Karlsruher Wochenmärkte - Analyse 2020 Anlage
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2 | Wochenmarktanalyse 2020 Vorwort Die Karlsruher Wochenmärkte mit Blumenmarkt und Bauernmarkt haben viel zu bieten: zum Beispiel eine viele hundert Quadratmeter umfassende Obst- und Gemüsetheke, ein umfangreiches Angebot an Fleisch- und Wurstwarenständen, zahlreiche Spezialitätenstände mit beispielsweise französischer Salami, italienischer Pasta oder türkischen Oliven, Grundnahrungsmittel wie Brot, Käse und Fisch sowie traumhafte Blumen und Pflanzen, ja sogar selbst hergestellte Seife und Keramik. Besonders viel Wert wird auf Frische, Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt. Auch deshalb sind die Wochenmärkte ein zentraler Treffpunkt in den jeweiligen Stadtteilen und ein Standbein der Nahversorgung. Es ist Aufgabe des städtischen Marktamtes, gemeinsam mit den Händlerinnen und Händlern der Karlsruher Wochenmärkte, dies immer wieder im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. In diesem Rahmen wurde bereits 2018 das Projekt „Belebung der Karlsruher Wochenmärkte“ ins Leben gerufen. Nach ersten Ideen und Maßnahmen wurde die Wochenmarktanalyse 2020 erstellt. Sie beinhaltet einen Überblick rund um die Wochenmärkte im gesamten Stadtgebiet und fasst den aktuellen Ist-Zustand zusammen. Sie soll als Grundlage für die Erstellung weiterer Konzepte und Maßnahmen in der Zukunft dienen. Mit dem Ergebnis des CIMA-Gutachtens zur Karlsruher City 2030 vom April 2019 wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Gestaltung der Wochenmärkte in der Innenstadt gelegt. Dies wird unter Punkt 5 der Wochenmarktanalyse gesondert aufgegriffen und beleuchtet. Die im Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen in der Innenstadt sind von hoher Priorität. Ein zukünftiges Märktekonzept kann daher zunächst für die Innenstadt entstehen und sollte dann nach und nach um die Stadtteile ergänzt werden. Eine ganzheitliche Betrachtung für übergreifende Themen ist sinnvoll. Diese Wochenmarktanalyse kann eine erste Orientierung für das zu erstellende Märktekonzept sein. In einer ämterübergreifenden Projektgruppe im Rahmen der AG Innenstadt soll dieses Konzept auf der Basis der beiden Meilensteine – Wochenmarktanalyse und CIMA-Gutachten zur Karlsruher City 2030 – erstellt werden. Armin Baumbusch Amtsleiter Marktamt
3 | Wochenmarktanalyse 2020 Inhalt 1. Geschichte der Karlsruher Wochenmärkte....................................................................................................... 4 2. Aktuelle Zahlen und Fakten............................................................................................................................. 5 2.1. Wochenmarkttage und -zeiten ................................................................................................................. 5 2.2. Aufbau und Infrastruktur.......................................................................................................................... 6 2.3. Marketing ................................................................................................................................................ 7 2.3.1. Motto ................................................................................................................................................ 7 2.3.2. Webseite ........................................................................................................................................... 8 2.3.3. Social Media ...................................................................................................................................... 8 2.3.4. Aktionen und Events auf den Wochenmärkten .................................................................................. 9 3. Benchmarking............................................................................................................................................... 11 4. Entwicklung und Handlungsrahmen.............................................................................................................. 12 4.1. Rahmenbedingungen ............................................................................................................................. 12 4.2. Händlerumfrage ..................................................................................................................................... 13 4.3. Händlerversammlungen.......................................................................................................................... 14 4.4. Standorte und Zeiten.............................................................................................................................. 15 4.5. Infrastruktur und Erscheinungsbild ......................................................................................................... 16 4.6. Marketing .............................................................................................................................................. 18 4.7. Handlungsempfehlungen ....................................................................................................................... 19 5. CIMA-Gutachten Karlsruher City 2030.......................................................................................................... 20 5.1. Maßnahmenkatalog CIMA-Gutachten.................................................................................................... 20 5.2. Marktplatz.............................................................................................................................................. 22 5.3. Stephanplatz .......................................................................................................................................... 25 5.4. Friedrichsplatz ........................................................................................................................................ 27 6. Fazit .............................................................................................................................................................. 28 6.1. Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken................................................................................................... 28 6.2. Weiteres Vorgehen................................................................................................................................. 29 6.3. Zeitplan .................................................................................................................................................. 31
4 | Wochenmarktanalyse 2020 1. Geschichte der Karlsruher Wochenmärkte Zwei Jahre nach der Stadtgründung von Karlsruhe im Jahr 1715 fand der erste Karlsruher Wochenmarkt 1717 auf dem Marktplatz in der Innenstadt statt. Markt auf dem Marktplatz 1886 Bis 1973 gab es fünf Wochenmarktplätze im Stadtgebiet. Zu diesen gehörten der Stephanplatz in der Innenstadt, der Gutenbergplatz, der Gottesauer Platz, der Werderplatz und der Marktplatz in Durlach. 1974 kam der Wochenmarkt in der Nordweststadt hinzu, 1975 der Wochenmarkt in Oberreut. Von da an stieg die Zahl kontinuierlich an. In der Innenstadt wurde 1978 der Wochenmarkt Kronenplatz und 1982 der Blumenmarkt auf dem Marktplatz eröffnet. Bereits 1980 wurde der Rüppurrer Wochenmarkt etabliert. Hinzu kamen 1981 Daxlanden, 1985 Mühlburg, 1988 Waldstadt und 1992 Knielingen und Neureut. 2007 wurde der erste Bauernmarkt im Stadtgebiet auf dem Saumarkt in Durlach eröffnet. Der Bauernmarkt, auf dem Selbsterzeugerinnen und Selbsterzeuger der Region ihre saisonalen Waren anbieten, wurde zusätzlich zum traditionellen Wochenmarkt auf dem Durlacher Marktplatz etabliert. Der Abendmarkt auf dem Marktplatz wurde im Jahr 2016 im Rahmen des Projekts „Meine grüne Stadt Karlsruhe“ mit Unterstützung des Slowfood Deutschland e. V. Convivum Karlsruhe vom Marktamt ins Leben gerufen. Mit den Marktzeiten mittwochs von 16 bis 20 Uhr versuchte die Stadt neue Wege zu gehen und die Verkaufszeiten an den demographischen Wandel sowie an das veränderte Einkaufsverhalten der Kundschaft anzupassen. Berufstätige sollten an einem zentralen Ort in den Genuss kommen, nach Feierabend entspannt und ohne Hektik Marktflair zu genießen und frische Lebensmittel einkaufen zu können. Aufgrund der fehlenden Atmosphäre und häufiger, baustellenbedingter Verlegungen ist er heute auf wenige Beschickerinnen und Beschicker geschrumpft. In der Nordstadt und in Grünwinkel sind die Versuche einen Wochenmarkt aufzubauen wegen geringer Besucherzahlen gescheitert. In der Nordstadt starteten 1998 12 Beschickerinnen und Beschicker. 2002 blieb keiner mehr übrig. Gleiches geschah zwischen 2011 und 2015 mit acht Händlerinnen und Händlern in Grünwinkel. Heute haben sich 17 Wochenmärkte im Stadtgebiet etabliert, die vom Marktamt organisiert werden. Unabhängig davon gibt es in Grötzingen auf dem Rathausplatz donnerstags von 9 bis 12 Uhr einen Wochenmarkt der Ortsverwaltung Grötzingen.
5 | Wochenmarktanalyse 2020 2. Aktuelle Zahlen und Fakten 2.1. Wochenmarkttage und -zeiten Aktuell gibt es im Stadtgebiet 17 Wochenmarktstandorte. Davon liegen vier in der Innenstadt. Der Wochenmarkt auf dem Stephanplatz, der Wochenmarkt auf dem Kronenplatz sowie der Blumenmarkt und der Abendmarkt auf dem Marktplatz. Es gibt in Karlsruhe sechs Wochenmarkttage von Montag bis Samstag. Aufgeteilt nach Tagen findet folgende Anzahl von Wochenmärkten statt: Montag 5 Wochenmärkte Dienstag 7 Wochenmärkte Mittwoch 10 Wochenmärkte Donnerstag 4 Wochenmärkte Freitag 12 Wochenmärkte Samstag 9 Wochenmärkte Insgesamt sind es somit wöchentlich 47 Wochenmarktveranstaltungen im Stadtgebiet. Die Hauptöffnungszeiten sind von 7:30 bis 14 Uhr. Ausnahmen von diesen Zeiten gibt es in der Innenstadt auf dem Blumenmarkt (9 bis 20 Uhr), auf dem Kronenplatz (9 bis 20 Uhr, samstags bis 16 Uhr) und auf dem Abendmarkt (16 bis 20 Uhr). Außerdem finden in den Stadtteilen Neureut, Oberreut, Knielingen und Waldstadt freitags Nachmittagsmärkte bis 18:30 Uhr statt. In der Waldstadt gibt es zusätzlich mittwochs von 14 bis 18:30 Uhr einen Nachmittagsmarkt. Eine Übersicht veranschaulicht dies.
6 | Wochenmarktanalyse 2020 2.2. Aufbau und Infrastruktur Alle Wochenmarktstandorte liegen zentral und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Parksituation für Beschickerinnen und Beschicker sowie für Besucherinnen und Besucher ist unterschiedlich. Gleiches gilt für den Lieferverkehr und die Toilettenanlagen. Insgesamt gibt es auf den Karlsruher Wochenmärkten 201 Festzulassungen verteilt auf 110 Beschickerinnen und Beschicker (Stand Februar 2020). Hinzu kommen einige Tagesplatzangebote für Händlerinnen und Händler, die sich beworben haben und zunächst noch bewähren müssen, bevor sie eine Festzulassung erhalten. Im Schnitt stehen fast zwölf Händlerinnen und Händler auf den Wochenmärkten. Die höchste Anzahl an Beschickerinnen und Beschickern ist mit 48 am Samstag auf dem Gutenbergplatz. In den Stadtteilen sind teilweise nur einzelne Händlerinnen und Händler vertreten. Die Standplätze werden vom Marktamt zugeteilt und so gewählt, dass sich die vielfältigen Sortimente gleichmäßig auf dem Wochenmarktplatz verteilen. Ein Beispiel ist der Gutenbergplatz an einem Samstag: Aufbauplan Gutenbergplatz Samstag Fehlen Händlerinnen und Händler aufgrund von Krankheit oder Urlaub, entstehen in der Regel Lücken im Aufbau, da ein Aufrücken die Kundschaft irritiert und den Umsatz mindert. Gestaltungsvorgaben für Verkaufseinrichtungen gibt es nicht, da die Beschickerinnen und Beschicker unterschiedliche Fahrzeuge und Verkaufseinrichtungen für ihre Sortimente und für ihre eigene Vermarktung benötigen. Es gibt sowohl Verkaufsanhänger als auch Verkaufsmobile sowie Zelte und Schirme.
7 | Wochenmarktanalyse 2020 2.3. Marketing 2.3.1. Motto Die Wochenmärkte stehen seit 2009 unter dem Motto „Vielfalt erleben“. Das Design hat sich im Laufe der Jahre entsprechend dem Corporate Design der Stadt Karlsruhe verändert. Das Motto steht bis heute für die frische und regionale Vielfalt auf den Karlsruher Wochenmärkten. Beispiele für die Werbung sind folgende Anzeigen:
8 | Wochenmarktanalyse 2020 2.3.2. Webseite www.karlsruhe.de/b3/maerkte/wochenmarkte Die Webseite wurde überarbeitet und wird fortlaufend aktualisiert. Auf der Startseite „Märkte und Messen“ finden sich aktuelle Meldungen über Verlegungen, Aktionen und Highlights sowie alle Informationen für Beschickerinnen und Beschicker sowie Besucherinnen und Besucher. Dazu gehören: Wochenmarktsatzung Gebührensatzung Bewerbungsformular mit Datenschutzhinweisen Wochenmarktstandorte, -tage und -zeiten Beschickerverzeichnis für alle Wochenmärkte Rezepte und Wissenswertes Im Bereich Tourismus werden die Wochenmärkte auch von der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG) beworben: www.karlsruhe-erleben.de/einkaufen 2.3.3. Social Media Als Pilotamt nutzt das Marktamt auch Social Media zur Verbreitung von Informationen und zur Vermarktung von Highlights auf dem Wochenmarkt. Aktuell geschieht dies auf den Plattformen Facebook und Twitter. Beiträge zum Wochenmarkt werden bei Instagram über das Presse- und Informationsamt veröffentlicht. Wochenmarkttweet 12. März 2019 Instagram Story
9 | Wochenmarktanalyse 2020 2.3.4. Aktionen und Events auf den Wochenmärkten Schultütenaktion Die Schultütenaktion findet immer im September in der letzten Ferienwoche vor Schulbeginn auf dem Gutenbergplatz und einem weiteren Wochenmarkt statt. Damit die Kinder nach der Einschulung fit ins Schuljahr starten können, befüllen die Beschickerinnen und Beschicker der Wochenmärkte sowie das Marktamt die Schultüten mit leckeren Früchten. 5-am-Tag Im Zweijahresrhythmus fand diese Aktion gemeinsam mit dem Umweltamt jeweils auf dem Gutenbergplatz, in Durlach sowie einem weiteren Wochenmarkt statt. „5 Portionen Obst und Gemüse täglich“, so lautet die Devise von „5-am-Tag“. Fünf Portionen am Tag halten fit und gesund und schmecken lecker. Doch leider ist dieses Motto unter Kindern nur wenig verbreitet. Deshalb haben Wohnumfeldberaterinnen und -berater, Mitarbeitende des Umwelt- und Arbeitsschutzes sowie das Marktamt Kindergärten eingeladen, an der Veranstaltung „5-am- Tag“ auf dem Wochenmarkt teilzunehmen. Die Kinder wurden über den Markt geführt. Im Anschluss durften sie die zuvor gezeigten Leckereien an einem Aktionsstand ertasten und probieren. Altersbedingt standen die Wohnumfeldberaterinnen und -berater in den letzten Jahren nicht mehr zur Verfügung. Außerdem gingen die Anmeldungen der Kindergärten zurück. 2020 soll die Aktion mit Volunteers einen Neustart erleben. Erlebe deinen Wochenmarkt Unter dem Motto „Erlebe Deinen Wochenmarkt“ beteiligen sich die Karlsruher Wochenmärkte an der europäischen Wochenmarkt-Kampagne „LYLM Love your local market“. Die internationale Initiative zielt auf die Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung von Wochenmärkten, Spezialmärkten und Markthallen und boomt seit vier Jahren auch in Deutschland. In Anlehnung an das globale LYLM-Thema „Close to your heart“ läuft die deutsche Kampagne unter dem Thema „Herzensangelegenheit“. Mit Werbematerial zum Thema werden jedes Jahr im Mai und Juni Aktionen auf den Wochenmärkten veranstaltet. 2019 fand die Aktion gemeinsam mit dem Marktfrühschoppen der Bürgergemeinschaft Nordweststadt statt. Für 2020 sind mehrere Aktionen geplant. Wir lassen Karlsruhe blühen „Wir lassen Karlsruhe blühen“ ist eine gemeinsame Aktion des Karlsruher Blumengroßmarktes und der Karlsruher Wochenmärkte, die seit 12. April 2019 auf den Wochenmärkten Stephanplatz, Gutenbergplatz, Durlach und dem Blumenmarkt stattfindet. Vier regionale Samenmischungen (12.000 Samentüten) in vier verschiedenen Designs zum Sammeln werden den Blumen- und Honighändlerinnen und -händlern zum Schutz der Bienen, Vögel und Insekten zum kostenlosen Verteilen zur Verfügung gestellt. Da die Aktion sehr erfolgreich war und die Samentüten schnell vergriffen waren, soll sie fortgeführt werden. Marktfrühschoppen Nordweststadt Der Marktfrühschoppen der Bürgergemeinschaft Nordweststadt findet zweimal jährlich mit verschiedenen Aktionen auf dem Wochenmarkt Nordweststadt statt. Blumenmarkt zum Stadtfest und verkaufsoffenem Sonntag In Kooperation mit der Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME) findet der Blumenmarkt in der Innenstadt zu den beiden verkaufsoffenen Sonntagen statt und wird im Rahmen des Gesamtprogramms beworben. Offenes Netzwerk MiteinanderSein Seit Mai 2019 gibt es dienstags und donnerstags auf dem Gutenbergplatz und mittwochs auf dem Stephanplatz auf einer ausgewählten Aktionsfläche Angebote des Netzwerks MiteinanderSein rund um die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit gegen eine kleine Gebühr. Dazu gehören Yoga, Frühsport, Massage und gesunde Ernährung. Die Angebote stehen nicht in Konkurrenz zu den Händlerinnen und Händlern auf dem Wochenmarkt. Das Wochenmarktangebot wird dadurch ergänzt und abgerundet.
10 | Wochenmarktanalyse 2020 Sondernutzungen Sondernutzungen werden aktuell vom Ordnungs- und Bürgeramt in Abstimmung mit dem Marktamt auf den Wochenmärkten genehmigt. Dazu gehören Kuchenverkäufe von Schulen, Infostände, Spendenaktionen, Stände von Parteien und viele Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt und „Meine Grüne Stadt“ (vor allem auf dem Abendmarkt). Werbeaktionen Werbeaktionen des Marktamtes mit Werbe- und Infomaterial finden jährlich auf dem Karlsruher Sportlerball statt. „Meine Grüne Stadt“ erhält regelmäßig Werbemittel für Infoveranstaltungen. Zudem gibt es Aktionen und Kooperationen mit dem Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz sowie Organisationen wie dem BUND e. V. zum Thema Nachhaltigkeit.
11 | Wochenmarktanalyse 2020 3. Benchmarking Karlsruhe Stuttgart Mannheim Freiburg Heidelberg Pforzheim Baden- Rastatt Baden Einwohnerzahl 309.794 614.822 320.080 229.636 160.601 125.779 55.882 48.590 Fläche in Quadrat- 173 207 145 153 109 98 140 59 kilometer Betreiber Marktamt Städt. GmbH Städt. GmbH Städt. GmbH, Bürgeramt Ordnungs- Ordnungs- Stabs- Vereine, Private behörde behörde stelle Anzahl Standorte 17 29 15 19 10 5 3 1 Anzahl 6 5 6 6 5 5 6 3 Wochenmarkttage Anzahl 5 0 1 1 1 0 1 0 Wochenmärkte Montag Anzahl 7 5 2 3 0 1 1 1 Wochenmärkte Dienstag Anzahl 10 9 4 9 1 1 1 0 Wochenmärkte Mittwoch Anzahl 4 6 2 1 2 1 1 1 Wochenmärkte Donnerstag Anzahl 12 7 10 6 4 2 1 0 Wochenmärkte Freitag Anzahl 9 13 4 13 6 1 1 1 Wochenmärkte Samstag Gesamtzahl 47 40 23 33 14 6 6 3 Montag bis Samstag Im Vergleich mit anderen Städten kann Karlsruhe eine hohe Dichte an Wochenmärkten vorweisen. In Relation zur Einwohnerzahl hat Karlsruhe mehr Wochenmarktstandorte als die umliegenden Städte Stuttgart, Mannheim, Pforzheim und Rastatt. Lediglich Freiburg und Heidelberg (mit sehr kleinem Abstand) haben in diesem Verhältnis mehr Wochenmarktstandorte als Karlsruhe. In Karlsruhe, Mannheim und Freiburg findet der Wochenmarkt an jedem Werktag statt. In Stuttgart entfällt der Montag und in Heidelberg der Dienstag als Wochenmarkttag. Die Öffnungszeiten in anderen Städten sind in der Regel etwas kürzer als in Karlsruhe und enden häufig um 13 Uhr. Nachmittagsmärkte gibt es vor allem am Freitag, aber auch am Mittwoch gibt es einige. Sie enden im Schnitt um 18 Uhr. Stuttgart hat freitags fünf Nachmittagsmärkte und mittwochs zwei. In Mannheim gibt es freitags zwei Nachmittagsmärkte und Montag und Dienstag jeweils einen. In Freiburg finden mittwochs drei, freitags zwei und dienstags ein Nachmittagsmarkt statt. In Karlsruhe gibt es wie bereits beschrieben zwei Nachmittagsmärkte täglich, vier am Freitag und zwei am Mittwoch. In der Gesamtzahl an täglich stattfindenden Wochenmarktveranstaltungen von Montag bis Samstag ist Karlsruhe mit 47 Spitzenreiter vor Stuttgart und weit vor Mannheim mit knapp der Hälfte. In Stuttgart, Mannheim und Freiburg finden viele Wochenmärkte nur einmal wöchentlich statt, dann zumeist an einem Freitag oder Samstag. In Karlsruhe findet ungefähr ein Drittel der Wochenmärkte einmal wöchentlich statt, in Stuttgart dagegen zwei Drittel, in Mannheim 60 Prozent und Freiburg ungefähr die Hälfte.
12 | Wochenmarktanalyse 2020 4. Entwicklung und Handlungsrahmen 4.1. Rahmenbedingungen Aus der Abbildung 4.19 aus dem Nahversorgungsbericht des Amts für Stadtentwicklung von 2006 bis 2016 geht hervor, wie sich die Besucherinnen und Besucher auf den Wochenmärkten verhalten. Quelle: Nahversorgungsbericht 2006 bis 2016 Amt für Stadtentwicklung Die Entwicklung zeigt rückläufige Tendenzen bei den regelmäßigen Einkäufen (mehrmals pro Woche bzw. einmal pro Woche). In der Umfrage 2001 gaben noch 12,8 % der Befragten an, mehrmals pro Woche an einem Marktstand einzukaufen, 2006 noch 8,0 % und schließlich 2016 nur noch 4,6 %. Einmal pro Woche kauften 2001 noch 28,9 %, 2006 24,6 % und 2016 schließlich 19,3 % auf einem Wochenmarkt ein. Positiv zu erwähnen ist, dass der Anteil derer, die nie auf einem Wochenmarkt oder an einen Marktstand einkaufen, gegenüber 2006 von 28,9 % auf 18,1 % zurückgegangen ist. Es kann also eine breitere Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger bei allerdings sinkender Frequenz festgestellt werden. Für die regelmäßigen Einkäufe werden Wochenmärkte in einigen Stadtteilen gut angenommen. In der Waldstadt, in Rüppurr und der Weststadt kauft mehr als ein Drittel der Befragten mindestens einmal pro Woche an einem Marktstand ein. Mit steigendem Einkommen steigt die Häufigkeit, mit der auf Wochenmärkten regelmäßig eingekauft wird. Ältere über 65 Jahren und Alteingesessene gehören häufiger zum Kundenstamm der Marktstandbetreiber. Für unter 30-jährige scheinen Wochenmärkte wenig relevant für die Nahversorgung zu sein. Nur 8,7 % nutzen Wochenmärkte für wöchentliche oder häufigere Einkäufe.
13 | Wochenmarktanalyse 2020 4.2. Händlerumfrage Vom 22. Dezember 2018 bis 10. Januar 2019 wurde eine Umfrage zur „Belebung der Wochenmärkte“ mit zu dieser Zeit allen 116 Händlerinnen und Händlern auf den Karlsruher Wochenmärkten durchgeführt. Für jeden Wochenmarktstandort wurden die jeweiligen Händlerinnen und Händler zu Markttagen und Marktzeiten, Positivem am jeweiligen Markt, Verbesserungsvorschlägen und eigenen Aktionen bzw. Kooperationen zwischen den Beschickerinnen und Beschickern zur Steigerung der Attraktivität befragt. Es sind insgesamt 44 von 116 Rückmeldungen (37,93 %) eingegangen. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage stellen sich wie folgt dar: Die Markttage zum Wochenende sind die stärksten. Samstagsmärkte laufen am besten. Einzelne Stimmen schlagen die Streichung einzelner Markttage vor. Einigkeit herrscht grundsätzlich bei der Verkürzung der Wochenmarktzeiten. Für fast alle Wochenmärkte werden kürzere Öffnungszeiten aufgrund von Personalengpässen, vorgeschriebener Arbeitszeit und Eigenproduktion vorgeschlagen. Eine zusätzliche Öffnung am Nachmittag wurde nur einmal für Durlach vorgeschlagen. Vermehrt positiv an den Wochenmärkten werden eine zentrale Lage, gute Erreichbarkeit und Aufenthaltspunkte in der Umgebung (wie zum Beispiel Cafés und Kirche) bewertet. Zudem ist eine Marktatmosphäre mit Brunnen, Schatten (Bäume, Überdachung), mit breiten Durchgängen (für Kinderwagen und Rollatoren) sowie eine große Sortimentsvielfalt und ein großes Angebot von Händlerinnen und Händlern positiv bewertet worden. Verbesserungsbedarf wird bei den Händlerinnen und Händlern im Bereich von Parkplätzen für eigene Fahrzeuge und Kundschaft gesehen. Sanitäre Einrichtungen sind ebenfalls zu optimieren. Vor allem wird die Erweiterung im Innenstadtbereich auf den Verzehr von warmen Speisen an Ort und Stelle gefordert. Vereinzelt werden Lücken in der Aufstellung und im Erscheinungsbild der Märkte bemängelt und die Erweiterung des Sortiments auf zum Beispiel non-food Stände vorgeschlagen. Verbesserungsbedarf wird außerdem bei der Werbung (Radio, Flyer) und bei Aktionen auf den Märkten gesehen. Konkrete Vorschläge werden vereinzelt genannt.
14 | Wochenmarktanalyse 2020 4.3. Händlerversammlungen Da die Anzahl der Rückmeldungen bei der Händlerumfrage gering war und Angaben teilweise differierten, wurde beschlossen, für verschiedene Wochenmärkte eine Händlerversammlung einzuberufen. Die Fragestellungen der Händlerumfrage werden hierfür nochmals im direkten Kontakt aufgegriffen. Zusätzlich soll ein gewählter Händler oder eine gewählte Händlerin des jeweiligen Wochenmarktes als Ansprechpartner beziehungsweise Ansprechpartnerin gegenüber der Stadt (Marktamt) fungieren und so Absprachen vereinfachen. Beispielsweise fand am 17. Mai 2019 die erste Händlerversammlung auf dem Wochenmarkt in Mühlburg am Entenfang statt. Die Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden: Markttag Freitag soll beibehalten werden Zeiten sollen von 7:30 bis 12:30 Uhr festgelegt werden Grundsätzlich ist die Angebotsvielfalt ausgeglichen und ausreichend (Highlights sind gerne erwünscht, wenn möglich) Zu Aktionen und Kooperationen gab es bisher keine Beiträge Die Werbung liegt bei jeder Händlerin und jedem Händler selbst Baustellenkoordinierung ist von Seiten des Marktamtes zu optimieren (vor allem im Hinblick auf den Neubau am Entenfang) Ansprechpartner wurde gewählt Um die Maßnahmenvorschläge aus dem CIMA-Gutachten zu diskutieren, fand bereits eine gemeinsame Händlerversammlung für die Wochenmärkte Gutenbergplatz, Stephanplatz, Blumenmarkt, Abendmarkt, Kronenplatz und Gottesauer Platz statt. Für die Standortwahl der Wochenmärkte in der Innenstadt sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen: Aufgrund des Zusammenspiels von Stephanplatz und Gutenbergplatz sollte der Gutenbergplatz in die Betrachtung miteinbezogen werden. Auf dem Stephanplatz findet der Wochenmarkt montags, mittwochs und freitags statt. Im Wechsel dazu findet der Wochenmarkt Gutenbergplatz dienstags, donnerstags und samstags statt. Sehr viele Händlerinnen und Händler beschicken abwechselnd beide Wochenmärkte, um eine Woche abzudecken. Sie sind mit diesem Zusammenspiel zufrieden und raten von einer Veränderung ab. Bei der Neuetablierung von Wochenmärkten ist es sehr wichtig, dass sowohl die Infrastruktur als auch die Umgebung bereits vollständig hergestellt sind. Eine Baustellenatmosphäre und häufige Verlegungen schaden jedem Wochenmarkt, was am Beispiel Abendmarkt deutlich wurde. Zudem ist Schatten ein wichtiges Kriterium, das nicht fehlen sollte. Für ausreichend Parkplätze für die großen Lieferfahrzeuge der Beschickerinnen und Beschicker ist zu sorgen. Sie können nicht in den umliegenden Parkhäusern geparkt werden und müssen bei den meisten Sortimenten stets für das Nachladen von Ware direkt am Stand bereitstehen. Das zukünftige Mobilitätskonzept in Verbindung mit dem Plätze- und Höfe-Konzept sowie dem Veranstaltungskonzept in der Innenstadt sind zu berücksichtigen und im Einklang zu entwickeln. Hierfür sind konkrete Anforderungen für die Wochenmärkte zu formulieren. Weitere Händlerversammlungen folgen.
15 | Wochenmarktanalyse 2020 4.4. Standorte und Zeiten Die Wochenmarktplätze im Stadtgebiet liegen sehr zentral und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Zudem haben sie zum Teil bereits eine lange Tradition und sind nicht nur bei der Stammkundschaft bekannt. Die Wochenmarktstandorte sollen daher grundsätzlich beibehalten werden. Die Anzahl der Wochenmarkttage sollte vor allem bei kleinen Wochenmärkten in den Stadtteilen im Benehmen mit den Wochenmarkthändlerinnen und -händlern überdacht und verringert werden. Im Vergleich zu anderen Städten hat Karlsruhe eine sehr hohe Anzahl an Wochenmarktveranstaltungen pro Woche und trotz gestiegener Bekanntheit, steigt die Anzahl der Einkäufe nicht. Eine sehr kleine Beschickeranzahl findet sich zum Beispiel in Knielingen und auf dem Gottesauer Platz. Auch Werderplatz und Kronenplatz haben einzelne Markttage mit sehr wenigen Beschickerinnen und Beschickern. Die Verringerung der Wochenmarkttage könnte eine steigende Beschickerzahl auf anderen Wochenmärkten bedeuten und dort die Vielfalt des Sortiments und damit die Beliebtheit steigern. So ist beispielsweise ein neuer Wochenmarkt auf dem Bernhardusplatz am Durlacher Tor in Planung, der die kleinen Wochenmärkte auf dem Kronenplatz und Gottesauer Platz ersetzen könnte. Die Streichung eines ganzen Wochenmarkttages, wie der Montag in Stuttgart oder der Dienstag in Heidelberg, wird für Karlsruhe nicht für zielführend erachtet. Ein Zusammenspiel der Händlerinnen und Händler funktioniert insbesondere auf den großen Wochenmärkten Stephanplatz und Gutenbergplatz, die abwechselnd zueinander stattfinden. Einzelne Neuausrichtungen im Bereich der kleineren Wochenmärkte und eine Verteilung hin zu den starken Wochenmarkttagen zum Wochenende (vor allem Freitag und Samstag) erscheinen sinnvoller in Kombination mit der Anpassung der Wochenmarktzeiten. In der Händlerumfrage sowie in der ersten Händlerversammlung zeigt sich eine Tendenz zum Wunsch nach einer Verkürzung der Wochenmarktzeiten aus arbeitsrechtlichen Gründen, aber auch aufgrund der Besucherzahlen. Auch im Vergleich zu anderen Städten ist die Standardöffnungszeit von 7:30 Uhr bis 14 Uhr lange. Sehr unterschiedliche und jeweils an den Stadtteil angepasste Öffnungszeiten sind sehr verbreitet. Ob im Gegenzug mehr Nachmittagsmärkte einzuführen sind, ist in den weiteren Händlerversammlungen zu analysieren. Der Abendmarkt mittwochabends in der Innenstadt ist aktuell auf einzelne Händlerinnen und Händler geschrumpft. Das fehlende Ambiente in der Baustelle und die ständigen Verlegungen haben sicher ihren Beitrag dazu geleistet, dass Kundinnen und Kunden und damit auch Händlerinnen und Händler ausblieben. Grundsätzlich sind Nachmittagsmärkte vor allem am Freitag beliebt.
16 | Wochenmarktanalyse 2020 4.5. Infrastruktur und Erscheinungsbild Um einen Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher, aber auch für Händlerinnen und Händler zu schaffen, ist die Atmosphäre auf einem Wochenmarktplatz maßgeblich. Ein zentraler Standort und die Bekanntheit des Wochenmarktes reichen nicht aus. Wichtig für das richtige Marktflair sind nicht nur die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch Parkplätze für Händler-, Liefer- und Besucherverkehr. Auf den Karlsruher Wochenmärkten stellt der Mangel an Parkplätzen ein großes Problem dar. Anhänger und große Lastwagen der Beschickerinnen und Beschicker blockieren Parkplätze für die Anwohnerschaft. Die Anwohnerinnen und Anwohner wiederum blockieren Zufahrten zum Wochenmarktplatz und verzögern den Auf- und Abbau. In einigen Fällen wird das Parken von Fahrzeugen auf Wochenmarktplätzen zwar geduldet, das Erscheinungsbild des Marktes und die Größe der Besucherfläche leiden allerdings darunter. Förderlich für eine Wochenmarktatmosphäre sind eine belebte Umgebung durch beispielsweise Cafés, Kirchen oder Einzelhandel. Zudem sind Bäume und Begrünung nicht nur schön, sondern spenden auch wichtigen Schatten. Wenn keine Bäume oder Gebäude, die Schatten spenden, vorhanden sind, stellt dies eine Beeinträchtigung für die meisten Sortimente dar. Direkte Sonneneinstrahlung kann leicht verderbliche Waren wie Fleisch, Wurst, Käse, Fisch, manches Gemüse oder Obst schneller schlecht werden lassen. Sanitäre Einrichtungen, Sitzgelegenheiten und Wasserspiele oder Brunnen laden zum Verweilen ein und fördern die Funktion eines Wochenmarktes als Treffpunkt. Die Wochenmärkte auf dem Gutenbergplatz oder Marktplatz in Durlach gehören aus gutem Grund zu den beliebtesten Wochenmärkten in Karlsruhe. Durch Begrünung, Brunnen und anliegende Cafés entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Ergänzt durch die hier große Vielfalt an Sortimenten der Wochenmarktstände, bildet sich ein Gesamtbild, welches man sich auf jedem Wochenmarkt wünscht. Wichtig für einen Wochenmarkt ist auch die Beständigkeit. Ein Wochenmarkt muss kontinuierlich auf einem Platz stattfinden, sodass sich Kundinnen und Kunden darauf verlassen können, dass sie ihre Ware stets dort beziehen können. Ist dies nicht der Fall, weichen sie auf alternative Geschäfte aus. Baustellen und andere Veranstaltungen, für die der Markt verlegt werden muss, schaden ernsthaft. Ein Einkaufserlebnis setzt eine Vielzahl von hochwertigen und einzigartigen Sortimenten und Warenangeboten voraus. Die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität, aber auch Bio und andere zertifizierte Produkte rücken immer stärker in den Fokus. Dieser Trend wird im Auswahlverfahren bereits berücksichtigt. Die Angebotsvielfalt auf den Karlsruher Wochenmärkten reicht von Eigenerzeugnissen über Bio- und Demeterware bis hin zu Spezialitäten aus verschiedenen Regionen und Ländern. Gezielte Ausschreibungen für bestimmte Sortimente gibt es bisher nicht. Dies könnte für die Zukunft in Betracht gezogen werden. Der Verkauf von warmen Speisen und Getränken zum Verzehr vor Ort hat in den Stadtteilen bereits Erfolg. In der Innenstadt soll dies ebenfalls in geringem Umfang erlaubt werden. Um keine Konkurrenz zu der angrenzenden Gastronomie herzustellen, soll ausschließlich der Verkauf von eigenen warmen Speisen und Getränken zusätzlich zum Verkauf der eigenen Ware genehmigt werden. Die Verweildauer soll damit gesteigert werden. Die Verarbeitung der gekauften Produkte vor Ort zu testen, kann ein besonderes Einkaufserlebnis hervorrufen. Stehtische zum Verweilen können das Ambiente ergänzen. Gestaltungsvorgaben für die einzelnen Verkaufseinrichtungen werden grundsätzlich nicht für zielführend erachtet (siehe auch Ziffer 2.2.). Ein Wochenmarkt lebt von der Individualität seiner Händlerinnen und Händler. Jedes Sortiment stellt andere Bedürfnisse an die Verkaufseinrichtung und jede „Marke“ hat seine eigenen Farben und Eigenschaften zur Vermarktung und Wiedererkennung. Hohe Kosten gehen mit Änderungen einher. Bei der Etablierung neuer Märkte können Gestaltungsvorgaben im Rahmen des Auswahlverfahrens vorgegeben und überprüft werden. Zu prüfen sind zudem fest integrierte Hinweisschilder im Zugangsbereich, die auch außerhalb der Marktzeiten auf den Wochenmarkt hinweisen.
17 | Wochenmarktanalyse 2020 Die Verhältnisse auf den Wochenmarktplätzen sind unterschiedlich und die Anzahl der Stände kann je nach Wochentag oder auch krankheits- und urlaubsbedingt variieren. Es entstehen daher immer wieder Lücken in der Aufstellung. Die Kundinnen und Kunden auf einem Wochenmarkt verlassen sich allerdings nicht nur auf die Beständigkeit der Veranstaltung, sondern auch auf die Anordnung der Stände. Ändert sich diese, sind sie teilweise irritiert oder finden die Stände, an denen sie gerne einkaufen, nicht. Davon berichten Verkäuferinnen und Verkäufer sehr häufig. Rotierende Systeme oder kurzfristiges Aufrücken der Stände sind daher nicht zielführend. Aufgrund der jeweiligen Platzverhältnisse kann eine Kategorisierung der Wochenmärkte vorgenommen werden. Die größten Wochenmärkte mit bis zu 50 Beschickerinnen und Beschickern pro Markttag sind der Gutenbergplatz und der Stephanplatz. Aufgrund der abwechselnden Markttage überschneiden sich die Händlerinnen und Händler in großen Teilen. So entsteht ein gutes Zusammenspiel der beiden Wochenmärkte. Eine mittlere Platzgröße und Beschickeranzahl findet sich in Durlach, Neureut, Nordweststadt, Rüppurr und der Waldstadt. Die restlichen Wochenmärkte können als klein bezeichnet werden. Ziel ist es, Standplätze auf den größten Märkten Gutenbergplatz und Stephanplatz zukünftig ausschließlich für alle Wochenmarkttage des jeweiligen Wochenmarktes zu vergeben (3-Tage-Regel). So sollen Lücken in der Aufstellung minimiert werden. Um eine weitere Verbesserung im Erscheinungsbild zu erreichen, ist es denkbar, die Aufstellung für die Wochenmarkttage in Bereiche einzuteilen. Wer alle Wochenmarkttage eines Wochenmarktes beschickt, erhält einen Standplatz neben seinesgleichen. Wer nur an einzelnen Markttagen anwesend ist, erweitert den Wochenmarkt angrenzend an diesen Tagen. Diese Maßnahmen sind ausschließlich in Kooperation mit den Händlerinnen und Händlern möglich und bedürfen der Diskussion. Die infrastrukturelle Versorgung muss sichergestellt werden. Auf den mittleren und kleinen Wochenmarktplätzen sind diese Maßnahmen aufgrund der Überschaubarkeit nicht erforderlich. Länger (zum Beispiel mehr als zwei Monate) andauernde Platzlücken zwischen den Ständen können dort vermieden werden, indem Stände zueinander gerückt werden. Es besteht unter Umständen die Möglichkeit, feste Eventflächen einzurichten, um das Wochenmarktangebot zu ergänzen und den Einkauf zum ganzheitlichen Erlebnis zu gestalten. Ein Anfang wurde bereits mit dem Netzwerk MiteinanderSein gemacht (siehe auch Ziffer 2.3.4.). In einer Testphase wird erprobt, ob weitere Aktionen denkbar sind.
18 | Wochenmarktanalyse 2020 4.6. Marketing Der aktuelle Slogan der Karlsruher Wochenmärkte „Vielfalt erleben“ unterstreicht das besondere Marktflair der Wochenmärkte mit ihren breiten Angeboten von frischen, regionalen und Bioprodukten bis zu Feinkostspezialitäten. Außerdem klingt das Motto nach Erlebnis, Einkaufen und Verweilen zugleich. Der volle Einkaufskorb mit frischem Gemüse auf dem Fahrrad und der grüne Hintergrund symbolisieren nicht nur Umweltfreundlichkeit, sondern auch Nachhaltigkeit und Regionalität. Die Schlagworte „Vielfalt I Regional I Frische“ können in Zukunft noch weiter hervorgehoben werden und das Motto ergänzen. Neben dem Ausbau der bisherigen Werbung in Form von Anzeigen, Homepage und Social Media Plattformen wurden weitere Ideen zur Verbreitung der Marke „Vielfalt erleben“ gesammelt: Straßenbahn bedrucken Flyer in Haushalten und Firmen verteilen Vermarktung auf eigenen Veranstaltungen (Jahrmarkt, Christkindlesmarkt etc.) Infos an Schulen und Kindergärten Darüber hinaus wären folgende Ideen denkbar, die allerdings von der Bereitschaft der Händlerinnen und Händler abhängen: Angebote und Gutscheine: Schlemmerblock, Neubürgerscheckheft, Anzeigen in Zeitungen Nachhaltigkeit bewerben: Foodsharing, Apps (Too Good to Go), Lieferservice, verpackungsfreier Markt
19 | Wochenmarktanalyse 2020 4.7. Handlungsempfehlungen Aktuell sieht das Marktamt in Abstimmung mit Stadtplanungsamt und Gartenbauamt vor, einen Wochenmarkt auf dem Bernhardusplatz am Durlacher Tor nach der Baustellenphase zu etablieren. Im Rahmen der Projektgruppe der AG Innenstadt ist zudem ein Markt auf dem Marktplatz vorgesehen. Werden Wochenmärkte auf dem Marktplatz und dem Bernhardusplatz etabliert, liegt es nahe, die kleinen Wochenmärkte auf dem Kronenplatz und dem Gottesauer Platz aufzulösen. Die Händlerinnen und Händler können auf den neuen Wochenmärkten einen neuen Standplatz erhalten. Die Wochenmarktzeiten sind entsprechend zu wählen. Das Marktamt empfiehlt außerdem, die laufenden Maßnahmen weiterzuführen und in Händlerversammlungen bzw. mit gewählten Vertreterinnen und Vertretern neue Marktzeiten für die einzelnen Wochenmärkte festzulegen. Auch über einzelne Markttage und andere Veränderungen wie ein Wochenmarkt auf dem Bernhardusplatz soll mit den Händlerinnen und Händlern und der Politik diskutiert werden. Zudem sollen auch neue Ideen in die Diskussion miteinfließen und durch eine Satzungsänderung die rechtlichen Voraussetzungen (z.B. Verzehr an Ort und Stelle in der Innenstadt) geschaffen werden. Zusätzlich wird eine Wochenmarktumfrage der Karlsruher Bevölkerung durchgeführt, um weitere Erkenntnisse insbesondere zu den Wochenmärkten in den einzelnen Stadtteilen zu erlangen. Das Amt für Stadtentwicklung wird Fragen zum Wochenmarkt in der nächsten Umfrage zum Wohnumfeld im Juli 2020 einbeziehen. Für die Innenstadt um den Marktplatz sind Passantenbefragungen vorgesehen. Aktionen und Events auf den Wochenmärkten können zu mehr Einkaufserlebnis führen und auf die Wochenmärkte aufmerksam machen. Neben den beschriebenen bisherigen Aktionen (siehe Ziffer 2.3.4) wurden hierfür Ideen gesammelt: Geschenkkörbe aus verschiedenen Sortimenten Frühstück auf dem Wochenmarkt Probiertage für zubereitete Ware (Kochaktionen) Mottomarkt zu saisonalen Produkten (und deren Zubereitung) Wochenmarktlauf mit Stationen auf jedem Wochenmarkt Eventflächen: Netzwerke, Kindergärten, Schulen, Kinderkochmobil, Musik, Tanz, Nachhaltigkeit und Ähnliches Events mit dem Wochenmarkt kombinieren: Flohmarkt, After-Work-Party, Kunsthandwerk, Studentenfest, Mittelaltermarkt, Erntedankfest Hier muss beachtet werden, dass die Bereitschaft der Händlerinnen und Händler zur Teilnahme zumeist Voraussetzung für das Gelingen solcher Veranstaltungen und Aktionen ist. In der Vergangenheit war das Interesse zur Beteiligung häufig gering. Bei den Händlerversammlungen soll hierfür noch stärker geworben werden. Für die Umsetzung der stärkeren Vermarktung ist zusätzlicher Ressourceneinsatz (personell und finanziell) notwendig. Eine abschließende Wertung für die Innenstadt erfolgt am Ende der Analyse. Als konkrete Maßnahmen wird auf die Modelle 1 bis 5 (siehe Ziffer 5.2.) verwiesen.
20 | Wochenmarktanalyse 2020 5. CIMA-Gutachten Karlsruher City 2030 5.1. Maßnahmenkatalog CIMA-Gutachten Das CIMA-Gutachten zur Zukunftsfähigkeit der Karlsruher City als Einzelhandelsstandort 2030 schlägt die Erarbeitung eines Märktekonzeptes für die Innenstadt vor. Märktekonzepte für den Marktplatz und den Stephanplatz stehen hierbei im Vordergrund. Aufgrund der Neugestaltung der Innenstadt hat dies aktuell höchste Priorität. Grundsätzlich werden die Wochenmärkte in der Innenstadt und in den Stadtteilen ganzheitlich betrachtet und beworben. Ein vorgezogenes Konzept für die Innenstadt kann daher bei Erfolg auch in die Stadtteile übertragen werden. Der Maßnahmenkatalog für die Innenstadt enthält folgende Beschreibungen: 3.24 Erarbeitung eines Märktekonzeptes (Seite 40) Maßnahmenbeschreibung: Erstellung eines Märktekonzeptes zur Neuausrichtung (differenzierte Profilierung und Positionierung) und Neustrukturierung der innerstädtischen, temporären und dauerhaften Märkte Festlegung von differenzierten Qualitätszielen und -kriterien zur Positionierung der innerstädtischen Märkte und Festlegung der Örtlichkeit des jeweiligen Marktes Gründung einer Projektgruppe Die Projektgruppe begleitet die Konzepterstellung, indem in mehreren Sitzungen, Workshops o.ä. Formate, Konzeptinhalte diskutiert und bewertet werden; die Beschicker-Suche und das Auswahlverfahren werden konzeptionell vorbereitet Eruieren und Auswahl dauerhafter Kooperationspartner Empfehlung: Neu profilierter Markt auf dem Marktplatz ergänzt durch einen spezialisiert profilierten Markt auf dem Stephanplatz Anwerben der Beschicker in nahgelegenen Regionen wie dem Elsass, dem Schwarzwald oder der Pfalz Veranstaltungen müssen an Markttagen auf den Schlossvorplatz oder in die dann umgebaute Kaiserstraße verlegt werden bzw. der Wochenmarkt muss zu Veranstaltungen auf den Stephanplatz verlegt werden (Fallbezogene Priorisierung der Optionen notwendig) 4.8 Neukonzeption eines Marktes für den Marktplatz (Seite 73) Maßnahmenbeschreibung: Ein Markt muss Destinationswirkung entfalten und als Treffpunkt fungieren: Sich versorgen, bummeln, genießen, verweilen in der Mitte der Stadt Die Erarbeitung eines eindeutigen und authentischen Profils mit klar definierten Qualitätskriterien (wie beispielsweise „Frische“, „Regionalität“, „Direktvermarktung“) wird empfohlen Ein daran angelehntes Aktionsprogramm im Jahreskreis kann Profilierung stützen Erstellung eines einheitlichen Kommunikations-/Vermarktungskonzepts (Corporate Identity, Corporate Design und so weiter) Im Rahmen des Umbaus des Marktplatzes geplante unterirdische Infrastruktur/Leitungstrassen auf Kompatibilität mit Wochenmarkt prüfen Der Marktplatz muss als Karlsruher Mitte/„Herz der Stadt“ gestärkt werden. Dadurch erst Scharnierfunktion zwischen östlicher und westlicher Innenstadt möglich Gesamtheitliche Abwägung der Lokalisation des Wochenmarktes im zu erstellenden Märktekonzept (vor allem Stephanplatz versus Marktplatz) Veranstaltungen müssen an Markttagen auf den Schlossvorplatz bzw. der Wochenmarkt muss an Veranstaltungstagen (beziehungsweise Auf-/Abbautagen) auf den Stephanplatz verlegt werden (Fallbezogene Priorisierung der beiden Optionen)
21 | Wochenmarktanalyse 2020 7.8 Erarbeitung eines Märktekonzeptes „Stephanplatz“ (Seite 113) Maßnahmenbeschreibung: Erstellung eines Märktekonzepts „Stephanplatz“ zu seiner Neuausrichtung (Positionierung) als Platz für einen regelmäßigen hochwertigen Spezialitätenmarkt inkl. Parkierung für Marktbeschicker Festlegung von Qualitätszielen und -kriterien, Markttagen und -zeiten. Marktbesuch muss Erlebnis sein, Destinationswirkung entfalten und Treffpunktfunktion haben Federführung, inhaltlich und organisatorisch, liegt beim Marktamt Gründung einer Projektgruppe Die Projektgruppe begleitet die Konzepterstellung Prüfung der Etablierung fester Einbauten (analog zu Wochenmarkt Fürth oder Viktualienmarkt München) Prüfung, inwiefern andere Marktkonzepte künftig auf dem Stephanplatz Bestand haben sollen (zum Beispiel Prüfung Ausschluss „Hamburger Fischmarkt“) Die strategischen und konzeptionellen Überlegungen müssen mit dem gesamtinnerstädtischen Märktekonzept abgeglichen und in dieses integriert werden 7.6 Erstellung eines Nutzungskonzeptes Stephanplatz (Seite 111) Maßnahmenbeschreibung: Gründung einer Projektgruppe Erarbeitung eines Nutzungskonzepts zur Fortentwicklung des Stephanplatzes als Platz mit Treffpunkt- und Verweilfunktion zur ganztägigen Belebung des Platzes Beibehaltung des Baumhains und der geschwungenen Baumreihen an der Südseite Prüfung weiterer Begrünungsmöglichkeiten, bspw. Begrünung an Wänden der Portalbauten, Etablierung mobiles Grün Prüfung der Etablierung von Sport- und Spielmöglichkeiten (bspw. Kletterwand an Portalbauten, Federwippen, (temporärer) Sandkasten) Prüfung der Möglichkeiten einer stärkeren Integration der Brunnenanlage ins Platzgeschehen (bspw. Spielanlagen in unmittelbarer Nähe zum Brunnen, Sitzbänke um den Brunnen herum) Etablierung eines Trinkwasserbrunnens am Stephanplatz
22 | Wochenmarktanalyse 2020 5.2. Marktplatz Auf dem Marktplatz ist zu beachten, dass er zukünftig wieder ein Ort für Veranstaltungen wird. Auf- und Abbau dauern in der Regel über das ganze Wochenende bis in die Woche. Allein der Christkindlesmarkt belegt die Fläche inklusive Auf- und Abbau jährlich sechs bis acht Wochen im November und Dezember. Hinzu kommen Veranstaltungen wie das Brigande Feschd, der Christopher Street Day, das Fest der Sinne, das Stadtfest und höchst wahrscheinlich weitere Open-Air Veranstaltungen. Verlegungen des Marktes sollten vermieden werden. Der sich dort befindliche Markt sollte möglichst integriert werden. Eine mögliche Ausweichfläche könnte jedoch der Stephanplatz sein. Nach der Herstellung der Oberfläche auf dem Marktplatz könnte sich der Standort für einen „Pyramidenmarkt“ um die Pyramide befinden. In diesem Fall bleibt ein Großteil der Fläche auf dem Marktplatz für weitere Veranstaltungen frei und parallele Veranstaltungen zum Wochenmarkt können Synergieeffekte erzeugen. Dabei ist zu beachten, dass die Zähringerstraße als stark frequentierte Fahrradachse freizuhalten ist. Ein Plan von oben und eine Visualisierung nach dem Umbau zeigen die Möglichkeiten auf. Marktplatz nach dem Umbau Beispielhafte Wochenmarktflächen nach dem Umbau
23 | Wochenmarktanalyse 2020 Visualisierung Marktplatz nach Umbau Zwei mögliche Modelle für künftige Wochenmarktzeiten im Innenstadtbereich wurden in der Händlerversammlung für die Wochenmärkte Gutenbergplatz, Stephanplatz, Blumenmarkt, Abendmarkt, Kronenplatz und Gottesauer Platz beispielhaft zur Diskussion vorgestellt, die bereits wieder verworfen werden mussten. Modell 1 ist an die aktuellen Begebenheiten angelehnt. Modell 1 Gutenbergplatz: Dienstag, Donnerstag, Samstag Stephanplatz: Montag, Mittwoch, Freitag Marktplatz: täglich Blumenmarkt, Mittwoch Abendmarkt Bernhardusplatz: Montag, Mittwoch, Freitag Kronenplatz (täglich) und Gottesauer Platz (Montag, Mittwoch, Freitag) entfallen, da jeweils nur einzelne Händlerinnen und Händler Modell 2 Gutenbergplatz: Mittwoch, Samstag Stephanplatz: Montag, Freitag Marktplatz: Dienstag, Donnerstag und täglich Blumenmarkt (zusätzlich Mittwoch Abendmarkt oder Donnerstag Abendmarkt) Bernhardusplatz: Mittwoch, Freitag Kronenplatz und Gottesauer Platz entfallen Das Ergebnis von Seiten der Händlerinnen und Händler lässt sich wie folgt zusammenfassen: Modell 1 hat keine Änderungen auf dem Marktplatz zur Folge. Der Blumenmarkt hat sich auch während der Baustellenphase bewährt. Der Abendmarkt wird aktuell vermutlich aufgrund der Baustellensituation und vielen Verlegungen sowohl von Händlern als auch von Kunden verhältnismäßig wenig angenommen Modell 2 wird sehr kritisch gesehen
24 | Wochenmarktanalyse 2020 Es besteht wenig Interesse zur Teilnahme an einem Wochenmarkt auf dem Marktplatz, da dieser aus Sicht der Händlerinnen und Händler nicht regelmäßig, sondern nur in veranstaltungsfreien Zeiten stattfinden kann (siehe Beispiel Abendmarkt). Ein wirtschaftlicher Anreiz wird daher insgesamt nicht gesehen Außerdem Probleme durch Stadtbahntunnel, Sonne/Hitze, Beton, Atmosphäre, Händlerfahrzeuge, Parkplätze, Verlegungen Neue Händlerinnen und Händler zu akquirieren wird für schwierig erachtet (Ausschreibung?) Änderungen der Wochenmarkttage für Gutenbergplatz und Stephanplatz führen zum Sterben dieser Märkte Andere Wochenmärkte sollten nicht auf Kosten eines Wochenmarktes auf dem Marktplatz leiden Das begrenzte Angebot von Verzehr an Ort und Stelle „warme Zubereitung lediglich von eigenen angebotenen Produkten“ wird befürwortet Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für weitere Arbeitsgruppen wurden für Stephanplatz und Gutenbergplatz gewählt Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Händlerversammlung Innenstadt und des CIMA-Gutachtens wurden in ersten gemeinsamen Besprechungen mit einer stadtinternen Projektgruppe im Rahmen der AG Innenstadt, bestehend aus Marktamt, Karlsruher Marketing und Event GmbH, Stabsstelle Außenbeziehungen und strategisches Marketing, Stadtplanungsamt, Wirtschaftsförderung und Gartenbauamt weitere Modelle für den Marktplatz erarbeitet. Modell 3 Wochenmarkt (zum Beispiel City-Markt, Innenstadtmarkt, Fächermarkt, Markt an der Pyramide oder Pyramidenmarkt) am Dienstag und Donnerstag (wegen sonstiger Nutzungen) Eventuell täglicher Blumenmarkt, falls mit Veranstaltungen auf dem Marktplatz vereinbar Zusätzlich After-Work-Markt (ein erweiterter Abendmarkt) einmal wöchentlich Mittwoch (zum Beispiel mit DJ und Ausschank?) Verlegungen vermeiden (bei Bedarf: Kaiserstraße, Stephanplatz, Friedrichsplatz, Kronenplatz oder Schlossvorplatz?) Modell 4 Mehrmals im Jahr am Wochenende Themen- und Eventmarktveranstaltungen (zum Beispiel mit Bühne, Musik, Saisonprodukte, Kochen, Ausschank und mehr) ohne festen Wochenmarkt. Beispiele: Faschingsmarkt, Ostermarkt, Spargelmarkt, Weinmarkt, Street-Food-Festival und so weiter Modell 5 Täglicher Blumenmarkt Treffpunkt-Markt (Pyramidenmarkt) für Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher am Samstag (11 bis 18 Uhr) Eventuell ergänzt durch einen „besonderen“ Markt an einem Wochentag unter der Woche (Beispiel Abendmarkt, bio und regional) Modell 5 wurde hierbei von allen Seiten favorisiert und auch von den Händlervertretern grundsätzlich als denkbar erachtet. Es soll daher weiter verfolgt werden. Ein Treffpunktmarkt kann die Aufenthaltsqualität und die Verweildauer in der Innenstadt erhöhen. Da an einem Samstag in der Innenstadt ohnehin die höchste Frequentierung zu erwarten ist, ist Ziel eines Treffpunkt-Marktes, die Angebote des Einzelhandels mit besonderen Sortimenten und Aktionen zu ergänzen und die Besucherinnen und Besucher zum gemütlichen Verweilen einzuladen. Basierend auf Modell 5 wird aktuell ein konkretes Märktekonzept für den Marktplatz erarbeitet.
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