Karin Ettl BEd, MA Mag. Renate Leeb-Brandstetter BEd - Team Teaching als kooperative Lehrmethode
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Team Teaching als kooperative Lehrmethode Karin Ettl BEd, MA Mag. Renate Leeb-Brandstetter BEd 4.3.2015
TEAMARBEIT • „zufälliger“ Austausch im Konferenzzimmer: Erfahrungsaustausch zwischen Tür und Angel; keinerlei Verbindlichkeit. Die eigene Arbeit wird vom Austausch nicht zwangsläufig berührt. • Bewusste gegenseitige Unterstützung: gegenseitige Hilfe unter Lehrer/innen, nach der explizit verlangt wurde. • Regelmäßiger Austausch: routinemäßiger Austausch von Materialien, Methoden, Meinungen. Lehrer/innen gewähren so einen Einblick in ihre Arbeitsweise und machen sich beurteilbar. • Kooperative Zusammenarbeit: Stufe der hochgradigen und gemeinsam verantworteten Kooperation. Die Arbeit ist weitestgehend öffentlich; Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Judith Warren Little (1990): The Persistence of Privacy: Autonomy and Initiative in Teachers' Professional Relations
Schul- Unterrichtsentwicklung • Forschungsergbnisse: • vgl. Hattie, 2014 Unterrichts- • vgl. Rosenholtz, 1989 entwicklung Persönlichkeitsentwicklung und kooperative Schul- kultur Personal entwicklung Organisations entwicklung nach Rolff
Team Teaching als – kreative Störung ?! Angst vor Veränderung - Wahrnehmen von Bedrohung Kritische Instabilität Kreative Neuorientierung Störung Relative Stabilität Relative Stabilität Prozess des Musterwechsels
Grundannahmen systemischer Sichtweise • Kontextorientierung • Lösungs- und • Ressourcenorientierung • Wertschätzung • Achtsamkeit für den Prozess - Ich bin für mich selbst verantwortlich. - Alle meine Gedanken sind o.k. - Ich bin wichtig. - Ich akzeptiere andere. - Wir verändern uns. Peter Maiwald „Handle stets so, dass du den Rahmen deiner Möglichkeiten erweiterst.“ H. v. Foerster
Grundannahmen systemischer Sichtweise Unsere Wahrnehmung ist: • selektiv • von Vorerfahrungen geprägt • bewertend • Ich-bezogen • verzerrt • blind für den blinden Fleck Unsere Umwelt reagiert gemäß der Wahrnehmung, die sie von uns hat. • mit der gleichen Selektivität • …. Was wir wahrnehmen, nehmen wir wahr, es gibt kein „falsch“- nehmen.
Hilfreiche, unterstützende Haltung Die innere „Landkarte“ als reduziertes Abbild der eigenen Wirklichkeit.
4 Fertigkeiten zum Umstrukturieren des ICHs Denken Prozessbeginn/verlauf planen Wille Kraft/Motor im Prozess einsetzen Mut Neues/Unsicherheiten im Prozess aushalten Gelassenheit grundsätzliche Zuversicht/Offenheit für den Prozess
Kommunikationsfallen Wieso verstehst du nicht was ich meine? • Ungeduld • zuviel eigene Redezeit, herumreden um den heißen Brei • eigene Erwartungen, Vorurteile, Glaubensätze als Maxim • Suggestivfragen • Entscheidungsfragen – in die Ecke drängen • Nicht Wissen über Landkarten • Fehlender Humor
Kommunikationsfallen oder: “Wieso verstehst du nicht was ich meine?“ • Problemtrance • Problemzentriert z.B. „Damit kommen wir nicht durch.“ „Dies wird nur Schwierigkeiten bereiten. „Viel zu schwierig.“ „Das hat ja noch nie funktioniert.“
Hilfreiche, unterstützende Haltung: Fragetechniken Fragen nach Ressourcen Was ist gut, was kann so bleiben? Zirkuläre Fragen Wer profitiert am meisten vom TT? In welchen Situationen könnte es (am ehesten) gelingen? In welchen Situationen irritiert TT am meisten? Wer bemerkt als erstes, dass das Problem/Thema gelöst ist?
Hilfreiche, unterstützende Haltung: Fragetechniken Metakommunikation Das Gespräch über das Gespräch Skalierungsfrage/Prozentfrage: Auf einer Skala von 1-10; wie bewerten Sie Situation XY? Zu wie viel Prozent haben Sie ihr Ziel bereits erreicht? Fragen nach Ausnahmen Was haben Sie ( in der letzten Woche) anders gemacht, sodass es besser gegangen ist?
»Nicht wie die Dinge wirklich sind, »sondern was sie für uns in unserer Auffassung sind, »macht uns »glücklich oder unglücklich. » (Arthur Schopenhauer)
Wie wird die Ressource der 2. Lehrperson optimal eingesetzt? HALTUNG KOOPERATIVE SCHULKULTUR Wie wird miteinander gearbeitet Wie wird mit den SchülerInnen gearbeitet Aufgabenstellung, Unterrichtsorganisation Methoden,….
Wie wird mit den SchülerInnen gearbeitet – Unterrichtsentwicklung
Studie in NÖ – Lehramtsstudenten 2011 – 2014 /Claudia Mewald 49 beobachtete Unterrichtsstunden 19% Nicht Einer unterrichtet, zugeordnet einer unterstützt 33% 32% Einer Teamteaching unterrichtet, einer beobachtet
Was ist Teamteaching: • Teamteaching ist eine kooperative Lehrmethode • Teamteaching ist vor allem ein Prozess • Chancen und Potentiale des Teamteachings – der breiten Heterogenität in den Klassen durch gezielten und auf Differenzierung fokussierten Lehrer/innen- Einsatz noch gerechter zu werden
Wie wird mit den SchülerInnen gearbeitet – Unterrichtsentwicklung • Flexible Differenzierung • Ziele setzen • Selbsttätige Aneignung und Anwendung • Formative Evaluation des Unterrichts • Feedback im Sinne des feed forward (Hattie)
Rahmenbedingungen - Organisationsentwicklung • Zeit für Teamentwicklungsprozesse • Vorgegebener zeitlicher Rahmen: Absprachen, Vorbereitung, Reflexion • Gegenseitige Hospitationen – machen Unterricht transparent /öffentlich • Unterrichtsblöcke statt 50 min Stunden • Ort /Raum • Schulleiter /Schulaufsicht
Team Teaching/Teamarbeit Beginnend • eine Lehrperson übernimmt alternierend die Hauptverantwortung für die Planung • plant dabei mit, welche Aufgaben von wem Sequenzen weise übernommen werden • Partner/in manchmal im „Leerlauf“
Team Teaching/Teamarbeit Zielbild • das Team wirkt eingespielt. • geteilte Verantwortung ist für die Schüler/innen selbstverständlich, beide Lehrpersonen sind für sie Ansprechpartner. • Abwechslung und Rollenteilung wird geplant und gezielt umgesetzt und wirkt fließend und selbstverständlich im Unterricht. • das gemeinsame Tun wird reflektiert.
Literatur • Gössinger P. (2014): Professionelle Teamarbeit in der Neuen Mittelschule journal.ph--noe.ac.at Open Online Journal for Research and Education Ausgabe 1, April 2014, ISSN: 2313--‐1640 • Halfhide, T., Frei, M. & Zingg, C. (2002): Teamteaching. Wege zum guten Unterricht. Zürich Lehrmittelverlag • Hattie J. (2014): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen, Schneider Verlag: Hohengeren • Leeb-Brandstetter, R. (2014): Im Perspektivenwechsel liegt die Chance der Veränderung. Kreative Techniken für die Schule. In: Systemische Notizen 3/14, S. 12-22, la:sf: Wien • Mewald, C . (2014) Teaching as a team – more than just team teaching Collaborative teaching and learning in teacher education http://journal.ph-‐noe.ac.at Open Online Journal for Research and Education Ausgabe 2, Oktober 2014, ISSN: 2313-‐1640 • Rolff, H. (2013): Schulentwicklung kompakt. Modelle, Instrumente, Perspektiven. Beltz Verlag • Rosenholtz,S. (1989): Teacher`s workplace. The social organisation of schools. New York: Longman. • De Shazer, S., & Dolan, Y. (2008: Mehr als ein Wunder. Lösungsfokussierte Kurztherapie heute. Heidelberg: Carl-Auer • Schlippe, A. v., & Schweitzer, J. (2010): Systemische Intervention (2.Aufl.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht • Simon, F. B., & Rech-Simon, C. (2004): Zirkuläres Fragen. Systemische Therapie in Fallbeispielen: Ein Lernbuch. Heidelberg: Carl-Auer. • Quelle Bilder: www.google.bild
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