Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...

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Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Volkskunde /
Europäische
Ethnologie
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Kulturtheoretisch
             argumentieren

dung
hemen                            Timo Heimerdinger
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                                 Markus Tauschek (Hg.)

                                                                                                                                            Timo Heimerdinger,
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                                 argumentieren                                                                                              Markus Tauschek (Hrsg.)
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                                                                                                                                            Kulturtheoretisch
                                                                                                                                            argumentieren
                                                                                                                                            Ein Arbeitsbuch
              Tauschek (Hg.)

ür
              Heimerdinger

und
Titel
                                                                                                                                            2020, 554 Seiten, br., 32,90 €,
                                                                                                                 24.09.20 18:18
                                                                                                                                            ISBN 978-3-8252-5450-6

                               Ein wichtiges Ziel kulturwissenschaftlicher Ausbildung
                               ist es, theoriegeleitet zu argumentieren und so Themen
                               systematisch zu erschließen.
                               In den Beiträgen dieses Bandes werden ausgewählte kul-
                               turtheoretische Ansätze jeweils zunächst vorgestellt und
                               dann exemplarisch in Anwendung auf einen empirischen
                               Fall vorgeführt. Sie veranschaulichen somit praxisnah, was
                               es konkret bedeutet, kulturtheoretisch zu argumentieren
                               und empirisches oder historisches Material mithilfe analy-
                               tischer Konzepte zu interpretieren.
                               Dieses Lehr- und Arbeitsbuch richtet sich gleichermaßen
                               an Studierende aller Qualifikationsstufen und an Lehren-                                                                                                                                                                                                                                                                                              Medien- und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Kommunikationswissenschaft

                               de und ist sowohl für das Selbststudium als auch für den

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Studienbuch Fotografie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Fotografie studieren – reicht es nicht, gute Fotos auf­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Maja Tabea Jerrentrup
                               Einsatz in der Hochschullehre geeignet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       zunehmen, auszuwählen oder zu würdigen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Eine kurze Einführung in wichtige Medientheorien, die

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Studienbuch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Geschichte und eine Definition der Fotografie bilden die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Grundlage, auf der M. Jerrentrup Fotografie als Aktion, als
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Ritual, als Therapie oder als Methode betrachtet. Welche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Genres werden unterschieden? Wer sind die Akteure und in

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fotografie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       welchen Situationen wird fotografiert? Welchen Zwecken dient
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       die Fotografie und welche Rolle spielen Bearbeitung und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Präsentation? Nach welchen Kriterien bewerten Dozenten,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Galeristen oder Auftraggeber Fotos? Auf diese Fragen gibt der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Band vielfältige Antworten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Erklärungen zu Fachtermini, Leseempfehlungen und Übungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       aufgaben, die zur Reflexion über die eigenen Arbeiten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       anregen sollen, ergeben ein zuverlässiges Arbeitsbuch für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       alle, die Fotografie studieren, professionell lernen oder das
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Fotografieren besser verstehen lernen möchten.

                               Aus dem Inhalt                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Maja Tabea Jerrentrup
                               Christoph Bareither Affordanz. Michaela Fenske Agency.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Studienbuch Fotografie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Dies ist ein utb-Band aus dem Verlag Waxmann.

                               Ina Dietzsch Akteur-Netzwerk-Theorie. Johannes Müske Diskurs.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       utb ist eine Kooperation von Verlagen mit einem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       gemeinsamen Ziel: Lehrbücher und Lernmedien für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       das erfolgreiche Studium zu veröffentlichen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2020, 290 Seiten, br., 20,00 €,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Jerrentrup

                               Ulrike Langbein Emotion. Timo Heimerdinger Habitus.                                                                                                                                                                                                                                                                                        ISBN 978-3-8252-5342-4

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       ,!7ID8C5-cfdece!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       QR-Code für mehr Infos und
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                               Thomas Thiemeyer Inszenierung. Malte Völk Kritische Theorie.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ISBN 978-3-8252-5342-4
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       utb-shop.de

                               Sarah May Kultur. Sarah Nimführ Liminalität.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                53424 Jerrentrup_L-5342.indd 1                                                                                                            25.11.20 13:22

                               Kerstin Poehls Materialität. Silke Meyer Narrativität.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Fotografie studieren – reicht es nicht einfach, gute Fotos
                               Karin Bürkert Performativität. Kaspar Maase Populärkultur.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       zu machen? Das Buch beginnt mit einer kurzen Einfüh-
                               Barbara Sieferle Praxis. Mirko Uhlig Ritual. Anne Dippel Spiel.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                rung in Medientheorien, gefolgt von einer Definition der
                               Markus Tauschek Tradition. Konrad J. Kuhn Wissen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fotografie und Erläuterungen zu den wichtigsten Genres.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Verschiedene Sichtweisen auf den Gegenstand Fotografie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                werden beleuchtet, darunter Fotografie als Aktion oder
                                                                                Kultur                                                                                                                                     238
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ritual, sowie Fotografie als Methode. Wie können Fotos
                                                                               Sarah May                                                                                                                                         keiner Zeit hat
                                                                                                                                                                                                                                 (ebd.).
                                                                                                                                                                                                                                                 sie eine so große
                                                                                                                                                                                                                                                                   „Reichweite und
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Anziehu           ngskraft besessen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Sarah May
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nach der Aufnahme verändert werden, welche Möglichkei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ten der Präsentation gibt es und anhand welcher Kriterien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           wie heute“

                                                                                                                                                                                                                               Schreiben über
                                                                                                                                                                                                                                                  Kultur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                werden Fotos bewertet.
                                                                               Das Wort Kultur                                                                                                                                 Kultur ist ein Begriff
                                                                                                   wird in Alltagsk                                                                                                                                   ‚des Feldes‘ und
                                                                              Hersteller*inne                      ontexten ebenso                                                                                            re bezeichnet die                         der theoretischen
                                                                                               n von Ledersandalen                     häufig wie untersc                                                                                         Volkskunde/Em                            Deutung. In Bezug
                                                                              sicherungen betonen                                                           hiedlich genutzt                                                  sches Konzept,                       pirische Kulturw                             auf Letzte-
                                                                                                                     rühmen sich ihrer                                         .                                                               das auch ein spezifis                 issenschaft mit
                                                                                                                                          „Schuhkultur“,                                                                                                                                             Kultur ein
                                                                             muss gerade empiris ihre „Beratungskultur“, einzelne                                                                                             Forschungspers                          ches Verständnis

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kästen mit Fachtermini, Leseempfehlungen und Übungs-
                                                                                                     ch-kulturwissen                      Parteien propagi
                                                                                                                                                           Banken und Ver-                                                                     pektive umfasst
                                                                                                                                                                                                                                                               . Dies sprachli           des Forschungsfelde theoreti-
                                                                             sche Leitkultur“,                       schaftlich kritisch                     eren – und das                                                  Konkretisierun                                    ch zu trennen,                 s sowie der
                                                                                                Studierende beschre                                                                                                                           gen und Komme                                   ist eine Herausf
                                                                                                                                           begleitet werden                                                                  thematisieren und                  ntare auf einer                                 orderung.
                                                                            im Ausland.1 Und                         iben ihren „Kultur                       – eine „deut-                                                                      möglichst transpa              Metaebene sollen
                                                                                                 auch in der Wissens                      schock“ währen                                                                                                            rent machen.                   das in diesem
                                                                            felder 2012: 135):                        chaft zeigt sich                      d des Studium                                                                                                                                         Beitrag
                                                                                               Erforscht werden                        Kultur als „omnip                     s

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                aufgaben ergeben ein zuverlässiges Arbeitsbuch für alle,
                                                                           Populärkultur                           Geschichtskultu                         räsent“ (Hirsch
                                                                                           und Bodenkultur                           r und Subkultur,                       -
                                                                           wählte Forschu                      – und das sind nur                       Wahlka   mpfkultur,
                                                                                            ngsfelder, denn                          einige wenige,                                                                       Die Empirische
                                                                          dessen scheint                     Kultur hat „Konjun                      durchaus zufällig                                                                        Kulturwissensch
                                                                                            es wenig überras                       ktur“ (Kaschuba                       ge-                                             dieser Beitrag                         aft – und aus
                                                                          Zwecke nutzen                        chend, dass nicht                     2012: 13). Angesic                                                                    – versteht Kultur                    deren Fachper
                                                                                           wollen, sondern                          nur diejenigen,                      hts                                             2012: 113). Für                        seit den 1960er                  spektive3
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Jahren als „Leitbeg argumentiert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                die Fotografie studieren, professionell lernen oder das
                                                                          konkurrieren.                       auch verschiedene                       die Kultur für                                                                        sie ist Kultur
                                                                                          Bereits                                 Definiti                             ihre                                              Forschungspers                     zentrale                                     riff “ (Kaschuba
                                                                         sprüchlichen Konzep im späten 18. Jahrhundert „explod onen von Kultur miteinander                                                                                 pektive und wesentl s Forschungsfeld, analytisches
                                                                                                   tionen“ (Schnei                      ierte“ die Zahl                                                                 also mit einem                           icher Bestandteil                      Konzept, zudem
                                                                                                                                                                                                                                          in der Gegenw
                                                                         gerade in den
                                                                                         vergang                   der/Sexl 2015:
                                                                                                                                    7) des Begriffs
                                                                                                                                                         der „teils wider-
                                                                                                                                                                                                                        erkennen, dass                    art geradezu inflation der Fachbezeichnung. Sie operiert
                                                                         als „eine der wirkmä enen Jahrzehnten nahm deren                            Kultur, seither
                                                                                                                                                                      und
                                                                                                                                                                                                                                         sie damit nicht
                                                                                                                                                                                                                                                           nur
                                                                                                                                                                                                                                                                                är gebrauchten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Begriff und muss
                                                                                                                                                                                                                                                               ein prominentes,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fotografieren besser verstehen lernen möchten. Dabei
                                                                                                  chtigsten Ordnun                   Anzahl unabläs                                                                    Leitkonzept bearbei                                                                             an-
                                                                                                                    gskategorien der                  sig zu.2 Kultur                                                                          tet, dessen eine                  sondern zugleich
                                                                                                                                        Moderne“ (Johler               gilt                                            sich die verschie                        Definition es nicht                  widersprüchlich
                                                                                                                                                            2013: 13). Zu                                                                  denen Definiti                             geben  kann. Allerdin             es
                                                                                                                                                                                                                      Sie lassen sich                      onen von Kultur                                     gs müssen
                                                                                                                                                                                                                                       als Ergänzungen                       auch
                                                                       1                                                                                                                                              fassen (vgl. Löfgren                 verstehen, die untersc nicht zwangsläufig ausschließen.
                                                                            Exemplarisch:                                                                                                                                                      1981: 29–30). Gerade               hiedliche analytis
                                                                                            Schuhkultur –

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                geht es nicht um das konkrete Aufnehmen und Bearbeiten
                                                                            schuhkultur.busi                  Birkenstock Fachhan                                                                                    gegrenzter Begriff.                              in der Kulturw                  che Perspektiven
                                                                                             ness.site/; Partner                         del. Online abrufbar                                                                                                                          issenschaft ist
                                                                           at/de/beratungsk                        Bank. Online                                  unter: https://                                          Entsprechend                                                                 Kultur kein ab-
                                                                                             ultur/; Das CSU                       abrufbar unter:                                                                                         intendiert dieser
                                                                           grundsatzprogra                       Grundsatzprogra                     https://w                                                       Bedeutungsbreit                          Beitrag, das Konzep
                                                                                            mm.de/grundsatz                          mm. Online abrufbar ww.partnerbank.                                                                e und produk                                t Kultur in seiner
                                                                           Deutschland. Online                  programm-gesam                                                                                       werden zunächs                      tiven Spannung                                  dynamischen
                                                                                                  abrufbar unter:                    t/; Kultur | Medien. unter: http://csu-                                                            t theoretische                     zu fassen. Im

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                von Bildern, sondern dessen theoretische Reflexion.
                                                                          Kulturschock im                             https://www.afd.d                     In: Alternative                                         turwissenschaft                      Eckpun                             ersten Teil des
                                                                          packlisten.org/ku
                                                                                             Auslandssemeste
                                                                                                                r. In: Packliste
                                                                                                                                          e/kultur-medien/
                                                                                                                                                            ; Ich war fremd
                                                                                                                                                                              für                                                      erarbeitet, im zweiten kte von Kultur aus Sicht der                      Beitrags
                                                                                            lturschock-ausla                     n.org. Online                                  –                                   Analyse, mit der                             Teil unternimmt                  Empirischen Kul-
                                                                   2      Zumindest bezüglic                  ndssemester/ [28.05.20             abrufbar unter:                                                                         er darstellt, inwiefer                    der Beitrag eine
                                                                                                                                                                  https://www.                                      Forschungsfeld,                                                                    exemplarische
                                                                                               h
                                                                         schung des lateinisc der Herkunft des Begriffs zeigt
                                                                                                                                         20].                                                                                          analytisches Konzep n die Empirische Kulturwissensch
                                                                                              hen Worts cultura.                     sich Einigkeit:                                                               spiel dient die                            t und Perspektive                        aft Kultur als
                                                                                                                                                     Kultur ist eine                                                                 lokale                                      der Forschung
                                                                                                                                                                                                                   zeichnet und schützt. Umsetzung einer EU-Regelung,
                                                                         der Bebauung,                              Das bezeichnet                                    Eindeut-
                                                                                         Bearbeitung und                             im engen Sinne                                                                                                                                               versteht
                                                                         Vorstellungen
                                                                                       der Gestaltung
                                                                                                            Pflege des Bodens.
                                                                                                                                  Im erweiterten
                                                                                                                                                      die agrarische Tätigkei                                                                                                     die regionale Speziali . Als Bei-
                                                                                                         und Veredelung                            Sinn schließen              t                                                                                                                           täten aus-
                                                                         Menschen an                                        eines Gegenstandes                     sich daran
                                                                                       (vgl. Perpeet 1984:
                                                                        zu inzwischen                        21–24). Die vielfältig               oder der Ausbildu
                                                                                       unzähligen Definitio                           e Nutzung des                  ng eines                                      3     Mit Fach meint
                                                                        Kroeber und Clyde                      nen. Die amerika                        Wortes Kultur                                                                      dieser Beitrag
                                                                                             Kluckhohn (1963                       nischen Kulturan                    führte                                            als akademische                  die Volkskunde,
                                                                        verschiedene Definitio                    [1952]) veröffen                    thropologen Alfred                                                                   Disziplin institutio               die es, wenngle
                                                                                                                                   tlichten bereits                        L.                                            hunderts gibt,                        nalisiert, als Fach            ich in dieser Zeit
                                                                                                nen von Kultur.                                     vor 70 Jahren                                                                       (vgl. Kaschuba                              seit der Aufkläru            noch nicht
                                                                       zielen zu wollen,
                                                                                         das Kulturverständni Im Folgenden wird, ohne hierbei                       über 160                                            und 1970er Jahre                 2012: 21). In den
                                                                                                                                                                                                                                          mit der Rolle der                 kritischen Auseina        ng Ende des 18.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Jahr-
                                                                       fokussiert.                                s im Fach Volksku                      auf Vollständigkeit                                            einzelne und in                     Volkskunde im                       ndersetzungen
                                                                                                                                       nde/Empirische                                                                                     der Folge immer                     Nationalsozialism                  der 1960er
                                                                                                                                                        Kulturwissensch                                                ab (vgl. ebd.: 78–89)                  mehr universit                     us wandten sich
                                                                                                                                                                          aft                                                                                                  äre Institute von                   zunächst
                                                                                                                                                                                                                                               und heißen heute                                   dieser Fachbez
                                                                                                                                                                                                                       Empirische Kulturw                          je
                                                                                                                                                                                                                                             issenschaft, Europäis nach Standort Volkskunde,                      eichnung
                                                                                                                                                                                                                       Kulturwissensch                              che Ethnologie,                  Kulturanthropolo
                                                                                                                                                                                                                                        aft (vgl. zur Namens                           Kulturanalyse                    gie,
                                                                                                                                                                                                                                                              debatte im Fach                         oder
                                         Tauschek5450.indb                                                                                                                                                                                                                       Volkskunde Bendix/E Vergleichende
                                                             237                                                                                                                                                                                                                                        ggeling 2004).

                                                                                                                                                                       11.08.2020
                                                                                                                                                                                    14:21:33   Tauschek5450.indb
                                                                                                                                                                                                                   238

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        11.08.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     14:21:33
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
REIHE
                                                                                                         Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland                                       Wax 20_1025 BKR 13 Eggel RZ.qxp_309,9_13,9_210 09.12.20 10:22 Seite 1

                                                                                                                                                                                                              In den letzten Jahren wird der Begriff Zukunft in den Kultur- und Sozi-    13
                                                                                                                                                                                                              alwissenschaften zunehmend diskutiert und geschärft. Aus Sicht einer
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                                                                                                                                                        Band 131
                                                                                                                                                                                                              historisch und ethnografisch forschenden Alltagskulturwissenschaft ist                                    Dagmar Hänel, Ove Sutter, Ruth Dorothea Eggel,
                                                                                                                                                                                                              zu fragen, wie Zukunft sich in der praktischen Gestaltung vergangener

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Planen. Hoffen. Fürchten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fabio Freiberg, Andrea Graf, Victoria Huszka,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Dagmar Hänel, Ove Sutter,
                                                                                                                                                                                                              und gegenwärtiger alltäglicher Lebenswelten, in alltagsweltlichen und
                                                                                                                                                                                                              populärkulturellen Narrationen und Imaginationen sowie in der Gestal-                                     Kerstin Wolff (Hrsg.)
nicht nur für globale Umbrüche und        131                                                                                                                                                                 tung von und Interaktion mit materiellen Artefakten formierte und for-
 alisierung und kulturellen Wandels,
                                                                                                                                                                                                              miert. Die Autor*innen dieses Bandes nehmen sich der Frage entlang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Planen. Hoffen. Fürchten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Ruth Dorothea Eggel, Fabio Freiberg,
e volkskundlicher Kulturwissenschaft
                                                                                                                                                                                                              ihrer Forschungen zu unterschiedlichen Themen wie Dystopien im Pro-

                                                                                                                                                        Hande Birkalan-Gedik,
                                              Detmold, September 1969

m. Spätestens auf der Detmolder Ar-
he Gesellschaft für Volkskunde (dgv)                                                                                                                                                                          test, der Stadtentwicklung, Imaginationen zukünftiger Esskulturen,
                                                                                                                                                                                                              ›Preppern‹ und Utopie-Festivals oder auch dem Umgang mit Zukunft
ersammelt hatte, eskalierten die De-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zur Gegenwart der Zukunft im Alltag

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Andrea Graf, Victoria Huszka,
 nis und Zukunft des Fachs. Dieser                                                                                                                                                                            nach der Haft an.

                                                                                                                                                        Christiane Cantauw, Jan Carstensen,
 n Detmold 1969 aus Quellen und
abei relevanten internationalen Hori-
ck.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Kerstin Wolff (Hrsg.)

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dagmar Hänel et al. (Hrsg.)
                                                                                                                                                        Friedemann Schmoll, Elisabeth Timm
gen von Hande Birkalan-Gedik, Olaf
 en, Karl Ditt, John H. McDowell, Hel-
 Rob van Ginkel, Silke Göttsch-Elten,
der, Konrad Köstlin, Konrad J. Kuhn,                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bonner Beiträge zur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  13
                                            Birkalan-Gedik, Cantauw, Carstensen, Schmoll, Timm (Hrsg.)

                                                                                                                                                        (Hrsg.)
ngrid Slavec Gradišnik, Heinrich Stie-
                                                                                                            Hande Birkalan-Gedik, Christiane Cantauw,                                                                                                                                                                   Alltagskulturforschung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Planen. Hoffen. Fürchten.
                                                                                                              Jan Carstensen, Friedemann Schmoll,
                                                                                                                     Elisabeth Timm (Hrsg.)

                                                                                                            Detmold, September 1969:
                                                                                                               ein internationaler
                                                                                                                Rückblick auf die
                                                                                                                                                        Detmold, September 1969                                                                                                                                                                                          Zur Gegenwart der Zukunft im Alltag
                                                                                                              Deutsche Volkskunde
                                                                                                                in der Diskussion                       Die Arbeitstagung der dgv                                                                      ISSN 2567-0654
                                                                                                                                                                                                                                                       ISBN 978-3-8309-4250-4
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Bonner Beiträge zur Alltagskulturforschung,
                                                                                                                                                        im Rückblick                                                                                                                                                                                                     Band 13, 2021, 240 Seiten, br., 39,90 €,
                                               rbe-
                                                                                                                                                                                                                                                          www.waxmann.com

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ISBN 978-3-8309-4250-4
                                         in Vo ung
        ISSN 0724-4096
        ISBN 978-3-8309-4375-4

                                                                                                                                                        2021, ca. 300 Seiten, br., 34,90 €,
           www.waxmann.com
                                           reit                                                                                                         ISBN 978-3-8309-4375-4
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aus Sicht einer historisch und ethnografisch forschenden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alltagskulturwissenschaft ist zu fragen, wie Zukunft sich in
                                                                                                         1968, 69, 70 – diese Jahre stehen nicht nur für globale
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      der praktischen Gestaltung vergangener und gegenwärtiger
                                                                                                         Umbrüche und für Prozesse gesellschaftlicher Liberalisie-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      alltäglicher Lebenswelten, in alltagsweltlichen und populär-
                                                                                                         rung und kulturellen Wandels, sondern markieren in der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      kulturellen Narrationen und Imaginationen, sowie in der
                                                                                                         Geschichte volkskundlicher Kulturwissenschaft eine Perio-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gestaltung von und Interaktion mit materiellen Artefakten
                                                                                                         de der Revolte und Reform. Spätestens auf der Detmolder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      formierte und formiert: Wie bearbeiten Menschen in ihrem
                                                                                                         Arbeitstagung, zu der sich die Deutsche Gesellschaft für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alltag die Gegenwart im Hinblick auf eine erstrebens-
                                                                                                         Volkskunde (dgv) vom 22. bis 27. September 1969 versammelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      werte oder zu verhindernde zukünftige Entwicklung? Wie
                                                                                                         hatte, eskalierten die Debatten um Herkunft, Selbstver-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wird Zukunft in unterschiedlichen Bereichen alltäglicher
                                                                                                         ständnis und Zukunft des Fachs. Der vorliegende Band
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lebenswelten imaginiert? Welche Zukunftsvorstellungen
                                                                                                         rekonstruiert die Ereignisse von Detmold 1969 aus Quellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      materialisieren sich in welcher Weise in Dingen?
                                                                                                         und Erinnerungen und nimmt auch die dabei relevanten
                                                                                                         internationalen Horizonte der Anthropologien in den Blick.

undesrepublik die Siedlungsentwick-       132
nfamilienhäusern geprägt war, verfü-

                                                                                                                                                        Band 132
 amilienhausgebiete der 1950er bis
                                          Kathrin Schulte Gebrauchte Einfamilienhäuser als Wohnform

hen seit einiger Zeit auf der Agenda

ht solche Häuser als Wohnform inter-
 chen Gründen gegen einen Neubau
n Einfamilienhauses? Wie wurde das
bschaft erhalten und was wurde ver-
 tzen ist das verbunden und welche

                                                                                                                                                        Kathrin Schulte
  uen Wohnort? Diese Fragen wurden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Wolfgang Brückner
 ie in einem großstädtischen, einem
 en Einfamilienhausgebiet in Westfa-
 ucht. Anders als Meinungsumfragen
 nografische Studie einen vertieften
 chichten der Familien und Paare und
 dessen, was man im Städtebau ›Be-

                                                                                                                         Kathrin Schulte
                                                                                                                                                        Gebrauchte Einfamilienhäuser                                                                                                                                                                                     Das Jahr 1938 in der
                                                                                                               Gebrauchte
                                                                                                            Einfamilienhäuser                           als Wohnform                                                                                                                                                                                                     deutschsprachigen Volkskunde
                                                                                                              als Wohnform
                                                                                                                Eine ethnografische Untersuchung        Eine ethnografische Untersuchung                                                                                                                                                                                 Meinungshegemonien des
                                                                                                                                                        im Bestand
                                                                                                                           im Bestand

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         gedruckten Wortes
                                               rbe-
         ISSN 0724-4096

                                         in Vo ung
         ISBN 978-3-8309-4394-5

                                                                                                                                                        2021, ca. 220 Seiten, geb., 29,90 €,                                                                                                                                                                             2020, 208 Seiten, br., 29,90 €,
                                           reit                                                                                                         ISBN 978-3-8309-4394-5                                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-8309-4203-0
            www.waxmann.com

                                                                                                         Was macht Einfamilienhäuser der 1950er bis 1980er Jahre                                                                                                                                                      Innerhalb der Vorkriegsgeschichte des Nationalsozialis-
                                                                                                         als Wohnform interessant, wer entscheidet sich dafür?                                                                                                                                                        mus besitzt das Jahr 1938 Epochencharakter. Dafür legt die
                                                                                                         Wie wurde das Haus angeeignet, was wurde erhalten und                                                                                                                                                        Untersuchung in vier großen Schritten das Publikations-
                                                                                                         was verändert? Mit welchen Beziehungsnetzen ist das                                                                                                                                                          wesen eines schon immer „kleinen“ akademischen Faches
                                                                                                         verbunden und welche Rolle spielt die Nachbarschaft                                                                                                                                                          in der damaligen Zeit offen. Sie tut dies anhand der
                                                                                                         am neuen Wohnort? Diese Fragen wurden mit einer                                                                                                                                                              Figur des NS-Meinungspolizisten Matthes Ziegler im Amt
                                                                                                         vergleichenden Ethnografie in Westfalen und in Südnie-                                                                                                                                                       Rosenberg aufgrund neuer Quellenerschließungen. Hinzu
                                                                                                         dersachsen untersucht. Anders als Meinungsumfragen zu                                                                                                                                                        tritt die Beobachtung der Medienpräsenz des sogenannt
                                                                                                         Wohnvorlieben bietet diese ethnografische Studie einen                                                                                                                                                       Volkskundlichen in den dreißiger Jahren und die Erarbei-
                                                                                                         vertieften Einblick in die individuellen Wohngeschichten                                                                                                                                                     tung der bislang unbekannten Verlagsgeschichte „Stuben-
                                                                                                         der Familien und Paare und in die Beweggründe ihrer Nut-                                                                                                                                                     rauch“ aus Berlin-Leipzig-Wien sowie eine Geschichte der
                                                                                                         zung dessen, was man im Städtebau ‚Bestand‘ nennt.                                                                                                                                                           führenden Zeitschriften.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
REIHE                                                                                                                                                                                                                        REIHE
                                                                                                            Münsteraner Schriften zur Kulturanthropologie/                                                                                                                                                                               Münsteraner Schriften zur Kulturanthropologie/
                                                                                                            Europäischen Ethnologie                                                                                                                                                                                                      Europäischen Ethnologie

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                                                                                                                                                                           Band 23                               Wax 20_1050 MSzKEE 21 Virnyi RZ.qxp_309_13_210 03.03.21 12:35 Seite 1

                                                                                                                                                                           Lisa Schöne
                                           23                                                                                                                                                                                                                                                          21

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Band 21
 is chirographi, semper concu-                                                                                                                                                                                                    Ehre, wem Ehre gebührt? Ehrenpromotionen und andere Ehrun-
                                          Lisa Schöne ›Geburt und Taufe‹: Neue Fragen an alte Antworten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Julius Virnyi Geehrte Volkskunde
 fiducias, et optimus lascivius                                                                                                                                                                                                   gen sind ein feiner Indikator des Verhältnisses von Universität
 ubium santet saetosus chir-                                                                                                                                                                                                      und Gesellschaft. Die Analyse solcher Auszeichnungen zeigt, dass
 et perspicax cathedras. Rures                                                                                                                                                                                                    deren Vergabe hochgradig komplex und flexibel ausgehandelt
us bellis spinosus circumgre-                                                                                                                                                                                                     wird. Dabei sind neben wissenschaftlichen Feldern auch lokale,
                                                                                                              Lisa Schöne                                                                                                                                                                                                                    Julius Virnyi

                                                                                                                                                                           „Geburt und Taufe“:
 tus bellis. Chirographi iocari                                                                                                                                                                                                   regionale und nationale politische Bezüge relevant. Diese Studie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Geehrte
at concubine, et zothecas vo-                                                                                                                                                                                                     untersucht die Vergabe von Ehrendoktortiteln und Ehrenbürger-
es amputat pessimus utilitas
                                                                                                              ›Geburt und                                                                                                         würden mit Bezug zu ›Volkskunde‹ und ›Heimatkunde‹ durch die

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Julius Virnyi
uniet rures, utcunque Caesar                                                                                                                                                                                                      Universität Münster von den 1920er Jahren bis in die 1960er Jah-
ellis. Lascivius matrimonii im-                                                                                                                                                                                                   re. Zentral war dabei, dass die Wissensbewegung ›Volkskunde‹ in

                                                                                                              Taufe‹: Neue
                                                                                                                                                                           Neue Fragen an alte Antworten                                                                                                                                     Volkskunde
onii iocari incredibiliter utili-                                                                                                                                                                                                 Münster und Westfalen lange Zeit außeruniversitär in Vereinen
                                                                                                                                                                                                                                  und Museen aktiv war, bevor das Fach 1935 als Promotionsfach
                                                                                                                                                                                                                                  und zu Beginn der 1950er Jahre mit einem Lehrstuhl und dem
 is chirographi, semper concu-
                                                                                                              Fragen an alte                                                                                                      Volkskundlichen Seminar akademisch institutionalisiert wurde.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Geehrte Volkskunde
 fiducias, et optimus lascivius                                                                                                                                                                                                   Aber bereits Jahrzehnte zuvor war diese Wissensbewegung über-
 ubium santet saetosus chir-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ehrenpromotionen und

                                                                                                                                                                           Eine Neuperspektivierung der
                                                                                                                                                                                                                                  proportional vertreten bei der Vergabe von universitären Ehrun-
 et perspicax cathedras. Rures
us bellis spinosus circumgre-
 tus bellis. Chirographi iocari
                                                                                                              Antworten                                                                                                           gen. Die Hintergründe und Abläufe dieser Ehrungen stehen im
                                                                                                                                                                                                                                  Fokus dieser Arbeit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Ehrenbürgerschaften
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             an der Universität Münster
at concubine, et zothecas vo-
                                                                                                              Eine Neuperspektivierung der                                                                                                                                                                                                   (1922–1968)

                                                                                                                                                                           Gewährsleuteberichte aus dem                                                                                                                                                                                              Ehrenpromotionen und
es amputat pessimus utilitas                                                                                                                                                                                                      Julius Virnyi studierte Kulturanthropologie/Volkskunde und Ge-
uniet rures, utcunque Caesar                                                                                  Gewährsleuteberichte                                                                                                schichte in Münster. Seit 2019 arbeitet er als wissenschaftlicher
ellis. Lascivius matrimonii im-
onii iocari incredibiliter utili-
                                                                                                              aus dem Archiv für westfälische                                                                                     Mitarbeiter am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Eth-
                                                                                                                                                                                                                                  nologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
                                                                                                              Volkskunde (1957–1980)

                                                                                                                                                                           Archiv für westfälische Volkskunde                                                                                                                                                                                        Ehrenbürgerschaften an der
                                                                                                                                                                                                                                  Derzeit forscht er im Rahmen seines Dissertationsprojekts zum
                                                                                                                                                                                                                                  Thema ›Namensänderungen in Westfalen, 1867–1961: Öffentli-
                                                                                                                                                                                                                                  che Verwaltung zwischen populärer Praxis und politischer Steue-
                                                                                                                                                                                                                                  rung‹ (Arbeitstitel).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          zur Kulturanthropologie/
                                                                                                                                                zur Kulturanthropologie/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Europäischen Ethnologie
                                                                                                                                                Europäischen Ethnologie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Münsteraner Schriften
                                                                                                                                                Münsteraner Schriften

                                                                                                                                                                           (1957–1980)                                                                                                                                                                                                               Universität Münster (1922–1968)
                                          rbe-
   ISSN 1435-0556                                                                                                                                                                                                                                                         ISSN 1435-0556
   ISBN 978-3-8309-4383-9                                                                                                                                                                                                                                                 ISBN 978-3-8309-4287-0

                                    in Vo ung                                                                                                                              2021, ca. 156 Seiten, br., 24,90 €,                                                                                                                                                                                       2021, 194 Seiten, br., 24,90 €,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          21
                                                                                                                                                23

                                      reit
      www.waxmann.com                                                                                                                                                                                                                                                        www.waxmann.com

                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-8309-4383-9                                                                                                                                                                                                    ISBN 978-3-8309-4287-0

                                                                                                          Die Volkskundliche Kommission für Westfalen begann                                                                                                                                                                             Ehrenpromotionen und andere Ehrungen sind ein feiner
                                                                                                          ab 1951, das Archiv für westfälische Volkskunde (AwVk)                                                                                                                                                                         Indikator des Verhältnisses von Universität und Gesell-
                                                                                                          aufzubauen. Dieses Archiv sammelte bis in die 1980er                                                                                                                                                                           schaft. Diese Studie untersucht die Vergabe, Hintergründe
                                                                                                          Jahre sein Material durch das Verschicken von insgesamt                                                                                                                                                                        und Abläufe solcher Ehrungen mit Bezug zu ‚Volkskunde‘
                                                                                                          46 thematisch unterschiedlichen Fragelisten an zuvor                                                                                                                                                                           und ‚Heimatkunde‘ durch die Universität Münster von den
                                                                                                          akquirierte Gewährspersonen. Lisa Schöne untersucht                                                                                                                                                                            1920er bis in die 1960er Jahre. Zentral war dabei, dass die
                                                                                                          die 86 Antworten zu Frageliste 29 „Geburt und Taufe“ und                                                                                                                                                                       Wissensbewegung ‚Volkskunde‘ in Münster und Westfalen
                                                                                                          ermittelt, welche Aufschlüsse die Manuskripte als kultur-                                                                                                                                                                      lange Zeit außeruniversitär in Vereinen und Museen aktiv
                                                                                                          und alltagshistorische Quellen im Hinblick auf die Aspekte                                                                                                                                                                     war, bevor sie akademisch institutionalisiert wurde. Aber
                                                                                                          Medikalisierung, Familialisierung, Individualisierung und                                                                                                                                                                      bereits Jahrzehnte zuvor war sie überproportional vertre-
                                                                                                          Massenkonsum geben.                                                                                                                                                                                                            ten bei der Vergabe von universitären Ehrungen.

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                                      22
s chirographi, semper concu-

                                                                                                                                                                           Band 22
                                     Christiane Torzewski Heimat sammeln

iducias, et optimus lascivius
 bium santet saetosus chir-
 t perspicax cathedras. Rures
s bellis spinosus circumgre-
us bellis. Chirographi iocari
                                                                                                              Christiane Torzewski
t concubine, et zothecas vo-

                                                                                                              Heimat
s amputat pessimus utilitas

                                                                                                                                                                           Christiane Torzewski
niet rures, utcunque Caesar
llis. Lascivius matrimonii im-
 nii iocari incredibiliter utili-

s chirographi, semper concu-
iducias, et optimus lascivius
                                                                                                              sammeln
                                                                                                                                                                           Heimat sammeln
 bium santet saetosus chir-
 t perspicax cathedras. Rures
                                                                                                              Milieus, Politik und Praktiken
s bellis spinosus circumgre-                                                                                  im Archiv für westfälische
us bellis. Chirographi iocari
t concubine, et zothecas vo-
                                                                                                              Volkskunde (1951–1955)

                                                                                                                                                                           Milieus, Politik und Praktiken im
s amputat pessimus utilitas
niet rures, utcunque Caesar
llis. Lascivius matrimonii im-
 nii iocari incredibiliter utili-

                                                                                                                                                                           Archiv für westfälische Volkskunde
                                                                                                                                                zur Kulturanthropologie/
                                                                                                                                                Europäischen Ethnologie
                                                                                                                                                Münsteraner Schriften

                                                                                                                                                                           (1951–1955)
                                           rbe-
  ISSN 1435-0556
  ISBN 978-3-8309-4381-5

                                    in Vo ung                                                                                                                              2021, 190 Seiten, br., 27,90 €,
                                                                                                                                                22

     www.waxmann.com

                                      re it
                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-8309-4381-5

                                                                                                          Lehrer*innen spielten in sämtlichen Institutionalisie-
                                                                                                          rungs- und Paradigmatisierungsphasen der Volkskunde
                                                                                                          als akademische Wissenschaft eine Rolle. Im Archiv für
                                                                                                          westfälische Volkskunde zählten sie zu den sammlungs-
                                                                                                          und forschungsfreudigsten Mitarbeiter*innen und trugen
                                                                                                          damit zur Formierung volkskundlichen Wissens bei.
                                                                                                          Anhand von Korrespondenzen dieser Berufsgruppe mit
                                                                                                          der Archivleiterin, Martha Bringemeier (1900–1991) aus
                                                                                                          den Gründungsjahren des Archivs, wird gezeigt, welche
                                                                                                          fachlichen Inhalte mit welchen sozialen Unterscheidungen
                                                                                                          korrespondierten, und wie dabei Laienaktivität und aka-
                                                                                                          demische Expertise immer wieder neu justiert wurden.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
rbe-
                                                                                                                                  in Vo ung
                        Sarah May (Hrsg.)                                                                                           reit

                        Alltag findet Stadt                                                                                            Ulrich Hägele, Judith Schühle (Hrsg.)
                        Freiburger Studien zur Kultur-
                        anthropologie, 2020, 176 Seiten,
                                                                                                            Ulr
                                                                                                          Ul ich Hä
                                                                                                    Judit Juric
                                                                                                            dith
                                                                                                         h Sc   h Hägele
                                                                                                                      gele
                                                                                                                                       SnAppShots:
                                                                                                                                       Smartphones als Kamera
                                                                                                              hüSc
                                                                                                             (Hrsghlehü(H
                                                                                                                        hle

                                                                                              SSnnA
                                                                                                                          rsg.)

                        geb., durchgehend vierfarbig,
                                                                                                                   .)

                                                                                                    AppS
                                                                                                Smar p Sh     ho
                                                                                                       p
                                                                                                      artp
                                                                                                                ots
                                                                                                                 ts.
                                                                                                         tpho nes .
                        24,90 €, ISBN 978-3-8309-4189-7
                                                                    Visue
                                                                         lle Ku                  alSm
                                                                                                   s Ka
                                                                        Studieltur.
                                                                                                   als
                                                                                                           mer
                                                                                                           hone
                                                                                                         Kameraa.s

                                                                                                                                       Visuelle Kultur. Studien und Materialien,
                                                                     Band      n un
                                                                           14       d Ma
                                                                                        terial
                                                                                              ien

                                                                                                                                       Band 14, 2021, br., ISBN 978-3-8309-4329-7
Dieser Band mit seinen 16 ethnografischen Studien und
Fotostrecken rückt die Handlungen und Wahrnehmungs-               Die Digitalisierung der Fotografie und des Films in den
weisen derjenigen, die in Freiburg wohnen, arbeiten               1990er-Jahren war ein Paradigmenwechsel in Funktion,
und interagieren, in den Mittelpunkt. Er macht dadurch            Produktion und Kamerapraxis. Chemische Entwicklungs-
Verstrickungen von Routinen des städtischen Alltags               labore waren obsolet geworden, das Warten hatte ein
sichtbar, die auf den ersten Blick nicht verbunden sind:          Ende – die visuellen Produkte waren umgehend verfügbar.
Straßenbahnfahren,Geigenbauen und Nachbarschafts-                 Und dennoch – das Fotografieren mit einem eigens dafür
streit zum Beispiel. So zeigt sich, dass es gerade die ver-       notwendigen Apparat blieb besonderen Gelegenheiten
schiedenen und vermeintlich widersprüchlichen Merkmale            vorbehalten oder war zumindest anlassbezogen.
des städtischen Alltags sind, die Freiburg ausmachen.             Doch dann kam das Smartphone. Seine Popularisierung
Alltag und Stadt bedingen sich. Alltag findet statt – oder        bedeutet einen massiven Umbruch für die Welt der
auch: Alltag findet Stadt.                                        Bilder – eine Revolution, die Alltag und Freizeit, unsere
                                                                  visuellen Praxen, aber auch viele Berufsfelder elementar
                                                                  verändert hat und noch verändern wird. Nicht mehr nur
                                                                  das Fotografieren an sich, sondern vielmehr das Teilen
                                                                  von und Kommunizieren durch Fotografien in den sozialen
                                                                  Netzwerken bestimmt seither die Welt vieler Menschen.
                                                                  Die Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für
                                                                  Volkskunde widmete sich mit ihrem Kooperationspartner,
                                                                  den Staatlichen Museen zu Berlin, im Rahmen der Tagung
                                                                  „SnAppShots. Smartphones als Kamera“ im Oktober 2020
                        Andreas Thiesen                           diesem Paradigmenwechsel. Der Tagungsband vereint
                                                                  Beiträge von Wissenschaftler*innen aus den Fachberei-
                        Urban Love Stories –                      chen Geschichte, Kunstgeschichte, Ethnologie, Empirische
                        Geschichten aus der                       Kulturwissenschaft, Europäische Ethnologie, Erziehungs-
                        transformativen Stadt                     wissenschaft, Pädagogik und Medienwissenschaft – ein
                        2020, 108 Seiten, br., mit zahlreichen,   Kaleidoskop zur visuellen Welt des Smartphones aus
                        meist farbigen Abbildungen, 19,90 €,      vielfältigen Perspektiven.
                        ISBN 978-3-8309-4222-1

Die Stadt zu lieben, heißt die Stadt zu lassen. Ihre Trans-
formation anzuerkennen, auf allen denkbaren Ebenen.
Die Stadt zu lassen impliziert kein »Ergeben« vor der
Übermacht urbaner Komplexität. Um die transformative
Stadt politisch gestalten zu können, bedarf es jedoch
zuvor einer vielschichtigen und genauen Analyse.
Mit den Mitteln der Fotografie und der postethnografi-
schen Interpretation stellt Andreas Thiesen die Eindeutig-
keit von Stadt konzeptionell in Frage: Er verbindet essay-
istische Miniaturen mit popkulturellen Sequenzen, vereint
Bilder des Städtischen mit fiktiven Texten, schwelgt
zwischen Poesie und wissenschaftlichen Reflexionen. Am
Beispiel zahlreicher internationaler Portraits entstehen
auf diese Weise völlig neue Perspektiven zukunftsfähiger
Stadtpolitik.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Ulrich Winzer, Susanne Tauss (Hrsg.)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           im Auftrag des Landschaftsverband

                                                                                                                                                                                                                                                              IHREN GESICHTSPUNCT ...“
                                                                                                                                                                              D    er 1720 in Osnabrück geborene Justus Möser gilt als wichtiger Ak-

                                                                                                                                                                                                                                                             „ ES HAT ALSO JEDE SACHE
                                                                                                                                                                                   teur und Denker in der deutschen Geistesgeschichte im Zeitalter der
                                                                                                                                                                               Aufklärung. Seine Schriften fanden großen Nachhall: Denker wie Herder

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Osnabrücker Land e.V.
                                                                                                                                                                               oder Lessing äußerten sich anerkennend über ihn. Nicht zuletzt die Wür-

                                                                                                                                     Thomas Schürmann
                                                                                                                                                                               digung als „der herrliche Justus Möser“ durch Goethe bezeugt das hohe
                                                                                                                                                                               Ansehen, das der Aufklärer genoss.
                                                                                                                                                                               Wie kaum ein anderer hat Justus Möser zudem auf umfassende Weise die
                                                                                                                                                                               Kultur, Geschichte und Gesellschaft besonders Osnabrücks und des Os-
                                                                                                                                                                               nabrücker Landes beobachtet, geschildert und der Nachwelt vermittelt –
                                                                                                                                                                               und dies in höchster Anschaulichkeit. Daneben war er in der zweiten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           „Es hat also jede Sache
                                                                                                                                                                               Hälfte des 18. Jahrhunderts auch in politischer Hinsicht eine der entschei-

                                                                                                                                     Anthrazit
                                                                                                                                                                               denden Persönlichkeiten des Fürstbistums Osnabrück. Möser stellt somit
                                                                                                                                                                               eine Ausnahmegröße in der Geschichte des ehemaligen Hochstifts dar.
                                                                                                                                                                               Justus Mösers 300. Geburtstag im Jahr 2020 wird zum Anlass genom-
                                                                                                                                                                               men, sich dem Staatsmann, Juristen und äußerst produktiven Publizisten
                                                                                                                                                                               erneut zu widmen, die zentralen Aspekte seiner Person und seines Schaf-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ihren Gesichtspunct …“
                                                                                                                                                                               fens zu beleuchten sowie den gegenwärtigen Forschungsstand zu disku-

                                                                                                                                     Ibbenbürener Bergbaukultur
                                                                                                                                                                               tieren und zu ergänzen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ulrich Winzer, Susanne Tauss (Hrsg.)

                                                                                                                                     im Spiegel lebens-                                                                                                                                                                                                    Neue Blicke auf Justus Möser

                                                                                                                                                                                                                                                                         Winzer, Tauss (Hrsg.)
                                                                                                                                     geschichtlichen Erzählens                                                                                                                                                     Neue Blicke auf Justus Möser
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           (1720–1794)                     (1720–1794)
                                                                                                                                                                                                                 ISBN 978-3-8309-4099-9

                                                                                                                                     2020, 324 Seiten, br.,                                                       www.waxmann.com
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2020, 368 Seiten, geb.,
                                                                                                                                     mit zahlreichen Abbildungen,                                                                                                                                                                                          mit farbigem Bildteil, 49,90 €,
                                                                                                                                     39,90 €, ISBN 978-3-8309-4113-2                                                                                                                                                                                       ISBN 978-3-8309-4099-9

                                                                      Als 2018 der deutsche Steinkohlenbergbau feierlich been-                                                                                                                                                                                 Der 1720 in Osnabrück geborene Justus Möser gilt als
                                                                      det wurde, gehörte das Bergwerk Ibbenbüren im Norden                                                                                                                                                                                     wichtiger Akteur und Denker in der deutschen Geistes-
                                                                      Westfalens zu den letzten beiden verbliebenen Zechen.                                                                                                                                                                                    geschichte im Zeitalter der Aufklärung. Seine Schriften
                                                                      Vor der Zechenschließung führte der Verfasser erzählende                                                                                                                                                                                 fanden großen Nachhall: Denker wie Herder oder Lessing
                                                                      Interviews mit gut hundert Bergleuten und anderen vom                                                                                                                                                                                    äußerten sich anerkennend über ihn. Nicht zuletzt die
                                                                      Bergbau Betroffenen. Auf der Grundlage dieser Gespräche                                                                                                                                                                                  Würdigung als „der herrliche Justus Möser“ durch Goethe
                                                                      entsteht das Bild einer regionalen Montankultur, die in                                                                                                                                                                                  bezeugt das hohe Ansehen, das der Aufklärer genoss.
                                                                      mancher Hinsicht ein eigenes Gepräge aufweist.                                                                                                                                                                                           Justus Mösers 300. Geburtstag im Jahr 2020 wird zum
                                                                      Zu den im Buch angesprochenen Themen gehören die                                                                                                                                                                                         Anlass genommen, sich dem Staatsmann, Juristen und
                                                                      Entwicklung der Arbeitswelt unter Tage, der Umgang mit                                                                                                                                                                                   äußerst produktiven Publizisten erneut zu widmen, die
                                                                      Gefahren, der Wandel der Betriebskultur, die Kämpfe um                                                                                                                                                                                   zentralen Aspekte seiner Person und seines Schaffens zu
                                                                      den Erhalt der Zeche, das Umwelthandeln des Bergbaus,                                                                                                                                                                                    beleuchten sowie den gegenwärtigen Forschungsstand zu
                                                                      das Vereinsleben und nicht zuletzt die von vielen Berg-                                                                                                                                                                                  diskutieren und zu ergänzen.
                                                                      leuten betriebene Nebenerwerbslandwirtschaft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kieler Studien zur   Juliane Tiffert
                                                                                                                                     Christina Ludwig
                                                                                                                                                                                                                                                                  14                                                    Volkskunde und Kulturgeschichte
                                      Die Signatur des Schwarzwalds

                                                                                                                                                                           Im Fokus dieser Arbeit stehen die Berichte der Grenz- und Aus-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      14

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           „Auf Fahrt für Führer,
                                                                                                                                                                           landsfahrten Nationalpolitischer Erziehungsanstalten zu den
                                                                                                                                                                                                                                                                  »AUF FAHRT FÜR FÜHRER, VOLK UND VATERLAND«

                                                                                                                                                                           Angehörigen der deutschen Minderheit im südöstlichen Europa.
                                                                                                                                                                           Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Deutungsvorgaben
                                                                                                                                                                           der institutionellen Akteure, der nationalpolitischen Pädagogen,

                                                                                                                                     Die Signatur des
                                                                                                                                                                           die Ansichten und Äußerungen der individuellen Akteure, der

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Volk und Vaterland“
                                                                                                                                                                           Schüler und Fahrtenteilnehmer beeinflussten. Die Untersu-
                                                                                                                                                                           chung zeigt, wie die Inhalte des Unterrichts in der konkreten
                                                                                                                                                                           Vorbereitung auf die Auslandsfahrt gefestigt und in einem zwei-

                                                                                                                                     Schwarzwalds
 irektor einer Uhrenfabrik in                                                                                                                                              ten Schritt über intensives Erleben unterwegs auf die Ebene der
 egenstände aus dem Schwarz-                                                                                                                                               Erfahrung gehoben wurden. Die Konstellationen zwischen den
Dinge aus einer ruralen Kultur-
                                                                                                                                                                           erzieherischen und den jugendlichen Akteuren werden dabei als

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Narrative der Grenz- und
 deutschland (Freiburg i. Br.,
                                                                                                                                                                           Formen von Indoktrination sichtbar. So belegen die Fahrtenbe-
 Die im Material eingeschriebe-                                                                                                                                            richte, wie einerseits Differenz im Aufeinandertreffen unter-
mmlungsgeschichte als auch den
                                                                                                                                                                           schiedlicher Normensysteme hergestellt und wie andererseits

                                                                                                                                     Volkskundliches Sammeln
 storischen Museums fruchtbar
                                          Christina Ludwig

                                                                                                                                                                           Handlungspotenzial über Elite- und Nationalbewusstsein durch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Auslandsfahrten Nationalpoli­
und exzentrische Suche nach
                                                                                                                                                                           eingeübte Selbst- und Rollenbilder abgeleitet wurde.
 nde Transformation der Dinge.
 pischen Sammlers um die Jahr-
mit der Zeit zerfallen, sondern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   JULIANE TIFFERT
  eichenbach/Vogtland. Studium
 geschichte und Klassischen
 U Dortmund. Arbeitsschwer-                                                                                                          um 1900 am Beispiel des                                                                                                                                                       »Auf Fahrt für Führer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           tischer Erziehungsanstalten
                                                                                                                                     Wissenschaftsamateurs
 gsgeschichte(n). Seit 2012 in
 0 Direktorin des Stadtmuseums
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Volk und Vaterland«
                                                                          Christina Ludwig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Kieler Studien zur Volkskunde und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Narrative der Grenz- und
                                                                                             Die Signatur                            Oskar Spiegelhalder (1864–1925)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Auslandsfahrten Nationalpolitischer
                                                                                                                                                                                                                                                                  J. TIFFERT

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Erziehungsanstalten
                                                                                             des Schwarzwalds                                                                                                                                                                                                                                              Kulturgeschichte, Band 14,
                                        rbe-
                                                                                                                                                                                                                       ISSN 1616-8208

                                                                                                                                                                                                                                                                        rbe-
       ISSN 0932-4763
       ISBN 978-3-8309-4373-0                                                                                                                                                                                          ISBN 978-3-8309-4191-0

                                  in Vo ung                                                                                                                                                                                                                       in Vo ung
                                                                                             Volkskundliches Sammeln um 1900
         www.waxmann.com
                                                                                             am Beispiel des Wissenschaftsamateurs
                                                                                                                                     2021, ca. 290 Seiten, br., 34,90 €,                                                                                                                                                                                   2021, ca. 350 Seiten, br., 34,90 €,
                                    reit                                                                                                                                                                                                                            reit
                                                                                             Oskar Spiegelhalder (1864–1925)

                                                                                                                                     ISBN 978-3-8309-4373-0                                                                                                                                                                                                ISBN 978-3-8309-4191-0
                                                                                                                                                                                                                          www.waxmann.com

                                                                      Oskar Spiegelhalder sammelte um 1900 Alltagsgegenstände                                                                                                                                                                                  Im Fokus dieser Arbeit stehen die Berichte der Grenz- und
                                                                      aus dem Schwarzwald des 18. und 19. Jahrhunderts. In                                                                                                                                                                                     Auslandsfahrten Nationalpolitischer Erziehungsanstalten
                                                                      dreißig Jahren trug er Dinge aus einer ruralen Kulturland-                                                                                                                                                                               zu den Angehörigen der deutschen Minderheit im südöst-
                                                                      schaft zusammen, die in drei großen Museen in Südwest-                                                                                                                                                                                   lichen Europa. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie
                                                                      deutschland aufgingen.                                                                                                                                                                                                                   die Deutungsvorgaben die Ansichten und Äußerungen der
                                                                      Die Arbeit nimmt die Leser:innen mit auf die zeitintensive                                                                                                                                                                               individuellen Akteure, der Schüler und Fahrtenteilnehmer,
                                                                      und exzentrische Suche nach Alltagsgegenständen und                                                                                                                                                                                      beeinflussten. Die Konstellationen zwischen den erziehe-
                                                                      gibt einen Einblick in die anschließende Transformation                                                                                                                                                                                  rischen und den jugendlichen Akteuren werden dabei als
                                                                      der Dinge. Sie zeigt am Beispiel eines typischen aber                                                                                                                                                                                    Formen von Indoktrination sichtbar. So belegen die Fahr-
                                                                      zugleich auch untypischen Sammlers um die Jahrhundert­                                                                                                                                                                                   tenberichte, wie einerseits Differenz im Aufeinandertreffen
                                                                      wende, dass Bedeutungen von Alltagsdingen nicht mit der                                                                                                                                                                                  unterschiedlicher Normensysteme hergestellt und wie
                                                                      Zeit zerfallen, sondern sich wandeln, ebenso wie Museali-                                                                                                                                                                                andererseits Handlungspotenzial über Elite- und National-
                                                                      sierungsprozesse.                                                                                                                                                                                                                        bewusstsein abgeleitet wurde.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Pädagogische Qualität in der Kunstvermittlung
es über pädagogische Qualität
stellungen sind in der prakti-
 ischen Bezüge bedient sich die
erentwicklung des Diskurses

altet videographische Analy-
tlerinnen, berichtet über den
                                                                                      Fabian Hofmann (Hg.)
                                                                                                                  Fabian Hofmann (Hrsg.)
                                                                                    Pädagogische Qualität
onsequenzen für die weitere
e Wichtigkeit des Diskurses um
g heraus und bieten auf Basis

                                                                                    in der Kunstvermittlung
                                                                                                                  Pädagogische Qualität
den Diskurs aufrecht zu erhal-

benso profitiert die Theorie von
 n sich die Autor*innen die Auf-
er und Verbindung miteinander
 alle relevanten Sichtweisen                                                          Was ein Forschungsprojekt

                                                                                                                  in der Kunstvermittlung
 erichten von Kunstvermitteln-
 e, sowie die Perspektive der
                                                                                      im Museum leisten kann
 innen (Studierende der Fliedner
esamtprojekt, das sowohl Pra-

                                                                                                                  Was ein Forschungsprojekt
                                       Fabian Hofmann (Hg.)

                                                                                                                  im Museum leisten kann
          ISBN 978-3-8309-4177-4
                                                                                                                  2020, 126 Seiten, br., mit zahlreichen,
           www.waxmann.com
                                                                                                                  meist farbigen Abbildungen, 24,90 €,
                                                                                                                  ISBN 978-3-8309-4177-4

                                                                                   Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es über
                                                                                   pädagogische Qualität in der Kunstvermittlung? Dieser
                                                                                   Frage widmen sich die Autor*innen und blicken dabei
                                                                                   auf Theorie und Praxis wie auch auf den wissenschaft­
                                                                                   lichen Diskurs. Inhalt sind videographische Analysen der
                                                                                   Arbeit von verschiedenen Kunstvermittlerinnen, es wird
                                                                                   berichtet über den aktuellen Forschungsstand und für die
                                                                                   weitere Entwicklung daraus Konsequenzen gezogen. Die
                                                                                   Verknüpfung aus Praxisberichten von Kunstvermittelnden
                                                                                   und wissenschaftlicher Betrachtungsweise ergibt so ein

                                                                                                                                                                                                                             © Jella Fink
                                                                                   schlüssiges Gesamtprojekt, das sowohl Praxis als auch
                                                                                   Theorie verändern kann.

                                                                                                                                                                                   Beate Schmuck (Hrsg.)

                                                                                                                   Michaela Haibl, Gudrun M. König                                 Fashion Dis/ability
                                                                                                                   (Hrsg.)                                                         Mode, Behinderung und
                                                                                                                                                                                   vestimentäre Inklusion
                                                                                                                   Mode.Land
                                                                                                                   Ein Textilfabrikant fotografiert                                2020, 174 Seiten, br., mit zahlreichen,
                                                                                                                   1900-1925                                                       meist farbigen Abbildungen, 29,90 €,
                                                                                                                                                                                   ISBN 978-3-8309-4146-0
                                                                                                                   2020, 192 Seiten, br., 34,90 €,
                                                                                                                   ISBN 978-3-8309-4185-9
                                                                                                                                                            Blickt man auf internationale Mode-Inszenierungen seit
                                                                                                                                                            Ende der 1990er Jahre fällt eine Ästhetisierung körperlicher
                                                                                   Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fotografierte Carl Bauer,                 Behinderung auf. So scheinen sich im High-Fashion-Bereich
                                                                                   der Besitzer einer Dampfweberei im westfälischen Dorf                    Prothesen von medizinischen Hilfsmitteln zu vorzeigbaren
                                                                                   Laer bei Münster, sein Leben, seine Familie und seine                    Modeaccessoires zu wandeln. Spiegeln diese Inszenie-
                                                                                   Fabrik. Rund 400 Glasplattennegative erhielten sich in                   rungen auch eine barrierefreie Mode-partizipation von
                                                                                   Familienbesitz und dokumentieren eindrücklich Alltags-                   Alltagsakteuren mit körperlichen oder geistigen Behinde­
                                                                                   kultur und Moden vor einhundert Jahren.                                  rungen wider? Welche Anforderungen bestehen für
                                                                                   Das Projekt „Mode.Land“ beschäftigt sich mit der Privat-                 adaptierte, modische Kleidung? Macht der Markt hierzu
                                                                                   fotografie als Quelle für die Textil- und Modegeschichte                 Angebote? Diese Publikation wirft Fragen auf und eröffnet
                                                                                   und verbindet die Analyse visueller sowie materieller                    mit interdisziplinären Beiträgen aus der Bekleidungs- und
                                                                                   Kultur.                                                                  Modeforschung, den Disability Studies, der Technologie-
                                                                                                                                                            und Designforschung sowie der ethnografisch-didaktischen
                                                                                                                                                            Praxis einen Diskurs über Mode, Behinderung, Modeparti­
                                                                                                                                                            zipation bzw. vestimentäre Inklusion.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Wax 20_1043 ReSVoku 40 Bernsdorf RZ.qxp_354,2_14,2_240 25.09.20 09:05 Seite 1

                                                                                                                                                                                                               40
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Regensburger Schriften zur                     Elisabeth Bernsdorf
                                                                                                                                 An den prachtvollen Livreen der Fürstenfamilie von Thurn und Taxis lassen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft

                                                                                                                                                                                                               Livreen und ihre kulturelle Bedeutung für die Fürstenfamilie von Thurn und Taxis
                                                                                                                                 sich kulturelle Prozesse ablesen. Mit ihren Silber- und Goldaccessoires

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Livreen und ihre kulturelle
                                                                                                                                 waren sie im Fürstenhof nicht wegzudenken, denn sie repräsentierten
                                                                                                                                 Prestige, Macht und Reichtum. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden sie
                                                                                                                                 bei Thurn und Taxis von männlichen Bediensteten getragen und waren
                                                                                                                                 fester Bestandteil höfischer Festkultur. ›Feine Unterschiede‹ zeigen sich                                                                                         Elisabeth Bernsdorf
                                                                                                                                 an ihnen, indem es für jede Berufsgruppe und für jeden Anlass – im Alltag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Livreen und ihre

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bedeutung für die Fürsten-
                                                                                                                                 ebenso wie zu Feierlichkeiten – eigene Livreen gab. Diese Arbeit analysiert
                                                                                                                                 die Bedeutung der Livreen im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Klei-
                                                                                                                                 dungsforschung.                                                                                                                                                        kulturelle Bedeutung für
                                                                      Jella Fink                                                 Elisabeth Bernsdorf, Dr. phil., geb. 1986, studierte Vergleichende Kultur-
                                                                                                                                 wissenschaft, Medienwissenschaft und Spanische Philologie an der                                                                                                       die Fürstenfamilie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        familie von Thurn und Taxis
                                                                                                                                 Universität Regensburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kleidungsfor-
                                                                                                                                 schung und Brauchkulturen.                                                                                                                                             von Thurn und Taxis

                                                                      Voices of Weavers
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zur männlichen Dienstkleidung seit 1748

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zur männlichen Dienstkleidung
                           Jella Fink

                          Voices of Weavers
                           Textile Cultures, Craftsmanship,           Textile Cultures,                                                                                                                                                                                                                                                                 seit 1748
                                                                      Craftsmanship, and Identity
                           and Identity in Contemporary Myanmar

                                                                      in Contemporary Myanmar                                                                                                                                                                                                                                                           Regensburger Schriften zur Volkskunde/

                                                                                                                                                                                                               E. Bernsdorf
                                                                                                                                                                                  ISSN 2196-9558
                                                                                                                                                                                  ISBN 978-3-8309-4195-8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Vergleichenden Kulturwissenschaft,
                                                                      2020, 162 pages, pb, € 29,90,                                                                                                                                                                                                                                                     Band 40, 2020, 240 Seiten, br., 39,90 €,
                                                                      ISBN 978-3-8309-4273-3                                                                                                                                                                                                                                                            ISBN 978-3-8309-4195-8
                                                                                                                                                                                    www.waxmann.com

                        The lives of weavers and their textile creations form the                                                                                                                                                                                                                 An den prachtvollen Livreen der Fürstenfamilie von Thurn
                        central subject in this monograph. It explores an under-                                                                                                                                                                                                                  und Taxis lassen sich kulturelle Prozesse ablesen. Mit
                        studied field of material culture studies in contemporary                                                                                                                                                                                                                 ihren Silber- und Goldaccessoires waren sie im Fürstenhof
                        Myanmar. Textile cultures, craftsmanship and (national)                                                                                                                                                                                                                   nicht wegzudenken, denn sie repräsentierten Prestige,
                        identity are the core topoi of this work. Embedded in a                                                                                                                                                                                                                   Macht und Reichtum. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wur-
                        century of shifting political and economic systems, the                                                                                                                                                                                                                   den sie bei Thurn und Taxis von männlichen Bediensteten
                        documented weaving cultures enhance our understanding                                                                                                                                                                                                                     getragen und waren fester Bestandteil höfischer Festkul-
                        of transformation processes on the local level. This book                                                                                                                                                                                                                 tur. „Feine Unterschiede“ zeigen sich an ihnen, indem es
                        brings together current impulses of material culture stu-                                                                                                                                                                                                                 für jede Berufsgruppe und für jeden Anlass – im Alltag
                        dies and observations based on extensive ethnographic                                                                                                                                                                                                                     ebenso wie zu Feierlichkeiten – eigene Livreen gab. Diese
                        fieldwork data.                                                                                                                                                                                                                                                           Arbeit analysiert die Bedeutung der Livreen im Rahmen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  der kulturwissenschaftlichen Kleidungsforschung.

   des Alltags. Sie
  gesellschaftliche
glichkeit diese                         Melanie Haller
erialität? Welche                       Traute Helmers
ntext? Die Beiträge                     Stefanie Mallon
n Autor*innen
                                        (Hg.)
er Disziplin und als
 eit. (Textile) Mate-
  eine verfügbare

                                                                      Melanie Haller, Traute Helmers,
erschiedene ‚Aggre-
ublimiert und
  nd Medialität tex-
 ionen und Symbo-
 t der Betrachtung

                                                                      Stefanie Mallon (Hrsg.)
ür die hierin ein-
k oder Alltag –
mpetenz und die
 zu können. Der
 e interdisziplinäre

                                                                      Der Tod und das Ding
                                        Textile Materialitäten im
                                        Kontext von Vergänglichkeit

                                                                      Textile Materialitäten im Kontext
 978-3-8309-4249-8                                                    von Vergänglichkeit
                                                                      2020, 406 Seiten, hardcover, 44,90 €,
w.waxmann.com

                                                                      ISBN 978-3-8309-4249-8

                        Textile Dinge sind vielseitige und allgegenwärtige Beglei­ter
                        des Alltags. Sie prägen Erfahrungswelten und den Körper,
                        sie kommunizieren gesellschaftliche und individuelle
                        Belange. Wie aber betreffen Tod und Vergänglichkeit diese
                        dynamische Beziehung zwischen Mensch und – textiler –
                        Materialität? Welche Leistungen erbringen Mode, Kleidung
                        und Textilien in diesem Kontext?
                        Die Beiträge des Sammelbandes gehen diesen Fragen nach.
                        Dreizehn Autor*innen begreifen Materielle und Visuelle
                        Kultur sowohl als einen Gegenstandsbereich wie auch als
                        eine spezifische Sicht auf die Kultur von Tod und Vergäng-
                        lichkeit.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
REIHE                                                                                                                                                                                                                                               REIHE
                                                                                   Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde                                                                                                                                                                                                 Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde

                                                                                                                                                                    Wax 20_1051 MBVoku 20 Simon.qxp_351,5_11,5_240 30.09.20 10:18 Seite 1

                                                                                                     Mainzer Beiträge zur
                                            21                                                                                                                                                                                                                                   20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Mainzer Beiträge zur
                                                                                         Kulturanthropologie / Volkskunde
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Kulturanthropologie / Volkskunde

                                                                                                                                 Band 22                                                                                                                                                                                                                                              Band 20
Vormoderne für Reisende aus ganz
                                            Julia Gehres Fest, Event, Spektakel?

                                                                                                                                                                                       Bewegte Bilder und medial vermittelte Töne prägen unsere modernen All-

                                                                                                                                                                                                                                                                                     Michael Simon (Hrsg.) Audiovisionen des Alltags
h dem Sturz der Republik 1797 ver-
  am Ende der 1970er-Jahre kam es                                                                                                                                                      tagskulturen in nahezu unvorstellbarer Weise. War es früher die Angelegen-
 wirksamen Wiederbelebung dieser                                                                                                                                                       heit von wenigen Fachleuten, solche Angebote zu produzieren und zu distri-
 die Geschichte des venezianischen                                                                                                                                                     buieren, kann sie seit der digitalen Revolution praktisch jede/r selbst erstel-
dere die jüngsten Entwicklungsten-                                                                                                                                                     len und in Umlauf bringen. Für die Nachfolgewissenschaften der Volkskunde

                                                                                                                                 Julia Gehres
hrigen Beobachtungsprozesses wird                                                                                                                                                      eröffnet sich mit diesen ›Audiovisionen des Alltags‹ ein attraktiver Quellen-
 ohner thematisiert, seine touristi-                                                                                                                                                   fundus, der zu historischen und gegenwartsbezogenen Forschungen einlädt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Michael Simon (Hrsg.)
 e Inszenierung als (post-)modernes                                                                                                                                                    Dieser Band versammelt die Beiträge einer Tagung der dgv-Kommission für
                                                                                                                                                                                       Film und audiovisuelle Anthropologie, auf der Fragen zum Quellenwert und
                                                                                                                                                                                       der medialen Weiternutzung entsprechender Zeugnisse eingehend diskutiert
 hropologie/Volkskunde, Germanis-                                                                                                                                                      wurden. Die Texte stammen von Christoph Bareither, David Johannes Ber-

                                                                                                                                 Fest, Event, Spektakel?
rache an den Universitäten Mainz                                                                                                                                                       chem, Andrea Graf, Sonja Grulke, Dagmar Hänel, Johanne Lefeldt, Lisa Mau-
 nnes Gutenberg-Universität Mainz                                                                                                                                                      bach, Torsten Näser, Thomas Schneider, Gerhard Schönhofer, Michael Simon

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Audiovisionen des Alltags
ezianischen Karneval erhielt sie ein                                                                                                                                                   und Raphael Thörmer.
m in Venedig. Derzeit ist sie als wis-
 nstitut für Film-, Theater-, Medien-

                                                                                                                                 Zur Inszenierung des                                                                                                                                                                                                                                 Quellenwert und mediale
                                                                                                                                 venezianischen Karnevals
                                                                                                                  Julia Gehres
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Michael Simon (Hrsg.)
                                                                                                 Fest, Event,                                                                                                                                                                                                                                        Audiovisionen                    Weiternutzung
                                                                                                 Spektakel?
                                                                                                         Zur Inszenierung des
                                                                                                                                 im Kontext gesellschaftlicher                                                                                                                                                                                         des Alltags

                                               rbe-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   2020, 186 Seiten, br., mit zahlreichen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Quellenwert und

                                                                                                                                 Transformationsprozesse
                                                                                                    venezianischen Karnevals                                                                                                                                                                                                                               mediale Weiternutzung

                                         in Vo ung
       ISSN 1864-6387
       ISBN 978-3-8309-4363-1
                                                                                                 im Kontext gesellschaftlicher
                                                                                                     Transformationsprozesse

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      meist farbigen Abbildungen, 29,90 €,
                                                                                                                                                                                                                                        ISSN 1864-6387
                                                                                                                                                                                                                                        ISBN 978-3-8309-4280-1

                                           reit                                                                                  2021, ISBN 978-3-8309-4363-1                                                                                                                                                                                                                         ISBN 978-3-8309-4280-1
          www.waxmann.com

                                                                                                                                                                                                                                           www.waxmann.com

                                                                                   Nach dem Untergang der Republik 1797 verlor der vene-                                                                                                                                                                                               Bewegte Bilder und medial vermittelte Töne prägen
                                                                                   ­zianische Karneval an Bedeutung. Erst Ende der 1970er-                                                                                                                                                                                             unsere modernen Alltagskulturen in nahezu unvor-
                                                                                    Jahre kam es zu einer dauerhaften Wiederbelebung                                                                                                                                                                                                   stellbarer Weise. War es früher die Angelegenheit von
                                                                                    dieser Veranstaltung. Diese Studie rekonstruiert die                                                                                                                                                                                               wenigen Fachleuten, solche Angebote zu produzieren und
                                                                                    Geschichte des Festes und beleuchtet dabei insbeson-                                                                                                                                                                                               zu distribuieren, kann sie seit der digitalen Revolution
                                                                                    dere die jüngsten Entwicklungstendenzen. Auf der                                                                                                                                                                                                   praktisch jede/r selbst erstellen und in Umlauf bringen.
                                                                                    Grundlage eines mehrjährigen Beobachtungsprozesses                                                                                                                                                                                                 Für die Nachfolgewissenschaften der Volkskunde eröffnet
                                                                                    wird die Relevanz des Karnevals für die Stadtbewohner                                                                                                                                                                                              sich mit diesen „Audiovisionen des Alltags“ ein attrakti-
                                                                                    thematisiert, seine touristische Vermarktung beschrie-                                                                                                                                                                                             ver Quellenfundus, der zu historischen und gegenwarts-
                                                                                    ben sowie seine Inszenierung als (post-)modernes Event                                                                                                                                                                                             bezogenen Forschungen einlädt.
                                                                                    analysiert.

                                                                                                                                 Band 21                                                                                                                                                                                                                                              Band 19
                                                                                                     Mainzer Beiträge zur                                                                                                                                                                                                                                Mainzer Beiträge zur
                                                                                                                                                                                                                                                                         19
                                                                                         Kulturanthropologie / Volkskunde                                                                                                                                                                                                                    Kulturanthropologie / Volkskunde

                                                                                                                                                                                     Der Sammelband dokumentiert die 4. Tagung der Kommission für Religiosi-
                                                                                                                                                                                                                                                                         Recht gläubig?

                                                                                                                                                                                     tät und Spiritualität in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv).

                                                                                                                                 Andrea Sell                                                                                                                                                                                                                                          Mirko Uhlig, Dominique Conte (Hrsg.)
                                                                                                                                                                                     Im Fokus der Aufsätze steht die interdisziplinäre Reflexion des Verhältnisses
                                                                                                                                                                                     von religiösen/spirituellen Praktiken und unterschiedlichen Rechtsordnungen
                                                                                                                                                                                     sowie popularen Vorstellungen von Recht und Rechtsprechung in alltäglichen
                                                                                                                                                                                     Aushandlungszusammenhängen. Anhand konkreter Beispiele aus Vergangen-
                                                                                                                                                                                     heit und Gegenwart wird diesem komplexen Beziehungsgeflecht nachgegan-

                                                                                                                                 „Bewegung ist die beste
                                                                                                                                                                                     gen. Der Band vereint Beiträge aus Ethnologie, Germanistik, Islamwissen-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Recht gläubig?
                                                                                                                                                                                                                                                                         Mirko Uhlig, Dominique Conte (Hrsg.)

                                                                                                                                                                                     schaft, Jura, Religionswissenschaft, Soziologie und Kulturanthropologie/
                                                                                                                                                                                     Volkskunde. Die Texte stammen von Sarah Armbruster, Wolfgang Brückner,
                                                                                                                                                                                     Hatem Elliesie, Juliane Kanitz, Petra Klug, Ingrid Lemberg, Andrea Nicolas,
                                                                                                                                                                                     Stefan Schröder, Barbara Sieferle, Robert Suckro und Mirko Uhlig.

                                                                                                                                 Medizin“                                                                                                                                                                                                                                             Kulturwissenschaftliche
                                                                                                                  Andrea Sell
                                                                                                                                 Alltagskulturwissenschaftliche                                                                                                                                                                              Mirko Uhlig, Dominique Conte (Hrsg.)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Perspektiven auf das Verhältnis
                                                                                          „Bewegung ist die
                                                                                             beste Medizin“
                                                                                                                                 Nachforschungen zur Trimm-Aktion                                                                                                                                                                            Recht gläubig?                           von Religion und rechtlicher
                                                                                             Alltagskulturwissenschaftliche
                                                                                         Nachforschungen zur Trimm-Aktion        des Deutschen Sportbundes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kulturwissenschaftliche Perspektiven
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    auf das Verhältnis von Religion   Normierung im Alltag
                                               rbe-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             und rechtlicher Normierung im Alltag
                                                                                                des Deutschen Sportbundes

                                         in Vo ung
                                                                                                                                                                                                                                     ISSN 1864-6387
                                                                                                                                                                                                                                     ISBN 978-3-8309-3930-6

                                                                                                                                 2021, ca. 300 Seiten, hardcover,                                                                                                                                                                                                                     2020, 180 Seiten, br., 29,90 €,
                                           reit                                                                                  34,90 €, ISBN 978-3-8309-4377-8
                                                                                                                                                                                                                                        www.waxmann.com

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ISBN 978-3-8309-4096-8

                                                                                   Im Jahr 1970 startete der Deutsche Sportbund eine groß-                                                                                                                                                                                             Im Fokus steht die Reflexion des Verhältnisses von
                                                                                   angelegte Werbekampagne für den Freizeitsport. Unter                                                                                                                                                                                                Religion, Religiosität sowie Spiritualität und Recht im
                                                                                   dem Motto „Trimm Dich durch Sport“ sollten die Bundes-                                                                                                                                                                                              Alltag. Anhand konkreter Beispiele aus Vergangenheit
                                                                                   bürger zu mehr Bewegung angeregt werden. Den Hinter-                                                                                                                                                                                                und Gegenwart wird den Verknüpfungen und Verbindun-
                                                                                   grund für diese Initiative bildeten zeitgenössische Diskurse                                                                                                                                                                                        gen von institutionalisierten geltenden Rechten, also
                                                                                   um eine sinnvolle Freizeitgestaltung und den allgemeinen                                                                                                                                                                                            (über-)staatlichen, kirchlichen oder religionsspezifischen
                                                                                   Gesundheitszustand in der Bevölkerung. In dieser Studie                                                                                                                                                                                             Gesetzen, mit lokalen Rechtsvorstellungen und religiösen
                                                                                   wird der Versuch unternommen, die einst von großer                                                                                                                                                                                                  Praktiken nachgegangen.
                                                                                   medialer Aufmerksamkeit begleitete Aktion zu rekonstru-                                                                                                                                                                                             Der Sammelband vereint Beiträge aus der Kulturanthro-
                                                                                   ieren und in ihrer Bedeutung für die Entwicklung des                                                                                                                                                                                                pologie/Volkskunde/Europäischen Ethnologie, Ethno-
                                                                                   Freizeitsports in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu                                                                                                                                                                                             logie, Islamwissenschaft, Religionswissenschaft, Germa-
                                                                                   erfassen.                                                                                                                                                                                                                                           nistik und Soziologie und bietet Ansatzpunkte für weiter-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       führende interdisziplinäre Fragestellungen.
Volkskunde / Europäische Ethnologie - Volkskundemuseum ...
Welche Bedeutungen können Menschen einem Stück toten Tieres beimessen?
                                                                                                                                                             Alexander Reuter
                                                               Zumeist die eines Nahrungsmittels. Im Rathaus der niedersächsischen Klein-
                                                               stadt Friesoythe allerdings wird unter einer Vitrine ein nachweislich über 350
                                                                                                                                                         „Dei Pestschinken
                      Helge Gerndt
                                                               Jahre alter Schweineschinken ausgestellt. Einer Sage zufolge steckt in ihm die
                                                               Pest, welche einst in Form einer blauen Wolke das Städtchen heimsuchte,
                                                               schließlich in den Schinken gebannt werden konnte und diesen unverwes-
                                                               lich werden ließ. Im Laufe seiner Geschichte war der Pestschinken Erbstück in
                                                                                                                                                        is bolle so olt
                                                                                                                                                                                                   Alexander Reuter
                                                               einem Bürgerhaus, Attraktion für Kinder und Reisende, inoffizielles Wahr-

                                                                                                                                                            as use Stadt.“
                                                               zeichen, Unterrichtsstoff in Schulen sowie Gegenstand von Sagenforschung
                                                               und Heimatkunde. Er wurde künstlerisch verarbeitet und an ihm wurden

                      Sagen –
                                                               gesellschaftliche Werte verhandelt. Von den letzten Erben beinahe als Unrat
                                                               vernichtet, ist er nun ein musealisiertes Objekt, welches Historizität vermit-
                                                               telt, dabei aber skurril anmutet. Dieses Buch begibt sich auf die Spuren des
                                                               „öllsten Frieseithers“.

                      Fakt, Fiktion oder Fake                                                                                                                                                      „Dei Pestschinken is bolle
                                                                                                                                                                                                   so olt as use Stadt.“
                                                               Alexander Reuter wurde 1992 in Friesoythe geboren. Er studierte in Bremen Kultur-
                                                               wissenschaft und Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Dieses Buch basiert auf
                                                               seiner Abschlussarbeit im Master Transkulturelle Studien, einem transdisziplinären

                      Eine kurze Reise durch
                                                               Programm des Instituts für Ethnologie und Kulturwissenschaft sowie der Religions-
                                                               und Literaturwissenschaft an der Universität Bremen.

                      zweifelhafte Geschichten                                                                                                            Der Friesoyther Pestschinken
                                                                                                                                                          und seine Sage im Bedeutungswandel
                                                                                                                                                                                                   Der Friesoyther Pestschinken und
                      vom Mittelalter bis heute                                                                                                                                                    seine Sage im Bedeutungswandel
                                                                                                                           ISBN 978-3-8309-4313-6

                      2020, 240 Seiten, geb., 27,90 €,                                                                      www.waxmann.com                                                        2021, 108 Seiten, br., 19,90 €,
                      ISBN 978-3-8309-4200-9                                                                                                                                                       ISBN 978-3-8309-4313-6

Helge Gerndt, von 1980 bis 2004 Professor für Volkskunde                                                                                            Im Rathaus der niedersächsischen Kleinstadt Friesoythe wird
an der Universität München, untersucht mit aktuellem                                                                                                ein über 350 Jahre alter Schweineschinken ausgestellt. Einer
Blick ‚sagenhafte‘ Fragen: zur Entdeckung der Sagen zwi-                                                                                            Sage zufolge steckt in ihm die Pest, welche einst in Form
schen Aufklärung und Romantik, zur Sagenforschung, zum                                                                                              einer blauen Wolke das Städtchen heimsuchte, schließlich
Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Tradi-                                                                                           in den Schinken gebannt werden konnte und diesen un-
tionsprozess, zu Sagen als Zeichen ihrer Zeit und schließ-                                                                                          verweslich werden ließ. Im Laufe seiner Geschichte war der
lich zur Frage nach der ‚Wahrheit‘, die in den Sagen steckt.                                                                                        Pestschinken Erbstück in einem Bürgerhaus, Attraktion für
Gerndt erörtert sagenhafte Geschichten als ein Modell,                                                                                              Kinder und Reisende, inoffizielles Wahrzeichen, Unterrichts-
das verschiedene Aspekte von Wirklichkeit repräsentiert.                                                                                            stoff in Schulen sowie Gegenstand von Sagenforschung
Er zeigt in dreizehn Kapiteln anschaulich, wie sich in oft                                                                                          und Heimatkunde. Von den letzten Erben beinahe als Unrat
kleinen, überraschenden Geschichten die Alltagswelt der                                                                                             vernichtet, ist er nun ein musealisiertes Objekt, welches
Neuzeit zwischen Wahrheitsanspruch und Zweifel darstellt                                                                                            Historizität vermittelt, dabei aber skurril anmutet. Dieses
und spiegelt.                                                                                                                                       Buch begibt sich auf die Spuren des „öllsten Frieseithers“.

                                                                                                                                                                                                   Lars Polten

                                                                                                                                                       Lars Polten                                 Zwangssterilisation und
                                                                                                                                                       Zwangssterilisation und                     „Euthanasie“ im Erinnern
                                                                                                                                                       „Euthanasie“ im
                                                                                                                                                       Erinnern und Erzählen                       und Erzählen
                                                                                                                                                       Biographische Interviews
                                                                                                                                                       mit Betroffenen und Angehörigen
                                                                                                                                                                                                   Biographische Interviews mit
                                                                                                                                                                                                   Betroffenen und Angehörigen
                                                                                                                                                                                Studien zur
                                                                                                                                                                      Volkskunde
                                                                                                                                                                                    in Thüringen   Studien zur Volkskunde in Thüringen,
                                                                                                                                                                                    10             Band 10, 2020, 376 Seiten, br., 39,90 €,
                                                                                                                                                                                                   ISBN 978-3-8309-4277-1

                                                                                                                                                    In dieser Studie stellt der Autor erzählte und recherchier-
                                                                                                                                                    te Lebensverläufe von Personen vor, die während der
                                                                                                                                                    NS-Zeit selbst sterilisiert wurden oder deren Angehörige
                                                                                                                                                    in Heilanstalten ermordet wurden, und verortet sie in
                                                                                                                                                    den Forschungsbereichen der qualitativen Biographiefor-
                                                                                                                                                    schung und der kulturwissenschaftlichen Bewusstseins-
                                                                                                                                                    forschung. Neben Interviews mit den Betroffenen wurden
                                                                                                                                                    auch Egodokumente und Akten zu den Interviewpartnern
                                                                                                                                                    in die Untersuchung einbezogen. Die Aufarbeitung der
                                                                                                                                                    Geschädigten oder deren Nachfahren zeigt so viele Dimen-
                                                                                                                                                    sionen der Bildung von Biographie und Identität.
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