KITA - HEREINSPAZIERT! KITA(S) IN LIPPE - KREIS LIPPE

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KITA - HEREINSPAZIERT! KITA(S) IN LIPPE - KREIS LIPPE
Hereinspaziert!
  KiTa(s) in Lippe

                  KITA

                           Foto: Peter Berwanger

Finanziell gefördert vom
KITA - HEREINSPAZIERT! KITA(S) IN LIPPE - KREIS LIPPE
Impressum

     Herausgegeben vom
     Kreis Lippe
     Der Landrat
     FB Jugend, Familie und Gesundheit
     Team 511.1 Familienfreundlicher Kreis – Kinderschutz
     Kommunale Präventionsketten des Kreises Lippe
     Felix-Fechenbach-Str. 5
     32756 Detmold
     Telefon 05231 62 4321 / 05231 62 4270
     Familie@kreis-lippe.de
     www.kreis-lippe.de

     1. Auflage 2020

     In Zusammenarbeit mit                         kallenbach.medien GmbH & Co. KG
                                                   Obernienhagen 25
                                                   32758 Detmold

     Text                                          Ulrike Heitholt
     Redaktion                                     Ute Küstermann, Margit Monika Hahn, Julia Prokofieva

     Autoren/
     inhaltliche Ausarbeitung                      ErzieherInnen, KiTa-Leitungen, pädagogische Fachkräfte aus dem Kreis Lippe,
                                                   Mitglieder des Arbeitskreises „Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich“,
                                                   Mitglieder des Arbeitskreises „Frühkindliche Bildung in Lippe“,
                                                   Elternvertretungen,
                                                   Margit Monika Hahn, Julia Prokofieva, Dagmar Wietheger-Claes, Bärbel Paetzold

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2    Illustrationen                                Sofia Rostia
     Fotos                                         Julia Prokofieva, Peter Berwanger
     Druck                                         Kreis Lippe

     Die Redaktion dankt für die Unterstützung:
     allen beteiligten Kindertagesstätten, pädagogischen Fachkräften, Eltern,
     Mitgliedern des Arbeitskreises „Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich“,
     Mitgliedern des Arbeitskreises „Frühkindliche Bildung in Lippe“.
     Ein besonderer Dank geht an die Kinder, Eltern und die Kita Lohfeld in Bad Salzuflen
     für ihre Unterstützung bei der Entstehung der Fotos.

     Planungs AG:
     Paula Carvalho, Leitung PariSozial Kindertagesstätte Lohfeld in Bad Salzuflen,
     Gerlinde Schmidt, Leitung Städtisches Familienzentrum und Kindertageseinrichtung Brake in Lemgo,
     Dagmar Bahra, Leitung AWO Kindertagesstätte Lindenstraße in Lage,
     Chiraz Rassil, Elternvertretung,
     Semira Ramadan, Elternvertretung,
     Natalia Rebriyev, Elternvertretung.

     Mit dem Modellprogramm „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
     und Jugend von 2017 bis 2020 die Weiterentwicklung flüchtlingsbezogener Elternbegleitung. Ziel ist es, Netzwerke von Elternbegleiterinnen und
     Elternbegleitern verschiedener Träger und Flüchtlingsfamilien zu stärken. Elternbegleitung soll dadurch nachhaltig im Sozialraum verankert werden.
     An bundesweit 50 Standorten unterstützen modellhaft lokale Elternbegleitungsnetzwerke zugewanderte Familien beim Ankommen und bei der
     Integration in der Kommune. Institutionen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in denen Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter tätig sind, bilden
     im Rahmen des Programms ein Netzwerk mit wichtigen Partnern im Sozialraum und entwickeln in Abstimmung mit dem zuständigen Jugendamt
     niedrigschwellige Beratungs- und Begleitungsangebote für geflüchtete Familien. Durch die Elternbegleitungsnetzwerke erhalten neu zugewanderte
     Familien vor Ort wirksame Unterstützung bei der Integration, insbesondere für die Bildungschancen ihrer Kinder.
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Inhalt

Hereinspaziert!
KiTa(s) in Lippe

   Grußwort      .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ................................................. Seite 5

   1. KiTa – Was ist das denn?             . ................................................ Seite 6

   2. Was passiert in der KiTa?            ................................................. Seite 10

   3. Mein Kind soll in die KiTa gehen – was muss ich tun?                        ............. Seite13

      3.1. Welche KiTa soll es sein?
      3.2. Anmeldung in der KiTa                                                                                  24
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   4. Gut vorbereitet       . . . . . . ... .. .. ................................................. Seite 17

      4.1. Checkliste Aufnahmegespräch –
           was will ich / wollen wir / was muss die KiTa wissen?
      4.2. Checkliste KiTa-Ausrüstung

   5. KiTa (er-)Leben         . .. . . . . .. .. .. ................................................ Seite 19

      5.1. Los geht‘s! Die Eingewöhnung
      5.2. Der Tag in der KiTa
      5.3. Und was kommt danach?

   6. KiTa für Eltern     .. .. .. .. .. .. .. .. ................................................ Seite 24

   7. Was mache ich, wenn... ?            . ................................................. Seite 26

   8. Sonstiges/Besonderes/Interkulturelles                     .............................. Seite 28

   9. Familienbildungsangebote in Lippe                 ...................................... Seite 30

   10. Glossar     . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ................................................ Seite 32
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Grußwort

Liebe Eltern, liebe Familien!

Als lebens- und liebenswerte Region bietet   die KiTa als Bildungseinrichtung zu stär-
der Kreis Lippe beste Voraussetzungen für    ken und Sie, die Eltern, in Ihrem Familien-
das gesunde und sichere Aufwachsen von       leben zu unterstützen.
Kindern. Das Team „Familienfreundlicher
Kreis – Kinderschutz“ unterstützt Familien   Zur Begrüßung der Familien bei der Auf-
dabei mit passgenauen Angeboten.             nahme in die KiTa wurde von diesem
                                             pädagogischen Arbeitskreis die Willkom-
 „Kinder und Jugendliche in Lippe wach-      mensmappe „Hereinspaziert!“ entwickelt.
sen zu starken, gesunden, eigenverant-       Sie beinhaltet wichtige Informationen
wortlichen und gemeinschaftsfähigen          für Erziehungsberechtigte mit dem Ziel,       24
                                                                                           5
Persönlichkeiten heran.“ Das ist das         Familien einen Leitfaden in die Hände zu
Motto des Leitbildes der „Kommunalen         geben, für einen gelingenden Einstieg in
Präventionsketten“ im Kreis Lippe. Ziel      die Kindergartenzeit.
dieses Projektes ist es, Kindern, unab-
hängig von ihrer sozialen Herkunft und       Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern
der finanziellen Situation der Eltern, ein   eine tolle Zeit in Ihrer Kindertagesstätte!
gutes Aufwachsen und umfassende ge-
sellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Für alle Beteiligten sind die familiären
und kindlichen Bedürfnisse Maßstab des       Ihr Landrat
gemeinsamen Handelns. Deshalb ist das        Dr. Axel Lehmann
Projekt „Kommunale Präventionsketten
NRW“ auch in das Zukunftskonzept Lippe
2025 des Kreises Lippe aufgenommen
worden.

Mit dem Ziel der kooperativen Zusam-
menarbeit und des Austausches hat sich
darüber hinaus der Arbeitskreis „Früh-
kindliche Bildung in Lippe“ gebildet. In
diesem Kreis arbeiten die Frühen Hilfen,
Familienbildung, pädagogische Honorar-
kräfte, KiTa-Fachberatungen und viele
Kindertagesstätten aus den 16 Kommunen
des Kreises Lippe gemeinsam an dem Ziel,
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1. KiTa – Was ist das denn?

              Was ist eigentlich eine KiTa?

                                                          „Ein Kindergarten ist, wo
               „Wo man spielt. Wo man baut                Kinder reingehen.“ (Lynn,
              und isst und trinkt und sich aus-
                      ruht.“ (Vivien, 6)
                                                                  „Ein Haus. Da spielt man,
                                                                   puzzelt, turnt, geht nach
                      „Wo man einen Stuhlkreis macht               draußen, liest und baut.“
                     und Bücher anguckt. Und wo man                    (Alexander, 4)
                     schläft – aber nur manche Kinder.“
                                (Charlotte, 4)

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Und warum geht man dahin?

           „Weil wir Kinder sind!“       „Weil wir unsere Freunde
                 (Nancy, 5)                 treffen.“ (Max, 5)

 „Weil wir hier spielen können.“              „Weil Mamas zur Arbeit gehen
           (Emilio, 4)                           können.“ (Ilsu Nura, 5)

      „Weil unsere Eltern              „Weil ich euch mag.“
       dafür bezahlen.“                     (Viyan, 2)
        (Chayenne, 4)

                                                „Weil Mama das sagt.“
                                                      (Philipp, 3)
        „Weil das unser Kindergarten                                         24
                                                                             7
                ist.“ (Jivan, 5)

                                           „Weil ich euch sehen möchte
                                          und wissen möchte, wie es euch
      „Weil wir uns auf die
                                                  geht.“ (Nujen, 4)
   Schule vorbereiten müssen.“
           (Evelyn, 5)
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KiTa steht für Kindertagesstätte.

     In einer KiTa werden Kinder betreut, die       Jedes Kind in Deutschland darf eine KiTa
     noch nicht zur Schule gehen.                   besuchen.
     Mädchen und Jungen gehen gemeinsam             Dieser Anspruch ist gesetzlich festge-
     in die KiTa. Manche Kinder werden ganz-        schrieben im Achten Buch des Sozial-
     tägig betreut, andere nur für einen Teil des   gesetzbuches (SGB VIII). Jedes Kind hat
     Tages.                                         demnach ab dem 3. Geburtstag bis zum
                                                    Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf
     In einer KiTa werden Kinder mit und ohne       einen Platz in einer KiTa (§ 24 Abs. 1 S. 1).
     Behinderung betreut.                           Schon ab dem 1. Geburtstag hat jedes Kind
     Wenn Kinder eine Behinderung haben             einen Rechtsanspruch auf Förderung in
     oder von einer Behinderung bedroht sind,       einer KiTa oder in der Kindertagespflege
     können sie einen „integrativen Platz“          (§ 24 Abs. 2).
     bekommen. Sie werden dann von Fach-
     kräften besonders betreut.                     Eine KiTa hat einen Bildungsauftrag. Das
                                                    bedeutet, Kinder können in einer KiTa sehr
     Ein Team aus Frauen und auch Männern           viel lernen.
     kümmert sich um die Kinder in der KiTa.        Der Bildungsauftrag ist in Nordrhein-
     Alle MitarbeiterInnen haben eine an-           Westfalen im Kinderbildungsgesetz
     erkannte Ausbildung für die Arbeit mit         (KiBiz) festgelegt. Kinder lernen gerne,
     Kindern. Sie sind ErzieherInnen, Pädago-       spielerisch und fast von selbst. In einer
     gInnen, KinderpflegerInnen, Integrations-      KiTa werden sie dabei unterstützt, an-
24
8    kräfte oder auch HeilpädagogInnen.             geregt und ihrem Alter und ihren persön-
                                                    lichen Voraussetzungen entsprechend
     Die Betreiber von KiTas nennt man Träger.      gefördert. Die Kinder profitieren in ihrer
     Sie tragen die Kosten für Personal und         Entwicklung von den Erfahrungen in der
     Sachmittel und sorgen dafür, dass die          KiTa.
     KiTas ihre Aufgaben erfüllen können.
     Es gibt verschiedene Träger von KiTas.
     Dazu gehören die Städte und Gemeinden,
     Wohlfahrtsverbände, wie AWO oder Deut-
     sches Rotes Kreuz, die Kirchen, Elternini-
     tiativen, Vereine oder Unternehmen.
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Und was ist ein Kindergarten?                 Bei uns in der Nähe ist ein Familien-
Wenn Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren       zentrum. Was ist das denn?
betreut werden, nennt man das Kinderta-       Ein Familienzentrum ist eine besondere
geseinrichtung. Früher wurden die meis-       KiTa. Hier werden nicht nur Kinder be-
ten Kinder in NRW in einem Kindergarten       treut, sondern es gibt auch viele Angebote
betreut. Deshalb wurde die Bezeichnung        für Eltern, Geschwister, Großeltern, für
„Kindergarten“ auch allgemein genutzt         die ganze Familie und für den ganzen
für die Betreuung von Kindern in einer        Ortsteil: zum Beispiel Elterncafè, Eltern-
Kinder-Tageseinrichtung. Auch heute noch      Kind-Turnen, Beratungsangebote der
sagen viele Leute: „Mein Kind geht in den     Erziehungsberatungsstellen oder Kurse
Kindergarten.“                                zu Familienthemen. Die Angebote sind
                                              auch für Familien, deren Kinder nicht oder
Und was bedeutet Krippe?                      noch nicht die KiTa besuchen.
In einer Krippe werden die jüngeren
Kinder betreut. Sie sind 0 bis 3 Jahre alt.   Egal ob Kindergarten, Krippe oder KiTa: Es
                                              ist ein sicherer Ort, an dem Kinder liebevoll
  Heute werden in den meisten Tages-          betreut und angemessen gefördert werden!
  einrichtungen Kinder im Alter von
  0 bis 6 Jahren betreut. Sie gehen je
  nach Alter in verschiedene Gruppen.
  Krippe und Kindergarten befinden                                                            24
                                                                                              9
  sich also unter einem gemeinsamen
  Dach, sie sind zusammen die Kinder-
  tagesstätte. Deshalb ist heute die
  Bezeichnung KiTa üblich.
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2. Was passiert in der KiTa?

                   Wir frühstücken                                           Wir spielen

                                                                 Wir bauen

               Wir gehen raus

24
10

                                                                  Wir bewegen uns

                                     Wir hören zu

                                         Wir malen und basteln
Wir machen Musik

                                            Wir singen

                     Wir essen Mittag

                                            Wir schlafen
                                                           24
                                                           11

Wir finden Freunde

                                        Wir toben
Wir lernen

     Wir entdecken

                                                               Wir feiern

     Wir experimentieren
24
12

                                         Wir machen Ausflüge

                                        Wir räumen auf
3. Mein Kind soll in die KiTa gehen –
   was muss ich tun?

  Die Eltern dürfen wählen, ob und in wel-      Wie lange soll mein Kind am Tag in der
  che KiTa ihr Kind gehen soll. KiTas unter-    KiTa betreut werden?
  scheiden sich in verschiedenen Punkten,       KiTas bieten verschiedene Betreuungs-
  z.B. durch unterschiedliche Träger, unter-    zeit-Modelle an. In den meisten KiTas
  schiedliche pädagogische Konzepte und         können Kinder entweder 25, 35 oder 45
  Schwerpunkte, Betreuungszeiten oder           Stunden pro Woche betreut werden.
  Öffnungszeiten. Eines haben aber alle ge-
  meinsam: In jeder KiTa wird Ihr Kind gut
  betreut und gefördert!                          Betreuungszeiten

                                                  – 25 Stunden
   3.1. Welche KiTa soll es sein?                   Das Kind geht nur vormittags in
                                                    die KiTa.
         Klären Sie zunächst grundsätzliche
         Fragen:                                  – 35 Stunden
                                                    Das Kind geht vormittags in die
  In welchem Alter soll mein Kind in die KiTa       KiTa, geht zum Mittagessen nach
  gehen?                                            Hause und geht nachmittags
  Kinder dürfen ab einem Alter von vier             wieder in die KiTa.
  Monaten in einer KiTa betreut werden.                                                   24
                                                                                          13
                                                  oder
  Viele KiTas nehmen Kinder aber erst auf,
  wenn sie etwa 1 Jahr oder sogar 2 Jahre alt       Das Kind geht bis zum frühen
  sind. Manche Kinder gehen auch erst mit           Nachmittag in die KiTa. Es isst in
  3 Jahren oder noch später in die KiTa. Die        der KiTa zu Mittag und hält je nach
  Eltern entscheiden, wann ihr Kind in die          Alter auch seinen Mittagsschlaf
  KiTa gehen soll.                                  dort.

                                                  – 45 Stunden
    Verschiedene Gruppenformen                      Das Kind geht bis zum Nachmittag
                                                    in die KiTa. Es isst in der KiTa zu
    – Viele KiTas arbeiten mit zwei                 Mittag und hält je nach Alter auch
      Gruppenformen, eine für jüngere               seinen Mittagsschlaf dort.
      und eine für ältere Kinder. Die 0-
      bis 3-Jährigen werden in einer
      kleinen Gruppe betreut, 3- bis
      6-Jährige werden in einer größeren
      Gruppe betreut.

    – In manchen KiTas gibt es nur eine
      Gruppenform. Hier werden Kinder
      von 2 bis 6 Jahren in einer größeren
      Gruppe zusammen betreut.

    – oder es gibt in der KiTa nur Kinder
      von 0 – 3 Jahren, also extra für
      kleine Kinder.
Wann soll mein Kind am Tag in der KiTa       Ist mir ein bestimmtes pädagogisches
     betreut werden?                              Konzept wichtig?
     Die Öffnungszeiten der KiTas sind nicht      Die KiTas arbeiten mit verschiedenen
     einheitlich. In der Regel haben alle KiTas   pädagogischen Konzepten. Sie setzen
     in der Zeit zwischen 8 und 16 Uhr            unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer
     geöffnet. Viele KiTas öffnen schon um        Arbeit mit den Kindern, zum Beispiel
     7 Uhr, manche sogar noch früher. Einige      Musik, Sprache, Natur oder Bewegung.
     KiTas schließen erst um 17 Uhr, manche
     sogar noch später. Die Öffnungszeiten        Wo soll die KiTa sein?
     einer KiTa sind keine festen Anfangs-        Viele Eltern bevorzugen eine KiTa in der
     oder Schlusszeiten. Das heißt, die Kinder    Nähe ihres Zuhauses. Sie ist für die Eltern
     dürfen auch später kommen oder früher        schnell erreichbar und das Kind trifft in
     gehen. Die meisten KiTas möchten aber,       der KiTa viele Kinder, die in der Nachbar-
     dass die Kinder spätestens um 9 Uhr da       schaft wohnen. Aber auch eine KiTa in
     sind. Denn dann beginnt das Programm         der Nähe der Arbeitsstelle eines Eltern-
     in der KiTa.                                 teils hat Vorteile. Der Weg zur KiTa lässt
     Manche KiTas sind das ganze Jahr über        sich mit dem Arbeitsweg verbinden. Das
     geöffnet, viele KiTas machen aber auch       spart Zeit. Wer sehr viel Wert auf eine be-
     Ferien und schließen eine Zeit lang, meist   stimmte pädagogische Ausrichtung legt
     während der Schulferien. Dann gibt es        (z.B. Waldorf oder Wald-KiTa), nimmt oft
     manchmal Notgruppen für die Kinder, die      längere Wege zur KiTa in Kauf.
24
14
     anders nicht betreut werden können.

     Hat mein Kind einen besonderen                      Informieren Sie sich über die
     Betreuungsbedarf?                                   möglichen KiTas:
     Kinder mit einer Behinderung oder
     Kinder, die von einer Behinderung be-        – über Flyer und Broschüren.
     droht sind, benötigen eine besondere         – auf der Website der KiTa, des Kreises
     Betreuung. Für sie gibt es in vielen KiTas     Lippe oder der Stadtjugendämter.
     besondere Plätze, die integrativen Plätze.   – beim Tag der Offenen Tür oder Schnup-
     Hier arbeiten besonders ausgebildete Mit-      pernachmittag.
     arbeiterInnen, z. B. HeilpädagogInnen.       – bei einem persönlichen Termin in der
     Sie können das Kind optimal betreuen           KiTa.
     und in seinen individuellen Fähigkeiten      – in Gesprächen mit anderen Eltern, die
     fördern. Für die besondere Betreuung           bereits ein Kind in der KiTa haben.
     ist ein spezieller Antrag notwendig. Die
     KiTa-Leitung stellt mit Ihnen zusammen
     diesen Antrag.                                      Entscheiden Sie sich für die KiTa,
                                                         in die Ihr Kind gehen soll.

                                                  Wählen Sie mindestens eine weitere KiTa
                                                  aus, falls Ihr Kind in Ihrer Wunsch-KiTa
                                                  keinen Platz mehr bekommt.
3.2. Anmeldung in der KiTa

Um die Anmeldung in der KiTa müssen         Wie und wo?
sich die Eltern selbst kümmern. Sie wer-    Im Kreis Lippe können Sie Ihr Kind direkt
den nicht dazu aufgefordert. Das ist        in der KiTa anmelden.
anders als bei der Anmeldung für die
Schule.                                     In Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo und
                                            Lage können Sie für eine Vormerkung
Wann?                                       auch den KiTa-Navigator nutzen:
Das Kindergartenjahr beginnt immer am
1. August. Sie müssen Ihr Kind aber schon
viel früher anmelden, nämlich im voraus-     https://www.kita-bad-salzuflen.de/
gehenden November. Die genauen Daten         web/pub/index.aspx
werden von den Städten und Gemeinden
festgelegt. Soll Ihr Kind z.B. ab August     https://detmold.kita-navigator.org/
2021 in die KiTa gehen, muss es im
November 2020 angemeldet werden.             https://lage.kita-navigator.org/

                                             https://lemgo.kita-navigator.org/

                                                                                        24
                                                                                        15
Wie teuer ist das?                               Warten
     – Für einen KiTa-Platz müssen die Eltern einen   Nach der Anmeldung heißt es warten. Städte
      Beitrag bezahlen. Wie hoch dieser Beitrag       und Gemeinden müssen erst entscheiden, wer
      ist, hängt vom Einkommen der Eltern ab und      in welcher KiTa einen Platz bekommt. Gibt es
      davon, ob Ihr Kind 25, 35 oder 45 Stunden       mehr Anmeldungen als Plätze, wird danach
      pro Woche betreut werden soll. Die Höhe der     entschieden, wer den Platz am dringendsten
      Beiträge wird von den jeweiligen Jugend-        benötigt. Alleinerziehende werden bevorzugt
      ämtern festgelegt. Eltern mit niedrigem oder    berücksichtigt. Außerdem spielt zum Beispiel
      ohne Einkommen müssen in der Regel nichts       eine Rolle, ob beide Elternteile berufstätig
      bezahlen. Das letzte KiTa-Jahr vor der Schule   sind, ob bereits Geschwisterkinder in der KiTa
      ist beitragsfrei. Ab dem KiTa-Jahr 2020/2021    sind oder ob ein Elternteil schwer erkrankt ist.
      ist in NRW auch das vorletzte KiTa-Jahr bei-    Der KiTa-Rat legt die Kriterien für die Aufnah-
      tragsfrei. Bleibt Ihr Kind zum Mittagessen      me fest.
      in der KiTa, müssen Sie zusätzlich einen
      Essens-Beitrag bezahlen. Dieser Beitrag         Schließlich ist es soweit: Nach zwei bis vier
      wird von der jeweiligen KiTa festgelegt. Auch   Monaten (je nach Stadt oder Gemeinde) erfah-
      Eltern mit niedrigem oder ohne Einkommen        ren Sie, ob Ihr Kind den Platz in der gewünsch-
      müssen den Essens-Beitrag bezahlen, aber er     ten KiTa bekommen hat – oder vielleicht in
      entfällt bei einem Anspruch auf Förderung       einer anderen KiTa.
      durch das Bildungs- und Teilhabegesetz.
      Der Essensbeitrag muss auch in den beiden
24
16
      letzten Kindergartenjahren vor der Schule
      bezahlt werden.

     – Wird die KiTa von einem Verein getragen
      (z.B. Waldorf-KiTa), muss meist zusätzlich
      ein Vereinsbeitrag gezahlt werden.
4. Gut vorbereitet

  Auch für den Start in die KiTa gilt: Gut      Ganz wichtig ist auch das Aufnahmege-         Hinweis:
  vorbereitet ist es leichter! Deshalb bieten   spräch. Es findet kurz vor dem Start des      Checkliste als
                                                                                              Kopiervorlage im
  die meisten KiTas schon vorher Termine        Kindergartenjahres statt. Dabei können
                                                                                              Anhang.
  an, an denen sich die „neuen“ Eltern und      Sie als Eltern im persönlichen Gespräch
  Kinder und die KiTa besser kennenlernen       der KiTa alles mitteilen, was die KiTa über
  können. Oft gibt es Spielenachmittage         Ihr Kind wissen muss. Und Sie dürfen
  oder Grillfeste mit allen Eltern und          alles fragen, was Sie noch wissen möchten.
  Kindern.

    4.1. Checkliste Aufnahmegespräch –
         was will ich / wollen wir / was muss die KiTa wissen?

   Unter welcher Telefonnummer bin ich im
   Notfall erreichbar?

   Wen kann die KiTa anrufen, falls ich nicht
   erreichbar bin?

   Wer darf mein Kind abholen, wenn ich
   verhindert bin?
                                                                                                                 24
                                                                                                                 17
   Hat mein Kind Geschwister?
   Ältere oder jüngere?

   Hat mein Kind Allergien/Erkrankungen?

   Darf mein Kind bestimmte Speisen nicht
   essen? Unverträglichkeiten, religiöse
   Speisegebote?

   Welche Sprache oder Sprachen wird/
   werden in der Familie gesprochen?

   Gibt es familiäre Besonderheiten?

   Womit spielt mein Kind am liebsten?

   Welche Schlafgewohnheiten hat mein
   Kind?

   Wer ist Inhaber der elterlichen Sorge?

   Welche Staatsangehörigkeit hat mein Kind?

   Welche Impfungen hat mein Kind?
   (Impfnachweispflicht)

  Was möchte ich /möchten wir noch wissen?
Hinweis:           Eine KiTa ist zwar gut ausgestattet, aber
     Checkliste als     ein paar persönliche Dinge muss Ihr Kind
     Kopiervorlage im
                        selbst mitbringen. Die meisten Sachen
     Anhang.
                        können in der KiTa bleiben. Ihr Kind
                        bekommt dafür einen eigenen Platz, ein
                        Fach und einen Garderobenhaken. So
                        weiß es selbst sehr schnell, wo es seine
                        Sachen findet.

                          4.2. Checkliste KiTa-Ausrüstung

                        Das muss Ihr Kind mitbringen:

                          ¨ Hausschuhe (mit Namen versehen)
                          ¨ Matschhose und -jacke (mit Namen versehen)
                          ¨ Gummistiefel (mit Namen versehen)
                          ¨ Turnzeug (mit Namen versehen)
                          ¨ Wechselkleidung
24
18
                          bei Bedarf:
                          ¨ Windeln
                          ¨ Feuchttücher/Creme
                          ¨ Sonnencreme
                          ¨ Medikamente (nach individueller Absprache)

                          für die Mittagskinder:
                          ¨ Bettzeug (je nach KiTa)
                          ¨ Gummiunterlage für das Bett (je nach KiTa)
                          ¨ Schlafanzug (je nach KiTa)
                          ¨ Kuscheltier
                          ¨ Schnuller

                          ¨ evtl. tägliches Frühstück
5. KiTa (er-)Leben

  Mit dem Eintritt in die KiTa beginnt ein       Nach dem Berliner Modell
  neuer Lebensabschnitt, für Ihr Kind, aber      Wie genau die Eingewöhnung gestaltet
  auch für Sie als Eltern. Ihr Kind lernt eine   wird, entscheidet jede KiTa selbst. In
  neue Umgebung kennen, neue Erwachse-           vielen KiTas hat sich die Eingewöhnung
  ne, neue Kinder, es lernt neue Spiele, neue    in Anlehnung an das sogenannte „Berli-
  Abläufe, vielleicht auch neues Essen ken-      ner Modell“ bewährt. Sie als Mutter oder
  nen. Das ist aufregend! Ihr Kind macht         Vater bleiben zunächst zusammen mit
  die Erfahrung, dass es eine Zeit lang          Ihrem Kind in der Gruppe. Ein/e Erzieh-
  auch ganz gut ohne Sie zurechtkommt.           erIn ist besonders für Ihr Kind zuständig.
  Es braucht Sie nicht mehr rund um die          Wenn Ihr Kind immer mehr Kontakt zu
  Uhr. Sie steigen wieder in den Beruf ein       der Erzieher/in aufnimmt, verlassen Sie
  oder beginnen vielleicht etwas Neues. Ihr      den Raum. Nach einer kurzen Zeit kom-
  Tagesablauf ändert sich.                       men Sie wieder. Tag für Tag werden diese
                                                 Zeiträume länger, bis Ihr Kind schließlich
                                                 alleine in der KiTa bleibt.
    5.1. Los geht‘s!                             Wie lange die Eingewöhnungszeit insge-
                                                 samt dauert, ist von Kind zu Kind unter-
    Die Eingewöhnung
                                                 schiedlich. Manche Kinder gewöhnen
                                                 sich schnell ein, andere Kinder brauchen
  In der KiTa ist alles anders als zu Hause.
                                                 etwas länger. Beides ist normal. Fest steht:
  Ein plötzlicher Wechsel kann Ihrem Kind
                                                 An Ihrer Seite fällt es Ihrem Kind leichter,
  Angst machen Damit das nicht geschieht,                                                                              24
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                                                 sich in den KiTa-Alltag einzufinden. Und
  startet die Kindergartenzeit mit einer be-
                                                 auch Sie lernen das Umfeld besser kennen,
  sonderen Zeit: der Eingewöhnung. Schritt
                                                 in dem Ihr Kind von nun an viel Zeit ver-
  für Schritt kann sich Ihr Kind an die neue
                                                 bringen wird.
  Umgebung gewöhnen, Vertrauen und
  eine Beziehung zu den ErzieherInnen auf-
  bauen und sich nach und nach von Ihnen
  lösen. Und auch Sie bekommen Zeit, sich
  an die ungewohnte Trennung von Ihrem
  Kind zu gewöhnen!

                                                                 Mutter/Vater: Ich erzähle zu Hause
                                                                 schon von der KiTa. Oder wir schauen
                                                                  gemeinsam ein KiTa-Bilderbuch an.

                                                                           Kind: Ich bin neugierig. Ich will wissen,
                                                                           was in einer KiTa passiert. Ich möchte
                                                                               auch mal in eine KiTa gehen.
Erzieher|in: Ich beobachte
              Mutter/Vater:                    Ihr Kind und lerne es langsam
       Ich bleibe am Anfang bei Dir.                      kennen.

                        Kind: Es beruhigt mich,
                       wenn Du in der Nähe bist.

                                                   Mutter/Vater: Ich mache in
                                                        der Gruppe mit.

                                                           Kind: Wenn Du dabei bist, fühle
                                                           ich mich sicherer. Ich traue mich,
                                                          die neue Umgebung zu erkunden.
                                                          Ich kann ja notfalls schnell wieder
24
20                                                                 zu Dir kommen.

                                                        Erzieher|in: Ich unterhalte
                                                       mich mit Ihnen und beziehe Sie
                                                        in den Alltag der Gruppe ein.
                                                         Ich nehme Kontakt zu Ihrem
                                                                   Kind auf.

                                    Mutter/Vater: Ich halte
                                  mich zurück. Auch wenn es mir
                                           schwerfällt.
     Kind: Ich kann selbst entscheiden,
     ob und mit wem ich spielen möchte,
            wenn Du mich lässt.

                                Erzieher|in: Ich lade Ihr Kind zum
                               Spielen und Mitmachen ein. Vielleicht
                                   essen wir gemeinsam etwas.
Mutter/Vater: Ich verabschiede
                                                                              mich, wenn ich kurz aus dem
                                                                                      Raum gehe.

                                                                             Kind: Vielleicht gefällt mir das nicht. Dann
                                                                              weine ich. Aber ich werde getröstet. Und
                                                                             ich merke, dass Du immer wiederkommst.
                                                                                   Auch, wenn es länger dauert.

                                                                       Erzieher|in: Ich tröste Ihr Kind.
                                                                              Ich lenke es ab.

 Mutter/Vater: Ich                          Kind: Vielleicht bleibst Du noch ein bisschen in der
 fühle mich schlecht,                       Nähe. Oder Du rufst noch einmal an. Wahrscheinlich
wenn mein Kind weint.                              spiele ich dann schon längst wieder.

     Erzieher|in: Es ist normal, dass Kinder in der ersten Zeit beim Abschied weinen. Sie
      müssen die Trennung von den Eltern erst kennenlernen. Und auch die Eltern müssen
    lernen, sich von ihrem Kind zu trennen. Klare Absprachen helfen dabei. Dann wissen die
    Kinder, dass sie sich auf die Eltern verlassen können. Und die Eltern können sich auf die
             KiTa verlassen: Sollte sich Ihr Kind gar nicht beruhigen, rufen wir Sie an.

                                                                                                                            24
                                                                                                                            21

            Mutter/Vater: Ich bin sicher, dass die KiTa gut für
            mein Kind ist. Es soll regelmäßig in die KiTa gehen.

                         Kind: Wenn ihr sicher seid,
                              bin ich es auch.

  Erzieher|in: Regelmäßigkeit hilft Ihrem Kind dabei,
  sich in der KiTa einzuleben. Durch Unterbrechungen
     muss es sich immer wieder neu eingewöhnen.

   Mutter/Vater: Ich freue mich auf mein
   Kind, wenn ich es aus der KiTa abhole.

             Kind: Ich freue mich auch, Dich wiederzuse-
            hen. Aber manchmal möchte ich lieber noch in
             der KiTa bleiben und weiterspielen. Es ist so
                   spannend mit meinen Freunden!
                                                          Erzieher|in: Ihr Kind ist selbststän-
                                                          diger geworden. Es hat einen Schritt
                                                                  ins Leben gemacht!
5.2. Der Tag in der KiTa

     Alles hat seine Zeit in der KiTa: freies
     Spiel und Gruppenspiele, gemeinsame
     Mahlzeiten und Aufräumen, Bewegung
     und Ruhe, Feste und Feiern. Jede KiTa hat
     ihren festen Tagesablauf.

        Der Vormittag

        – Begrüßung der ankommenden Kinder
        – freies Spiel
        – gemeinsames oder gleitendes Frühstück
        – Morgenkreis oder Stuhlkreis
        – Geburtstagsfeiern
        – Malen                                 Der Mittag
        – Singen und Musizieren
        – Vorlesen                              – gemeinsames Mittagessen
        – Bewegung drinnen und draußen          – Mittagsschlaf
24
22
        – Kleingruppenarbeit                    – Mittagsruhe
        – offene Angebote                          – Ausruhen
        – zielorientierte Angebote                 – Vorlesen
                                                   – Tischspiele
        – Aufräumen                                – Puzzeln
        – Sprachförderung
        – Gesundheitserziehung                   – Abholen der Mittagskinder

        – Ausflüge
        – Waldtage
        – Feste feiern
                                                 Der Nachmittag
        – Abholen der Vormittagskinder
                                                 – gemeinsamer oder gleitender
                                                   kleiner Imbiss
                                                 – Projektarbeit
                                                 – offene Angebote
                                                 – zielorientierte Angebote
                                                 – Vorlesen
                                                 – Bewegung drinnen und draußen
                                                 – Ausklang des Tages
                                                   (Tischspiele, Gespräche)

                                                 – Abholen der Tageskinder
5.3. Und was kommt                          Die Grundschule ist für die KiTa-
                                              Kinder wieder eine neue Welt. Die
  danach?
                                              meisten KiTas bereiten die Kinder
                                              schon im letzten KiTa-Jahr auf die
                                              Schule vor. So ist der Übergang ein-
Schon bald kennt sich Ihr Kind immer
                                              facher. Für die „Schulkinder“ (auch
besser in der KiTa aus. Es wird selbststän-
                                              „Schukis“ genannt) gibt es besondere
diger und selbstbewusster, findet sich in
                                              Aktionen und Projekte:
der Gruppe zurecht und lernt eine Menge
dazu. Im letzten Jahr in der KiTa ist Ihr
                                              – Ausflüge (z. B. zur Polizei oder Feuer-
Kind ein echter KiTa-Profi. Vielleicht wird
                                                wehr)
es ihm auch bereits ein bisschen lang-
                                              – Besuche in der Grundschule
weilig. Aber die nächste Herausforderung
                                              – MatheMinis
wartet schon: die Grundschule.
                                              – Schulweg üben

  Schulpflicht

  In Deutschland muss jedes Kind
  zur Schule gehen (Schulpflicht). Die
  Schulpflicht beginnt in Nordrhein-
  Westfalen am 1. August für alle                                                         24
                                                                                          23
  Kinder, die bis zum 30. September
  6 Jahre alt werden. Der Unterricht
  startet nach den Sommerferien.
  Ein Kind, das am 5. März 6 Jahre alt
  wird, muss nach den Sommerferien
  in die Schule gehen. Ein Kind, das
  am 15. September 6 Jahre alt wird,
  muss ebenfalls nach den Sommer-
  ferien zur Schule gehen, auch wenn
  es dann erst 5 Jahre alt ist. Ein Kind,
  das am 14. November 6 Jahre alt
  wird, muss erst im nächsten Jahr
  zur Schule gehen.
6. KiTa für Eltern

               Die KiTa übernimmt für einige Stunden        Mitgestalten
               am Tag die Betreuung Ihres Kindes. Sie       Auch die Eltern dürfen in der KiTa
               als Eltern bleiben aber auch dann wichtig!   mitbestimmen. Dafür gibt es besondere
               Die Familie ist der erste und wichtigste     Gruppen.
               Lern- und Bildungsort für Ihr Kind. Sie      Alle Eltern in einer KiTa bilden zusam-
               sind für die Erziehung verantwortlich.       men die Elternversammlung.
               Die KiTa achtet Ihre erzieherischen Ent-     Die Elternversammlung wählt aus ihrer
               scheidungen. Die KiTa ist eine Ergänzung     Mitte den Elternbeirat. Der Elternbeirat
               und Unterstützung der Förderung in der       ist so etwas wie die Stimme der Eltern.
               Familie.                                     Er vertritt die Interessen der Eltern gegen-
                                                            über der KiTa-Leitung und dem KiTa-
               Miteinander                                  Träger.
               Die ErzieherInnen arbeiten partner-          Der Elternbeirat schickt einige seiner
               schaftlich und vertrauensvoll mit Ihnen      Mitglieder in den KiTa-Rat („Rat der
               zusammen. Sie beziehen Sie in ihre Arbeit    Tageseinrichtung“). Zum KiTa-Rat ge-
               ein. Mindestens einmal im KiTa-Jahr          hören außerdem MitarbeiterInnen der
               bieten sie Ihnen ein Gespräch an. ​Es geht   KiTa und MitarbeiterInnen des Trägers.
               dabei um die Entwicklung Ihres Kindes,       Alle zusammen beraten sie vor allem die
               um seine besonderen Interessen und Vor-      Grundsätze der Erziehungs- und Bil-
               lieben und um die gezielte Förderung. Die    dungsarbeit, die Ausstattung der KiTa
               ErzieherInnen beraten und unterstützen       (Räume, Einrichtung, Personal) oder die
24
               Sie bei Fragen zur Bildung, Erziehung und    Kriterien für die Aufnahme von Kindern.
               Betreuung Ihres Kindes.
Mitmachen
In einer KiTa gibt es immer etwas zu tun.
Ob arbeiten oder feiern: Die Eltern dürfen
gerne mitmachen!

  – bei einer „Gartenaktion“ das
    Außengelände verschönern

  – bei einem Fest, Basar oder
    „Tag der Offenen Tür“ helfen
  – Auf- und Abbau
  – Kuchen backen
  – grillen
  – Getränke verkaufen
  – basteln

  – sich bei speziellen Elternangeboten
    mit anderen Eltern austauschen
  – Elternabende
  – Elterncafé
  – „Rucksack-KiTa“                          24
                                             25
  – „Griffbereit“

Die KiTas freuen sich über Eltern, die
mitmachen. Ideen, Vorschläge und
Hilfe sind immer willkommen.
7. Was mache ich, wenn... ?

              ... mein Kind krank ist und nicht in die KiTa   ... sich die Familiensituation geändert hat?
              kommen kann?                                    In jeder Familie gibt es wichtige Verän-
              Rufen Sie in der KiTa an und melden             derungen: zum Beispiel ein Umzug oder
               Sie Ihr Kind krank. Wenn es eine an-           ein neues Baby, eine schwere Krankheit
              steckende Krankheit hat, müssen Sie das         oder gar ein Todesfall, eine Trennung
              sagen. Auch wenn Ihr Kind Kopfläuse hat,        oder ein neuer Partner. Ihr Kind spürt alle
              müssen Sie Bescheid sagen. So kann die          Veränderungen. Es muss sie verarbeiten.
              KiTa die anderen Kinder besser vor einer        Manchmal ist das einfach, manchmal
              Ansteckung schützen.                            ist es schwieriger. Ihr Kind verhält sich
                                                              vielleicht anders als sonst. Erzählen Sie
              ... ich mein Kind nicht selbst bringen/         den ErzieherInnen von wichtigen Verän-
              abholen kann?                                   derungen in Ihrer Familie. Dann können
              Teilen Sie der KiTa die Namen und Tele-         diese Ihr Kind und sein Verhalten besser
              fonnummern der Personen mit, die Ihr            verstehen und es unterstützen.
              Kind abholen dürfen. Am besten kommen
              Sie auch einmal gemeinsam mit diesen
              Personen in die KiTa.

              ... wir ein paar Tage nicht da sind oder in
              den Urlaub fahren wollen?
              Teilen Sie der KiTa mit, wenn Sie Ihr Kind
24
26
              für einige Zeit nicht in die KiTa bringen
              werden. So weiß die KiTa Bescheid, dass
              es Ihrem Kind gut geht.
... mein Kind nicht in die KiTa gehen will?     ... ich unzufrieden mit der Arbeit der
Versuchen Sie herauszufinden, warum             ErzieherInnen oder der KiTa bin?
Ihr Kind nicht in die KiTa gehen will. Es       Sprechen Sie die ErzieherInnen oder die
kann verschiedene Ursachen haben. Geht          KiTa-Leitung wenn möglich darauf an.
Ihr Kind eigentlich gerne in die KiTa?          In einem Gespräch lassen sich Probleme
Dann fühlt es sich vielleicht dieses Mal        klären und Lösungen finden. Manchmal
ein bisschen krank. Oder entscheiden Sie        helfen Veränderungen, wie der Wechsel in
oder Ihr Kind öfter spontan, ob es in die       eine andere Gruppe. Sind Sie mit grund-
KiTa geht oder nicht? Dann fehlt Ihrem          legenden Dingen nicht einverstanden
Kind möglicherweise die Regelmäßigkeit          (z.B. pädagogisches Konzept, Ausstat-
des KiTa-Besuchs. Oder geht es immer            tung, Umgang mit den Kindern), dann
ungerne in die KiTa? Dann fühlt es sich         sollten Sie Ihre Elternvertretung, den
möglicherweise in der KiTa nicht wohl.          Elternrat, um Unterstützung bitten oder
Vielleicht wird es von anderen Kindern          über einen Wechsel in eine andere KiTa
geärgert, oder es kommt im KiTa-Alltag          nachdenken. Kinder UND Eltern sollten
nicht zurecht, oder es hat sich noch nicht      sich in der KiTa gut aufgehoben fühlen.
richtig eingelebt? Sprechen Sie die Erzieh-
erInnen darauf an.

 ... ich mir Sorgen um mein Kind mache?
Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind entwickelt
                                                                                           24
                                                                                           27
sich nicht „richtig“? Spricht es zu viel oder
zu wenig, ist es zu ruhig oder zu unruhig,
kann es zu wenig oder zu viel? Sprechen
Sie die ErzieherInnen an. Sie beobachten
Ihr Kind aufmerksam. Und die Erzieh-
erInnen sehen es im Vergleich mit vielen
anderen Kindern. Sie können einschät-
zen, ob seine Entwicklung im „normalen“
Rahmen verläuft. Die ErzieherInnen
besprechen mit Ihnen, ob Ihr Kind eine
besondere Förderung braucht.
8. Sonstiges/Besonderes/
        Interkulturelles

              Mehrsprachige Kinder

               KiTa – deutsch

               Welche Sprache zu Hause?

               Muttersprache

               Integrativ

              Feier / Feste / Gebräuche

               Traditionelle Feste

               Internationale Feste

24
28             Lippische Feste
24
29
9. Familienbildungsangebote
        in Lippe

              Der Kreis Lippe hat seine Aufgaben und      Zusammen mit dem Kommunalen Integ-
              Angebote für Familien gebündelt. Dazu       rationszentrum hat das Team „Familien-
              hat er im Fachbereich 5 „Jugend, Familie    freundlicher Kreis – Kinderschutz“ den
              und Gesundheit“ ein eigenes Team ge-        Arbeitskreis „Frühkindliche Bildung“ ge-
              bildet: das Team „Familienfreundlicher      gründet. Er richtet sich an ErzieherInnen
              Kreis – Kinderschutz“.                      in Lippe und bietet ihnen die Möglichkeit,
              Das Team entwickelt die Angebote für        sich zu informieren, sich auszutauschen
              Kinder und Familien ständig weiter. Es      und mitzugestalten: Gemeinsam mit den
              schafft eine familienfreundliche Struktur   ErzieherInnen sollen neue Angebote und
              in Lippe und bietet Unterstützung bereits   Projekte für die frühkindliche Bildung
              vor der Geburt des Kindes bis über die      in KiTas entwickelt werden. Eines dieser
              Schulzeit hinaus.                           Projekte halten Sie in den Händen:
                                                          „Hereinspaziert!“
              Zum Beispiel:

                – Familien-Hebammen/
                  Kinderkrankenschwester
24
30
                – SPROSS – Neugeborenen-
                  Besuchsdienst

                – Bildung- und Entwicklungs-
                  begleitung (BEB)

                – Elternbegleitung und Projekt
                  „Starke Netzwerke“

                – Kindertagespflege

                – Kurs- und Informationsangebote

                – Seminarwochen für Alleinerzie-
                  hende und belastete Eltern

                – Internationale Eltern-Kind-
                  Gruppen

                – „Kindern zur Seite“ – Paten für
                  Kinder mit psychisch kranken/
                  belasteten Eltern

                – FABEL-Service – Service für lippi-
                  sche Unternehmen
24
31
10. Glossar

              Die Redaktion dankt für die Unterstützung:

              allen beteiligten Kindertagesstätten, pädagogischen Fachkräften, Eltern,
              Mitgliedern des Arbeitskreises „Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich“,
              Mitgliedern des Arbeitskreises „Frühkindliche Bildung in Lippe“

              Autoren/inhaltliche Ausarbeitung:

              Paula Carvalho, Leitung PariSozial Kindertagesstätte Lohfeld in Bad Salzuflen,
              Gerlinde Schmidt, Leitung Städtisches Familienzentrum und Kindertageseinrichtung
              Brake in Lemgo,
              Dagmar Bahra, Leitung AWO Kindertagesstätte Lindenstraße in Lage,
              Margit Monika Hahn, Arbeitskreisleitung,
              Julia Prokofieva, Arbeitskreisleitung,
              Chiraz Rassil, Elternvertretung,
              Semira Ramadan, Elternvertretung,
              Natalia Rebriyev, Elternvertretung.

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Autoren:

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Checkliste
   Aufnahmegespräch

Was muss die KiTa wissen?

 Unter welcher Telefonnummer bin ich im
 Notfall erreichbar?

 Wen kann die KiTa anrufen, falls ich nicht
 erreichbar bin?

 Wer darf mein Kind abholen, wenn ich
 verhindert bin?

 Hat mein Kind Geschwister?
 Ältere oder jüngere?

 Hat mein Kind Allergien/Erkrankungen?

 Darf mein Kind bestimmte Speisen nicht
 essen? Unverträglichkeiten, religiöse
 Speisegebote?

 Welche Sprache oder Sprachen wird/
 werden in der Familie gesprochen?

 Gibt es familiäre Besonderheiten?

 Womit spielt mein Kind am liebsten?

 Welche Schlafgewohnheiten hat mein
 Kind?

 Wer ist Inhaber der elterlichen Sorge?

 Welche Staatsangehörigkeit hat mein Kind?

 Welche Impfungen hat mein Kind?
 (Impfnachweispflicht)

Was möchte ich/möchten wir noch wissen?
Checkliste
   KiTa-Ausrüstung

Das muss Ihr Kind mitbringen:

 ¨ Hausschuhe (mit Namen versehen)
 ¨ Matschhose und -jacke (mit Namen versehen)
 ¨ Gummistiefel (mit Namen versehen)
 ¨ Turnzeug (mit Namen versehen)
 ¨ Wechselkleidung

 bei Bedarf:
 ¨ Windeln
 ¨ Feuchttücher/Creme
 ¨ Sonnencreme
 ¨ Medikamente (nach individueller Absprache)

 für die Mittagskinder:
 ¨ Bettzeug (je nach KiTa)
 ¨ Gummiunterlage für das Bett (je nach KiTa)
 ¨ Schlafanzug (je nach KiTa)
 ¨ Kuscheltier
 ¨ Schnuller

 ¨ evtl. tägliches Frühstück

  Sonstiges
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