Bildungslandschaft Schweiz - mehr Fokussierung und Exzellenz Tibère Adler Avenir Suisse 17. Oktober 2018, IHZ - Personalleiterkonferenz
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Bildungslandschaft Schweiz - mehr Fokussierung und Exzellenz Tibère Adler ¦ Avenir Suisse 17. Oktober 2018, IHZ - Personalleiterkonferenz
Drei Gründe für den technologischen Optimismus Das Ende der Arbeit wird es nicht geben - Neue Maschinen ergänzen bestehende Arbeit - Menschen haben komparative Vorteile Aber… - Der technologische Wandel verbreitet sich rascher als je zuvor - «Digitale Güter» sind grundlegend anders - Dank Digitalisierung werden weniger Ressourcen gebraucht, darunter auch die Ressource Arbeit IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 4
Verlust des relativen Zeitvorsprungs Die Schweiz ist nicht der einzige «early adopter» neuer Technologien Anzahl Jahre bis zur Übernahme 140 Dampfmaschine Durchschnitt von 166 Ländern Schweiz 120 Bahn 100 80 Elektrizität 60 Telegraf Flugzeug Telefon Auto Handy 40 Stahlerzeugung (LD-Verfahren)Internet (User) 20 PC 0 1750 1800 1850 1900 1950 2000 Quelle: Comin et al. (2013); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 5
Keine technologiebedingte Arbeitslosigkeit Technologie führt nicht zur Vernichtung von Arbeitsstellen Quelle: OECD, Cornell University, INSEAD und WIPO (2017) IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 6
Technologischer Fortschritt schafft Stellen Starke Beschäftigungszunahme im digitalen Sektor Beschäftigten, 1997 = 100 150 145 140 135 Digitaler Sektor 130 125 120 115 110 Physischer Sektor 105 100 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Quelle: BFS (2017); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 7
Arbeitsmarkt: keine Entqualifizierung des Mittelstandes aber... Mittlere Qualifikationen haben zugunsten von höheren abgenommen Veränderung in Prozentpunkten, 1996 - 2015 12 10 Akademische Berufe Hohe Qualifikationen Mittlere Qualifikationen Niedrige Qualifikationen 8 Führungskräfte 6 Techniker und Dienstleistungsberufe 4 gleichrangige Berufe und Verkauf 2 0 Anlagen-/ -2 Maschinenbedieung, Montur Hilfsarbeitskräfte -4 -6 Handwerks- und verwandte Berufe -8 Bürokräfte und -10 verwandte Berufe Quelle: BFS (2017); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 8
Mehr Teilzeitarbeit, aber nicht mehr befristete Arbeit Teilzeitarbeit liegt im Trend Über 90% mit dauerhafter Anstellung Anteil der Beschäftigten in Prozent Anteil der Beschäftigten in Prozent 90% 100% 1991 2016 1991 2016 80% 90% 70% 80% 60% 70% 50% 60% 40% 50% 30% 20% 40% 10% 30% 0% 20% 10% 0% Quelle: BFS (2017); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 9
Zunahme der Mehrfach-Erwerbstätigen Insbesondere Frauen gehen immer öfter mehreren Stellen nach Anteil der Beschäftigten in Prozent 11% Gesamt Frauen Männer 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Quelle: BFS (2017); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 10
TEIL II: DIE REFORMEN IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 11
Rahmenbedingungen und Regulierung In der Schweiz besteht sowohl seitens der Arbeitnehmenden als auch der Unternehmen ein Interesse an neuen Arbeitsformen Wie schaut es bei den Rahmenbedingungen aus? ü Liberales Privatrecht (Arbeitsvertrag) û Anachronistisches öffentliches Arbeitsrecht (Arbeitsgesetz) û Sozialversicherungen für lineare Laufbahnen konzipiert à Reformvorschläge IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 12
Reformbedarf: Neuregelung der Arbeitszeit – Neudefinition der Höchstarbeitszeit: max. 45-Stunden-Woche im Jahresdurchschnitt – Streichung der gesetzlichen obligatorischen Ruhezeiten zwischen Arbeitsphasen – Für Führungskräfte (und Fachkräfte mit Verantwortung): - keine wöchentliche Höchstarbeitszeit - kein Sonntagsarbeitsverbot - keine obligatorische Arbeitszeiterfassung – Für die übrigen Arbeitnehmenden: Einführung einer verein- fachten Arbeitszeiterfassung (Beschränkung auf Tagesarbeitszeit) IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 13
Reformbedarf beim Arbeitsrecht – Einstufung von Selbständigen soll neutraler erfolgen – Vereinfachung und Klärung der Rechtslagen für alle Arten von Arbeit – Anpassungen der Sozialversicherungen an neue Arbeitsformen (unregelmässig, gelegentlich, wenig bezahlt) – Erleichterung für Mehrfach- und Temporärbeschäftigung: Schaffung eines digitalen Arbeitsvertrages – Platform-Arbeit („gig economy“): wenn nötig, und wenn die Zahl es berichtigt, Schaffung, Erstellung eines neuen Status des „selbständigen Arbeitnehmers“ IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 14
Reformbedarf Bildung: Ausgangslage - In Zeiten potenziell disruptiver Veränderungen ist eine solide Grundbildung gefragt - Erfolg der Berufslehre gründet auf Bildung von spezifischem Humankapital - Langfristige Rendite von spezifischem Bildungskapital problematisch, wenn sich Umfeld stark ändert - Wachsende Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten und digitaler Kompetenzen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 15
Reformbedarf Berufslehre Stärkung der Allgemeinbildung im bestehenden Modell: – Zusammenführung von Berufsbildern (Vorbild: Polymechaniker) – Jedes EFZ sollte mindestens eine Fremdsprache enthalten – Ausbau der überbetrieblichen Kurse – Informatik als Regelfach – Stärkere Förderung der Berufsmaturität (Ziel: 45%) – Verbesserung der Durchlässigkeit ins universitäre Hochschulsystem IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 16
Reformbedarf auf allen Bildungsstufen Primar- und Sekundarstufe - Informatik (nicht Medienkunde) als reguläres Schulfach an Volkschulen einführen - Einführung von oblig. Informatikunterricht im Gymnasium - Reform der Maturitätsanerkennungsverordnung (MAR) Tertiärstufe – Tertiäres Bildungsangebot stärker an Arbeitsmarktbedürfnissen ausrichten – Stärkung der digitalen Kompetenzen – Anreizmechanismen zur Stärkung der MINT-Lehrgänge IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 17
Produzieren die Hochschulen am Arbeitsmarkt vorbei? IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 18
Exzellenz statt Regionalpolitik im Hochschulraum Schweiz Studie, Januar 2018 – Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Matthias Ammann
Wachstum der Staatsausgaben: Bildung auf Platz 2 IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 20
Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel und einheim. Arbeitskräfte Sich zuspitzender Fachkräftemangel 30 Arbeitskräfte mit höherer Berufsaus- bildung: schwer bzw. nicht gefunden 25 Prognose 20 15 In % der Beschäftigten Arbeitskräfte mit Hochschulabschluss: Schwer bzw. nicht gefunden 10 5 0 2005 2010 2015 2020 2025 IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 21
Viele Schweizer Studierende besuchen Topuniversitäten Quelle: Times Higher Education (2017), OECD (2017) IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 22
Hohe Schweizer Ausgaben pro Studierenden Schweiz Quelle: OECD (2017); eigene Berechnungen IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 23
Expansion in die Fläche: 80 Schweizer Hochschulorte IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 24
Wirkung 10-Punkte für wettbewerbsfähige(re) Hochschulen - Mehr Unternehmertum (Autonomie) - Bessere Talentförderung - Bessere Qualitätssicherung - Höhere Studierendenmobilität - Weniger Doppelspurigkeiten - Bewusstere Talenteimport- oder - Mehr Wettbewerb Bildungsexportstrategie - Grösserer Handlungsspielraum - Bessere Abdeckung der Arbeitsmarktbedürfnisse - Reflektiertere Studienwahl IHZ-Personalleiterkonferenz & Avenir Suisse, 17.10.2018 25
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