Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung
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Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung Kommunikationstraining für Eltern mit Kindern im Kindergarten- und Schulalter bis 1 2 Jahre
2 Herzlich willkommen! Wir, der gemeinnützige Verein "redeweise e.V." mit Sitz in Bayreuth, hat sich zum Ziel gesetzt, wertschätzende Kommunikation in Partnerschaft, Ehe und Familie zu fördern. Wir führen deshalb folgende Kurse durch: EPL: Ein partnerschaftliches Lernprogramm: Erlebnis - Partnerschaft - Liebe KEK: Konstruktive Ehe und Kommunikation Talk, talk, talk and more : Kommunikations- und Kompetenztraining für Schüler zwischen 1 5 und 1 9 Jahren FamilienTeam: Das Miteinander stärken. Diese Broschüre will Eltern und interessierte Fachleute mit dem FamilienTeam-Programm bekannt machen. entwickelt auf Basis von EPL und KEK (vom Bayerischen Sozialministerium empfohlenes Kommunikationsprogramm für Paare) Kooperationspartner: Akademie für Lehrerfortbilldung und Personalführung / Dillingen
3 Was Sie in dieser Broschüre erwartet: Seite 1. FamilienTeam - die Entstehungsgeschichte 4 2. Hintergrund der Programmkonzeption 5 3. Der "gute Wille" der Eltern 6 4. FamilienTeam - Inhalte 7 5. Die Themen der einzelnen Einheiten 7 6. Das Besondere am FamilienTeam-Training 8 7. Ziele des FamilienTeam-Trainings 10 7.1 Die positiven Auswirkungen emotionaler Sicherheit 10 7.2 FamilienTeam ist gewaltpräventiv 10 7.3 FamilienTeam ist suchtpräventiv 11 7.4 FamilienTeam stärkt das Selbstbewußtsein 11 8. Die Eltern ermutigen, die Erziehungsverantwortung anzunehmen 12 9. Zielgruppe 13 1 0. Wir stellen uns vor: FamilienTeam-Trainer in Bayreuth 14 11 . Was kostet der Kurs? 15 1 2. Teilnehmerzahl 15 KONTAKT: redeweise e.V. 16 Anhang 1 : Überblick über die Inhalte der einzelnen Einheiten 17 Anhang 2: Weiterführende Literatur 19 "Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. " J.W.von Goethe Heute kommt hinzu: "Orientierung" auf Basis authentisch gelebter Werte.
4 1 . Die Entstehungsgeschichte Vor 25 Jahren wurde am "Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikations- therapie", München von Dr. Joachim Engl und Dr. Johanna Graf Dr. Franz Thurmaier hat zusammen aufgrund der Paarforschung von mit Prof. Dr. Sabine Walper John Gottman, (US-amerikanischer das FamilienTeam-Training entwickelt. Psychologe und emeritierter Professor für Psychologie an der University of Es handelt sich dabei um ein Washington ) das bindungs- und system-theoretisch aus- Kommunikationstraining für Paare: gerichtetes und evaluiertes wissen- "EPL - ein partnerschaftliches Lern- schaftliches Programm zur Stärkung programm" entwickelt. der Erziehungkompetenz. Dabei bilden Dieses Programm wurde finanziell neueste Befunde zur Emotions- ausgestattet und empfohlen vom regulation die Grundlage des Trai- Bayerischen Sozialministerium und nings. jungen Paaren bekannt gemacht durch die Broschüre: Die FamilienTeam- Trainingsmetho- den basieren auf den neuesten WIR HEIRATEN ! Erkenntnissen der Hirnforschung zur Frage, wie Menschen lernen, wenn es nicht nur um Wissenserwerb, sondern um Verhaltensänderung geht. FamilienTeam vertritt hierbei den Die überaus positiven Evaluierungs- autoritativen Erziehungsstil. ergebnisse des EPL-Programms (v.a. die signifikante Senkung der Schei- FamilienTeam ist ein Angebot für dungsraten durch EPL) und die Eltern, deren Kinder zwischen 2 und effizienten Traniningsmethoden aus 1 2 Jahre alt sind. der Paarkommunikation sollten dann auch für Familien nutzbar gemacht KlasseTeam und ProfiTeam sind werden. spezielle Kursformen für LehrerInnen, So entstand vor 1 0 Jahren: bzw. ErzieherInnen. FamilienTeam - Das Miteinander stärken.
5 2. Hintergrund der Programmkonzeption → Durch die gesellschaftlichen Veränderungen gehen Fachleute heute davon aus, dass 1 0-20 % aller Kinder und Jugendlichen psychische Störungen entwickeln z.B. Aggressivität, Angst-, Essstörungen, Hyperaktivität, die in der Familie erhebliche Belastungen auslösen und häufig verfestigt werden. → Umfragen ergeben: 50 % der Eltern finden ihre Kinder schwierig und fühlen sich in der Erziehung unsicher (v.a. konsequent sein und Grenzen setzen). → Vielen Eltern fällt es schwer, mit dem eigenen Anliegen bei ihrem Kind durchzudringen. Es kommt zu der Erfahrung, dass 90 % der an die Kinder gerichteten Aufforderungen nicht ankommen. Die Kinder allerdings lernen früh sich durchzusetzen und ihre Wünsche einzufordern. Das macht die Eltern hilflos. Sie wollen Konflikten ausweichen und geben oft so lange nach, bis ihnen die Kinder "auf dem Kopf herumtanzen" oder sie "auf die Palme bringen" und sie - für die Kinder wie aus heiterem Himmel - explodieren (inkonsequente Erziehung, komplementäre Eskalation). → In Schule und Ausbildung sind Kinder und Jugendliche unkonzentrierter, auffallend weniger lenkbar, unmotivierter und/oder verhaltensauffälliger als noch vor wenigen Jahren. Der drastische Werteverlust, v.a. der Rückgang von Respekt und Disziplin, und damit die Zunahme der Jugendlichen, die nach der Schule nicht die nötigen Voraussetzungen mitbringen, um den Übergang ins Berufsleben zu schaffen ist besorgniserregend. Die Überforderung und die Sorge der Eltern und Erzieher läßt das Anforderungsniveau an Kinder und Jugendliche weiter sinken. Die Frustrationstoleranz der jungen Generation sinkt, das Lustprinzip hat in vielen Fällen absoluten Vorrang, aber selbst die Haltung, den Kindern immer weniger "abzuverlangen", trägt nicht zur Verbesserung der Motivation der Kinder bei. → Die oft "versteckte Not", sowohl der Kinder als auch der Eltern, wird durch statistische Zahlen belegt: etwa 8 -1 2 % der Kinder werden von ihren Eltern körperlich, bzw. seelisch vernachlässigt oder misshandelt.
6 3. Der "gute Wille" der Eltern Wohl alle Eltern wünschen sich, ihren Dabei werden für auffälliges Verhalten Kindern liebevolle, kompetente Eltern Entschuldigungen gesucht, mit denen zu sein und merken irgendwann, dass Kindergärten und Schulen zurecht- das gar nicht so leicht ist. Ihre Geduld kommen sollen . Die Ursachen sind und ihre Fähigkeit im Umgang mit den sicher vielfältig, aber Fachleute ver- Kindern werden mitunter auf eine weisen inzwischen eindringlich auf harte Probe gestellt. Viele Eltern drohende Entwicklungsstörungen, be- wägen die "Entscheidung für ein Kind" sonders bei sensiblen Kindern, die zu heute sehr genau ab - sie wünschen früh und zu lange am Tag in Fremd- sich einerseits dadurch eine Erhöhung betreuung gegeben werden. Einerseits ihrer Lebenzufriedenheit, andererseits wollen Wirtschaft und Politik vor allem bringt sie diese Entscheidung nicht junge, qualifizierte Mütter so schnell selten in berufliche und finanzielle wie möglich wieder in den Arbeitsmarkt Schwierigkeiten. Nach der anfäng- zurück holen, andererseits sollen aber lichen Begeisterung über ein eigenes auch dann aus den Kindern emotional Kind trifft sie die Realität oft hart, vor stabile Jugendliche werden, die allem in Situationen, in denen sie sich ausbildungs- und leistungswillig, be- überfordert fühlen. lastbar und verantwortungsbewußt Diese besonderen Herausforde- sind. rungen in der "Rush-Hour des Le- Vieles ließe sich durch bewußt bens", also der Zeit zwischen Berufs- erziehende Eltern auffangen. Darum ist einstieg, Partnerfindung, Familien- es wünschenswert, wenn die knapper gründung und der Alltagsorganisation werdende Familienzeit so stressfrei wie mit Kindern, in der häufig auch die möglich wäre. Heute brauchen junge familiäre Unterstützung durch Groß- Eltern mutmachende Alternativen zur eltern fehlt, führen bei jungen Eltern Gestaltung eines positiven Familien- nicht selten zu Dauerstress. Wir lebens. Sie brauchen konkrete erleben seit einigen Jahren, wie die erziehungs- und beziehungsstärkende Kindheit aus der Familie heraus in "Werkzeuge". Diese könnten sie zur Institutionen verschoben wird. Immer Förderung der kindlichen Entwicklung mehr Kinder gehen immer länger in und zur eigenen Zufriedenheit ein- Betreuungseinrichtungen. Dadurch setzen, damit sie auf schwierige steigt die Anforderung an das päda- Erziehungssituationen positiv vorberei- gogische Personal, an der Erziehung tet sind. mitzuwirken. Für die Eltern ist es wichtig, dass es dem Kind "so leicht Dieses know-how kann den Eltern wie möglich" gemacht wird. durch ein FamilienTeam-Training nahe gebracht werden
7 4. FamilienTeam - Inhalte Acht Trainingseinheiten von jeweils drei Stunden zu folgenden Fragen: → Wie setze ich Grenzen liebevoll und bestimmt? → Wie lösen wir Konflikte gemeinsam so, dass alle gewinnen? → Was kann ich tun, damit brenzlige Situationen erst gar nicht entstehen? → Wie schaffen wir "Dauerbrenner" gemeinsam aus der Welt? → Wie schaffe und bewahre ich eine innige Beziehung zu meinem Kind? → Wie fördere ich sein Selbstvertrauen und seine Selbständigkeit? → Wie können wir als "Elternteam" in der Erziehung zusammenarbeiten (auch als ehemalige Partner)? → Wie kann ich für mich sorgen und immer wieder "auftanken"? 5. Die Themen der einzelnen Einheiten Die Themen der aufeinanderfolgenden Kurseinheiten entsprechen der "Reihenfolge", in der Eltern ihre Kinder beeinflussen können: siehe auch Anhang 1 : Überblick über die Inhalte der einzelnen Einheiten
8 Eltern in der Rollenspielsituation 6. Das Besondere am FamilienTeam -Training → intensives Training im geschützten Rahmen: alle üben alles → Emotionale Kompetenz als Herzstück → Wertschätzung und Ermutigung der Eltern durch die TrainerInnen → resourcenorientiertes Lernen, statt Fehlersuche → Sicherheit und Vertrauen bei Eltern und Kindern wachsen Familiäre (z.B. auch der Einfluss der Partnerschaft und der Herkunftsfamilie) sowie intrapsychologische Subsysteme (Emotion, Kognition, Verhalten) werden im FamilienTeam berücksichtigt.
9 Das Besondere am FamilienTeam-Training ist auch, dass sich die Eltern intensiv Gedanken machen über wichtige Fähigkeiten, die sie ihrem Kind alters- und entwicklungsgemäß vermitteln wollen. Der "Pausenknopf", das Tagebuch und das Gespräch der Eltern miteinander sind dabei wichtige Elemente, um die Anregungen wirksam zuhause umzusetzen. "Der Pausenknopf" als Hilfe für die Eltern zur eigenen Emotionsregulierung, bzw. zur Vergegenwärtigung angestrebter Erziehungszielen Als Arbeitsmaterialien werden den Eltern folgende Materialien zur Verfügung gestellt: Das Lehrbuch: Johanna Graf: Familienteam - das Miteinander stärken, Kreuz Verlag, Freiburg 201 3 Das PraxisHEFT - Elternmappe: Arbeitsmaterial für FamilienTeam - Elterntraining vom afg, Nürnberg
10 7. Ziele des FamilienTeam -Trainings Die Selbstwirksamkeit der Eltern in ihrer Rolle als Erziehende wird gestärkt, ihre emotionalen und kommunikativen Kompetenzen werden gefördert. Damit sich Eltern und Kinder gegenseitig verstehen und miteinander auskommen, wird einerseits der achtsame Umgang mit Gefühlen eingeübt und nach Bedürfnissen gefragt, andererseits werden klare Regeln formuliert. 7.1 Die positiven Auswirkungen emotionaler Sicherheit Im FamilienTeam-Training lernen die Eltern ruhig und gelassen die Gefühle ihres Kindes wahrzunehmen. Sie können diese anerkennen, also die Gefühle weder "klein machen" noch das Kind dafür bestrafen (z.B. bei einem Wutanfall). Sie können ihr Kind darin unterstützen, seine Gefühle sozialverträglich auszudrücken sowie die zugrundeliegenden Probleme zu bewältigen. Dadurch haben sie Kinder, die → in der Schule besser abschneiden → über bessere soziale Kompetenzen verfügen → seltener krank sind. 7.2 FamilienTeam ist gewaltpräventiv Durch FamilienTeam wird eine Erziehung gestärkt, die von Liebe, Respekt, Verlässlichkeit und Klarheit geprägt ist (emotionale Wärme und Wertschätzung, klare Regeln und Grenzen, Autonomieförderung). Das wohlwollende Verhalten der Eltern zueinander und dem Kind gegenüber wird zum positiven Vorbild. Der "Teufelskreis" aus "Schimpfen - Drohen - Schreien und Schlagen" kann durch gewaltfreie Verhaltensweisen ersetzt werden. Die Kinder lernen dann ebenfalls in Konfliktsituationen deeskalierende Methoden anzuwenden. Kinder, die Vertrauen zu ihren Eltern haben, können sich besser zur Wehr setzen, z.B. bei (Cyber-)Mobbing.
11 7.3 FamilienTeam ist suchtpräventiv Eltern, die in die Beziehung zu ihren Kindern Zeit und Interesse investieren, legen ein starkes Fundament und einen festen Halt, um die Kinder auf die Realitäten des Lebens vorzubereiten. Die Geborgenheit, die die Kinder zuhause erleben, vermindert die Gefahr einer Flucht aus der Wirklichkeit. Der Konsum von Substanzdrogen oder Computerspielen ist nicht nötig, denn frustrierenden Erlebnissen kann die Familie positive Gemeinschafts- aktivitäten entgegensetzen. Anstatt sich durch das Eintauchen in Scheinwelten von Problemen zu distanzieren, werden den Kindern positive Familienaktivitäten und entspannende Zweierzeiten mit jeweils einem Elternteil angeboten. Nicht nur das Spielen in der Familie, sondern auch das gemeinsame Erledigen von Haushaltsarbeiten festigt das Zuge- hörigkeitsgefühl und stärkt die Bindungen zwischen Eltern und Kindern. 7.4 FamilienTeam stärkt das Selbstbewußtsein Eltern, die ihre Kinder mit den FamilienTeam-"Werkzeugen" erziehen, entwickeln selbst ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen weiter. So entsteht ein positives Klima in der Familie und die Kinder entfalten ein gesundes Selbstbild. Sie neigen sie nicht zu externalisierten Ver- haltensauffälligkeiten (wie Aggressivität, oppositionelles Verhalten) oder internalisierten Problemen (Depressivität, soziale Ängste, Minderwertig- keitsgefühle).
12 8. Die Eltern ermutigen, die Erziehungsverantwortung anzunehmen Während des Kurses kommt es bei den Eltern oft zu "Aha-Effekten" in Bezug auf → die Gefühlswelt des Kindes, (ach so fühlt sich das für mein Kind an, wenn ich....!) → die Folgen elterlichen Fehlverhaltens und → die Erkenntnis, dass die Eltern maßgeblich für die soziale Kompetenz ihrer Kinder Verantwortung tragen. Die Kinder reagieren auf die positive Verhaltensänderung der Eltern oft erstaunlich schnell. Sie sind kooperativ und dankbar. Die Eltern erleben, wenn sie die erhaltenen Anregungen direkt zuhause umsetzen, die sich einstellenden Erziehungserfolge als Erleichterung und Glücksgefühl. Sie fühlen sich dann durch ihr Kind bereichert und der Erziehungsaufgabe wieder gewachsen. Was Kinder brauchen: drei Grundkräfte der Erziehung Die Mutter schimpft: "Wenn du dich weiterhin so benimmst, stecken wir dich in ein Internat, damit du endlich Manieren lernst." Sagt die Tochter: " Kann ich die denn nicht zuhause lernen?"
13 Zitat: Mein Kind sagte gestern zu mir: "Mama, Du hast die Schimpfsprache verlernt!" 9. FamilienTeam - Zielgruppe FamilienTeam richtet sich an: → Mütter, Väter, Paare und Alleinerziehende, Großeltern, Tagesmütter → mit Kindern im Kindergartenalter (ab 2-3 J.) und Schulalter 1 . bis 5./6. Klasse → glückliche Familien, die glücklich bleiben wollen → Familien, die ihre Schwierigkeiten selbst in die Hand nehmen möchten Wie Eltern die Erziehungsaufgaben mit ihren vielfältigen Herausforderungen meistern, ihren Kindern gegenüber humorvoll und gelassen reagieren und dabei noch Zeit für sich und die Partnerschaft finden können, damit befassen sich die TeilnehmerInnen im FamilienTeam-Kurs.
14 1 0. Wir stellen uns vor: FamilienTeamTrainer in Bayreuth Herbert Lutz Martina Lösel Ergo- und Kunsttherapeut, Individualpsychologische Coachin, Gestalttherapeut, Gruppentrainer EPL-, KEK-, TTT- und FamilienTeam- soziale Kompetenz GSK, Trainerin, EPL-, TTT- und FamilienTeam-Trainer. Gemeindediakonin, Fachkraft für Steuerwesen "In meiner Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern zeigen sich "Seit über 25 Jahren bin ich in oft unerfüllte Bedürfnisse, die den Beratung und Seelsorge tätig. Ich Bezugspersonen schwer mitzuteilen begleite oft Menschen, die an der sind. Vernachlässigung in ihrer Kindheit oft Hierfür Kommunikationswerkzeuge noch als Erwachsene leiden. kennen zu lernen, kann helfen Meine eigene Erfahrung als Mutter von Verständnis, Respekt und Verbun- 5 Kindern hat mir gezeigt, dass denheit in der Familie zu bewahren. wohlwollende Gespräche, aber auch Die Erfahrung zeigt: Eltern, die in der klare Regeln und Grenzen die Erziehung selbst sicher sind, können Grundlage für das Glück in Familie und diese Stärke an ihre Kinder Ehe darstellen. weitergeben. Als zertifizierte, supervidierte Trainer führen wir die Kurse auf Honorarbasis durch.
15 11 . Was kostet der Kurs? Die Kursgebühren werden von der ev.-luth. Kirche in Bayern / Amt für Gemeindedienst, Nürnberg festgesetzt und subventioniert. Deshalb bezahlen die Eltern einkommensabhängige Teilnahmegebühren, die aber unbürokratisch in Selbsteinschätzung festgestellt werden. 1 2. Wie hoch ist die Teilnehmerzahl? Der Kurs kann ab einer Teilnehmerzahl von 8 -1 2 Personen durchgeführt werden. Zwei TrainerInnen arbeiten intensiv mit zwei Gruppen von je 4-6 Elternteilen. Die relativ geringe Teilnehmerzahl ist konzeptionell vorgegeben aus Gründen der Qualitätssicherung. Geschützter Raum Als Kleingruppe üben die Teilnehmer jeweils in einem eigenen Raum. Das Privatleben der einzelnen wird nicht in der Gruppe ausgebreitet. Alle TeilnehmerInnen unterschreiben zudem eine Verschwiegenheitserklärung. FamilienTeam wird in zwei Blöcken angeboten zu jeweils 4 Einheiten: Basiskurs: Einheiten 1 -4 Aufbaukurs: Einheiten 5-8
16 KONTAKT redeweise e.V., gemeinnütziger Verein, Bayreuth weitere Infos bei: Martina Lösel, Tel: 0921 /1 6807065 Unsere aktuellen Kursangebote und Termine finden Sie auf unserer Internet-Seite: www.redeweise-ev.de redeweise.e.v@gmail.com redeweise e.V. gehört zum "lokalen Bündnis für Familien" familienfreundliches Bayreuth und finanziert sich durch Spenden . Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten: redeweise e.V., Sparkasse Bayreuth BLZ 7735011 0 - Kontonummer: 3807541 2 IBAN: DE31 7735 011 0 0038 0754 1 2 BIC: BYLADEM1 SBT
17 Überblick über die Inhalte der einzelnen Einheiten Warum stecken Eltern und Kinder häufig in einem Teufelskreis aus Schimpfen und Quengeln, Vorwurf und Gegenvorwurf, Predigen und leeren Versprechungen fest? Wenn die Beziehung nicht stimmt, hilft es nichts, an den Brennpunkten anzusetzen, auch wenn das am vordringlichsten erscheint. Damit Eltern Einfluss auf ihre Kinder haben, muss die Basis stimmen: Vorbild sein, die Beziehung pflegen, Problemen vorbeugen. Dann erst, wenn die Beziehung "im grünen Bereich" und das "emotionale Bankkonto" gefüllt ist, gelingt es, auch herausfordernde Situationen zu meistern und die Spitze der Pyramide zu erklimmen. Einheit 1: Familienkompass und Pausenknopf Die Eltern lernen, v.a. in hitzigen Momenten "auf den Pausenknopf zu drücken" (wie beim CD-Player) und innezuhalten. Sie lernen zu fragen: "Was möchte ich erreichen? Was soll mein Kind langfristig lernen?" Um rasch eine klare Antwort zu finden, ist es hiflreich, sich einen ganz persönlichen "Kompass" zu erarbeiten, der darüber Auskunft gibt, welche Erziehungs- und Beziehungsziele v.a. langfristig wichtig sind. Einheit 2: Das Beziehungskonto Eltern können nur gelassen und humorvoll mit ihren Kindern umgehen, wenn sie selbst ihre Kraftreserven immer wieder auffüllen, deshalb wird auf Selbstfürsorge großen Wert gelegt. "Beziehungen sind wie ein emotionales Bankkonto. Man kann Einzahlungen oder Abhebungen machen". Ungeteilte Aufmerksamkeit "Zweierzeit" und ein aufrichtiges, konkretes Lob für die einzelnen Schritte, die das Kind unternommen hat - das sind Einzahlungen, die für die schwierigen Momente ein wichtiges Polster schaffen. Einheit 3: EmotionsCoaching Statt zu trösten, bohrende Fragen zu stellen oder gleich mit Ratschlägen und Lösungen aufzuwarten, üben die Eltern, einfühlsam auf die Gefühle ihres Kindes einzugehen, Anteil zu nehmen, dem Kind Zeit zu lassen. Sie helfen ihm, Worte für seine Gefühle zu finden. Wenn es sich verstanden fühlt und wieder einen klaren Kopf hat, unterstützen sie es dabei, sein Problem selbst zu lösen. Einheit 4: Die Kraft der positiven Bilder Statt anzutreiben und zu verbieten, stehen die Eltern rechtzeitig für eigene Bedürfnisse ein. Indem sie Verständnis haben für die Bedürfnisse des Kindes gewinnen sie die Kooperation ihres Kindes: Sie sagen ihm genau, wie es sich richtig verhalten kann. Positiv formuliert, so dass es ein klares Bild vor Augen hat von dem, was die Eltern erwarten und was es als nächstes tun soll. Die Eltern machen die Erfahrung, dass Kinder gerne mithelfen, wenn Erwartungen konkret und klar formuliert werden und die Beziehung im Lot ist.
18 Einheit 5: Grenzen setzen in Liebe wird dadurch möglich, dass die Eltern dem Kind Wahlmöglichkeiten anbieten, die den Bedürnissen von Eltern und Kind gleichermaßen gerecht werden. Die Eltern üben, "zwei Erlaubnisse" auszusprechen, zwischen denen das Kind sich entscheiden kann. Falls das nicht ausreicht, handeln die Eltern konsequent (statt zu reden), räumen dem Kind aber eine zweite Chance ein. Einheit 6: Akute Konflikte "Erst verstehen, dann verstanden werden". Das Schwierigste beim Umgang mit Konflikten ist es, in der inneren Haltung bewusst umzuschwenken: Kampf oder Teamgeist. Statt automatisch "Du gegen mich" zu denken, sagen sich die Eltern: "Wir beide gegen das Problem". Wenn Kinder außer sich sind vor Wut, hilft nur eines weiter: die Wut erst einmal zu aktzeptieren und dem Kind zu verstehen geben, dass es ein Recht hat, sich zu fühlen, wie es sich fühlt. Fast wie Zauberei wirkt "Wunscherfüllung in der Phantasie": es wäre so schön gewesen, wenn...Gemeinsam Bilder heraufbeschwören von dem, was in der Realität leider nicht möglich ist. Das verbindet und bricht das Eis. Wenn an dieser Stelle Humor ins Spiel kommt, kann eine gemeinsame Lösung gefunden, die für beide passt. Hat sich ein Kind in der Hitze des Moments daneben benommen , bringen die Eltern ihm im "liebevollen Gespräch danach" bei, angemessene Ausdrucksformen für seine Gefühle zu finden. Alle Gefühle sind erlaubt, aber nicht jedes Verhalten. Einheit 7: Leidige Dauerbrenner spielerisch lösen Wie immer besteht der erste Schritt darin, das Problem des Kindes wirklich zu verstehen und ihm Raum zu geben, seine Sichtweise der Dinge zu schildern (deine Welt). Für die Eltern liegt die größte Herausforderung darin, den eigenen Teil (meine Welt) knapp und kurz zu halten. Unsere Welt: Alle Lösungsideen werden bestätigt (nicht diskutiert oder gewertet) und aufgeschrieben. Und abwechselnd darf dann jeder eine Idee wieder streichen, das Kind hat den Vortritt. Lösungen, die so vom Kind mitgestaltet werden können, finden bei ihm Akzeptanz und können eher umgesetzt werden. Einheit 8: Ein Elternteam bilden Egal, wie es um die Partnerschaft bestellt ist: Eltern bleibt man immer. Es gilt, sich gegenseitig in der Erziehung der Kinder zu unterstützen, als "Elternteam" zusammenzuarbeiten. Die Eltern üben, dem Partner/ der Partnerin konkret zu sagen, wo das funktioniert hat. Das hilft, damit es auch in Zukunft so läuft. Der andere fühlt sich in seiner Elternrolle gewürdigt und wertgeschätzt. Alleinerziehende, die keinen Kontakt mehr zum zweiten Elternteil haben, können die Zusammenarbeit mit anderen ihnen nahe stehenden Menschen stärken, die in der Erziehung ihrer Kinder eine Rolle spielen (Großeltern, Paten, Freunde). Die Schatzkirste immer wieder auffüllen: Transfer in den Alltag. Die Eltern werden ermutigt, die Anregungen aus dem Kurs in ihren Familenalltag "hinüberzuretten". Ein FamilienTeam-Stammtisch kann hilfreich sein.
19 Weiterführende Literatur Gottman, J.M. & Declaire.J.(1 997). Kinder brauchen emotionale Intelligenz. Ein Praxisbuch für Eltern. München: Heyne. Graf.J. (2005) FamilienTeam- das Miteinander stärken. Das Geheimnis glücklichen Zusammenlebens. Freibung: Herder. Graf.J., Prof. Dr. Walper, S.(2008) Informationsschrift für Fachleute und interessierte Eltern . FamilienTeam e.V., München. Petermann, F., & Wiedebusch,S. (2003) Emotionale Kompetenz bei Kindern . Göttingen: Hogrefe. Siegel, D.J., & Hartzell, M. (2004) Gemeinsam leben, gemeinsam wachsen . Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten können. Freiamt: Arbor. Winterhoff, M. (2008) Warum unsere Kinder Tyrannen werden . Güterloher Verlagshaus, München. Dr. med. Rainer Böhm, Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 81 , 4.4.201 2: Die dunkle Seite der Kindheit Angela Gatterburg, Bilden und fördern: Toll ist nicht toll - Interview mit Dr. Johanna Graf, Spiegel-online 26.02.201 4 Quellennachweis : Bilder: fotolia.de, 1 23rf.com, FT-Präsentation J.Graf, LMU München. FT-Kursleitermaterial (Texte z.T. daraus zitiert) weitere Informationen: www.familienteam.org Kurse in Bayern finden Sie auch auf: www.afg-elkb.de (Familienarbeit) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Im FamilienTeam finden Sie Antworten auf folgende Fragen: Was braucht ein Kind, um sich zu einem glücklichen, selbstbewussten und verantwortungsvollen Menschen zu entwickeln? Wie können wir in unserer Familie trotz der Hektik des Alltags auch in schwierigen Situationen den gegenseitigen Respekt und die Verbundenheit bewahren? Wie kann ich meinem Kind meine Liebe deutlich zeigen und dennoch für mich wichtige Grenzen ziehen? Eltern, die in der Erziehung selbst sicher sind, können diese Stärke an ihre Kinder weitergeben. Impressum: "redeweise e.V.", Öffentlichkeitsarbeit, Bayreuth 201 4
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