KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR

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KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR
Seite 1        Ausgabe 54         Januar 2020

KiTaZeit                           BINDUNG -
                      Grundlegend für Lernen & Entwicklung
                                                                                                                  Foto:
                                                                                                                  Ehemaliges Krippenkind der Vockestraße mit
                                                                                                                  seinem Sohn. Er wünscht sich, dass Väter, genauso
                                                                                                                  wie Mütter, als Bezugsperson gesehen werden.

                                                                                                                  kann es auch entdecken, sich entwickeln und lernen.
                                                                                                                  Für unsere pädagogische Arbeit in der Kita bedeutet
                                                                                                                  dies, vor allem die Eingewöhnung sehr behutsam,
                                                                                                                  achtsam und individuell zu gestalten. In vielen Fällen
                                                                                                                  macht ein Kind bei uns die ersten Trennungserfah-
                                                                                                                  rungen von seinen primären Bezugspersonen. Die
                                                                                                                  neue Umgebung, die anderen Kinder, die Mitarbei-
                                                                                                                  ter, all das sind viele neue Eindrücke, die das Kind
                                                                                                                  verarbeiten und in seine bisherigen Erfahrungen
                                                                                                                  integrieren muss. Hierzu benötigt es ein Höchstmaß
                                                                                                                  an Explorationsverhalten. Auf der anderen Seite löst
                                                                                                                  die neue Situation Stress beim Kind aus, was
                                                                                                                  wiederum sein Bindungsverhalten aktiviert. Daher
                                                                                                                  ist es in den ersten Tagen so wichtig, dass ein
                                                                                                                  Elternteil als sicherer Hafen im Gruppenraum
Wenn ein Säugling zur Welt kommt, ist er eine            'emotionale Nahrung' für den kindlichen Körper und       anwesend ist. Die Fachkraft, die das Kind einge-
physikalische Frühgeburt. Er ist abhängig von            das kindliche Gehirn und damit für die kindliche         wöhnt, nimmt behutsam Kontakt mit dem Kind auf,
der Zuwendung und Fürsorge Erwachsener, die              Psyche (Brisch, 2009). Die Bindungspersonen sind         indem sie z.B. Blickkontakt sucht und auf Äußerun-
ihn füttern, wickeln, ihm Wärme und Geborgen-            der sichere Hafen für das Kind, der ihnen Fürsorge       gen des Kindes feinfühlig eingeht. Sie beobachtet
heit schenken – sich um ihn kümmern. Ohne                und Schutz gewährt. Nur, wenn ein Kind sich sicher       das Verhalten sehr genau, da es Aufschluss darüber
Schutz und Fürsorge könnte er nicht überleben.           fühlt, eine sichere Basis hat, kann es neugierig und     gibt, wie es dem Kind geht und was es gerade
In den ersten Wochen wendet sich der Säugling            entspannt sich und seine Umgebung erkunden, mit          braucht. Auch ein Kind, das viel erkundet und in
jedem zu, der potentiell seine Bedürfnisse befriedigt,   Freude und Interesse entdecken, experimentieren          Trennungssituationen nicht weint, kann einen hohen
doch im Laufe des ersten Lebensjahres entwickeln         und lernen. Ist ein Kind verunsichert oder gestresst,    Stresslevel haben und benötigt Zeit und Unterstüt-
sich zwischen dem Säugling und seinen primären           z.B. durch eine unbekannte Umgebung, eine neue           zung, um diesen neuen Lebensabschnitt gut zu
Bezugspersonen, normalerweise die Eltern, vertrau-       Situation oder die Trennung von der Bindungsper-         bewältigen.
te Interaktionsmuster, die bis zum Ende des zweiten      son, aber auch durch Erschöpfung, Krankheit etc.         Eine Bindung zwischen Fachkraft und Kind entsteht
Lebensjahres in spezifischen emotionalen Bezie-          wird das sogenannte Bindungsverhalten aktiviert.         zum einen durch die Tätigkeit des Kindes, indem es
hungen münden – es ist eine Bindung entstanden.          Dies sind alle Verhaltensweisen, die dazu dienen,        den Kontakt sucht, zum anderen durch das Verhal-
Eine Bindung ist ein vom Gefühl getragenes Band,         die Nähe der Bindungsperson zu suchen bzw.               ten der Fachkraft, die dem Kind Sicherheit gibt und
das ein Kind zu einem/wenigen spezifischen Er-           aufrechtzuerhalten (z.B. weinen, hinterherlaufen),       es in seinem Explorationsverhalten unterstützt. Erst
wachsenen anknüpft, das sie über Raum und Zeit           um wieder ein Gefühl der Sicherheit und Geborgen-        wenn das Kind wirklich Vertrauen gefasst und eine
hinweg miteinander verbindet.                            heit zu erlangen. Je nachdem wie stark das Bin-          Bindung zu den Fachkräften der Gruppe aufgebaut
Durch alle sozialen Erfahrungen, die das Kind bis zu     dungsverhalten aktiviert ist, kann die volle emotio-     hat, beginnt es, entspannt zu spielen und sich auf
diesem Zeitpunkt mit seinen engsten Bezugsperso-         nale Verfügbarkeit sowie direkter Trost der Bin-         den Gruppenalltag einzulassen. Die professionelle
nen macht – vor allem auf welche Art und Weise, wie      dungsperson notwendig sein. Bei geringerer Irritati-     Gestaltung der Beziehung zwischen Fachkraft und
schnell und zuverlässig sie auf seine Bedürfnisse        on können auch ein Schnuller, ein Stofftier oder eine    Kind ist Grundvoraussetzung für optimale Bildungs-
reagieren – entsteht ein inneres Arbeitsmodell, in       vertraute Umgebung ausreichen, damit das Kind            und Entwicklungschancen in der Kita.
dem gespeichert ist, wie Beziehungen „funktionie-        seine emotionale Balance wiederfindet.                   „Eine sichere Bindungsentwicklung und das
ren“. Dieses Arbeitsmodell beeinflusst, wie ein Kind     Für die Entwicklung einer sicheren Bindung ist ganz      damit verbundene Urvertrauen wirken wie ein
mit Trennungen umgeht, wie es auf unvertraute            wesentlich, wie die Bezugspersonen auf die Signale       großer Schatz auf seiner [Kind] anstehenden
Personen reagiert, was es im sozialen Kontakt mit        des Kindes reagieren. Der ausschlaggebende               Reise.“ Prof. Dr. Brisch, 2010
anderen erwartet, wie es mit Emotionen umgeht und        Aspekt ist die Feinfühligkeit. Dies ist die Fähigkeit,
wie enge Beziehungen im Laufe des weiteren               Signale und Verhaltensweisen des Kindes bewusst                        Andrea Krohn, Marcel-Breuer-Straße
Lebens gestaltet werden. Es kann durch verschie-         wahrzunehmen, richtig zu interpretieren sowie
denste Erfahrungen modifiziert werden, jedoch sind       angemessen und prompt darauf zu reagieren.                Es ist bewölkt. Buna (2,7): “Die Sonne
die ersten beiden Lebensjahre prägend.                   Feinfühliges Verhalten bewirkt, dass das Kind sich        ist kaputt“.         Dachauer Straße rechts
Die Entwicklung einer Bindung ist von so großer          wahrgenommen fühlt, Vertrauen in sich und seine           Anneli (3): “Chian, bleib an meiner
Bedeutung, da sie grundlegend für die Herausbil-         Umwelt entwickelt und seine Emotionen zu regulie-         Hand, sonst gehst du verloren im
dung der Persönlichkeit des Kindes ist. Sie ist          ren lernt. Denn nur wenn ein Kind sich sicher fühlt,      Abenteuer.“          Marcel-Breuer-Straße
KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR
Seite 2        Ausgabe 54          Januar 2020                                                                        Kindertagesstätte Haar gGmbH                   KiTaZeit

                          TEAMWOCHENENDE 2019                                                                                      MIR IST SO
                          Die Kunst der Höflichkeit                                                                               LANGWEILIG
Wie jedes Jahr, fuhren wir gemeinsam mit dem                                                                          Der Alltag mit Kindern ist oft sehr voll und ver-
gesamten Team im November auf unser Teamwo-                                                                           plant. Es gibt endlos viele Termine: Arzttermine,
chenende. Ort und Thema blieben bis zur An-                                                                           Theater, Ballett, Sport, Verabredungen mit
kunft geheim – dieses Jahr verbrachten wir die                                                                        Freunden, Geburtstagsfeiern oder die Kinder
Zeit in Lenggries, mit dem Thema „die Kunst der                                                                       sind in der Kita. Wenn dann mal plötzlich ganz
Höflichkeit“. Der Workshop wurde in drei Teile                                                                        unerwartet Zeit verfügbar ist und die Kinder
eingeteilt:                                                                                                           nichts zu tun haben, hören wir häufig die be-
             1. Höflichkeit                                                                                           rühmten Sätze: „Mir ist so, so, so langweilig, ich
             2. Großzügigkeit                                                                                         weiß nicht, was ich machen soll“. Dann sollten
             3. Zurückhaltung                                                                                         wir Erwachsene nicht sofort eine Beschäftigung
Als Grundlage dafür diente das Buch „Auf dem                                                                          für sie suchen, sondern fragen: „Was für eine
Parkett“ von Enrico Barissa. Wir hörten Zitate aus                                                                    Idee hast du selbst, damit dir nicht mehr langwei-
dem Buch, lösten dazu verschiedene Aufgaben und                                                                       lig ist?“ So ermutigen wir die Kinder, selbst zu
diskutierten gemeinsam die Definition, unsere                                                                         überlegen, und ihren Gedanken freien Lauf zu
Auffassung und die Wichtigkeit der oben genannten                                                                     lassen. Und es dauert nicht so lange, bis das
Begriffe. So haben wir das Thema praktisch und                                                                        Kind selbst auf eine Idee kommt.
spielerisch durchleuchtet. Wir konnten lachen, aber                                                                   Langeweile ist an sich kein schlechtes Gefühl – es ist
uns auch tiefer mit dem Thema beschäftigen. Vielen                                                                    oft das Beste, was einem Kind passieren kann. Denn
ist auch sicher einiges zum Nachdenken im Kopf                                                                        so können eigene innere Bilder entstehen. Der
geblieben, so auch ein Zitat von Barissa:                                                                             Neurobiologe Gerald Hüther sagt: „Kinder besitzen
„Eine Grundvoraussetzung guter Manieren                                                                               von Natur aus unglaubliche Entdeckerfreude,
bleibt die Fähigkeit, sich und seine Bedürfnisse                                                                      Neugier, Offenheit und Begeisterung, die es ihnen
zurücknehmen zu können.“                                                                                              ermoglicht, sich alles anzueignen“.
Natürlich blieb danach auch noch genug Zeit, einen                                                                    Darüber hinaus ist auch Langeweile in der Kita
Spaziergang zu machen und sich mit den Kol-                                                                           wichtig, weil die Kinder dadurch eigene Kreativität,
leg*innen – auch die aus anderen Einrichtungen –                                                                      Fantasie, Interesse und neue Fähigkeiten entwi-
außerhalb der gewohnten Arbeitsumgebung auszu-                                                                        ckeln können, sowie soziale, kognitive, motorische,
tauschen.                                                                                                             affektive und kommunikative Kompetenzen erwer-
Wir freuen uns, dass wir diese besondere Gelegen-                                                                     ben, neue Erfahrungen sammeln, Konflikte lösen,
heit auch in diesem Kita-Jahr bekommen haben und                                                                      sich neue Herausforderungen suchen und die
bedanken uns auch bei den Eltern, denn an diesem                                                                      entstandene vermeintliche Leere füllen. Daher ist
Tag blieb die Kita geschlossen.                                                                                       Langeweile, bzw. die Fähigkeit, damit umzugehen,
                 Rebecca Hempen & Natalia Aliyev,                                                                     und sie auszuhalten, ein wichtiger Entwicklungs-
                 Marcel-Breuer-Str.                                                                                   schritt.            Veronica Jaramillo, Zunftstraße

                       VON DER KONTINUITÄT IN ZEITEN DER FLEXIBILITÄT
Das neue Jahr hat begonnen, das vergangene                  was sie zum gut Großwerden brauchen?                      teilen, weil sie einander in unterschiedlichen Situatio-
wurde verabschiedet. Die Weihnachtszeit, mit                Mittlerweile sind viele Ansätze entstanden, um die Fa-    nen erleben, die auch unterschiedlichste Anforderun-
dem Bedürfnis, zur Ruhe zu kommen, sich auf                 milien in der Work-Life-Balance zu unterstützen. Fle-     gen an die Kinder stellen. Vom Übergang am Morgen
das Wesentliche zu besinnen, ist zu Ende – Für              xible bzw. erweiterte Öffnungszeiten bis hin zur Ver-     in die Gruppe, über das ruhige Explorieren im Spiel,
die Eltern und Familien ist diese Zeit eine ganz be-        sorgung der Kinder in die Abendstunden hinein sind        über aufwühlende Konflikte mit einem anderen Kind,
sondere, denn Kinder sehen und spüren den Zau-              ein Ansatz, auch Öffnungszeiten am Wochenende             bis hin zur intimen Pflegesituation und dem Übergang
ber dieser Zeit. Anders als die Erwachsenen, für            sind eine gelebte Option. Zur Abdeckung der „Rand-        zum Mittagsschlaf. Um das Kind in all diesen so un-
die der Jahresausklang häufig noch mehr an Or-              zeiten“ in Kitas – das bedeutet die Zeiten am frühen      terschiedlichen Situationen feinfühlig begleiten und
ganisation und Eile bedeutet als sonst im Jahres-           Morgen und an den späten Nachmittagen, werden             auf seine Signale adäquat reagieren zu können, ist es
verlauf. Denn auch die Anforderungen im Beruf               Kräfte (Tagesmütter, Hilfskräfte) eingesetzt, die nur     notwendig, kontinuierlich Zeit miteinander zu verbrin-
häufen sich am Jahresende oft, Projekte müssen              zu diesen Zeiten arbeiten.                                gen. Eine ergänzende Unterstützung durch Springer-
zu Ende gebracht werden, Rechnungsabschlüs-                 Wir als Mitarbeiter*innen der Kindertagesstätte Haar      kräfte, die nur an den Randzeiten anwesend sind,
se stehen an.                                               gGmbH nehmen diese Entwicklungen wahr und se-             würde den Kindern aus unserer Sicht in ihren Bedürf-
Diese Zeit ist symbolisch für die Anforderungen an Fa-      hen uns in der Verantwortung, das familiäre System        nissen nicht gerecht werden. Nach einem intensiven
milien heute. Die Kinder, die bei uns sind, wachsen in      gut zu ergänzen, und unseren Beitrag in dieser Zeit       Tag in der Kindertageseinrichtung freuen sich Kinder
einer sich schnell verändernden Welt mit vielfältigen       zu leisten. Und auch wir stellen uns die Frage: Sollten   und Eltern aufeinander, auf einen schönen Abend
Lebensmodellen in Familien, veränderten Anforde-            wir uns nun an der einen oder anderen Stelle bewe-        und ein gemeinsames Wochenende. Auch unsere
rungen an Arbeitnehmer*innen an zeitliche und räum-         gen oder angesichts des hohen Tempos im Alltag der        Mitarbeiter freuen sich auf Zeit mit ihren Familien.
liche Flexibilität auf. Elternsein bedeutet somit oft ei-   Familien zur Entschleunigung durch Kontinuität bei-       Die Gesellschaft verändert sich, in ihr die Familien,
nen großen Kraftaufwand. Das tragen die Kinder              tragen?                                                   die Strukturen. Wir sind sensibel und beobachten die-
ganz selbstverständlich mit.                                Gerade in Zeiten mit hohem Tempo, Zeiten der Ver-         se Entwicklungen aufmerksam, sind stets miteinan-
Gleichzeitig zeigt uns die Kindheitsforschung deut-         änderung und Bewegung sind zuverlässige Bezie-            der im Austausch darüber, inwiefern auch wir uns an-
lich, wie wichtig die Bedeutung von kontinuierlichen        hungen für Kinder wichtig. Diese Verantwortung se-        gesichts dessen bewegen sollten. Im Zentrum steht
und verlässlichen Beziehungen, von Kontinuität, Zeit        hen wir auch bei uns. Unsere Konzeption beruht auf        für uns das Kind und seine Bedürfnisse. Wir sind ge-
und wiederkehrenden, wiedererkennbaren Ritualen             der Basis von Bindung, Kontinuität und Sicherheit für     spannt, wo die Reise in der Zukunft hingehen wird.
für eine gesunde Entwicklung von Kindern ist.               die Kinder und ihre Familien. Daher ist es uns sehr                            Isabelle Krok, Dachauerstr. rechts
Wie lassen sich diese unterschiedlichen Bedarfe an          wichtig, dass die Kinder und ihre Familien in Kern-
Familie und Beruf miteinander vereinbaren? Wie kön-         und Randzeiten zuverlässige Ansprechpartner ha-            Benedict (2,6) sagt zu Verónica Jara-
nen Kinder neben der Familie in der Kindertagesein-         ben, die die Kinder möglichst gut kennen – gerade          millo: “Ich bin dein Kuscheltier!”
                                                            weil sie unterschiedliche Tageszeitpunkte mit ihnen                                                Zunftstraße
richtung einen Ort vorfinden, der ihnen das bietet,
KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR
Kindertagesstätte Haar gGmbH                                                                                                                KiTaZeit                                                                                                                                                                                                       Seite 3                         Ausgabe 54                              Januar 2020

                                                                                                                                                                                                          WIR SIND ÖKO!
Seit vielen Jahren nehmen jährlich einige unse-
rer Einrichtungen beim Wettbewerb „Öko-Kids –
KindertageseinRICHTUNG NACHHALTIGKEIT“
des Landesbund für Vogelschutz e.V. teil. Dieses
Jahr haben wir einen neuen Rekord aufgestellt:
Fünf Einrichtungen nahmen teil und wurden aus-
gezeichnet. Hier stellen wir Ihnen kurz die vielfäl-
tigen & kreativen Projekte aller vor:

Marcel-Breuer-Straße
Wir haben wir uns mit dem Thema “Wie kleine Tiere
groß werden – Von der Raupe zum Schmetter-
ling” beschäftigt. Jede unserer vier Gruppen hatte
fünf kleine Raupen eines Distelfalters. Diese haben
wir jeden Tag beobachtet – wie sie fressen, wach-
sen, Fäden spinnen und sich bewegen. Voller Neu-
gier und Staunen haben wir miterlebt, wie die Rau-
pen groß werden, sich verpuppen und wie sie
schließlich als Schmetterlinge ausschlüpfen. Ge-
meinsam mit den Eltern haben wir die Schmetterlin-
ge dann in die Freiheit entlassen. Viele pädagogi-
sche Angebote, z.B. Buchbetrachtungen, kreative
Angebote, Lieder... haben das Projekt begleitet.
                                      Andrea Krohn
                                                                                                                                                                                                Zunftstraße
                                                                                                                                                                                                Wir befassten uns mit dem Thema „Rund um die
                                                                                                                                                                                                Erdbeere“. Im Morgenkreis beschäftigten wir uns
                                                                                                                                                                                                intensiv mit der Frucht: welche Gattungen gibt es,
                                                                                                                                                                                                wie sehen sie aus, wo, wann und wie wachsen sie.
                                                                                                                                                                                                Im April und Juni besuchten wir ein Erdbeerfeld – so
                                                                                                                                                                                                konnten wir genau erkennen, wie sich die Beeren
                                                                                                                                                                                                sich in der Zeit verändert haben. Im eigenen Kita-
                C       o           r   r   y       z       e       i   g   t       i   m       M           o           r   g           e       n       k       r   e   i   s   e   i   n   e
                                                                                                                                                                                                Wald beobachteten wir wilde Walderdbeeren. In
                                                                                                                                                                                                 n    B   u   t   t   e   r   n   u   s   s   k   ü   r   b   i   s   u   n   d   f   r   a   g   t   ,   o   b   j   e   m   a   n   d   d   e    n   N   a   m   e   n   k   e   n   n   t   .   J   o   n   a   t   h   a   n

                (   5       ,   4           J   a       h       r       e   n   )       :   B       u   t       t   e           r   k       ä       s       e       !
                                                                                                                                                                                                unserem Beet säten und pflegten wir Erdbeersa-
                                                                                                                                                                                                men. Als die Beeren reif waren, ernteten wir sie auf
                                                                                                                                                                                                dem Feld und in unserem Wald. Diese verarbeiteten
Dachauer Straße rechts                                                                                                                                                                          wir dann zu Erdbeersalat und Erdbeerquark, den
Unser Thema war: „Was summt denn da?“ Wir                                                                                                                                                       Eltern und Kinder sich am Sommerfest nach dem
beschäftigten uns mit der Biene: Wie sieht sie aus?                                                                                                                                             Erdbeer-Quark-Lied schmecken lassen konnten.
Wo lebt sie? Was braucht sie zum Leben? Wie er-                                                                                                                                                                                     Bärbl Chalupper
nährt sie sich? Wir stellten den Bienen einen Le-
bensraum in unserem Spielegarten zur Verfügung.                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ferdinand-Kobell-Straße
Mit Kindern und Eltern bepflanzten wir die Beete in                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wir nutzten jeden schönen Tag für den „Bau eines
unserem Spielegarten neu: setzten Erdbeerpflanzen                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Naturgartens“. Wir jäteten unsere Beete und über-
ein, erweiterten unser Kräuterbeet (Salbei, Minze,                                                                                                                                                                                                                                                                                                legten gemeinsam, welche Pflanzen dort leben soll-
Zitronenmelisse) und streuten Wildblumensamen                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ten. Die Wahl ist unter anderem auf Erdbeeren, To-
aus. Wir bauten ein Insektenhotel. Im Morgenkreis                                                                                                                                                                                                                                                                                                 maten und verschiedene Kräuter gefallen. Wir er-
betrachteten wir es, befüllen die „Zimmer“ mit Zap-                                                                                                                                                                                                                                                                                               richteten den Garten auch in aufwendigen Arbeits-
fen, Rinde, Bambusröhrchen und besprachen den                                                                                                                                                                                                                                                                                                     schritten mit den Kindern. Dazu schlugen wir Holz-
Nutzen des Hotels, seine Beschaffenheit, den Um-                                                                                                                                                                                                                                                                                                  stempen in die Erde, sammelten Äste und Zweige.
gang damit. Zusammen installierten wir es in unse-                                                                                                                                                                                                                                                                                                Diese wurden dann als Zaun um unseren Naturgar-
rem Garten.                           Isabelle Krok                                                                                                                                                                                                                                                                                               ten gestapelt und verflochten. Das sieht nicht nur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  schön aus, sondern bietet allerhand Insekten und
                                                                                                                                                                                                Vockestraße                                                                                                                                       Tierchen Unterschlupf. Unsere Obstbäume und Bee-
                                                                                                                                                                                                Unser diesjähriges Öko-Kids Projekt stand unter                                                                                                   rensträucher können ihrem Wachstum freien Lauf
                                                                                                                                                                                                dem Thema „Es muss nicht immer Plastik sein“.                                                                                                     lassen und unsere Bienenwiese, die wir ausgestreut
                                                                                                                                                                                                Unser Ziel war es Plastikverpackungen von Obst                                                                                                    haben, kann wachsen und gedeihen. Hier können
                                                                                                                                                                                                und Gemüse kennenzulernen und zu reduzieren.                                                                                                      sich unsere summenden, brummenden Freunde
                                                                                                                                                                                                Dazu haben waren wir am Obststand und im Super-                                                                                                   ungestört wohlfühlen, denn dort ist der Rasenmäher
                                                                                                                                                                                                markt. Dadurch wurden die Kinder sensibilisiert,                                                                                                  nicht erlaubt. Den Kindern wird bei diesem Projekt
                                                                                                                                                                                                wieviel Plastikmüll (unnötig) entsteht, und wie er                                                                                                auf spielerische Art und Weise der Umgang mit der
                                                                                                                                                                                                vermieden werden kann. In unserer Einrichtung ha-                                                                                                 Natur vermittelt und was man zum Schutz der Pflan-
                                                                                                                                                                                                ben wir unseren Plastikmüll getrennt gesammelt, um                                                                                                zen und Tierwelt mit kleinen Dingen bewirken kann.
                                                                                                                                                                                                ihn wiederverwerten zu können.         Resi Gierlich                                                                                                                             Christine Kleinschmidt

                                                                                                                                                                                                     Im Naturprojekt. Francesco (2)                                                                                                               Levana (2) auf dem Weg zurück vom
                                                                                                                                                                                                     kriecht am Boden. Auf Nachfrage von                                                                                                          Waldprojekt in die KiTa: "Jetzt
                                                                                                                                                                                                     Marc sagt er: „Bin ein Wurm, mache                                                                                                           müssma' stehen bleiben und schauen,
                                                                                                                                                                                                     den Boden sauber” Dachauer Straße rechts                                                                                                     was vor sich geht."    Marcel-Breuer-Straße
KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR
Seite 4       Ausgabe 54         Januar 2020                                                                  Kindertagesstätte Haar gGmbH                KiTaZeit

          EIN ELTERNBRIEF
„Liebe Fineta, Joanna, Panagiota, Raquel, liebe                                                               Tag der offenen Tür - Februar
Pandas und Koalas,                                                                                            19. Feb     15:00 - 17:30 Vockestraße
                                                                                                                                        Kids' Farm
sechs wundervolle Jahre waren Thea, Franka und                                                                20. Feb.    15:00 - 17:30 Zunftstraße
Carlotta glückliche und neugierige – zuweilen sicher                                                                                    Ferdinand-Kobell-Str.
auch fordernde – Bewohnerinnen des Planeten Kita-                                                             27. Feb     15:00 - 18:00 Marcel-Breuer-Straße
Haar.                                                                                                         28. Feb     15:00 - 18:00 Dachauer Straße
Immer konnten wir uns der liebevollen, fördernden                                                                                       links & rechts,
und fröhlichen Umgebung unserer Kleinen sicher                                                                                          Helene-Weber-Allee
sein, und jeden Tag aufs Neue haben Sie uns mit
Ihrer Geduld, Ihren Einfühlungsvermögen, Ihrem         Fortwährend haben Sie Ihr pädagogisches Schaffen       Schließtage
großen Herz und nicht zuletzt mit Ihrer Professiona-   auf den Prüfstand gestellt, verbessert und ergänzt,    24. - 25. Feb                Fasching
lität beeindruckt.                                     die unvergleichlichen Waldtage, Musikprojekte und      01. April                    30-jähriges Jubiläum
Erste Schritte, erstes Entdecken, erstes Lernen und    Sportangebote haben großen Eindruck hinterlassen.      09. April                    Ostern
erstes Wissen: in so vielen Dingen waren Sie die       Viel wichtiger aber noch: Jeden einzelnen Tag haben
stützenden die schützenden Pioniere auf den            Sie uns den Rücken gestärkt, haben dafür gesorgt,
holprigen Pfaden unserer Kinder und immer haben        dass wir, trotz ausfüllendem Beruf und den 1000         Niklas (2,10): “Feuer, Feuer!”,
wir das wunderbare Gefühl gehabt, dabei zu sein.       kleinen Verpflichtungen des Alltags, unseren Kindern    Darauf Mattheo (3,2): “Aber wir
Gern erinnern wir uns an die unzähligen Familien-      ein wohliges Nest und Raum für Entfaltung bieten        haben doch gar kein Handy, um
feste, glückliche Momente, sommers wie winters, mit    konnten.                                                Feuerwehrmann Sam anzurufen!”
strahlenden Gesichtern, lustigen Liedern und noch      Thea, Franka uns Carlotta erzählen freudestrahlend                                 Dachauer Straße rechts
lustigeren Kindern in ausgelassener Atmosphäre.        von den Erlebnissen ihrer Kita-Tage oder blättern
                                                                                                               Beim Mittagessen: Claudia Raff fragt
Nicht selten hätten wir gerne die kulinarischen        verträumt in ihren Portfolios.
                                                                                                               Carl (3), ob er seinen Fisch selbst
Köstlichkeiten der karibisch-bayerischen Küche         Vieles von dem, was sie können und auch von dem
                                                                                                               zerteilen kann. Daraufhin meint er:
genossen. Unseren Kindern waren sie ganz sicher        was sie sind, verdanken sie Ihnen!
                                                                                                               “Ich kann es leider nicht.” Dazu sagt
besonders sinnliche Erfahrungen.                       Sie zeichnen die Spuren in den unberührten Sand
                                                                                                               Henri (2), der das gerade macht:
Immer wieder haben Sie uns mit Ihrem unermüd-          Ihrer Seelen, mit großer Sanftmut, große Gelassen-
                                                                                                               “Ich kann es leider”.        Vockestraße
lichen Einsatz beeindruckt: als die Landshuter Allee   heit und großem Können.
Ihnen faustgroße Steine in den Weg gelegt hat, und     Dafür danken wir Ihnen zutiefst und von ganzem
                                                                                                               Sylwia Flak: „Was macht der Arzt?”
uns die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben hat,      Herzen!                        Ihre Familie Arnold      Julian (2,7): „Der macht was.”
haben Sie mit unvergleichlicher Besonnenheit und       Wir wünschen Carlotta einen tollen Start im             Sylwia Flak: „Aber was genau?”
großem Optimismus gegen alle Widrigkeiten              Kindergarten und verbleiben mit besten Wünschen.        Julian. „Keine Ahnung, aber der
angekämpft.                                                                           Dachauer Straße links    macht was.”          Marcel-Breuer-Straße

                                    Unsere Beteiligung an der                                                  Luis (2,3) fährt mit einem Auto über
                                                                                                               den Teppich und sagt zu Anja
                        Fachkräfteoffensive für Erzieher*innen                                                 Haseder: „Hallo, Anja.” Anja: „Hallo
Im letzten Jahr startete das Bundesministerium für     An diesem Programm nimmt die Kindertagesstätte          Luis, wo warst du denn?”
Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Bundes-       Haar gGmbH seit Herbst 2019 Teil:                       Luis: „Auswärts.”     Marcel-Breuer-Straße
programm „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und        Wir sind für viele Auszubildende die Praxisstelle,
                                                                                                               Bei der Brotzeit unterhalten wir uns
Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“, um       ermöglichen unseren Anleiter*innen genug Zeit, um
                                                                                                               über die verschiedenen Sprachen, die
das Abschließen einer Ausbildung als auch das          sich den Auszubildenden zu widmen, und bieten
                                                                                                               die Kinder zuhause sprechen. Da sagt
Bleiben im Beruf des/der Erzieher*in attraktiver zu    unseren langjährigen Mitarbeitern neue Herausfor-
                                                                                                               Julian (3): „Ich kann deutsch
machen. Hierbei werden Träger unterstützt, die als     derungen. Wir freuen uns, dass die Bundesregie-
                                                                                                               sprechen.” Darauf sagt die Erziehe-
Praxispartner für praxisintegrierte Ausbildung         rung uns unterstützt, die Qualität in unseren Ein-
                                                                                                               rin: „Dann sag' uns doch mal was auf
agieren, und somit finanzielle, personelle und         richtungen weiter zu erhöhen, als auch angehenden
                                                                                                               Deutsch.” Julian: „Mein beauty
zeitliche Ressourcen zur Verfügung stellen, als auch   Erzieher*innen einen guten Start in das pädagogi-
                                                                                                               deutsch.“           Ferdinand-Kobell-Straße
solche, die bereits ausgebildeten Erzieher*innen       sche Berufsleben zu ermöglichen.
Aufstiegschancen und bieten.                                                          Rebecca Hempen           Beim Mittagessen - Es gibt panierte
                                                                                                               Schnitzel. Claudia Raff fragt Max (3),
Umfangreiche Information und Anmeldung unter                                                                   ob er noch Fleisch haben möchte.
www.kita-haar.de/workshops
                                                                                                               Max: „Nein, ich möchte Schnitzel!”
Veranstaltungsort
                                                     O R K S H O P s                                           Dazu meint Carl (3): „Das ist kein
Zunftstraße 12, 85540 Haar
                                                   W                                                           Fleisch, das ist Schnitzel!”
                                                                                                                                                    Vockestraße

DATUM              UHRZEIT             NR        TITEL                                                         Impressum      Kindertagesstätte Haar
Di 28. Jan         09:00 - 13:00       314-PÄD   Portfolio Arbeit                                                             gemeinnützige GmbH
                                                                                                                              Leibstraße 69      85540 Haar
Mo 10. Feb         09:00 - 11:30       302-GL    Gruppenleiter-Weiterbildung                                                  www.kita-haar.de
Mo 10. Feb         18:00 - 21:00       304-EH    Erste Hilfe am Kind Teil 1                                    Redaktion      Elisabeth Kaufmann, Peg Schäfer,
                                                                                                                              Sara Engelhardt, Rebecca Hempen
Do 13. Feb         18:00 - 21:00       304-EH    Erste Hilfe am Kind Teil 2
                                                                                                               Grafische      Bettina Brieger-Geffen
Di 18. Feb         09:00 - 12:30       315-PÄD   Das linkshändige Kind in Krippe und KiGa                      Gestaltung     ©2020 www.geffenstudios.com
Mi 19. Feb         09:00 - 12:30       316-KSA   AMYNA e.V.– Umgang mit sexueller Gewalt für Kitas             Auflage        750
                                                                                                               Elternbriefe   rebecca.hempen@kita-haar.de
Do 20. Feb         09:00 - 11:30       301-AL    Anleiter-Seminar                                              Spenden Info   Commerzbank AG
Mo 09. Mär         09:00 - 11:30       302-GL    Gruppenleiter-Weiterbildung                                                  IBAN DE 42 7008 0000 0619 6676 00
                                                                                                                              BIC DRESDEFF700
Do 09. Mär         09:00 - 11:30       301-AL    Anleiter-Seminar
KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR KITAZEIT - KINDERTAGESSTÄTTE HAAR
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