S teinz uStaub Fünf B ildhauer schlag en zu Stüc k um St ück Osy Zimmer mann räumt auf - MÄRZ 2019 - Guidle
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ZUG Kultur Magazin: Herausgeberin IG Kultur Zug, www.zugkultur.ch, Preis: CHF .–, . Jahrgang, # , März MÄRZ 2019 S tein z u Staub Fünf B ildhauer schlag en zu Stüc k um St ück Osy Zimmer mann räumt auf
ZUG Kultur März INHALT 3 Auf der Suche 16 MÄRZ SZENE nach Ausdruck Zug feiert den Frühling Die Entscheidung Das Festival Primavera taucht die ganze Zuger ist in Stein ge- Altstadt in Musik. meisselt, und hoff entlich hoffentlich 23 4 FOKUS sind wir alle aus gutem Holz 15 SZENE SZENE Cello Solo 15 SZENE geschnitzt. Die Bildhauerei Screaming Potatoes Jonas Iten verschafft 18 BLICKPUNKT KULTUR 25 AUSSTELLUNGEN hat sich als starke Meta- Die Zuger Kartoffeln singen sich wieder um seinem Instrument die schönste Bühne: Bachs be- 27 KINDER phernquelle in unserer Spra- Kopf und Kragen. rühmte Suiten. Diesmal im Dschungel. 29 VERANSTALTUNGEN che etabliert. Kein Wunder: 39 TATORT KULTUR Immerhin ist es ihr Ziel, 25 einem Material eine starke AUSSTELLUNGEN Unspektakulär farbig Form zu geben. So weit zum Seltsame Orte und Gegen- stände treffen im Kunst- Handwerk. Aber wie steht es haus Zug aufeinander. mit der Kunstform? Fünf Zu- ger Bildhauende sprechen über ihre Arbeit, den Stein, 10 das Holz und das Leben. FOKUS Osy Zimmermann sieht dafür Osy Zimmermann räumt seine Karriere auf selber aus wie geschnitzt, zu- Der Zuger Cabriétist stellt sich zum letzten Mal für mindest auf den Schwarz- 4 einen ganzen Abend auf die Bühne. Weiss-Bildern unseres Foto- FOKUS Steinstaub hält jung grafen. Der Zuger Cabriétist Fünf Zuger Bildhauer schlagen Form in den Stein. Wir machen eine Ateliertour – und atmen Steinstaub. hat aus 40 Jahren Bühnen- arbeit etwas Wichtiges ge- Abonniere lernt. Trotzdem hört er jetzt unseren Newsletter auf. Weshalb eigentlich? Falco Meyer, Redaktionsleiter
4 FOKUS Daniel Züsli interessiert sich für die Gefühlswelt zerdrückter Menschen. Im Atelier, mit Quetschkopf.
Zug Kultur März FOKUS 5 Staub und Schutt statt Bürostuhl und dicke Lohntüte. Junge, viel- versprechende Zuger Bildhauer sind gerade dabei, die alte Garde abzulösen. TEXT: PHILIPP BUCHER, BILD: PHILIPPE HUBLER «Langsamkeit ist gesünder» Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an auf sich warten lässt. Unbeeindruckt von solch auszahlt. Meine Selbstständigkeit ist ein Aben die Bildhauerei denken? Michelangelos David meteorologischen Allüren sitzt Holzbildhauer teuer, das viele Unklarheiten in sich birgt. So vielleicht? Oder wandern Sie über göttliche Daniel Züsli in seinem Atelier und macht sich stelle ich mir das Leben vor. In diesem Sinne Äcker und bestaunen dabei kunstvoll gestalte letzte Notizen für die nächste Auftragsarbeit. lässt es sich ausgezeichnet so leben.» te Grabmale? Drängen sich Namen wie Rodin, Lehmbruck und Giacometti in Ihr Bewusst Back to the woods sein? Oder aber blickt Ihr inneres Auge auf ein Daniel Züsli, , schloss vor rund sieben Jahren «Meine Selbststän- Paar staubbedeckte Hände, die mit Hammer seine Ausbildung an der Holzbildhauerschule ab. und Meissel bewaffnet sich an einem Stück Die daran angehängten Wanderjahre trieben ihn digkeit ist ein Aben- Hartgestein abmühen? durch halb Europa: Italien, Deutschland, nach Alles legitim. Was aber, wenn wir unsere Frage Schottland, bis hinauf nach Island. gewann teuer. So stelle ich etwas spezifizieren, sprich: lokalisieren? Der er den ersten Preis beim . Internationalen Kanton Zug und die Bildhauerei – streng ge Holzbildhauersymposium im deutschen Euba mir das Leben vor.» nommen müsste der vorliegende Artikel genau brunn. Seit führt Züsli sein eigenes Atelier in so betitelt sein. Nur: Sexy klingt das nicht. Und Cham. Er wechselt ab zwischen Auftragsarbei der Sache gerecht würde eine derart trockene ten, Schnitzworkshops und freien Arbeiten. Überschrift auch nicht. Die Zuger Bildhauersze Daniel Züsli, Bildhauer ne kommt nämlich quicklebendig daher. Wo liegt die Faszination am Beruf? Züsli: «In der Einfachheit. Es ist eine ursprüng Was heisst das, Leben? Wie lebt es sich als freischaffender Holzbildhauer, liche, meinetwegen bodenständige Arbeit. Du Unser erster Atelierbesuch führt uns nach Daniel Züsli? nimmst ein Stück Material und machst etwas da Cham. Es ist kalt. Winzige Eispartikel tanzen an Züsli: «Was heisst denn ‹leben›? Ich kann eher raus, manchmal arbeitest du mehrere Wochen gepeitscht von einer fiesen Brise durch die Luft, davon leben, als ich von einem Routinejob leben oder gar Monate am selben Holzklotz. Ich glaube, während der vorhergesagte Schneefall trotzig kann, auch wenn Letzteres sich finanziell mehr diese Langsamkeit ist gesünder für mich.»
6 FOKUS Vielschichtige Persönlichkeit: ein Werk von Daniel Züsli. Wieso Holz? Bildhauerszene. Exemplarisch zeigt sich dies Thomas Huber: «Ich sehe mich eher als Künstler. Züsli: «Ich kann ganz gut mit Holz. Holz ist das bei den Geschwistern Huber. Wir sind immer Wobei, es gibt Arbeiten, bei denen das Hand Medium, das ich beherrsche. Das Spannende noch in Cham, wechseln allerdings das Material: werkliche im Vordergrund steht. Wahrscheinlich am Holz ist, dass es wächst und vergänglich ist. Aus dem Holzblock wird ein Steinklotz. Doris stehe ich dazwischen, ein Kunsthandwerker, mal Diese Lebendigkeit verleiht dem Material einen () und Thomas Huber (), hier geboren und mehr Künstler, mal mehr Handwerker.» besonderen Charakter.» aufgewachsen, haben vor sieben Jahren das Steinbildhaueratelier ihres Vaters übernommen. Die Geschwister fertigen mehrheitlich Skulptu Die Gefühlswelt zerdrückter Leute ren aus Stein und bieten daneben Bildhauer Inspiration holt sich Züsli im wilden Machen. kurse und Firmenevents an. Hauptsächlich «Ich sehe mich als «Manchmal muss einfach etwas raus», sagt der allerdings machen sie Grabmalkunst. «Unsere Chamer lächelnd, während rundherum unzäh Auftragsbücher sind gut gefüllt», versichert Tho Handwerkerin. lige Skulpturen stoisch von der sprudelnden mas Huber, während von draussen einige dick Kreativität ihres Erschaffers zeugen. «Jede be eingemummte Passanten interessiert auf die Künstler ist mit zu gonnene Arbeit endet mit neuen Ideen», vielen Grabsteine, Urnenplatten und Kreuze in verrät er. verschiedenen Stadien blicken. vielen Klischees In seinen freien Arbeiten beschäftigt sich Züsli oft mit der Bedeutung von Druck. Er interes Wie geht man damit um, im Arbeitsalltag stets mit behaftet.» siert sich für die Gefühlswelt zerdrückter, be dem Tod konfrontiert zu sein? drückter und entrückter Leute und setzt diese Thomas Huber: «Da wir von Kindesbeinen an Emotionen mit seinen Skulpturen auf künstle damit konfrontiert wurden, kann ich meistens rische Weise um. Dennoch sieht sich Züsli eher Doris Huber, Bildhauerin gut mit dem Thema umgehen. Im Kundenkon als Handwerker denn als Künstler, obwohl er takt herrscht stets eine Diskrepanz zwischen der sich gerade für einen Platz an der Kunsthoch Trauer über den Verlust eines geliebten Men schule bewirbt. schen und der Freude über ein gelungenes Sind die Hubers Künstler oder Handwerker? Grabmal. Da braucht’s Fingerspitzengefühl.» Vom Holz- zum Steinklotz Doris Huber: «Ich sehe mich mehr als Handwer Damit ist er nicht alleine. Dieses zwischen kerin. Das liegt sicher auch daran, dass für mich Doris Huber: «Die Vergänglichkeit ist für mich Handwerker und Künstler schwankende Selbst der Begriff Künstlerin mit zu vielen Klischees ein normaler Bestandteil des Lebens und nichts verständnis zieht sich durch die gesamte Zuger behaftet ist.» Erschreckendes. Zudem empfinde ich es als
Zug Kultur März FOKUS 7 Thomas und Doris Huber in ihrem Atelier. Unten: Werke der beiden. sinngebend, wenn ich jemandem im Trauer prozess helfen kann.» Während für Thomas Huber früh klar war, dass er in die Fussstapfen seines Vaters treten würde, hat seine Schwester Doris zunächst im kauf männischen Bereich gearbeitet. Wirklich erfüllt hat sie das jedoch nie. Sie vermisste den Aus gleich zwischen Kopf und körperlicher Arbeit, konstatiert sie. Heute verdiene sie zwar weniger, dafür habe sie mehr Lebensqualität. «Das war für mich einer der Hauptantriebe, das Berufs feld zu wechseln», sagt die Jährige. Wo liegt der Reiz am Stein? Thomas Huber: «Dem Stein musst du es manch mal abringen, er macht es dir nicht einfach. Das gefällt mir daran. Der Stein lehrt dich Geduld und Demut.» «Der Stein macht es dir nicht einfach. Er lehrt dich Geduld.» Thomas Huber, Bildhauer Doris Huber: «Stein gilt als tote Materie. Wenn du aber daran arbeitest, merkst du schnell, dass dem nicht so ist. Ich bearbeite nicht den Stein, sondern der Stein erlaubt mir, an ihm zu arbei ten. Du darfst nicht gegen das Material kämp fen. Oftmals weiss der Stein es ohnehin besser als ich.» Jungbrunnen im staubigen Atelier In ihrer Einstellung sind die Hubers stark von Steinbildhauer Albert Steiger geprägt, in dessen Atelier in Zug die beiden einen Teil ihrer vierjäh rigen Ausbildung absolvierten. Steiger mag vor allem den Widerstand und die Beständigkeit des Materials. «Mit meinen Steinarbeiten kann ich etwas Archaisches ausdrücken», erzählt der Jährige, der sein fast schon jugendliches Aus sehen direkt an seine Berufstätigkeit koppelt: «Steinstaub hält jung», verrät er und lacht. Wieso sind Sie Steinbildhauer geworden? Steiger: «Neben dem Handwerk an sich schätze ich die zwischenmenschliche Komponente, die dieser Beruf mit sich bringt. Zudem gefallen mir die Auseinandersetzung mit unterschiedlichs ten Materialien und die Freiheit, meine Ideen umsetzen zu können.» Die kreative Kraft des Zufalls übernahm Steiger das Geschäft seines Va ters. Auch heute noch nimmt er Auftragsarbei ten entgegen, wenn auch nicht mehr so viele wie früher. Steiger hat sich nie als Künstler gesehen, sondern bezeichnet sich immer schon als Hand werker, schliesslich sei es das Handwerk, was er beherrsche. Freie Arbeiten nehmen in seinem
8 FOKUS Steinstaub hält jung, sagt Albert Steiger. Zwar sieht auch er eine veränderte Nachfrage nach Grabzeichen, jedoch insofern, als alles schneller gehen müsse. «Manchmal hätte ich gerne mehr Zeit für meine Arbeiten. Denn Qua- lität braucht Zeit», betont Grönquist. Dass der -jährige Zuger gelassen in die Zukunft blickt, liegt in erster Linie am Standort: «Zug hat schon immer eine ausgeprägte Grabmalkultur von aus- gezeichneter Qualität gehabt», sagt Grönquist und beruft sich dabei auf Namen wie Kögler, Bossard und Wotruba, von deren Erbe die hiesi- gen Bildhauer auch heute noch profitierten. Die Bildhauerei, fügt Grönquist an, sei eine Ver- zahnung von künstlerischem Gestalten und handwerklichem Können. Das eine ohne das an- dere funktioniert für ihn nicht. Deshalb sehe er sich klar als Kunsthandwerker, der hauptsäch- lich Grabmale herstellt, daneben aber auch sei- nen künstlerischen Geltungsdrang mit Skulptu- ren, Plastiken und Installationen nicht zu kurz kommen lässt. Wie viel Platz bleibt Ihnen fürs freie künstlerische Arbeiten? Grönquist: «In der Regel reserviere ich mir sicher einen Tag pro Woche für freie Arbeiten. Das ist mir wichtig, um meiner Experimentierfreudigkeit gebührend Raum zu bieten.» Seit führt Grönquist sein eigenes Atelier. Schon als kleiner Junge war er fasziniert von Kristallen und Mineralien. Später suchte er einen handwerklichen Beruf, in dem auch die Kunst eine Rolle spielt, und wurde in der Stein- bildhauerei fündig. Bereut habe er diesen Weg nie, betont Grönquist, der sich nach über -jäh- riger Tätigkeit auch heute noch jedes Mal erst an einen neuen Stein gewöhnen müsse, während er damit zu arbeiten beginnt. «Jeder Stein», sagt er, «hat seinen eigenen Charakter.» Wann wissen Sie, dass eines Ihrer Werke fertig ist? Grönquist: «Das ist eine wichtige Frage, die sich allerdings nicht so leicht beantworten lässt, zu- mal der Stein selbst immer auch ein Wörtchen mitzureden hat. Jede Arbeit gibt sein eigenes Fertig vor, auf das es sich einzustellen gilt. Dar- um erachte ich ein lebenslanges Lernen in der Bildhauerei als sehr wichtig. Was aber meine Arbeit auch so spannend macht.» Œuvre einen marginalen Platz ein. Steigers hingegen vielmehr auf das handwerkliche Wis- Arbeiten sind hauptsächlich Grabzeichen. Hun- sen.» Dieses Wissen indes sieht Steiger in Ge- derte Gipsmodelle davon zieren sein Atelier, fahr, weil die Nachfrage nach Grabzeichen ins- mindestens so viele wurden aus Platzgründen gesamt rückläufig sei und es im Vergleich zu bereits entsorgt. Der Zuger nimmt ein Fotoal- früher fast keine Lehrlinge mehr gebe. «Ich bum zur Hand und zeigt seine früheren Werke, fürchte, dass dadurch viel Fachwissen verloren aus längst vergangenen Tagen. Der Fundus ist gehen wird», zeigt sich der Zuger besorgt, dem beeindruckend. die Nachwuchsförderung immer schon am Her- zen gelegen hat. Woher kommt diese Kreativität? Steiger: «Aus der Natur und vom Zufall. Ich lau- Standortvorteil Zug fe beispielsweise am Fluss entlang, sehe einen Gar keine Sorgen um den Berufsstand macht Stein und erkenne, dass sich in dessen Gestalt sich hingegen Steinbildhauer Rolf Grönquist. Er ein Frosch versteckt. Die Spontaneität macht ist ebenfalls ein alter Hase im Geschäft, der sel- für mich die Bildhauerei aus, sie ist die Quelle ber seit Jahren Lehrlinge in seinem Atelier in meiner Kreativität. Die Kopfarbeit bezieht sich Baar ausbildet.
Zug Kultur März FOKUS 11 Osy Zimmermann geht nochmal aufs Ganze. Respektive: geht auf seine ganze Karriere los. Für seinen Abschied holt er die besten Stücke hervor. TEXT: FALCO MEYER, BILD: CHRISTIAN HERBERT HILDEBRAND Die Splitter einer ganzen Karriere Also nimmt er einfach das Schwyzerörgeli, drückt räumt auf. «Ich denke, ich werde einige Num- artig war. Osy Zimmermann ist ein Kulturge- probehalber ein paar Tasten und singt dann: «Ich mern aus den letzten Jahren bringen, aber wächs der widerstandsfähigen Sorte. Nie ganz bin de Verschacher–Seppeli, im ganze Land be- das entsteht dann am Abend im Burgbachkeller. im Rampenlicht verglüht, nie ganz in der Ver- kannt», singt Osy Zimmermann, «bi früener Hoffentlich ergibt sich das ganz flüssig.» Zwei senkung verschwunden. «Ich wollte einfach nie, s flottischt Pürschtli gsi, jetzt bini Spekulant.» volle Abende sind geplant, beide schon prak- dass mich die Bühne vereinnahmt», sagt er. Wir sitzen in seinem Arbeitszimmer an der Os- «Deshalb habe ich wenn immer möglich meine waldsgasse in Zug, direkt neben der Kirche, et- Programme und mein Leben in meinem eige- «Ich wollte nie, was tiefergelegt, dafür mit hoher Decke und nen Rhythmus organisiert.» Das bedeutet auch: breiter Glasfront in den Garten. Versteckte Lam- immer wieder mal vom Radar zu verschwinden. dass mich die Bühne pen sorgen für Sonnenlicht. Ganze Sommer in Frankreich zu verbringen, Hier hat Zimmermann die letzten Jahrzehnte Monatelang nicht zu spielen. Und dann trotz- vereinnahmt.» lang seine Bühnenprogramme ausgeheckt, zu- dem wieder aufzutauchen. sammen mit seinem Spielpartner Paul Stein- mann. «Wir haben immer gut gekocht, gut ge- Schwung geholt beim Fernsehen gessen und dann einen Abend lang zusammen Osy Zimmermann, Cabriétist Zimmermann wurde auf der Bühne gross in den gearbeitet – er sitzt hier am Tisch und schreibt, späten er-Jahren. Und zwar schnell. war und ich am Klavier und singe und probiere das er kaum mit dem ersten Soloprogramm aufge- gleich aus. So haben wir immer was zusammen- tisch ausverkauft. Zimmermann lässt sich von treten, wurde das Fernsehen auf ihn aufmerk- bekommen, meistens sogar viel zu viel.» Und Paul Steinmann interviewen, dazwischen ver- sam. Da schwappte eine Welle an, die ihm hier sucht er nun die Splitter einer Bühnenkar- webt er die Dinge, die er am besten kann. «Mei- Schwung für eine ganze Karriere bringen sollte. riere zusammen, für sein allerletztes abendfül- ne Talente», sagt er, «Gesang, Schauspiel, Sprech- Zimmermann war beim ORF, bei ARD, beim lendes Programm. Zimmermann ist nun Jah- nummern». Und Menschenverständnis. Hier Schweizer Fernsehen, gewann den Salzburger re alt. Seine Karriere geht zu Ende, respektive, er geht etwas zu Ende, das ganz eigen- und einzig- Stier und spielte die nächsten Jahre auf fast
12 FOKUS Zimmermann mag feine Komik und singt im Notfall über vier Oktaven. allen Bühnen, die die Schweiz, Deutschland und Publikum nicht zumuten. Zum Beispiel den sie- fen, die lassen mit sich reden.» Den Verscha- Österreich zu bieten hatten. «Was ich damals ge- benminütigen Einspieler von , in dem Zim- cher-Seppeli vom Anfang, den hat er in einer Bar macht hatte, war ganz neu», sagt Zimmermann, mermann der Schweiz in der Rolle eines Musik- in Luzern gesungen, Anlass war ein Fest eines «ich sang zwei verschiedene Rollen in Koloratur lehrers den Treibhauseffekt anhand einer vollen Frauenverbandes, aber in der ersten Reihe sass und Bariton und konnte so Operngeschichten er- Guetzlischachtel bildhaft, aber exakt erklärt, und ein Stammgast, Typ Villiger Krumme. zählen – über vier Oktaven hinweg. Damit war das mit einer an Zynik grenzenden Abgeklärtheit, ich der Einzige, deshalb hat das Fernsehen so re- die alles andere als harmlos ist. Hätten sie auf ihn «Wie du singst, ist ja agiert.» Cabriété nennt Zimmermann das, was er gehört, damals, die Schweizer, vielleicht wären tut. Nicht ganz Cabaret, dafür findet er sich nicht wir heute den Klimazielen ein halbes Grad näher. wunderbar. Aber der politisch genug, aber auch nicht nur Varieté. Zim- Dann kam der Bruch mit dem Fernsehen, und mermann braucht seine eigenen Kategorien. Zimmermanns eigentliche Karriere begann: die Seich, den du da Kleinkunst-Bühne. Spass mit Schubert Respektive: jede Kleinkunstbühne. Der junge erzählst, furchtbar!» Der an der Luzerner Jazzschule und gleichzeitig Zimmermann stand damals vor einer ähnlichen klassisch ausgebildete Sänger verwebt feinen Entscheidung wie Michael Elsener mit seiner Humor mit Musik, spielt auf der Klaviatur unse- Show «Late Update» heute (siehe letzte Ausga- res kulturellen Erbes, macht Spass mit Schubert be). «Sie wollten mich im Fernsehen haben, ich Osy Zimmermann, Cabriétist sollte zusammen mit Alfred Biolek eine Show komoderieren. Ich habe Nein gesagt. Ich konnte «Sie wollten mich im mir nicht vorstellen, meine Programme den «Als ich das Lied gesungen habe, hat er mich Vorstellungen anzupassen, die die Verantwort- mit grossen Augen angesehen», sagt Zimmer- Fernsehen haben. Ich lichen vom Fernsehpublikum hatten. Zudem ist mann. Das Lied hat fünf Strophen und endet das ein Rhythmus, der enorm ist. Was Elsener damit, dass der Spekulant Seppeli völlig kaputt habe Nein gesagt.» jetzt leisten muss, das ist unglaublich. Ich wollte in einer Reha-Klinik landet, was er ganz okay das damals nicht.» findet, weil er da Pornos im Bezahlfernsehen schauen kann. «Nach dem Auftritt bin ich zu Osy Zimmermann, Cabriétist Hin zu den feinen Gedanken dem Mann hin und habe gesagt, ich habe das Also führte der Weg weg von den plakativen und Gefühl, dass es ihm gefallen habe. Und er sagt: hin zu den feinen Gedanken, den kleinen Büh- Ja, also wie du singst, das ist ja wunderbar, wie und Witz mit der Oper und wird dann trotzdem nenmomenten, weg von der Masse der Fernseh- du in diese Höhen hinaufkommst und jodelst. so dreist, dass ihm die Programmverantwortli- konsumenten und hin zu den einzelnen Men- Aber der Seich, den du erzählst, furchtbar!» chen beim damaligen Schweizer Fernsehen sa- schen, die nach dem Auftritt noch an der Bar Zimmermann lacht. Die Episode ist bezeich- gen, so geht das nicht, das kann man dem stehen. «Dort erlebst du die Menschen ganz of- nend für seine Kunst. Sie ist insofern zugäng-
Zug Kultur März FOKUS 13 lich, als man auch nur einen Teil davon gut fin- das zu Ende. Wieso eigentlich? «Es ist mir zu an- den kann. Seine Programme mit dem Oswald strengend geworden», sagt Zimmermann, «die Streich-Trio etwa, eine Persiflage auf den klas- Organisation der Touren und die abendfüllen- sischen Musikbetrieb, sind so fein gestrickt, den Programme.» Vorbei die kurzen Zeiten, als dass die Hälfte der Leute im Publikum gar nicht Zimmermann mit dem Flugzeug von Bühne zu gemerkt hat, was daran lustig ist – und weshalb Bühne flog. Vorbei die langen Zeiten, als Zim- diese klassische Musik nun eine Parodie sein mermann im Speisewagen nach dem Auftritt soll. «Die finden dann die Musik einfach noch drei Stunden nach Hause fuhr. Vorbei die schön», sagt Zimmermann. Zeiten, als das Publikum sich nach dem Auftritt auch noch auf eine Begegnung einliess. Zim- Der Segen der schwierigen Leute mermann blüht noch einmal auf, und dann «Das ist es, was ich in diesen Jahren erlebt macht er Winterruhe. Zumindest fürs Erste. habe: Begegnung mit Menschen.» Oft mit schwierigen Personen. «Von denen gibt es im zugkultur.ch/EWFFtP Kulturbetrieb besonders viele – und das sind die 50 Jahre Burgbachkeller – Leute, die dir etwas schenken», sagt Zimmer- Osy Zimmermann mann. «Ich habe gelernt, dass es diese Leute Fr 1. März, 20 Uhr sind, die dich dazu bringen, über dich nachzu- Sa 2. März, 20 Uhr Theater im Burgbachkeller, denken.» Wenn man es denn aushalte, ihrer Zug Schwierigkeit nicht mit Ablehnung zu begegnen. Ob er selber ebenfalls schwierig geworden ist, ist schwer festzustellen. Vielleicht war er es früher mehr. Wie damals, als er als Kind mit seinen bei- den Schwestern vor vollem Saal singen sollte – und die Schwestern von der Bühne geschickt hat, weil sie falsch gesungen haben. Den Eltern zuliebe hat er dann doch noch etwas Richtiges gelernt, zuerst Typografie und dann Marketing. Erst mit ist er auf die Bühne. Und jetzt geht Im Arbeitszimmer entstand alles. Jetzt sucht sich Zimmermann die besten Stücke aus.
Programm 3. 28. Everything we Maurus do is music Twerenbold Bachelorarbeit von Non Harmonic Jasmin Lötscher HSLU Quartet Musik und Bewegung in Zusammenarbeit mit März der Musikschule Zug Martial Art 20.15 Uhr Doppelkonzert mit den Zuger Jazzmusikern 7. Maurus Twerenbold und David Lang Martial In-Albon «Kutscher» 20 Uhr David Lang, der singende 30. Poet am Klavier, «Liverpool» Gewürzmühle präsentiert sein neues Album «Kutscher» Blumenthal & Stadelmann 20.15 Uhr, Theater Eine tragisch- komische Verneigung an die Freundschaft Zug gewuerzmuehle.ch St. Johannes-Str. 40, Zug Sonntags Matinée - 31. März 2019 Theater Casino Zug, 10:30 Uhr Männerchöre Zug - Cham Direktion: Felix J.S. Arnold
Zug Kultur März SZENE 15 Dieses Jahr verirren sich die vier Zuger Comedy-Sänger in den Dschungel. (Bild PD) NACHRICHTEN Förderpreis ausgeschrieben Zentralschweiz – Nun können sich Zentral- schweizer Kunstschaffende wieder bewer- ben: Der Förderpreis des Migros-Kulturpro- zents richtet sich an Kulturschaffende und Kulturinstitutionen, die in der Zentralschweiz tätig sind. Gefragt seien aufwendige und nachhaltige Projekte, die eine überregionale Ausstrahlung haben, schreibt die Organisa- tion. Besonders willkommen seien innovative oder spartenübergreifende Projekte sowie Vorhaben, welche zum Erhalt von bewährten Kulturangeboten beitragen. Bewerbungsdos- siers können via Webformular vom . bis . März eingereicht werden. Weitere Infor- mationen und Link zum Bewerbungsformu- MUSIK, THEATER Kartoffeln im Dschungel lar unter www.migrosluzern.ch. (red) Doku-Zug wandelt sich 14 13 Das A-cappella-Quartett Screaming Potatoes ist in Zug schon längst Kult. und furchtlos. Im Rücken haben sie eine rhyth- misch gefestigte und musikalisch geerdete Band: Gitarre, Bass und Drums – mehr brauchen die Zug – Das Zuger Dokumentationszentrum MÄRZ APRIL Auch zum -Jahr-Büh- Kartoffeln nicht. Erstmals spielen die vier Zuger geht in der Zuger Bibliothek auf: Die Zuger nenjubiläum stehen die vier Zuger Altmeister in Zusammenarbeit mit der preisgekrönten Re- Dossiers und Medien wie auch die Dienst- der Gesangscomedy noch frisch auf der Bühne: gisseurin Annette Windlin. (stm) leistungen von Doku-zug.ch werden in die Sie reisen dieses Jahr in den Dschungel. Dort er- Bibliothek Zug integriert und dort mit der kunden die vier Sänger die Abgründe der männ- zugkultur.ch/qvAmNr Zuger Sammlung zusammengeführt. Darauf lichen Seele und schauen ins Herz der Finster- Screaming Potatoes: haben sich die beiden Projektpartner Doku- nis. Wie schon bei vorherigen Stücken ist man Im Dschungel Zug und Stadt Zug geeinigt. Ende soll sich auch bei dieser Performance sicher: Der Do 14. März bis Sa 13. April es so weit sein. Weg ist das Ziel. Und die Reise führt bestimmt Burgbachsaal, Zug Die Bibliothek Zug erhält den für die Region nicht dorthin, wo sie eigentlich hinführen sollte. Zug relevanten Bestand als Schenkung von Auch dieses Jahr geben sich die vier Sänger – Doku-zug.ch-Gründer Daniel Brunner und Thomas Inglin, Stefan Jimmy Muff, Christian führt die Themendossiers und Publikatio- Peter Meier und Christof Buri – unerschrocken nen von Doku-Zug mit der bestehenden Tu- giensia-Sammlung der Bibliothek Zug zu- sammen. (red) LITERATUR Beiträge an IG Menschen zu verleihen Kultur Zug 21 23 «Beurteile ein Buch nie Wochen gegen Rassismus erneut spannende nach seinem Einband!» Personen gefunden: eine Pflegemutter, eine Zug – Der Regierungsrat unterstützt die IG Eine Weisheit, die man Sterbehelferin, ein Flüchtling, ein Asylbetreuer, Kultur Zug für die Jahre – mit je MÄRZ MÄRZ in jeder guten Bibliothek zwei Entwicklungshelfer und eine Berührerin, Franken aus dem Lotteriefonds. Zu- kennt. Aber was passiert, wenn aus Büchern die sexuelle Dienstleistungen für Menschen mit dem bewilligt er Franken aus dem plötzlich Menschen werden – und man diese Behinderung anbietet. Und zum Schluss zeigt Lotteriefonds für die neue Koordinations- ausleihen darf ? sich: Die Bibliotheksweisheit bewahrheitet sich stelle für Kulturvermittlungsprojekte. Die dritte Veranstaltung der Bibliothek Zug mit wohl auch in diesem Fall. (stm) Die IG Kultur Zug plant, ab Mai die Rol- Living Library zeigt, dass auch Menschen span- le als Koordinations- und Kommunikations- nende Geschichten zu erzählen haben. Anstelle zugkultur.ch/aUZdVB stelle für Angebote im Bereich Kulturver- von Büchern können verschiedene Personen für Living Library mittlung zu übernehmen. Auf «www. ein -minütiges Gespräch ausgeliehen werden. Do 21. März, 16.30–19 Uhr zugkultur.ch» werden neu auch Kulturver- Die Bibliothekskundinnen und -kunden dürfen Sa 23. März, 13.30–16 Uhr mittlungsprojekte für Schulen, Familien, alles fragen, was sie schon immer wissen woll- Bibliothek, Zug Kinder und Jugendliche aufgeführt. (red) ten. Anlässlich der dritten Living Library wur- den im Zusammenhang mit den internationalen
16 SZENE MULTIMEDIA Vier unharmonische Zuger Jazzer: das Maurus Twerenbold Non Harmonic Quartet. (Bild PD) Ein Blinder sorgt für Inspiration 28 Andy Holzer ist von Geburt an blind. Doch mit vier Jahren fährt er Velo und springt über Skischanzen. Als MÄRZ Erwachsener hat er alle er-Gip- fel der Welt erklommen. Der Lebensmut des blinden Bergführers aus Südtirol steckt an. In seinem Vortrag erzählt Andy Holzer über sein Leben: wie er Hindernisse in Chancen verwan- delt und über sich hinauswächst. Holzer ist ein Mensch, der täglich durch seine Abenteuer seine persönliche Resilienz – die psychische Wi- derstandskraft – vergrössert und so Grosses zu erreichen vermag. Die Resilienz ist ein wichtiger Bestandteil bei der Bewältigung von Lebens- krisen. Um diese Themen handelt auch der vor- ausgehende Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Ehlert um Uhr in der Klinik Zugersee. Wenn man die Auswirkungen von Resilienz nicht selbst beobachten könnte, wären sie wohl kaum zu glauben. Andy Holzer lebt sie uns au- MUSIK Jazz im Doppelpack genscheinlich vor. (stm) zugkultur.ch/UJQcu3 Vortrag: Andy Holzer – Den Sehenden die Augen öffnen 28 Es sind zwei klingende Namen, die klarinette und Kontrabass bilden zusammen Do, 28. März, 16.15 Uhr sich Ende März in der Gewürzmüh- mit dem Schlagzeug einen eigenständigen, un- Klinik Zugersee, le einfinden. Martial Art hört sich gewohnten Sound. Twerenbolds Kompositio- Oberwil MÄRZ nach Kampfkunst an – ist aber ein nen lehnen sich an grosse klassische Arrange- Jazz-Quintett. Der Bandname bezieht sich auf ments, an wilde Melodien à la Frank Zappa Holzer in seinem Element. (Bild Martin Kopfsguter) den Vornamen des Zuger Trompeters Martial sowie an jazzige Elemente an. (stm) In-Albon. Im März spielen die fünf Musiker erstmals eine kleine Tour in der Schweiz und an zugkultur.ch/754WXa der nahen Landesgrenze. Doppelkonzert: Maurus Das Maurus Twerenbold Non Harmonic Quar- Twerenbold Non Harmonic tet klingt zumindest dem Namen nach ebenso Quartet und Martial Art unharmonisch wie kompliziert. Kopf dieses Do, 28. März, 20.15 Uhr Gewürzmühle, Zug Quartetts ist der Jazzposaunist Maurus Twe- renbold. Der Zuger ist seit mit seiner For- mation unterwegs. Posaune, Tenorsax/Bass- MUSIK, Zug feiert den Frühling 29 Junge enthusiastische Musiker tei- Es spielen an diesem Abend bis zu verschie- len sich die Zuger Altstadt mit alten dene Bands in ebenso vielen Lokalen der Zuger Hasen – an Saiten, Tasten, Mikros Altstadt. Gemütliche Stimmung und gute Musik MÄRZ und Trommeln. Von Burleske über gibt es in allen Variationen zu finden. Und wenn Jazz, Folk bis hin zu Cover-Bands gibt es alles an die Musik einmal nicht passen sollte – einfach der dritten Ausgabe der Primavera. das Lokal wechseln! (stm) Auch dieses Jahr sind die Zuger Gastronomen mit viel Engagement und Herzblut mit dabei: zugkultur.ch/WSJq8C Sie sorgen für Speis und Trank und bieten den Primavera Künstlern eine Bühne. Der Kreis der Betriebe Fr 29. März, 17–24 Uhr konnte auch dieses Jahr um zwei Bars – Widder- Altstadt, Zug bar und Fischerstube – erweitert werden. Mit Absicht spielen die Formationen meist den gan- zen Abend lang, sodass das Publikum nach Lust und Laune das Lokal wechseln kann.
Zug Kultur März SZENE 17 THEATER & TANZ Federica de Cesco. (Bild Kazuyuki Kitamura) Mit der ganzen Familie 21 Seit der Gründervater Clown Dimitri ihrer vollen, warmen Stimme und südamerika- nicht mehr dabei ist, trägt die Fa- nischen Kompositionen. Von Clownin Silvana miglia Dimitri sein künstlerisches genügt ein einziger Blick, um den Saal mit schal- MÄRZ Erbe zu viert weiter: Die beiden lendem Gelächter zu füllen. Jedes Mitglied des Töchter Masha und Nina, Enkel Samuel und Ensembles brilliert mit seiner Kunst, und zu- Clownin Silvana Gargiulo ziehen tanzend und sammen bieten sie einen einmaligen Mix aus musizierend über die Bühne. Artistik, Musik und Clownerie. (as) Die Künstlertruppe präsentiert eine burleske Show, die sich an Ideenreichtum und Spielfreu- zugkultur.ch/Huc3ge de kaum überbieten lässt. Aus einer bemalten La Famiglia Dimitri – Holzkiste steigt Samuel und hat allerlei Unsinn Dimitrigenerations im Kopf. Seine unglaubliche Gelenkigkeit lässt Do 21. März, 20 Uhr das Lachen im Publikum schnell in Bewunde- Zentrum Heinrich von Hünenberg, Hünenberg rung umschlagen. Zirkusartistin Masha zaubert und zeigt anspruchsvolle Kunststücke auf dem Schlappseil. Nina begeistert als Sängerin mit Die Familie trägt das künstlerische Erbe Dimitris weiter. (Bild: PD) LITERATUR Vom Geheim- dienst sabotiert 12 Die bekannte Schweizer Autorin Fe- derica de Cesco verarbeitet in ihrem neusten Buch «Der englische Lieb- MÄRZ haber» ein Stück Familiengeschich- te. Ihre Tante Anna hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Liaison mit einem britischen Be- satzungssoldaten. Der Geheimdienst sabotierte diese Liebe. Federica de Cesco liest in der Rathus-Schüür in MUSIK Baar aus der berührenden Liebesgeschichte um Duo auf Tour de Zug die junge Anna, welche ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Be- satzungsmacht über Wasser hält. Dabei lernt sie den englischen Captain Jeremy kennen und lie- 10 14 Getreu dem Motto «Aus einer anderen Gemeinde auf. Das gibt dem Pub- ben. Als Anna schwanger wird, ist Captain Jere- Zug – für Zug» spielen likum die Möglichkeit, ihre Musik in verschiede- my verschwunden. zwei junge Zuger Musi- nen Räumen zu erleben und doch im Kanton Jahre später werden Aufzeichnungen und MÄRZ APRIL ker jeden Sonntag in der Zug zu bleiben – eben aus Zug, für Zug. (as) Tonbänder zu dieser verbotenen Liebe gefun- Fastenzeit. Und das in unterschiedlichen Ge- den. Federica de Cesco nimmt die tragische Lie- meinden und Lokalitäten. zugkultur.ch/vgRYWb besgeschichte ihrer Tante Anna und des briti- Der Saxofonist Linus Amstad und der Posaunist Duo Amstad Inglin schen Besatzungssoldaten als Vorlage für ihr Jonas Inglin, beide aktive Mitgestalter der Zuger So, 10. März, 11 Uhr neuestes Werk. (as) Kulturszene, wurden schnell aufeinander auf- Langhuus, Cham merksam. Die zwei Musiker haben ähnliche So, 17. März, 17 Uhr zugkultur.ch/QvJTMs Rathaus, Zug musikalische Vorlieben und einen Hintergrund Federica de Cesco – So, 24. März, 17 Uhr in Klassik und Jazz. Da stand einer Zusammen- Der englische Liebhaber Rathaus, Menzingen arbeit nichts mehr im Wege. Di, 12. März, 20.15 Uhr So, 31. März, 17 Uhr Nach einer ersten Konzertreihe im vergangenen Rathus-Schüür, Baar Musikschule, Unterägeri Jahr geht es nun in die zweite Runde. Statt ei- So, 7. April, 11 Uhr nen Komponisten ins Zentrum zu rücken, set- Rest. Linde, Rotkreuz zen die beiden ganz auf ihre eigenen Werke. Mit So, 14. April, 17 Uhr ihren Konzerten in der Fastenzeit machen sie Schwesternhaus, Baar eine Tour de Zug. An jedem Sonntag treten sie in
18 SZENE Sie lieben Improvisation: das Quintett Pilgrim rund um den Tenorsaxofonisten Christoph Irniger. (Bild PD) Blickpunkt Kultur Jasmin Leuze, , Fachbereichsleiterin Kundendienst Bibliothek Zug «Kultur hat für mich viele Facetten. Kultur ist für mich Sprache, Literatur, Tanz, Musik, Kunst und Brauchtum. Sie ist eng verknüpft mit der eigenen Heimat. Kultur ist einem ständigen Wandel unterworfen, wird gelebt und ist lebbar. Kultur ermöglicht mir aber vor allem die Auseinandersetzung mit etwas Neuem oder die Möglichkeit, über den Tel- lerrand zu schauen. Kultur begegnet einem oftmals unbewusst oder ‹muss› bewusst konsumiert werden. Der Begriff Kultur ist für mich von Individualität geprägt genau wie das Erleben von Kultur. Als Fachbereichsleiterin Kundendienste erlebe und lebe ich Kultur sozusagen täglich. Es gehört auch zu meinen Aufgaben, Veran- staltungsformate für unterschiedliche Ziel- MUSIK Ein Hoch auf den Jazz gruppen zu konzipieren und umzusetzen. Dabei gefällt mir vor allem die Vielfalt an Veranstaltungen, die wir unseren Biblio- thekskundinnen und -kunden anbieten: von 21 23 den digitalen Sprechstunden, der Geschich- Viel Jazz! Wie viel ist zer Jazz-Ensembles auf der Bühne, die es in sich tenzeit für die Allerkleinsten, Minecraft- denn das? Drei Abende haben: das poppige Fabienne Ambühl Trio und Workshops, Lesungen bis hin zur jährlichen mit fünf Bands sollten Woodoism mit ihrem groovigen Kammerjazz. Kriminacht. Dabei steht immer der Mensch MÄRZ MÄRZ reichen für ein ausgelas- Fabienne Ambühl am Piano ist eine Erzählerin im Mittelpunkt. Wir bieten einen Zugang zu senes Jazz-Festival. Das dachte sich auch das von Geschichten voller Intensität. Ihre zarte Wissen und sind ein Ort der Ko-Kreation Organisationskomitee von Viel Jazz und lud Stimme ergänzt sich zudem glänzend mit den und der Wissensproduktion. Auch bieten wir gleich bekannte Schweizer Jazzmusiker auf Instrumenten ihrer beiden Kollegen am Schlag- Raum für Austausch und die Möglichkeit zur die gemütliche Bühne des Burgbachkellers ein. zeug und am Bass. Gleich anschliessend dop- aktiven Beteiligung. Am . März steht die Zürcher Kontrabassistin peln die vier Musiker von Woodoism mit Kam- Stefanie Kunckler mit ihrem Quintett Ymonos merjazz am Altsaxofon, Posaune, Kontrabass Kultur gehört wie ganz selbstverständlich zu auf der Bühne. Das Wort Ymonos verbindet die und Schlagzeug nach. Florian Weiss ist der Fe- meinem Alltag dazu. Kulturveranstaltungen Jazzerin mit Freiheit, denn Jazz sei das Streben derführer dieses Jazz-Ensembles. Seine Kom- müssen mich überraschen, neugierig ma- nach Freiheit selbst. In den von Kunckler kreier- positionen sind unter anderem auch im alten chen und auf neue Ideen bringen. Das kann ten Kompositionen erklingen Akkordeon-Melo- Jazz von New Orleans verwurzelt. (stm) eine Ausstellung sein, eine klassische Auto- dien in Kombination mit Piano, Bassklarinette, renlesung, ein Film, ein Buch oder ein Bass und Schlagzeug. zugkultur.ch/4B1i4s Brauchtumsfest. Kultur im Alltag ist für mich Der Freitagabend wird vom Schlagzeuger und Festival Viel Jazz: Inspiration, Reflexion, Entspannung und Klangkünstler Simon Berz mit seiner Solo Per- Ymonos Freizeitvergnügen gleichermassen. In der Ge- formance «Sediment» eröffnet. Das Spannungs- Do, 21. März, 20 Uhr sellschaft hat Kultur eine Scharnierfunktion: feld zwischen Natur und Elektronik bildet den Simon Berz Fr, 22. März, 20 Uhr einerseits mit der Anknüpfung an die Ver- Rohstoff für die Klangpanoramen von Simon Quintett Pilgrim gangenheit und als Auseinandersetzung Berz. Mit Steinen aus den französischen Alpen Fr, 22. März, 21 Uhr mit dem Jetzt. Andererseits ist sie auch ein entwickelt er einen Klangstein, dessen Klänge er Fabienne Ambühl Trio Visionsträger für eine künftige Gesellschaft. mit elektronischen Effekten verändert. Sa, 23. März, 20 Uhr Kultur in der Gesellschaft muss in jedem Fall Anschliessend an Simon Berz steht das Quin- Woodoism integrierend und niederschwellig sein. tett Pilgrim rund um den Zürcher Tenorsaxofo- Sa, 23. März, 21.30 Uhr nisten Christoph Irniger auf der Bühne. Mit Theater im Burgbachkeller, Es gibt für mich nicht nur das eine bedeuten- Leidenschaft und viel Platz für Spontanität Zug de Kulturerlebnis. Über das Jahr gesehen und Improvisation präsentieren die fünf Musi- freue ich mich auf unterschiedliche Kultur- ker ihre Tonkunst. events wie beispielsweise den Zuger Stieren- Das Quintett Pilgrim sei mit seinem zeitgenössi- markt, die Luzerner Fasnacht oder die schen Jazz über die Jahre zu einem der aufre- Swiss-Press-Photo-Ausstellung.» gendsten Ensembles des jungen Schweizer Jazz gereift, davon sind die Organisatoren überzeugt. Aufgezeichnet von Stephanie Müller Am Samstagabend stehen wieder zwei Schwei-
Zug Kultur März SZENE 19 THEATER & TANZ MUSIK Spurlos verschwunden Die Welt des Violoncellos 9 17 Denken Sie an einen Ort schiffes wieder auftaucht, bricht für Schwartz 10 ganz ohne Polizei. An ei- die Welt zusammen: Das Mädchen hat den Ted- Für einmal steht der Zuger Cellist nen Ort, an dem jedes dy seines verschwundenen Sohnes in der Hand. nicht mit einem Ensemble auf der MÄRZ MÄRZ Jahr Dutzende von Men- Nie wieder wollte Schwartz den Fuss auf ein Bühne. In der Marienkirche in Un- schen spurlos verschwinden. Herzlich willkom- Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis MÄRZ terägeri nimmt Jonas Iten das Pub- men auf der Kreuzfahrt! bis zum Passagier , der den Schlüssel des Rät- likum mit in die beeindruckende Welt des Vio- Die Theatergesellschaft Steinhausen sucht mit sels in Händen hält. Unter der Regie von Roli loncellos und zeigt die solistischen Qualitäten der Inszenierung des Psychothrillers «Passagier Misteli verwandeln die zehn Schauspieler das dieses Instrumentes. Selten hat Einstimmigkeit » neue Orte auf. Das Theaterstück basiert auf Gemeindezentrum Dreiklang mit einer raffinier- so mehrdimensional gewirkt. den Bestseller des Deutschen Sebastian Fitzek ten Kulisse in ein Kreuzfahrtschiff. (stm) Im Mittelpunkt des Solo-Rezitals steht ein Mei- und erzählt eine Geschichte von Geheimnissen, lenstein der Literatur für Violoncello: Johann Verbrechen und Angst. zugkultur.ch/nFj3MH Sebastian Bachs berühmte Suiten, die als das Der Polizeipsychologe Martin Schwartz hat vor Theatergesellschaft «Alte Testament» für Cellisten gelten. Dazu ge- fünf Jahren seine Frau und seinen Sohn verlo- Steinhausen: Passagier 23 sellen sich Solowerke von Duport, Piatti und Lu- ren. Sie verschwanden spurlos auf einer Kreuz- Sa, 9. März, bis So, 17. März toslawski sowie die Cello-Sonate von Kodály, fahrt, und niemand konnte ihm auch nur einen Dreiklang, Steinhausen die zu den bedeutendsten Solowerken nach einzigen Hinweis liefern. Die Polizei ging da- Bachs Suiten gehört. mals von Suizid aus. Als plötzlich ein ver- Jonas Iten pflegt eine rege Konzerttätigkeit im schwundenes Mädchen desselben Kreuzfahrt- In- und Ausland. Er ist Solocellist bei der Came- rata Zürich, bei den Festival Strings Lucerne und der Zuger Sinfonietta. Nach seinem Solo-CD- Das Folk-Element setzt sich in ihrer Musik noch immer durch: Pigeons on the Gate. (Bild PD) Erstling «Bach und Barrière» folgte das Album «Concert Spirituel» beim Label Sony Music/ Deutsche Harmonia Mundi mit Sonaten von J. B. Barrière. Es bekam in der internationalen Fachpresse mehrfach Bestnoten und lobende Kritiken. (as) zugkultur.ch/18KhAf Jonas Iten: Solo-Rezital So, 10. März, 17 Uhr Marienkirche, Unterägeri Jonas Iten gibt ein Solo-Gastspiel. (Bild PD) MUSIK Die Tauben fliegen auf 15 Bei einer Tour entlang der Westküs- Unterstützt werden die Pigeons vom Zuger Lie- te Irlands haben sich Pigeons on the dermacher Jimmy Something. Bekannt ist er Gate von den Klängen des ursprüng- vor allem auch durch sein «Zuger Obiglied». MÄRZ lichen und modernen Folk inspirie- Ende fand der Dialektsong rasche Verbrei- ren lassen. Mit ihrer offenen und mitreissenden tung, viel Aufmerksamkeit und – nicht nur bei Art hat sich die Schweizer Band ein treues Pub- Zugerinnen und Zugern – viel Sympathie. (stm) likum im In- und Ausland erspielt. Im Sommer konnten sie sich erfolgreich bis auf Platz zugkultur.ch/Sw5K82 der Schweizer Single-Charts positionieren. Pigeons on the Gate: Chasing Suns Tour Mit dabei: «Zuger Obiglied»-Sänger Fr, 15. März, 21 Uhr Nun arbeiten sie an ihrem dritten Studioalbum Galvanik, Zug unter dem Berliner Hitproduzenten Steve Van Velvet. Dieser hatte schon Alexa Feser, Die Prin- zen und Falco im Studio.
So macht Geschichte Freude! Sonntag, 10. März 10.30 h | 13 h | 15 h | CHF 10 | Kinder gratis Grosselterntag Modische Zeitreise. Kurzführung, Verkleiden und Basteln Sonntag, 17. März 11.15 h | Bergstation Zugerbergbahn | CHF 10 (keine Ermässigung) Samstag, 23. März 12.15 h | Bergstation Zugerbergbahn | CHF 10 (keine Ermässigung) gezeichnet. Spezialführung vor Ort: Die Felsenegg auf dem Zugerberg Rundgang mit Michael van Orsouw, Historiker und Bühnenliterat. In Kooperation mit dem Institut Montana Sonntag, 31. März 11 h | CHF 10 gezeichnet. Die «Buchenwaldkinder» auf dem Zugerberg, Kuratorenführung Mit Manuel Fabritz, Gastkurator ZHdK Sonntag, 31. März 15 h | CHF 10 | Kinder gratis | ab 5 Jahren Erlebnisführung für Familien Mit Jitka Nussbaum Weber, Schauspielerin, und Barbara Croisier, Fachreferentin Eintritt frei bis 16 Jahre und an jedem ersten Mittwoch im Monat Museum Burg Zug | Kirchenstrasse 11 | 6300 Zug | T 041 728 29 70 Di–Sa 14–17 h | So 10–17 h | www.burgzug.ch
MÄRZ Samstag FASNACHT – MÜÜÜRIG‘18 02.03. Guggenmusig Holdriofäger Cham Freitag / Samstag MUSIKSCHULE CHAM 08./09.03 Peter und der Wolf - Musikalisches Märchen Sonntag TANZEN WIE NOCH NIE 10.03. Tanzevent mit Live-Musik - Senegal ZT JET ETS Donnerstag COMEDY-DUO MESSER&GABEL C K TI RN HE COMEDY SIC 14.03. selbertschold Tickets: www.ticketcorner.ch Freitag EXPLORA LIVE-REPORTAGE DUO MESSER&GABEL „SELBERTSCHOLD“ 15.03. „Quer durch den Himalaya“ Donnerstag, 14. März 2019 Infos & Tickets: www.explora.ch Das neue Bühnenprogramm «Selbertschold?!» des Appenzel- Samstag LOTTOMATCH SCHWINGKLUB ler Comedy-Duos «Messer&Gabel» ist ein weiterer Angriff auf 16.03 CHAM-ENNETSEE die Lachmuskeln. Muskelkater ist garantiert. Humorvoll, über- raschend und spannend zugleich sind die beiden Komiker auf Sonntag MICHEL AUS LÖNNEBERGA der Bühne spühr und erlebbar. 17.03. Ein musikalisches Lausbubentheater Tickets: www.starticket.ch Samstag SCHOOL DANCE AWARD 2019 23.03. Amt für Sport des Kantons Zug Sontag 12TH EXPAT EXPO ZUG 24.03. Infos: www.expat-expo.info Montag EXPLORA LIVE-REPORTAGE 25.03. „Syrien - Ein Land ohne Krieg“ Infos & Tickets: www.explora.ch Montag APRIL STADTBALLET KIEW LIVE-REPORTAGE QUER DURCH DEN HIMALAYA 01.04. „Tango Love Storie“ mit Orchester Freitag, 15. März 2019, 19.30 Uhr Tickets: www.ticketcorner.ch Über sieben Jahre verbrachte Thomas Zwahlen im Himalaya. Donnerstag EXPLORA LIVE-REPORTAGE Zu Fuss, mit Eseln, Pferden, Yaks und mit klapprigen Motor- 04.04. „Island - Im Rausch der Sinne“ rädern hat er die entlegensten Winkel Tibets, Bhutans, Nepals Infos & Tickets: www.explora.ch und Ladakhs erkundet. Seine Faszination für das höchste Ge- Samstag DANCEPERADOS OF IRELAND birge der Welt sind Grundlage für den mitreissenden Multime- 06.04. „Whiskey you are the devil“ dia-Vortrag über den Himalaya. Tickets: www.ticketcorner.ch Sonntag BALLETT AUFFÜHRUNG 07.04. RITM Tanzschule Infos: www.ritm.ch Freitag PALDAUER FRÜHLINGSKONZERT 26.04. Tickets: www.ticketcorner.ch Sonntag TANZEN WIE NOCH NIE 28.04. Tanzevent mit Live-Musik - Brasilien Mittwoch MAI BLISS - VOLLJÄHRIG FÜR KIDS NEUES VON MICHEL AUS LÖNNEBERGA 01.05. Tickets: www.starticket.ch Sonntag, 17. März 2019, 14.00 Uhr Sonntag ZUGER SINFONIETTA 4. Abokonzert Ein Schlingel, ein Frechdachs, ein Schlitzohr: Das ist der Michel! 12.05. Tetzlaff und die Planeten Doch bei allem Unfug, den er anstellt - der Michel hat sein Herz Tickets: www.ticketino.ch am rechten Fleck. Mit viel Witz und packender Musik inszeniert Samstag/Sonntag ZUGER SINGLÜÜT - CELTIC MUSIC Brigitt Maag einmal mehr ein wunderbares Kindermusical ba- 18./19.05. Infos: www.zugersinglüüt.ch sierend auf den Erzählungen von Astrid Lindgren. Ein musikali- sches Lausbubentheater für Klein und Gross. WWW.LORZENSAAL.CH/BESUCHEN
Die zusammengewürfelte Schar zeigt eine burleske Show, die sich an Ideen- reichtum und überbordender Spiel- freude kaum überbieten lässt: Tanzend und musizierend zieht die Truppe ein und zeigt eine Show, bei der jedes Mitglied mit seiner Kunst brilliert. Aus einer bemalten Holzkiste steigt Samuel und hat allerlei Allotria im Kopf. Gekonnt zieht er die Rolle als Nesthäk- chen durch das Programm und entwi- ckelt dabei eine unglaubliche Gelenkigkeit, die das Lachen im Publikum schnell in Bewunderung umschlagen lässt. Zirkusartistin Masha Donnerstag, 21. März 2019, 20.00 Uhr zaubert und zeigt anspruchsvolle La Famiglia Dimitri Kunststücke auf dem Schlappseil. Nina begeistert als Sängerin mit ihrer vollen, mit Dimitrigenerations – Familienprogramm warmen Stimme und südamerikani- schen Kompositionen, virtuos begleitet von Charango, Gitarre und allerlei Donnerstag, 21. März 2019, 20.00 Uhr, Saal «Heinrich von Hünenberg» Rhythmusinstrumenten. Von Clownin Silvana genügt ein einziger Blick, um Eintrittspreise: Erwachsene CHF 35.–, Jugendliche CHF 15.– den Saal mit schallendem Gelächter zu Online-Reservation: www.kultur-huenenberg.ch füllen. Für Überraschung sorgen die kombinierten Nummern, wo Masha Vorverkauf: Gemeinde Hünenberg, Tel. 041 784 44 44; Abendkasse und Samuel in einem wilden akrobati- schen Tanz um einen Platz im Rampen- licht streiten oder die rundliche Clownin Silvana nach einem grazilen Tanz als sterbender Schwan vor Jäger Samuel niedersinkt. Von diesem einmaligen Mix lebt das Programm. Sichern Sie www.kultur-huenenberg.ch sich schnell Ihren Platz! VIEL JAZZ VOM 21. BIS 23. MÄRZ 2019 BURGBACHKELLER ZUG DONNERSTAG, 21. MÄRZ 2019, 20.00 UHR SAMSTAG, 23. MÄRZ 2019, 20.00 UHR STEFANIE KUNCKLER YMONOS FABIENNE AMBÜHL TRIO ZWISCHEN BEZAUBERNDER WELTMUSIK UND JAZZ PIANO MIT POPAFFINITÄT FREIHEITSLIEBENDEM JAZZ Fabienne Ambühl, piano; Jon Scott, drums; Matt Ridley, bass Thomas Lüscher, Piano; Philipp Hillebrand, bass clarinet; Raphael Ochsenbein, accordion; Stefanie Kunckler, double bass, SAMSTAG, 23. MÄRZ 2019, 21.30 UHR composition; Marion des Sousa, drums WOODOISM GROOVIGER KAMMERJAZZ FREITAG, 22. MÄRZ 2019, 20.00 UHR Linus Amstad, altosaxophon; Florian Weiss, trombone, composition; SIMON BERZ SOLO, SEDIMENT Valentin v. Fischer, bass; Philipp Leibundgut, drums SINNLICHE KLANGKUNST Simon Berz, lithophon ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• •••••• ••••• FREITAG, 22. MÄRZ 2019, 21.00 UHR EINTRITTSPREISE Donnerstag: CHF 26.00, für Mitglieder und Gönner CHF 16.00 CHRISTOPH IRNIGER PILGRIM Freitag / Samstag: CHF 38.00, für Mitglieder und Gönner CHF 25.00 CD RELEASE TOUR «CROSSWINDS» INTAKT RECORDS Festivalpass: CHF 64.00, für Mitglieder und Gönner CHF 40.00 ZEITGENÖSSISCHER JAZZ Christoph Irniger, tenorsaxophon; Stefan Aeby, piano; VORVERKAUF KONZERT-TICKETS UND FESTIVALPASS Dave Gisler, guitar; Raffaele Bossard, bass; Michi Stulz, drums Theater im Burgbachkeller, DI bis FR, 14.00 bis 18.30 Uhr, Tel. 041 711 96 30 Theater Casino Zug, Artherstrasse 2–4, Zug, MO bis FR, 11.00 bis 17.00 Uhr, Tel. 041 729 05 05; karten@theatercasino.ch www.vieljazz.ch Ticketportal-Verkaufsstellen Manor und Coop City Zug; www.starticket.ch ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• •••••• ••••• ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• •••••• •••••
März So 3.3. Sa 16.3. Tue 26.3. Duo Calva ¡Todo Cuba! English Stand-up im Himmel Salsaband, DJ, Tanzkurs, Comedy Rum-Tasting und vieles mehr Konzert für zwei Celli Comedians: Michael Odewale und vier Flügel and Jenny Collier So 17.3. Mi 6.3. Mozart: Do 28./ ft Keynote Jazz Così fan tutte Fr 29.3. Ausv erkau klangcombi Kammeroper München Hazel Brugger Tropical Sa9.3. Do 21.3. Casino on Stage Grupo Corpo Sa 30.3. Reggae-Edition DanÇa Sinfônica / Gira Gardi Hutter & Co. Do 14.3. Fr 22.3. Gaia Gaudi Der Kredit Fazil Say, Klavier Eine ruinöse Komödie mit Casal Quartett So 31.3. Patrick Frey & Philippe Graber Haydn, Say, Beethoven, Schumann Mauro Peter, Tenor Fr 15.3. So24.3. Helmut Deutsch, Klavier Juan de Marcos & Mario Venzago Schumann The Afro-Cuban Klavierduo All Stars Soós-Haag Son Cubana Zuger Sinfonietta Mozart, Martinů, Haydn www.theatercasino.ch Veranstaltungen der Theater- und Kartenverkauf: 041 729 05 05 Musikgesellschaft Zug
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Zug Kultur März AUSSTELLUNGEN 25 Adrian Schiess, Fetzen, 1993, Kunsthaus Zug, Schenkung Christian Graber. (Bild: Annelies Štrba) KUNST & BAUKULTUR Das Unspektakuläre mit dem Farbigen 26 17 Es sind vorwiegend urbane Nich- tigkeiten, die man im Alltag kaum eines Blickes würdigt: Hinterhöfe, JAN MÄRZ Unterführungen, Baustellen, Fas- saden, Hecken und Brachen. Der Zuger Künstler Lukas Hoffmann setzte ebendiese unspektakulären Orte in Ber- lin und New York in Szene. Die rund analogen Fotogra- fien des jungen Zuger Fotografen zieren nun die blanken Wände des Kunsthauses Zug. Zeitgleich zu den eher kühlen Fotografien von Lukas Hoff- mann zeigt das Kunsthaus Zug farbige Malereien des Zür- chers Adrian Schiess. Viele seiner Werke werden erstmals öffentlich in Szene gesetzt. Immer ist es die Farbe, ihre Wahrnehmung und ihre Wirkung, die Schiess in seinen Ge- mälden wichtig sind. Es ist der Schenkung des Sammlers Christian Graber im Jahr zu verdanken, dass das Kunsthaus eine so wichtige Werkgruppe besitzt. (stm) zugkultur.ch/cKiVX3 Doppelausstellung: Adrian Schiess & Lukas Hoffmann Di–Fr 12–18, Sa–So 10–17 Uhr Kunsthaus Zug, Zug Zug KUNSTHAUS ZUG MUSEUM BURG ZUG Ausstellungen ÄGERISTRASSE 17 Daniel Bamert Adrian Schiess und Lukas Hoffmann gezeichnet. Die «Buchenwald- kinder» auf dem Zugerberg März 8.–17. 3. 2019, Fr, 16–20, Sa–So, 11–17 Uhr Kunst über Mittag: 12. 3., 12 Uhr Gesprächsstunde Kunst: 10. 3., 13.30–17 Uhr Führung, Treffpunkt Zugerberg- bahn: 17. 3.2019, 11.15 Uhr, 23.3.2019, 12.15 Uhr ALTSTADTHALLE Führung: Kuratorenführung: 31. 3., 11 Uhr Zeitgenössische 10. 3.(engl.)/17. 3., 10.30 Uhr bis 31. 3. 2019, Armenische Kunst & Wein bis 17. 3. 2019, Di–Sa, 14–17, So, 10–17 Uhr 29.–31. 3. 2019, Di–Fr, 12–18, Sa–So, 10–17 Uhr MUSEUM BURG ZUG Fr, 16–22, Sa, 14–22, So, 11–18 Uhr Dauerausstellung Baar Cham GALERIE DAS DA Mehr online: Freier Mittwoch: 6. 3.2019, BRIGITTE MOSER SCHMUCK ARRIGONI ART TRADE & Ursula Gabriela Niederberger: 14–17 Uhr Sepp von Rotz – ART SPACE Heilige und Demonen – www.zugkultur.ch Grosselterntag: 10. 3.2019, Aber bitte mit Farbe Elso Schiavo – Ikonen und Masken 10.30, 13, 15 Uhr Vernissage: 14. 3., 18 Uhr, Der humorvolle Fabulierer bis 10. 3. 2019, Sa–So, 14–17 Uhr Erlebnisführung: 31. 3.2019, bis 27.4.2019 bis 16. 3. 2019, 15 Uhr GALERIE DAS DA Mi–Sa, 10–12, Mi–Fr, 14–18 Uhr Mi–Fr, 10–17, Sa, 14–17 Uhr Di–Sa, 14–17 Uhr, So, 10–17 Uhr Cases, Truckli, Boxes, GALERIE BILLING BILD Schatullen, Dosen, Schachteln MUSEUM FÜR URGESCHICHTE(N) Jet Rotmans – Von nah und fern Menzingen 16. 3.–28. 4. 2019, Mammuts – Zuger Riesen zeigen Vernissage: 2. 3., 16–18, ZENTRUM SONNHALDE Sa–So, 14–17 Uhr Zähne 3. 3., 14–17 Uhr Christian Herbert Hildebrand: Führung: 10. 3., 14.30, 15.45 Uhr GALERIE URS REICHLIN KUNSTHAUS ZUG Art After Work: 28. 3., 17–19 Uhr Fotos Vortrag: 31. 3., 15 Uhr Hannes Schmid – Die Sammlung – bis 14. 4. 2019 13. 3.–5. 7. 2019, bis 14. 4. 2019, Di–So, 14–17 Uhr Maler, Fotograf und Philantroph von der Figur zum Raum Mo/Do–Fr, 14–18, Sa, 10–16 Uhr Mo–Fr, 8.30–16.30 Uhr 20. 3.–27. 4. 2019, 30. 3. – 12. 5. 2019, MUSEUM FÜR URGESCHICHTE(N) MÜLLER RAHMEN Mi/Fr 10.15–18.15, Do, 10.15–21, Di–Fr, 12–18, Sa–So, 10–17 Uhr Reise in die Vergangenheit Fasi – Hampelmannen und Bilder Sa, 10.15–16.15 Uhr Di–So, 14–17 Uhr bis 6. 3. 2019, GALERIE CARLA RENGGLI OFFICE LAB Di–Sa, 9–12, Di–Fr, 14–18.30 Uhr Johanna Näf – Herbert W. Franke: Z-GALERIE Spiel mit Farb und Form Algorithmic Art 2000+ Gabor Schikula Vernissage: 10. 3., 14 Uhr bis 30. 6. 2019, Mo–Fr, 10–16 Uhr & Rolf Schweiger Begegnung: 23. 3., 14–16 Uhr bis 2. 3. 2019, Mi–Fr, 15–18 Uhr, bis 6.4.2019, Sa–So, 11–14 Uhr Di–Fr, 14–18.30, Sa, 10–16 Uhr
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