Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk

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Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
Jesus segnet uns
    PROJEKTE – ANREGUNGEN – GESCHICHTEN & INTERVIEWS – TIPPS

Erstkommunion 2019                                             1
Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
INHALT

 In diesem Heft ...
                    3 VORWORT

                   4 EINFÜHRUNG
         		4 „Jesus segnet uns“
         		 7 Die Bibelstelle
         		 7 Kleines Glück ganz groß

                   		       8 GEDANKEN ZUR ERSTKOMMUNION
                   		        8 Plädoyer für eine inklusive Erstkommunionkatechese!
                   		        10 Achtet die Tiere, bewahrt die Schöpfung!

                            12 KATECHETISCHE BAUSTEINE
         		                    12 Heute schon gesegnet?
         			                   14 Gebetswürfel basteln
         			                   16 Mottolied

         18 INTERVIEW
            Erstkommunion-Interview mit KiKA-Star Juri Tetzlaff

         20 PROJEKTE
            DER KINDER- UND JUGENDHILFE
         20 Warum sind die Spenden der
            Erstkommunionkinder eigentlich so wichtig?
         20 Jonny und Rosanna sagen DANKE!
         21 Das Beispielprojekt 2019
            Ein Zuhause zum Wohlfühlen

                 23 LITURGISCHE BAUSTEINE
                     Wort-Gottes-Feier und Segensrituale zum Jahresthema

                 26 MATERIALIEN ZUR ERSTKOMMUNION
                     Bücher- und Geschenke-Tipps
                     zur Erstkommunion 2019

                 27 IMPRESSUM

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Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
VORWORT

Liebe Katechetinnen
und Katecheten
in der Erstkommunionvorbereitung,
„Jesus segnet uns“ – so lautet dieses Mal das Leitwort unserer Erstkommunionaktion. Dabei geht es ins-
besondere um die Kindersegnung, so wie sie im Markusevangelium, Kapitel 10, Verse 13 bis 16, beschrie-
ben wird. Jesus segnet die Kinder, jedem einzelnen sagt er: „Es ist gut, dass du da bist, es ist gut, dass es
dich gibt! Ich begleite dich!“ Das spricht Gott uns allen zu, und das können wir auch einander zusagen. Wir
können mit Gott rechnen, er lässt uns niemals im Stich.
Beim Propheten Jeremia (17,7-8) heißt es: „Gesegnet ist der Mensch, der sich auf Gott verlässt. Gesegnet ist
der Mensch, der seine Hoffnung auf Gott setzt. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine
Wurzeln am Bach ausstreckt.“
Diesen Segen erbitten wir ganz besonders für alle Kommunionkinder! Dass sie voller Hoffnung und
Zuversicht in die Zukunft gehen und die große Freundschaft mit Jesus Christus, seine besondere Nähe im
Sakrament der Eucharistie, erfahren. Jesus möge sie mit liebevollem Blick anschauen und ihnen Lebensmut
und Lebensfreude schenken!
Auch in diesem Sinn fördert die Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes Projekte, die Kindern und
Jugendlichen helfen sollen, trotz der Dunkelheiten und Ängste in der Welt Gottes Barmherzigkeit und
Güte zu entdecken, in der ost- und norddeutschen Diaspora sowie in Nordeuropa, Estland und Lettland.
Sie unterstützt Initiativen und Aktionen, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung
der christlichen Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes an die neue Generation in einer extremen Min-
derheitensituation notwendig sind. Davon wird in diesem Magazin die Rede sein. Besonders möchten wir in
diesem Jahr das Thema „Inklusive religiöse Erziehung und Kommuni-
onkatechese“ in den Mittelpunkt stellen.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Magazins darf ich
an dieser Stelle sehr herzlich für den Einsatz danken!
Mit Gottes Segen für Sie und besonders für Ihre Arbeit mit den
Erstkommunionkindern 2019 bin ich in dankbarer Verbundenheit

Ihr

                               Außerdem stelle
                                                      ft
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                                              platz in Berlin.
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                                          rt auf Ihre Hilfe und
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                                            lesen Sie auf Seite
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                                      21 ff.
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                          alle Materialien zur Er
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Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
EINFÜHRUNG

       „Jesus segnet uns“
       Gedanken zum Jahresthema

                                                                                             von Guido Erbrich

                                                                    Jesus lädt alle
 Groß und Klein – oder: Wie viele Erwachsene
 sind auf dem Bild zu sehen?
 Was für eine Frage, das Bild zeigt es glasklar: Jesus
                                                                                                  ein
 ist umringt von Kindern. Alle sind fröhlich, der
 Tisch ist gedeckt, selbst die „Vögel des Feldes“ in der
 Luft sind ohne Sorgen. Und: Außer Jesus sind doch
 keine Erwachsenen zu sehen? Wirklich nicht?                                        Jesus sagt:
                                                                       „Lasst die Kinder zu mir kommen.“
 Dem Bild geht eine Geschichte voraus. Eltern kom-                Jesus möchte für alle da sein, für die Großen
 men mit ihren Kindern zu Jesus, der gerade durch                   und die Kleinen. Alle dürfen zu ihm kom-
 Galiläa zieht. Jesus soll die Kinder segnen. Die                    men. Alle haben Platz an seinem Tisch.
 Jünger und wahrscheinlich auch viele Erwachsene                     In Brot und Wein schenkt er uns seine
 sind von den lieben Kleinen etwas „angenervt“. Si-                    Gegenwart und segnet uns für den
 cher geht es auch nicht ganz so still und besinnlich
                                                                               Weg durchs Leben.
 zu wie in einer Maiandacht. Besonders die Jünger
 geben sich ernsthaft Mühe, die richtige Ruhe her-                                 Heidi Rose
 zustellen. Schließlich ist Jesus gekommen, um vom
 Himmelreich zu erzählen, und das ist – meinen die
 Großen – noch nichts für kleine Ohren. Das kapie-
 ren die sowieso nicht, sagen sie. Und die Jünger sind
 tatsächlich dabei, die Kinder fortzuschicken. Da              gen? Wir Großen, die wir Gott wie selbstverständ-
 sind sie bei Jesus aber an der falschen Adresse: Seine        lich Vater nennen!
 Reaktion geht genau in die andere Richtung: „Lasst            Ist es nicht schön, wie die Kinder zu werden und
 die Kinder zu mir kommen.“ Für die Erwachsenen                mit grenzenlosem Vertrauen auf Jesus zuzugehen,
 wird er noch deutlicher: „Wenn ihr nicht werdet               alle Zweifel fahren zu lassen und die Gegenwart
 wie die Kinder, gelangt ihr nicht ins Himmelreich.“           Gottes zu genießen? Hand aufs Herz: Das wün-
 Von diesem Konflikt ist auf dem Bild nichts mehr              schen wir Erwachsenen uns doch auch, wenigstens
 zu sehen. Es zeigt, wie es sein soll: der Himmel auf          manchmal.
 Erden. Eine Gemeinschaft, die keinen ausschließt,             Nicht umsonst hat die Illustratorin auch eine Henne
          in der es keinen Streit gibt, in der alle            mit ihren Küken in das Bild gezeichnet. Damit will
              glücklich sind, und mittendrin ist Gott          sie darauf hinweisen, dass Gott für seine Kinder
                und freut sich mit. Alle sind Kinder           sorgt wie eine Henne für ihre Küken. Seiner Fürsor-
                  Gottes, ob Klein oder Groß. Denn             ge, Ausdauer und Beharrlichkeit können wir gren-
                  mal ehrlich: Sind die Erwachsenen            zenlos vertrauen (vgl. Matthäus 23,37-38).
                   wirklich nicht auf dem Bild zu
                  sehen? Sind wir nicht mitgemeint             Tut nicht so erwachsen!
                  mit dem Mädchen mit den langen               Die Feier der Kommunion lädt dazu ein, dies immer
                 Haaren, dem kleinen blonden Jun-              wieder zu versuchen. Unserem erwachsenen Glau-

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ben nimmt das zwar die Zweifel nicht ab, aber es             Jesus das Bild mit den Kindern nutzt (Lukas 9,46-48
kann uns einen Ort bieten, der Gottes Gegenwart er-          und 18,15-17), sowie bei Markus in Kapitel 9, Verse
lebbar macht. Das gelingt umso besser, je mehr dies          33 bis 40. In beiden Situationen benehmen sich die
auch ein Ort der erlebten Gemeinschaft ist. Und es           Großen ziemlich „erwachsnisch“. In der ersten, die
nimmt auch ein wenig den Druck raus, der auch die            wir schon kennen, sollen die Kinder die Erwachse-
Jünger so unfreundlich zu Kindern sein ließ. Wenn            nenwelt nicht stören und draußen bleiben. In der
Jesus derjenige ist, der uns alle einlädt, ist es doch       zweiten stellen die Großen eine typische Erwachse-
vor allem seine Sache, sich um seine Gäste zu küm-           nenfrage: „Wer ist der Größte?“ Sie meinen es dabei
mern. Es ist gar nicht unsere Aufgabe, uns um die            sehr ernst, und es ist ein Irrglaube, anzunehmen,
Würdigkeit der anderen Gäste schwere Gedanken zu             dass durch die klaren Antworten von Jesus heute
machen. Feiern wir die Gegenwart Gottes so, dass             alle Großen diese Botschaft des „Kindseins“ Gottes
wir einladend sind, unser Leben mit anderen teilen.          verstanden haben.
Mit denen, die immer kommen, genauso wie mit                 Jesus nahm damals ein Kind und stellte es in die
denen, die sich nur ab und an mal sehen lassen.              Mitte der Jünger, die sich gerade so ausführlich mit
Es sind zwei Stellen im Lukasevangelium, in denen            dem „Groß sein“ befasst hatten. „Ihr wollt also die

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 Ersten sein?“, fragt er sie. „Ich sag euch was: Wenn        Segnen
 ihr die Ersten sein wollt, müsst ihr Letzter werden,        Segnen kann jeder. Am Ende segnen die Kinder die
 ihr müsst nicht herrschen wollen, sondern dienen.           Eltern und Begleiter. Sie lassen sich dafür ein schö-
 Glaube ist nicht für die Obersten, sondern für die          nes Zeichen einfallen (Kreuz auf die Stirn, Wasser
 Untersten, nicht für die Großen, sondern für die            als Tauferinnerung, Hand auf die Schulter) und
 Kleinen. Schaut euch dieses Kind an: Im Herzen              sprechen dabei einen selbst formulierten Segens-
 Gottes hat es einen besonderen Platz. Und wer von           spruch.
 euch dieses Kind aufnimmt, der nimmt mich auf!“
 Das Bild bietet einen schönen Einstieg zu diesem            Gemeinschaft
 Thema und damit in die Erstkommunionvorberei-               Wie auf dem Bild werden Trauben, Brot, Wasser
 tung, sowohl für die Kinder wie für die Erwachse-           und Traubensaft in die Mitte gestellt und miteinan-
 nen. Dazu einige Vorschläge der praktischen Arbeit          der geteilt. Wie schmeckt das? Mit wem teile ich?
 mit diesem Motiv.                                           Große und Kleine teilen alle miteinander.

                                                             Beten und Singen
 Wie man mit dem Motiv arbeiten kann
                                                             Im Kreis gemeinsam beten und
 Kleben                                                      singen, Kerzen anzünden und
 Die Kinder können Bilder von sich mitbringen und            dabei sagen, was die Kleinen
 mit auf das Plakat kleben, dann kann die Gemeinde           den Großen und die Großen
 sehen, wer zur Erstkommunion geht. Das ist schön            den Kleinen wünschen.
 und vielerorts auch üblich. Überraschender ist es,
 wenn auch die Eltern und Begleiter einschließlich           Das Bild zeigt mehr, als es
 der Seelsorgerinnen und Seelsorger Kinderbilder             auf den ersten Blick scheint.
 von sich selbst mitbringen und mit auf das Bild             Besonders in der Kommunion,
 kleben. Und damit zeigen: Wir wollen werden wie             der Gemeinschaft Gottes mit uns
 die Kinder.                                                 Menschen, sind wir alle Kinder Gottes.
                                                             Wir dürfen so sein, wie wir sind, und darauf ver-
 Lesen                                                       trauen, dass wir diesen besonderen Platz im Herzen
 Einfach die Bibelstellen                                    Gottes haben.
 nehmen und dabei                                            Und die Vögel in den Bäumen? Sie sind das Symbol
 folgende Fragen                                             dafür, dass wir uns – wie die Kinder – keine Sorgen
 bearbeiten. Dabei                                           machen müssen. Denn Gott führt uns zusammen
 können sich Kinder                                          und nimmt uns unter seine Fittiche wie die Henne
 und Erwachsene                                              ihre Küken.
 aufteilen, es geht aber
 auch gemeinsam:
 Lukas 18,15-17
 Fragen für die Kinder: Wieso wollen die Jünger die
 Kinder nicht zu Jesus lassen? Wie stellt ihr euch das
 Reich Gottes vor? Was können wir Kinder besser als
 Erwachsene?                                                                     AUTOR
 Lukas 9,46-48                                                                   GUIDO ERBRICH
                                                                                 Theologe, Erwachsenenbildner, Leiter
 Fragen für die Eltern: Wie wichtig ist für uns, dass                            des Roncalli-Hauses in Magdeburg,
 alles perfekt ist?                                                              Buchautor
 Glauben die einen besser als die anderen?
 Brauchen wir einen Vergleich, wer von uns besser
 ist?
 Wo „nerven“ unsere Kinder? Wo können wir was
 von ihnen lernen?

 Spielen
 In mehreren Gruppen werden die Bibelstellen                                     ILLUSTRATORIN
          gespielt. Variationen sind dabei denkbar:                              BARBARA NASCIMBENI
                                                                                 Das diesjährige Erstkommunionmotiv
             Reizvoll ist es, die Geschichte heute in                            wurde gestaltet von Barbara Nascimbe-
               unserer Gemeinde spielen zu lassen.                               ni, freie lllustratorin, Hamburg und
                Bei einem Gottesdienst kann das                                  Toulouse/Frankreich.
                  Spiel dann der Gemeinde gezeigt                                www.barbaranascimbeni.com

                  werden.

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EINFÜHRUNG

Die Bibelstelle: Jesus segnet die Kinder
Jesus war mit seinen Jüngern und Jüngerinnen auf       schickt ihr die Kleinen zurück? Lasst die Kinder zu
dem Weg nach Jerusalem. Viele Menschen hatten          mir kommen und verbietet es ihnen nicht! Denn
davon gehört. So brachten ihm Mütter                     ihnen steht das Reich Gottes offen.“ Weiter sagte
und Väter ihre Kinder. Jesus sollte                          Jesus zu den Jüngern: „Wahrlich, ich sage
ihnen die Hände auflegen, sie segnen                            euch: Wenn ihr Gott nicht vertraut wie die
und für sie beten. Die Jünger aber                               Kinder, werdet            ihr seine Liebe
ärgerten sich darüber. Sie schimpften                            und seinen                 Segen nicht
mit den Eltern und wollten sie mit                               erfahren.“                  Darauf schob
ihren Kindern wegschicken. Sie dach-                             Jesus die                   Jünger beiseite
ten, Jesus hätte Wichtigeres zu tun,                               und                       ging auf die
als sich um die Kinder zu kümmern.                                                            Kinder zu. Er
Als Jesus das sah, fuhr er die                                                                 umarmte
Jünger zornig an                                                                               sie, legte
und sagte:                                                                                      ihnen die
„Warum                                                                                          Hände auf
                                                                                                und segnete
                                                                                                sie.

                                                                                                     (Markusevange-
                                                                                                     lium 10,13-16,
                                                                                                     aus: Reinhard
                                                                                                     Abeln, Yvonne
                                                                                                     Hoppe-Engbring,
                                                                                                     Meine große
                                                                                                     Entdecker-Bibel,
                                                                                                     © 2018 Butzon
                                                                                                     & Bercker, www.
                                                                                                     bube.de)

Kleines Glück ganz groß – wie der Dichter
Erwin Grosche das Thema sieht
Gott macht alles Kleine groß                           Jesus macht uns groß

Die Welt ist groß, so soll es sein                     Jesus macht uns groß.
doch auch die Welt war einmal klein                    Wunderbare Riesen
Genau wie du wächst sie heran                          sind wir
und Gottes Segen hilft ihr dann.                       an seiner Seite.

Denn das, was lebt, verändert sich                     Groß – und doch so verletzbar.
mit Gottes Hilfe sicherlich
denn Gottes Segen ist famos                            Behüte unsere Größe,
und er macht alles Kleine groß.                        egal wie klein wir sind.
                                                       Amen.
Und fühlst du dich mal klitzeklein
hilft Gott dir, wieder groß zu sein
mit seinem Segen grenzenlos
denn Gott macht alles Kleine groß.                                        AUTOR
                                                                          ERWIN GROSCHE
                                                                          bekannter Paderborner Kabarettist und
                                                                          Buchautor. Zahlreiche Veröffentlichun-
                                                                          gen im religionspädagogischen Bereich.
                                                                          www.erwingrosche.de

                                                   7
Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
GEDANKEN ZUR ERSTKOMMUNION

         Plädoyer für eine inklusive
         Erstkommunionkatechese!
                                                                                           von Matthias Winter

   Beispiele, dass gemeinsames                                 diese Haltung das Fachwort der „Subjektorientie-
   religiöses Lernen geht                                      rung“, das in seiner ganzen Dimension weit mehr
   Sven ist neun Jahre alt und weiß genau Bescheid,            an Bedeutung in sich trägt als die Ermöglichung der
   was „Segen“ in der Kirche bedeutet. „Gott sagt              gemeinsamen Teilhabe von Kindern und Jugendli-
   zu mir: ‚Sven, du bist ein toller Junge!‘“, erklärt         chen mit und ohne sonderpädagogische Förderbe-
   er in der Gruppenstunde der Kommunionkinder                 darfe oder Behinderungen an diesen Bildungspro-
   selbstbewusst. Hier kann Sven den anderen Jungen            zessen. Subjektorientierung stellt die notwendige
   und Mädchen vieles zeigen, was er gut kann: zum             Basis aller Bemühungen in unseren Kirchengemein-
   Beispiel andere trösten oder ganz toll singen. In der       den dar, zu Orten inklusiver Seelsorge für alle Men-
   Grundschule ist das nicht immer so. Dort begleitet          schen zu werden. Dabei gilt es zunächst, den Begriff
   ein junger Mann Sven in seinem Schulalltag und              der „Inklusion“ für eine katechetische Praxis näher
   hilft ihm im Klassenraum, sich auf seine Aufgaben           zu betrachten. Dies ist deshalb notwendig, da „In-
   zu konzentrieren, oder aber auch beim Umziehen              klusion“ als gesellschaftliche Wertentscheidung zur
   für den Sportunterricht. Sven weiß, dass er hier für        Zeit an vielen Stellen die öffentliche und politische
   manche Dinge mehr Zeit braucht als andere Kinder,           Diskussion, vor allem im Bildungssektor, bewegt,
   dass es sogar Sachen gibt, die er überhaupt nicht           allerdings der Begriff in der Bandbreite seiner mög-
   versteht. Aber hier in der Gruppenstunde der Kom-           lichen Verständnisweisen nur selten differenziert in
   munionkinder ist das egal.                                  die Auseinandersetzung eingebracht wird.
   Szenenwechsel: Stolz steht Lina am Altar. Seit
   knapp einem Jahr ist die Zehnjährige Messdienerin           Eckpunkte inklusiver Katechese
   in ihrer Kirchengemeinde. Als nach ihrer ersten             Für die Entwicklung einer inklusiv orientierten Ka-
   feierlichen Kommunion in der Gruppe der Kinder              techese mit Kindern zur Vorbereitung auf die Feier
   gefragt wurde, wer denn jetzt bald auch Messdiener          der Eucharistie ist es daher sinnvoll, ausgehend von
   werden möchte, ist Lina gleich aufgesprungen und               der Subjektorientierung, einige Eckpunkte zu
   hat laut vor Freude gejubelt. Das war mitten                       beschreiben:
   im Gottesdienst, und alle haben das gesehen.                         Die Verschiedenheit von Kindern ist Aus-
   Auch ihre Eltern haben sich mit ihr ge-                               gangs- und zugleich auch Zielpunkt aller
   freut und gelacht. Obwohl sie auch Sorgen                             Überlegungen über eine inklusive Kom-
   hatten, ob Lina diese Aufgabe bewältigen                              munionkatechese. Sie ist Ausgangspunkt,
   kann. Denn Lina lebt mit dem Down-Syn-                                weil sich die Jungen und Mädchen in
   drom und geht auf eine Schule für Kinder                            einer Vielzahl von körperlichen, intellektu-
   mit Förderbedarf. Schnell aber fanden sich zwei                  ellen, emotionalen und sozialen Merkmalen
   ältere Messdienerinnen, die die Gruppe der Neu-             unterscheiden und genau dieses persönliche Profil
   linge auf ihren Dienst vorbereiten wollten. Und             ihrer Individualität in die Treffen mitbringen. Die
   ganz selbstverständlich mit Lina. Jetzt übernimmt           Einzigartigkeit der jungen Persönlichkeiten, ihre
   sie im Gottesdienst oft ihre Lieblingsaufgabe. Ganz         Begabungen und Vorlieben, aber auch ihre Begren-
   vorsichtig trägt Lina die brennende Kerze und steht         zungen und Hemmungen wahrzunehmen und sie
   neben dem Pfarrer, wenn er das Evangelium liest.            für das gemeinsame Lernen des Glaubens nutzbar
   Zwei Beispiele, die beide den zentralen Grundsatz           zu machen, wird nun zur Leitidee des katecheti-
   verdeutlichen, der über dem Gelingen der Teilha-            schen Prozesses. Die konkrete Lebenswirklichkeit
   be möglichst vieler Kinder und Jugendlicher an              der Kinder wird zum Anlass genommen, von dort
   Lernprozessen des Glaubens in unseren Kirchen-              ausgehend, die Themen und Inhalte der Katechese
   gemeinden steht: die Sicht auf das jeweils indivi-          zu entwickeln. In der Verschiedenheit aller in der
   duelle Vermögen und Interesse der Einzelnen, auf            Gruppe liegen Chancen für den katechetischen
   ihre eigenen Talente, Wünsche, Ideen, Gefühle und           Weg, sie wird somit auch zum Bezugs- und Ziel-
   Vorstellungen. In der Religionspädagogik steht für          punkt der Katechese.

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Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
GEDANKEN ZUR ERSTKOMMUNION

Gemeinsames religiöses Lernen des Glaubens durch            Katechese-Praxis in ihren Pfarreien und Gemeinden
die und mit der Verschiedenheit der Jungen und              bieten will. Die Fragen-Box „Glauben-Lernen für
Mädchen darf nicht mit einer einfachen „Gleich-             alle“ steht im konzeptionellen Bezug zum soge-
macherei“ verwechselt werden. Gerade in einer               nannten Index für Inklusion, der sich mittlerweile
inklusiv orientierten Kommunionkatechese bedarf             in verschiedenen Zusammenhängen des Bildungs-
es der inneren und manchmal sogar äußeren Diffe-            und Sozialsektors bewährt hat. 150 Fragekarten,
renzierung der Gruppe. Für das gemeinsame Thema             aufgefächert in drei Bereiche mit unterschiedlichen
braucht es unterschiedliche methodische Zugänge             Themenfeldern, regen die katechetisch Handeln-
für die einzelnen Kinder, mehr oder weniger Zeit            den zur Reflexion der eigenen Wertentscheidungen
für die Aufgabenbearbeitung. Es benötigt Dinge, die         und Haltungen im Umgang mit Verschiedenheit
in sozialen Lernformen getan werden können, aber            an. Sie bieten Anregungen, die bei Entwicklungs-
auch Möglichkeiten für die einzelnen Kinder, sich             und Veränderungsprozessen zu einer inklusiven
zurückzuziehen. Auch können sich die Lerne-                        katechetischen Praxis und zum Aufbau
benen der Jungen und Mädchen voneinander                             förderlicher Rahmenstrukturen in Pfarrei
unterscheiden. So gibt es in der Begegnung                            und Gemeinde hilfreich sein können.
mit dem Thema Kinder, deren religiöses                                 Ergänzt wird die Fragensammlung durch
Lernen vorwiegend handlungsorientiert                                 ein Beiheft im gleichen Format, das eine
oder reaktiv verhaltend stattfindet, und                              kleine Methodensammlung zur Arbeit mit
andere, die eine eher kognitive Auseinander-                        den Fragekarten sowie ein Glossar einiger
setzung mit dem Inhalt wählen. Das didakti-                      Begriffe in Leichter Sprache enthält. Die darge-
sche Prinzip der „Elementarisierung“ leitet hier die        stellten Methoden bieten sowohl Möglichkeiten für
Planung der Katechese: Was ist das Wesentliche des          einen ersten Einstieg in die Auseinandersetzung in
Themas in der konkreten Situation der Jungen und            Katechese-Teams und Gruppen wie auch komplexe-
Mädchen? Welche inhaltlichen Bezüge lassen sich             re Formate, die nach dem Kennenlernen der Fragen
zu ihren unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten             und ihrer Bezugsthemenfelder bei der Bewältigung
entdecken? Und religionspädagogisch hinterfragt:            konkreter Herausforderungen aus der eigenen
Welche Bedeutung hat der theologische „Kern“ der            Praxis dienen können. Die Leichte Sprache stellt
Katechese, die Wahrheit, für die kindgerechte Kon-          darüber hinaus einen konsequenten Bezugspunkt
struktion von Sinn in ihrer gegenwärtigen Lebenssi-         des gesamten Materials dar. Erste Erfahrungen aus
tuation?                                                    der Praxis von Katechese-Teams im Umgang mit
                                                            den „Fragen zum Glauben-Lernen“ zeigen, dass ins-
Einheit in Verschiedenheit                                  besondere aus den „leichten“ Formulierungen ganz
Häufig sehen sich Kommunionkatechese-Teams in               eigene Reflexionsansätze für die Gruppen erwach-
den Pfarreien und Gemeinden, die sich ja im We-             sen können.
sentlichen aus freiwillig engagierten Personen und          Die „Fragen zum Glauben-Lernen“ können selbst-
hauptberuflichen Begleiterinnen und Begleitern              verständlich kein Patentrezept sein, das alle Heraus-
zusammensetzen, mit der Aufgabe konfrontiert, die           forderungen mit Verschiedenheit in der Kommuni-
Verschiedenheit der Jungen und Mädchen mit dem              onkatechese auf einen Schlag lösen kann. Aber die
konkreten Kurskonzept in der Praxis unter einen             Fragen ermöglichen ein Nachdenken über individu-
Hut bringen zu müssen. Dabei scheint der gesell-            elle Zugänge zu religiöser Bildung, Sensibilität für
schaftlich wahrnehmbare Trend einer wachsenden              gesellschaftliche Vielfalt und flexible Gestaltung
Heterogenität der Kinder eher zu einer problema-            eines gemeinsamen Lernweges von Erwachsenen,
tischen Aufgabe zu werden, als dass die Chancen             Jugendlichen und Kindern in Fragen des Glaubens.
aus der Verschiedenheit für die Katechese nutzbar           So kann der Umgang mit den „Fragen zum Glau-
gemacht werden können. Vor allem die Einbindung             ben-Lernen“ in den Katechese-Teams, -Gruppen
von Jungen und Mädchen mit sozial und emotional             und -Gremien selbst zu einem Lernort des Glaubens
herausfordernden Verhaltensweisen wird von den              werden. Die „Fragen zum Glauben-Lernen“ finden
Beteiligten als eine bisweilen an die Belastungsgren-       Sie unter www.bonifatiuswerk.de/erstkommunion.
zen heranreichende Anforderung erfahren.

„Fragen zum Glauben-Lernen“
Ausgehend von Anfragen zum Umgang mit Ver-                                     AUTOR
schiedenheit von Kindern und Jugendlichen an                                   MATTHIAS WINTER
die Fachreferate in der Hauptabteilung Seelsorge                               Matthias Winter ist Pastoralreferent in
                                                                               der katholischen Kirchengemeinde
im Bischöflichen Generalvikariat Münster, ist im                               St. Ludgerus in Borken-Weseke (Bistum
Herbst 2017 ein Fragenkatalog entwickelt worden,                               Münster).
der interessierten Katechese-Teams eine Hilfestel-                             Kontakt: winter-m@bistum-muenster.de
lung für die Entwicklung einer inklusiv orientierten

                                                        9
Jesus segnet uns - Erstkommunion 2019 - Bonifatiuswerk
GEDANKEN ZUR ERSTKOMMUNION

                                 Achtet die Tiere,
                                 bewahrt die Schöpfung!
                                 Ein Appell an die Erstkommunionkinder und ihre Familien
                                                                                               von TV-Moderator Frank Elstner

                           2017 fand ein großer „Tiere der Bibel“-Tag des Bonifatiuswerkes mit 3.000 Erstkommunionkindern und dem
                           Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, im Karlsruher Zoo statt, den Matthias Micheel und Tobias Aldin-
                           ger vom Bonifatiuswerk organisiert hatten. Dabei ging es besonders auch um die Frage, wie man bedrohte
                           Tierarten schützen und den Klimawandel mildern kann. Dr. Matthias Reinschmidt, der Karlsruher Zoodi-
                           rektor, der diesen Tag überhaupt erst ermöglicht hat, ist ein Freund von TV-Star Frank Elstner, mit dem
                           zusammen er ein tolles Buch über die Schönheit und Bedrohtheit der Schöpfung geschrieben hat. In diesem
                           Zusammenhang möchte Frank Elstner an die Erstkommunionkinder und ihre Familien appellieren, sich
                           für die Artenvielfalt auf unserem Planeten einzusetzen. Denn Gott hat nicht nur uns Menschen gesegnet,
                           sondern alles, was auf der Erde lebt!

                                                                                      TIPP zum Thema
                                                                                   „Schöpfung bewahren“
                                                                                   Frank Elstner, Matthias
                                                                                  Reinschmidt: ArtenSchatz
                                                                                  Unsere abenteuerlichen
                                                                               Reisen zu mutigen Menschen
                                                                                und faszinierenden Tieren
                                                                                   Gütersloher Verlagshaus,
                                                                                       Gütersloh 2017,
                                                                                  ISBN: 978-3-579-08696-5,
                                                                                        19,99 Euro

                                                                                                     AUTOR
  Foto: © Matthias Reinschmidt

                                                                                                     FRANK ELSTNER
                                                                                                     Frank Elstner ist einer der bekanntesten
                                                                                                     TV-Moderatoren. Er ist der Erfinder der
                                                                                                     erfolgreichen Show „Wetten dass?“ und
                                                                                                     vieler weiterer TV-Formate

                                                                             10
GEDANKEN ZUR ERSTKOMMUNION

Liebe Kinder,
heute wende ich mich einmal besonders an euch Kommunionkinder! Denn ihr Kinder seid
die Zukunft unseres Planeten. Ihr seid für mich überhaupt der Motor unseres Lebens! Ihr seid
neugierig, fröhlich, unbefangen, vital – ganz einfach etwas Wunderbares! Ich selber habe fünf
Kinder, und sie sind mein größter Reichtum. Und ihr Kinder liebt natürlich Tiere besonders,
mehr, als mancher Erwachsene es tut. Denn wir denken allzu oft nur an Konsum und Profit.
Ihr aber geht ganz natürlich und zärtlich mit den Tieren um. Und ihr habt deshalb ein ganz,
ganz großes Herz für Eisbären, Kakadus, Orang-Utans, Koalas und Co.

In der Bibel könnt ihr auf fast jeder Seite etwas zu den Tieren lesen! Ganz am Anfang steht
da schon in der Schöpfungsgeschichte, dass Gott uns die Erde und die Tiere anvertraut hat
und dass wir für sie verantwortlich sind. Ich glaube, ein Natur- und Tierfreund zu sein und die
Schöpfung zu bewahren, das passt sehr gut mit der christlichen Lehre zusammen! Im Chris-
tentum gibt es wunderbare Beispiele von großen Naturschützern, etwa von Franz von Assisi,
der auch ein großer Tierfreund war. Genauso wie Papst Franziskus, der sich besonders für den
Erhalt der Regenwälder einsetzt.

An euch Erstkommunionkinder habe ich einen besonderen Wunsch: Bleibt neugierig und
stellt viele, viele Fragen! Bleibt wach und liebt weiterhin diese Welt und die wunderschöne
Natur! Setzt euch für die Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten ein! Ich glaube, dass die
Kirche schon eine ganze Menge zur Erhaltung der Artenvielfalt und für den Klimaschutz tut.
Ihr könnt dabei helfen, dass unsre Welt auch zukünftig lebenswert und liebenswert ist! Dass
Gottes wunderbare Schöpfung so schön und wunderbar bleibt! Jeder und jede von euch kann
dazu etwas beitragen! Auf unseren gemeinsamen Reisen in faszinierende Länder haben Zoodi-
rektor Matthias Reinschmidt und ich ganz oft wunderbare Menschen kennengelernt, die zwar
in mehr als armen Gebieten leben, die manchmal selber gar nicht viel zu essen haben und die
sich trotzdem für den Tier- und Naturschutz einsetzen. Wenn wir die Tiere und Pflanzen als
richtigen „Arten-Schatz“ begreifen und deshalb Arten-Schutz betreiben, dann wird es vielen
Tierarten auf Gottes Welt wieder besser gehen. Und ich freue mich, wenn ich auch euch von
dieser Idee begeistern kann!

An meine eigene Erstkommunion erinnere ich mich übrigens noch ganz genau. Das war im
Jahr 1954. Wir waren gerade in Baden-Baden neu zugezogen, und deshalb war ich schon zwölf
Jahre alt damals. Bei der Erstkommunion in der Stiftskirche überragte ich wegen meines Al-
ters alle anderen um mich herum. Heute ist es ja gar nicht mehr so unüblich, dass auch ältere
Kinder zur Erstkommunion gehen. Damals war es aber noch eine echte Ausnahme.
Euch Kommunionkindern wünsche ich einen wunderbaren Tag der Erstkommunion! Und
vergesst die Tiere und den „ArtenSchatz“ nicht!

Das Wort „ArtenSchatz“ ist entstanden durch einen Versprecher von
mir. Eigentlich ging es in einem Gespräch mit Matthias Reinschmidt
um Artenschutz. Aber durch diesen Versprecher ist ein neues Wort
geprägt worden, das hoffentlich eines Tages im Duden auftaucht.
So hat der Artenschutz immer mit dem ArtenSchatz zu tun, den wir
bewahren müssen.

                                                       11
KATECHETISCHE BAUSTEINE

       Heute schon gesegnet?
       Praktische Tipps zur Umsetzung des Erstkommunionthemas

                                                                                             von Margret Keusgen

 Jesus segnet uns – und wir können in seinem Na-                für ihre Kinder sprechen können, ist das Kreuzzei-
 men segnen! Segnen heißt im Lateinischen „bene-                chen. Immer wieder erlebe ich, dass es schon für
 dicere“, und das bedeutet wörtlich übersetzt „gut              sehr kleine Kinder etwas Besonderes ist, wenn ich
 sprechen“. Gott sagt uns seine Nähe und seinen                 ihnen mit dem Daumen ein Kreuzchen auf die Stirn
 Schutz zu. Egal, was passiert, wir können nicht                zeichne. Ich finde, das passiert viel zu selten, wir
 tiefer fallen als in seine Hände. Das zeigte Jesus, als        können und sollten öfter segnen! Jeder/Jede Getauf-
 die Leute zu ihm kamen und ihn baten, ihre Kinder              te kann das tun, entweder schweigend oder mit
 zu segnen.                                                     einem Segensspruch:
                                                                „Jesus segnet dich!“ „Gott liebt dich, seit es dich
 Das Kreuz – unser Segenszeichen                                gibt!“
 Unser Segenszeichen ist das Kreuz. Wenn                            Es ist ein schönes Ritual, wenn Eltern ihren
 wir uns segnen, stellen wir unser Leben                               Kindern morgens vor dem Verlassen des Hau-
 unter Gottes Zusage – von oben nach                                    ses und abends vor dem Schlafengehen ein
 unten, von links nach rechts – „Im Na-                                 Kreuz auf die Stirn zeichnen.
 men des Vaters und des Sohnes und des
 Heiligen Geistes“. So stehen wir unter                                Erinnerung an die Taufe
 seinem Schutz.                                                        Bei der Eröffnung der Kommunionvorberei-
                                                                      tung in Rommerskirchen bekommen die Ka-
 Bei der Taufe zeichnet zunächst der                                  techetinnen und Katecheten für ihre Gruppe
 Priester oder Diakon dem Täufling ein                                 eine kleine Flasche mit Weihwasser, denn
 Kreuz auf die Stirn, danach tun es die                                 jede Gruppenstunde beginnt mit einem Ri-
 Eltern, Geschwister, Paten und Ver-                                      tual, das an die Taufe erinnert und in der
 wandten und drücken damit aus,                                             ersten Stunde wie folgt eingeführt wird:
 dass dieser Mensch zu Jesus gehö-                                             „Zur Erinnerung an die Taufe können
 ren soll.                                                                        wir uns mit Weihwasser segnen. Das
                                                                                   ist das Wasser, das der Pastor in der
 Oft hören wir in den Tauffeiern                                                   Einführungsmesse gesegnet hat und
 eine Lesung aus dem Buch des                                                     das wir in der Kirche am Eingang
 Propheten Jesaja, in dem Gott                                                   finden. Wir können damit ein Kreuz-
 sagt: „Ich habe dich beim Namen                                                zeichen machen und an Jesus denken.“
 gerufen, du gehörst mir. Ich, der
 Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige                                      Die Katechetin / Der Katechet gießt
 Israels, bin dein Retter“ (Jesaja 43,2-3).                                etwas Weihwasser in eine Schale und
 „Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich                                 bezeichnet sich mit dem Kreuz. Danach
 habe dich eingezeichnet in meine Hän-                                 übt sie/er zunächst „trocken“ das Kreuzzei-
 de“ (Jesaja 49,15-16). Daran erinnern                               chen mit den Kindern. Zum Abschluss dürfen
 wir uns jedes Mal, wenn wir uns segnen.                             die Kinder die Schale herumgeben und sich
 Das vielleicht kürzeste Gebet, das Eltern                           mit dem Weihwasser bekreuzigen. Wenn die

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KATECHETISCHE BAUSTEINE

                                                                                                                                    Fotos: © Anna Keusgen
      Katechetin / der Katechet es für passend hält, sagt            Ein anderes sichtbares Zeichen kann ein selbst ge-
      sie/er bei jedem Kind: „(Name), Gott sagt zu dir: Du           basteltes Segensarmband sein, das Kinder gerne wie
      bist mein geliebtes Kind. Ich freue mich, dass es dich         ein Festivalbändchen tragen. Die Anleitung dazu
      gibt.“                                                         finden Sie unter www.bonifatiuswerk.de/erstkom-
                                                                     munion.
      Beim Betreten einer Kirche lädt das Weihwasser-
      becken uns dazu ein, ein Kreuzzeichen zu machen                Segnen, gut sprechen, kann eine Grundhaltung
      und daran zu denken, dass wir getauft und von                  werden. Wir alle kennen: „schlecht sprechen“. Stän-
      Jesus gesegnet sind. Aus der Kirche können wir                 dig werden Menschen, ihr Aussehen, ihr Verhalten
      in einer mitgebrachten Flasche oder einem Krug                 bewertet, und zwar nicht unbedingt immer positiv.
      Weihwasser mit nach Hause nehmen. Fragen Sie die               „Schlecht sprechen“ ist modern und sehr verbreitet.
      Küsterin, den Küster! FrüherTitel
                                   war es in den meisten             Lateinisch heißt dies „maledicere“.
      katholischen Familien Brauch, Weihwasser im Haus               Gott ist anders, er segnet uns, und wir können es
      zu haben. Es wurde in kleine Weihwasserbecken                  machen wie er. Probieren Sie es einmal   aus. Spre-
                                                                                                            Komponist:
      gefüllt; morgens, abends oder vor dem Verlassen des            chen Sie im Geiste einmal gut über die Menschen
      Hauses segnete man sich damit.                                 um Sie herum, und staunen Sie, welche Erfahrun-
                                                                     gen Sie machen werden!
                                                   Komponist:
      Benedicere – maledicere
      Eine andere Form des Kreuzzeichens finden wir                  Mit einem irischen Segensgebet wünsche ich Ihnen
      in der heiligen Messe vor der Verkündigung des                 und euch eine gute Zeit der Kommunionvorberei-
      Evangeliums. Wir bezeichnen uns mit drei kleinen               tung:
      Kreuzen, zunächst auf der Stirn, dann auf dem
      Mund und zuletzt auf der Brust, auf der Höhe des               Beim ersten Licht der Sonne – sei gesegnet.
      Herzens. Dazu können wir beten oder singen: „+ Ich             Wenn der lange Tag vorüber ist – sei gesegnet.
      denke an dich, + ich rede von dir, + ich liebe dich,           Dein Lächeln und deine Tränen – sie seien gesegnet.
      Herr, du sprichst zu mir!“                                     Jeder Tag deines Lebens – sei gesegnet.
                                                                     (aus: Irische Segenswünsche für jeden Anlass, Ben-
                                                                     no-Verlag)

                                                                                         AUTORIN
ä Ï Ï. Ï Ï Ï. ä Ïj Ï. JÏ Ï Ï Ï Ïj ÏjÏ ú                                                  MARGRET KEUSGEN
                                                                                          Gemeindereferentin, Religionspädago-
                                                                                          gin, Erstkommunionvorbereitungskreis
 ich re          de      von    Dir,        ich    lie     be   Dich.    Herr Du     sprichst         zu mir.
                                                                                          Köln-Rommerskirchen
  ÏJ Ï Ï Ï Ïj ÏjÏ ú
 be    Dich.   Herr Du    sprichst     zu   mir.
                                                                            Download
                                                                            Eine vollständig ausgearbeitete Kommunionstunde unter
      nach einem Liedruf von Franz Kett (RPP, 1996, 1, S. 59)               www.bonifatiuswerk.de/erstkommunion/downloads

                                                                13
KATECHETISCHE BAUSTEINE
                                                                        Staunend leben wie K
                                                                                            inde
                                                                                                r
                                                                                       Jesus sagt:
                                                                            „Menschen, die wie Kinder sind,

       „Gebetswürfel“                                                    gehört das Reich Gottes.“ Von Kindern
                                                                       können auch die Großen viel lernen. Denn
                                                                         Kinder sind neugierig und spontan. Sie
                                                                       haben Freude, die Welt zu entdecken und
 Basteltipp von Heidi Rose                                              über die vielen kleinen Wunder zu stau-
                                                                       nen. Kinder lassen sich gerne beschenken
                                                                        und freuen sich darüber. Auch Gott will
                                                                            seine Liebe an uns verschenken.
                                                                                       Heidi Rose
 Mit diesem selbst gebastelten Gebetswürfel geht das
 Beten ganz spielerisch.
 Das Bonifatiuswerk bietet dazu für Ihren Kommuni-
 onkurs eine Bastelanleitung zum kostenlosen Down-
 load.

 So wird’s gemacht:
 Vorlage in der gewünschten Größe auf Tonkarton oder festerem Papier ausdrucken und ausschneiden. Oder
 Vorlage auf Normalpapier ausdrucken und auf Tonkarton oder Pappe aufkleben. Mithilfe eines Lineals und
 einer Schere vorsichtig alle gestrichelten Linien nachziehen und falten. Die Laschen mit Klebstoff bestrei-
 chen und den Würfel zusammenkleben, sodass die Laschen nicht mehr sichtbar sind.

     Die Welt veränd
                    ern
               Viele kleine Leute
            an vielen kleinen Orten,
         die viele kleine Schritte tun,
         können das Gesicht der Welt
                   verändern.
     Dieser Spruch will uns Mut machen:
    Jeder kann etwas tun, damit die Welt
         ein wenig freundlicher wird,
        damit das Reich Gottes bereits
          hier auf Erden wächst und
         alle Menschen Gottes Segen
                spüren können.
                  Heidi Rose

                                           DOWNLOAD
                          www.bonifatiuswerk.de/erstkommunion/downloads

                                                     14
KATECHETISCHE BAUSTEINE

                                           Ein bunter Regenbogen am Himmel

                                             ist ein Gruß von dir, guter Gott:

                                               Du liebst und segnest uns.

                                           Du schenkst uns deine Freundschaft.

                                            Du möchtest, dass wir in Frieden

                                                   miteinander leben.

                                                  Hilf uns dazu! Amen.

                    Jesus,
                                                      Lieber Jesus,                  Guter Jesus, du rufst
           du bist wie das Wasser,
                                                   bitte sei Tag für Tag              uns an deinen Tisch.
          das unseren Durst löscht.
                                                  wie ein bester Freund            Lass uns deine Einladung
            Du bist wie das Licht,
           das unser Leben erhellt.                 an unserer Seite.            annehmen und dein Gast sein.

            Du bist wie das Brot,             Begleite uns auf allen Wegen       Hilf uns, auf dich zu vertrauen
             das uns satt macht.           und schenk uns deinen guten Segen.     und dir unsere Freundschaft
     Danke, dass du uns immer nahe bist.                                              zu schenken. Amen.
                                                          Amen.
                   Amen.

                                                      Lieber Jesus,

                                                     du kennst uns,

                                                      du liebst uns,

                                                     du segnest uns,

                                                  du bist unser Freund.

                                                   Das ist wunderbar!

                                                         Amen.

                                                       Lieber Gott,

                                                wir sind von dir gesegnet.

                                                Lass auch uns zum Segen

                                                   für andere werden

                                                  und sie spüren lassen,

                                            wie sehr du uns Menschen liebst.

                                                          Amen.

Gebete: Heidi Rose. Mit freundlicher Genehmigung durch den Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer.

                                                            15
KATECHETISCHE BAUSTEINE

 Von Jesus berührt
       Mottolied

                                    Von JesusText:berührt
                                                   Markus Ehrhardt / Musik: Reinhard Horn
                                         Text: Markus Ehrhardt / Musik: Reinhard Horn
                                    Von Jesus berührt
                                    Von Jesus berührt
                                         Text: Markus Ehrhardt / Musik: Reinhard Horn                                     q = 102

    ## 4
       Refrain         D                F©‹7              H‹7                                     G            E‹7

       4 œ œD œ œ F©‹7
  & Refrain                            œ œ œ H‹7                      j   ‰    Œ                   œ      œ      œ       œ
                                         Text: Markus Ehrhardt / Musik: Reinhard Horn
                                                                                                                              œ
                                                                                                                           q = 102
                                                           œ œ œ                      œ G
    ## 4 Von Je - sus be- rührt und ge - se- gnet. j ‰ Œ Wir sind ihm heu
                                                                                                                E‹7
                                                                                                                           q = 102

       4 œ œD œ œ F©‹7
  & #Refrain                           œ œ œ H‹7                                                   œ      œ      œ - teœ beœ -
       4A                                                  œ   œ œ F©‹7               œ
                                                                                                   G            E‹7
     #
  & # 4 Von                     œ      œ                              j   ‰    Œ                   œ      œ heu  œ - teœ beœ -
            œ        œ     œ                  œ     œ      œ   œ     œ                œ
                           F©7/A©                    H‹7                                               G
           j                                                                                       2                 œ œ 44
  & # œAVon œ Je ‰- sus      Œ œ œ                            œ œ œ œ
                     Je - sus   be - rührt und      ge - se  - gnet.                  Wir        sind   ihm

                                                      œ- se- gnet. F©‹7               Wir œ sind œ
                                                                                                   4   Gihm œ heu - te be -
    ## gegj - net.
                           F©7/A©
                                be - rührt und ge    H‹7
                                                                                 dass uns 2 sei                                 4
  & # œA œ ‰ F©7/A©          Œ Und     œ œ œ
                                             wir     ha - ben
                                                     H‹7      œ     œ
                                                                   ge
                                                                          œ
                                                                      - spürt,
                                                                         F©‹7
                                                                                   œ œ             4   œ     œ
                                                                                                       G - ne Lie    œ    œ
                                                                                                                       - be
                                                                                                                                4
           j                                                                                       2                            4
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         œ
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                                                              A7(“4)œ     œ        œ               4
                                                                                            œ Œ œ œŒ
                                                                                            D                 Stropheœ    œ     4
     #
  & 4gegœA- net.                     œUnd wirE‹7
              - net.                  Und    wir     ha      ben   ge   spürt,   dass   uns           sei    ne    Lie    be
                                                 œ ha œ- ben
                                                          -           -                                   -            -
                                                                          œ œdass uns
                                                                 œ ge- spürt,              œD                      Lie œ
                                                                                                                       - be œ
    ## 4führt:
                                                              A7(“4)                                  sei - neStrophe

  & # 4 œA Œ Œ Wir                   œ sind      œ von
                                               E‹7
                                                        œ A7(“4) œ        œ    œ œD Œ ŒStropheœ œ
                                                                Je - sus be - rührt!                               1. Im - mer

       4 œ Œ ŒA œ
  & ## 4Gführt:                                  œ Dvon œ
                                                        j        œ        œ    œ
                                                                                      H‹7
                                                                                           œ
                                                                                                     Œ E‹7(b9)Œ 1. Im - mer
                                                                                                                       œ œ
  & # œGführt:œ œ œ œA Wir                                        ‰   Œ
                                    Wir        sind             Je   - sus     be  - rührt!
                                     œ œ sind          œ
                                                 œ Dvon œ Je - sus œbe - H‹7           œ œ œ œ E‹7(b9)          œ 1. Imœ -œmerœ
    ## wie - der lädt er Men - schen ein zu komj -men ‰ Œ und erœ- mahnt die an dren: Hin - dert sie
                                                                                       rührt!                      ™
  & # œG œ œ œ œA œ œ œ œD œ                                                 œ   œ     œ
                                                                                      H‹7
                                                                                                œ    œ    œ     œ™ œ œ œ
                                                                                                              E‹7(b9)

  & ## wie                                              j         ‰ Œ Gundesere-gmahnt
         œ œŒ œ œŒ          œ        œ           œ     œ
                                            œœ œ œ œ œ œ œ œ œ j œ œ ‰bœ edHin
                                                                                      nAet dieseanindren:
                                                                                                                œe™-u dert
                                                                                                                       œ œ sieœ
          D                                F©‹7                   G(„ˆˆ9)
     #                                                                                                          Œ
             - der lädt er Men  - schen    ein zu    kom  -men
  & wie  œD - der lädt er Menœ- schen œ ein                                 œ œ- mahnt    œA dieœan dren: Hin - tdert  eœt œsie
    ## nicht!
                                           F©‹7zu kom-men G(„ˆˆ9) und er

                                                                    œ œ œ œAj bin
                                                                                         Gott hat mich lieb.
  & # œD Œ Œ œ œ F©‹7         Ihm    ge  -   œ œ œ œ G(„ˆˆ9)
                                             nü - gen  nicht  die  Stol -  zen  und     Ich
                                                                                       From
                                                                                                   œ
                                                                                                    nicht ‰allein.
                                                                                               - men:           Œ Erœ ruft   œ
  & ## nicht!     Œ Œ Ihm                    œ - gen
                                      œ -G‹/B¨     œ nicht
                                                         œ die œ Stol
                                                                    œ - zen œA7(“4)
                                                                                          Ichj            ‰ Œ Erœ ruft
                                                                                                bin beschützt.
         œ                     œ                                                  œ       œ        œ                         œ
        G/H
     #
                                                                                      Ich    bin  angenommen.
                                                                                      SegenŒsein bedeutet   Ó
                                     ge      nü                                 und    From    - men:
  & nicht!
         œ œ œ Ihm œge -G‹/B¨               œnü - genœnicht œdie Stolœ - zenA7(“4)
                                                                                 œ From
                                                                                                                   …

    ## Ar - me, Schwa - che, Klei - ne in sein Licht.Ich kannŒ freundlich
        G/H                                                                     und         Ich- men:
                                                                                                 kann helfen.           Er ruft

  & # G/H                                   œ        œ        œ       œ          œ                          Ó   sein.
         œ œ œ œ
                                         G‹/B¨                                A7(“4)
     #
                                                                                             Ich  kann  teilen.
  & Arœ - me,                               œ - neœ inœ sein          œ          œ             Œ Liebe weiterschenken.
                                                                                                            Ó
                   œ      œ        œ
                                                                            Ich kann Gottes
                        Schwa - che,       Klei                                Licht.
         Refrain:                                                                               Heidi Rose
           Von -Jesus
           Ar      me,berührt und- gesegnet.
                          Schwa     che,   Klei - ne            in 2. Strophe:
                                                                       sein     Licht.
           Wir sind ihm heute begegnet.                         16 Und er bleibt uns nah auf wunderbare Weise,
           Und  wir haben gespürt,
           Refrain:                                                wir begegnen ihm im Brot und im Wein.
## gegVon j - net. Je ‰- susŒ be- rührt                  œ     œ                         2 seiihm- ne heuLieœ- -tebeœ be 4-
 & œA œ                                                                 œ
                                                    œ A7(“4) F©‹7 œ Dœ 4 œG œStrophe                                        4
                                             und ge - se - gnet.
                                                                    - spürt, dassWiruns sind
                                       œ œE‹7 H‹7
                                      Und wir       ha - ben     ge

   ### gegj - net. ‰ Œ Und wir ha - ben
                             F©7/A©

                                                            œ œ œ œ œ 4Œ Œ œ œ 44
                                                                 ge - spürt, dass uns 2 sei - ne Lie - be
              A                                                                         KATECHETISCHE BAUSTEINE
 &      # 4œ œ œ Œ Œ œœ œ
 & 4A                                           œ
                                               E‹7 œ œ A7(“4) œ œ œ œD                          œ œStropheœ œ
    ## 4gegführt:      Œ      Œ                                                               Œ        Œ
 & 4A         œ                      œ          œ
                - net.                Und wir       ha - ben ge - spürt, dass uns              sei - ne Lie - be
                                                       œ A7(“4)
                                                              œ œ œ H‹7œD                              Stropheœ
                                    Wir       sind    von     Je - sus be - rührt!                         1. Im - mer
                                                                                                                         œ
    ### 4führt: Œ Œ Wir sind von Je - sus be - rührt! Œ E‹7(b9)
                                               E‹7
            G                  A                     D

 &      # 4   œ                      œ          œ      j        ‰   Œ                                  Œ
 & œG œ œ œ œA œ œ œ œDœ œ œ œ œ œœ H‹7
                                                                                                           1. Im - mer

                                                                                    œœ œ œ œ E‹7(b9)     œ ™ œ œ œœ
     ## wieführt:                                      j -men Je‰ - Œ susundbeer-- mahnt
 & œG œ œ œ œA œ œ œ œD œ
                                    Wir       sind    von                           rührt!                 1. Im - mer

                                                                          œ œ H‹7   œA œ œ œ E‹7(b9)     œ™ œ œ œ
               - der lädt er Men - schen   ein zu kom                                    die an dren: Hin - dert sie

     ### wie - der lädt er Men - schen ein zu komj -men ‰ Œ und er- mahnt die an dren: Hin - dert sie
            D                              F©‹7                G(„ˆˆ9)

 & # œD œŒ œ œŒ œ œ œ F©‹7
 &                                          œœ œ œ œ œ œ œ G(„ˆˆ9)œ œœ œ œœAj œœ œ ‰œ Œœ ™ œœœ œœ
      ## nicht!     Œ     Œ                                                            j - men: ‰ Œ Er ruft
 & œD                            œ œ F©‹7    œ    œ     œ    œ    œ      œ
           wie - der lädt er Men - schen ein zu kom-men                  und er - mahnt die an dren: Hin - dert sie
                                                                               œ      œ     œ                      œ œ
                                Ihm ge - nü - gen nicht die Stol - zen und From

      ### nicht! Œ Œ Ihm ge - nü - gen nicht die Stol - zen und Fromj - men: ‰ Œ Er ruft
                                                               G(„ˆˆ9)                A
          G/H                            G‹/B¨                             A7(“4)

 & # G/H
 &          œ                    œ œ G‹/B¨  œœ œ œ œ œœ œ œ œ œ Œ œ Ó                                              œ œ
            œ œ œ œ                                                œ A7(“4)   œ
       ## nicht!
 & G/H                                      œ œ œ œ A7(“4)                               Œ            Ó
                                Ihm ge - nü - gen nicht die Stol - zen und From- men:                             Er ruft

            œ œ œ œ G‹/B¨                                                     œ
           Ar - me, Schwa - che,           Klei - ne       in     sein      Licht.

       ## Ar - me, Schwa - che, Klei - ne in sein Licht.
 & Refrain:                                                                              Œ            Ó
                                    œ œ œ œ 2. Strophe:
            œ Jesusœberührtœund gesegnet.
           Von
                                                                   œ          œ
          Wir sind ihm heute begegnet.                           Und er bleibt uns nah auf wunderbare Weise,
          Ar
          Und  -wirme,
                    habenSchwa     - che,
                            gespürt,           Klei - ne     in wir sein
                                                                     begegnenLicht.
                                                                                  ihm im Brot und im Wein.
          Refrain:
          dass  uns seine
          Von Jesus         Liebe
                      berührt     führt:
                                und gesegnet.                    so Strophe:
                                                                 2. will er ganz gegenwärtig und doch leise
          Wir
          Wir sind
              sind von
                    ihm Jesus
                         heuteberührt!
                                 begegnet.                       immer
                                                                 Und er wieder    berühr’n
                                                                          bleibt uns nah aufund nahe sein. Weise,
                                                                                              wunderbare
          Und   wir
          Refrain:  haben   gespürt,                             wir begegnen     ihm im  Brot und im Wein.
          1. Strophe:
          dass  uns seine   Liebe führt:                         3. Strophe:
                                                                 so will er ganz  gegenwärtig   und  doch leise
          Von   Jesus berührt   und gesegnet.                    2. Strophe:
2. StropheImmer
          Wir
          Wir sind
              sind
                   wieder
                    von
                    ihm  Jesus
                         heute
                                er Menschen ein zu kommen 3. Strophe
                           lädt berührt!
                                 begegnet.
                                                                 Seine
                                                                 immer
                                                                 Und  er
                                                                        Nähe,
                                                                         wiedersieberühr’n
                                                                          bleibt
                                                                                   kann heilen
                                                                                 uns nah    und
                                                                                          auf
                                                                                                und
                                                                                                naheverwandeln,
                                                                                                      sein. Weise,
                                                                                              wunderbare
          und ermahnt die andren: Hinder sie nicht!              seine Liebe will uns streicheln und verzeih’n,
Und er bleibt
          Ihm
          1.     unshaben
          Und genügen
                wir
             Strophe: nahnicht
                            auf  wunderbare
                                 die Stolzen undWeise,
                            gespürt,               Frommen:  Seine
                                                                 wir
                                                                 seinNähe,
                                                                     begegnensie kann
                                                                      Vertrauen
                                                                 3. Strophe:
                                                                                  ihm imheilen
                                                                                   weckt  BrotMut
                                                                                         den     und
                                                                                               und im verwandeln,
                                                                                                  und  Wein.
                                                                                                       treibt zum Handeln
          dass
          Er    uns
             ruft    seine
                  Arme,     Liebe
                         Schwache,führt:
                                      Kleine in sein Licht.      so will er ganz  gegenwärtig   und  doch  leise
wir begegnen
          Immer  ihm   imJesus
                   wieder   Brotberührt!
                           lädt erund auch im Wein.
                                   Menschen    ein zu kommen     und
                                                             seine    sie
                                                                    Liebe
                                                                 Seine    lädt auch  uns
                                                                            will berühr’n
                                                                        Nähe,  sie       ihm  nachzufolgen
                                                                                  uns streicheln
                                                                                   kann  heilen und und       ein!
                                                                                                         verzeihn,
                                                                                                    verwandeln,
          Wir sind  von                                          immer   wieder             und nahe  sein.
          und ermahnt die andren: Hinder sie nicht!              seine Liebe will uns streicheln und verzeih’n,
So will er1.
           ganz
          Ihm     gegenwärtig
                genügen
             Strophe:     nicht dieund   doch
                                     Stolzen undleise
                                                   Frommen:  seinsein
                                                                   Vertrauen
                                                                      Vertrauenweckt     denMut
                                                                                   weckt den   Mutund
                                                                                                    und   treibt
                                                                                                       treibt  zumzum Handeln
                                                                                                                   Handeln
                                                                 3. Strophe:
          Er ruft Arme,  Schwache,    Kleine in sein Licht.      und  sie lädt auch  uns ihm  nachzufolgen    ein!
immer wieder
          Immeruns     berührn
                   wieder          und naheein
                           lädt er Menschen     sein.
                                                   zu kommen undSeine
                                                                   sie lädt
                                                                        Nähe,auch   unsheilen
                                                                               sie kann   ihm nachzufolgen
                                                                                                und verwandeln,  ein!
          und ermahnt die andren: Hinder sie nicht!              seine Liebe will uns streicheln und verzeih’n,
          Ihm genügen nicht die Stolzen und Frommen:             sein Vertrauen weckt den Mut und treibt zum Handeln
          Er ruft Arme, Schwache, Kleine in sein Licht.          und sie lädt auch uns ihm nachzufolgen ein!
                               © 2017 KONTAKTE Musikverlag • www.kontakte-musikverlag.de

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                      LIEDAUTOR                                                       LIEDAUTOR
                      REINHARD HORN                                                   MARKUS EHRHARDT
                      bekannter Kinderliedermacher und                                Religionspädagoge, Autor und Lieder-
                      Autor, www.reinhardhorn.de                                      macher, www.liederwerkstatt.de

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INTERVIEW

       „Es muss den Moment geben,
       wo der Groschen fällt“
       Erstkommunion-Interview mit KiKA-Star Juri Tetzlaff

                                                                                       von Matthias Micheel

 Eine ganze Generation von Kindern und jungen               Wie erzählst du deinen Kindern von Gott?
 Erwachsenen kennt sein Gesicht – und mittlerwei-                    Besonders meine             Großmutter
 le auch der Rest der Nation: Juri Tetzlaff ist seit                   konnte                    viele Gleichnis-
 der ersten Sendung des Kinderkanals (KiKA) als                                                  se und Ge-
 Moderator mit dabei und so etwas wie das Aus-                                                   schichten der
 hängeschild des Senders. Für das Bonifatiuswerk                                               Bibel auswendig
 moderierte er im Karlsruher Zoo einen bunten                                              und hat sie mir als
 „Tiere der Bibel“-Tag mit über 3.000 Kin-                                           Kind erzählt. Ich habe
 dern. Juri ist aber nicht nur ein cooler                                        wunderschöne Erinnerungen
 und sympathischer Typ, er ist auch                                           daran. Mit Kakaotasse und Mar-
 jemand, dem sein Glaube be-                                                meladenbrot saß ich auf ihrem
 sonders wichtig ist.                                                      Schoß, und sie konnte das unheim-
                                                                          lich packend und anschaulich rüber-
 Juri, was be-                                                           bringen. Ich habe jetzt selber zwei
 deutet dir der                                                         kleine Töchter und versuche natürlich,
 christliche                                                           sie an den Glauben heranzuführen. So
                                                                     fesselnd wie bei meiner Oma würde ich
 Glaube?
                                                                   mir das wünschen. Aber es ist heute gar
 Der Glaube
                                                                 nicht so einfach. Ich möchte nicht ein Bild
 ist mir sehr
                                                              von Gott als altem Mann mit Bart vermitteln.
 wichtig. Ich
                                                             Gott ist für mich derjenige, der nur Gutes will
 bin in einem
                                                            und der will, dass ich selber Gutes tue. Darauf
 religiösen
                                                            kommt es an.
 Elternhaus aufgewach-
 sen. Glaube hat bei uns
 immer eine große Rolle gespielt; wir                         Und Jesus …?
 haben völlig selbstverständlich gemeinsam                    Ich finde, Jesus war eine faszinierende Persön-
 vor dem Essen und Schlafengehen gebetet.                     lichkeit. Er hat unglaublich viel bewegt, er hat
 Und diese Gebete waren für mich ein rich-                    viel verändert, und er hat dem Glauben an Gott
 tiger Dialog mit Gott, sie hatten überhaupt                  ein sehr menschliches Gesicht gegeben. Er hat
 nichts Schablonenhaftes. Wir haben einfach                    uns Gleichnisse erzählt, die uns auch heute noch
 Danke gesagt für das, was passiert ist, oder                  helfen können, uns im Leben zurechtzufin-
 erzählt, was vielleicht nicht so gut war oder                 den. Jesus hatte etwas ganz Besonderes, er war
 wo wir traurig waren. Der Glaube gibt mir                     unglaublich charismatisch und hat die Weltge-
 auch heute noch Kraft und Halt. Und in                        schichte für immer verändert.
 glücklichen Tagen animiert er mich, dieses
 Glück mit anderen zu teilen.

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INTERVIEW

Gibt es eine Lieblingsgeschichte
für dich in der Bibel?
Spontan fällt mir das Gleichnis vom „barmherzi-
gen Samariter“ ein oder auch das vom „verlorenen
Sohn“. Das sind starke Geschichten. Zu wissen:
Man kann zurückkommen wie der verlorene Sohn,
und es wird einem vergeben. Das ist eine starke
Botschaft. Oder zu spüren, dass es schön ist, sich
selbstlos für andere einzusetzen.

Wie ist dein Verhältnis zur Kirche?
Also, ich finde die Kirche grundsätzlich erst mal
sehr gut! Ich finde gut, dass sie sich für ein Thema
starkmacht, das sonst in der Gesellschaft eigentlich
kaum eine Rolle spielt: der Glaube. Es gibt Vereine
für alles Mögliche, aber es gibt eigentlich fast nur
die Kirche, die sich wirklich für den Glauben an
Gott einsetzt. Mitunter ist sie mir ein bisschen zu           Was ist für dich das größte Glück?
bürokratisch, und ich würde mir einfach wünschen,             Auf jeden Fall ist meine Familie ein großes Glück.
dass sie es noch besser schafft, ihre Botschaft un-           Wenn ich in die Augen der Kinder schaue, wenn wir
ters Volk zu bringen. Manchmal bleibt sie einfach             eine gute Zeit zusammen haben, dann bin ich schon
stecken, weil sie irgendwie vielleicht ein bisschen           sehr, sehr glücklich. Aber Glück passiert auch sonst.
verstaubt daherkommt. Das finde ich einfach sehr              Ich freue mich immer über Menschen, die ich tref-
schade. Wenn der Pfarrer nur schimpft, die Leute              fe, und ich finde, es ist immer ein großes Glück, im
kommen am Sonntag nicht in die Kirche, die wollen             Austausch zu stehen, zu kommunizieren. Egal, ob
lieber Spaß oder ihr Auto waschen, dann fühle ich             ich jetzt auf einer Bühne stehe oder ob es im Priva-
mich nicht abgeholt. Aber es gibt viel mehr Positi-           ten ist, auf einer Zugfahrt vielleicht. Es gibt immer
ves: viele bunte und frische Gottesdienste zum Bei-           Momente, wo man jemandem begegnet und dann
spiel, wo junge und charismatische Leute von ihrem            das Gefühl hat: Jetzt entsteht etwas, jetzt ist plötz-
Glauben erzählen. Die Kirche macht ja unglaublich             lich eine Brücke da. Auf einmal schauen sich wild-
viel. Es ist nicht nur der Sonntagsgottesdienst. Jetzt        fremde Menschen an, man kommt ins Gespräch,
zum Beispiel recherchiere ich gerade für einen Film           völlig unvermittelt. Dafür bin ich dankbar.
über Kinderhospizarbeit, und da merke ich einfach,
wie die Kirche auch auf diesem Feld unglaublich               Was wünschst du
aktiv ist. Und dann denke ich mir: Ich bin stolz da-          den Kommunionkindern 2019?
rauf, dass ich in der Kirche bin. Gerade weil sie sich        Ich wünsche ihnen, dass sie einen guten Weg zum
für die Schwachen einsetzt. Es geht hier nicht nur            Glauben und auch in die Kirche finden. Dass sie
darum, Leistung zu bringen und der Beste zu sein.             spüren, wie der Glaube ihnen hilft und wie er ihnen
Jeder wird mitgenommen, ich muss nicht immer in               guttut. Jeder hat, glaube ich, so eine Sternstunde
der ersten Reihe sein. Das schätze ich an der Kirche          oder einen Moment, wo er zum ersten Mal merkt:
sehr.                                                         Jetzt passiert was! Und das wünsche ich jedem Kind.
                                                              Dass es diesen Moment gibt, wo der Groschen fällt.
Es kommt also nicht nur darauf an,                            Wo man spürt: Das ist etwas, was wirklich mit
besser als alle anderen zu sein …                             meinem Leben und mir zu tun hat. Das würde ich
Auf jeden Fall! Sind wir mal ehrlich: In jedem                ihnen wünschen.
von uns steckt doch auch ein Loser. Jeder ist mal
schwach, mal verletzlich, mal etwas falsch. In                Vielen Dank, lieber Juri, für das Gespräch! Hat Spaß
bestimmten Dingen habe ich beruflich vielleicht ei-           gemacht!
niges erreicht, aber wie jeder andere kämpfe ich mit
meinen Ängsten und Schwächen. Ich finde, gerade
in der Kirche wird man an diesem Punkt abgeholt
                                                                                 AUTOR
und abgefedert. Gerade in Momenten, wo man sich                                  MATTHIAS MICHEEL
schwach fühlt, verletzlich und nicht wirklich wei-                               Leiter der Missionarischen und diakoni-
terweiß, da gibt einem der Glaube Halt, Geborgen-                                schen Pastoral / Diaspora-Kinder- und
heit und Hoffnung.                                                               -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der
                                                                                 deutschen Katholiken (2018)

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