Kiefer und Gesichtsbereich - Allgemeine Anästhesie in dem Semmelweis Universität Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie

 
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Kiefer und Gesichtsbereich - Allgemeine Anästhesie in dem Semmelweis Universität Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Allgemeine Anästhesie in dem
 Kiefer und Gesichtsbereich

                Semmelweis Universität
    Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Kiefer und Gesichtsbereich - Allgemeine Anästhesie in dem Semmelweis Universität Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
In dieser operativen Disziplin ist Aufgrund der
unmittelbaren anatomischen Nachbarschaft
von Operationsgebiet und Atemwegen eine
klare Absprache und enge Kooperation
zwischen Operateur und Anästhesist
unabdingbar.
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Indikationen
• Große, lange dauernde Eigriffe (Kieferfrakturen,
  Tumoroperationen)
• Schwellung oder Blutung im Bereich des OP-Gebietes
• Akute entzündliche Prozesse (Weichteilabszesse)
• Allergie gegen Lokalanästhetika
• kontrolierte Hypotension (Blutungsverminderung)
• Unkooperative Patienten, zB. Kinder oder geistig
  behinderte Patienten
• Lange paradontoligische Eingriffe
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Preoperative Visite

• Erhebung der anästhesierelevanten Anamnese
    - Vor- und Begleiterkrankungen
    - Dauermedikamente, Allergie, Rauchen, Alkohol-,
     Drogenkonsumtion
• Körperliche Untersuchungen
• Auswertung von Befunden
• Feststellung zusätzlicher diag. und therap. Maßnahmen
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Preoperative Visite

•   Festlegung des Anästhesie- und Intubationsrisikos
•   Auswahl des Anästhesieverfahrens
•   Festlegung der postoperativen Therapie
    (Intensivstation)
•   Aufklärung und Einwilligung des Patienten
•   Verordnung der Prämedikation
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Prämedikation

 Ziel ist während der Anästhesieeinleitung die
  Kreislaufdysregulationen ( tachycarde Rhytmusstörungen,
  Blutdruckanstiege, vasovagale Synkopen) deutlich zu
  reduzieren
• Anxyolise
  Benzodiazepine: midazolam-Dormicum, alprazolam- Xanax
  + Sedierung, Amnesie, Antikunvulsiv
• Preemptive analgesie
  NOA (nicht opioidale analgetika) metamizol, diklofenak,
  ibuprofen, paracetamol,ect. eventuelle opioide zB Tramadol,
  Pethidin, Morphin
Prämedikation

• Antisalivation
  Parasympatholythika (Anticholinergika): Atropin (0.03mg/kg),
  Scopolamin, Glycopyrrolat (reflekt. Bradycardie)
• Antazide
  Antihistaminika (H2-Blocker) ranitidin, famotidin
  Protonpumpeninhibitoren omeprasole, esomeprasole
  Na-Zitrat (p.o. 30 ml)
• Antibiotische Prophylaxe
  Cefazolin1-2 g, Ampicillin/clavulansaure 1.2 g oder
  Amoxicillin/sulbactam 1.5 g, oder Clindamycin 600 mg.
• Endokarditisprophylaxe
  Amoxicillin, Ampicillin, Clindamycin
Endokarditisprophylaxe

Risikoklassifikation    Kardiale Vorgeschichte

hohes Risiko           - Herzklappenersatz (mech./biolog.)
                       - Herzklappenrekonstr. (Fremdmaterial)
                       - bakterieller Endokardtits
                       - Komplexe kong. Vitien
                       - Herztransplantation

mäßiges Risiko         - angeborene Herzfehler
                       - erworbene Herzklappenfehler
                       - Mitralprolaps mit Insuffizienz
                       - hypertrophe Kardiomyopathie

Kein relevantes        - aortokoronarem Venenbaypass (ACVB)
   Risiko              - Ostium-secundum-Defekt (ASD II)
                       - Mitralprolaps ohne Insuffizienz
                       - Schrittmacherimplantation
Endokarditisprophylaxe

Klinische Situation              Medikament        Erwachsene    Kinder
                                 (30-60 min. vor
                                 dem Eingriff)

orale Einnahme                   Amoxicillin       2 g p.o.      50 mg/Kg p.o.

orale Medikation                 Ampicillin        2 g i.v.      50 mg/Kg i.v.
nich möglich

Penicillin-/Ampicillinallergie   Clindamycin       600 mg p.o.   20 mg/Kg p.o.
orale Einnahme

Penicillin-/Ampicillinallergie   Clindamycin       600 mg i.v.   20 mg/Kg i.v.
Orale Einnahme nich
möglich
Preoperative Besonderheiten

Intubationsschwierigkeiten
- eingeschränkte Mundöffnung: schmerzbedingte, reflektorische
  Kieferklemme (akute entzündliche Processe), Unterkiefergelenk und die

  Kaumuskeln Prozesse

- veränderte anatomische Situationen: Tumoren, Narbenbildungen
- Kraniofazialie Fehlbildungen
- Gesichtsverletzungen
Preoperative Besonderheiten

Intubationsrisiko
Untersuchungsmethoden
  - Mallampati
  - maximale Mundöffnung (IDD
Preoperative Besonderheiten

Der Intubationsweg wird nach Absprache mit Operateur
  festgelegt

Bei Intubationsschwierigkeit
- fieberoptische Wachintubation
- videolaryngoscopie
- preoperative Tracheotomie
Nasale Intubation
- intraoperativ Okklusionsprüfung
- Tumoroperationen
- Rekonstruktionen
- intermaxilläre Drahtfixation geplant
Preoperative Besonderheiten

Spiral- oder preformierte Tubus: beweglich,
Schutz vor Abknickung

Keine nasale Intubation bei Verdacht auf
fronobasale Schädelfraktur mit evtl.
Liquorfistel!
Narkoseeinleitung

Narkoseeinleitung mit Inhalationsanästhetika

 - nicht kooperative Patienten wie Kinder, oder
   geistlich behinderte Patienten
 - Sevofluran ( keine Atemwegreizung )
 - rasches Einschlafen und Wiedererwachen
 - schwache analgetische Wirkungen
Narkoseeinleitung

Narkoseeinleitung mit Intravenöse Anästhetika

 - kombination von verschidene spezifisch wirkende
  Substanzen
 - Opioid (fentanyl, sufentanyl) zur Analgesie
 - Hypnotikum i.v. (Propofol, Etomidat,Tiopental)
 - nichtdepolarisierendes Muskelrelaxans
  (Esmeron, Tracrium, Norcuron, Nimbex)
Narkoseführung

Balancierte Anästhesie
 - nach Intubation wird die Narkose mit einem
   Inhalationsanästhetikum und intermittierender Gabe von
   Opioiden fortgeführt

Total intravenöse Anästhesie (TIVA)
 - Hypnotika, Opioiden und Muskelrelaxantien kombinier
   verabreicht
Narkoseführung

Steuerung der Anästhesietiefe

 Orientiert sich im Allgemeinen an systemisch -
 hämodinamischen Parametern (Herzfrequenz, Blutdruck,
 SatO2, Paw, etCO2)

 Narcosevertiefung
 - Erhöhung der inspiratorischen Narkosegaskonzentration
 - Erhöhung der Dosis vom Hypnotikum
 - wiederholte Bolusapplikation des Opioids
 - wiederholte Bolusapplikation des Muskelrelaxantes
Narkoseausleitung

Abklingen von Hypnose und Relaxierung
Wiederkehr autonomer Reflexe

Voraussetzungen der Extubation: ausreichende
Spontanatmung, Rückkehr der Schutzreflexe.

Antagonisierung:
 Opioids mit Naloxon
 nichtdepolaris. Relaxantien mit Cholinestherashemmern
Intraoperative Besonderheiten

Während der OP der Kopf des Patienten ist nicht mehr
  zugänglich
  - sichere Tubusfixierung, Konnektionsstellen, Augenschutz
  - Monitor
Großer Blutverlust ist möglich
  - Bereitstellung von Blutkonserven
  - sorgfältige Rachentamponade
  - kontrollierten Hypotensio
Indentifizierung von n. facialis (Ø Relaxant)
Bei OPs auf der Halsregion kann Bradycardie auftreten
  (Reizung von n. Vagus) → Atropin 0.3-0.5 mg i.v.
Postoperative Besonderheiten

Freie Atemwege !
  - Rachentamponade wird entfernt
  - keine Blutung richtung Mundhöhle
  - Mundhöhle und Gaumenbereich werden gründlich gereinigt
  - Aussicht von Reintubation, Atemwegschwierigkeiten

Extubation
 - nach Rückkehr der Schutzreflexe, Muskelkraft,
   ausreichende Spontanatmung
 - Anwesenheit des Chirurgen und conicotomische Bereitschaft.
 - extubieren unter ständigen Saugen
 - evtl. verzögerte Extubation
Postoperative Besonderheiten

Die freien Atemwege werden von folgenenden Faktoren
  gefährdet:

 - Laryngospasmus
 - Blutung in der Mundhöhle
 - Blutung zwischen den Weichteilen (kompressions
   Atemwegobstruktion)
 - Ödem verursachte Obstruktion
 - nach hinten fallende Zunge
Postoperative Besonderheiten

Bei intermaxillärer Fixation
 - Absaugen der Mundhöhle erschwert
 - CAVE Erbrechen oder Blutung!
 - sorgsame Toillete der Mundhöhle
 - Entleerung des Magens
 - Antiemetikum verarbeichen
 - Drahtschere immer griffbereit halten
Ambulante Narkose

Vorteile ambulanter OP:

   – Kostenersparnis
   – Freihalten von Krankenhausbetten für andere
     Patienten
   – Weniger nosokomiale Infektionen
   – Weniger thrombembolische Komplikationen
   – Geeignete Umstände während OP für den Chirurgen
   – Vermindert die psychische Belastung vom Patienten
Ambulante Narcose

Indikationen

• Zahnextraktionen
• Inzisionen der Weichteile e.o, i.o. bei odontogenen
  Entzündungen
• Repositio beim Luxatio Temporomandibulare
• Korrektionen bei Kieferfrakturen
• Austausch oder Entfernung von Tamponen
• Exkochleation, Nahtentfernung
• Kooperationslosigkeit (Erkrankung des Zentralnervensystems,
  beträchtliche Unruhe)
• Allergie gegen Lokalanästhetika oder deren Zusätze
Ambulante Narcose

Voraussetzungen

• Laboruntersuchungen: Blutbild, Blutzucker, Elyten,
  Leberwerte, Urinanalyse, Gerinnungsparametern, EKG.
• Anamnese Erhebung: Vor- und Begleiterkrankungen,
  Dauermedikation, Allergie.
• Körperliche Untersuchungen
• Nüchternheit!
• Aufklärung und Einwillung des Patienten
• Eventuell Premädikation zB mit Midazolam, Atropin
• Antibiotische Profilaxe falls nötig
Ambulante Narcose

Narcosedurchführung
- Periphervenöse Zugänge versichern.
- Monitorisierung: (EKG, Herzfrequenz, Sat. O2, evtl.
   Kapnograf, etCO2)

Mit Inhalationsanästhetika
    - Masken- oder Intubationsnarkose
    - Sevofluran mit oder ohne Nitrogenoxidul
    - rasches Einschlafen und Wiedererwachen
    - schwache analgetische Wirkungen + Antianalgetika
Ambulante Narcose

Mit Intravenöse Anästhetika
1. Benzodiazepin (Midazolam): Dosisabhängig anxyolitisch,
     sedativ und hypnotisch
     - Wirkungeintritt in 2-3 Min.
     - Wirkungszeit 10-15 min.,
     - Eliminationshalbzeit 1.5-2 h.
     - Sedo-Analgesie: Dosis, 0.05-0.1 mg/Kg
     (pat.kooperationsfähig)
     - Antagonist Flumazenil: Anexat (0.1-0.2 mg i.v.)
     - relativ KI: Adipositas, Alkholabusus, schwere
     Leberekrankungen, höheres Alter
Ambulante Narcose

2.   Propofol: Lipidemulsion
      - Dosis für Narcoseeinleitung 1.5-2.5 mg/Kg,
      - Wirkungeintritt 30-45 s
      - Dauer der hypnotischen Wirkung 4-6 min.
      - Eliminationshalbzeit 1-3 h
      - hat keinen analgetischen Effekt
      - subhypnotische Dosen (0.5-1 mg/Kg): Sedation, Amnesie
      - Nebenwirkungen: Apnoe, Hypotonie
      - Hat keinen Antagonisten
Ambulante Narcose

3. Barbiturat: Thiopental (Trapanal)
   - keine analgetischen Effekte
    - Dosis 4-5 mg/Kg i.v.
    - Wirkungeintritt 20-50 s
    - dauer der hypnotische Wirkung 5-10 min.
    - Eliminationshalbzeit 5-10 h
    - antikunvulziv Effekt (Epilepsi)
    - Laryngo- und Bronchospasmus (Histaminfreisetzung,
     Rachen-, Larynxreizbarkeit erregt)
    - KI: Porphyrie, Asthma, Allergie, schwerem
     Leberschaden
Ambulante Narcose

4. Nalbuphin (Nubain)
  - gehört zu Opioiden
  - gemischt wirkender Agonist/Antagonist
  - an den µ-Rezeptoren werden die atem-
  depressorischen Wirkungen reiner Agonisten
  aufgehoben
  - κ-Rezeptorstimulierung analgetischer Effekt
  - Dosis 0.1-0.2 mg/kg / 6-8 St.
  - Wirkdauer beträgt ungefähr 2-3 h.
DANKE
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