Kohlenstoff kann Klimaschutz - Carbon Management Strategie Nordrhein-Westfalen Handout - WIRTSCHAFT.NRW
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Kohlenstoff kann Klimaschutz Carbon Management Strategie Nordrhein-Westfalen Handout www.wirtschaft.nrw
02 Carbon Management Strategie NRW 6 02–07 c Carbon Zusammenfassung P Das Erreichen der Klimaschutzziele bei gleichzeitigem Erhalt von Wohl- stand und Wettbewerbsfähigkeit in einer Industriegesellschaft erfor- dert eine umfassende Transforma- tion industrieller Prozesse. Ebenso ist dafür ein verändertes Wirtschaf- ten mit Energie, Rohstoffen und CO2 vonnöten.
Zusammenfassung 03 Mit der Carbon Management Strategie NRW verfolgt das grund stehen dabei die Abkehr von der weiteren Ausbeu- Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung tung fossiler Kohlenstoffquellen und der wirtschaftliche und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) Umgang mit nachhaltigen alternativen Kohlenstoffquel- das Ziel, die Transformation in eine Low Carbon Industry len. Dadurch werden gleichermaßen die CO2 -Emissionen in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen, um die Klima in Nordrhein-Westfalen gesenkt, die Versorgung der nord- schutzziele zu erreichen und den Industriestandort rhein-westfälischen Industrie mit Rohstoffen gesichert Nordrhein-Westfalen zu stärken. Es werden Ansätze und und Wettbewerbsvorteile durch eine frühzeitige Einfüh- Leitplanken zum nachhaltigen Umgang mit Kohlenstoff rung innovativer Prozesstechnologien geschaffen, die mit in Nordrhein-Westfalen vorgestellt und Maßnahmen ent- neuen Chancen für Unternehmen verknüpft sind – zum wickelt, die eine zukunftsfähige Kohlenstoffwirtschaft Beispiel für die starke Basis der Anlagenbauer in Nord- in unserem Bundesland unterstützen sollen. Im Vorder- rhein-Westfalen. Fossiler Kohlenstoff ist derzeit noch das Rückgrat unserer Industrie. Es bestehen n eben der Dekarbonisierung, also dem vollständigen Verzicht auf Kohlen- stoff, drei Ansätze, um den Umgang mit Kohlenstoff klimaneutral zu gestalten: J Defossilisierung (Ersatz von fossilem Kohlenstoff durch Biomasse) J Nutzung von Sekundärrohstoffen (Recycling) J Carbon Capture and X (CO2-Abscheidung, -Transport, -Nutzung und -Speicherung)
04 Carbon Management Strategie NRW Kohlenstoff hat vielfältige Einsatzfelder und -zwecke in Wertschöpfungspfade beleuchtet. Alternative Wert- der Industrie. Somit gibt es auch keine pauschale Lösung schöpfungspfade, also solche, die nicht auf fossilen Roh- für die Transformation. Vielmehr muss branchenspezi- stoffen und konventionellen Technologien oder Prozessen fisch nach Möglichkeiten gesucht werden, um die Nut- basieren, weisen in Abhängigkeit von Kohlenstoffquelle zung von und den Verzicht auf Kohlenstoff nachhaltig und Anwendungsfall deutliche Unterschiede auf. Bei de- zu gestalten. Aus diesem Grund werden in der Carbon ren Betrachtung steht insbesondere ihre Nachhaltigkeit Management Strategie NRW auch verschiedene, auf im Fokus, die nicht allein anhand der Kohlenstoffquelle alternativen Kohlenstoffquellen basierende industrielle bestimmt werden kann. Die für die Beurteilung der N achhaltigkeit heranzuziehenden Kriterien sind umfassender: J CO - und Energiebilanz des Wertschöpfungspfades 2 J Stofflicher Bedarf an Wasserstoff im Zuge der Umwandlung und Produktherstellung J Qualität, Schädlichkeit und Marktpotenzial des resultierenden Produktes Zwei Branchen stehen bei der Transformation in eine zur A bscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 Low Carbon Industry besonders im Fokus. Zum einen die hier auch langfristig von Bedeutung sein. chemische Industrie, die zwar auf Kohlenstoff angewie- sen ist, jedoch aufgrund des CO2 -Verwertungspotenzials Nordrhein-Westfalen wird im Rahmen des Carbon eine Branche sein könnte, die sich von einer CO 2 -Quelle Managements Aktivitäten in vier Handlungsfeldern in Zukunft zu einer CO2 -Senke wandelt. Zum anderen die aufnehmen, um die Transformation in eine Low Carbon Zementindustrie, in der die CO2 -Entstehung im Zuge der Industry – auf Basis der oben genannten Ansätze zum kalkbasierten Klinkerherstellung auch zukünftig nicht Verzicht auf beziehungsweise klimaneutralen Umgang vermieden werden kann. Deshalb wird die Möglichkeit mit Kohlenstoff – weiter zu beschleunigen.
Zusammenfassung 05 Abbildung 1: Ansätze und Handlungsfelder zur Transformation in eine Low Carbon Industry in Nordrhein-Westfalen HANDLUNGSFELD IV Gesellschaftlicher Diskurs HANDLUNGSFELD II Nachhaltige Kohlenstoffnutzung HANDLUNGSFELD I HANDLUNGSFELD III Reduzierung der Kohlenstoffintensität CO2-Management Defossilisierung Carbon Capture and X Dekarbonisierung (Ersatz von fossilem (CO2 -Abscheidung, -Transport, Kohlenstoff durch Biomasse) -Nutzung und -Speicherung) (Verzicht auf Kohlenstoff) Nutzung von Sekundärrohstoffen (Recycling) Verzicht auf Kohlenstoff Klimaneutraler Umgang mit Kohlenstoff Handlungsfeld I: regulatorische und organisatorische Gegebenheiten, Reduzierung der Kohlenstoffintensität die die nachhaltige Kohlenstoffnutzung derzeit ebenso in der nordrhein-westfälischen Industrie hemmen wie bilanzielle, werden wir kurzfristig angehen, Wir möchten die Verringerung der Kohlenstoffintensität um die schnelle Transformation in eine zukunftsfähige, in der Industrie ermöglichen und die Umwandlung von zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft in Nordrhein-Westfalen einer High Carbon Industry in eine Low Carbon Industry zu ermöglichen. beschleunigen. Der vollständige Verzicht auf Kohlenstoff ist längerfristig in solchen Bereichen erforderlich, die Handlungsfeld III: CO2 -Management einer Dekarbonisierung grundsätzlich zugänglich sind. Wir werden uns dafür einsetzen, dass geeignete Optionen Seitens der Landesregierung unterstützte Entwicklun- zur Abscheidung, zum Transport, zur Nutzung und zur gen, wie der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, der Speicherung von Kohlenstoffdioxid nutzbar werden. Diese Ausbau von Wind- und Solarenergie, der Ausbau von müssen ergebnisoffen und zügig geprüft werden, um Energieinfrastrukturen wie Netzen und Speichern sowie deren zeitnahe und langfristige Beiträge zur Emissionsre- die Förderung kohlenstofffreier Prozesse und Techno- duktion zu ermöglichen, ohne die unsere Klimaschutzziele logien, begleiten die Dekarbonisierungsanstrengungen nicht zu erreichen sind. Dafür, dass die rechtlichen Rah- der Industrie. menbedingungen geschaffen werden, werden wir uns auf Bundesebene einsetzen. Zeitgleich werden wir die CO2 -In- Handlungsfeld II: frastrukturplanung in Nordrhein-Westfalen vorantreiben. Nachhaltige Kohlenstoffnutzung in Nordrhein-Westfalen Handlungsfeld IV: Gesellschaftlicher Diskurs Wir wollen einen nachhaltigen Umgang mit Kohlenstoff in Wir wollen die Einbeziehung der Gesellschaft in Nordrhein- Nordrhein-Westfalen etablieren. Dazu zählt der adäquate Westfalen durch frühzeitige Einbindung, transparente Umgang mit Biomasse ebenso wie der gezielte Ausbau Informationen und nachvollziehbare, einvernehmlich der sekundären Rohstoffbasis und die (Weiter-)Entwick- gestaltbare Prozesse auf eine neue Ebene heben. Die skiz- lung von Carbon-Capture-and-Usage-Anwendungen. zierte Transformation der Industrie geht sicherlich mit um- Die Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaften fassenden Veränderungen einher, die auch der Akzeptanz mit Kohlenstoff ist eine technologieoffene Abwägung in der Gesellschaft bedürfen. Gerade deshalb wollen wir der verschiedenen alternativen Wertschöpfungspfade – die Zukunft unseres Bundeslandes mit den Bürgerinnen sowohl im Vergleich zu dem jeweiligen konventionel- und Bürgern gemeinsam und auf Augenhöhe gestalten. len Prozess als auch untereinander. Ökonomische,
06 Abbildung 2: Carbon Management Plan NRW Carbon Management Strategie NRW 2021 2022 2023 Niederlande M1 Gezielte Entwicklung kohlenstofffreier Technologien und Prozesse in NRW M2 Beschleunigter Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in NRW M3 Ausbau der Versorgung NRWs mit erneuerbaren Energien M1 Nachhaltige Nutzung bio- logischer Ressourcen in NRW F1 Ambitioniertere Anpassung des rechtlichen HANDLUNGSFELD I Rahmens zum CO2-Handling in Deutschland J Reduzierung der M1 Kohlenstoffintensität CO2-Transportinfrastruktur für NRW M2 Nationale und internationale CCX-Kooperationen mit NRW HANDLUNGSFELD II J Nachhaltige F2 Adäquate Förderlandschaft Kohlenstoffnutzung für eine Low Carbon Industry F1 Level Playing Field und Carbon-Leakage-Schutz HANDLUNGSFELD III M3 J CO -Management 2 Förderwettbewerb „CCU-Modellregionen in NRW“ M2 Carbon Monitoring in NRW HANDLUNGSFELD IV J Gesellschaftlicher Diskurs M3 Benchmark nachhaltiger Wert- schöpfungspfade mit Fokus auf NRW Maßnahme Forderung
07 Niedersachsen 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2045 M1 Carbon Education in NRW F1 Sustainable Carbon Label F3 Ausbau der sekundären Rohstoffbasis Hessen
08 Carbon Management Strategie NRW 6 08–13 c Carbon Vorreiter beim Carbon Management: Projekte in Nordrhein-Westfalen P Angesichts der langen Innovations- und Investitionszyklen in den Grundstoffindus- trien, des aktuell hohen Reinvestitionsbe- darfs in den für das Carbon Management besonders relevanten Branchen und nicht zuletzt aufgrund des Zeitdrucks beim Klimaschutz darf in der Erprobung und Umsetzung von klimafreundlichen und klimaneutralen Technologien und Verfahren keine Zeit mehr verloren werden.
Vorreiter beim Carbon Management: Projekte in Nordrhein-Westfalen 09 Bereits heute arbeitet die nordrhein-westfälische Indus- trie daran, diese (verfahrens-)technischen Innovationen zur Transformation in eine Low Carbon Industry zu ent- wickeln und anwendungsreif zu machen. Gute Beispiele für Projekte in Nordrhein-Westfalen, die die Transformation ermöglichen und aktiv gestalten, finden sich in allen relevanten Industriebranchen. Die Landesregierung unterstützt die Vorhaben unter ande- rem durch beziehungsweise bei Projektförderungen auf Landes-, Bundes- und/oder europäischer Ebene, durch die Landesinitiative IN4climate.NRW, durch die Gestal- tung von und den Einsatz für entsprechende Rahmen- bedingungen mithilfe geeigneter Entfesselungsaktivitäten zum Abbau bürokratischer Hürden. Chemieindustrie Cardyon® Rhecticus Covestro aus Leverkusen zeigt mit einem innovativen Die im Projekt von Evonik und Siemens entwickelte Ver- Verfahren („Dream Production“), bei dem ein neuer Kata- suchsanlage am Standort Marl zeigt, wie die Umstellung lysator zum Einsatz kommt, um die Reaktion des CO2 mit von fossilem Erdöl auf nachhaltige Alternativen gelingen Propylenoxid zu bestimmten Kunststoffbausteinen zu for- kann, indem CO 2 im Sinne des CCU-Ansatzes zum Aus- cieren, wie das klimaschädliche Treibhausgas zum wert- gangsstoff wird. In einem zweistufigen Prozess (Syn- vollen Grundstoff für alltägliche Produkte werden kann. thesegasherstellung mit anschließender Fermentation) Die entstehende neue Art von Polyolen wird unter ande- wandelt die Anlage das Gas mit Wasser und Strom zu rem zur Produktion von Polyurethan-Schaumstoff und zur Spezialchemikalien um und zeigt innovative Anwendungs- Herstellung von Bindemitteln für Sportböden eingesetzt. möglichkeiten im Bereich Power-to-X auf. Weitere mögliche Einsatzbereiche sind die Verwendung in elastischen Textilfasern, Autositzen oder Dämmstoffen. Bio-FML Carbon2Chem® In diesem Projekt soll ein vollständig recycelbares und teilweise biologisch abbaubares Faser-Metall-Laminat In einem Forschungslabor in Oberhausen und einem entwickelt werden, in dem ein Biokunststoff in Sandwich- Technikumsbetrieb am Stahlwerkstandort in Duisburg bauweise von metallischen Decklagen ummantelt und mit erproben 17 Projektpartner, einschließlich thyssenkrupp, Naturfasern mechanisch verstärkt wird. Die Entwicklung die stoffliche Verwertung von Hüttengasen, welche unter eines effizienten Produktionssystems soll außerdem anderem Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid sicherstellen, dass der ökologische Hybridwerkstoff in Se- enthalten und bislang thermisch genutzt werden. Ziel ist rie hergestellt werden kann. Das Vorhaben wird bis 2022 die Herstellung von Ammoniak und Methanol, wobei die von den Projektpartnern Fraunhofer-Institut für Produk- besondere Herausforderung in der Reinigung und Auftren- tionstechnologie IPT, RWTH Aachen, DIRKRA Sonderma- nung der komplex zusammengesetzten Hüttengase liegt. schinenbau GmbH & Co. KG und Delcotex Delius Techtex In der zweiten Förderphase werden neben Hüttengasen GmbH & Co. KG umgesetzt. auch andere Punktquellen (zum Beispiel aus der Kalk- industrie) als mögliche Kohlenstofflieferanten untersucht.
10 Carbon Management Strategie NRW Shell Energy and Chemicals CCU-Machbarkeitsstudie für Park Rheinland Nordrhein-Westfalen Weniger fossile Kraftstoffproduktion, mehr Einsatz In einer aktuellen Studie – durchgeführt von Uniper regenerativer Eingangsstoffe, klarer Fokus auf zukunfts- und dem DLR – wird das CCU-Potenzial in Nordrhein- orientierte Energielösungen und Spezialchemieproduk- Westfalen bewertet. Dabei wird nicht nur betrachtet, te – mit Bio- und Recycling-Komponenten, Ökostrom inwiefern CO2 als alternative Kohlenstoffquelle genutzt und grünem Wasserstoff wird eine substanzielle und werden kann, um die Treibhausgasemissionen zu senken, richtungsweisende Veränderung des heutigen Produkt- sondern auch, wie die lokale Industrie erhalten und neue outputs angestrebt. Neben der technologischen Trans- Wertschöpfungspotenziale auf der Grundlage nachhal- formation richtet Shell einen Transformationsdialog mit tiger Technologien in Nordrhein-Westfalen geschaffen der Landesinitiative IN4climate.NRW sowie einen Beirat werden können. Die Bewertung erfolgte anhand techni- mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Industrie und scher, ökologischer und wirtschaftlicher Kriterien sowie Wissenschaft ein, um den Prozess ganzheitlich anzuge- der lokalen Infrastruktur und des Roll-out-Potenzials. hen und zu beschleunigen. NRW.Zirkulär Chemzero Die bisherigen gemeinsamen Arbeiten der Projekt- BP und SABIC planen am Raffineriestandort Gelsenkir- partner (Wuppertal Institut, carbon minds, Fraunhofer chen ein System für zertifizierte zirkuläre Kunststoffe. UMSICHT) im Rahmen einer AG Circular Economy von Hierfür werden gemischte und gebrauchte Kunststoffe zu IN4climate.NRW haben gezeigt, dass chemisches Recy- Pyrolyseöl umgewandelt, das in der Raffinerie zu Propy- cling von Kunststoffabfällen eine wichtige Rolle in einer len und Ethylen weiterverarbeitet wird, welche wiederum Kreislaufwirtschaft einnehmen kann. Als nächster Schritt als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Kunststoffen hin zu einer zirkulären Kunststoffwirtschaft ist eine weite- dienen. Mit diesem Ansatz des chemischen Recyclings re Untersuchung und Erschließung von Pyrolyseverfahren lässt sich der Einsatz fossiler Grundstoffe in den petro- als Verwertungsroute für Kunststoffabfälle notwendig. chemischen Anlagen am Standort reduzieren. Anders als Konkreter Bedarf besteht speziell für eine präzisierende beim mechanischen Recycling ist das Produkt am Ende Machbarkeitsstudie zum chemischen Recycling, basie- qualitativ nicht von konventionell hergestellten Kunststof- rend auf der Pyrolyse von gemischten Kunststoffabfällen. fen zu unterscheiden. Übergeordnetes Ziel soll dabei die Machbarkeit für eine strategische Umsetzung einer Demonstrationsanlage zum thermochemischen Recycling von gemischten Kunststoffabfällen in Nordrhein-Westfalen als Beitrag zum ökologischen Strukturwandel des Landes sein. BP und SABIC planen am Raffinerie standort Gelsenkirchen ein System für zertifizierte zirkuläre Kunststoffe.
Vorreiter beim Carbon Management: Projekte in Nordrhein-Westfalen 11 Zementindustrie UpZement C²inCO2 Mineralische Bauabfälle werden heute nur minderwer- Bei der Betonherstellung entsteht durch den Einsatz von tig wiedergenutzt. Im Vorhaben UpZement wollen die Kalkstein als Rohstoff für die Zementklinker prozess- Projektpartner (Institut für Materialwissenschaft der bedingtes CO 2 . Während der Nutzungs- und Recycling- Universität Duisburg-Essen, Dr. Spoo Umwelt-Consulting, phase von Beton werden bis zu 30 Prozent der prozess- TU Bergakademie Freiberg und SmartCrusher bv) daher bedingten CO 2 -Mengen auf natürliche Weise gebunden, untersuchen, wie eine hochwertigere Wiederverwendung indem diese mit dem gebrannten Kalk wieder zu Kalkstein durch die Trennung und Aufbereitung des hydratisierten reagieren. In dem Projekt wird neben weiteren Projekt- Zementsteins von der Gesteinskörnung zur Herstellung partnern unter Beteiligung der thyssenkrupp Industrial von neuem reaktivem Zement realisiert werden kann. Solutions AG und der RWTH Aachen eine Recycling- Durch den anteiligen oder vollständigen Ersatz des technologie entwickelt, die eine saubere Trennung des Zements durch diesen reaktivierten Zementstein könn- Zementsteins von Sand und Kies ermöglicht, womit ten die CO2 -Emissionen erheblich reduziert werden. Um dieser effizient für eine Karbonatisierung genutzt werden neben den technischen auch die logistischen Hürden zu kann. So lässt sich das verbleibende Potenzial zur CO 2 - adressieren, soll zudem die Entwicklung eines mobilen Einbindung im Zement erschließen. „Beton-Upcycling-Containers“, welcher auf jeder Baustelle eingesetzt werden kann, erfolgen. SaveCO2 In der Stahlproduktion ändert sich durch die Umstellung der kohlebasierten Hochofen-Konverter-Route hin zur kli- mafreundlicheren Direktreduktion die Zusammensetzung der anfallenden Eisenhüttenschlacken. Diese Schlacken werden bisher in der Zement- und Baustoffindustrie eingesetzt und ersetzen hier einen Teil des benötigten Primärmaterials. Das Fraunhofer UMSICHT arbeitet in diesem Projekt mit vier Partnern beider Industrien daran, die neuen Schlacken weiterzuentwickeln, um auch in Zukunft CO2 -Emissionen zu verringern, Ressourcen zu schonen und Synergien zwischen Stahl- und Zement- industrie zu erhalten.
12 Carbon Management Strategie NRW Metallindustrie Inerte Anode Loop Bei der Aluminiumherstellung werden Kohlenstoff-Anoden Für die Produktion von Sekundäraluminium, also eingesetzt, deren Kohlenstoff während der E lektrolyse mit recyceltem Aluminium, wird im Vergleich zur primären dem Rohstoff Aluminiumoxid zu CO2 reagiert. Der Einsatz Herstellung von Aluminium lediglich circa 5 Prozent der von Nicht-Kohlenstoff-Anoden, s ogenannten inerten Energie benötigt. Durch den Einsatz innovativer Sortier-, Anoden, hat das Potenzial, sowohl die prozessbedingten Schmelz- und Gießtechnologie wollen die Projektpartner CO2 - als auch die FKW-Mengen bei der Aluminiumproduk- unter der Konsortialführung von Speira die Kapazität der tion zu vermeiden. Dabei können ca. 1,2 Tonnen CO2 pro Sekundäraluminiumherstellung deutlich erhöhen und so- Tonne Aluminium eingespart werden. TRIMET Aluminium mit die Kreislaufwirtschaft im Rheinischen Revier weiter SE arbeitet im Zuge dieses Projektes daran, die Techno- etablieren. logie vom Labormaßstab bis zur Demonstration in einer Betriebsumgebung weiterzuentwickeln. REDERS Wasserstoff im Hochofen Durch den Einsatz von Recyclingmaterial im Hochofen und Steigerung des Recyclinganteils im Konverterprozess Die Produktion von Stahl beginnt mit der Produktion von lassen sich der Einsatz von Einblaskohle und der Koks- Roheisen. Das wird heutzutage in der Regel in Hochöfen verbrauch und somit die CO 2 -Entstehung reduzieren. unter Einsatz von Koks und Einblaskohle aus Eisenerz Voraussetzung ist, dass das Recyclingmaterial qualitativ hergestellt. Auf Basis dieses Produktionsprozesses ist hochwertig ist. In diesem Projekt von thyssenkrupp Steel, die Stahlindustrie bislang ein bedeutender Emittent von TSR Recycling GmbH & Co. KG, Hüttenwerke Krupp Man- Treibhausgasen. Um eine Senkung der CO2 -Emissionen nesmann und dem VDEh-Betriebsforschungsinstitut soll zu erreichen, muss das Verfahren umgestaltet werden – eine neue Aufbereitungstechnik entwickelt werden, mit- zum Beispiel mithilfe alternativer Reduktionsmittel. So hilfe dieser aus Konsumentenschrotten ein neuartiges, setzt thyssenkrupp Steel auf den Einsatz von Wasserstoff zertifiziertes Produkt hergestellt werden kann. Dieses im Hochofen. Dieser reagiert dann anstelle von Koks und hochwertige schrottbasierte Recyclingmaterial soll im Kohlenstaub mit dem Sauerstoff im Eisenerz – statt CO2 Hochofen eingesetzt werden und mit einem höheren Anteil entsteht dabei Wasserdampf. Eine Senkung der CO2 - als bisher dem Konverterprozess zugeführt werden. Die Emissionen von bis zu 20 Prozent ist so möglich. beiden Prozesse sind dementsprechend anzupassen. Eine Senkung der CO2 -Emissionen von bis zu 1 Tonne im Hochofen beziehungsweise 1,7 Tonne im Konverter pro Tonne Recyclingmaterial ist möglich. TRIMET arbeitet an dem Einsatz einer inerten Anode zur vollständig kohlenstoff- freien Aluminiumherstellung.
Vorreiter beim Carbon Management: Projekte in Nordrhein-Westfalen 13 CO2 -Neutralität erreichen und so regional und internatio- Glasindustrie nal eine Vorreiterrolle einnehmen. Um die CO 2 -Emissio- nen der Flachglasherstellung im Floatprozess zu senken, soll der Prozesswärmebedarf künftig durch Strom und Klimaneutraler Standort Wasserstoff gedeckt werden. Neben Saint-Gobain sind Siemens Energy, die RWTH Aachen, das Gas- und Wär- Herzogenrath me-Institut Essen und weitere Partner an dem Vorhaben beteiligt. Eine smarte Infrastruktur zur Sektorenkopplung soll darüber hinaus eine optimierte Nutzung sämtlicher Konventionell wird Glas hergestellt, indem das Rohstoff- Energie- und Stoffströme ermöglichen. So könnten zu- gemenge (Quarzsand, Kalkstein, Dolomit, Soda, Additive künftig auch die prozessbedingt anfallenden CO2 -Men- und Scherben) in der Regel in erdgasbefeuerten Schmelz- gen aus der Zersetzung der im Gemenge befindlichen wannen bei sehr hohen Temperaturen verarbeitet wird. Karbonate mittels Carbon Capture abgefangen und einer Der Standort Herzogenrath möchte im Jahr 2030 die Nutzung in räumlicher Nähe (CCU) zugeführt werden. Weitere Projekte CO2 -Abscheidung und Protanz.NRW -Aufbereitung für die Neue Technologien und insbesondere die mit neuen Lebensmittelindustrie Technologiepfaden verbundenen Infrastrukturbedarfe bedürfen auch gesellschaftlicher Akzeptanz. Zu den Der Einsatz von CO 2 in der Lebensmittelindustrie er- innovativen industriellen Defossilisierungsstrategien fordert eine hohe Reinheit des Gases und daher, je nach fehlen Erfahrungswerte und treffen divergierende Wahr- CO 2 -Quelle, eine aufwendige Aufbereitung des Gases. nehmungen auf eine hochkomplexe Akteurs- und Diskurs- Air Liquide plant in Oberhausen die CO 2 -Abscheidung, arena. Im Projekt Protanz.NRW, das von den Akteuren im das als Nebenprodukt bei einer partiellen Oxidation (POX) Rahmen des Virtuellen Instituts „Transformation – Ener- anfällt. Das CO2 soll in mehreren Stufen aufbereitet und giewende NRW“ durchgeführt wird, werden vergangene gereinigt werden, um es zertifiziert der Lebensmittel- und potenzielle Protestbewegungen analysiert und für industrie zur Verfügung zu stellen. akzeptanzsteigernde und bürgerbeteiligende Formate nutzbar gemacht, um die Industrietransformation in Nordrhein-Westfalen zu befördern. iNEW 2.0 Im Zentrum des Innovation Space iNEW stehen die Er- IN4climate.RR forschung, Weiterentwicklung und Implementierung von fortgeschrittenen Elektrolyse-Technologien für Power-to- Das Vorhaben IN4climate.NRW im Rheinischen Revier X-Anwendungen (P2X). Auf diese Weise kann nicht nur (IN4climate.RR) bietet in zunächst drei Zukunftslaboren grüner Wasserstoff effizient erzeugt, sondern auch CO 2 zu den Themen Wasserstoff, CCUS und Circular Economy im Kreis geführt werden. Das Rheinische Revier soll somit einen Rahmen zur Erforschung und Umsetzung einer kli- zu einer Innovationsregion mit zukunftsfähigen Arbeits- maneutralen Industrie im Rheinischen Revier, eingebettet plätzen und zur Keimzelle für klimaneutrale industrielle in die Gesamttransformation der Industrie von Nordrhein- Wertschöpfungsketten werden. Das Vorhaben ist Teil des Westfalen. Die Entwicklung der Industrie im Rheinischen übergeordneten Konzepts ANABEL, einem Accelerator Revier (Technologien, Infrastruktur, Systeme) wird zur nachhaltigen Bereitstellung elektrochemisch erzeug- dadurch strategisch flankiert, die einzelnen industrie- ter Kraft- und Wertstoffe, und wird vom Forschungszent- orientierten Projekte vernetzt und begleitet sowie weitere rum Jülich (FZJ) und der RWTH Aachen umgesetzt. Projekte angestoßen und auf die langfristigen Gesamtziele, zum Beispiel des European Green Deal, ausgerichtet.
14 Carbon Management Strategie NRW 6 14–21 c Unser Weg in eine Low Carbon Industry: Der Carbon Management Plan Carbon für Nordrhein-Westfalen Das Ziel haben wir fest vor Augen. Unsere P zentralen Maßnahmen und Forderungen ermöglichen die gemeinschaftliche, plan- volle und stringente Ausgestaltung und Weiterentwicklung unserer klimaneutralen, wettbewerbsfähigen Low Carbon Industry in Nordrhein-Westfalen.
Unser Weg in eine Low Carbon Industry: Der Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen 15 Im Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen Hier sind nicht nur Maßnahmen zur Umsetzung durch sind die aus Sicht des MWIDE zentralen Maßnahmen und das MWIDE und die Landesregierung selbst festgelegt, Forderungen abgebildet, die zur Realisierung der Ziele sondern auch Forderungen formuliert, die an die Bundes- erforderlich sind, nämlich der und die europäische Ebene sowie die hiesige Industrie gerichtet sind. Die Maßnahmen und Forderungen richten J Senkung der CO -Emissionen in 2 sich auf vier zentrale Handlungsfelder. Neben einer gezielten Dekarbonisierung wird es in den kaum oder Nordrhein-Westfalen, nicht dekarbonisierungsfähigen Bereichen darum gehen, die Defossilisierung anzustreben und einen nachhaltigen J langfristigen Sicherstellung einer nach- Umgang mit Kohlenstoff und CO 2 in der Praxis umzu- setzen. Nicht zuletzt ist die gesellschaftliche Einbindung haltigen rohstofflichen Versorgung der ein Schlüsselelement zur ganzheitlichen Transformation nordrhein-westfälischen Industrie und der nordrhein-westfälischen Industrie in eine nachhaltige, kohlenstoffreduzierte, klimaneutrale Zukunft. J Erhaltung und Stärkung des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen. Auf 4 zentrale Handlungsfelder richten sich die Maßnahmen und Forderungen.
16 Carbon Management Strategie NRW Handlungsfeld I: Reduzierung der Kohlenstoffintensität Wir möchten die Verringerung der Kohlenstoffintensität Maßnahme I.2: Beschleunigter in der Industrie ermöglichen und die Umwandlung von einer High Carbon Industry in eine Low Carbon Industry Hochlauf der Wasserstoffwirt- beschleunigen. Der vollständige Verzicht auf Kohlenstoff schaft in Nordrhein-Westfalen ist längerfristig in solchen Bereichen erforderlich, die einer Dekarbonisierung grundsätzlich zugänglich sind. Wasserstoff kann in der Industrie stofflich und energe- Seitens der Landesregierung unterstützte Entwicklungen, tisch genutzt werden und trägt somit in erheblichem wie der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, der Ausbau Maße zur Dekarbonisierung der Industrie bei. Nordrhein- von Wind- und Solarenergie, der Ausbau von Energieinfra- Westfalen hat mit der Wasserstoff-Roadmap NRW 159 strukturen wie Netzen und Speichern sowie die Förderung im November 2020 eine klare Strategie zur Etablierung kohlenstofffreier Prozesse und Technologien, begleiten einer Wasserstoffwirtschaft vorgelegt und die Arbeiten die Dekarbonisierungsanstrengungen der Industrie. an konkreten Handlungsfeldern gestartet, nämlich am Ausbau und der Intensivierung internationaler Partner- schaften, an der Stärkung von Forschung und Innovation Maßnahme I.1: Gezielte Ent- und daran, Potenziale im Maschinen- und Anlagenbau zu heben. Die Landesregierung unterstützt den Aufbau wicklung kohlenstofffreier der Infrastruktur sowie der Erzeugungskapazitäten und Technologien und Prozesse sorgt mit Importstrategien und Technologieoffenheit gegenüber blauem Wasserstoff dafür, den Markthochlauf in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen und den im Zuge der Transformation wachsenden Bedarf der Industrie zu decken. Einige industrielle Prozesse können mithilfe (verfahrens-) technischer Innovationen vollständig dekarbonisiert werden. Diese Prozesse haben das Potenzial, Gamechan- Maßnahme I.3: Ausbau der ger zu sein und die verbleibenden CO2 -Mengen deutlich zu senken. Das MWIDE wird die nordrhein-westfälische Versorgung Nordrhein-Westfa- Industrie durch entsprechende Fördermöglichkeiten lens mit erneuerbaren Energien dabei unterstützen, Fortschritte bei der Entwicklung kohlenstofffreier Prozesse und Technologien zu erzielen. Die Dekarbonisierung der industriellen Stromversorgung Die Chancen der damit verbundenen zukünftigen Wett- und -erzeugung in Nordrhein-Westfalen ist erforderlich, um bewerbsvorteile sind enorm und sollten unbedingt ge- die Klimaschutzziele sowie die langfristige Versorgungs- nutzt werden. Das Wirtschaftsministerium fördert hierzu sicherheit bei zunehmender Knappheit fossiler Ressour- bereits einige Projekte, so beispielsweise eines, das die cen zu gewährleisten und einem drohenden Renewables Entwicklung der weltweit ersten CO2 -freien Aluminium- Pull160 entgegenzuwirken, sodass Nordrhein-Westfalen als herstellung in Nordrhein-Westfalen zum Ziel hat. Industriestandort erhalten bleiben kann. Ausschlaggebend für die Umsetzung ist insbesondere die gesicherte Verfüg- barkeit von erneuerbarem Strom in ausreichender Menge. Um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom- versorgung bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, werden Rahmenbedingungen verbessert, um mehr Photovoltaik- anlagen auf Dächern von Gewerbe- und kommunalen Gebäuden, auf Äckern oder schwimmend auf Gewässern entstehen zu lassen und bestehende Windenergieanlagen durch neue, leistungsfähigere Anlagen zu ersetzen. Die Landesregierung wird zudem den Bau von bereits geplan- ten Stromleitungen aus Küstenregionen vorantreiben, um die nordrhein-westfälische Industrie mit Windstrom zu versorgen.
Unser Weg in eine Low Carbon Industry: Der Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen 17 Handlungsfeld II: Nachhaltige Kohlenstoffnutzung Wir wollen einen nachhaltigen Umgang mit Kohlenstoff in ist jedoch zentral, um die Transformation der nordrhein- Nordrhein-Westfalen etablieren. Dazu zählt der adäquate westfälischen Industrie in eine wettbewerbsfähige und Umgang mit Biomasse ebenso wie der gezielte Ausbau nachhaltige Low Carbon Industry zu bewerkstelligen. Das der sekundären Rohstoffbasis und die (Weiter-)Entwick- MWIDE wird daher in Zusammenarbeit mit dem LANUV lung von Carbon-Capture-and-Usage-Anwendungen. ein kontinuierliches und öffentlich zugängliches Carbon Die Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaften mit Monitoring für Nordrhein-Westfalen aufbauen. Im Kern Kohlenstoff ist eine technologieoffene Abwägung der ver- steht das Monitoring alternativer Kohlenstoffquellen und schiedenen alternativen Wertschöpfungspfade – sowohl industrieller Kohlenstoffsenken. Das Carbon Monitoring im Vergleich zu dem jeweiligen konventionellen Prozess soll dazu beitragen, Vernetzungen, die in der High Carbon als auch untereinander. Ökonomische, regulatorische und Industry über Jahrzehnte historisch gewachsen sind (ins- organisatorische Gegebenheiten, die die nachhaltige Koh- besondere auch, was die branchenfremde Nutzung von lenstoffnutzung derzeit ebenso hemmen wie bilanzielle, Nebenprodukten betrifft), in einer zukünftigen Low Carbon werden wir kurzfristig angehen, um die schnelle Transfor- Industry schneller zu identifizieren und herzustellen, um mation in eine zukunftsfähige, zirkuläre Kohlenstoffwirt- die Wirtschaftlichkeit dieser Ökonomie zu erhöhen. schaft in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Maßnahme II.3: Benchmark Maßnahme II.1: Nachhaltige nachhaltiger Wertschöpfungs- Nutzung biologischer Ressour- pfade mit Fokus Nordrhein- cen in Nordrhein-Westfalen Westfalen Um die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologi- scher Ressourcen, Prozesse und Systeme zur Bereit- Die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Kohlen- stellung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen stoffnutzung ist, dass die CO2 -Bilanz des alternativen im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems Kohlenstoff-Wertschöpfungspfade mindestens so vor- bereitzustellen, sollen 2022 Maßnahmen erarbeitet und teilhaft ist wie die des konventionellen Pfades. Darüber Rahmenbedingungen definiert werden, die es ermögli- hinaus ist aber zusätzlich den Kriterien Energieeffizienz, chen, neue Produkte und Dienstleistungen unter nach- Wasserstoffbedarf, Produktqualität, Produktschädlich- haltiger Nutzung von biologischen Ressourcen zu ent- keit und Marktpotenzial Rechnung zu tragen – insbeson- wickeln. Dies ist insbesondere für Nordrhein-Westfalen dere, wenn es um die Auswahl der Alternative geht. Der als einer der in Europa führenden Chemie-, Pharma- und Vergleich zwischen verschiedenen alternativen Wert- Energiestandorte von Bedeutung. schöpfungspfaden ist überaus komplex und fallspezifisch. Welcher alternative Wertschöpfungspfad für welches Pro- dukt ideal ist, muss somit zunächst ausgelotet werden. Maßnahme II.2: Carbon Moni- Aufgrund der Vielzahl der zu berücksichtigenden Aspek- te, Technologien, Verfahrenswege und Randbedingungen toring in Nordrhein-Westfalen soll daher als Orientierungshilfe ein Benchmark alternati- ver Wertschöpfungspfade in Abhängigkeit des jeweiligen Die Datenlage zum Kohlenstoffinventar Nordrhein-West- (End-)Produktes durchgeführt werden. Besonderheiten falens ist derzeit ebenso unvollständig wie die Datenlage zu der nordrhein-westfälischen Industrie sollen hier berück- industriellen Kohlenstoffsenken. Insbesondere trifft dies sichtigt werden, weshalb diese Untersuchung in enger Zu- auf die alternativen Kohlenstoffquellen Biomasse, Sekun- sammenarbeit mit den ansässigen Unternehmen erfolgen därrohstoffe und CO2 zu. Transparenz über die verfügba- wird. IN4climate.NRW wird die Aktivitäten zur Erstellung ren Mengen an zukunftsfähigen Kohlenstoffen in Nord- des Benchmarks aussteuern. rhein-Westfalen, deren Entwicklung und deren Nutzung
18 Carbon Management Strategie NRW Forderung II.1: Level Playing c) CBAM konsensfähig machen Field und Carbon-Leakage- Grundsätzliche Unsicherheiten und Risiken des CBAM Schutz hinsichtlich Bilanzierung, Greenwashing oder Gegen- schlägen anderer Staaten können auch durch die drin- gend benötigten CCfD nicht geschmälert werden. Diesen a) CCU im EU ETS Risiken muss daher mit einer robusten und konsensfähi- gen Ausgestaltung des CBAM oder anderen geeigneten Im „Fit for 55“-Paket der Europäischen Kommission wur- Instrumenten entgegengewirkt werden. de festgelegt, dass die Nutzung von CO 2 im EU ETS an- rechenbar ist, sofern es im Produkt permanent chemisch gebunden wird. Eine Definition, ab wann beziehungsweise Forderung II.2: Adäquate unter welchen Voraussetzungen das CO 2 als „permanent chemisch gebunden“ gilt, steht noch aus. Hier muss die Förderlandschaft für eine Europäische Kommission zeitnah eindeutige Kriterien Low Carbon Industry beziehungsweise eine Liste anrechenbarer CCU-Pro- dukte vorlegen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, Low-Carbon-Breakthrough-Technologien werden in sollte die Industrie Modellprojekte und Reallabore starten, Deutschland auf absehbare Zeit nicht wettbewerbsfähig um Blaupausen und Randbedingungen für die Definition sein können. Damit die Transformation der Industrie in „permanent chemisch gebundenes CO2“ zu erarbeiten. eine kreislauforientierte Wirtschaftsweise mit reduzierter Kohlenstoffintensität gelingen kann, wird eine adäquate Förderlandschaft benötigt. b) CCfD auf europäischer Ebene Um bis 2030 Emissionseinsparungen von 61 Prozent im a) Anpassung von Vergleich zu 2005 erzielen zu können, ist die Anhebung Bundesförderrichtlinien der jährlichen Kürzung der Emissionen im EU ETS auf 4,2 Prozent vorgesehen. Zudem sollen die bisherigen kosten- Das 2021 vom BMWi aufgelegte, zweiphasige Förderpro- losen Zuteilungen gemäß den Plänen der EU-Kommission gramm „CO 2 -Vermeidung und -Nutzung in Grundstoff- durch das mit Unsicherheiten und methodischen Schwie- industrien“, mit dem zunächst F&E-Projekte im Bereich rigkeiten behaftete System des Carbon Border Adjust- CCU und später große CCU/CCS-Demonstrationsprojek- ment Mechanism (CBAM) ersetzt werden. Durch diese te gefördert werden sollen,161 ist allein nicht ausreichend. Umstellung steigt das Carbon-Leakage-Risiko für Indus- Die Circular Economy ist in vielen Bereichen ein wichtiger trieunternehmen in NRW signifikant. Um die schnellere Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele und muss Reduzierung abzufedern, werden Carbon Contracts for daher in die entsprechenden Strategien und Förderpro- Difference auf europäischer Ebene benötigt. Das MWIDE gramme integriert werden. Daher muss zudem die Richt- wird sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass linie „Dekarbonisierung der Industrie“ des BMU ange- Carbon-Capture-and-Usage-Anwendungen, die nicht in passt werden, da der Anwendungsfokus derzeit noch zu die Kategorie „permanent chemisch gebundenes CO 2“ eng ist und viele Projekte, insbesondere solche, die einen fallen, hier berücksichtigt werden, da eine Abbildung sekundärrohstoffbasierten Ansatz wählen oder auf neue, im EU ETS (zum jetzigen Zeitpunkt) nicht praktikabel klimafreundliche Produkte setzen, nicht förderfähig sind. scheint. Dasselbe gilt für die Technologieentwicklung zur Erzeugung von negativen Emissionen, die kurzfristig nicht im EU ETS berücksichtigt werden sollten, um keine falschen Anreize (Kompensation statt Vermeidung) zu setzen.
Unser Weg in eine Low Carbon Industry: Der Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen 19 b) Aufstockung und Ausweitung des b) Anrechenbarkeit von chemischem CCfD-Pilotprogramms auf Bundesebene Recycling Neben reinen Investitionsförderungen muss das CCfD- Speziell für die Kunststoffindustrie ist es notwendig, die Pilotprogramm zeitnah einsetzen und möglichst aufge- anrechenbaren Recyclingverfahren bei den Recyclingquo- stockt beziehungsweise ausgeweitet werden. Insgesamt ten im Verpackungsgesetz laufend zu hinterfragen und werden auf Bundesebene deutlich mehr Mittel benötigt den aktuellen Erkenntnissen aus Forschung und Entwick- als aktuell in den Fördertöpfen vorhanden sind. lung zum chemischen/rohstofflichen Kunststoffrecycling anzupassen. Chemisches Recycling sollte zukünftig auf Recyclingquoten angerechnet werden können. MWIDE c) Bundesmittel und Kofinanzierung wird der Bundesregierung einen entsprechenden Vor- für ein IPCEI LCI schlag vorlegen. Mittel für das angekündigte IPCEI Low Carbon Emissions Industry (LCI) müssen sowohl auf Bundes- als auch auf c) Optimiertes Management Landesebene in ausreichendem Maße bereitgestellt von Sekundärrohstoffen werden. Zudem wird sich Nordrhein-Westfalen dafür ein- setzen, dass für die Kofinanzierung durch die Länder eine Um die Verfügbarkeit und die Ausnutzung potenzieller Quote festgelegt wird, die insbesondere auch von indus- Sekundärrohstoffe zu erhöhen, werden neben indus trieintensiven Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen triellen Synergien zudem verbesserte Recycling-Modelle bewältigt werden kann. Ähnlich wie beim IPCEI H 2 wird benötigt. Dies schließt Konzepte für effizientes Abfallma- das MWIDE über die Landesinitiative IN4climate.NRW nagement (Exportstopp) und logistische Aspekte (zent- Unternehmen bei der Vernetzung mit Projektkonsortien rale/dezentrale Verwertung) ebenso ein wie Anreizsys- unterstützen. teme und zukunftsfähige Geschäftsmodelle, bei denen die Frage nach dem Eigentum neu gestellt wird. Hier ist die Bundesregierung (zum Beispiel Abwrackprämie bei Forderung II.3: Ausbau der Renovierung, Quoten für Scherben) ebenso gefragt wie die Industrie (Rücknahmesysteme/Vermieten statt Ver- sekundären Rohstoffbasis kaufen) selbst. Sekundäre Rohstoffe müssen zukünftig die neuen, bevorzugt genutzten Rohstoffe der Industrie werden. a) Standards, Grenzwerte und Prüfvorschriften auf europäischer Ebene Um den Einsatz von Sekundärrohstoffen anzureizen, sind anwendungsfallspezifische Prüfvorschriften und grenz- wertbasierte Einstufungskriterien vonnöten, die Akteuren aus der Wirtschaft einen Handlungsrahmen aufzeigen und Leitplanken sowie Zielmarken für die Entwicklung von neuen Produkten auf Basis von sekundären Rohstoffen setzen. MWIDE wird sich dafür einsetzen, dass in der bun- desdeutschen Kreislaufwirtschaft, der Ressourcenpolitik und der Abfallvermeidung ein entsprechender Orientie- rungsrahmen gesetzt wird.
20 Carbon Management Strategie NRW Handlungsfeld III: CO2 -Management und Infrastruktur Wir werden uns dafür einsetzen, dass geeignete Optionen Kraftstoffe, das im Dezember 2021 veröffentlicht wird, zur Abscheidung, zum Transport, zur Nutzung und zur liefert weitere wichtige Erkenntnisse zu möglichen CO2 - Speicherung von Kohlenstoffdioxid nutzbar werden. Diese Senken in Nordrhein-Westfalen. müssen ergebnisoffen und zügig geprüft werden, um deren zeitnahe und langfristige Beiträge zur Emissionsreduktion zu ermöglichen, ohne die unsere Klimaschutzziele nicht zu Maßnahme III.2: Nationale und erreichen sind. Dafür, dass die rechtlichen Rahmenbedin- gungen geschaffen werden, werden wir uns auf Bundes- internationale CCX-Kooperatio- ebene einsetzen. Zeitgleich werden wir die CO2 -Infra- nen mit Nordrhein-Westfalen strukturplanung in Nordrhein-Westfalen vorantreiben. Ein nachhaltiges Carbon Management und eine funktio- nierende Low Carbon Industry können in Nordrhein-West- Maßnahme III.1: CO2 -Trans- falen nur entstehen, wenn Kooperationen hinsichtlich Carbon Capture and Usage / Storage / Transport (CCX) portinfrastruktur für Nord- mit angrenzenden beziehungsweise CCU- und CCS-for- rhein-Westfalen cierenden Bundesländern und Ländern etabliert, aus- gebaut und/oder gefestigt werden. Eine frühzeitige und übergreifende Abstimmung von geplanten/möglichen a) Planung eines CO2 -Transportnetzes Strukturen, Mengen und Preisen kann Fehlinvestitionen reduzieren. Das MWIDE, auch über die Initiative IN4cli- Erste Überlegungen in Bezug auf eine mögliche CO2 -Infra- mate.NRW, nutzt dazu etablierten internationalen Aus- struktur in Nordrhein-Westfalen bestehen bereits. Diese tausch, zum Beispiel im Rahmen der Industry Transition berücksichtigen jedoch weder die Nutzung von abgeschie- Platform, mit anderen Industrieregionen. Insbesondere denem CO2 noch wurde die Möglichkeit einer Umwidmung mit den europäischen CCS-Vorreiterländern wie Norwe- vorhandener Gasleistungen mitbetrachtet. Da eine Trans- gen, Schottland oder den Niederlanden erfolgt bilateraler portinfrastruktur unerlässlich sein wird, um die Klima- Austausch mit Projekten, Unternehmen und staatlichen schutzziele zu erreichen, wird die Landesregierung die kon- Institutionen. Die Carbon Management Strategie wird krete Planung und Vorbereitung einer CO2 -Infrastruktur in als Anlass genommen, den nationalen und internationa- Nordrhein-Westfalen auf Basis von CO2 -Quellen und -Sen- len Austausch weiter zu intensivieren und gemeinsam ken in Nordrhein-Westfalen unterstützen. Dabei soll auch Umsetzungsschritte festzulegen. die Möglichkeit der Umnutzung bestehender und verfüg- barer Leitungssysteme geprüft werden unter Berücksichti- gung der Überlegungen hinsichtlich einer H2 -Infrastruktur Maßnahme III.3: Förderwett und des Anschlusses an benachbarte Regionen (Nieder- lande, Flandern beziehungsweise Norddeutschland). bewerb „CCU-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen“ b) Technische Erprobung des Um den Markthochlauf der CO 2 -Abscheidung und CO2 -Transportes -Nutzung im Vorfeld einer flächendeckenden CO2 -In- frastruktur zu ermöglichen, wird das MWIDE im Rah- MWIDE wird den Aufbau eines Reallabors unterstüt- men eines Wettbewerbs drei bis fünf Modellregionen zen, in dem die relevanten Aspekte beim CO2 -Transport in Nordrhein-Westfalen inklusive der dortigen Akteure demonstriert werden (CO2 -Aufreinigung, Transport unter- identifizieren, in denen die Abscheidung und Nutzung schiedlicher Aggregatzustände des CO2). Industrieunter- von CO2 gefördert werden soll. Ausschlaggebend für die nehmen sollten hierzu möglichst konkrete Analysen und Auswahl wird dabei neben der räumlichen Nähe von CO2 - Prognosen in Bezug auf die Entwicklung der CO2 -Bedarfe Quellen und -Senken das Klimaschutz- und Skalierungs- (Senken) bis 2045 durchführen und darstellen, um bei der potenzial der Konzepte sein. Der Aufruf zum Förderwett- Auslegung und Planung einer Infrastruktur berücksichtigt bewerb wird im ersten Quartal 2022 starten. werden zu können. Das Handlungskonzept Synthetische
Unser Weg in eine Low Carbon Industry: Der Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen 21 Forderung III.1: Ambitionierte- macht, ist jetzt erforderlich, um Bewegung in diesen Be- reich zu bringen. Zudem setzt die Ratifizierung auch eine re Anpassung des rechtlichen Anpassung des innerstaatlichen Rechtsrahmens sowie Rahmens zum CO2 -Handling in bilaterale oder multilaterale Vereinbarungen, in denen die Zuständigkeit der beteiligten Länder für Genehmigungen, Deutschland Monitoring und Umgang mit Leckagen geregelt wird, voraus. In diesem Zusammenhang sollten auch Vorgaben Derzeit bestehen noch rechtliche Hürden, die direkt dem zur CO 2 -Beschaffenheit im jeweiligen Anwendungskon- Transport und der Speicherung und somit indirekt auch text (Abscheidung, Transport, Nutzung, Speicherung) der Nutzung von CO2 entgegenstehen. Dieses Handlungs- gemacht werden. Außerdem sollte eine Aufnahme der feld sollte seitens der Bundesregierung schnellstmög- CO 2 -Transportinfrastruktur im Netzentwicklungsplan lich angegangen werden. Insbesondere die Ratifizierung geprüft werden. Das MWIDE wird sich dafür einsetzen, des Amendments zum Artikel 6 des London-Protokolls dass die Bundesregierung deutlich ambitionierter an der zum Meeresschutz, welches den grenzüberschreitenden Umsetzung dieser Rahmenbedingungen arbeitet und die Transport von CO 2 zum Zweck der unterirdischen CO 2 - damit verbundenen Aktivitäten priorisiert, um die Klima- Speicherung erlaubt und CCS im Ausland erst möglich schutzziele nicht zu gefährden. Handlungsfeld IV: Gesellschaftlicher Diskurs Wir wollen die Einbindung der Gesellschaft in Nordrhein- und Wissen. Das MWIDE wird daher in Zusammenarbeit Westfalen durch frühzeitige Einbindung, transparente In- mit IN4climate.NRW und weiteren Akteuren und Multipli- formationen und nachvollziehbare, einvernehmlich gestalt- katoren in Nordrhein-Westfalen entsprechende Formate bare Prozesse auf eine neue Ebene heben. Die skizzierte zum Wissenstransfer sowie Informations- und Diskus- Transformation der Industrie geht sicherlich mit umfas- sionsangebote schaffen. Um die Reichweite zu erhöhen, senden Veränderungen einher, die auch der Akzeptanz in wird MWIDE auch einen Schwerpunkt auf leicht zugäng- der Gesellschaft bedürfen. Gerade deshalb wollen wir die liche digitale Angebote setzen. Zukunft unseres Bundeslandes mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam und auf Augenhöhe gestalten. Forderung IV.1: Maßnahme IV.1: Carbon Edu- Sustainable Carbon Label cation in Nordrhein-Westfalen Es wird ein bundesweites Label für Produkte, welche aus nachhaltigen Wertschöpfungspfaden entstanden sind, Wie schnell der Übergang in eine Low Carbon Industry benötigt. Dieses darf weder von der Regierung noch von gelingen und wirtschaftlich werden kann, ist insbesondere der Industrie (oder den Verbänden) vergeben werden, auch von der Nachfrage nach nachhaltigen, kohlenstoff- sondern muss von einer unabhängigen Institution ge- armen Produkten abhängig. Die gesamtgesellschaftliche mäß fester und nachvollziehbarer Kriterien ausgehen. Veränderungsbereitschaft ist aufgrund eines stärkeren Nordrhein-Westfalen wird sich dafür einsetzen, dass ein Problembewusstseins in den vergangenen Jahren deutlich solches Label in den bundesländerübergreifenden Dis- gestiegen. Die Voraussetzung für eine erhöhte Zahlungs- kussionsprozess eingebracht und mit der Bundesebene bereitschaft ist insbesondere das Verständnis der grund- diskutiert wird. legenden Zusammenhänge auf Basis von Transparenz Der Carbon Management Plan für Nordrhein-Westfalen (Abbildung 2, Seite 06–07) stellt die Maßnahmen und Forderungen samt ihren Abhängigkeiten im zeitlichen Verlauf dar.
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, igitalisierung und Energie D des Landes Nordrhein-Westfalen Berger Allee 25, 40213 Düsseldorf www.wirtschaft.nrw
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