Kindergartenstraße 5 97334 Nordheim am Main Telefon: 09381/2292 E-Mail: Pädagogische Konzeption Stand April 2021
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Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Kindergartenstraße 5 97334 Nordheim am Main Telefon: 09381/2292 E-Mail: KiGa.Nordheim@nordheim-main.de Pädagogische Konzeption Stand April 2021 1
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Herzlich Willkommen im Nordheimer Kindergarten! Wir freuen uns, Sie als Eltern eines Kindergartenkindes bei uns im Kindergarten Nordheim begrüßen zu dürfen. Unser Kindergarten ist eine altersgeöffnete Einrichtung, die Kinder ab 1 Jahr besuchen. Wir haben eine Kindergartengruppe, eine Kleinkindgruppe und eine Krippengruppe. Der Kindergarten liegt in der Mitte des Dorfes und bietet den Kindern durch das großzügige Raumangebot viel Platz zum Spielen, Entdecken und Lernen aber auch Raum zur Erholung und Ruhe. Im Außengelände befindet sich zusätzlich ein Extrabereich für unsere Jüngsten. Unsere Einrichtung wird zum Großteil von ortsansässigen Kindern besucht, aber auch Gastkindern können wir einen Platz zur Verfügung stellen. Mit dem Eintritt in den Kindergarten hat für Ihr Kind ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Einerseits erlebt es zum ersten Mal eine stundenweise Trennung vom Elternhaus, andererseits wird es vor die Aufgabe gestellt, sich in einer größeren Gruppe einzuordnen und zu behaupten. Auch für Sie als Eltern kommt mit der Kindergartenzeit Ihres Kindes etwas Neues auf Sie zu. Sie geben es in einer Einrichtung ab, von der Sie sich wünschen, dass es Ihrem Kind gut geht und es sich wohl fühlt. Um einen Einblick in das Leben unseres Kindergartens und in unsere Arbeit zu geben, überreichen wir Ihnen unsere Konzeption. Gerne können Sie bei Fragen auf uns zukommen. Wir wünschen, dass sich Ihr Kind und Sie sich bei uns wohl fühlen und glücklich sind. Auf eine gute Zusammenarbeit freut sich das Kindergartenteam 2
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Inhaltsverzeichnis 1. Leitbild .............................................................................................................. 5 2. Träger ................................................................................................................ 6 3. Team .................................................................................................................. 6 3.1 Teamarbeit 3.2 Qualifikation der Mitarbeiter 3.2.1 Erzieherin 3.2.2 Kinderpflegerin 3.2.3 Praktikanten 4. Teiloffenes Konzept ......................................................................................... 8 5. Der BEP – Grundlage unserer pädagogischen Arbeit................................... 9 5.1 Werteorientierung 5.2 Religiöse Erziehung 5.3 Sozialverhalten 5.4 Spracherziehung 5.5 Medienerziehung 5.6 Mathematik 5.7 Naturwissenschaften und Technik 5.8 Umwelt 5.9 Kreativitätserziehung 5.10 Musikalische Erziehung 5.11 Bewegungserziehung 5.12 Gesundheit 6. Basiskompetenzen des Kindes ....................................................................... 14 6.1 Personale Kompetenzen 6.2 Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext 6.3 Lernmethodische Kompetenz – lernen wie man lernt 6.4 Kompetenter Umgang mit Veränderung und Belastung 3
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 7. Partizipation................................................................................................... 16 7.1Partizipation der Kinder 7.1 Partizipation der Eltern 7.2 Partizipation des Teams 8. Kinderschutzkonzept .................................................................................... 17 9. Beobachtung und Dokumentation ............................................................... 18 10. Übergeordnete Qualitätsziele....................................................................... 18 11. Pädagogische Schwerpunkte in der Kinderkrippe ..................................... 20 11.1 Eingewöhnungszeit 11.2 Freispielzeit 11.3 Wickeln und Sauberkeitserziehung 11.4 Schlafenszeit 12. Übergänge innerhalb der Einrichtung ......................................................... 24 12.1 Übergang Krippe – Kleinkindgruppe – Regelgruppe 12.2 Übergang in die Grundschule 13. Ein Tag im Kindergarten ............................................................................... 25 13.1 Tagesablauf Kuschelnest 13.2 Tagesablauf Spielinsel und Schatzinsel 14. Besondere Angebote .................................................................................... 27 15. Räumlichkeiten ............................................................................................. 29 16. Was Ihr Kind braucht .................................................................................... 29 17. Kooperation und Vernetzung....................................................................... 30 18. Notfallplan ..................................................................................................... 31 19. Anmeldeverfahren ........................................................................................ 31 20. Schlussworte ................................................................................................ 32 4
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main UNSER LEITBILD Für uns bedeutet Kindergarten K inder sind hier richtig, jeder ist uns wichtig I ndividuell und doch Teil der Kindergartengemeinschaft N ähe und Distanz D emokratie E rziehung und Bildung R eligiöse Erziehung G emeinsam können wir Vieles schaffen A lltag leben und gestalten R espekt und Wertschätzung gegenüber Menschen, Tieren und Pflanzen T eamarbeit E lternpartnerschaft – ohne Eltern geht es nicht N ordheim – Wir gehören dazu 5
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 2. Träger Adresse des Trägers: Gemeinde Nordheim Hauptstraße 15 97334 Nordheim Tel.09381/2866 Trägervertreter: Frau Sibylle Säger, 1.Bürgermeisterin Kindergartenadresse: Kindergarten Nordheim Kindergartenstraße 5 97334 Nordheim Tel.09381/2292 Email: KiGa.Nordheim@nordheim-main.de 3. Team Kindergartenleitung: Barbara Niedermeier Kindergartengruppe: Barbara Niedermeier, Erzieherin, Gruppenleitung Schatzinsel (Forscher+Entdecker) Sabine Hartmann, Erzieherin, Gruppenleitung Kleinkindgruppe: Michelle Oeser, Erzieherin, Gruppenleitung Spielinsel (Strolche) Christina Keckstein, Kinderpflegerin Elke Schuhmann, Kinderpflegerin Krippengruppe: Anne Becker, Erzieherin, Gruppenleitung Kuschelnest (Knirpse) Katja Flößer, Erzieherin Mandy Zipfel, Kinderpflegerin Springkraft: Melanie Marquard, Kinderpflegerin _____________________________________________________________ Raumpflegerin: Petra Scheckenbach 6
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 3.1 Teamarbeit Ihr Kind soll bei uns die bestmögliche Förderung bekommen. Hierfür ist die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter erforderlich. Um einen regelmäßigen Austausch und auch die Organisation zu optimieren findet einmal in der Woche eine Teamsitzung statt. Inhalte dieses Treffens sind: ▪ Planung und Vorbereitung von Projekten und Rahmenplänen ▪ Gemeinsame Durchführung und Reflektion vorgenommener Arbeitsabläufe ▪ Fallbesprechungen ▪ Vorbereitung von Festen und Feiern ▪ Planung von Terminen und Aktionen ▪ Erfahrungsaustausch ▪ Vertiefung und Erweiterung des pädagogischen Konzepts ▪ Planung und Besprechung von Fortbildungen ▪ Erarbeitung des Qualitätsmanagements ▪ Personelle und organisatorische Planungen Die Teammitglieder nehmen an Fort- und Weiterbildungen teil. 3.2 Qualifikation der Mitarbeiter Die Qualifikation unserer Mitarbeiter umfasst folgende Berufsausbildungen: 3.3.1 Erzieherin Die Ausbildung dauert 5 Jahre. Voraussetzung ist die Mittlere Reife. Die ersten beiden Jahre im Sozialpädagogischen Seminar (früher Vorpraktikum genannt) umfassen hauptsächlich praktische Tätigkeiten in einem Kindergarten und einer Sondereinrichtung. Durch einige Schultage im Monat wird dieses Seminar von einer Fachakademie für Sozialpädagogik begleitet. Nach den 2 Jahren muss die Erzieherpraktikantin eine schriftliche und praktische Prüfung ablegen. Diese erfolgreich abgeschlossene Prüfung ist gleichgesetzt dem Berufsabschluss der Kinderpflegerin und ist Voraussetzung zur Zulassung an die Fachakademie. Die nächsten beiden Ausbildungsjahre verbringt die zukünftige Erzieherin mit einem Vollzeitstudium und Blockpraktikas an der Fachakademie für Sozialpädagogik. In diesen beiden Jahren wird das fachspezifische, theoretische Wissen vor allem in Pädagogik und Psychologie vermittelt. Im letzten Jahr, dem sogenannten Anerkennungsjahr oder Berufspraktikum, muss die zukünftige Erzieherin ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Sie arbeitet dann meist als Zweitkraft in einer Gruppe. In der Regel ist die Gruppenleitung eine Erzieherin. Sie ist für die pädagogische und organisatorische Arbeit in der Gruppe verantwortlich. Im Mittelpunkt steht dabei das Spiel als kindliche Form des Lernens. Darüber hinaus ist sie der Ansprechpartner für Fragen zum Entwicklungsstand des Kindes. Zum Berufsabschluss der staatlich anerkannten Erzieherin muss eine praktische und mündliche Prüfung abgelegt werden. Seit 2020 gibt es unterschiedliche Formen der 7
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Ausbildung. Je nach Fachakademie ist es möglich die Ausbildung in vier Jahren zu absolvieren. Somit gibt es auch Veränderungen hinsichtlich der Praktika. 3.3.2 Kinderpflegerin Die Ausbildung dauert 2 Jahre. Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt in der pflegerischen Versorgung sowie der päd. Angebote der Kinder. In der Regel verbringt die zukünftige Kinderpflegerin 4 Tage in der Berufsfachschule und einen Tag pro Woche im Kindergarten. Die Kinderpflegerin ist in der Regel als Zweitkraft in der Gruppe. Sie trägt in Absprache mit der Erzieherin Mitverantwortung für die Erziehung der Kinder. Ebenso führt sie gezielte Beschäftigungen in Absprache mit der Erzieherin in der Gruppe durch. 3.3.3 Praktikanten In unserem Kindergarten werden je nach Nachfrage Kinderpflegepraktikanten/innen und Erzieherpraktikanten/innen betreut und ausgebildet. Außerdem kommen auch Hauptschüler/innen, Realschüler/innen, Gymnasiasten/innen oder Fachoberschüler/innen, FSJ-ler zu uns in die Einrichtung um sich ein Bild über dieses Tätigkeitsfeld zu machen. 4. Teiloffenes Konzept Wir arbeiten nach dem teiloffenen Konzept. Beim teiloffenen Konzept erleben die Kinder einerseits eine Mischung aus fester Stammgruppe – Gruppenraum (Kuschelnest, Spielinsel, Schatzinsel) mit gemeinsamen Aktionen (z.B. Morgenkreis, gemeinsame Brotzeit, pädagogische Angebote…) und andererseits auch gruppenübergreifende Angebote (z.B. Geburtstagsfeiern, gemeinsame Aktionen…). Die Kinder definieren sich über ihren jeweiligen Gruppenraum bzw. ihren Gruppennamen (Knirps, Strolch, Entdecker, Forscher). Im Kuschelnest werden die Knirpse betreut, in der Spielinsel die Strolche und in der Schatzinsel die Entdecker und Forscher. Während der Freispielzeit (wenn die Eingangstüre geschlossen ist) öffnen sich die Gruppenräume und die Kinder der Schatzinsel und Spielinsel haben die Möglichkeit in entsprechenden Funktionsräumen/Ecken zu spielen und sich aus den anderen Gruppen zu treffen. Für unsere Jüngsten ist uns die Stabilität und Geborgenheit in der Stammgruppe wichtig. Sie nutzen außer dem Gruppenraum auch den Turnraum Folgende Spielbereiche außerhalb des Gruppenraums stehen den Kindern zur Verfügung: ▪ Turnraum ▪ Bällebadzimmer ▪ Lernwerkstatt ▪ Fahrzeugecke ▪ Kaufladen / Handpuppentheater / Verkleidungsecke ▪ Garten 8
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 5. Der BEP (Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan) – Grundlage unserer päd. Arbeit Unsere Ziele und Aufgaben richten sich nach dem bayrischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz. Weiterhin dient uns der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan als Grundlage der päd. Arbeit. Die Kindertageseinrichtung bietet jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. Die Kindertageseinrichtung unterstützt und ergänzt die familiäre Erziehung. Sie bietet kindgemäße Bildungsmöglichkeiten an, gewährt allgemeine und individuelle erzieherische Hilfen, fördert die Persönlichkeitsentfaltung sowie soziale Verhaltensweisen und versucht Entwicklungsmängel auszugleichen. Täglich finden in unserer Einrichtung gezielte und angeleitete aber auch situationsorientierte Bildungsangebote statt. Sie orientieren sich am Alter, den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand des Kindes. 5.1 Werteorientierung Das Kind erhält die Möglichkeit, in der Begegnung mit lebensnahen Wertesystemen eigene Standpunkte zu finden sowie Wertschätzung und Offenheit gegenüber anderen zu entwickeln. Folgende Bildungs- und Erziehungsziele sind uns in der Arbeit mit den Kindern wichtig: ▪ Achtung ▪ Toleranz ▪ Wertschätzung gegenüber der gesamten Schöpfung Gottes ▪ Einfühlungsvermögen ▪ Rücksichtnahme ▪ Hilfsbereitschaft ▪ Ehrlichkeit ▪ Zusammenhalt 5.2 Religiöse Erziehung Die religiöse Arbeit hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Wir orientieren uns am christlichen Leitbild sowie an den christlichen Grundsätzen. Wir vermitteln den Kindern Inhalte des christlichen Glaubens durch biblische Geschichten, durch das Erleben der religiösen Feste, durch gemeinsames Singen und Beten sowie durch die Mitgestaltung von Gottesdiensten. Zu bestimmten Anlässen wie Aschermittwoch, Blasiussegen oder Ostern besucht uns Pater Philippus im Kindergarten und gestaltet mit den Kindern ein religionspädagogisches Angebot. Weiterhin legen wir in der religiösen Erziehung Wert auf: ▪ Offenheit gegenüber anderen Religionen ▪ Beachtung der eigenen religiösen Erfahrungen ▪ Religiöse Rituale kennenlernen 9
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 5.3 Sozialverhalten Emotionale und soziale Kompetenzen sind Voraussetzung, dass ein Kind lernt, sich in die soziale Gemeinschaft zu integrieren. Gerade in einer Kindertageseinrichtung, in einer sozialen Gemeinschaft und in der Begegnung mit unterschiedlichen Menschen kann soziale Verantwortung wie Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Mitgefühl entwickelt und gefördert werden. Wichtig dafür ist, die Basis von sicheren Beziehungen zu Bezugspersonen und Beziehung zu anderen Kindern. Die Kinder lernen: ▪ Soziale Verantwortung (ältere Kinder helfen jüngeren Kindern, abwarten, Gruppendienste übernehmen, Regeln einhalten…) ▪ Konflikte zu lösen ▪ Grenzen bei sich und anderen zu erkennen ▪ Verständnis für andere zu entwickeln ▪ Gefühle bei sich und anderen wahrzunehmen, einzuschätzen und zu interpretieren ▪ Freundschaften und Beziehungen mit anderen Kindern einzugehen ▪ Abzuwarten, bis sie an der Reihe sind 5.4 Spracherziehung Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und sie ist eine wesentliche Voraussetzung für eine volle Teilhabe am gesellschaftlich-kulturellen Leben. Von Anfang an versucht das Kind mit seiner Umwelt zu kommunizieren – mit Gestik, Mimik und Lauten- und es ist für seine weitere Entwicklung von Kommunikation abhängig. Sprache kann sich nur in der Interaktion, im „Wechselgespräch“ entfalten. Sprache erwirbt ein Kind nicht nur beim Zuhören, sondern auch – und ganz wesentlich – bei der aktiven Sprachproduktion, beim Sprechen. Im Kindergarten wird die Sprachenwicklung gezielt gefördert durch: ▪ Bilderbuchbetrachtungen ▪ Lieder und Kreisspiele ▪ Fingerspiele ▪ Spiele zur Mundmotorik ▪ Gesprächsrunden im Allgemeinen zu bestimmten Themen ▪ Aktives Zuhören und Nacherzählen von Geschichten und Handlungen ▪ Würzburger Sprachtraining für Vorschulkinder (Hören, Lauschen, Lernen) ▪ Vorkurs Deutsch für Migrantenkinder und Kinder mit Sprachauffälligkeiten 5.5 Medienerziehung Kinder kommen von klein auf mit Medien in Berührung, in ihren sozialen Lebensräumen und in unterschiedlichen inhaltlichen und kommunikativen Kontexten. Sie haben zugleich ein hohes Interesse daran. Medienbildung und -erziehung zielt darauf ab, den Risiken entgegenzuwirken, die Orientierungskompetenz zu stärken und die positiven Potentiale nutzbar zu machen. Im Alltag findet Medienerziehung in folgenden Bereichen statt: 10
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main ▪ Experimente ▪ Hörmedien wie CD, Radio ▪ Fotografieren ▪ Technische Geräte kennlernen, ausprobieren, verstehen, aber sich auch der Risiken bewusst werden ▪ Sachinformationen über Internet, Kurzfilme ▪ Bilderbuchkino ▪ Bilderbücher, Sachbücher, Lexika 5.6 Mathematik Mathematische Erziehung findet von Anfang an statt. Kinder setzen sich bewusst aber auch unbewusst mit mathematischen Inhalten auseinander. Denn die Welt, in der Kinder aufwachsen, ist voller Mathematik. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen lassen sich überall entdecken. Durch das Auseinandersetzen mit mathematischen Inhalten und Gesetzmäßigkeiten machen bereits Kinder die Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit. Im Kindergarten findet mathematische Bildung statt durch: ▪ Würfelspiele ▪ Spielen in der Bauecke (verschiedene geometrische Formen der Bausteine.) ▪ Aufräumen (sortieren, ordnen…) ▪ Zeitliche Abläufe (Jahreszeiten, Anzahl Wochentage, Tag und Datum, Kalender, Geburtstage…) ▪ Experimentieren ▪ Hauswirtschaftliche Angebote (wiegen, messen) ▪ Rollenspiel (Kaufladen, einkaufen…) ▪ Kennenlernen von mathematischen Hilfsmitteln (Waage, Lineal, Messbecher ▪ Mathematische Aktionstabletts ▪ Matheprogramm für Vorschulkinder (Zahlenland, Mengen-Zählen- Zahlen) 5.7 Naturwissenschaften und Technik Kinder wachsen in einer hoch technisierten Wissensgesellschaft auf. Die Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften und Technik ist für Mädchen und Jungen, gerade in den frühen Lebensjahren, gleichermaßen von Bedeutung. Kinder wollen experimentieren, ausprobieren und sich mit neuen Lerninhalten auseinandersetzen. Die Kinder entwickeln ebenso ein Grundverständnis dafür, dass es noch nicht alles, was es gerne wissen möchte, verstehen kann, sondern dass man sich mit manchen Dingen lange auseinandersetzen muss bevor man sie begreift. Wichtig ist für uns, Fragen der Kinder aufzugreifen, sowie das Interesse der Kinder zu wecken bzw. wach zu halten. Folgende Bildungsziele und Inhalte vermitteln wir den Kindern: ▪ Die Kinder lernen die Eigenschaften von verschiedenen Stoffen kennen (fest, flüssig, gasförmig) ▪ Die Kinder beobachten und beschreiben Veränderungen in der Natur 11
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main ▪ Kinder sammeln, sortieren, ordnen und benennen verschiedene Naturmaterialien ▪ Durch Experimentieren nehmen Kinder naturwissenschaftliche Vorgänge war und erschließen sich dadurch die Welt ▪ Kinder experimentieren mit Stabilität und Schwerkraft ▪ Kinder bauen und experimentieren mit unterschiedlichen Materialien ▪ Kinder lernen technische Berufe kennen 5.8 Umwelt Wir wollen den Kindern einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt sowie die Wertschätzung gegenüber dieser vermitteln. Die Kinder nehmen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr und entwickeln dadurch eine Werthaltung gegenüber sich selbst, Anderen und der Natur. Durch das tägliche Spielen im Garten, bei Naturtagen, Spaziergängen oder Ausflügen können die Kinder Natur und Umwelt beobachten und erforschen. Wir wollen die Natur zu jeder Jahreszeit entdecken und erleben. Umwelterziehung steht in engem Kontakt mit Naturwissenschaft und Technik. Naturbegegnungen und Umweltbewusstsein fördern wir im Kindergarten durch: ▪ Mülltrennung, Müllvermeidung ▪ Beobachten von Tieren und Pflanzen ▪ Kennenlernen der vier Elemente ▪ Anpflanzen und Pflege von unseren Obst- und Gemüsebeeten ▪ Integrieren von Naturmaterialien bei kreativen Angeboten ▪ Erlernen von sparsamem Energie- und Wasserverbrauch 5.9 Kreativitätserziehung Kinder erkunden und erschließen ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und machen dabei erste ästhetische Erfahrungen. Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken, neue, auch unerwartete und überraschende Wege zu gehen. Die Kreativität von Kindern stärken heißt auch, ihnen die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. Die Kinder sollen Spaß und Freude am eigenen schöpferischen Tun entwickeln und dadurch eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken. Dabei steht nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern das Gestalten, Beobachten und Wahrnehmen. Den Kindern werden im Alltag vielfältige Materialien zur Verfügung gestellt durch die sie kreativ tätig werden können (verschiedene Stifte, Kreiden, Farben, Pinsel, Papiere, Kleister, Kleber...). Im Garten haben die Kinder die Möglichkeit sich an der Werkbank kreativ auszuprobieren. Aber auch im freien Spiel (Rollenspiel, Handpuppenspiel, Verkleidungsecke…) haben die Kinder die Möglichkeit Kreativität auszuleben und Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. 5.10 Musikalische Erziehung Musik ist ein wesentlicher und täglicher Bestandteil unserer Arbeit mit den Kindern. Gerade das Singen hat hier einen besonders hohen Stellenwert. Durch den Einsatz von Instrumenten wird das Interesse bei den Kindern noch mehr gefördert. Das Kind erlebt Musik als festen Bestandteil unserer Einrichtung. Der aktive Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes. Musik ist ein ideales Medium für Kinder sich mitzuteilen, Gefühle und Gedanken zu äußern, aber auch emotionale Belastungen abzureagieren. 12
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Im Kindergarten finden folgende Lerninhalte und Bildungsangebote besondere Bedeutung: ▪ Singen von Liedern, Fingerspielen, Kreisspielen ▪ Verschiedene Instrumente kennenlernen und ausprobieren ▪ Experimentieren von Tönen und Klängen ▪ Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren erfahren ▪ Körperinstrumente ▪ Tanzen und Bewegen zur Musik 5.11 Bewegungserziehung Kinder sind immer in Bewegung, sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang und Freude daran sich zu bewegen. Bewegungserziehung ist unverzichtbar, um der natürlichen Bewegungsfreude des Kindes Raum zu geben, das Wohlbefinden und die motorischen Fähigkeiten des Kindes zu stärken sowie eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten. Darüber hinaus ist Bewegung für die Entwicklung von Wahrnehmungsleistungen, kognitiven Leistungen und sozialen Verhaltensweisen bedeutsam. Die Verbesserung der motorischen Leistungen des Kindes steigert seine Unabhängigkeit, sein Selbstvertrauen, Selbstbild und sein Ansehen bei Gleichaltrigen. In unserer Einrichtung finden wöchentlich gezielte Bewegungseinheiten wie Turnen, Rhythmik, Tanz oder Yoga statt. Außerdem haben die Kinder in der Freispielzeit die Möglichkeit den Turnraum, die Fahrzeugecke oder das Bällebad zu nutzen. Auch im Garten stehen den Kindern verschiedene Spielangebote zur Verfügung um die motorischen Fähigkeiten zu fördern. 5.12 Gesundheit Ein guter Gesundheitszustand ist eine wesentliche Bedingung für die soziale, ökonomische und persönliche Entwicklung und ein entscheidender Bestandteil der Lebensqualität. Wenn Kinder lernen, was gesunde Ernährung heißt, wie wichtig es ist, sich viel zu bewegen, Verantwortung für seinen Körper und seine Gesundheit zu übernehmen, so schafft dies eine gute Basis dafür. Die Kinder lernen/erfahren: ▪ Die Wahrnehmung des eigenen Körpers ▪ Ausgewogene und gesunde Ernährung ▪ Esskultur ▪ Körperpflege ▪ Sexualerziehung ▪ Ausgleich von Anspannung und Entspannung ▪ Sauberkeitserziehung (Inhalte zum Teil aus: Der Bay. BEP für Kinder in Kindertageseinrichtungen) 13
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 6. Basiskompetenzen des Kindes Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitscharakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit Gegebenheiten in seiner Umwelt auseinanderzusetzen. 6.1 Personale Kompetenzen Selbstwahrnehmung: Die Kinder sollen eigene Bedürfnisse und Gefühle erkennen und benennen können, aber auch Gefühle von anderen richtig einschätzen lernen und entsprechend damit umzugehen. Wir bieten den Kindern eine Atmosphäre von Sicherheit und Geborgenheit, die die Kinder ermutigt sich zu öffnen und selbständig zu handeln. Es gibt viele Situationen, in denen Kinder angeregt werden, sich selbst wahrzunehmen und sich kennenzulernen. Motivationale Kompetenz: Kinder wollen selbst bestimmen, was sie tun und wie sie es tun. Das Erleben und Erfahren etwas selbst geschafft zu haben oder etwas zu können, motiviert die Kinder sich an neue bzw. schwierige Aufgaben zu wagen. Die Kinder zeigen Selbstvertrauen und lernen eigenes Handeln zu bewerten. Es ist wichtig, den Kindern eine wertschätzende Umgebung zu bieten. Kognitive Kompetenz: Die Wahrnehmung durch alle Sinne ist Grundvoraussetzung für kognitives Lernen. Im Kindergarten bieten wir den Kindern verschiedene Materialien an um ihre Umwelt mit allen Sinnen zu begreifen. Differenzierte Wahrnehmung, Denkfähigkeit, Fähigkeit zur Wissensaneignung und Problemlösefähigkeit werden ebenso gestärkt und unterstützt. Physische Kompetenz: Die Kinder haben in unserem Kindergarten vielfältige Möglichkeiten ihren Bewegungsdrang auszuleben. Dabei trainieren und fördern sie die Fein- und Grobmotorik. Während der Freispielzeit aber auch durch gezielte Angebote lernen Kinder wie wichtig es ist, etwas zu leisten bzw. sich anzustrengen und im Ausgleich zu entspannen. 6.2 Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext Soziale Kompetenz: Im Kindergarten lernen Kinder Beziehungen aufzubauen und zu gestalten. Wir unterstützen die Kinder sich offen und wertschätzend gegenüber anderen zu verhalten und helfen bei der Kontaktaufnahme. Weiterhin sind Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit wichtige Voraussetzungen für ein gutes Miteinander. Zwischenmenschliche Konflikte treten im Kindesalter gehäuft auf. Die Kinder sollen lernen, wie Konflikte gelöst bzw. wie diese vermieden werden können und welche Möglichkeit es gibt Kompromisse zu schließen. Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz: Jedes Kind hat das Recht, als Individuum anerkannt zu werden. Aus diesem Grund begegnen wir jedem Kind mit bedingungsloser Akzeptanz und Respektierung. Gemeinsam Werte zu leben ist für Kinder einprägsamer und befriedigender als nur darüber zu reden. Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme: Gemeinsam mit den Kindern erstellen wir klare Regeln, die für jeden nachvollziehbar sein sollen. Dadurch lernen die Kinder, dass sie für ihr Handeln und Verhalten selbst verantwortlich sind. Auch das verantwortungsbewusste Verhalten gegenüber anderen Menschen, der 14
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Umwelt und Natur sind für uns Grundvoraussetzungen. Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe: Durch regelmäßige Mitsprache und Mitgestaltung der Kinder wird ihnen ermöglicht sich auf eine demokratische Gesellschaft vorzubereiten. Die Kinder erleben Gesprächs- und Abstimmungsregeln, Umgangsformen und Konfliktlösungsmöglichkeiten. 6.3 Lernmethodische Kompetenz – lernen wie man lernt Durch das Auseinandersetzen mit Lerninhalten erweitern Kinder ihre Kompetenzen und ihr Wissen kontinuierlich. Wir wollen den Kindern viel Zeit zum Spielen geben, so dass sie sich durch Eigenaktivität und mit allen Sinnen neue Informationen beschaffen und diese verarbeiten können, dass sie Wissen verstehen und begreifen sowie deren Bedeutung erschließen können. Unser Ziel ist es dabei, den Kindern ihre Lernschritte sichtbar zu machen. 6.4 Kompetenter Umgang mit Veränderung und Belastung Ein wichtiges Ziel in unserer Einrichtung ist die Stärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Resilienz ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und eine positive Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen / Belastungen. Wenn das Kind in unsere Einrichtung kommt, hat es grundlegende und vielseitige Kompetenzerfahrungen mit den Eltern, Geschwistern, Großeltern, Freunden, dem Umfeld und der Umwelt erfahren können. Diese Kompetenzerfahrungen hängen von vielerlei positiven und negativen Faktoren, Erfahrungen und Erlebniswelten des Kindes ab. Schwangerschaft, Geburt, Entwicklung der Kleinkindphase auf der körperlichen, psychischen, sozialen Ebene wirken alle in das Kompetenzerleben des Kindes ein und haben Einfluss darauf. Gerade beim Eintritt in den Kindergarten müssen am Anfang starke Emotionen bewältigt werden, sowohl vom Kind als auch von den Eltern. Wenn Kinder Vertrauen in sich, Selbstverantwortung für sich und den Rückhalt durch Bezugspersonen verinnerlicht haben, können sie neue Lebensübergänge (z.B. Schuleintritt) erfolgreich meistern. Uns ist es ein besonders großes Anliegen, Kinder für besonders schwierige Situationen und Belastungen zu stärken und zu unterstützen. Dabei sehen wir uns in Zusammenarbeit mit den Eltern als Begleiter und Unterstützer für die Kinder. Dabei sind der Dialog und der gemeinsame Blick von Eltern und Erziehern hingewandt zum Kind in seinen Kompetenzerfahrungen, aber auch das Erkennen von Entwicklungsdefiziten und anderen Auffälligkeiten von großer Wichtigkeit. Die Zusammenarbeit auf die Entwicklung des Kindes von Eltern und Erziehern macht es möglich, für das Kind wichtige Kompetenzerfahrungen und gezielte Förderung zu erreichen. (Inhalte zum Teil aus: Der Bay. BEP für Kinder in Kindertageseinrichtungen) 15
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 7. Partizipation 7.1 Partizipation der Kinder Die Partizipation von Kindern ist gesetzlich festgelegt (Art. 12 UN- Kinderrechtskonvention, §8 Abs. 1 Satz 1 SGB VII, Art.10 Abs.2 BayKiBiG) „Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen oder sich zu enthalten! Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder ihr Recht auszuüben, steht jedoch die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen und ihr Interesse für Beteiligung zu wecken." Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages bei uns im Kindergarten. Wir legen Wert darauf das Zusammenleben und den Alltag gemeinsam mit den Kindern zu gestalten. Partizipation bedeutet für uns, Kinder in möglichst vielen Entscheidungsprozessen, die ihre Person betreffen, einzubeziehen. Außerdem beteiligen wir die Kinder am Zusammenleben in der Gemeinschaft. Ebenso sind für uns Mitverantwortung und Eigenverantwortung, eine Beschwerde- und Streitkultur sowie eine Kultur der Konfliktlösung Aspekte der Partizipation. Beteiligung ist in jedem Alter möglich, nur die Beteiligungsform muss dem Alter angepasst sein. Kinder können nicht nur verbal einbezogen werden, sondern auch durch genaue Beobachtung der Kinder und Interaktion mit ihnen. Lernangebote, die den Interessen und Bedürfnissen der Kinder entsprechen, sind wirkungsvoll und nachhaltig. In folgenden Bereichen haben die Kinder die Möglichkeit zur Partizipation: ▪ Die Kinder beteiligen sich an Abstimmungen (z.B. welches Thema oder Projekt wird gewählt, welches Geschenk wird gebastelt, wo gehen wir am Naturtag hin…) ▪ Die Freispielzeit ist größtenteils selbstbestimmend (wo spiele ich, was spiele ich, mit wem und wie lange spiele ich mit einem bestimmten Spielmaterial) ▪ Gesprächsrunden im Abschlusskreis / Morgenkreis (Was hat mir die Woche gut gefallen/nicht gefallen; was wünsche ich mir für nächste Woche; welches Lied, Kreisspiel wünsche ich mir…) ▪ Welches Spielmaterial wünsche ich mir / Mitbestimmung bei der Gruppengestaltung ▪ Kinderkonferenzen (Kinder erleben, dass ihnen zugehört wird, ihre Meinung wichtig ist) ▪ Den Kindern wird Raum gegeben für Beschwerden, Wünsche, Vorstellungen und Ideen 16
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main ▪ Kindern werden Verantwortungsbereiche übergeben (Dienste in der Gruppe, Ältere helfen Jüngeren, Kinder werden ernst genommen) ▪ Kinder sollen dem Alter und Entwicklungsstand entsprechend lernen, Probleme selbst zu lösen und sich zu einigen (Erzieher beobachtet, begleitet und unterstützt) ▪ Regeln werden gemeinsam mit Kindern erarbeitet Partizipation bedeutet nicht, dass Kinder alles dürfen. Die Kinder haben nicht das Recht mitzuentscheiden, wenn aus Sicht der Mitarbeitenden für sie nicht überschaubare psychische und physische Gefahren drohen. 7.2 Partizipation der Eltern Eltern haben in unserer Einrichtung die Möglichkeit, den Kindergartenalltag aktiv mitzugestalten und mitzuerleben. Wir freuen uns über Ideen, Anregungen und tatkräftige Unterstützung im Rahmen von Projekten, Ausflügen, Vorbereitung und Gestaltung von Festen oder Angeboten für Kinder. Zur Qualitätssicherung findet jährlich eine Elternbefragung statt, deren Ergebnisse in unserer päd. Arbeit eingebunden werden. Zudem finden regelmäßige Elternabende statt, in denen wichtige Inhalte und Fragen thematisiert werden. Die Themen der Elternabende werden durch die jährliche Umfrage abgefragt. Zu Beginn des Kindergartenjahres findet die Wahl des Elternbeirates statt. Der Elternbeirat unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Team und ist eine wichtige Basis für die Mitbestimmung der Eltern im Kindergarten. Der Informationsaustausch zwischen Eltern und Team ist ein wichtiger Bestandteil unserer päd. Arbeit. Denn Sie als Experten für Ihr Kind können durch den regelmäßigen Austausch, die individuelle Arbeit, bezogen auf die Kinder, ermöglichen. 7.3 Partizipation des Teams Partizipation im Team hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. In den wöchentlichen Teamsitzungen haben die Mitarbeiter die Möglichkeit Anregungen, Vorschläge, Ideen und Kritik einzubringen und gemeinsam zu besprechen bzw. Lösungen zu finden. Jedes Teammitglied bringt seine Stärken und Qualifikationen ein und gestaltet so den päd. Alltag mit. Jährliche Mitarbeitergespräche sollen dem Mitarbeiter ermöglichen, eigene Ziele und Wünsche formulieren zu können sowie persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen. 8. Kinderschutzkonzept Das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) bringt Prävention und Intervention im Kinderschutz gleichermaßen voran und stärkt alle Akteure, die sich für das Wohlergehen von Kindern engagieren. 17
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Der Kindergarten hat vom Gesetzgeber einen Schutzauftrag erhalten (§ 8a Sozialgesetzbuch VIII). Alle Mitarbeiter sind über die Sicherstellung des Schutzauftrages informiert und handeln dementsprechend. Im DiQm (Ergänzungshandbuch Fach 13, Wahrnehmung des Schutzauftrages) ist diese Vorgehensweise festgelegt. Für die Einrichtung wurde eine Verhaltensampel erstellt, die zentraler Bestandteil des Schutzkonzeptes für die Einrichtung ist. Diese „Ampel“ gibt vor, welches Verhalten in der Einrichtung untersagt, welches kritisch, und welches erwünscht ist. Die Verhaltensampel ist für jeden gültig und wird von jedem Mitarbeiter bei der Einstellung unterschrieben (DIQM Ergänzungshandbuch Fach 13). 9. Beobachtung und Dokumentation Beobachtung und Dokumentation sind eine der Hauptaufgaben des päd. Personals, d.h. die Entwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Das Staatsministerium für Frühpädagogik hat 2008 verschiedene Beobachtungsinstrumente (PERIK / KOMPIK / SELDAK) verbindlich vorgegeben. Diese Beobachtungsbögen werden in regelmäßigen Abständen eingesetzt und dienen als Grundlage für Elterngespräche. Einmal pro Kindergartenjahr findet ein Entwicklungsgespräch mit den Eltern statt. In der Krippe kommt der Beobachtungsbogen nach Kuno Beller zum Einsatz. 10. Übergeordnete Qualitätsziele In Bezug auf unsere vorrangigen Aufgaben und Absichten und im Rahmen unserer Qualitätspolitik finden folgende übergeordneten Qualitätsziele besondere Beachtung: ▪ Annehmen der Einzigartigkeit eines Jeden Die Achtung eines jeden einzelnen Kindes hat in unserer Einrichtung einen besonders hohen Stellenwert und ist Teil unseres christlichen und gesetzlichen Auftrags. Jedes Kind wird mit seinen Stärken und Schwächen angenommen und respektiert. Dies schließt auch die Gleichberechtigung aller Kinder mit ein. Durch die „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben wir den Kindern die Freiheit aus Fehlern zu lernen und dadurch selbstständig zu werden. Die Selbstständigkeit unserer Kinder ist dabei ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess. ▪ Erziehung, Bildung und Betreuung Wir sind uns bewusst, dass Erziehung sich zwischen den Polen Betreuung und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bewegt. Beide Pole sind aufeinander angewiesen, damit Betreuung nicht zur Bevormundung wird und dennoch Raum bleibt um Persönlichkeit entwickeln zu lassen. Die Sicherheit, Verlässlichkeit und sozialen Beziehungen werden in unserer Einrichtung hochgeachtet. Den Kindern wird die Möglichkeit zu altersgemäßer Kommunikation mit Gleichaltrigen, aber auch zu 18
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main erwachsenen Bezugspersonen gegeben. Unser Ziel ist es, dass unsere pädagogische Betreuung einwandfrei und immer auf dem neuesten Stand ist. Wir schaffen Raum, Zeit und Anregungen für Bewegung, Ruhe und Erholung, Ausdruck von Gefühlen und Interessen, künstlerisch- gestaltenden Ausdruck, Sprache, Spiel und Denkentwicklung. Durch alle Mitarbeiter soll zu jedem Zeitpunkt die achtende Wertschätzung der Kinder gewährleistet sein. Die Fähigkeit der Kinder, Vertrauen zu entwickeln und zu schenken ist uns in unserer Einrichtung von großer Bedeutung. ▪ Kulturelle und religiöse Erziehung, Bildung Den Kindern wird Raum zur kindgemäßen religiösen Entwicklung angeboten. Offenheit gegenüber anderen Religionen, gemeinsames Feiern von Festen und Symbolerfahrung haben einen hohen Stellenwert. Dabei wird die eigene Identität gewahrt und Unterschiede werden nicht verwischt. ▪ Offene und gleichberechtigte Zusammenarbeit mit den Eltern Die Eltern unserer Kinder, sowie andere Bezugspersonen derer, sind Grundsteine für bedeutende soziale Beziehungen. Unsere Einrichtung versteht sich in Abgrenzung hierzu als familienergänzend und unterstützend. Die Beteiligung aller Eltern am Kindergartengeschehen sowie der ständige Dialog mit Ihnen ist für uns sehr wichtig und gibt uns neue Anregungen. Sie sollen sich ebenfalls in unserer Einrichtung wohlfühlen und sind jederzeit willkommen. ▪ Förderung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Die Förderung der emotionalen, sozialen, kognitiven und kulturellen Bedürfnisse ist Voraussetzung, dass sich die Kinder in der Gesellschaft zurechtfinden und eingliedern können. Die Kinder werden in das kirchliche und kommunale Gemeindeleben miteinbezogen und beteiligen sich daran. ▪ Transparenz für jeden in unserer Arbeit Den Eltern unserer Kinder wird Einblick in unsere Arbeit gewährt. Während des Kindergartenjahres gibt es immer wieder Anlässe (z.B. Gottesdienste, Feste, Wochenrückblicke, Rahmenplanaushang...), bei denen unsere Arbeit präsentiert und transparent gemacht wird. Hierbei kommen schon Kinder, die den Kindergarten noch nicht besuchen, in den ersten Kontakt mit unserer Einrichtung. ▪ Wertvolle Zusammenarbeit zwischen Team, Träger und Eltern Die Kooperation von Team, Träger und Eltern ist Voraussetzung und Merkmal von pädagogischer Qualität. Sie bedeutet für uns Vorbild für Kinder zu sein, Verbesserung des Klimas, Aufhebung der Isolation und Sicherung der gemeinsamen Stärken. ▪ Nachvollzug aller Vorgänge durch genaue Dokumentation Alle wichtigen Regelungen, sowie die Planung und Durchführung der pädagogischen Arbeit (wie z.B. Qualitätsmanagement und Konzeption), werden schriftlich festgehalten. Sie dienen als wichtige Grundlage für alle Mitarbeiter und für die gemeinsame Arbeit im Team. Den Eltern wird Einsicht in diese Dokumentation ermöglicht. 19
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main ▪ Die Öffentlichkeit als Kooperationspartner Durch das Einbeziehen der Öffentlichkeit wird unsere Arbeit, sowie der Kindergarten selbst, transparent gemacht. Während des Jahres gibt es immer wieder Anlässe und Feste, bei denen sich unser Kindergarten beteiligt und somit das Dorfleben ein Stück weit mitgestaltet (z.B. St. Martin, Sommerfest, Seniorennachmittag...). Daraus ergibt sich ein Wechselspiel zwischen dem Kindergarten und der Öffentlichkeit. ▪ Umweltgerechtes Arbeiten Die Tätigkeit der Mitarbeiter, die Technik und die verwendeten Betriebsmittel in unserer Einrichtung werden auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und wenn nötig verbessert. Alle Funktionen, die wichtig sind um den betrieblichen Ablauf zu sichern, werden regelmäßig kontrolliert. ▪ Informiertes und qualifiziertes Personal Jede Mitarbeiterin nimmt regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. Die gewonnenen Kenntnisse dieser Veranstaltungen werden in den Teambesprechungen den anderen Kolleginnen vorgestellt und daraufhin versucht, soweit es in unserer Einrichtung möglich ist, in unser pädagogisches Konzept umzusetzen. Wichtige Informationen der Fortbildungen erhalten auch die Kindergarteneltern. ▪ Zufriedenheit der Mitarbeiter Jede Mitarbeiterin bekommt klar gestellte Aufgaben. Die jeweils eigenen Motive, Fähigkeiten und Gestaltungskräfte sollen in der Arbeit ihren Ausdruck finden. 11. Pädagogische Schwerpunkte in der Kinderkrippe 11.1 Die Eingewöhnungszeit Die Eingewöhnung in den Kindergarten stellt für Ihr Kind eine große Herausforderung dar. Ihr Kind muss sich an die neue und fremde Umgebung anpassen und Beziehungen zu fremden Personen aufbauen. Dies ist für Ihr Kind und sein Gefühlsleben kein leichtes Unterfangen und bedeutet eine sehr große Veränderung. Der Übergang von der Familie in den Kindergarten stellt die erste Unterbringung außerhalb der Familie dar und wird so zum Muster für alle anderen Übergänge, wie z.B. in die Schule, Hort etc. Deshalb ist es wichtig, diesen ersten Übergang angenehm zu gestalten, so dass Ihr Kind diesen als positiv in seinem Gedächtnis abspeichert. Somit ist es nicht nur die Aufgabe des Kindergartens die Eingewöhnungsphase zu gestalten, sondern es ist auch Aufgabe der Eltern eine aktive Rolle zu übernehmen. Denn ohne die Unterstützung der Eltern geht es nicht. Für eine gelingende Zusammenarbeit und zum Wohle des Kindes ist vor allem eine kooperative Beziehung unerlässlich. Grundsätzlich muss man zur Eingewöhnungszeit sagen, dass sich diese bei jedem Kind individuell und unterschiedlich lang bzw. kurz gestaltet. Der Kindergarten und die 20
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Eltern müssen entsprechend und gemeinsam auf diese Situation eingehen. Als Eltern sollten Sie sich bewusst sein, dass diese Phase viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen kann. Deshalb ist es wichtig mit der Eingewöhnung in den Kindergarten rechtzeitig zu beginnen, besonders wenn Sie berufstätig sind, um die notwendige Zeit einplanen zu können. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die Methode der Eingewöhnung vor allem dann sehr wichtig ist, je jünger das Kind ist und dass diese auch nicht unbedingt bei jedem Kind notwendig ist. Dies entscheidet sich immer nach Alter, Vorerfahrung bereits bewältigter Übergänge und Entwicklungsstand des Kindes. Anfangs sollten sie Ihr Kind nur eine Stunde im Kindergarten lassen und diese Zeit langsam steigern. Auch sollten Sie einplanen, dass sie am Anfang gemeinsam mit Ihrem Kind im Kindergarten sind. Sollte es für Sie als Eltern nicht möglich sein, kann dies auch gern eine andere feste Bezugsperson des Kindes übernehmen (z.B. Oma). Durch diese gemeinsame Begleitung fällt es dem Kind leichter, sich an die neue Umgebung, Kinder und Erzieherinnen zu gewöhnen. Es kann sich ohne Angst und Stress auf die neuen Gegebenheiten einlassen und neu orientieren. Beim Bringen des Kindes sollte nach Möglichkeit berücksichtigt werden, dass Geschwisterkinder, die nicht im Kindergarten sind, zuhause bleiben und Sie als Eltern somit Zeit haben, sich nur um das Kindergartenkind zu kümmern. Dies nimmt Hektik und Stress und erleichtert für alle Beteiligten die Situation. Auch der Trennungsprozess sollte so gestaltet sein, dass gerade zu Beginn immer eine Bezugsperson des Kindes telefonisch zu erreichen ist, falls das Kind sich längere Zeit nicht von der Erzieherin beruhigen lässt. Des Öfteren haben wir auch schon beobachtet, dass die ersten Tage und Wochen im Kindergarten problemlos gelaufen sind und die Trennungsschwierigkeiten erst nach Wochen aufgetreten sind. Auch diese Situation ist nicht ungewöhnlich und kann zur Eingewöhnungszeit dazugehören. Gerade am Anfang ist es auch wichtig, dass Sie als Eltern Ihr Kind zu nichts zwingen. Die ersten Erkundungen und Entdeckungen macht das Kind von sich aus. Das Kind gibt das Tempo vor. Eltern und Erzieherinnen übernehmen in dieser Phase der Eingewöhnung erst einmal eine abwartende und beobachtende Funktion. Die Methode der Eingewöhnungszeit orientiert sich an dem Berliner Modell, ein bundesweit anerkanntes Eingewöhnungsmodell, das zu einem gelungenen Einstieg in die außerfamiliäre Betreuung beiträgt und den heutigen Qualitätskriterien einer frühen Tagesbetreuung in jeder Hinsicht entspricht. Während der Eingewöhnungsphase (ca. 2 - 3 Monate nach Beginn der Kindergartenzeit) bieten wir Ihnen ein „Eingewöhnungselterngespräch" an. In diesem Gespräch geben wir Ihnen einen Rückblick über den Verlauf der ersten Wochen und weitere Fragen können geklärt werden. 11.2 Freispielzeit „Kinderkrippe ist wie eine Krabbelgruppe – hier wird ja nur gespielt:“ Um einer solchen Denkweise entgegenzutreten, möchten wir an dieser Stelle unsere päd. Arbeit kurz vorstellen. Die Grundlage unserer päd. Arbeit bildet der BEP (Bayrischer Bildungs- und Erziehungsplan) für Kindertagesstätten. Das Kind steht als Gesamtpersönlichkeit mit seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt unserer päd. Arbeit. Es ist uns wichtig, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen, ihre individuellen Entwicklungsschritte zu 21
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main begleiten und dabei Unterstützung sowie Hilfestellung zu geben. Besondere Schwerpunkte sind: ▪ die Förderung und Unterstützung der Selbstständigkeit ▪ Wiederholung und Stetigkeit sind für Krippenkinder sehr wichtig, deshalb sind Abläufe, Übergänge, Rituale etc. im Tagesablauf bewusst eingeplant und werden gepflegt. ▪ Im Krippenalter entwickelt sich die Sprache der Kinder; Förderung erfahren sie durch Lieder, Finger- und Kreisspiele und Bilderbuchbetrachtungen ▪ Bewegung steht bei Kleinkindern in den ersten Lebensjahren im Vordergrund. Der Gruppenraum ist so ausgestattet, dass er viel Anregung zur Bewegung bietet (krabbeln, kriechen, hüpfen, springen...), außerdem sind Sing- und Bewegungsspiele im Tagesablauf integriert. Der Garten, Turnraum und das Bällebad bieten weiterhin viel Platz zum Bewegen und Toben Freie Spielzeit in der Krippe: Grundlegend wichtig und besonders wertvoll ist für uns die tägliche Freispielzeit, denn sie bietet den Kindern die optimalen und vielfältigsten Lernmöglichkeiten. Hier können die Kinder besonders ihre Interessen und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, Dinge ausprobieren, Kontakte mit anderen knüpfen, Sozialverhalten in Begegnung mit anderen entwickeln, Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit üben. Das Personal selbst kann in diesem Zeitraum Kinder beobachten, gezielte Förderungen anbieten und andere Spielimpulse geben. Außerdem werden während dieser Zeit verschiedene Lernangebote in Kleingruppen (altersspezifisch) angeboten. Unsere Angebote und Aktionen, die wir mit den Kindern durchführen, können Sie im Wochenplan und Wochenrückblick nachlesen. 11.3 Wickeln und Sauberkeitserziehung Das Wickeln ist eine sehr intime Situation, die Vertrauen seitens des Kindes und liebevolle Zugewandtheit seitens der Erzieherin erfordert. Gewickelt wird je nach Bedarf. Hierüber führen wir täglich ein „Wickelprotokoll“. Beim sogenannten „Sauberwerden“ handelt es sich bei den Kindern um einen Reifungsprozess, der Jahre dauern kann, um Blase und Darm wirklich kontrollieren zu können. Er ist bei jedem Kind genetisch festgelegt und ist damit weder im Ablauf noch in der Geschwindigkeit durch Training beeinflussbar. Zwischen dem 18. und 30. Monat sind die Kinder für die ersten Schritte in der Sauberkeitserziehung bereit und zugänglich. Die Kinder müssen selbst spüren wann sie auf die Toilette müssen, dies auch sprachlich äußern und sich auch schon teilweise selbst an- und ausziehen können. Dabei orientieren wir uns an den individuellen Rhythmen der Kinder, die wir durch intensive Beobachtungen feststellen können und unterstützen sie dabei. Durch die Vorbildfunktion älterer Kinder (die bereits ohne Windel auf die Toilette gehen), ist es gut möglich, dass die Kinder in der Krippe das „Sauberwerden“ schneller erlernen. 22
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main Uns sind daher die Zusammenarbeit und Absprache mit den Eltern sehr wichtig, um Ihrem Kind eine „druckfreie Sauberkeitserziehung“ zu ermöglichen. Als sinnvoll hat sich bisher bewährt, wenn die Kinder zuhause schon das Toilettenbedürfnis erkennen und wir dann in der Krippe darauf aufbauen können, damit Ihr Kind bald ganz „windelfrei“ ist. Für diesen Prozess sollten dem Kind genügend Wechselkleider zur Verfügung stehen, die am Garderobenplatz aufgehängt werden. 11.4 Schlafenszeit Kinder, die eine Einrichtung wie eine Krippe besuchen, haben ein gesteigertes Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf. Im Schlaf und in den Träumen werden gemachte Erfahrungen verarbeitet, das Kind wird dadurch aufnahmefähiger und entspannter und Stress wird abgebaut. Damit sich das Kind geborgen fühlt und sicher in den Schlaf findet wird Ihr Kind mit Unterstützung der Bezugserzieherin langsam an den Schlafraum und das Schlafen in der Einrichtung, im eigenen Bett, gewöhnt. Informationen über Dinge wie Schnuller, Kuscheltier oder Schlafsack usw., die Ihr Kind zum Schlafen benötigt, erfährt die Fachkraft in einem kurzen Gespräch mit den Eltern. Durch den immergleichen Ablauf und die Begleitung der Bezugsperson beim Einschlafen baut Ihr Kind Sicherheit auf, erfährt Geborgenheit und kann dadurch entspannt und stressfrei einschlafen. Nach der 2. Brotzeit (12.15 Uhr) werden die Knirpse „bettfertig“ gemacht. Danach werden alle Schlafkinder von zwei Fachkräften ins eigene Bett gebracht. Die Bezugserzieherin bleibt für ca. 60 Minuten mit im Schlafraum, damit die Kinder behutsam und in Ruhe einschlafen können. Die Kinder sollen lernen alleine und in ihrem eigenen Bett einzuschlafen. Individuelle Einschlafrituale, die die Kinder vielleicht von zuhause gewöhnt sind, sind in einer Gemeinschaftseinrichtung so nicht umsetzbar. Um es den Kindern zu erleichtern auch in der Krippe ihren Mittagsschlaf zu halten ist es von Vorteil, wenn Sie mit Ihrem Kind zuhause die Gewohnheiten der Krippe übernehmen. Kinder, die nach 60 Minuten noch wach sind, nehmen wir wieder raus aus dem Schlafraum und bringen sie zurück in die Gruppe. Überwacht wird der Schlaf durch ein Babyphon + Videoübertragung und regelmäßiges Nachschauen des Fachpersonals. Da jedes Kind genügend Zeit braucht um in den Tiefschlaf zu finden und ausgeruht aufwachen zu können, wird kein Kind geweckt. Sollten um ca. 15.00 Uhr noch Kinder schlafen, werden diese geweckt (aufgrund der organisatorischen Bedingungen - KiGa schließt um 16.00 Uhr). Im Eingangsbereich weist das Schild „Psst! Schlafenszeit“ darauf hin, dass Kinder jetzt schlafen und wir bitten darum sich in der Einrichtung möglichst ruhig zu verhalten und die Eingangstüre leise zu schließen. 23
Konzeption des Kindergartens Nordheim am Main 12. Übergänge innerhalb der Einrichtung 12.1 Übergang Krippe – Kleinkindgruppe - Regelgruppe Ein weiterer Übergang, den die Kinder zu bewältigen haben, ist der Übergang von der Krippe zur Kleinkindgruppe, dann zur Kindergartengruppe. Dieser Wechsel verdient besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung in der päd. Arbeit mit den Kindern. Diesen Übergang bereiten wir mit den Kindern, Eltern aber auch im Team rechtzeitig und geplant vor. Bevor das Kind die Gruppe wechselt, findet im Team ein päd. Austausch über die Beobachtungsdokumente der Kinder statt. Diese Informationen werden den Eltern in einem Abschlussgespräch mitgeteilt. Entscheidend für den Zeitpunkt des Wechsels ist nicht allein das Alter, vielmehr schauen wir nach dem Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes sowie den allgemeinen Rahmenbedingungen der Einrichtung. In der Vorbereitung des Wechsels dürfen die Kinder bereits die nächste Gruppe zeitweise besuchen. In einem gemeinsamen Morgenkreis werden die Kinder dann von ihrer Gruppe verabschiedet und in der nächsten Gruppe willkommen geheißen. Als Zeichen für den Wechsel bekommen die Kinder einen Button, sowie einen neuen Garderobenplatz. 12.2 Übergang in die Grundschule Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist ein weiterer wichtiger Schritt im Leben der Kinder und ihrer Familien. Zum einem sind die Kinder in der Regel sehr motiviert im Hinblick auf Schule, zum anderen bringt dieser Schritt auch oft sehr viel Unsicherheit mit sich. Die notwendigen Voraussetzungen für den Anschluss zwischen Kindergarten und Grundschule werden mit dem Begriff „Schulfähigkeit“ beschrieben. Der Begriff „Schulfähigkeit“ lässt sich nicht allein mit einem Begriff oder Satz definieren. Schulfähigkeit umfasst alle Entwicklungsbereiche die man im Zusammenhang sehen muss. Nicht allein der Kindergarten kann das Kind auf die Schule vorbereiten und fördern. Vielmehr ist es wichtig, dass Kindergarten und Elternhaus an einem Strang ziehen um so die besten Voraussetzungen für die Schule zu schaffen. ALLES was die Kinder vom ersten Tag an lernen ist wichtig und somit Grundlage für die Schulfähigkeit und für ihr weiteres Leben. Schulvorbereitung fängt nicht erst im letzten Kindergartenjahr an, wir bereiten die Kinder ab dem ersten Kindergartentag auf die Schule vor. Schulfähigkeit umfasst auch den Aspekt, wie ein Kind den Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind bewältigt. Familie und Kindergarten sollen dabei bemüht sein den Übergangsprozess so gut wie möglich zu begleiten und zu unterstützen. Im letzten Kindergartenjahr, dem Jahr vor Schulbeginn, finden zusätzliche Angebote besonders für Vorschulkinder statt um die Kinder gezielt auf den Übergang in die Grundschule vorzubereiten. Uns ist es wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig am Vormittag den Kindergarten besucht um verschiedene Fähigkeiten weiterzuentwickeln, die gerade für die Schule wichtig sind. Zu den besonderen Angeboten im letzten Kindergartenjahr gehört z.B. das Sprachprogramm „Hören, lauschen, lernen", ein Zahlentraining, Ausflüge, der Besuch einer Unterrichtsstunde in der Grundschule und die Übernachtung im Kindergarten. Für die Vorschüler beginnt der Kindergartentag bereits um 8.15 Uhr. 24
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