Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo

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Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Kapselherstellung

Dr. Andreas S. Ziegler
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Methodenübersicht

 Füllung von
 Hartkapseln

 Zuckerstreu-
 Pulverfüllung Erstarrte Schmelzen
 kügelchen

 Volumetrische Gravimetrische Volumenergän- Lipophile
 Lösemethode
 Methode Methode zungsmethode Schmelzen

 Hydrophile
Methode A Methode B
 Schmelzen

 Fall 1

 Fall 2
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
VOLUMETRISCHE METHODE
DAC-METHODE A BZW. B
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Bestimmung des Kalibriervolumens

 Volumetrische Befüllung bedeutet, es muss
 ein bestimmtes Pulvervolumen hergestellt
 werden, dass dem Leervolumen der zu
 befüllenden Kapselunterteile
 (= Kalibriervolumen) möglichst exakt
 entspricht.

 Messzylinder keinesfalls Aufstoßen! 4

 Fotos: © Thoma/Daniels. Apothekenrezeptur und -defektur. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Bestimmung des Kalibriervolumens

• Praktische Bestimmung des Kalibriervolumens mithilfe des wirkstofffreien
 Füllmittels nicht zwingend erforderlich (DAC/NRF).
• Im Gegensatz zur früher vorgeschriebenen Verreibung wird bei der
 Kapselherstellung mittlerweile nur noch gemischt Größe Nennvolumen
 → bei der Verarbeitung findet keine Volumen-
 000 1,37 ml
 veränderung statt
 → das Kalibriervolumen VK kann aus dem Nennvolumen 00 0,95 ml
 der verwendeten Kapselhüllen errechnet werden: 0 0,68 ml
 VK = x · Vnominal 1 0,50 ml
• Der errechnete Wert ist geringfügig höher als der 2 0,37 ml
 experimentell ermittelte und stellt sicher, dass die Pulver- 3 0,30 ml
 menge auf jeden Fall für die Kapselfüllung ausreicht. 4 0,21 ml
 5 0,13 ml

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Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Wirkstoffanteilabhängige Maßnahmen

 Fließeigenschaften des Wirkstoffs bestimmen
 Fließeigenschaften der Pulvermischung
 → Zusatz von SiO2 als Fließverbesserer

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Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Video
DAC Methode A
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Wirkstoffanteilabhängige Maßnahmen

 Fließeigenschaften des Wirkstoffs bestimmen
 Fließeigenschaften der Pulvermischung
 → Zusatz von SiO2 als Fließverbesserer

 Kleine Wirkstoffmenge in großer Füllmittel-
 menge nur schwer homogen zu verteilen
 → Vorverreibung notwendig
 (Prinzip der sukzessiven Verdünnung)

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Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Video
DAC Methode B, Fall 1
Kapselherstellung Dr. Andreas S. Ziegler - DAV-Expo
Wirkstoffanteilabhängige Maßnahmen

 Fließeigenschaften des Wirkstoffs bestimmen
 Fließeigenschaften der Pulvermischung
 → Zusatz von SiO2 als Fließverbesserer

 Wirkstoffanteil ausreichend klein, um Fließ-
 eigenschaften nicht zu beeinträchtigen und
 ausreichend hoch, um in einem Schritt
 homogen verteilt zu werden
 → Wirkstoff und Füllmittel können einfach
 nur gemischt werden
 Kleine Wirkstoffmenge in großer Füllmittel-
 menge nur schwer homogen zu verteilen
 → Vorverreibung notwendig
 (Prinzip der sukzessiven Verdünnung)

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Video
DAC Methode B, Fall 2
Nachteile der volumetrischen Methoden

• Individuelle Variablen im Arbeitsverhalten, v. a. hinsichtlich
 Häufigkeit, Dauer und Intensität der Mischvorgänge
• Anhaftung des Pulvers an den Arbeitsgeräten
• Massenverluste durch häufiges Umschütten der Pulvermischung
 (u.a. Mischgefäß, Messzylinder, Kapselbrett)
• Häufiger Fehler: Schütteln und Klopfen beim Einfüllen in den
 Messzylinder

→ Ziel: Entwicklung einer neuen Methode mit weniger Arbeitsschritten,
 insbesondere mit weniger Umfüllvorgängen

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GRAVIMETRISCHE METHODE
Wie man mit Masse ein Volumen füllt

 100,00

 60,00

 14
Wie man mit Masse ein Volumen füllt

 100,00

 100,00

 ?
 ∙ Schüttdichte = 

 Die Schüttdichte ist der alles entscheidende Parameter bei
 der gravimetrischen Kapselherstellung! 15
Wie man mit Masse ein Volumen füllt

 101,00

 120,00

 Die Schüttdichte ist der alles entscheidende Parameter bei
 der gravimetrischen Kapselherstellung! 16
Wie man mit Masse ein Volumen füllt

 100,00

 110,00

 Die Schüttdichte ist der alles entscheidende Parameter bei
 der gravimetrischen Kapselherstellung! 17
Nominalwerte:
 0,710 g für Größe 000
 0,480 g für Größe 00
 0,355 g für Größe 0
 0,275 g für Größe 1
 0,210 g für Größe 2
 0,155 g für Größe 3
 0,115 g für Größe 4

© Thoma/Daniels. Apothekenrezeptur und -defektur. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart
Video
Gravimetrische Methode
Vorteile der gravimetrischen Methode

• Geringe Massenverluste
 o Messzylinder als Arbeitsgerät entfällt
 o Kein nennenswerter Pulverrückstand in der glatten Schale
 o Weniger Umfüllvorgänge als potentielle Ursache von
 Pulververlusten
• Weniger individuelle Variablen in den Arbeitsgewohnheiten
• Verfahren so robust, dass kleine Abweichungen in der Schüttdichte
 (0,475 g/ml bis 0,575 g/ml) und im tatsächlichen Kapselvolumen
 ausgeglichen werden können
• Masse des Kapselinhalts ist (bei gegebener Kapselgröße und
 Standardfüllmittel) nicht von Art und Menge des Wirkstoffs
 abhängig und in allen Apotheken gleich
• Bei größeren Ansätzen kann aus einem Ansatz je nach Kapselanzahl
 mehrmals eine definierte Masse abgeteilt und abgefüllt werden

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Nachteile der gravimetrischen Methode

• Die gravimetrische Methode ist (ohne eigene Validierung) nicht geeignet…
 o … bei hohen Wirkstoffanteilen (Schüttdichte des Wirkstoffs kann
 Schüttdichte der Pulvermischung zu stark verändern)
 o … wenn ein anderes als das Standardfüllmittel NRF S.38. eingesetzt
 werden soll (Problem: abweichende Schüttdichte)
 o … bei der Verarbeitung von Fertigarzneimitteln (Verriebene Tabletten,
 geöffnete Kapseln), da sie wahrscheinlich großen Einfluss auf die
 Schüttdichte haben und diese schlecht steuerbar ist.
• Hoher Rechenaufwand in der Vorbereitung (Rechenfehler haben – wenn
 sie passieren – meist besonders gravierende Auswirkungen)

→ Die volumetrische Methode hat nach wie vor ihr Berechtigung und ist
 noch immer die am häufigsten eingesetzte Methode zur Herstellung von
 pulverbefüllten Hartgelatinekapseln.

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Volumetrische vs. Gravimetrische Methode

 Volumetrische Methode Gravimetrische Methode

Füllmittel nicht relevant standardisiert (z.B. nach NRF S.38.)

 mikronisiertes/verriebenes Pulver
Wirkstoffqualität nicht relevant
 (zerriebene Tabletten ungeeignet)
 nicht relevant
Wirkstoffanteil nicht zu hoch
 (passende Methode wählen)

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In welcher Form liegt der Wirkstoff vor?

 Pulver oder feste Verreibung Fertigarzneimittel

 • (Nicht) validierte
• Validierte Vorschrift
 Vorschrift Kapseln:
• Wirkstoff(-verreibung) Tabletten:
 • Wirkstoff(verreibung) Entleeren und Inhalt
 beeinflusst Schüttdichte Zerstoßen und verreiben
 beeinflusst Schüttdichte verreiben
 des Kapselinhalts kaum
 des Kapselinhalts

 Ermittlung der
 Berechnung oder experimentelle Ermittlung des Kalibriervolumens
 Nennfüllmasse

 Volumen des Wirkstoffs Volumen des Wirkstoffs bzw. der Wirkstoffverreibung
• Berechnung der Masse
 bzw. der < 50 % des Kalibriervolumens
 an Wirkstoff(verreibung)
 Wirkstoffverreibung
• Berechnung der
 ≥ 50 % des
 Füllmittelmasse Masse des Wirkstoffs bzw. Masse des Wirkstoffs bzw.
 Kalibriervolumens
 der Wirkstoffverreibung der Wirkstoffverreibung
 < 10 % der ≥ 10 % der
 Füllmittelmasse Füllmittelmasse

 Gravimetrische Methode Methode A Methode B, Fall 1 Methode B, Fall 2
 20.09.202
 (DAC I.9.3.1.) (DAC I.9.3.1.) (DAC I.9.3.1.) (DAC I.9.3.1.) 1 23
KAPSELBEFÜLLUNG
Justieren der Kapselunterteile

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 Fotos: © Thoma/Daniels. Apothekenrezeptur und -defektur. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart
Kapselbefüllung

© Thoma/Daniels. Apothekenrezeptur und -defektur. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart © Pallast et al. Krankenhauspharmazie 2007; 28:179-81; Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart

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Vorgehen bei unpassendem Pulvervolumen

Messzylinder-Methode
 großer Pulverüberschuss
 → Charge verwerfen, neu herstellen

 Geringes Restleervolumen, Herkunft erklärbar und akzeptabel
 → mit Füllstoff auffüllen, entleeren, vermischen, abfüllen

 geringer Pulverüberschuss, keine offensichtlichen Fehlerquellen
 → vorsichtig mit an Kapselbrett klopfen; Pulver verteilen

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1 2

3 4

 5

 ✓ 28

 Fotos: © Thoma/Daniels. Apothekenrezeptur und -defektur. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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