Kindergartenstraße 5 97334 Nordheim am Main Telefon: 09381/2292 E-Mail: Pädagogische Konzeption Stand April 2021

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

                             Kindergartenstraße 5
                           97334 Nordheim am Main
                             Telefon: 09381/2292
                  E-Mail: KiGa.Nordheim@nordheim-main.de

                              Pädagogische Konzeption

                                     Stand April 2021

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

Herzlich Willkommen im Nordheimer Kindergarten!

Wir freuen uns, Sie als Eltern eines Kindergartenkindes bei uns im Kindergarten
Nordheim begrüßen zu dürfen.

Unser Kindergarten ist eine altersgeöffnete Einrichtung, die Kinder ab 1 Jahr
besuchen. Wir haben eine Kindergartengruppe, eine Kleinkindgruppe und eine
Krippengruppe.

Der Kindergarten liegt in der Mitte des Dorfes und bietet den Kindern durch das
großzügige Raumangebot viel Platz zum Spielen, Entdecken und Lernen aber auch
Raum zur Erholung und Ruhe. Im Außengelände befindet sich zusätzlich ein
Extrabereich für unsere Jüngsten. Unsere Einrichtung wird zum Großteil von
ortsansässigen Kindern besucht, aber auch Gastkindern können wir einen Platz zur
Verfügung stellen.

Mit dem Eintritt in den Kindergarten hat für Ihr Kind ein neuer Lebensabschnitt
begonnen. Einerseits erlebt es zum ersten Mal eine stundenweise Trennung vom
Elternhaus, andererseits wird es vor die Aufgabe gestellt, sich in einer größeren
Gruppe einzuordnen und zu behaupten.

Auch für Sie als Eltern kommt mit der Kindergartenzeit Ihres Kindes etwas Neues auf
Sie zu. Sie geben es in einer Einrichtung ab, von der Sie sich wünschen, dass es
Ihrem Kind gut geht und es sich wohl fühlt.

Um einen Einblick in das Leben unseres Kindergartens und in unsere Arbeit zu geben,
überreichen wir Ihnen unsere Konzeption.

Gerne können Sie bei Fragen auf uns zukommen.

Wir wünschen, dass sich Ihr Kind und Sie sich bei uns wohl fühlen und glücklich sind.

                    Auf eine gute Zusammenarbeit freut sich

                                 das Kindergartenteam

                                                                                 2
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

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   1. Leitbild .............................................................................................................. 5

   2. Träger ................................................................................................................ 6

   3. Team .................................................................................................................. 6
           3.1 Teamarbeit
           3.2 Qualifikation der Mitarbeiter
             3.2.1 Erzieherin
             3.2.2 Kinderpflegerin
             3.2.3 Praktikanten

   4. Teiloffenes Konzept ......................................................................................... 8

   5. Der BEP – Grundlage unserer pädagogischen Arbeit................................... 9
           5.1 Werteorientierung
           5.2 Religiöse Erziehung
           5.3 Sozialverhalten
           5.4 Spracherziehung
           5.5 Medienerziehung
           5.6 Mathematik
           5.7 Naturwissenschaften und Technik
           5.8 Umwelt
           5.9 Kreativitätserziehung
        5.10 Musikalische Erziehung
        5.11 Bewegungserziehung
        5.12 Gesundheit

   6. Basiskompetenzen des Kindes ....................................................................... 14
           6.1 Personale Kompetenzen
           6.2 Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext
           6.3 Lernmethodische Kompetenz – lernen wie man lernt
           6.4 Kompetenter Umgang mit Veränderung und Belastung

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

   7.    Partizipation................................................................................................... 16
          7.1Partizipation der Kinder
          7.1 Partizipation der Eltern
          7.2 Partizipation des Teams

   8.    Kinderschutzkonzept .................................................................................... 17

   9.    Beobachtung und Dokumentation ............................................................... 18

   10. Übergeordnete Qualitätsziele....................................................................... 18

   11. Pädagogische Schwerpunkte in der Kinderkrippe ..................................... 20
         11.1 Eingewöhnungszeit
         11.2 Freispielzeit
         11.3 Wickeln und Sauberkeitserziehung
         11.4 Schlafenszeit

   12. Übergänge innerhalb der Einrichtung ......................................................... 24

         12.1 Übergang Krippe – Kleinkindgruppe – Regelgruppe
         12.2 Übergang in die Grundschule

   13. Ein Tag im Kindergarten ............................................................................... 25

         13.1 Tagesablauf Kuschelnest
         13.2 Tagesablauf Spielinsel und Schatzinsel

   14.    Besondere Angebote .................................................................................... 27

   15.    Räumlichkeiten ............................................................................................. 29

   16.    Was Ihr Kind braucht .................................................................................... 29

   17.    Kooperation und Vernetzung....................................................................... 30

   18.    Notfallplan ..................................................................................................... 31

   19.    Anmeldeverfahren ........................................................................................ 31

   20.    Schlussworte ................................................................................................ 32

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                              UNSER LEITBILD

                           Für uns bedeutet Kindergarten

K inder sind hier richtig, jeder ist uns wichtig

I ndividuell und doch Teil der Kindergartengemeinschaft

N ähe und Distanz

D emokratie

E rziehung und Bildung

R eligiöse Erziehung

G emeinsam können wir Vieles schaffen

A lltag leben und gestalten

R espekt und Wertschätzung gegenüber Menschen, Tieren und Pflanzen

T eamarbeit

E lternpartnerschaft – ohne Eltern geht es nicht

N ordheim – Wir gehören dazu

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

2. Träger

Adresse des Trägers:        Gemeinde Nordheim
                            Hauptstraße 15
                            97334 Nordheim
                            Tel.09381/2866

Trägervertreter:            Frau Sibylle Säger, 1.Bürgermeisterin

Kindergartenadresse:        Kindergarten Nordheim
                            Kindergartenstraße 5
                            97334 Nordheim
                            Tel.09381/2292
                            Email: KiGa.Nordheim@nordheim-main.de

3. Team

Kindergartenleitung:        Barbara Niedermeier

Kindergartengruppe:         Barbara Niedermeier, Erzieherin, Gruppenleitung
Schatzinsel
(Forscher+Entdecker)        Sabine Hartmann, Erzieherin, Gruppenleitung

Kleinkindgruppe:            Michelle Oeser, Erzieherin, Gruppenleitung
Spielinsel
(Strolche)                  Christina Keckstein, Kinderpflegerin

                            Elke Schuhmann, Kinderpflegerin

Krippengruppe:              Anne Becker, Erzieherin, Gruppenleitung
Kuschelnest
(Knirpse)                   Katja Flößer, Erzieherin

                            Mandy Zipfel, Kinderpflegerin

Springkraft:                Melanie Marquard, Kinderpflegerin

_____________________________________________________________

Raumpflegerin:              Petra Scheckenbach

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       3.1 Teamarbeit

       Ihr Kind soll bei uns die bestmögliche Förderung bekommen. Hierfür ist die
       Zusammenarbeit aller Mitarbeiter erforderlich. Um einen regelmäßigen Austausch
       und auch die Organisation zu optimieren findet einmal in der Woche eine
       Teamsitzung statt.

                    Inhalte dieses Treffens sind:
                ▪   Planung und Vorbereitung von Projekten und Rahmenplänen
                ▪   Gemeinsame Durchführung und Reflektion vorgenommener
                    Arbeitsabläufe
                ▪   Fallbesprechungen
                ▪   Vorbereitung von Festen und Feiern
                ▪   Planung von Terminen und Aktionen
                ▪   Erfahrungsaustausch
                ▪   Vertiefung und Erweiterung des pädagogischen Konzepts
                ▪   Planung und Besprechung von Fortbildungen
                ▪   Erarbeitung des Qualitätsmanagements
                ▪   Personelle und organisatorische Planungen

       Die Teammitglieder nehmen an Fort- und Weiterbildungen teil.

       3.2 Qualifikation der Mitarbeiter
       Die Qualifikation unserer Mitarbeiter umfasst folgende Berufsausbildungen:

                    3.3.1 Erzieherin

                    Die Ausbildung dauert 5 Jahre. Voraussetzung ist die Mittlere Reife. Die
                    ersten beiden Jahre im Sozialpädagogischen Seminar (früher
                    Vorpraktikum genannt) umfassen hauptsächlich praktische Tätigkeiten in
                    einem Kindergarten und einer Sondereinrichtung. Durch einige Schultage
                    im Monat wird dieses Seminar von einer Fachakademie für
                    Sozialpädagogik begleitet. Nach den 2 Jahren muss die
                    Erzieherpraktikantin eine schriftliche und praktische Prüfung ablegen.
                    Diese erfolgreich abgeschlossene Prüfung ist gleichgesetzt dem
                    Berufsabschluss der Kinderpflegerin und ist Voraussetzung zur Zulassung
                    an die Fachakademie. Die nächsten beiden Ausbildungsjahre verbringt die
                    zukünftige Erzieherin mit einem Vollzeitstudium und Blockpraktikas an der
                    Fachakademie für Sozialpädagogik. In diesen beiden Jahren wird das
                    fachspezifische, theoretische Wissen vor allem in Pädagogik und
                    Psychologie vermittelt. Im letzten Jahr, dem sogenannten
                    Anerkennungsjahr oder Berufspraktikum, muss die zukünftige Erzieherin
                    ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Sie arbeitet dann meist
                    als Zweitkraft in einer Gruppe. In der Regel ist die Gruppenleitung eine
                    Erzieherin. Sie ist für die pädagogische und organisatorische Arbeit in der
                    Gruppe verantwortlich. Im Mittelpunkt steht dabei das Spiel als kindliche
                    Form des Lernens. Darüber hinaus ist sie der Ansprechpartner für Fragen
                    zum Entwicklungsstand des Kindes. Zum Berufsabschluss der staatlich
                    anerkannten Erzieherin muss eine praktische und mündliche Prüfung
                    abgelegt werden. Seit 2020 gibt es unterschiedliche Formen der

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                    Ausbildung. Je nach Fachakademie ist es möglich die Ausbildung in vier
                    Jahren zu absolvieren. Somit gibt es auch Veränderungen hinsichtlich der
                    Praktika.

                    3.3.2 Kinderpflegerin

                    Die    Ausbildung      dauert   2    Jahre.    Voraussetzung     ist   der
                    Hauptschulabschluss. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt in der
                    pflegerischen Versorgung sowie der päd. Angebote der Kinder. In der
                    Regel verbringt die zukünftige Kinderpflegerin 4 Tage in der
                    Berufsfachschule und einen Tag pro Woche im Kindergarten. Die
                    Kinderpflegerin ist in der Regel als Zweitkraft in der Gruppe. Sie trägt in
                    Absprache mit der Erzieherin Mitverantwortung für die Erziehung der
                    Kinder. Ebenso führt sie gezielte Beschäftigungen in Absprache mit der
                    Erzieherin in der Gruppe durch.

                    3.3.3 Praktikanten

                    In unserem Kindergarten werden je nach Nachfrage
                    Kinderpflegepraktikanten/innen und Erzieherpraktikanten/innen betreut
                    und ausgebildet. Außerdem kommen auch Hauptschüler/innen,
                    Realschüler/innen, Gymnasiasten/innen oder Fachoberschüler/innen,
                    FSJ-ler zu uns in die Einrichtung um sich ein Bild über dieses
                    Tätigkeitsfeld zu machen.

4. Teiloffenes Konzept
Wir arbeiten nach dem teiloffenen Konzept. Beim teiloffenen Konzept erleben die Kinder
einerseits eine Mischung aus fester Stammgruppe – Gruppenraum (Kuschelnest, Spielinsel,
Schatzinsel) mit gemeinsamen Aktionen (z.B. Morgenkreis, gemeinsame Brotzeit,
pädagogische Angebote…) und andererseits auch gruppenübergreifende Angebote (z.B.
Geburtstagsfeiern, gemeinsame Aktionen…). Die Kinder definieren sich über ihren jeweiligen
Gruppenraum bzw. ihren Gruppennamen (Knirps, Strolch, Entdecker, Forscher). Im
Kuschelnest werden die Knirpse betreut, in der Spielinsel die Strolche und in der Schatzinsel
die Entdecker und Forscher.
Während der Freispielzeit (wenn die Eingangstüre geschlossen ist) öffnen sich die
Gruppenräume und die Kinder der Schatzinsel und Spielinsel haben die Möglichkeit in
entsprechenden Funktionsräumen/Ecken zu spielen und sich aus den anderen Gruppen zu
treffen. Für unsere Jüngsten ist uns die Stabilität und Geborgenheit in der Stammgruppe
wichtig. Sie nutzen außer dem Gruppenraum auch den Turnraum

Folgende Spielbereiche außerhalb des Gruppenraums stehen den Kindern zur Verfügung:

          ▪   Turnraum
          ▪   Bällebadzimmer
          ▪   Lernwerkstatt
          ▪   Fahrzeugecke
          ▪   Kaufladen / Handpuppentheater / Verkleidungsecke
          ▪   Garten

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

5. Der BEP (Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan) – Grundlage
   unserer päd. Arbeit

Unsere Ziele und Aufgaben richten sich nach dem bayrischen Kinderbildungs- und
Betreuungsgesetz. Weiterhin dient uns der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan als
Grundlage der päd. Arbeit.

Die     Kindertageseinrichtung     bietet   jedem    einzelnen     Kind   vielfältige und
entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und
Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken
sowie zur Integration zu befähigen.
Die Kindertageseinrichtung unterstützt und ergänzt die familiäre Erziehung. Sie bietet
kindgemäße Bildungsmöglichkeiten an, gewährt allgemeine und individuelle erzieherische
Hilfen, fördert die Persönlichkeitsentfaltung sowie soziale Verhaltensweisen und versucht
Entwicklungsmängel auszugleichen.

Täglich finden in unserer Einrichtung gezielte und angeleitete aber auch situationsorientierte
Bildungsangebote statt. Sie orientieren sich am Alter, den Bedürfnissen und dem
Entwicklungsstand des Kindes.

       5.1 Werteorientierung

       Das Kind erhält die Möglichkeit, in der Begegnung mit lebensnahen Wertesystemen
       eigene Standpunkte zu finden sowie Wertschätzung und Offenheit gegenüber anderen
       zu entwickeln.
       Folgende Bildungs- und Erziehungsziele sind uns in der Arbeit mit den Kindern wichtig:

                 ▪    Achtung
                 ▪    Toleranz
                 ▪    Wertschätzung gegenüber der gesamten Schöpfung Gottes
                 ▪    Einfühlungsvermögen
                 ▪    Rücksichtnahme
                 ▪    Hilfsbereitschaft
                 ▪    Ehrlichkeit
                 ▪    Zusammenhalt

       5.2 Religiöse Erziehung

       Die religiöse Arbeit hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Wir orientieren
       uns am christlichen Leitbild sowie an den christlichen Grundsätzen. Wir vermitteln den
       Kindern Inhalte des christlichen Glaubens durch biblische Geschichten, durch das
       Erleben der religiösen Feste, durch gemeinsames Singen und Beten sowie durch die
       Mitgestaltung von Gottesdiensten.
       Zu bestimmten Anlässen wie Aschermittwoch, Blasiussegen oder Ostern besucht uns
       Pater Philippus im Kindergarten und gestaltet mit den Kindern ein
       religionspädagogisches Angebot.

       Weiterhin legen wir in der religiösen Erziehung Wert auf:

                ▪    Offenheit gegenüber anderen Religionen
                ▪    Beachtung der eigenen religiösen Erfahrungen
                ▪    Religiöse Rituale kennenlernen

                                                                                           9
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       5.3 Sozialverhalten

       Emotionale und soziale Kompetenzen sind Voraussetzung, dass ein Kind lernt, sich in
       die soziale Gemeinschaft zu integrieren.
       Gerade in einer Kindertageseinrichtung, in einer sozialen Gemeinschaft und in der
       Begegnung mit unterschiedlichen Menschen kann soziale Verantwortung wie
       Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Mitgefühl entwickelt und gefördert werden.
       Wichtig dafür ist, die Basis von sicheren Beziehungen zu Bezugspersonen und
       Beziehung zu anderen Kindern.

       Die Kinder lernen:

                ▪   Soziale Verantwortung (ältere Kinder helfen jüngeren Kindern, abwarten,
                    Gruppendienste übernehmen, Regeln einhalten…)
                ▪   Konflikte zu lösen
                ▪   Grenzen bei sich und anderen zu erkennen
                ▪   Verständnis für andere zu entwickeln
                ▪   Gefühle bei sich und anderen wahrzunehmen, einzuschätzen und zu
                    interpretieren
                ▪   Freundschaften und Beziehungen mit anderen Kindern einzugehen
                ▪   Abzuwarten, bis sie an der Reihe sind

       5.4 Spracherziehung

       Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und sie ist eine wesentliche
       Voraussetzung für eine volle Teilhabe am gesellschaftlich-kulturellen Leben.
       Von Anfang an versucht das Kind mit seiner Umwelt zu kommunizieren – mit Gestik,
       Mimik und Lauten- und es ist für seine weitere Entwicklung von Kommunikation
       abhängig. Sprache kann sich nur in der Interaktion, im „Wechselgespräch“ entfalten.
       Sprache erwirbt ein Kind nicht nur beim Zuhören, sondern auch – und ganz wesentlich
       – bei der aktiven Sprachproduktion, beim Sprechen.

       Im Kindergarten wird die Sprachenwicklung gezielt gefördert durch:

                ▪   Bilderbuchbetrachtungen
                ▪   Lieder und Kreisspiele
                ▪   Fingerspiele
                ▪   Spiele zur Mundmotorik
                ▪   Gesprächsrunden im Allgemeinen zu bestimmten Themen
                ▪   Aktives Zuhören und Nacherzählen von Geschichten und Handlungen
                ▪   Würzburger Sprachtraining für Vorschulkinder (Hören, Lauschen, Lernen)
                ▪   Vorkurs Deutsch für Migrantenkinder und Kinder mit Sprachauffälligkeiten

       5.5 Medienerziehung

       Kinder kommen von klein auf mit Medien in Berührung, in ihren sozialen
       Lebensräumen und in unterschiedlichen inhaltlichen und kommunikativen Kontexten.
       Sie haben zugleich ein hohes Interesse daran. Medienbildung und -erziehung zielt
       darauf ab, den Risiken entgegenzuwirken, die Orientierungskompetenz zu stärken
       und die positiven Potentiale nutzbar zu machen.

       Im Alltag findet Medienerziehung in folgenden Bereichen statt:

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                ▪   Experimente
                ▪   Hörmedien wie CD, Radio
                ▪   Fotografieren
                ▪   Technische Geräte kennlernen, ausprobieren, verstehen, aber sich auch
                    der Risiken bewusst werden
                ▪   Sachinformationen über Internet, Kurzfilme
                ▪   Bilderbuchkino
                ▪   Bilderbücher, Sachbücher, Lexika

       5.6 Mathematik

       Mathematische Erziehung findet von Anfang an statt. Kinder setzen sich bewusst aber
       auch unbewusst mit mathematischen Inhalten auseinander. Denn die Welt, in der
       Kinder aufwachsen, ist voller Mathematik. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen
       lassen sich überall entdecken. Durch das Auseinandersetzen mit mathematischen
       Inhalten und Gesetzmäßigkeiten machen bereits Kinder die Erfahrung von
       Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit.

       Im Kindergarten findet mathematische Bildung statt durch:

                ▪   Würfelspiele
                ▪   Spielen in der Bauecke (verschiedene geometrische Formen der
                    Bausteine.)
                ▪   Aufräumen (sortieren, ordnen…)
                ▪   Zeitliche Abläufe (Jahreszeiten, Anzahl Wochentage, Tag und Datum,
                    Kalender, Geburtstage…)
                ▪   Experimentieren
                ▪   Hauswirtschaftliche Angebote (wiegen, messen)
                ▪   Rollenspiel (Kaufladen, einkaufen…)
                ▪   Kennenlernen von mathematischen Hilfsmitteln (Waage, Lineal,
                    Messbecher
                ▪   Mathematische Aktionstabletts
                ▪   Matheprogramm für Vorschulkinder (Zahlenland, Mengen-Zählen-
                    Zahlen)

       5.7 Naturwissenschaften und Technik

       Kinder wachsen in einer hoch technisierten Wissensgesellschaft auf. Die
       Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften und Technik ist für Mädchen und
       Jungen, gerade in den frühen Lebensjahren, gleichermaßen von Bedeutung. Kinder
       wollen experimentieren, ausprobieren und sich mit neuen Lerninhalten
       auseinandersetzen. Die Kinder entwickeln ebenso ein Grundverständnis dafür, dass
       es noch nicht alles, was es gerne wissen möchte, verstehen kann, sondern dass man
       sich mit manchen Dingen lange auseinandersetzen muss bevor man sie begreift.
       Wichtig ist für uns, Fragen der Kinder aufzugreifen, sowie das Interesse der Kinder zu
       wecken bzw. wach zu halten.

       Folgende Bildungsziele und Inhalte vermitteln wir den Kindern:

                ▪   Die Kinder lernen die Eigenschaften von verschiedenen Stoffen kennen
                    (fest, flüssig, gasförmig)
                ▪   Die Kinder beobachten und beschreiben Veränderungen in der Natur

                                                                                        11
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

                ▪   Kinder sammeln, sortieren, ordnen und benennen verschiedene
                    Naturmaterialien
                ▪   Durch Experimentieren nehmen Kinder naturwissenschaftliche Vorgänge
                    war und erschließen sich dadurch die Welt
                ▪   Kinder experimentieren mit Stabilität und Schwerkraft
                ▪   Kinder bauen und experimentieren mit unterschiedlichen Materialien
                ▪   Kinder lernen technische Berufe kennen

       5.8 Umwelt

       Wir wollen den Kindern einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der
       Umwelt sowie die Wertschätzung gegenüber dieser vermitteln. Die Kinder nehmen
       ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr und entwickeln dadurch eine Werthaltung
       gegenüber sich selbst, Anderen und der Natur. Durch das tägliche Spielen im Garten,
       bei Naturtagen, Spaziergängen oder Ausflügen können die Kinder Natur und Umwelt
       beobachten und erforschen. Wir wollen die Natur zu jeder Jahreszeit entdecken und
       erleben. Umwelterziehung steht in engem Kontakt mit Naturwissenschaft und Technik.

       Naturbegegnungen und Umweltbewusstsein fördern wir im Kindergarten durch:

          ▪   Mülltrennung, Müllvermeidung
          ▪   Beobachten von Tieren und Pflanzen
          ▪   Kennenlernen der vier Elemente
          ▪   Anpflanzen und Pflege von unseren Obst- und Gemüsebeeten
          ▪   Integrieren von Naturmaterialien bei kreativen Angeboten
          ▪   Erlernen von sparsamem Energie- und Wasserverbrauch

       5.9 Kreativitätserziehung

       Kinder erkunden und erschließen ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und
       machen dabei erste ästhetische Erfahrungen. Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken,
       neue, auch unerwartete und überraschende Wege zu gehen. Die Kreativität von
       Kindern stärken heißt auch, ihnen die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen.
       Die Kinder sollen Spaß und Freude am eigenen schöpferischen Tun entwickeln und
       dadurch eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken. Dabei steht nicht das
       Ergebnis im Vordergrund, sondern das Gestalten, Beobachten und Wahrnehmen. Den
       Kindern werden im Alltag vielfältige Materialien zur Verfügung gestellt durch die sie
       kreativ tätig werden können (verschiedene Stifte, Kreiden, Farben, Pinsel, Papiere,
       Kleister, Kleber...). Im Garten haben die Kinder die Möglichkeit sich an der Werkbank
       kreativ auszuprobieren. Aber auch im freien Spiel (Rollenspiel, Handpuppenspiel,
       Verkleidungsecke…) haben die Kinder die Möglichkeit Kreativität auszuleben und
       Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.

       5.10 Musikalische Erziehung

       Musik ist ein wesentlicher und täglicher Bestandteil unserer Arbeit mit den Kindern.
       Gerade das Singen hat hier einen besonders hohen Stellenwert. Durch den Einsatz
       von Instrumenten wird das Interesse bei den Kindern noch mehr gefördert. Das Kind
       erlebt Musik als festen Bestandteil unserer Einrichtung. Der aktive Umgang mit Musik
       fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes. Musik ist ein ideales
       Medium für Kinder sich mitzuteilen, Gefühle und Gedanken zu äußern, aber auch
       emotionale Belastungen abzureagieren.

                                                                                       12
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       Im Kindergarten finden folgende Lerninhalte und Bildungsangebote besondere
       Bedeutung:

                ▪   Singen von Liedern, Fingerspielen, Kreisspielen
                ▪   Verschiedene Instrumente kennenlernen und ausprobieren
                ▪   Experimentieren von Tönen und Klängen
                ▪   Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren erfahren
                ▪   Körperinstrumente
                ▪   Tanzen und Bewegen zur Musik

       5.11 Bewegungserziehung

       Kinder sind immer in Bewegung, sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang und
       Freude daran sich zu bewegen. Bewegungserziehung ist unverzichtbar, um der
       natürlichen Bewegungsfreude des Kindes Raum zu geben, das Wohlbefinden und die
       motorischen Fähigkeiten des Kindes zu stärken sowie eine gesunde Entwicklung zu
       gewährleisten. Darüber hinaus ist Bewegung für die Entwicklung von
       Wahrnehmungsleistungen, kognitiven Leistungen und sozialen Verhaltensweisen
       bedeutsam. Die Verbesserung der motorischen Leistungen des Kindes steigert seine
       Unabhängigkeit, sein Selbstvertrauen, Selbstbild und sein Ansehen bei Gleichaltrigen.
       In unserer Einrichtung finden wöchentlich gezielte Bewegungseinheiten wie Turnen,
       Rhythmik, Tanz oder Yoga statt. Außerdem haben die Kinder in der Freispielzeit die
       Möglichkeit den Turnraum, die Fahrzeugecke oder das Bällebad zu nutzen. Auch im
       Garten stehen den Kindern verschiedene Spielangebote zur Verfügung um die
       motorischen Fähigkeiten zu fördern.

       5.12 Gesundheit

       Ein guter Gesundheitszustand ist eine wesentliche Bedingung für die soziale,
       ökonomische und persönliche Entwicklung und ein entscheidender Bestandteil der
       Lebensqualität. Wenn Kinder lernen, was gesunde Ernährung heißt, wie wichtig es ist,
       sich viel zu bewegen, Verantwortung für seinen Körper und seine Gesundheit zu
       übernehmen, so schafft dies eine gute Basis dafür.

       Die Kinder lernen/erfahren:

          ▪   Die Wahrnehmung des eigenen Körpers
          ▪   Ausgewogene und gesunde Ernährung
          ▪   Esskultur
          ▪   Körperpflege
          ▪   Sexualerziehung
          ▪   Ausgleich von Anspannung und Entspannung
          ▪   Sauberkeitserziehung

       (Inhalte zum Teil aus: Der Bay. BEP für Kinder in Kindertageseinrichtungen)

                                                                                       13
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

6. Basiskompetenzen des Kindes
Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitscharakteristika
bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren
und sich mit Gegebenheiten in seiner Umwelt auseinanderzusetzen.

       6.1 Personale Kompetenzen

       Selbstwahrnehmung: Die Kinder sollen eigene Bedürfnisse und Gefühle erkennen
       und benennen können, aber auch Gefühle von anderen richtig einschätzen lernen und
       entsprechend damit umzugehen. Wir bieten den Kindern eine Atmosphäre von
       Sicherheit und Geborgenheit, die die Kinder ermutigt sich zu öffnen und selbständig
       zu handeln. Es gibt viele Situationen, in denen Kinder angeregt werden, sich selbst
       wahrzunehmen und sich kennenzulernen.

       Motivationale Kompetenz: Kinder wollen selbst bestimmen, was sie tun und wie sie
       es tun. Das Erleben und Erfahren etwas selbst geschafft zu haben oder etwas zu
       können, motiviert die Kinder sich an neue bzw. schwierige Aufgaben zu wagen. Die
       Kinder zeigen Selbstvertrauen und lernen eigenes Handeln zu bewerten. Es ist wichtig,
       den Kindern eine wertschätzende Umgebung zu bieten.

       Kognitive Kompetenz: Die Wahrnehmung durch alle Sinne ist Grundvoraussetzung
       für kognitives Lernen. Im Kindergarten bieten wir den Kindern verschiedene
       Materialien an um ihre Umwelt mit allen Sinnen zu begreifen. Differenzierte
       Wahrnehmung,      Denkfähigkeit,   Fähigkeit    zur    Wissensaneignung  und
       Problemlösefähigkeit werden ebenso gestärkt und unterstützt.

       Physische Kompetenz: Die Kinder haben in unserem Kindergarten vielfältige
       Möglichkeiten ihren Bewegungsdrang auszuleben. Dabei trainieren und fördern sie
       die Fein- und Grobmotorik. Während der Freispielzeit aber auch durch gezielte
       Angebote lernen Kinder wie wichtig es ist, etwas zu leisten bzw. sich anzustrengen
       und im Ausgleich zu entspannen.

       6.2 Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext

       Soziale Kompetenz: Im Kindergarten lernen Kinder Beziehungen aufzubauen und zu
       gestalten. Wir unterstützen die Kinder sich offen und wertschätzend gegenüber
       anderen zu verhalten und helfen bei der Kontaktaufnahme. Weiterhin sind
       Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit wichtige Voraussetzungen für ein gutes
       Miteinander. Zwischenmenschliche Konflikte treten im Kindesalter gehäuft auf. Die
       Kinder sollen lernen, wie Konflikte gelöst bzw. wie diese vermieden werden können
       und welche Möglichkeit es gibt Kompromisse zu schließen.

       Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz: Jedes Kind hat das Recht,
       als Individuum anerkannt zu werden. Aus diesem Grund begegnen wir jedem Kind mit
       bedingungsloser Akzeptanz und Respektierung. Gemeinsam Werte zu leben ist für
       Kinder einprägsamer und befriedigender als nur darüber zu reden.

       Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme: Gemeinsam mit den
       Kindern erstellen wir klare Regeln, die für jeden nachvollziehbar sein sollen. Dadurch
       lernen die Kinder, dass sie für ihr Handeln und Verhalten selbst verantwortlich sind.
       Auch das verantwortungsbewusste Verhalten gegenüber anderen Menschen, der

                                                                                        14
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       Umwelt und Natur sind für uns Grundvoraussetzungen.

       Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe: Durch regelmäßige
       Mitsprache und Mitgestaltung der Kinder wird ihnen ermöglicht sich auf eine
       demokratische Gesellschaft vorzubereiten. Die Kinder erleben Gesprächs- und
       Abstimmungsregeln, Umgangsformen und Konfliktlösungsmöglichkeiten.

       6.3 Lernmethodische Kompetenz – lernen wie man lernt

       Durch das Auseinandersetzen mit Lerninhalten erweitern Kinder ihre Kompetenzen
       und ihr Wissen kontinuierlich. Wir wollen den Kindern viel Zeit zum Spielen geben, so
       dass sie sich durch Eigenaktivität und mit allen Sinnen neue Informationen beschaffen
       und diese verarbeiten können, dass sie Wissen verstehen und begreifen sowie deren
       Bedeutung erschließen können. Unser Ziel ist es dabei, den Kindern ihre Lernschritte
       sichtbar zu machen.

       6.4 Kompetenter Umgang mit Veränderung und Belastung

       Ein wichtiges Ziel in unserer Einrichtung ist die Stärkung der Widerstandsfähigkeit
       (Resilienz). Resilienz ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit,
       Wohlbefinden und eine positive Lebensqualität sowie der Grundstein für einen
       kompetenten Umgang mit persönlichen, familiären und gesellschaftlichen
       Veränderungen / Belastungen.
       Wenn das Kind in unsere Einrichtung kommt, hat es grundlegende und vielseitige
       Kompetenzerfahrungen mit den Eltern, Geschwistern, Großeltern, Freunden, dem
       Umfeld und der Umwelt erfahren können. Diese Kompetenzerfahrungen hängen von
       vielerlei positiven und negativen Faktoren, Erfahrungen und Erlebniswelten des
       Kindes ab.
       Schwangerschaft, Geburt, Entwicklung der Kleinkindphase auf der körperlichen,
       psychischen, sozialen Ebene wirken alle in das Kompetenzerleben des Kindes ein und
       haben Einfluss darauf.

       Gerade beim Eintritt in den Kindergarten müssen am Anfang starke Emotionen
       bewältigt werden, sowohl vom Kind als auch von den Eltern. Wenn Kinder Vertrauen
       in sich, Selbstverantwortung für sich und den Rückhalt durch Bezugspersonen
       verinnerlicht haben, können sie neue Lebensübergänge (z.B. Schuleintritt) erfolgreich
       meistern. Uns ist es ein besonders großes Anliegen, Kinder für besonders schwierige
       Situationen und Belastungen zu stärken und zu unterstützen. Dabei sehen wir uns in
       Zusammenarbeit mit den Eltern als Begleiter und Unterstützer für die Kinder.

       Dabei sind der Dialog und der gemeinsame Blick von Eltern und Erziehern hingewandt
       zum Kind in seinen Kompetenzerfahrungen, aber auch das Erkennen von
       Entwicklungsdefiziten und anderen Auffälligkeiten von großer Wichtigkeit. Die
       Zusammenarbeit auf die Entwicklung des Kindes von Eltern und Erziehern macht es
       möglich, für das Kind wichtige Kompetenzerfahrungen und gezielte Förderung zu
       erreichen.

       (Inhalte zum Teil aus: Der Bay. BEP für Kinder in Kindertageseinrichtungen)

                                                                                       15
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7. Partizipation

       7.1 Partizipation der Kinder

       Die Partizipation von Kindern ist gesetzlich festgelegt (Art. 12                   UN-
       Kinderrechtskonvention, §8 Abs. 1 Satz 1 SGB VII, Art.10 Abs.2 BayKiBiG)

       „Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend
       ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu
       beteiligen oder sich zu enthalten! Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder ihr Recht
       auszuüben, steht jedoch die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu
       beteiligen und ihr Interesse für Beteiligung zu wecken."

       Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages bei uns im Kindergarten. Wir legen
       Wert darauf das Zusammenleben und den Alltag gemeinsam mit den Kindern zu
       gestalten.

       Partizipation bedeutet für uns, Kinder in möglichst vielen Entscheidungsprozessen, die
       ihre Person betreffen, einzubeziehen. Außerdem beteiligen wir die Kinder am
       Zusammenleben in der Gemeinschaft. Ebenso sind für uns Mitverantwortung und
       Eigenverantwortung, eine Beschwerde- und Streitkultur sowie eine Kultur der
       Konfliktlösung Aspekte der Partizipation.

       Beteiligung ist in jedem Alter möglich, nur die Beteiligungsform muss dem Alter
       angepasst sein. Kinder können nicht nur verbal einbezogen werden, sondern auch
       durch genaue Beobachtung der Kinder und Interaktion mit ihnen. Lernangebote, die
       den Interessen und Bedürfnissen der Kinder entsprechen, sind wirkungsvoll und
       nachhaltig.

       In folgenden Bereichen haben die Kinder die Möglichkeit zur Partizipation:

                ▪   Die Kinder beteiligen sich an Abstimmungen (z.B. welches Thema oder
                    Projekt wird gewählt, welches Geschenk wird gebastelt, wo gehen wir am
                    Naturtag hin…)

                ▪   Die Freispielzeit ist größtenteils selbstbestimmend (wo spiele ich, was
                    spiele ich, mit wem und wie lange spiele ich mit einem bestimmten
                    Spielmaterial)

                ▪   Gesprächsrunden im Abschlusskreis / Morgenkreis (Was hat mir die
                    Woche gut gefallen/nicht gefallen; was wünsche ich mir für nächste
                    Woche; welches Lied, Kreisspiel wünsche ich mir…)

                ▪   Welches Spielmaterial wünsche ich mir / Mitbestimmung bei der
                    Gruppengestaltung

                ▪   Kinderkonferenzen (Kinder erleben, dass ihnen zugehört wird, ihre
                    Meinung wichtig ist)

                ▪   Den Kindern wird Raum gegeben für Beschwerden, Wünsche,
                    Vorstellungen und Ideen
                                                                                          16
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

                ▪   Kindern werden Verantwortungsbereiche übergeben (Dienste in der
                    Gruppe, Ältere helfen Jüngeren, Kinder werden ernst genommen)

                ▪   Kinder sollen dem Alter und Entwicklungsstand entsprechend lernen,
                    Probleme selbst zu lösen und sich zu einigen (Erzieher beobachtet,
                    begleitet und unterstützt)

                ▪   Regeln werden gemeinsam mit Kindern erarbeitet

       Partizipation bedeutet nicht, dass Kinder alles dürfen. Die Kinder haben nicht das
       Recht mitzuentscheiden, wenn aus Sicht der Mitarbeitenden für sie nicht
       überschaubare psychische und physische Gefahren drohen.

       7.2 Partizipation der Eltern

       Eltern haben in unserer Einrichtung die Möglichkeit, den Kindergartenalltag aktiv
       mitzugestalten und mitzuerleben. Wir freuen uns über Ideen, Anregungen und
       tatkräftige Unterstützung im Rahmen von Projekten, Ausflügen, Vorbereitung und
       Gestaltung von Festen oder Angeboten für Kinder.

       Zur Qualitätssicherung findet jährlich eine Elternbefragung statt, deren Ergebnisse in
       unserer päd. Arbeit eingebunden werden. Zudem finden regelmäßige Elternabende
       statt, in denen wichtige Inhalte und Fragen thematisiert werden. Die Themen der
       Elternabende werden durch die jährliche Umfrage abgefragt.

       Zu Beginn des Kindergartenjahres findet die Wahl des Elternbeirates statt. Der
       Elternbeirat unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Team und ist eine
       wichtige Basis für die Mitbestimmung der Eltern im Kindergarten.

       Der Informationsaustausch zwischen Eltern und Team ist ein wichtiger Bestandteil
       unserer päd. Arbeit. Denn Sie als Experten für Ihr Kind können durch den
       regelmäßigen Austausch, die individuelle Arbeit, bezogen auf die Kinder, ermöglichen.

       7.3 Partizipation des Teams

       Partizipation im Team hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. In den
       wöchentlichen Teamsitzungen haben die Mitarbeiter die Möglichkeit Anregungen,
       Vorschläge, Ideen und Kritik einzubringen und gemeinsam zu besprechen bzw.
       Lösungen zu finden. Jedes Teammitglied bringt seine Stärken und Qualifikationen ein
       und gestaltet so den päd. Alltag mit.

       Jährliche Mitarbeitergespräche sollen dem Mitarbeiter ermöglichen, eigene Ziele und
       Wünsche formulieren zu können sowie persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu
       erkennen.

8. Kinderschutzkonzept

Das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) bringt Prävention und
Intervention im Kinderschutz gleichermaßen voran und stärkt alle Akteure, die sich für das
Wohlergehen von Kindern engagieren.
                                                                                         17
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

Der Kindergarten hat vom Gesetzgeber einen Schutzauftrag erhalten (§ 8a Sozialgesetzbuch
VIII). Alle Mitarbeiter sind über die Sicherstellung des Schutzauftrages informiert und handeln
dementsprechend. Im DiQm (Ergänzungshandbuch Fach 13, Wahrnehmung des
Schutzauftrages) ist diese Vorgehensweise festgelegt.

Für die Einrichtung wurde eine Verhaltensampel erstellt, die zentraler Bestandteil des
Schutzkonzeptes für die Einrichtung ist. Diese „Ampel“ gibt vor, welches Verhalten in der
Einrichtung untersagt, welches kritisch, und welches erwünscht ist. Die Verhaltensampel ist
für jeden gültig und wird von jedem Mitarbeiter bei der Einstellung unterschrieben (DIQM
Ergänzungshandbuch Fach 13).

9. Beobachtung und Dokumentation
Beobachtung und Dokumentation sind eine der Hauptaufgaben des päd. Personals, d.h. die
Entwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Das Staatsministerium für
Frühpädagogik hat 2008 verschiedene Beobachtungsinstrumente (PERIK / KOMPIK /
SELDAK) verbindlich vorgegeben. Diese Beobachtungsbögen werden in regelmäßigen
Abständen eingesetzt und dienen als Grundlage für Elterngespräche. Einmal pro
Kindergartenjahr findet ein Entwicklungsgespräch mit den Eltern statt.

In der Krippe kommt der Beobachtungsbogen nach Kuno Beller zum Einsatz.

10. Übergeordnete Qualitätsziele

In Bezug auf unsere vorrangigen Aufgaben und Absichten und im Rahmen unserer
Qualitätspolitik finden folgende übergeordneten Qualitätsziele besondere Beachtung:

                ▪   Annehmen der Einzigartigkeit eines Jeden
                    Die Achtung eines jeden einzelnen Kindes hat in unserer Einrichtung einen
                    besonders hohen Stellenwert und ist Teil unseres christlichen und
                    gesetzlichen Auftrags. Jedes Kind wird mit seinen Stärken und
                    Schwächen angenommen und             respektiert. Dies schließt auch die
                    Gleichberechtigung aller Kinder mit ein. Durch        die    „Hilfe    zur
                    Selbsthilfe“ geben wir den Kindern die Freiheit aus Fehlern zu lernen
                    und dadurch selbstständig zu werden. Die Selbstständigkeit unserer
                    Kinder ist dabei ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess.

                ▪   Erziehung, Bildung und Betreuung
                    Wir sind uns bewusst, dass Erziehung sich zwischen den Polen

                    Betreuung und

                    Persönlichkeitsentwicklung des Kindes

                    bewegt. Beide Pole sind aufeinander angewiesen, damit Betreuung nicht
                    zur Bevormundung wird und dennoch Raum bleibt um Persönlichkeit
                    entwickeln zu lassen.
                    Die Sicherheit, Verlässlichkeit und sozialen Beziehungen werden in
                    unserer Einrichtung hochgeachtet. Den Kindern wird die Möglichkeit zu
                    altersgemäßer Kommunikation mit Gleichaltrigen, aber auch zu
                                                                                          18
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

                    erwachsenen Bezugspersonen gegeben. Unser Ziel ist es, dass unsere
                    pädagogische Betreuung einwandfrei und immer auf dem neuesten Stand
                    ist. Wir schaffen Raum, Zeit und Anregungen für Bewegung, Ruhe und
                    Erholung, Ausdruck von Gefühlen und Interessen, künstlerisch-
                    gestaltenden Ausdruck, Sprache, Spiel und Denkentwicklung. Durch alle
                    Mitarbeiter soll zu jedem Zeitpunkt die achtende Wertschätzung der Kinder
                    gewährleistet sein. Die Fähigkeit der Kinder, Vertrauen zu entwickeln und
                    zu schenken ist uns in unserer Einrichtung von großer Bedeutung.

                ▪   Kulturelle und religiöse Erziehung, Bildung
                    Den Kindern wird Raum zur kindgemäßen religiösen Entwicklung
                    angeboten. Offenheit gegenüber anderen Religionen, gemeinsames
                    Feiern von Festen und Symbolerfahrung haben einen hohen Stellenwert.
                    Dabei wird die eigene Identität gewahrt und Unterschiede werden nicht
                    verwischt.

                ▪   Offene und gleichberechtigte Zusammenarbeit mit den Eltern
                    Die Eltern unserer Kinder, sowie andere Bezugspersonen derer, sind
                    Grundsteine für bedeutende soziale Beziehungen. Unsere Einrichtung
                    versteht sich in Abgrenzung hierzu als familienergänzend und
                    unterstützend. Die Beteiligung aller Eltern am Kindergartengeschehen
                    sowie der ständige Dialog mit Ihnen ist für uns sehr wichtig und  gibt
                    uns neue Anregungen. Sie sollen sich ebenfalls in unserer Einrichtung
                    wohlfühlen und sind jederzeit willkommen.

                ▪   Förderung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
                    Die Förderung der emotionalen, sozialen, kognitiven und kulturellen
                    Bedürfnisse ist Voraussetzung, dass sich die Kinder in der Gesellschaft
                    zurechtfinden und eingliedern können. Die Kinder werden in das kirchliche
                    und kommunale Gemeindeleben miteinbezogen und beteiligen sich daran.

                ▪   Transparenz für jeden in unserer Arbeit
                    Den Eltern unserer Kinder wird Einblick in unsere Arbeit gewährt. Während
                    des Kindergartenjahres gibt es immer wieder Anlässe (z.B. Gottesdienste,
                    Feste, Wochenrückblicke, Rahmenplanaushang...), bei denen unsere
                    Arbeit präsentiert und transparent gemacht wird. Hierbei kommen schon
                    Kinder, die den Kindergarten noch nicht besuchen, in den ersten Kontakt
                    mit unserer Einrichtung.

                ▪   Wertvolle Zusammenarbeit zwischen Team, Träger und Eltern
                    Die Kooperation von Team, Träger und Eltern ist Voraussetzung und
                    Merkmal von pädagogischer Qualität. Sie bedeutet für uns Vorbild für
                    Kinder zu sein, Verbesserung des Klimas, Aufhebung der Isolation und
                    Sicherung der gemeinsamen Stärken.

                ▪   Nachvollzug aller Vorgänge durch genaue Dokumentation
                    Alle wichtigen Regelungen, sowie die Planung und Durchführung der
                    pädagogischen Arbeit (wie z.B. Qualitätsmanagement und Konzeption),
                    werden schriftlich festgehalten. Sie dienen als wichtige Grundlage für alle
                    Mitarbeiter und für die gemeinsame Arbeit im Team. Den Eltern wird
                    Einsicht in diese Dokumentation ermöglicht.

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

                ▪   Die Öffentlichkeit als Kooperationspartner
                    Durch das Einbeziehen der Öffentlichkeit wird unsere Arbeit, sowie der
                    Kindergarten selbst, transparent gemacht. Während des Jahres gibt es
                    immer wieder Anlässe und Feste, bei denen sich unser Kindergarten
                    beteiligt und somit das Dorfleben ein Stück weit mitgestaltet (z.B. St.
                    Martin, Sommerfest, Seniorennachmittag...). Daraus ergibt sich ein
                    Wechselspiel zwischen dem Kindergarten und der Öffentlichkeit.

                ▪   Umweltgerechtes Arbeiten
                    Die Tätigkeit der Mitarbeiter, die Technik und die verwendeten
                    Betriebsmittel   in      unserer   Einrichtung    werden       auf    ihre
                    Umweltverträglichkeit geprüft und wenn nötig verbessert. Alle Funktionen,
                    die wichtig sind um den betrieblichen Ablauf zu sichern, werden
                    regelmäßig kontrolliert.

                ▪   Informiertes und qualifiziertes Personal
                    Jede Mitarbeiterin nimmt regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. Die
                    gewonnenen Kenntnisse dieser Veranstaltungen werden in den
                    Teambesprechungen den anderen Kolleginnen vorgestellt und daraufhin
                    versucht, soweit es in unserer Einrichtung möglich ist, in unser
                    pädagogisches Konzept umzusetzen. Wichtige Informationen der
                    Fortbildungen erhalten auch die Kindergarteneltern.

                ▪   Zufriedenheit der Mitarbeiter
                    Jede Mitarbeiterin bekommt klar gestellte Aufgaben. Die jeweils eigenen
                    Motive, Fähigkeiten und Gestaltungskräfte sollen in der Arbeit ihren
                    Ausdruck finden.

11. Pädagogische Schwerpunkte in der Kinderkrippe
       11.1 Die Eingewöhnungszeit
       Die Eingewöhnung in den Kindergarten stellt für Ihr Kind eine große Herausforderung
       dar. Ihr Kind muss sich an die neue und fremde Umgebung anpassen und
       Beziehungen zu fremden Personen aufbauen. Dies ist für Ihr Kind und sein
       Gefühlsleben kein leichtes Unterfangen und bedeutet eine sehr große Veränderung.

       Der Übergang von der Familie in den Kindergarten stellt die erste Unterbringung
       außerhalb der Familie dar und wird so zum Muster für alle anderen Übergänge, wie
       z.B. in die Schule, Hort etc. Deshalb ist es wichtig, diesen ersten Übergang angenehm
       zu gestalten, so dass Ihr Kind diesen als positiv in seinem Gedächtnis abspeichert.

       Somit ist es nicht nur die Aufgabe des Kindergartens die Eingewöhnungsphase zu
       gestalten, sondern es ist auch Aufgabe der Eltern eine aktive Rolle zu übernehmen.

       Denn ohne die Unterstützung der Eltern geht es nicht. Für eine gelingende
       Zusammenarbeit und zum Wohle des Kindes ist vor allem eine kooperative Beziehung
       unerlässlich.

       Grundsätzlich muss man zur Eingewöhnungszeit sagen, dass sich diese bei jedem
       Kind individuell und unterschiedlich lang bzw. kurz gestaltet. Der Kindergarten und die

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       Eltern müssen entsprechend und gemeinsam auf diese Situation eingehen. Als Eltern
       sollten Sie sich bewusst sein, dass diese Phase viel Zeit und Geduld in Anspruch
       nehmen kann. Deshalb ist es wichtig mit der Eingewöhnung in den Kindergarten
       rechtzeitig zu beginnen, besonders wenn Sie berufstätig sind, um die notwendige Zeit
       einplanen zu können. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die Methode der
       Eingewöhnung vor allem dann sehr wichtig ist, je jünger das Kind ist und dass diese
       auch nicht unbedingt bei jedem Kind notwendig ist. Dies entscheidet sich immer nach
       Alter, Vorerfahrung bereits bewältigter Übergänge und Entwicklungsstand des Kindes.

       Anfangs sollten sie Ihr Kind nur eine Stunde im Kindergarten lassen und diese Zeit
       langsam steigern. Auch sollten Sie einplanen, dass sie am Anfang gemeinsam mit
       Ihrem Kind im Kindergarten sind. Sollte es für Sie als Eltern nicht möglich sein, kann
       dies auch gern eine andere feste Bezugsperson des Kindes übernehmen (z.B. Oma).
       Durch diese gemeinsame Begleitung fällt es dem Kind leichter, sich an die neue
       Umgebung, Kinder und Erzieherinnen zu gewöhnen. Es kann sich ohne Angst und
       Stress auf die neuen Gegebenheiten einlassen und neu orientieren.

       Beim Bringen des Kindes sollte nach Möglichkeit berücksichtigt werden, dass
       Geschwisterkinder, die nicht im Kindergarten sind, zuhause bleiben und Sie als Eltern
       somit Zeit haben, sich nur um das Kindergartenkind zu kümmern. Dies nimmt Hektik
       und Stress und erleichtert für alle Beteiligten die Situation. Auch der Trennungsprozess
       sollte so gestaltet sein, dass gerade zu Beginn immer eine Bezugsperson des Kindes
       telefonisch zu erreichen ist, falls das Kind sich längere Zeit nicht von der Erzieherin
       beruhigen lässt. Des Öfteren haben wir auch schon beobachtet, dass die ersten Tage
       und     Wochen       im    Kindergarten      problemlos     gelaufen     sind  und   die
       Trennungsschwierigkeiten erst nach Wochen aufgetreten sind. Auch diese Situation
       ist nicht ungewöhnlich und kann zur Eingewöhnungszeit dazugehören. Gerade am
       Anfang ist es auch wichtig, dass Sie als Eltern Ihr Kind zu nichts zwingen. Die ersten
       Erkundungen und Entdeckungen macht das Kind von sich aus. Das Kind gibt das
       Tempo vor. Eltern und Erzieherinnen übernehmen in dieser Phase der Eingewöhnung
       erst einmal eine abwartende und beobachtende Funktion.

       Die Methode der Eingewöhnungszeit orientiert sich an dem Berliner Modell, ein
       bundesweit anerkanntes Eingewöhnungsmodell, das zu einem gelungenen Einstieg in
       die außerfamiliäre Betreuung beiträgt und den heutigen Qualitätskriterien einer frühen
       Tagesbetreuung in jeder Hinsicht entspricht.

       Während der Eingewöhnungsphase (ca. 2 - 3              Monate nach Beginn der
       Kindergartenzeit) bieten wir Ihnen ein „Eingewöhnungselterngespräch" an. In diesem
       Gespräch geben wir Ihnen einen Rückblick über den Verlauf der ersten Wochen und
       weitere Fragen können geklärt werden.

       11.2 Freispielzeit

       „Kinderkrippe ist wie eine Krabbelgruppe – hier wird ja nur gespielt:“ Um einer solchen
       Denkweise entgegenzutreten, möchten wir an dieser Stelle unsere päd. Arbeit kurz
       vorstellen.

       Die Grundlage unserer päd. Arbeit bildet der BEP (Bayrischer Bildungs- und
       Erziehungsplan) für Kindertagesstätten. Das Kind steht als Gesamtpersönlichkeit mit
       seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt unserer päd. Arbeit. Es ist uns wichtig, die
       Bedürfnisse der Kinder zu erkennen, ihre individuellen Entwicklungsschritte zu

                                                                                          21
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       begleiten und dabei Unterstützung sowie Hilfestellung zu geben.

       Besondere Schwerpunkte sind:

                ▪   die Förderung und Unterstützung der Selbstständigkeit
                ▪   Wiederholung und Stetigkeit sind für Krippenkinder sehr wichtig, deshalb
                    sind Abläufe, Übergänge, Rituale etc. im Tagesablauf bewusst eingeplant
                    und werden gepflegt.
                ▪   Im Krippenalter entwickelt sich die Sprache der Kinder; Förderung
                    erfahren    sie  durch    Lieder,    Finger-   und    Kreisspiele    und
                    Bilderbuchbetrachtungen
                ▪   Bewegung steht bei Kleinkindern in den ersten Lebensjahren im
                    Vordergrund. Der Gruppenraum ist so ausgestattet, dass er viel Anregung
                    zur Bewegung bietet (krabbeln, kriechen, hüpfen, springen...), außerdem
                    sind Sing- und Bewegungsspiele im Tagesablauf integriert. Der Garten,
                    Turnraum und das Bällebad bieten weiterhin viel Platz zum Bewegen und
                    Toben

       Freie Spielzeit in der Krippe:

       Grundlegend wichtig und besonders wertvoll ist für uns die tägliche Freispielzeit, denn
       sie bietet den Kindern die optimalen und vielfältigsten Lernmöglichkeiten. Hier können
       die Kinder besonders ihre Interessen und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, Dinge
       ausprobieren, Kontakte mit anderen knüpfen, Sozialverhalten in Begegnung mit
       anderen entwickeln, Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit üben. Das Personal
       selbst kann in diesem Zeitraum Kinder beobachten, gezielte Förderungen anbieten
       und andere Spielimpulse geben. Außerdem werden während dieser Zeit verschiedene
       Lernangebote in Kleingruppen (altersspezifisch) angeboten. Unsere Angebote und
       Aktionen, die wir mit den Kindern durchführen, können Sie im Wochenplan und
       Wochenrückblick nachlesen.

       11.3 Wickeln und Sauberkeitserziehung

       Das Wickeln ist eine sehr intime Situation, die Vertrauen seitens des Kindes und
       liebevolle Zugewandtheit seitens der Erzieherin erfordert. Gewickelt wird je nach
       Bedarf. Hierüber führen wir täglich ein „Wickelprotokoll“.

       Beim sogenannten „Sauberwerden“ handelt es sich bei den Kindern um einen
       Reifungsprozess, der Jahre dauern kann, um Blase und Darm wirklich kontrollieren zu
       können.

       Er ist bei jedem Kind genetisch festgelegt und ist damit weder im Ablauf noch in der
       Geschwindigkeit durch Training beeinflussbar. Zwischen dem 18. und 30. Monat sind
       die Kinder für die ersten Schritte in der Sauberkeitserziehung bereit und zugänglich.
       Die Kinder müssen selbst spüren wann sie auf die Toilette müssen, dies auch
       sprachlich äußern und sich auch schon teilweise selbst an- und ausziehen können.

       Dabei orientieren wir uns an den individuellen Rhythmen der Kinder, die wir durch
       intensive Beobachtungen feststellen können und unterstützen sie dabei. Durch die
       Vorbildfunktion älterer Kinder (die bereits ohne Windel auf die Toilette gehen), ist es
       gut möglich, dass die Kinder in der Krippe das „Sauberwerden“ schneller erlernen.

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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main

       Uns sind daher die Zusammenarbeit und Absprache mit den Eltern sehr wichtig, um
       Ihrem Kind eine „druckfreie Sauberkeitserziehung“ zu ermöglichen. Als sinnvoll hat
       sich bisher bewährt, wenn die Kinder zuhause schon das Toilettenbedürfnis erkennen
       und wir dann in der Krippe darauf aufbauen können, damit Ihr Kind bald ganz
       „windelfrei“ ist. Für diesen Prozess sollten dem Kind genügend Wechselkleider zur
       Verfügung stehen, die am Garderobenplatz aufgehängt werden.

       11.4 Schlafenszeit

       Kinder, die eine Einrichtung wie eine Krippe besuchen, haben ein gesteigertes
       Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf. Im Schlaf und in den Träumen werden gemachte
       Erfahrungen verarbeitet, das Kind wird dadurch aufnahmefähiger und entspannter und
       Stress wird abgebaut.

       Damit sich das Kind geborgen fühlt und sicher in den Schlaf findet wird Ihr Kind mit
       Unterstützung der Bezugserzieherin langsam an den Schlafraum und das Schlafen in
       der Einrichtung, im eigenen Bett, gewöhnt. Informationen über Dinge wie Schnuller,
       Kuscheltier oder Schlafsack usw., die Ihr Kind zum Schlafen benötigt, erfährt die
       Fachkraft in einem kurzen Gespräch mit den Eltern. Durch den immergleichen Ablauf
       und die Begleitung der Bezugsperson beim Einschlafen baut Ihr Kind Sicherheit auf,
       erfährt Geborgenheit und kann dadurch entspannt und stressfrei einschlafen.

       Nach der 2. Brotzeit (12.15 Uhr) werden die Knirpse „bettfertig“ gemacht. Danach
       werden alle Schlafkinder von zwei Fachkräften ins eigene Bett gebracht. Die
       Bezugserzieherin bleibt für ca. 60 Minuten mit im Schlafraum, damit die Kinder
       behutsam und in Ruhe einschlafen können. Die Kinder sollen lernen alleine und in
       ihrem eigenen Bett einzuschlafen. Individuelle Einschlafrituale, die die Kinder vielleicht
       von zuhause gewöhnt sind, sind in einer Gemeinschaftseinrichtung so nicht umsetzbar.
       Um es den Kindern zu erleichtern auch in der Krippe ihren Mittagsschlaf zu halten ist
       es von Vorteil, wenn Sie mit Ihrem Kind zuhause die Gewohnheiten der Krippe
       übernehmen.

       Kinder, die nach 60 Minuten noch wach sind, nehmen wir wieder raus aus dem
       Schlafraum und bringen sie zurück in die Gruppe.

       Überwacht wird der Schlaf durch ein Babyphon + Videoübertragung und regelmäßiges
       Nachschauen des Fachpersonals. Da jedes Kind genügend Zeit braucht um in den
       Tiefschlaf zu finden und ausgeruht aufwachen zu können, wird kein Kind geweckt.
       Sollten um ca. 15.00 Uhr noch Kinder schlafen, werden diese geweckt (aufgrund der
       organisatorischen Bedingungen - KiGa schließt um 16.00 Uhr).

       Im Eingangsbereich weist das Schild „Psst! Schlafenszeit“ darauf hin, dass Kinder jetzt
       schlafen und wir bitten darum sich in der Einrichtung möglichst ruhig zu verhalten und
       die Eingangstüre leise zu schließen.

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12. Übergänge innerhalb der Einrichtung
       12.1 Übergang Krippe – Kleinkindgruppe - Regelgruppe

       Ein weiterer Übergang, den die Kinder zu bewältigen haben, ist der Übergang von der
       Krippe zur Kleinkindgruppe, dann zur Kindergartengruppe. Dieser Wechsel verdient
       besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung in der päd. Arbeit mit den Kindern. Diesen
       Übergang bereiten wir mit den Kindern, Eltern aber auch im Team rechtzeitig und
       geplant vor. Bevor das Kind die Gruppe wechselt, findet im Team ein päd. Austausch
       über die Beobachtungsdokumente der Kinder statt. Diese Informationen werden den
       Eltern in einem Abschlussgespräch mitgeteilt. Entscheidend für den Zeitpunkt des
       Wechsels ist nicht allein das Alter, vielmehr schauen wir nach dem Entwicklungsstand
       des jeweiligen Kindes sowie den allgemeinen Rahmenbedingungen der Einrichtung.
       In der Vorbereitung des Wechsels dürfen die Kinder bereits die nächste Gruppe
       zeitweise besuchen. In einem gemeinsamen Morgenkreis werden die Kinder dann von
       ihrer Gruppe verabschiedet und in der nächsten Gruppe willkommen geheißen. Als
       Zeichen für den Wechsel bekommen die Kinder einen Button, sowie einen neuen
       Garderobenplatz.

       12.2 Übergang in die Grundschule

       Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist ein weiterer wichtiger Schritt
       im Leben der Kinder und ihrer Familien. Zum einem sind die Kinder in der Regel sehr
       motiviert im Hinblick auf Schule, zum anderen bringt dieser Schritt auch oft sehr viel
       Unsicherheit mit sich.
       Die notwendigen Voraussetzungen für den Anschluss zwischen Kindergarten und
       Grundschule werden mit dem Begriff „Schulfähigkeit“ beschrieben.
       Der Begriff „Schulfähigkeit“ lässt sich nicht allein mit einem Begriff oder Satz definieren.
       Schulfähigkeit umfasst alle Entwicklungsbereiche die man im Zusammenhang sehen
       muss.
       Nicht allein der Kindergarten kann das Kind auf die Schule vorbereiten und fördern.
       Vielmehr ist es wichtig, dass Kindergarten und Elternhaus an einem Strang ziehen um
       so die besten Voraussetzungen für die Schule zu schaffen.
       ALLES was die Kinder vom ersten Tag an lernen ist wichtig und somit Grundlage für
       die Schulfähigkeit und für ihr weiteres Leben. Schulvorbereitung fängt nicht erst im
       letzten Kindergartenjahr an, wir bereiten die Kinder ab dem ersten Kindergartentag
       auf die Schule vor.
       Schulfähigkeit umfasst auch den Aspekt, wie ein Kind den Übergang vom
       Kindergartenkind zum Schulkind bewältigt. Familie und Kindergarten sollen dabei
       bemüht sein den Übergangsprozess so gut wie möglich zu begleiten und zu
       unterstützen.

       Im letzten Kindergartenjahr, dem Jahr vor Schulbeginn, finden zusätzliche Angebote
       besonders für Vorschulkinder statt um die Kinder gezielt auf den Übergang in die
       Grundschule vorzubereiten. Uns ist es wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig am Vormittag
       den Kindergarten besucht um verschiedene Fähigkeiten weiterzuentwickeln, die
       gerade für die Schule wichtig sind. Zu den besonderen Angeboten im letzten
       Kindergartenjahr gehört z.B. das Sprachprogramm „Hören, lauschen, lernen", ein
       Zahlentraining, Ausflüge, der Besuch einer Unterrichtsstunde in der Grundschule und
       die Übernachtung im Kindergarten.
       Für die Vorschüler beginnt der Kindergartentag bereits um 8.15 Uhr.

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