3 Das Internet Der Information Broker ISBN 3-8273-1703-7 - Buecher.de
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Der Information Broker ISBN 3-8273-1703-7 49 KAPITEL 3 3 Das Internet Was ist das Internet, wie ist es entstanden, was brauche ich für den Zugang zum Internet, welche Dienste stehen mir für die Arbeit mit dem Internet zur Verfü- gung? Fragen rund um das Internet werde ich Ihnen hier beantworten, mich dabei aber eher am Kenntnisstand eines Anfängers als an dem eines Internet- profis orientieren. Das Internet, oder besser einer seiner Dienste (nämlich das World Wide Web, kurz WWW), ist ein globales Medium im Aufwind, ungeachtet der Altersgruppe, Berufssparte, des Einkommens und der Bildung. Es wird für Arbeits- und Frei- zeitzwecke gleichermaßen intensiv genutzt, Tendenz steigend. Online-Shop- ping, Online-Banking, um nur ein paar Begriffe zu nennen. Allerdings hinkt Deutschland, oder besser Europa, noch kräftig der Entwicklung in den USA hinterher. Diesseits des Ozeans ist man dem Internet gegenüber immer noch etwas skeptisch, sieht in ihm eher ein Freizeitvergnügen von zweifelhaftem Wert. Jenseits des Ozeans wird es doch eher als unentbehrliches Medium mit riesigem Zukunftspotential gesehen. Es ist unbestritten, das Internet kann eine Plattform für Geldverschwendung sein und für viele auch ein Spielzeug. Es bietet aber auch die Möglichkeit, als strategische Kommunikationsplattform für Unternehmen zu dienen und bietet Erleichterungen für den Otto-Normal-Verbraucher – man denke nur an die unzähligen Einkaufsangebote. Der Zulauf zum Internet als einem Medium von wertvollen Ressourcen wird aber auch hierzulande immer stärker. Es ist klar, Grundvoraussetzung für die Möglichkeit der ernsten (seriösen) Benutzung des Internets bleibt die Bereitstellung von echter Information mit wirklichem Nut- zen gegen Entgelt. Ein Infobroker benutzt das WWW als eine Informationsquelle von vielen, neben der »gesicherten« Information kommerzieller Datenbankanbieter und den her- kömmlichen konventionellen Medien wie Bücher und Telefonauskünften. 3.1 Geschichte des Internets Bevor ich zu den technischen Grundlagen, zu Providern und Sicherheitsvor- kehrungen im Internet komme, möchte ich Ihnen einen kurzen historischen Abriss über das Internet, welches gerne mit dem World Wide Web gleichgesetzt wird, geben. Viele Bücher und viele Anekdoten erzählen die Entstehung des Internets. Das ist nicht verwunderlich, wurde es doch eigentlich mehr oder weniger zufällig
50 Kapitel 3 • Das Internet »erfunden« und war zu Anfang noch ohne einheitliche Struktur und Standards. Heute wird gezielt an der Verbesserung des Internets für die breite Öffentlich- keit gearbeitet. Unter den vielen Geschichten hat sich am besten die Version über den Internet- Vorläufer ARPANet (Advanced Research Projects Agency) gehalten, der zum Schutz der militärischen Großrechner der USA gegen Atomschläge eingerich- tet wurde. Was aber den Grundstein für das heutige Internet gelegt hat, war die Errichtung einer Netzwerkstruktur für die US Air Force, in der einzelne Rech- ner mit mehreren Verbindungen gleichzeitig maschendrahtähnlich an andere Rechner angeschlossen wurden. So sollte eine effizientere Datenübertragung und gleichzeitig Schutz gegen externe Störungen ermöglicht werden. Beim Ausfall einer Leitung sollte es daher nicht gleich zum Einsturz des gesamten Netzes kommen. Dies wurde 1969 mit dem gegenseitigen Anschluss über gemietete Standleitun- gen von vier Forschungseinrichtungen in Los Angeles realisiert. In den folgen- den Jahren kamen weitere renommierte Forschungseinrichtungen in den USA dazu, kaum zwei Jahre später waren aus vier Teilnehmern bereits 40 geworden. Um mit den angeschlossenen Rechnern zu kommunizieren, bediente man sich zunächst telnet und ftp. Die interaktive Kommunikation mit teilnehmenden Wissenschaftlern wurde durch die Erfindung der E-Mail geleistet. Damit nicht nur Forschungseinrichtungen an diesem Austausch teilnehmen konnten, wurde 1979 von der National Science Foundation (NSF) das CSNet (Computer Sciences Network; später NSFNet) ins Leben gerufen, das zunächst Universitäten mit Computerabteilungen offen stand, doch wenig später auch anderen Fachbereichen geöffnet wurde. Die angeschlossenen Netze wuchsen immer mehr, und das teure ARPANet-Project wurde eingestellt, die Idee des Internets aber war geboren und wurde intensiv weiterverfolgt. Den größten Durchbruch erfuhr das Internet mit der Erfindung des World Wide Web (WWW) am Schweizer Institut für Teilchenphysik in Genf (CERN), das das Netz für die breite Öffentlichkeit öffnete. Mit speziellen Softwareprogrammen, den Browsern, konnten nun Texte, Grafiken, Ton und auch Videos zu multimedi- alen Präsentationen verbunden werden. So genannte Hyperlinks in jedem WWW-Dokument erlauben Verweise auf alle anderen im Internet vorhandenen Ressourcen. Durch die sehr einfache Bedienung dieser Browser war die Nutzung des Internets ohne größeres Fachwissen möglich, und mit Beginn der neunziger Jahre ist ein regelrechter Internet-Boom zu verzeichnen; möglich gemacht durch das sich in schillernden Farben und Tönen präsentierende WWW. 3.2 Zugang zum Internet Zunächst brauchen Sie natürlich einen netztauglichen Computer; es muss nicht das neueste Modell sein, aber ein paar Voraussetzungen sollte er dennoch erfüllen.
Kapitel 3 • Das Internet 51 ✔ Pentium III- oder AMD-Prozessor oder G3 oder G4 MacIntosh ✔ eine ausreichend große Festplatte (mindestens 10 Gigabyte) ✔ mindestens 128, besser noch 256 Megabyte Arbeitsspeicher Im Moment gibt es noch kaum eine Alternative zum Telefon, um ins Internet zu gelangen. An Alternativen wie z.B. ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line; http://www.adsl.com), das anstatt eines Bruchteils die gesamte Band- breite eines Kupferkabels nutzt, wird derzeit noch intensiv gearbeitet. Die Deutsche Telekom ist mit ihrem T-DSL der erste Vorreiter für das breitbandige Surfen. In verschiedenen deutschen Großstädten laufen die ersten Versuche. 1999 waren bereits 56 Städte angeschlossen, dieses Jahr sollen nochmals an die 150 Städte hinzukommen. Der Zugang über das Stromnetz könnte eine weitere attraktive Alternative zum Zugang per Telefon werden (siehe auch Nortel Dasa: http://www.nortel.de). Der Zugang per Kabel oder Satellit wird noch intensiv erforscht, ist aber vor allem für Privatleute oder Kleinkunden bereits unter technischen und finanziellen Gesichtspunkten von untergeordnetem Interesse. Eine gute Informationsquelle für Fragen zum Netzzugang ist die Webseite der Online-Computerzeitschrift c'net, die Sie unter http://www.cnet.com errei- chen können. Abbildung 3.1: Informationen über unterschiedliche Internetzugänge und Modemtechnologien auf der Homepage der Online-Computerzeitschrift c'net
52 Kapitel 3 • Das Internet 3.2.1 Analoger Zugang Man unterscheidet das analoge Telefonnetz vom digitalen ISDN. Bei der analo- gen Variante haben Sie pro Anschluss eine Telefonnummer. Sie haben also auch nur eine Leitung, die Sie gleichzeitig für Gespräche und Online-Kommunika- tion (evt. auch Fax) nutzen. Das heißt, in der Zeit, in der Sie sich online befin- den, können Sie weder Anrufe noch Faxe empfangen. Die Anschlussgebühren sind bei nur einer Leitung daher auch niedriger als bei der digitalen Variante. Mit der analogen Variante können Sie Verbindungen mit bis zu 56.000 Bits pro Sekunde aufbauen. Mit ISDN können Sie Übertragungsraten von je 64.000 Bits pro Sekunde erreichen, und das gleichzeitig für Up- und Download. Online-Zeit ist bares Geld. Hardware Für den analogen Zugang brauchen Sie ein Modem, das die Anbindung Ihres Computers an eine Datenübertragungsleitung ermöglicht. Leistungsstarke Modems mit Übertragungsraten von bis zu 56.000 Bits pro Sekunde sind emp- fehlenswert, um auch die durch die Kommunikation anfallenden Telefonkosten niedriger zu halten, als bei weniger leistungsstarken Modems. Kaufen Sie kein Modem, das nicht den V.90-Standard beherrscht (maximale Geschwindigkeit beim Empfangen von Daten beträgt maximal 56.000 Bits pro Sekunde (bps) und beim Senden maximal 33.600 bps); damit sind Sie fast so schnell wie mit ISDN. Zudem brauchen Sie sich keine neuen Geräte anzuschaffen, was ein ISDN-Anschluss unweigerlich mit sich bringt. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird aber nicht nur durch die Modems beeinflusst. Ein nicht zu übersehender Faktor sind die Internet-Provider. Datenströme von den einzelnen Internetbenutzern werden gebündelt durch die Leitungen des Providers geschickt, so dass z.B. abends, wenn viele Internetnut- zer online sind, die Übertragungsrate stark zurückgehen kann. Zu Hauptzeiten sind die angewählten Server oft überlastet und können eine Anforderung dann nur sehr langsam ausführen. Zwei Möglichkeiten, mit denen Sie gezielt Einfluss auf die Übertragung neh- men können, ist die Wahl eines Internet-Providers, der nicht nur kostengünstig ist, sondern seinen Kunden auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfü- gung stellt, sowie die Installation eines aktuellen Treibers für Ihr Modem. Bei veralteten Treibern kommt es oft zu Verbindungsschwierigkeiten. Internetpro- fis holen sich gerne Tipps bei http://www1.inetservice.de/friedels-page/ html/modem.html. 3.2.2 ISDN-Zugang ISDN steht für Integrated Services Digital Network und bezeichnet ein digitales Netz, über das digitale Information übertragen werden kann: Computerdaten, Bilder oder auch digitalisierte Sprache. Wichtig für Sie ist in diesem Zusam- menhang, dass Sie bei einem ISDN-Anschluss über zwei Leitungen verfügen,
Kapitel 3 • Das Internet 53 die Sie mit der entsprechenden Geräteausstattung für Ihre Kommunikation zeitgleich nutzen können. Die Protokolle für die Verbindung zwischen ISDN und Internet sind PPP, SLIP und X.25. Über einen solchen ISDN-Anschluss bekommen Sie durch die Telefongesellschaft drei Telefonnummern, so genannte Mehrfachrufnummern (MSN), die Sie frei zwischen den angeschlos- senen Endgeräten verteilen können: Sie können die Nummern auf unterschied- liche »Telefone« verteilen, aber auch eine Nummer dem Telefon, eine weitere dem Fax und eine weitere dem »Internet« zuteilen, so dass Sie immer zwei der Medien gleichzeitig benutzen können. Hardware Für einen ISDN-Zugang können Sie zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen, die sich technisch und z. T. auch finanziell voneinander unterscheiden. Ihren Computer können Sie mit einer ISDN-Karte (intern) oder mit einem externen ISDN-Adapter ausstatten, womit Ihnen die gleichen Möglichkeiten geboten werden, die Sie auch mit einem Modem haben, also Telefonieren, Faxen und Daten versenden und empfangen. Das einzige Problem: Die Kom- munikation mit einem normalen Modem ist nicht möglich. Interne ISDN- Karten sind meist etwas billiger und belegen auch keine serielle Schnittstelle; allerdings sind sie häufig etwas schwieriger zu konfigurieren und ihr Betriebs- zustand kann visuell nicht kontrolliert werden, da interne Karten i.d.R. keine von außen sichtbaren so genannten LEDs oder Displays, also Anzeigen, haben. Neben der ISDN-Karte brauchen Sie natürlich noch ein ISDN-Telefon, da Sie ein altes Analoggerät nicht direkt an einem ISDN-Anschluss betreiben können. Wollen Sie Ihre alten Analoggeräte weiter verwenden, dann lohnt sich evt. die Anschaffung einer Telekommunikationsanlage (TK-Anlage), an die die alten analogen Telefone und Faxgeräte angeschlossen werden können. Eine Alternative hierzu bieten verschiedene externe ISDN-fähige Modems, die eine gute visuelle Kontrolle bieten, da ihr Betriebsstatus über von außen sicht- bare Anzeigen (LEDs, Displays) angezeigt wird. Sie belegen natürlich auch eine serielle Schnittstelle, doch dies wiederum ermöglicht eine relativ einfache Kon- figuration, weil der Rechner so selbstständig angesteuert werden kann. Solche Geräte sind allerdings oft etwas teurer als interne Karten. Kurzum: Was die Nachteile der ISDN-Karte sind, sind die Vorteile der externen Modems – und natürlich auch umgekehrt. Da sich die Internettechnologie laufend ändert – und damit auch das Modem- angebot, informieren Sie sich vor dem Kauf bei einem Händler oder, wenn Sie die Möglichkeit haben, auf der Homepage von c'net (http://www.cnet.com). Hier finden Sie die neuesten Informationen über Modems. Das Nonplusultra unter den Modems sind die ISDN-Terminaladapter, die ver- schiedene Wünsche auf einmal erfüllen. Sie werden über eine externe Schnitt- stelle an den Computer angeschlossen. Zyxelmodems z.B. sind V34-ISDN-Ter-
54 Kapitel 3 • Das Internet minaladapter mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 128.000 Bits pro Sekunde, mit integriertem V.90-Modem mit Übertragungsraten bis zu 56.000 Bits pro Sekunde. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, bieten aber den Vorteil, dass in diesen Geräten ein analoges Modem integriert ist, das wie- derum die Kommunikation mit normalen Modems erlaubt. Bei integriertem Speicher lassen sich mit diesen Geräten auch bei ausgeschaltetem Computer Faxe empfangen. Bei eingehenden Anrufen wird automatisch erkannt, ob es sich um digitale oder analoge Anrufe handelt. An ein solches Gerät können Sie Ihr herkömmliches analoges Telefon anschließen, wenn Sie nicht gleich an die Neuanschaffung eines ISDN-Gerätes denken wollen. Über einen ISDN-Basisanschluss können auch Daten aus dem Datex-P-Netz (X.25) übertragen werden. Bestehende Datex-P-Leitungen werden aufgrund der geringeren Anschlusskosten zunehmend auf einen ISDN-Basisanschluss umge- legt. 3.2.3 Datex-P Datex-P ist ein Datenübertragungsnetz der Deutschen Telekom, in dem die Daten paketweise übermittelt werden. Es steht für DATa Exchange Package Switched Network. Zwischen den Endeinrichtungen wird eine virtuelle Verbin- dung aufgebaut. Die Recherche in internationalen Online-Datenbanken über das Datex-P-Netz ist in Deutschland seit 1979 möglich. Ausgangspunkt für die Entwicklung von Paketvermittlungsnetzen war die Erkenntnis, dass bei Online-Datenbankabfragen die Leitungen nur zu einem sehr geringen Prozentsatz ausgelastet sind. Das Verhältnis der Pausen im Dia- log mit dem Host zur Nutzung liegt häufig über 20 Prozent. Paketvermitt- lungsdienste wie Datex-P nutzen die Leitungen besonders gut aus. Daten, die von einem Hostrechner verschickt werden, werden in ein Datenpaket gepackt, mit einem Absender, einer Zieladresse und einer Laufnummer zur Kennzeich- nung der Paketreihenfolge versehen und über eine freie Leitung zum nächsten Datex-P-Knoten geschickt. Hier wird das Datenpaket kurzfristig abgespeichert und über weitere Knotenrechner mit einer einheitlich hohen Geschwindigkeit von 64.000 Bits pro Sekunde weitergeleitet. Der letzte Knotenrechner vor dem jeweiligen Ziel passt die Geschwindigkeit an den jeweiligen Endcomputer an. Im Netz werden nur fertige Pakete transportiert. Diese werden ge- und entpackt durch den PAD des Kunden oder der Post. PAD steht für Packet Assembly-Disas- sembly. Außer dem PAD brauchen Sie ✔ Datenfernübertragungssoftware, ✔ einen Datex-P-Hauptanschluss oder Modem für die Einwahl in den nächsten Datex-P-Knoten
Kapitel 3 • Das Internet 55 ✔ und eine Zugangsberechtigung für das Datex-P-Netz. Zu diesem Zweck wird Ihnen von der Telekom eine NUI-Nummer (Network-User-Identification- Nummer) zugeteilt. Die Kommunikationssoftware sollte Ihnen zum Einsparen von Kosten Folgen- des bieten: ✔ automatisches Logon, damit nicht bei jeder Online-Recherche die zeitrau- bende Prozedur des Einloggens in den Hostcomputer wiederholt werden muss, ✔ die Downloadmöglichkeit der Rechercheergebnisse auf den eigenen Rech- ner und ✔ das zeilenweise Uploaden der Suchanfrage, um die Antwort des Remote- Rechners abzuwarten und gegebenenfalls die Recherche in eine andere als die ursprünglich geplante Richtung zu lenken. Eine gute Kommunikationssoftware bietet über die reine Übertragungsfunk- tion hinaus auch hilfreiche kostensparende Funktionen. Man unterscheidet ✔ Softwareprogramme, die allgemein für die Datenfernübertragung konzi- piert sind, oder solche, die speziell für die Nutzung von Online-Datenban- ken programmiert sind (Infolog, Genesys), ✔ in Softwarepakete (Windows – Hyperterminal) integrierte Kommunika- tionsmodule und ✔ von den Datenbankanbietern vertriebene Softwareprogramme, die über Funktionen verfügen, die bei allen Hosts verwendet werden können, aber auch solche, die auf die speziellen Datenbankanbieter zugeschnitten sind. Manche Softwarepakete bieten über die Funktionalität einer Kommunikations- software noch weitere Erleichterungen wie z.B. ✔ eine menügesteuerte Schnittstelle zur einfachen Eingabe von Suchbegriffen und Formulierung einer Boole'schen Abfrage, ✔ die Übersetzung der Suche in die Retrievalsprache des angewählten Hosts, ✔ ein transparentes Gateway zu mehreren Hosts und unkompliziertes Hin- und Herwechseln vom einen zum anderen und ✔ die Weiterverarbeitung der gefundenen Dokumente. Die Gebühren für die Verbindung über Datex-P werden verbindungsabhängig erhoben. Sie bezahlen nur die Menge an übertragener Information, verbrauchs- unabhängige Festkosten fallen kaum an. Dagegen müssen Sie bei einem Tele- fongespräch die gesamte Verbindungszeit bezahlen, egal ob Sie sprechen oder nicht. Viele Datenbankanbieter bieten Ihre Informationen in der Zwischenzeit über das Internet an. Die Anbindung an Datenbanken über Datex-P scheint auch
56 Kapitel 3 • Das Internet bald der Vergangenheit anzugehören, denken wir an ADSL. Die meisten Infobroker ziehen diese Möglichkeit aber zurzeit immer noch dem Internet vor: die Übertragung ist sicherer und schneller. Die Recherche wird noch schneller und auch ergiebiger, wenn man zu der schnellen Leitung zudem noch die Retrievalsprache beherrscht. 3.2.4 ADSL Bei einem ADSL-Anschluss ist ein ADSL-Modem oder NTBBA (Netzwerkter- minationspunkt Breitbandangebot) das wichtigste Element für die von der Deutschen Telekom angebotene T-DSL-Verbindung. Ein solcher NTBBA ermög- licht z.B. bei T-DSL eine Download-Rate von 768 k bit/s und eine Upload-Rate von 128 k bit/s. Die Ansteuerung erfolgt dabei über eine Ethernetverbindung (10 M bit/s). So neu auf dem Markt, gibt es noch viele Fragen: Antworten finden Sie unter http://www.adsl.com oder bei der Deutschen Telekom (http:// www.dtag.de). 3.2.5 Konfiguration des Computers für den Netzzugang Gehen wir einmal davon aus, dass Sie im Aufbau Ihres Informationsbüros begriffen und nicht an ein Netzwerk angeschlossen sind, d.h. Ihren PC direkt an das Internet anschließen. In diesem Fall läuft Ihr PC mit Netzwerk-Soft- ware, die das im Internet verwendete TCP/IP-Protokoll versteht. Zudem gehen wir davon aus, dass Ihr Computer über einen seriellen Anschluss an ein Modem angeschlossen ist oder über eine interne Karte, und Sie über die Telefonleitung einen der vielen Netzcomputer anwählen. Als Protokoll verwenden Sie entweder das SLIP (Serial Line IP) oder das PPP- (Point-to-Point) Protokoll. Welches Sie verwenden müssen, hängt von dem Sys- tem ab, an das Sie sich anschließen, und wird Ihnen von Ihrem Provider mitge- teilt. Die richtige Konfiguration von SLIP und PPP erfordert etwas Geduld. Im Internet werden in der Zwischenzeit relativ günstig Einwahlmöglichkeiten angeboten (z.B. http://www.expressnet.com), die Ihnen gleichzeitig eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mitliefern. Allerdings, etwas technisches Ver- ständnis sollten Sie schon mitbringen: Sie müssen bei der Konfiguration Tele- fonnummern, Passwörter und alle weiteren zum telefonischen Einloggen in ein entferntes System erforderlichen Einzelheiten kennen. Wenn Sie keine Lust haben, sich mit der Konfiguration von SLIP und PPP her- umzuschlagen, dann wählen Sie den relativ einfachen Weg über Internet-Provi- der (wie z.B. T-Online, AOL oder Commundo), die Ihnen die hierfür notwen- dige Software auf CD-ROM mitliefern. Wenn Sie Glück haben, funktioniert die Konfiguration Ihres Systems mit dieser Software völlig problemlos und Sie können gleich loslegen. Allerdings sind Sie hier an Verträge gebunden, die Ihnen zusätzlich zu den anfallenden Telefongebühren Kosten verursachen. Sie können auch, aber das ist eigentlich nur Internet-wenig-Nutzern zu empfehlen, einen Internet-by-
Kapitel 3 • Das Internet 57 Call-Anschluss wählen. Sie zahlen keine monatliche Grundgebühr, die Kosten werden wie bei Call-by-Call-Telefongesprächen pro Minute abgerechnet. Außer- dem können Sie jederzeit zu einem noch billigeren Anbieter wechseln; bei einem festen Provider müssen Sie sich an Kündigungsfristen halten. Vielnut- zern des Internets (wie es Infobroker nun mal sind) sind jedoch All-Inclusive- Angebote zu empfehlen, bei denen für einen bestimmten Pauschalbetrag (Flat Rate) unbegrenzte Internetnutzung und sogar die anfallenden Telefonkosten enthalten sein können. Der Konkurrenzkampf unter den Providern ist hoch und die Gebühren haben eine kurze Halbwertszeit. Zur Orientierung bieten sich einschlägige Computerzeitschriften sowie das WWW an. Das Internet Magazin, um nur eine Zeitschrift unter den vielen herauszugreifen, bietet kon- tinuierlich Providervergleiche an (http://www.internet-magazin.de/provi- der/test.htm). Nicht nur die Preise pro Minute werden getestet, sondern auch der Datendurchsatz pro Minute. Denn nicht nur die Minutenpreise sind wich- tig. Wenn Sie eine langsame Leitung haben, dann kann das durchaus zu hohen Telefonkosten führen. 3.3 Technischer Hintergrund In diesem und den nachfolgenden Kapiteln geht es um die grundlegenden Begriffe, die Ihnen beim Einrichten eines Online-Zugangs und bei den ver- schiedenen Online-Diensten, die Sie für Ihre Informationsrecherche brauchen, begegnen werden. Wenn Sie mehr über das Internet lesen wollen, nehmen Sie die einschlägigen Computermagazine zur Hand oder schauen direkt auf den entsprechenden Internetseiten nach. Ein ausführliches Internet-Glossar finden Sie z.B. unter http://www.goerres.de/projekte/Internet-ABC, http:// www.kleines-lexikon.de oder http://www.commando.de/glossar/index.htm. 3.3.1 Adressierung Damit im Internet Daten übertragen werden können, muss jeder Computer, der an das weltweite Netz angeschlossen ist, eindeutig anzusprechen sein. Dies wird durch die IP-Adressierung, URL (Uniform Resource Locators) und das DNS (Domain Name System) gewährleistet. IP-Adressen Jedem Computer ist eine so genannte IP (Internet Protocol)-Adresse zugeord- net. Diese IP-Adresse bekommen Sie von Ihrem Provider, der Ihnen den Zugang zum Internet »vermietet«. Dieser Provider erhält seine IP-Adressen von dem Netzwerk, an das er angeschlossen ist, und dieses wiederum erhält IP-Adressen von einem der drei so genannten IP Numbering Authorities, die für verschie- dene Teile der Erde zuständig sind.
58 Kapitel 3 • Das Internet Die Zahlenkombination 134.2.96.221 verweist Sie an einen bestimmten Inter- net-Server, auf dem eine Datenbank namens SYFPEITHI zur Online-Recherche bereitsteht (zu erreichen über http://www.uni-tuebingen.de/kxi/uni/). Abbildung 3.2: SYFPEITHI ist auf dem Internet-Server gelagert, der mit der Nummer 134.2.96.221 im Netz eindeutig angesprochen werden kann Zahlenfolgen wie diese sehen Sie im WWW dennoch selten; meistens treffen Sie auf Klartextnamen wie http://www.jutta-bachmann.com oder http:// www.integrata.de. Jede IP-Adresse besteht aus 32 Bits. Diese werden wiederum in je 8 Bits unter- teilt, was zu vier Quads führt, die, als Dezimalzahlen dargestellt, zwischen 0 und 255 liegen können. Mit diesem System könnten an die vier Milliarden IP-Adressen ausgegeben werden. Um die Verwaltung etwas zu vereinfachen, werden die IP-Adressen in drei Klas- sen eingeteilt (A-, B-, C-Netzwerke). Netzwerke der Klasse A haben im ersten Quad Zahlenwerte zwischen 1 und 126, die der Klasse B Werte zwischen 128 und 191 im ersten Quad und Werte zwischen 0 und 255 im zweiten. Klasse-C- Netzwerke haben im ersten Quad Werte von 192 bis 223, in Quad zwei und drei Werte zwischen 0 und 255. Die jeweils restlichen Quads werden von den ent- sprechenden Besitzern frei verteilt. Die Werte der ersten Quads werden durch die InterNic bzw. die nationalen NICs festgelegt.
Kapitel 3 • Das Internet 59 Ein Teil der theoretisch möglichen IP-Adressen ist für bestimmte Aufgabenbe- reiche reserviert (z.B. 127.x.x.x für TCP/IP-Testung) und kann nicht mehr ver- geben werden. URL – Uniform Resource Locators URLs (Uniform Resource Locator) ermöglichen es, jede Quelle im Internet ein- deutig anzusprechen. Sie werden solche Adressen bereits vielerorts gehört und gesehen haben. So z.B. im Rundfunk und im Fernsehen, wenn es heißt »Wei- tere Informationen können unter www.zdf.de abgerufen werden«. Eine solche URL bezieht sich auf eine Adresse, die mit dem http-Protokoll arbeitet. Es gibt auch andere URLs, z.B. solche zum Kontaktieren eines so genannten Proxy- Servers. Erstere werden für Sie aber eine größere Rolle spielen. Zahlreiche URLs sind auf der beiliegenden Diskette gelistet und werden Ihnen direkten Zugang zu themenrelevanten Seiten im WWW ermöglichen. Mit der Zeit werden Sie eine Regelmäßigkeit bei den URLs erkennen. Universi- täten haben oft die URL http://www.uni-tuebingen.de, oder http://www.uni- mainz.de; auch Städte und Firmen haben oft eine URL, die sich leicht mit den Inhabern oder gewohnten Namen oder Berufsbezeichnungen (http:// www.infobroker.de; www.infobroking.de) assoziieren lassen. DNS – Domain Name System Eigentlich stehen die IP-Adresse und das Domain Name System für ein und dasselbe: nämlich für die Adressierung eines Rechners, von dem Sie Informa- tionen abrufen können. Das Domain Name System erleichtert Ihnen die Navi- gation im WWW, weil Sie sich dadurch das Memorisieren komplizierter Num- mernfolgen sparen und auf »Klartext« zurückgreifen können. Auch kann sich die oben erwähnte zwölfstellige IP-Adresse ändern, z.B. wenn Sie den Provider wechseln. Der Domain-Name aber steht kontinuierlich für die Präsenz Ihrer Firma, einer Institution oder z.B. eines Verbands im Internet. Internetadresse Die komplette Internetadresse eines Hosts oder eines Subnetzes besteht meis- tens aus drei Textbausteinen, die alle durch Punkte voneinander getrennt sind und von links nach rechts mit steigender Wichtigkeit angeordnet sind. Vorangestellt werden die drei Buchstaben www, die zwar nicht zwingend erfor- derlich sind, aber von vornherein einen Hinweis darauf liefern, dass es sich um eine Webadresse handelt. Dieser Teil wird als Subdomain bezeichnet. Der zweite Teil der Internetadresse, die Domain, gibt in der Regel Hinweise auf eine Firma, Institution oder Verband. Meistens wird hierfür der Firmenname gewählt. Der gewünschte Name kann schon mal vergeben sein (v.a. Firmenkür- zel werden im WWW mehrfach verwendet; als *.com-, *.org- oder *.de-Ver- sion), und man muss sich daher nach einer Alternative umsehen. Die Namen- länge ist limitiert. Es dürfen höchstens 24 Zeichen verwendet werden, wobei
60 Kapitel 3 • Das Internet Sonderzeichen und deutsche Umlaute nicht erlaubt sind. Auf die Groß- und Kleinschreibung muss nicht geachtet werden. Abbildung 3.3: Zuordnung der Domain-Bestandteile zu den Teilen einer Internetadresse. Deutsche Umlaute werden als ue, ae oder oe geschrieben. Der dritte und letzte Teil der Internetadresse spiegelt die verschiedenen Arten von so genannten Top-Level-Domains wider. Dies kann sowohl eine Landesken- nung (nach ISO 2000) sein, wie z.B. .de für Deutschland, .uk für Großbritan- nien oder .no für Norwegen, als auch eine organisatorische Kennung, wie z.B. .com, .org oder .net. Länderkürzel bestehen traditionell aus zwei Buchstaben, organisatorische bestehen aus drei. Forschungsinstitutionen haben oft .edu als Top-Level-Domain. Zudem gibt es innerhalb von nationalen Top-Level-Domains weitere Hierarchien, um eine weitere Klassifizierung zu erreichen. In Großbri- tannien werden z.B. kommerzielle und akademische Ressourcen unterschieden und mit co.uk. (kommerzielle Ressourcen) bzw. ac.uk (akademische Ressour- cen) benannt. Top-Level-Domains Top-Level-Domain Bedeutung Beantragbar .com kommerzielle Webseiten ja, bei interNIC Beispiel: pearson.com .edu Bildungszentren nein Beispiel: university.edu .gov US-Regierung nein Beispiel: whitehouse.gov .net Bezug zum Internet ja, bei interNIC Beispiel: express.net org nichtkommerzielle Organisationen ja, bei interNIC Beispiel: pnas.org Tabelle 3.1: Gebräuchliche organisatorische Top-Level-Domains Für die Vergabe von Top-Level-Domain-Namen ist das Internet International Ad Hoc Committee zuständig (http://www.iahc.org). Gegenwärtig werden wei-
Kapitel 3 • Das Internet 61 tere Top-Level-Domain-Namen wie z.B. .firm (für Unternehmen und Firmen), .web (speziell für WWW-Angebote) oder .info (für Informationsanbieter) disku- tiert. Finden eines Domain-Namens Wenn Sie Ihre Angebote selbst im WWW veröffentlichen wollen, werden Sie sich zu gegebener Zeit an einen Service Provider wenden und sich Gedanken über den Namen Ihrer Domain machen müssen. Am sinnvollsten und einfachs- ten erscheint es, den jeweiligen Firmennamen als Domain-Namen zu verwen- den. Ob dieser bereits unter der Top-Level-Domain .de vergeben wurde, können Sie in der Datenbank des DENIC (also dem deutschen Network Information Center) unter http://www.nic.de/Domains/reservedDomains.html nachprü- fen. Natürlich können Sie auch gleich versuchen, eine Seite mit Ihrem gewünschten Namen aufzurufen. Wenn diese Seite erscheint, ist der Name schon vergeben. Entscheiden Sie sich für eine .com Top-Level-Domain, dann hilft Ihnen die amerikanische interNIC unter http://www.internic.net weiter. Bei DENIC können Sie auch so genannte Whois-Abfragen starten (http:// nic.de/whois.html). Wenn Sie nun feststellen, dass Ihr gewünschter Domain-Name bereits an eine andere Firma oder Person vergeben wurde, dann sind Alternativen gefragt, wobei sich als einfachste Möglichkeit die leichte Abwandlung oder Abkürzung des Firmennamens anbietet. Weitere Möglichkeiten sind das Teilen eines Domain-Namens mit einer anderen Firma oder die Wahl einer anderen Top- Level-Domain. Als letzte Möglichkeit können Sie natürlich auch überprüfen, ob der Eigentümer des von Ihnen gewünschten Domain-Namens wirklich der rechtmäßige Eigentümer ist und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten. Anmeldung Ihrer Domain Die Domains werden am Network Information Center (NIC), also dem DENIC, interNIC oder anderen nationalen Zentren verwaltet, so dass i.d.R. Top-Level- Domains direkt beim jeweiligen NIC registriert werden können. Hier in Deutschland wenden Sie sich an einen Provider, der sich für Sie auch um alle administrativen und technischen Belange im Zusammenhang mit der Domain-Anmeldung kümmert. Achten Sie aber darauf, dass die Domain wirk- lich auf Ihren und nicht auf den Namen Ihres Providers eingetragen wird. Nur so können Sie gegebenenfalls irgendwann einmal Ihren Provider wechseln und Ihren Domain-Namen zu einem neuen Provider mitnehmen. Provider Man unterscheidet zwischen Content-, Access-, Webspace- und Internet- Ser- vice-Providern. Die Content-Provider erstellen z.B. Webseiten für Firmen; die Access-Provider stellen für Sie die Verbindung zum Internet wie auch die Inter- net-Service-Provider, die noch zusätzliche Dienstleitungen wie Web-Hosting anbieten. Webspace-Provider vermieten Ihnen u.a. (Fest-) Plattenplatz zur Prä- sentation Ihrer Homepage im Internet.
62 Kapitel 3 • Das Internet Informationen über die Namen und Angebote von Providern finden Sie in Com- puterzeitschriften wie z.B. c't, PC online. Da sich natürlich die Angebote (auch hinsichtlich der Preise) kontinuierlich ändern, lohnt es sich sicher, wenn Sie sich einen Überblick direkt im Internet verschaffen. Eine Übersicht deutscher Provider, geordnet nach Postleitzahl und Dienstleistungsspektrum, finden Sie im WWW unter http://web.de/Internet/PoPs/ oder http://www.zdnet.de/ internet/isp/. Von diesen Webseiten aus gelangen Sie über so genannte Hyperlinks direkt zu den Webseiten der hier verzeichneten Provider. Zu den großen Anbietern von Online-Diensten in Deutschland gehört T-Online (http://www.t-online.de). AOL (America Online; http://www.aol.com) ist weltweit der größte Anbieter von Internetserviceleistungen. AOL bietet die Möglichkeit des weltweiten Roomings, d.h. die Einwahlmöglichkeit aus nahezu allen Ländern der Erde zu Nahtarifen in das AOL-Netz. Bei beiden Anbietern erhalten Sie als Kunde eine E-Mail-Adresse (z.B. Max.Mustermann@t-online.de oder Max.Mustermann@aol.com) und die Möglichkeit, einen limitierten Spei- cherplatz für Ihre Homepage zu nutzen. Der dritte große Online-Dienst ist Compuserve (http://www.compuserve.com). An Content-Provider wenden Sie sich, um sich Ihren Internetauftritt (also Ihre Homepage) gestalten und programmieren zu lassen. Sie können sich natürlich auch die entsprechenden Kenntnisse selbst aneignen oder hierfür eigens ange- botene Programme verwenden. Doch ist es meist sinnvoll, sich hierfür an kom- petente Partner zu wenden. Dies gilt besonders dann, wenn Sie Grafiken, Bilder und Logos in Ihre Homepage einbinden wollen. Zu große Bilder führen zu unangemessen langen Ladezeiten und sicher zum Verdruss bei den Besuchern Ihrer Homepage, weil sich dies direkt in den anfallenden Telefonkosten wider- spiegelt. Wenn Sie sich für Ihre eigene Domain entscheiden, ist Ihr nächster Schritt der Kontakt zu einem Webspace-Provider, bei dem Sie Ihre Homepage auf dessen Server ablegen können. Die Kosten hierfür variieren sehr stark und sind abhän- gig vom Standplatz dieses Servers. Ist ein solcher realer Server in den USA loka- lisiert, sind die Mietkosten für einen Plattenplatz, also einem virtuellen Server, generell niedriger, als wenn ein solcher realer Server in Deutschland lokalisiert ist. Viele Provider bieten oft beide Möglichkeiten an. Neben der Anmietung eines Plattenplatzes sollten Sie bei der Servicepalette des Providers u.a. auf Folgendes achten: ✔ Geschwindigkeit der Anbindung ✔ Anzahl der E-Mail-Adressen ✔ Zugangsmöglichkeit zu Ihrem virtuellen Server per ftp zum einfachen Übertragen Ihrer Internetseiten ✔ Konstanz des Serverbetriebs (geringe Ausfallraten)
Kapitel 3 • Das Internet 63 Zusätzliche Serviceleistungen, wie z.B. das Einrichten von Seitenzählern, Datenbankanbindungen, CGI-Scripts (notwendig z.B. für ein Gästebuch, For- mulare), können Sie entsprechend Ihren eigenen Bedürfnissen zusammen mit Ihrer Domain buchen. 3.4 Internetprotokolle und Internetdienste Damit das Internet mehr ist als nur ein zusammenhängendes Netz von Compu- tern, sind bestimmte Anwendungen und Protokolle notwendig. Mit Hilfe dieser Anwendungen, den so genannten Diensten, kann der Nutzer E-Mails verschi- cken, im WWW surfen oder Daten von anderen Computern abrufen. Allen diesen Diensten ist gemeinsam, dass sie mit dem TCP/IP, dem Internet- Übertragsprotokoll arbeiten, das die Daten in kleine Päckchen schnürt und diese dann einzeln vom Absender an den Empfänger schickt. Das Verhältnis zwischen Absender und Empfänger regelt die Client-Server-Beziehung: Ein kleiner PC (Ihre lokale Arbeitsstation z.B.) fungiert als Client und ist über das Internet mit einem größeren Rechner (Host; Server) verbunden, von dem Sie Dateien bzw. Dienstleistungen anfordern und geschickt bekommen. Dieses Ver- hältnis bedeutet aber nicht, dass der Informationsfluss nur in eine Richtung fließt. Das Kopieren von Dateien vom Client auf den Server nennt man uploa- ding, den umgekehrten Prozess vom Server zum Client downloading. Dienst Funktion E-Mail Elektronische Post auf Textbasis ftp Dateitransfer (Binär- und Textdateien) telnet Terminal-Emulation für die Benutzung anderer im Netz ange- schlossener Rechner World Wide Web (WWW) Das WWW funktioniert auf der Basis von miteinander ver- knüpften Hypertext-Dateien, Grafik, Sound oder Multimedia- Elementen Archie Suche von ftp-Servern Mailingliste Diskussionsgruppen auf E-Mail-Basis Newsgroups Diskussionsgruppen mit automatischer Verteilung der Nach- richten an die Teilnehmer solcher Newsgroups Internet Relay Chat Realtime-Unterhaltungen und -Spiele (tastaturbasiert) (IRC) Gopher Datenbankabfragen Wide Area Information Server (WAIS) Datenbankabfragen Tabelle 3.2: Überblick über Internet-Dienste Wenn Sie mehr über die einzelnen Protokolle erfahren möchten, lesen Sie bitte nach bei Der Webmaster (Heindl, 2000).
64 Kapitel 3 • Das Internet 3.4.1 E-Mail E-Mail ist die Standardapplikation des Internets und heute allgegenwärtig. Die Gründe hierfür sind klar: schnell, einfach und billig. E-Mail ✔ kommt i.d.R. innerhalb von wenigen Minuten beim Empfänger an (reguläre Post wird daher wegen ihrer Langsamkeit oft als snail mail bezeichnet), ✔ kann jeden der Millionen von Internet-Teilnehmern in wenigen Minuten erreichen (sofern die E-Mail-Adresse bekannt ist, versteht sich), ✔ kann gleichzeitig an mehrere Empfänger versendet werden, ✔ erlaubt auch das Versenden von Textdokumenten, Programmen, ✔ hilft Portokosten einsparen, ✔ .... und ist außerdem äußerst bequem. Damit Sie E-Mails empfangen oder verschicken können, brauchen Sie eine weltweit eindeutige E-Mail-Adresse, unter der Sie im Internet erreichbar sind. Diese Adresse bekommen Sie von Ihrem Internet-Provider (z.B. T-online, AOL, Comundo usw.). Manche Internet-Provider bieten Ihnen auch mehr als nur eine E-Mail-Adresse an. Falls Sie keinen E-Mail-Account, aber Zugang zum Internet haben, dann können Sie sich jederzeit bei einem Mail-Dienst im WWW (z.B. www.yahoo.com) eine Mailbox zulegen. Ihre E-Mail-Adresse besteht aus drei Teilen: Zuerst Ihr Name oder ein Namensbestandteil, dann der Klammeraffe (@; engl. »at«) und schließlich die Bezeichnung Ihres Providers oder Ihrer Domain, die Sie bei einem Service-Provider angemietet haben. Ihren E-Mail-Namen (sofern noch nicht von jemand anderem benutzt) können Sie meistens frei wählen; der Teil für den Provider oder Ihre Domain ist festgelegt. Für den Versand bzw. Empfang von E-Mails ist Folgendes zu beachten. ✔ Schreiben oder lesen Sie Ihre E-Mails offline, d.h. ohne aktive Verbindung zum Internet. Das hilft Ihnen, Kosten und manchmal auch Nerven einzu- sparen. Ähnlich können Sie auch beim Anschauen von WWW-Seiten verfah- ren, aber hierzu im entsprechenden Kapitel. ✔ Eine kurze und prägnante E-Mail liest man lieber. Schreiben Sie daher nicht einfach drauf los. ✔ So genannte Smileys (Emoticons) bitte nur in Maßen einsetzen und nur so, dass der Empfänger Ihres Briefes auch weiß, was Sie ihm sagen wollen (oder eben auch nicht). ✔ E-Mails können unbeabsichtigt in die Hände Dritter gelangen. Also Vorsicht beim Versand wichtiger Daten und negativer Meinungsäußerungen!
Kapitel 3 • Das Internet 65 ✔ Ihr E-Mail-Programm ermöglicht es Ihnen, den E-Mails verschiedene Prio- ritäten für den Versand zuzuordnen. Verwenden Sie hohe Prioritäten nur, wenn es wirklich notwendig ist. ✔ Eine Rückmeldeoption ermöglicht es Ihnen, zu sehen, ob die von Ihnen ver- sandte E-Mail vom Empfänger erhalten bzw. geöffnet wurde. Verschlüsselung E-Mails können im Prinzip von jedem Cracker nachgelesen werden! Der Auf- wand beim Otto-Normal-Bürger dürfte aber oft zu hoch sein. Allerdings sollten Sie wirklich wichtige E-Mails vor dem Versand mit einem hierfür geeigneten Programm (z.B. PGP, DES) verschlüsseln. Auch das Verpacken mittels ZIP (WinZip, PKZIP) und anschließendem Versand als »Attachment« kann schon gute Dienste leisten, aber so sicher wie PGP (http://www.pgpi.com) ist es leider nicht. E-Mail-Clients Sowohl der Netscape Communicator als auch der Microsoft Internet Explorer verfügen über E-Mail-Clients (Netscape Messenger; Microsoft Outlook), mit denen sich der Versand und Empfang von E-Mails relativ komfortabel bewerk- stelligen lässt. Daneben gibt es so genannte Stand-alone-Programme wie Pega- sus Mail oder Eudora Mail. Eudora Light ist gleichfalls umsonst und kann aus dem Netz heruntergeladen werden. Die Bedienung solcher Programme ist sehr ähnlich. Das Programm Pegasus Mail ist Freeware, also frei erhältliche Software. Sie müssen nur für gedruckte Handbücher bezahlen. Die Software können Sie sich unter http://www.pegasus.usa.com herunterladen. Sie befindet sich auch auf beigefügter CD-ROM. Nicht nur E-Mail-Clients, sondern fast unerschöpfliche Quellen an hilfreichen oder auch weniger sinnvollen Free- oder Sharewarepro- grammen können Sie sich ebenfalls aus dem Internet besorgen (z.B. http:// www.sharedirect.com, http://www.freeware.de, http://www.winload.de, http://shareware.com oder http://www.shareware.de). Technisches Der Empfang und der Versand von E-Mails wird von drei verschiedenen Proto- kollen sichergestellt: SMTP ist für den Versand zuständig, POP oder IMAP für den Empfang. Diese Termini sollten Ihnen ein Begriff sein, wenn Sie Ihren Computer für den Online-Betrieb konfigurieren (Abbildung 3.4). Damit Sie nicht nur die Grundfunktionen Ihres E-Mail-Programms benutzen, möchte ich Ihnen hier einige Möglichkeiten aufzeigen, die Ihnen neben dem ökonomischen Nutzen auch noch Informationen ins Haus liefern.
66 Kapitel 3 • Das Internet Abbildung 3.4: Im Netscape Navigator können Sie Ihren SMTP-Server, den Namen des Servers, der die eingehende Mail empfängt, sowie den Servertyp angeben. Diese Daten erhalten Sie von Ihrem Provider. Wenn Sie eine Zeitlang auf verschiedenen Rechnern oder mit einem Laptop arbeiten und von jedem dieser Rechner Ihre E-Mails abrufen, aktivieren Sie die Option »leave messages on server after retrieval«. Somit ist gewährleistet, dass alle E-Mails auf Ihrem Heimrechner archiviert werden. Mailinglisten Ganz vorne stehen die so genannten Mailinglisten. Diese sind nichts anderes als ein immens großer E-Mail-Verteiler (über einen Listserver) von Firmen, Orga- nisationen oder auch Diskussionsgruppen, der alle E-Mail-Sendungen, die an eine bestimmte E-Mail-Adresse geschickt werden, an eine vorgegebene Liste von E-Mail-Adressen (Abonnenten) weiterverschickt. Es gibt eine Vielzahl (>500.000) solcher Mailinglisten für alle Arten von Inter- essen (Computer, Übersetzungen usw.). Verzeichnisse im WWW geben Ihnen Auskunft über die Existenz von Mailinglisten. Dies ist im deutschen Sprach- raum http://www.lisde.de und international die URLs http://www. liszt.com, http://www.topica.com, http://www.reference.com. Bei News- groups brauchen Sie sich nicht anzumelden. Software (Majordomo, EZMLM, Listserv) zum Verwalten von Listen kann direkt von den entsprechenden Webseiten heruntergeladen werden. Anmelden können Sie sich direkt auf der Webseite des jeweiligen Anbieters oder auch über eine E-Mail, die Sie an die Anbieter schicken. Beim Versand einer E-Mail an eine Mailingliste ist es ratsam, sich genauestens an die Anwei- sungen zu halten, da die E-Mails i.d.R. maschinell gelesen werden. In den meis-
Kapitel 3 • Das Internet 67 ten Fällen erhalten Sie eine Bestätigung per E-Mail, die Sie nochmals den Hin- weisen entsprechend beantworten. Diese Sorgfalt soll verhindern, dass ein Dritter Sie ohne Ihr Wissen bei einer Mailingliste anmeldet. Ab jetzt empfangen Sie automatisch jede E-Mail, die andere Teilnehmer dieser Mailingliste schrei- ben. Bei manchen Mailinglisten hält sich die E-Mail-Flut in Grenzen, monat- lich vielleicht eine Meldung, die sich dann auch als sehr informativ erweist. Andererseits können Sie mit einer regelrechten E-Mail-Menge bombardiert werden. Mehrere hundert E-Mails innerhalb weniger Stunden haben keinen Seltenheitswert. Daher aufgepasst! Wenn es Ihnen zu mühsam wird, z.B. Auf- tragsanfragen aus der Datenmenge herauszusuchen und Sie des Lesens der ganzen Post müde sind, dann melden Sie sich ab. Oder Sie schaffen sich als aktiver Mailinglisten-Benutzer einen guten Mail-Client mit entsprechender Fil- terfunktion, der Ihnen das Sortieren der ankommenden E-Mails in die dazuge- hörigen Ordner abnimmt. Thematisch kann die Teilnahme an solchen Mailinglisten durchaus interessant sein. Hier wird zudem auf einer etwas professionelleren Ebene diskutiert als in den Newsgroups. Nicht selten finden sich hier Wissenschaftler zusammen, die über ein eng abgegrenztes Thema diskutieren. Um die hohe Qualität einiger Mailinglisten zu gewährleisten, sind strenge Aufnahmereglements keine Sel- tenheit. Netiquette So wie für die E-Mail selbst gibt es auch bei den Mailinglisten einen ungeschrie- benen Verhaltenskodex, an den es sich zu halten gilt. Über manche Regeln lässt sich vielleicht der Kopf schütteln, aber an ein paar grundsätzliche Regeln soll- ten Sie sich halten. Was bei den einen Mailinglisten gute Sitte ist, kann bei anderen ein großer Fettnapf sein. Am besten, Sie verhalten sich beim Einstieg in eine Mailingliste so, als würden Sie fremdes Terrain betreten: also vorsichtig und qualitätsbewusst, denn sie werden ganz und gar nach der Qualität dessen, was Sie schreiben, beurteilt. E-Mail-Kommunikation Elektronische Briefe sind bei weitem nicht so formell wie Briefe, aber einige Höflichkeitsformen (z.B. Anrede und Grüße am Ende) und eine möglichst geringe Zahl an Schreibfehlern sollte berücksichtigt werden. Benutzen Sie immer ein aussagekräftiges »Betreff«, ansonsten läuft Ihre E-Mail-Nachricht Gefahr, von einem Empfänger (besonders im Kreise der Mailinglisten-Abonnen- ten) in der Vielzahl an elektronischen Briefen unbeachtet gelöscht zu werden. TIPP Da Sie nicht wissen, mit welchen E-Mail-Programmen Ihr Kommunikations- partner arbeitet, verzichten Sie am besten auf deutsche Umlaute und »ß« und beschränken Ihre Zeichen auf die 127 des ASCII-Zeichensatzes. Dann sind Sie immer auf der sicheren Seite.
68 Kapitel 3 • Das Internet 3.4.2 Archie Archie wurde an der McGill Universität in Kanada entwickelt und ist ein Werk- zeug zur schnellen und einfachen Suche in den Inhaltsverzeichnissen weltwei- ter ftp-Server. Zurzeit gibt es an die 800 ftp-Server mit über einer Million gespeicherter Dateien. Jeder Archie-Server bringt regelmäßig die Inhaltsver- zeichnisse von jedem ftp-Server auf den neuesten Stand. Archies gibt es in ver- schiedenen Ländern. Land Name Link Deutschland Archie-Gateway an der Uni Oldenburg http://www.physik.uni- oldenburg.de/Docs/net-serv/ archie-gate.html USA ArchiePlex (bei der NASA) http://www.lerc.nasa.gov/ archieplex/ Europa ArchiePlex (Nestor) http://www.nexor.com International Liste aktueller Archie-Server http://archie.emnet.co.uk/ Tabelle 3.3: Überblick über Archie-Server Abbildung 3.5: Archie-Gateway an der Universität Oldenburg mit Hyperlink zu anderen Archie-Servern (»Up to other Archie Gateways«) Sie haben mehrere Möglichkeiten, auf Archie-Server zuzugreifen. Einmal über eine interaktive Telnetsitzung zu so genannten Archie-Servern (telnet archie.th-darmstadt.de z.B.), über Archie-Clients wie z.B. xarchie, die beim
Kapitel 3 • Das Internet 69 Archie-Server nachfragt, oder per E-Mail. In diesem Fall schicken Sie z.B. eine E-Mail an archie@archie.funet.fi und notieren im Mailbody ein Kommando wie prog telnet. Sie bekommen anschließend eine Liste von ftp-Servern zurück. 3.4.3 WWW Neben E-Mail ist das WWW, das World Wide Web, der wohl populärste Dienst im Internet. Nicht ohne Grund: Erst mit dem WWW wurde es möglich, multime- dial aufgebaute Dokumente (Grafiken, einfache Animationen, Videos, Sound) im Internet zu präsentieren und anzuschauen. Darin liegt wohl der Erfolg des WWW: es ist sicherlich um Klassen interessanter als das eher trockene, nur textbasierte ftp. So genannte Hyperlinks ermöglichen es, innerhalb eines Doku- ments aktiv auf andere Ressourcen zu verweisen. So entsteht ein komplexes Netz von untereinander verbundenen Seiten, innerhalb dessen Sie sich, unge- achtet des gewählten Ausgangspunktes, durch fast das ganze WWW klicken können. Das WWW ist ein netzwerkbasiertes Informationssystem. Alle Dokumente wer- den in HTML (Hypertext Markup Language) dargestellt. Hypertext ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem Dokument Verweise auf andere Texte oder Dokumente enthalten sind. HTML ist keine komplizierte Programmiersprache wie z.B. Fortran oder C++, sondern enthält vielmehr relativ primitive Kom- mandos zur Formatierung und Darstellung eines Textes und der dazugehörigen Grafiken und Sounds. Auf längere Sicht wird HTML von XML (Extensible Mar- kup Language) abgelöst werden, da es im Gegensatz zu HTML einen einfachen und plattformunabhängigen Datenaustausch zwischen verschiedenen Applika- tionen erlaubt. Informationen hierzu finden Sie unter http://www.w3c.org oder http://www.xlm.com. Das WWW basiert auf dem Protokoll HTTP, dem Hypertext Transfer Protocol, dessen Grundstruktur bereits um 1990 im CERN in Genf entstand. Von da aus hat es seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Ein Dokument lässt sich eindeutig durch eine URL (Uniform Resource Locator) im Netzwerk finden. Um im Netz gespeicherte Informationen lesen zu können, brauchen Sie ein entsprechendes Client-Programm, einen so genannten WWW-Browser. Dieses Programm läuft lokal und fordert über TCP/IP Dokumente vom WWW-Server an. Browser sind in der Zwischenzeit für alle möglichen Plattformen erhältlich und können traditionell bei den Herstellern (z.B. Netscape, Microsoft, Opera) von deren Webseiten heruntergeladen werden (www.microsoft.com; www.net- scape.com; www.opera.no). Neben den bekannten Namen gibt es noch zahlrei- che andere Browser. Einen Überblick verschafft Ihnen die Seite http:// www.browserwatch.com.
70 Kapitel 3 • Das Internet Abbildung 3.6: HTML-Code der in Abbildung 3.7 gezeigten Webseite Abbildung 3.7: Darstellung der Webseite aus Abbildung 3.6 mit dem Netscape Navigator
Kapitel 3 • Das Internet 71 3.4.4 Gopher Gopher war im Prinzip so etwas wie ein Vorreiter des WWW und der erste Schritt, die zahlreichen Ressourcen im Internet zu organisieren und leichter erreichbar zu machen. Die Informationen werden nach dem Client-Server- Prinzip zur Verfügung gestellt. Der Server verwaltet die Information. Gopher- Clients rufen die Informationen nach einem bestimmten Protokoll vom Server ab und bereiten diese so auf, dass Sie als Benutzer mit Ihrer vertrauten Oberflä- che arbeiten können. Benutzt werden kann Gopher i.d.R. über alle modernen Browser, die das Gopher-Protokoll implementiert haben und so eine komfor- table Navigation auf den Gopher-Servern erlauben. Die Information wird auf dem Server in Form von Objekten gespeichert. Ein Objekt kann ✔ eine vom Client angezeigte Textdatei, ✔ eine vom Client abgespeicherte Binärdatei, ✔ ein Verzeichnis, ✔ ein E-Mail-Archiv, ✔ eine Telnet-Verbindung zu anderen Servern oder ✔ ein Index-Server zur Informationssuche in großen Datenmengen sein. Der entscheidende Unterschied zum WWW liegt darin, dass bei Gopher nur Menüs und nicht Dokumente miteinander verknüpft sind. 3.4.5 FTP FTP steht für File Transfer Protocol und erlaubt das effiziente Übertragen von Dateien. Sie werden auf diesen Dienst zurückgreifen, wenn Sie z.B. die Dateien Ihrer Homepage auf den von Ihnen angemieteten Serverplatz bei Ihrem Provi- der kopieren wollen. Software, die z.B. im WWW zum freien Gebrauch auf den Homepages zum Download, also Herunterladen, angeboten wird, wird meist auf ftp-Servern bereitgehalten. Damit Sie mit ftp arbeiten können, brauchen Sie einen ftp-Client, mit dem Sie sich in beliebige ftp-Server einloggen, vorausgesetzt, diese Host-Rechner erlau- ben Ihnen den Zugriff auf ihre Festplatten; dies kann durch Passworte geregelt sein oder wie beim so genannten anonymous ftp über für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellte separate Directories. In die meisten Webbrowser sind ftp- Clients integriert, aber diese arbeiten nicht unbedingt wie ein dezidiertes ftp- Programm Ein komfortabler ftp-Client (z.B. CuteFTP; WS_FTP) mit menügesteuerter Oberfläche ermöglicht Ihnen seine Bedienung wie mit dem Windows Explorer. Auf einer Seite erscheint das Verzeichnis des Clients, auf der anderen Seite das Verzeichnis der Server-Dateien, zwischen denen Sie mit der Maus navigieren können (Abbildung 3.8).
72 Kapitel 3 • Das Internet Die meisten Dateien, die Sie mit ftp von einem Server herunterladen können, sind gepackt oder »gezippt«, um den Platzbedarf auf dem Server zu minimie- ren. Was dabei für Sie noch wichtiger ist: Je kleiner die zu herunterladende Datei, desto kürzer ist die Übertragungszeit, und das spart wieder bares Geld. Zum Auspacken oder »Entzippen« benötigen Sie entsprechende Programme, von denen einige auf der beiliegenden CD-ROM zu finden sind. Ein Überprüfen von heruntergeladenen Dateien auf Viren ist immer empfeh- lenswert. Seien Sie vorsichtig! Dies gilt nicht nur für ftp-Downloads, sondern grundsätzlich, wenn Sie ausführbare Dateien (exe-Dateien) oder Makros aus dem Netz auf Ihren Heim-PC herunterladen. Näheres zum Thema Viren erfah- ren Sie in Kapitel 3.5. Abbildung 3.8: Abbildung 1.1: ftp-Client (hier das Programm Cute-FTP) mit beiden Bedienungsseiten; links die Seite auf dem lokalen Rechner, rechts die Seite des Rechners, zu dem Dateien von der linken Seite geschickt werden. Der Datentransfer funktioniert natürlich auch in umgekehrter Richtung. 3.4.6 Telnet Telnet wurde aus den beiden Wörtern Telecommunication und Network gebil- det und ist neben ftp einer der ältesten Dienste des Internets. Telnet ermöglicht es Ihnen, von Ihrem Computer aus mit anderen Computern im Netz zu kom- munizieren und mit diesen so zu arbeiten, als säßen Sie direkt vor diesem Großrechner. Klassischerweise benutzen Sie telnet für Datenbankabfragen, für das Ausführen von Rechenoperationen oder für die Fernbedienung von Ser- vern.
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