeitet seit seinem Abschluss  an der
Unterstützung von Projekten, die nicht nur           kommission, sondern auch eine starke Unter-            Hochschule Luzern als freischaffender Künst-
künstlerische Relevanz haben, sondern auch in-       stützung der Kulturschaffenden. Sie verhandeln         ler. Die hier gezeigten Bilder sind ein kleiner
haltliche Diskurse in der Gesellschaft auslösen      mit Institutionen, fragen nach, gehen vorbei,          Ausschnitt aus seiner  begonnenen und
wollen und sollen. «Es geht um eine Auseinan-        vermitteln, erarbeiten Strategien gemeinsam            noch nicht abgeschlossenen Werkserie «Man-
                                                     mit den Institutionen – und sie lehren: «Wir prü-      hattan Project». Der Blumenstrauss auf dem
                                                     fen Dossiers auf Vollständigkeit, Schlüssigkeit,       Cover ist Teil der Serie «Ohne Titel (Blu-

«Es braucht Diver­
                                                     auf die Beitragsberechtigung und geben Emp-            men-Sträusse)» von . (fam)
                                                     fehlungen an die Kommission ab», erklärt Corin-

sität in der Vergabe,
                                                     ne Wegmüller die Arbeit im Gesuchswesen. Oft
                                                     geht der Empfehlung an die Kulturkommission           Gesuchstellern. Das sei grundsätzlich auch kein

vor allem wenn
                                                     jedoch ein Nachhaken bei den Kulturschaffen-          Problem, wenn man mit objektiven Richtlinien,
                                                     den voraus, eine Unterstützung bei der Gesuchs-       fachlichen Argumenten, politischem Gewissen

es um unbequeme
                                                     eingabe. Natürlich sei es einfach, am langen          und einem Feingefühl und Bewusstsein dafür
                                                     Hebel der Fördernden über mangelhafte Dos-            arbeitet, sich dafür in der Öffentlichkeit schlüs-

Kunst geht.»
                                                     siers zu schnöden. «Doch wollen wir Künstler          sig rechtfertigen zu können, so Caviezel. Auch in
                                                     fördern oder Sachbearbeiter?», so Wegmüller zu        anderen Gremien und Kommissionen wurden
                                                     ihrer Hilfestellung im Dossier-Dschungel. Es sei      durch die Diskussionen in Zug die eigenen Re-
Mela Meierhans, Komponistin                          eine nachhaltige Arbeit, die sich für viele Kultur-   geln hinterfragt.
                                                     schaffende schliesslich auch bei Eingaben in an-      Es sei absolut legitim, bestehende Vorgehens-
                                                     deren Kantonen oder bei Stiftungen bezahlt ma-        weisen zu überdenken, sogar lobenswert, denn
dersetzung mit sich selbst, der Umwelt, es geht      che, erklärt sie und ich wünschte mir in dem          ein Staat, der sich nicht hinterfrage, werde un-
um Provokation und darum die Leute zur Refle-        Moment, wir hätten uns schon ein paar Jahre           weigerlich korrupt, sagt auch Laura Livers. «Es
xion zu bewegen», so Aldo Caviezel.                  früher getroffen.                                     gilt dabei aber immer, das grosse Ganze im Auge
Das betont auch Komponistin Mela Meierhans,          Auch für die Zuger Pianistin und Komponistin          zu behalten, und ganz bestimmt nicht, Partei-
die im Jahr  den Förderpreis des Kantons         Laura Livers, die sich selten in kommerziellen        politik damit zu betreiben.» Denn wie auch die
Zug erhielt. Die gebürtige Zugerin plädiert für      Stilen bewegt, sind die staatlichen Fördergefässe     Kulturförderung diene der Politiker in erster
Diversität in der Vergabe von Geldern. «Vor allem    nicht nur aus finanzieller Sicht wichtig. Auch als    Linie der Gesellschaft, so Livers. «Nicht seinen
wenn es unbequeme Kunst ist, die gefördert           Anlaufstelle für Informationen, Kontakte und          Kollegen und schon gar nicht seinem eigenen
wird.» Für ihr Schaffen war die staatliche Kultur-   Feedbacks. Der «grösste Batzen» für Livers war        Portemonnaie.» Die Kunst – mit all ihren Facet-
förderung unerlässlich. Viele Musiktheater und       das Zentralschweizer Atelier in New York, in          ten – sei kein Wirtschaftsunternehmen. «Ihre
grössere Projekte hätten sonst schlichtweg nicht     welchem sie, ohne Vorgaben und ohne Erwar-
umgesetzt werden können. Heute ist Meierhans         tungshaltung die Möglichkeit hatte, sich voll in

                                                                                                           «Wollen wir eine
in Berlin und Brandenburg zu Hause, sie kompo-       ihre Musik zu vertiefen. «Haufenweise, stun-
niert für die Basler Sinfonietta, MaerzMusik Ber-    denlang, exzessiv, obsessiv. Ich habe mich als

                                                                                                           offene, lernwillige
lin oder The Roosevelt Ensemble Washington.          eigenständige Künstlerin weiterentwickelt, habe
                                                     Zuger Künstler in meinem Gästezimmer gehos-

                                                                                                           Gesellschaft, müssen
Von Innovation und Inspiration                       tet und Kontakte weitergereicht.» Sie sei eine
Natürlich könne man die Förderung von Hoch-          Künstlerin geworden, die ohne das Vertrauen

                                                                                                           wir etwas dafür tun.»
kultur in Frage stellen, «doch damit ignorieren      des Zuger Amtes für Kultur so nicht existieren
wird die Relevanz von Innovation», sagt Corinne      würde. «Werten muss man dies nicht, es ist halt
Wegmüller. Gerade die sogenannte Spitzenför-         eine Tatsache.»
derung von experimenteller Musik oder bilden-                                                              Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur
der Kunst sei dafür massgebend. «Wir unterstüt-      Von Solidarität und Parteipolitik
zen Kunstschaffende darin, Experimente zu            «Geld verteilen» als Beruf hört sich erst mal
wagen, eigene (Bild-)Sprachen, eigene Sounds         super an. Und super einfach. Doch das Gegenteil       Aufgabe ist es, kulturelle Bedürfnisse abzude-
zu entwickeln und diese einem Publikum zu-           ist der Fall, stehen doch hinter den Glücklichen      cken: Neues, Altes, für Kinder, für Senioren, Ni-
gänglich zu machen», so Wegmüller. Damit för-        auch immer solche, die das Geld, das Atelier, den     schensparten, progressiv, konservativ. Es muss
dere man Innovation, die sich schliesslich in der    Förderpreis nicht bekommen haben. So hat –            für jeden etwas dabei sein.» Kunst nicht nur für
Kreativwirtschaft oder auch in der Kunst auf         vieldiskutiert – die Vergabe eines Atelierstipen-     die grosse Masse, sondern auch für Minder-
kommerzieller Ebene, im Kino oder den Charts         diums durch die Stadt kürzlich für Aufsehen und       heiten. «Das ist das Solidaritätsprinzip in der
übertrage. «Das Design eines Autos, von Mode,        medialen Rummel gesorgt und politische Dis-           Schweiz, in der Krankenkasse, im Rentenfonds,
oder gar ein Werbe-Jingle – die Inspiration für      kussionen losgetreten.                                und aber auch im Kulturleben», so Livers.
Neues entsteht nicht in den Fabriken. Sie sickert    Es sei aber gerade in kleinen Kantonen mehr als
von der Kunst oft unbemerkt in unseren Alltag.»      normal, dass man an in den Fördergremien mit          Fördern mit mehr Risiko
So würden in den Künsten oft auch Themen             mehreren «Hüten» auf dem Kopf am Tisch sitze,         Die Diskussionen um die Ateliervergabe der
gesetzt, die dann medial aufgegriffen, in Politik    so Caviezel. Man kennt sich, hat zusammenge-          Stadt Zug betrifft das Amt für Kultur des Kan-
und Bevölkerung diskutiert werden und schliess-      arbeitet, teilt sich Atelier oder Stammkneipe mit     tons nicht direkt. Trotzdem bemüht sich das 
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
Zug Kultur Januar/Februar                                    FOKUS   7

Jonas Burkhalter: United Nations Headquarter, Manhattan, 2018.
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
8   FOKUS
Jonas Burkhalter: One New York Plaza, Manhattan, 2018.
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                                   FOKUS     9

Team auch hier um mehr Aufklärungsarbeit. Mit
einem Anlass namens Kulturgipfel Anfang De-
zember zum Beispiel, bei welchem Patrizia Kel-           Einmaleins der                                      eine und Organisationen. Die Förder- und
                                                                                                             Werkbeiträge kosten rund   Franken
ler für mehr Risiko in der Kulturförderung plä-
dierte. Die Kuratorin des Nidwaldner Museums
schrieb ihre Doktorarbeit zur Kunstförderung in
                                                         Kulturförderung                                     pro Jahr, in Ateliers und Ankauf von Bildern
                                                                                                             und Büchern werden je rund   Franken
                                                                                                             investiert und in den Kulturlastenausgleich
der Schweiz seit  und mit «mehr Risiko»              Was gehört alles zur kantonalen Kultur-             , Millionen Franken, die an Zürich und Lu-
spielt Keller auf den heutigen Trend an, bereits         förderung?                                          zern gehen. Lediglich die Betriebsbeiträge von
zu wissen, was herauskommen soll, bevor man              Der prominenteste Bereich ist die Projektför-       rund , Millionen Franken stammen aus
mit der künstlerischen Auseinandersetzung                derung über Gesuche. Ebenfalls zur Kulturför-       Steuergeldern.
überhaupt erst begonnen hat. Das Bild vom brot-          derung gehören die Vereinbarungen mit den
losen, tüchtigen Künstler hat sich ins Bild vom          Zuger Kulturinstitutionen, dann die Förder-         Und die Frage der Macht: Wer entscheidet
                                                         und Werkbeiträge an einzelne Kulturschaffen-        darüber, wohin das Geld fliesst?
                                                         de, und schlussendlich wird auch die Vergabe        Diese Frage muss in jedem der  Kantone

«Wenn der eigene
                                                         kantonaler Ateliers und der Ankauf von Kunst        anders beantwortet werden. In Zug hat der
                                                         über die Kulturförderung geregelt.                  Kantonsrat das Sagen – wenn es darum geht,

Name noch un-
                                                                                                             Kulturförderungsgesetze zu ändern. Geht es
                                                         Wer erhält Gelder?                                  um die Bewirtschaftung des Lotteriefonds, ist

bekannt ist, bestätigt
                                                         Alle Kulturschaffenden, die mehr als  Jahre       der Regierungsrat zuständig. Werk- und För-
                                                         im Kanton Zug wohnhaft waren oder es seit           derbeiträge empfehlen eigens gebildete spar-

staatliche Förderung
                                                         mindestens  Jahren sind, können Förderge-          tenbezogene und ausserkantonale Fachjurys
                                                         suche eingeben und sich für Werk- und Förder-       zuhanden der kantonalen Kulturkommission.

die Qualität.»
                                                         beiträge oder Ateliers bewerben. Beurteilt wer-     Die siebenköpfige Kulturkommission schliess-
                                                         den die Gesuche anhand spartenspezifischer          lich, die über die Gesuche und Ateliers ent-
                                                         Förderrichtlinien, die alle zwei Jahre über-        scheidet, wird nach denselben Paritäten wie
Silvano Cerutti, Autor                                   arbeitet werden.                                    der Kantonsrat von der Regierung gewählt und
                                                                                                             vorgeschlagen von den Parteien. Dementspre-
                                                         Woher kommt das Geld?                               chend setzt sie sich aus politischen Personen
erfolgreichen und genialen Kunstschaffenden              Der grösste Teil der Kulturförderung wird über      mit Fachwissen und einer Affinität zur Kultur
gewandelt. Das zeigt sich nicht zuletzt an den un-       den Lotteriefonds finanziert. Dazu gehören          und Kunst zusammen. Beraten werden diese
zähligen Preisvergaben. Einen Preis zu vergeben,         das Gesuchswesen, in welches zwischen ,           von der fachlichen Ebene, dem Amt für Kultur,
ist einfacher und weniger risikoreich, als ein in die    und  Millionen Franken pro Jahr fliessen, die      mit  Stellenprozenten.
Zukunft gerichteter Werk- oder Projektbeitrag.           Institutionen mit  Million, gleich wie die Ver-
Kooperationen zwischen Kultur und Wirtschaft
sind sicherlich positiv zu werten. Der in der Wirt-
schaft übliche Unternehmensjargon dürfe aber            aus den Lottoverkäufen. Dieses Geld steht per
nicht blindlings übernommen werden. Auch                Lotteriegesetz unter anderem der Kultur zur Ver-
dürften Rentabilitätsdenken und die Individual-         fügung.» Und darüber sei man nicht unglück-
förderung für singuläre «Winner» nicht das einzi-       lich, ergänzt er: «Wir müssen keine Projekte zu-
ge Spektrum der Förderung sein. Stattdessen             rückweisen, weil wir die Mittel nicht haben.
wünscht sich Keller, dass die Kulturförderung           Wenn etwas förderungswürdig ist, dann wird es
weiterhin Risiken eingeht – mit Stipendien, mit         gefördert.»
einer Carte blanche und Freiräumen.
                                                        Gegen innen und gegen aussen
Sponsoring ist immer ein Geschäft                       Gefördert wurde auch der Zuger Autor Silvano
Auch bei der Kulturförderung des Kantons Zug            Cerutti durch die Kulturförderung des Kantons
ist man Kellers Meinung. «Sponsoring ist im-            Zug besonders zu Beginn seiner Karriere – eine
mer ein Geschäft. Staatliche Kulturförderung            wichtige Anschubfinanzierung. «Besonders
hingegen will Lebensqualität und Substanz für           wenn der eigene Name noch unbekannt ist, be-
die Gesellschaft, kein Gegengeschäft», so Cavie-        stätigt eine staatliche Förderung die Qualität –
zel. Stiftungen und Firmen können zudem ganz            gegen aussen und innen», so Cerutti. Derzeit ver-
spezifisch entscheiden, wen sie fördern wollen:         zichtet der Schriftsteller jedoch auf Eingaben.
nur Geigerinnen mit -jährigen Instrumen-             Denn auf lange Sicht könne es auch gefährlich
ten zum Beispiel. Beim Gesuchswesen des                 sein, sich auf Gelder aus der Förderung zu verlas-
Staates hingegen muss alles berücksichtigt und          sen. «Es ist ein Riesenluxus, den wir Kunst- und
geprüft werden, bevor die sogenannte «Giess-            Kulturschaffende in der Schweiz durch die Kul-
kanne» zum Einsatz kommt.                               turförderung geniessen. Doch man muss auch
Eine Giesskanne, die im Kanton Zug – unglaub-           den Umgang damit lernen.» Auch auf Seiten der
licherweise – keinen Deckel hat. Was konkret            Fördernden sieht Cerutti Tendenzen, die er kriti-
bedeutet: Die finanziellen Mittel in der Projekt-       siert. Besonders, wenn die Professionalisierung
förderung sind derzeit unbeschränkt. «Das liegt         von Künstlerinnen und Künstlern stärker ge-
auch daran, dass wir in Zug kein Haus mit eige-         wichtet werde als der Inhalt.
nem Ensemble haben, dass wir im berühmten               Damit schliesst sich der Kreis – und sowohl am
Sandwich zwischen Luzern und Zug stecken»,              Tisch im Amt für Kultur wie auch in Berlin und
so Caviezel und ergänzt: «Weiter wird die Giess-        Nidwalden könnte man zum Schluss in den ge-
kanne mit den Geldern von Swisslos gefüllt, je-         meinsamen Slogan «Mehr Risiko» einstimmen.
nem den Kantonen zustehenden Reingewinn
JANUAR/FEBRUAR 2020 - Topf für Kultur Warum braucht es Kulturförderung? Kultur fürs Dorf Wenn Frösche Fasnacht feiern
10   FOKUS

                                                     Die Fasnachtszunft aus Inwil feiert Jubi-
                                                     läum. Zum ersten Mal mussten sie des-
                                                     wegen ihren Meister bei dreissig Grad
                                                     vorstellen. Er hat’s überlebt.
                                                     TEXT: LIONEL HAUSHEER, BILD: CHRISTIAN HERBERT HILDEBRAND

Wie Frösche
Fasnacht feiern
Als die letzten Bomben des Zweiten Weltkriegs        nacht. Denn die war noch nicht wirklich erfun-      Zeit. Ein Wagen hiess «Friedensgeige», der an-
noch auf der anderen Seite des Planeten explo-       den. «Es war am Anfang wohl eher so stamm-          dere führte ein «Atomauto» mit sich. Der dritte
dierten, atmeten die Schweizer im Herzen                                                                 trug die drei grossen Staatsgestalten der Zeit mit
Europas bereits auf. Endlich Frieden, endlich                                                            sich, Stalin, Roosevelt und Churchill wurden

                                                     « ging es darum,
Ordnung, endlich wieder Zukunft. Und weil                                                                durch die Strassen Baars kutschiert.
Kriegsangst in guter Gesellschaft schneller ver-                                                         Der Umzug damals, , muss einen Nerv ge-

                                                     das Dorf wieder-
gessen geht, tat sich eine kleine Gruppe aus                                                             troffen haben. Ein Jahr später wurde die Baarer
dem kleinen Weiler, der Inwil damals noch war,                                                           Räbefasnacht gegründet. Noch heute ist sie eine

                                                     zubeleben.»
zusammen.                                                                                                Hochburg der Zuger Fasnachtskultur.
Am . August , vor  Jahren, wurde die Frö-
schenzunft im Restaurant Ebel in Inwil gegrün-                                                           Trotz Wirtestreik und Seuchen
det. Im Jubiläumsjahr  blickt die Fasnachts-     Hansruedi Nussbaum, Frösche-Urgestein               Die Frösche werkeln seither fleissig wie Bienen
zunft zurück. Hansruedi Nussbaum, selber schon                                                           von Anfang Januar bis zur fünften Jahreszeit an
seit seiner Kindheit in der Fröschenzunft, erzählt                                                       drei Wagen für den Fasnachtsumzug. Die The-
aus der Zunftgeschichte.                             tischmässig», meint Nussbaum, wenn er sich          men der Frosch-Fasnächtler sind oft politisch.
                                                     die ersten Runden im Restaurant Ebel vorstellt.     «Oder was unter dem Jahr sonst Lustiges pas-
Das Dorf wiederbeleben                                                                                   siert ist», sagt Hansruedi Nussbaum. Er selber
Denn angefangen hat die Zunft ganz unfas-            Churchill, Stalin und Roosevelt                     war als Bauchef ebenfalls einige Jahre für die Su-
nächtlich. Im Sommer  ging es um vieles. Um        Am . März  um . Uhr ging es los. Die       jets verantwortlich. «Das ist der Höhepunkt für
gutes Zusammensein, darum, mal wieder raus-          Ebeler Fasnächtler, wie sie damals noch hies-       viele Zünftler im Jahr», Woche für Woche an den
zukommen, Leute zu treffen, sozialen Kitt. Um        sen, zogen von Inwil nach Baar mit drei ver-        Wagen zu bauen. Unter der Woche am Mittwoch,
«das Dorf wiederzubeleben», wie es Hansruedi         schiedenen Wagen. Die «Sujets» darauf: poli-        sonst am Samstagnachmittag. Genauso wichtig
Nussbaum nennt. Aber es ging nicht um Fas-           tisch und gezeichnet von Krieg und Frieden der      sei das gemütliche Sitzenbleiben nach der Ar-
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                                       FOKUS       11

Quä, quä, quä. Die Frösche beleben heute noch das Dorf, wie schon damals nach dem Krieg.

beit, noch etwas trinken, etwas essen. Zweimal          . Jubiläum, Hansruedi Nussbaum selber war         beispielsweise, oder die Insignien dieses höchs-
in der Geschichte der Zunft war die ganze Arbeit        Zunftmeister beim -Jahr- und seine Schwes-        ten Frosches und seine Inthronisation. «An sol-
vergebens. Einmal wurde wegen Maul- und                 ter war erste Zunftmeisterin am -Jahr-Jubilä-     chen Ritualen hält man gerne fest», sagt Nuss-
Klauen-Seuche die Fasnacht abgesagt, einmal             um der Frösche. Eine Dynastie.                      baum. Sie seien wichtig, für das Zusammensein,
 wegen des Wirtestreiks: Die Restaurantbe-          Das diesjährige Jubiläum wird mit einem Buch        das Zusammenleben, ganz im Sinne der Grün-
sitzer konnten sich mit der Fasnachtsgesell-            gefeiert, das die Zunftgeschichte zusammen-         der. Damit es die Zunft auch in  Jahren oder
schaft nicht über einen Beitrag einigen. In bei-        fasst. Es sei wunderbar, darin zu stöbern, sagt     mehr noch gibt.
den Fällen wurde die ganze Arbeit wieder                Hansruedi Nussbaum. Auch die Inthronisation
zusammengeschlagen.                                     wird in dem Jahr in einem etwas grösseren Rah-
                                                                                                             zugkultur.ch/VEDTxa
Beide Vorfälle konnten die Frösche aber nicht           men gefeiert, Platz für  Personen bietet das
von ihrem Kurs abbringen. Rund  Leute seien          Zelt in dem Jahr. Ausserdem wurde der diesjäh-
heute in der Zunft engagiert, sagt Hansruedi
Nussbaum, «Die Zunft bringt Inwil zusammen,
es sind oft ganze Familien dabei.»
                                                        rige Zunftmeister bereits im Sommer bekannt-
                                                        gegeben statt, wie das traditionell gemacht wird,
                                                        an der Versammlung am . Dezember. Aber die
                                                                                                                                    Jubiläum
                                                        Bekanntgabe bei dreissig Grad musste sein:
                                                                                                                                    Fr 24. Januar
Froschgen ist stark in der Familie                      Sonst hätte der Zunftmeister keinen Platz in
                                                                                                                                    Inthronisation
Er selber ist ein gutes Beispiel, er hat das Frosch-    dem Jubiläumsbuch bekommen.                                                 Festzelt Inwil, 19 Uhr
gen im Stammbaum. Von ihm gibt es ein Foto,
wie er als Vierjähriger in einem Bajass-Kostüm          Zusammensitzen, wie die Gründer es wollten                                  Sa 25. Januar
                                                                                                                                    Kinderfasnacht & Jubiläum
am Umzug mitläuft. Der erste Froschkönig, so            In der Zeit habe sich die Zunft sicher auch ver-
                                                                                                                                    Festzelt Inwil, 15 Uhr
hiess der Zunftmeister  noch, war zwar di-          ändert, sagt Nussbaum. Abläufe verändern sich,
rekt nicht verwandt, aber doch wohnte er unter          neue Leute bringen neue Ideen, «wie es in jedem                             So 26. Januar
dem gleichen Dach wie Hansruedi Nussbaums               Verein auch ist». Und doch bleiben viele Rituale                            Brunch und Gottesdienst
Grosseltern. Sein Vater war Zunftmeister beim           und Traditionen gleich. Die Zunftmeisterwahl                                Festzelt Inwil, 9.30 Uhr
Werk-                                                                                                                                                  Januar +
                                                                                                                                                       Februar
stipen-
WERKSTIPENDIEN 2020
Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum fünf Werkstipendien
(alle Sparten).

                                                                                                                                                          17. Januar –

dien
                                                                                                                                                        Fr
                                                                                                                                                        Sa 15. Februar Theater
REISESTIPENDIEN BALKAN/TÜRKEI 2021
                                                                                                                                                         Zuger Spiillüüt
Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum Reisestipendien im
                                                                                                                                                             27. Februar Theater 20 h

Reise-
Raum Balkan/Türkei.                                                                                                                                      Do
                                                                                                                                                          Nina Dimitri +
                                                                                                                                                          Silvana Gargiulo
                                                                                                                                                              28. Februar Theater

stipen-
Der detaillierte Ausschreibungstext samt Teilnahmebedingungen                                                                                                Fr                                                    20 h
und die Online-Registration finden sich ab Januar 2020 unter
www.lg-stiftung.ch.
                                                                                                                                                             Was ihr wollt
Eingabetermin: Freitag, 28. Februar 2020

dien
                                            LANDIS & GYR STIFTUNG
                                                                                                                                                                                                              Unterstützt durch:
                                            Chamerstrasse 10
                                            Postfach 7838, ch-6302 Zug
                                            +41 (0)41 725 23 58
                                            evelyne.lohm@lg-stiftung.ch                                                                                                                      burgbachkeller.ch

  Olafur                          Symbiotic                                                                                                                             
                                                                                                                                                                  
  Eliasson                        Seeing                                                                                                                                                                             

                                                                                                                                                                            
                                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                                  

                                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                        

                                                                                                                                                                                   
                                                                                                                                                                                  

  17.1.—    Kunsthaus                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                                                         
                                                                                                                                                                                            

  22.3.2020 Zürich
                                                                                                                                                                                
                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                                     
                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                          
                                                                                                                                                                        
                                                                                                                                                                            

                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                            

                                                 Olafur Eliasson, Escaped light landscape, 2020
                                                 Courtesy of the artist; neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, New York / Los Angeles
                                                 Photo: Alcuin Stevenson / Studio Olafur Eliasson
                                                                                                                                                                                      
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                                 SZENE     13

                                                 Die fünf Musiker von Tim Freitag wollen durchstarten. (Bild Alexis Saile)

 NACHRICHTEN
 Stipendien für
 Künstlerinnen
 Zug – Die Landis & Gyr-Stiftung vergibt
 Atelierstipendien in Budapest, Bukarest,
 London, Sofia und Zug. Alle Stipendien
 beinhalten die unentgeltliche Nutzung
 einer Wohnung sowie einen Lebenskosten-
 zuschuss. Anmelden können sich Schweizer
 Künstlerinnen und Künstler oder Kunst-
 schaffende anderer Nationalität, die seit
 mindestens drei Jahren offiziell in der
 Schweiz Wohnsitz haben.
 Voraussetzung für eine Bewerbung ist eine
 herausragende Leistung in einem der ausge-
 schriebenen Bereiche. Die Ausschreibung
 für einen Aufenthalt in Zug richtet sich nur
 an Kunstschaffende aus dem Tessin, der
 Romandie, der rätoromanischen Schweiz
 oder an Schweizerinnen und Schweizer,
 die im Ausland leben.

                                                 Schwingt das Tanzbein!
 Der Ausschreibungstext samt Teilnahmebe-
 dingungen und die Online-Registration sind
 unter www.lg-stiftung.ch abrufbar. (red)

                                                   25
                                                              Tim Freitag können problemlos                Das Musikvideo für «Tip Toe» wurde für sechs

 Rekord mit                                                   auch am Samstag gehört werden –
                                                              trotz der Namensgebung. Und die
                                                                                                           internationale Filmfestivals nominiert, unter
                                                                                                           anderem für die «London Independent Film

 Mammuts
                                                     JAN      Indie-Rock-Band aus Zürich wartet            Awards ».
                                                 auch im Winter mit herbstlichem Sound auf:                Wer die aufstrebende Indie-Rock-Band live er-
                                                 Verwelkende Beziehungen, gebrochene Herzen                leben möchte, ist am . Januar in der Galvanik
 Zug – Das Museum für Urgeschichte(n)            und dunkle Wolken stehen am Horizont.                     genau richtig. Erwarten darf man hüftbe-
 blickt auf ein ausserordentlich erfolgreiches   Tim Freitag sind schon seit längerem ein Begriff          schwingte Action und tanzbare Gitarrenmusik,
 Jahr zurück: Bis Mitte Dezember besuchten       in der Stadtzürcher Indie-Szene.  gründeten           welche ihre Sixties-Wurzeln nicht verleugnen
 über   Personen das Museum, so viele       vier der heutigen fünf Mitglieder die Band. Und           kann. Tim Freitag begeistern durch ihren charis-
 wie noch nie. Das berichtet das Museum in       ein Jahr später veröffentlichen sie schon ihre            matischen Frontsänger und die beeindruckende
 einer Mitteilung. Und es sollen noch mehr       erste Single auf Spotify. Mit Janick Pfenninger           Menge an Schweiss, die sie auf der Bühne durch
 werden, denn das Museum ist auch über die       als Sänger und an der Gitarre, Severin Graf am            ihre Spielfreude vergiessen. (stm)
 Feiertage teilweise offen.                      Bass, Lorenzo Demenga am Schlagzeug und Ni-
 Viel zum Rekord beigetragen hat die Sonder-     colas Rüttimann ebenfalls an der Gitarre scheint
                                                                                                            zugkultur.ch/1tteK3
 ausstellung «Mammuts – Zuger Riesen zei-        die Band Erfolg zu haben.                                   Tim Freitag
 gen Zähne» von Januar bis April .                                                                       Support: Javlin
                                                 Volle Power mit neuem Mitglied                              Sa 25. Januar, 20 Uhr
                                                                                                             Galvanik, Zug
 In eigener                                       wagt die Band mit einem zusätzlichen Mit-
                                                 glied am Keyboard einen Neustart. Daniel Gisler

 Sache                                           ist wie auch Severin Graf vollamtlich ausgebilde-
                                                 ter Musiker und bringt neue Ideen in die Band
                                                 ein. Und durch die im Oktober  lancierte
                                                                                                             Wettbewerb
 Unsere redaktionelle Mitarbeiterin Stepha-      Single «Bruises» geniessen Tim Freitag erstmals             Zug Kultur verlost für das Konzert von
 nie Müller verlässt Zug Kultur per Ende De-     auch im Ausland Erfolg. Seither spielte die Band            Tim Freitag am Samstag, . Januar ,
 zember. Sie hat während eineinhalb Jahren       über hundert Konzerte an Open Airs oder in be-               Uhr in der Galvanik Zug  mal  Tickets.
 unser Magazin aktiv mitgestaltet und neue       kannten Kulturlokalen.  spielten Tim Frei-              Teilnahme: E-Mail mit Betreff
 Kommunikationskanäle für Zug Kultur mit         tag am Moon & Stars in Locarno und im April                 «Tim Freitag» bis Sonntag, . Januar,
 aufgebaut. Sie möchte sich nun wieder stär-      im ausverkauften Kaufleuten in Zürich.                 an redaktion@zugkultur.ch senden.
 ker ihrem Studium widmen. Wir bedanken          Kein Wunder, hat die im März  veröffent-                Wir brauchen euren Namen und eure Adres-
 uns sehr herzlich für ihre Arbeit und lassen    lichte Single «Hold On» schon über eine Million             se. Das Los entscheidet! Die Gewinner wer-
 sie nur ungern gehen.                           Plays erreicht.                                             den per E-Mail benachrichtigt. (red)
                                                 Bisher haben die fünf gestandenen Musiker fünf
                                                 Singles veröffentlicht – jede einzelne in Beglei-
                                                 tung mit einem Remix und einem aufwendigen
                                                 Musikvideo. Für diese sind sie nämlich bekannt.
14    SZENE

BRAUCHTUM                                         Ein Leuchtturm auf der Insel Mykines auf den Färöern. (Bild Corrado Filipponi)

Der Goldkönig
feiert Geburtstag
  25 26
                       Der Kanton Zug ist stolz
                       auf seine heterogene
                       Fasnacht: In jeder Ge-
    JAN        JAN     meinde regiert zur fünf-
ten Jahreszeit ein anderer Fasnachtsgrind. In
Baar ist es der bekannte Räbegäuggel, in Ober-
ägeri der Legor und in der kleinen Gemeinde
Neuheim: der Goldkönig. Dieses Fasnachtssujet
entspringt der Sage vom Erdmandliloch in der
Baarburg. Dieses Jahr wird die Neuheimer
Dorffasnacht stattliche  Jahre alt – und das
soll gebührend gefeiert werden.
Die Fasnacht beginnt am . Januar um  Uhr
mit dem Einzug des Goldkönigs und seiner
Zwärgli ins Dorf. Auf dem Dorfplatz wird an-
schliessend die Dorffasnacht mit acht Guggen-
musiken eröffnet. Um  Uhr startet der Jubilä-
ums-Goldkönigball im Schulhaus Dorf.
Am Sonntag beginnt um  Uhr der Jubiläums-       MULTIMEDIA

                                                  Im hohen Norden
umzug. Danach findet beim Schulhaus die
Kinderbescherung statt. Wenn es eindunkelt,
ziehen die Schnitzelbänkler von Ort zu Ort und
verkünden den Besuchern lustige Geschichten

                                                     9
über die Neuheimer Bewohner. (stm)                            Welche Eindrücke und Begebenhei-             tage im weiten Nordschweden. Auch der Süden
     zugkultur.ch/SXau8t                                      ten erlebt man, wenn man über ein            zeigt seine Reize: Insel Gotland und Stockholm.
                                                             Jahr in Skandinavien unterwegs ist?          Über die Hauptstadt gelangt Filipponi nach
 50 Jahre Fasnacht                                    JAN     Und wie sieht das aus, wenn man              Finnland. Tiefe Wälder, Zehntausende Seen,
 Neuheim                                          seine Kamera überall mitträgt? Der Reisefoto-            Braunbären und Nordlichter faszinieren ihn.
 Sa–So 25.–26. Januar                             graf Corrado Filipponi fängt die schönsten Mo-           Zum Schluss entdeckt Filipponi die Schönheit
 Dorfzentrum, Neuheim                             mente in Fotos und Videos ein – und zeigt sie            Norwegens mit den Fjordlandschaften, Seead-
                                                  mit den dazugehörigen Geschichten in seiner              lern und den Inselwelten. (stm)
Er freut sich auf die Fasnacht. (Bild PD)         Multimediashow.
                                                  Die Geschichte beginnt auf den abgelegenen Fä-
                                                                                                            zugkultur.ch/CsrVea
                                                  röer-Inseln. Für Filipponi zählen diese Schafs-            Multivision «Grenzenloses
                                                  inseln im Nordatlantik zu den schönsten Plät-              Skandinavien»
                                                  zen der Erde. Weiter geht’s ins flache und                 Do 9. Januar, 20 Uhr
                                                  liebliche Dänemark. Über die Öresundbrücke                 Gemeindesaal, Baar
                                                  gelangt er nach Schweden, eines der grössten
                                                  Länder Europas. Dort besucht Filipponi den
                                                  Polarkreis und geniesst farbenprächtige Herbst-

                                                  KINDER, THEATER

                                                  Tauche mit uns ab!
                                                    12
                                                                Kapitän Barsch sucht Helfer, um mit        Doch es scheint, als ob ihr der Ruhm zu Kopf ge-
                                                                seinem Forschungs-U-Boot in die            stiegen sei. Was kann das Publikum da unter-
                                                                Tiefsee zu tauchen. Das Publikum           nehmen? Mit ihrem Theaterstück wollen die
                                                      JAN       darf gleich selbst Hand anlegen und        Macher auch schon die Kleinsten feinfühlig auf
                                                  dem Kapitän bei seiner Mission helfen. Denn              die Problematik der Verschmutzung der Meere
                                                  dies ist kein normales Theater: Es ist ein Theater       aufmerksam machen. (stm)
                                                  zum Anfassen.
                                                  Die Mühe lohnt sich, denn unter Wasser gibt es
                                                                                                            zugkultur.ch/8iEyte
                                                  viel zu sehen. Zwischen den prachtvollen Koral-            Meeresgeflüster – ein
                                                  len tummeln sich wundersame Quallen und der                Unterwasserabenteuer
                                                  schüchterne Schildkröterich Pius. Aufgeregt er-            So 12. Januar, 15 Uhr
                                                  wartet er seine Freundin Melody. Die wunder-               Gewürzmühle, Zug
                                                  schöne Fischdame ist mit ihrem glitzernden
                                                  Schuppenkleid berühmt geworden.
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                                   SZENE     15

THEATER

Uralt, feministisch und hochaktuell
  17 15
                       Man schreibt das Jahr              den Krieg beenden. Die von den Männern vor-        eher verpönt. In der ungebrochenen Tradition
                        vor Christus, als das          erst nicht allzu ernst genommene Drohung wird      bringen die Zuger Spiillüüt ihre Interpretation
                       Stück «Lysistrata» des             von den Frauen konsequent aufrechterhalten.        auf die Bühne. Und für die authentische Wir-
    JAN        FEB     grossen Dichters Aristo-           Nach turbulentem Hin und Her werden die            kung der Figuren sorgen die einzigartigen Kos-
phanes uraufgeführt wird – mitten auf der Ago-            Krieger weich – trotz oder gerade wegen ihrer      tüme von Agatha Imfeld. Sie sind angelehnt an
ra, dem grossen Markt- und Versammlungsplatz              Männlichkeit. Ob sie ihr Wort halten können?       griechische Gewänder, aber mit einem moder-
von Athen. Schon seit  Jahren führen das                                                                   nen Touch versehen. (stm)
mächtige Athen und das ehrgeizige Sparta da-              Angepasste Derbheiten
mals einen erbarmungslosen Bruderkrieg mit                Das neue Stück der Zuger Spiillüüt könnte pas-
                                                                                                              zugkultur.ch/VsuSLE
vielen Opfern. Er ging als der Peloponnesischer           sender nicht sein: Der jüngste Frauenstreik hat     Zuger Spiillüüt – Lysistrate
Krieg in die Geschichte ein.                              gezeigt, wie wichtig es ist, dass Frauen ihre       Fr–Sa 17. Januar–15. Februar
                                                          Stimmen erheben – sei es für Frieden oder           Theater im Burgbachkeller,
Weibliche Emanzipation für den Frieden                    Gleichberechtigung.                                 Zug
Aristophanes lässt in seiner Geschichte die               Die alte griechische Komödie zeichnet sich vor
Frauen beider Städte gegen das kriegerische               allem durch ihre deftige Sprache aus. Das Publi-
Treiben einen Pakt schliessen. Sie verweigern             kum im alten Griechenland wollte solche Derb-
sich ihren Männern so lange, bis diese endlich            heiten im Theater hören, im Alltag waren sie

Sie entführen das Publikum in die Swing-Ära: die Let’s Go Big Band aus Einsiedeln. (Bild PD)

MUSIK

Big Band mit sonnigem Sound
  25
             feierte die Let’s Go Big Band            Darauf folgten Produktionen in Italien und         in den er- bis er-Jahren in den USA
            aus Einsiedeln mit ihrem Band-                Deutschland. In der Zwischenzeit hat sich Janet    hat. Populär ist der Swing vor allem durch seine
            leader Erwin Füchslin ihr -Jahr-            Dawkins in der Schweiz niedergelassen. Sie         Tanzbarkeit und seinen vollen Klang. Die Ver-
    JAN     Jubiläum. Ende Januar kommen sie              sang bei der Pepe Lienhard Band und war mit        breitung des Swings ist untrennbar mit der Ent-
nach Unterägeri in die Aegerihalle mit ihrem              Bo Katzman als Leadsängerin auf Tournee. Sie       stehung der Big Band verbunden. Die Big Band
Programm «Memories of Swing». Dabei lassen                tourte durch Europa mit Sänger Udo Jürgens         wird oft durch ihre Grösse von bis zu  Musi-
sie die grosse Swing-Ära mit Benny Goodman,               und ist schon mit Céline Dion auf der Bühne ge-    kern als Jazzorchester bezeichnet. (stm)
Duke Ellington, Count Basie und Glenn Miller              standen. Wegen ihrer soulig warmen Stimme
wieder aufleben.                                          wird sie auch oft die Sängerin mit der goldenen
                                                                                                              zugkultur.ch/AiENgB
                                                          Stimme genannt.                                     Let’s Go Big Band
Eine bezaubernde Begleitung                                                                                   mit Janet Dawkins –
Stimmlich begleitet wird die Big Band von der             Durch Swing zur Big Band                            Memories of Swing
Sängerin Janet Dawkins. Dawkins ist in London             Swing, Jazz und Big Band sind unzertrennbar         Sa 25. Januar, 20 Uhr
                                                                                                              Aegerihalle, Unterägeri
geboren und aufgewachsen. Ihre erste Single in            miteinander verbunden: Swing ist eine beson-
England erreichte die Reggae Top  Charts.               dere Stilrichtung des Jazz, welche ihre Wurzeln
16   SZENE

                                                 THEATER

Blickpunkt Kultur                                Alles bio? Logisch!
                                                   17
               Marcel Schmid, , Baar,                      Jetzt hat es auch Helga erwischt: Sie         Sie setzt sich jetzt neu auch fürs Klima ein: Jede
               designierter Zunftmeister der                 will endlich ein besserer Mensch              Pointe ihrer Show ist schliesslich biozertifiziert
               Fröschenzunft Ebel                            werden. Aber das ist gar nicht so             und nachhaltig. Denn Helga Schneider geht auf
                                                    JAN      einfach. Denn je tiefer sie in ihrer          grosse Entsorgungstour. Sie entrümpelt ihr Le-
                                                 langjährigen Bühnengeschichte gräbt, desto                ben und entsorgt ihre Sonnenseiten. (stm)
«Für mich ist Kultur der Kontakt zu ver-         mehr Altlasten kommen an die Oberfläche.
schiedenen Personen, sei es mit denselben        Seit  Jahren verblüfft und begeistert die Zür-
                                                                                                            zugkultur.ch/bH8MMS
Interessen oder vollkommen anderen Ideen.        cher Künstlerin Regula Esposito mit ihrer Büh-              Helga Schneider –
Mir liegen die unterschiedlichen Bräuche         nenfigur Helga Schneider ihr Publikum. Das                  Miststück
und Traditionen sehr am Herzen. Dieses           ehemalige Acapickels-Mitglied startete vor zehn             Fr 17. Januar, 20 Uhr
Jahr als Zunftmeister der Fröschenzunft          Jahren ihre Solo-Karriere. Und nun kommt Hel-               Chollerhalle, Zug
Ebel freue ich mich vor allem auf die Fas-       ga Schneider mit ihrem vierten Soloprogramm
nacht. Es ist ein wunderbarer Anlass, wo         auf die Bühne der Chollerhalle.
sich die verschiedensten Menschen treffen
und zusammen feiern.                             Steht seit dreissig Jahren auf der Bühne: Regula Esposito alias Helga Schneider. (Bild PD)

Ich bin in verschiedenen Vereinen und Orga-
nisationen tätig. Einerseits bin ich in der
Feuerwehr Baar im Löschzug Inwil aktiv. Da
helfen wir in Notsituationen und pflegen
den Kontakt untereinander. Mit dem Sami-
chlaus Baar bin ich seit Jahren unterwegs. Es
ist jedes Jahr ein grosses Erlebnis, als Sami-
chlaus oder Schmutzli Kinder zu besuchen.
Und selbstverständlich bin ich schon lange
an der Fasnacht anzutreffen: früher mit der
Guggenmusik Minifodrios Baar und später
im Vorstand und als Wagenbauchef der Frö-
schenzunft Ebel. Der Wagenbau ist eine
Möglichkeit, sich handwerklich zu betätigen
und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Schweiz ist ein Land mit Tausenden Ver-
einen. Ohne diese würden Veranstaltungen
wie ein Dorffest, Theateraufführungen, ein
Trachtenchränzli und Musikkonzerte nicht
stattfinden. Es ist wichtig, dass Vereine auch
auf die Unterstützung vieler Mitglieder und
Helfer zählen dürfen. Natürlich braucht es
auch die öffentliche Hand, welche solche
Anlässe finanziell unterstützt und Räum-         MUSIK, THEATER

                                                 Nordische Fantasie
lichkeiten und Plätze zur Verfügung stellt.
Und nicht zuletzt braucht es Menschen, wel-
che diese Anlässe besuchen.

                                                   11 18
Das Esaf  in Zug war für mich ein bedeu-                             Auf der Insel Nortlanthi-         Auf der Insel Nortlanthica hätte nun eine Ära
tendes Kulturerlebnis. Ich war Mitglied im                               ca brachte der Gott Loki          des Friedens anbrechen sollen. Doch die Men-
‹OK Entsorgung› und durfte mit unserer Fir-                              nur Leid und Schrecken            schen schädigten den Weltenbaum durch ihre
ma und als freiwilliger Helfer aktiv am Fest        JAN         JAN      über die Menschen. Der            Gier und Besessenheit. Loki konnte sich von den
teilnehmen. Alle Festbesucher waren begeis-      Götterrat sah sich genötigt, einzuschreiten, und          göttlichen Fesseln befreien und fand zu seiner
tert von der Arena und haben das friedliche      sandte drei Götter aus, um Lokis Macht zu bre-            alten Stärke zurück. Nun gab es nur noch einen
Fest auf ihre Art genossen. Die vielen Begeg-    chen. Aira, Ran und Dryador konnten durch den             Weg, die Macht Lokis zu bannen: das fünfte Ele-
nungen und Komplimente, die wir ‹Entsor-         Weltenbaum Yggdrasil Loki überlisten und sei-             ment. Im Musical wird erzählt, wie Tilda und
ger› bekommen haben, waren für mich sehr         ne Mächte bannen.                                         Vincent sich in Nortlanthica aufmachen, um das
beeindruckend. Und natürlich ist die Fas-        Dies ist die Vorgeschichte der neusten Musical-           fünfte Element zu finden. (stm)
nacht  ein weiterer Höhepunkt in mei-        produktion von Fairytale Production. Der Verein
nem Leben. Als Zunftmeister führe ich die        bietet interessierten Kindern, Jugendlichen und
                                                                                                            zugkultur.ch/dNvHdg
Fröschenzunft Ebel durch ihr -Jahr-Jubi-       Erwachsenen die Möglichkeit, sich mit Theater               Fairytale: Nortlanthica –
läum. Ich freue mich riesig auf diese Aufga-     auseinanderzusetzen. Ganz nach dem Motto                    Das fünfte Element
be. ‹Quäh, quäh, quäh›»                          «Erlebe Fantasie» darf man Mitte Januar in der              Sa–Sa 11.–18. Januar
                                                 Aegerihalle ein richtiges Fantasy-Spektakel mit             Aegerihalle, Unterägeri
Aufgezeichnet von Stephanie Müller               nordischen Göttern und Wikingern erwarten.
Zug Kultur Januar/Februar                                                                                                                      SZENE   17

AUSSTELLUNGEN, KINDER                                                                                      Violinistin Mojca Gal. (Bild Martin Chiang)

Ein vielbewegtes Jahr
  25
             Das K’Werk Zug blickt auf ein span-      Baukultur zu sensibilisieren und die Bedeutung
             nendes und ereignisreiches Jahr          von Baukulturvermittlung herauszustreichen.
             zurück:  wurden insgesamt         Das Werk «LABforKids. Eine Auslegeordnung»
    JAN      Kinder und Jugendliche auf ihrem         dokumentiert mit Fotografien und Ausstel-
gestalterischen Weg begleitet. Die entstandenen       lungstexten das LAB  und bettet es in aktu-
Werke werden zusammen mit der neu erschie-            elle Diskurse der Baukulturvermittlung ein.
nenen Publikation «LABforKids» der Öffent-            Darüber hinaus feiert die Zuger Bildschule im
lichkeit präsentiert.                                 kommenden Jahr ihr -jähriges Bestehen. Zum
Im Herbst  wurde während dreier Wochen            Jubiläum sind diverse Anlässe in- und ausser-
die Shedhalle in Zug zu einem Labor für Archi-        halb des regulären Kursbetriebs geplant. (stm)
tektur und Baukultur. Es wurde geforscht, ge-
baut, experimentiert, gedacht und geschrieben
                                                       zugkultur.ch/a8Uuqj
– von rund  Kindern und Jugendlichen. Ini-           K’werk Zug: Werkschau
tiiert wurde das Festival durch das K’Werk Zug          Sa 25. Januar, 13–16 Uhr
unter dem Patronat des Bauforums Zug. Ziel              Bildschule bis 16, Zug
war es, Kinder und Jugendliche für das Thema

FILM, THEATER

Drag-Queens in Town
  11
            Wer möchte nicht gerne im kalten          auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben.
            Winter einen Kurztrip nach London         Charlie Price erbt die untergehende Schuhfabrik      MUSIK

    FEB
            machen, um sich dort ein Musical
            im hippen West End anzuschauen?
                                                      seines Vaters und sucht eine Marktnische, um
                                                      die Firma zu retten. Diese Nische findet er in der   Drei Frauen und
Zwei bis drei Stunden pure Unterhaltung mit
Songs im Londoner Englisch. Doch kaum findet
man die Zeit und das Geld dafür – und ausser-
                                                      Produktion von Schuhen für Drag-Queens, die
                                                      besonders stabiles und modisches Schuhwerk
                                                      brauchen. Dabei erhält Charlie Hilfe von der
                                                                                                           drei Instrumente
                                                                                                             25
dem sind diese Kurzflüge in Zeiten des Klima-         Drag-Queen Lola. (stm)                                            Zwei tanzende Musikerinnen –
wandels verpönt.                                          zugkultur.ch/uLQX35                                           oder sind es musizierende Tänze-
Aber es gibt eine Alternative: Das Kino Zug zeigt
                                                                                                                       rinnen? – und eine Organistin laden
Musicals und Opern aus aller Welt auf der Kino-         Performing Arts im Kino:                               JAN      zu einem Ausflug in die Barockzeit
leinwand. Am . Februar kommt mit «Kinky               Kinky Boots                                        ein. Es werden barocke Tänze getanzt, diese
Boots» ein spezielles Musical ins Kino: Es wurde        Di 11. Februar, 20.15 Uhr                          dem Publikum erklärt und humorvoll in Szene
live im Adelphi Theater aufgenommen. In der             Seehof, Zug                                        gesetzt. Als Begleitung spielt Esther Lenherr an
Geschichte geht es um zwei Menschen, welche                                                                der Orgel. Daneben erklingen Stücke aus Frank-
                                                                                                           reich und Italien auf der Barockvioline und der
Das farbenfrohe Musical wurde mehrmals ausgezeichnet. (Bild Matt Crockett)                                 Viola da Gamba.
                                                                                                           Die Viola da Gamba wird im Unterschied zu den
                                                                                                           gängigen Geigen zwischen den Beinen gehalten.
                                                                                                           Sie war in Frankreich zur Zeit des Sonnenkönigs
                                                                                                           sehr beliebt und geriet ab dem . Jahrhundert
                                                                                                           in Vergessenheit. Barbara Leitherer versteht es
                                                                                                           ausgezeichnet, mit der Viola da Gamba umzuge-
                                                                                                           hen. Auch hat sie sich dem historischen Tanz
                                                                                                           verschrieben und arbeitet als Tänzerin und Cho-
                                                                                                           reografin. Die Dritte im Bunde an diesem Abend
                                                                                                           ist Musikerin und Tänzerin Mojca Gal. Sie stu-
                                                                                                           dierte Barockvioline und historischen Tanz. Mit
                                                                                                           den authentisch barocken Kostümen und Inst-
                                                                                                           rumenten taucht man Ende Januar in die baro-
                                                                                                           cke Wunderwelt ab. (stm)
                                                                                                            zugkultur.ch/43J9aA
                                                                                                            Orgel, Violine und
                                                                                                            Viola da Gamba
                                                                                                            Sa 25. Januar, 18 Uhr
                                                                                                            Kirche Johannes der Täufer,
                                                                                                            Menzingen
Lus t auf ein neues BiLd?
                                 
                                                                        Kursprogramm unter: www.atelier-jacob.ch
                        
                          

                                        

                                                                 at eL i er              e L i s a B e t h               Jaco B
                                                                 obermühle 10 | 6340 Baar | Mobile 079 311 01 84 | ejacob@atelier-jacob.ch

voicesteps productions
voicesteps.juniors präsentiert

lorzensaal cham
do. 9. Januar 2020, 19.30 uhr      buch: kevin del aguila
fr. 10. Januar 2020, 19.30 uhr     musik und songtexte: george
sa. 11. Januar 2020, 15.00 uhr     noriega und joel someillan
sa. 11. Januar 2020, 19.30 uhr     nach dem gleichnamigen
so. 12. Januar 2020, 15.00 uhr     dreamworks animationsfilm                                                     www.voicesteps.ch

Musikschule Zug
Veranstaltungen im Januar und Februar 2020
                   Musik verstehen! – «Leben und Tod»
                   Eine kommentierte Konzertreihe

                   Musik & Malerei                                Das Liedschaffen von Franz Schubert
                   Bilder von Jean-Michel Basquiat                Musik von Franz Schubert
                   musikalisch umgesetzt von Matthias Tschopp
                                                                  Schuberts Lieder enthalten neben ihrer Schönheit für die
                   Matthias Tschopp, Bariton Saxofon              Zeit ihrer Entstehung sehr viel Neues, Originelles, Faszi-
                   Yves Theiler, Klavier                          nierendes, aber auch Verstörendes. Erhalten Sie einen
                   Silvan Jeger, Kontrabass                       Einblick in seine musikalische Welt!
                   Alex Huber, Schlagzeug
                   Einführung: Dr. Matthias Haldemann,            Cornelia Stäb, Gesang
                               Direktor Kunsthaus Zug             Jan Schultsz, Klavier und Kommentar

                   Dienstag, 7. Januar 2020, 20.00 Uhr            Dienstag, 18. Februar 2020, 20.00 Uhr
                   Musikschule Zug, Singsaal (3. Stock)           Musikschule Zug, Singsaal (3. Stock)

                   Eintritt frei                                  Eintritt frei

                   www.musikschulezug.ch
 
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                                                
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    
12.1.          25.1.

                                                        Programm
                                                                       Meeresgeflüster Comfort Noise
                                                                          15 Uhr, Theater           20 Uhr, Konzert

                                                        Jan/Feb
                                                                         Ein Unterwasser-
                                                                       Abenteuer – inspiriert
                                                                       nach dem Bilderbuch-
                                                                       Klassiker «Der Regen-        26.1.
                                                                           bogenfisch».          VABE «Kultur
                                                                                                   Brunch»
                                                                           14.1.         10–14 Uhr
                                                                         Lukas de
                                                                       Rungs Quintett     31.1.
                                                                        und Bronto    Kultur-Lobby
                                                                       20 Uhr, Doppelkonzert
                                                                                                          18 Uhr
                                                                                                Essen, plaudern, geniessen.

                                                        Gewürzmühle
                                                                            18.1.
                                                                         «Renacer»       28.2.
                                                                       Violeta Ramos Kultur-Lobby
                                                                            Band         18 Uhr
                                                                                                Essen, plaudern, geniessen.
                                                                        19.30 Uhr, Konzert

                                                        Zug
                                                                                                gewuerzmuehle.ch
                                                                                                St. Johannes-Str. 40, Zug

                                                                            Eine Expedition zu aktiven
                                                                            Vulkanen, der Besuch bei den
                                                                            Turmspringern von Pentecost,
                                                                            Flussfahrten und Wanderungen
                                                                            durch den Dschungel oder die
                                                                            Rituale der Krokodiljäger – das und
                                                                            vieles mehr hat Andreas Busslinger
                                                                            auf Vanuatu und in Papua
                                                                            Neuguinea erlebt.
Donnerstag, 16. Januar 2020, 20.00 Uhr                                      Er bereist seit vielen Jahren die
                                                                            Südsee alleine oder als Reiseleiter.
Bildvortrag «Abenteuer Südsee»                                              Die Landschaft östlich und nördlich
mit Andreas Busslinger                                                      von Australien ist nicht nur durch
                                                                            brodelnde Vulkane geprägt,
                                                                            sondern auch durch Menschen,
Donnerstag, 16. Januar 2020, 20.00 Uhr                                      die sich durch die Abgeschieden-
Aula Schulhaus Ehret A, Hünenberg                                           heit ihre für uns seltsam anmu-
Eintrittspreise: Erwachsene CHF 20.—, Jugendliche CHF 10.—                  tenden Rituale erhalten konnten.
Online-Reservation: www.kultur-huenenberg.ch                                Andreas Busslinger, der ehemalige
Vorverkauf: Gemeinde Hünenberg, Tel. 041 784 44 44; Abendkasse              Hünenberger Oberstufenlehrer
                                                                            und Fotograf, entführt das
                                                                            Publikum mit einem packenden
                                                                            Vortrag in eine fremde Welt.

                                            www.kultur-huenenberg.ch
Jan/Feb
Mi   15.1.                            Mi   29.1.                              Fiesta Española
Tetzlaff Quartett                     Der Goalie bin Ig
Tschaikowsky, Beethoven               Schauspiel nach Pedro Lenz              Fr   21.2.
                                                                              Carmen
So   26.1.                            Do   30.1.                              Ballett Theater Basel
Marius &                              Federspiel
die Jagdkapelle                       Wolperting
                                      Brass Folk
                                                                              Sa   22.2.
D’Disco brennt!!                                                              Flamenco &
Familie
                                                                              Kulinarik
                                      Fr   31.1.                              feat. Starsänger Duquende
So   26.1.                            Bundesordner 19
Das Gespenst
von Canterville
                                      Ein satirischer Rückblick
                                                                              Tue   25.2.
Kammeroper München
                                      «Next Generation Talents»:
                                      Klassik-Kurzkonzert um 19.00 Uhr        English Stand-up
Oper in zwei Akten nach Oscar Wilde                                           Comedy
                                      Mi   19.2.                              Comedians: Abi Roberts and Windsor

Tue       28.1.                       Thomas Hampson
English Stand-up                      Amsterdam Sinfonietta                   Fr   28.2.
Comedy                                R. Strauss, Beethoven, Weill,           Such Sweet
                                      Eisler, Wagner
Comedians: Phil Chapman and
Stephen Grant
                                                                              Thunder
                                                                              Tobias Koch (CH) &
                                                                              Thibault Lac (F)

www.theatercasino.ch                       Veranstaltungen der Theater- und
Kartenverkauf: 041 729 05 05               Musikgesellschaft Zug
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