Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2020/2021 - Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung Verfassungs-, Sozial- und ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
_________________________________________________________________________________ Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2020/2021 _________________________________________ Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Konviktstraße 11, 53113 Bonn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis Prof. Dr. Carsten Burhop 504002361 Hauptseminar: Biographie, Prosopographie und Netzwerke 3 in der Wirtschafts-, Unternehmens- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 504002351 Kolloquium: Aktuelle Fragen der Verfassungs-, Sozial- und 4 Wirtschaftsgeschichte, Blockveranstaltung 504002340 Übung: Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom 5 Kaiserreich bis zur Berliner Republik 504002367 Übung: Vergleichende Geschichtswissenschaft. Methoden 6 und Beispiele Dr. Regine Jägers 504002331 Proseminar im Epochenmodul Neuzeit 7 'Also eine Revolution im guten Sinn ...' - Die Preußischen Reformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts 504002342 Übung im Modul Schlüsselkompetenzen 8 '... und sind die tägliche Speise der Armen [...] statt Brod, gebratene Feldschnecken ...' - Die Hungerjahre 1816/17 im Rheinland anhand amtlicher Berichte Dr. Christian Hillen 504002302 Übung im Modul Projekte der Geschichtswissenschaft I 9 Kredit: Schmiermittel der Wirtschaft - Archivische Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts Dr. Felix Selgert 504002320 Vorlesung im Modul Profile der Geschichtswissenschaft II 10 Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des langen 19. Jahrhunderts 504002330 Proseminar im Epochenmodul Neuzeit: 11 Die Industrielle Revolution 2
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Prof. Dr. Carsten Burhop Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über burhop@uni-bonn.de Seminar 504002361 Biographie, Prospographie und Netzwerke in der Wirtschafts-, Unternehmens- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts Dienstag, 14:15 – 15:45, Raum I, Konviktstraße 11 (bzw. Online) Beginn: 3. November 2020 In diesem Seminar werden Methoden und Ergebnisse der akteurszentrierten Geschichtsschreibung vorgestellt, diskutiert und angewendet. Behandelt werden u.a. Biographien bedeutender Unternehmer und Wirtschaftsführer, Kollektivbiographien von Unternehmern, Unternehmerinnen, Kindern und Jugendlichen sowie die Netzwerke von Personen. Neben einem theoretisch-methodischen Block am Anfang des Semesters und studentischen Referaten im mittleren Abschnitt werden gegen Semesterende Ergebnisse studentischer Projekte präsentiert. Studien- und Prüfungsleistungen Die meisten Sitzungen werden von den Studierenden vorbereitet und von einem oder zwei Studierenden geleitet. Im Literaturteil (17.11. bis 19.01.) wird zunächst der Pflichttext (der jeweils mit einem * gekennzeichnete Text xxx ; diese werden zu Semesterbeginn auf dem E-Campus hinterlegt; insgesamt ca. 230 Seiten) in der Gruppe besprochen. Anschließend halten die Sitzungsleitenden ein Referat im Umfang von ca. 20-30 Minuten. Textgrundlage für das Referat sind die weiteren, in der Termin- und Themenliste genannten Texte. Im Praxisteil (ab 26.01.) stellen Studierende die Ergebnisse ihrer empirischen Forschung vor. Referate sollten medial (z.B. Powerpointpräsentation, Quellen) unterstützt werden. Bei den textbasierten Referaten müssen folgende Fragen behandelt werden: • Welche Verbindungen bestehen zwischen Pflicht- und Vertiefungstext? • Welche These stellt der Autor auf und wie ist diese in die Forschungsliteratur eingebettet. Wird eine Forschungslücke identifiziert? Wird eine Theorie überprüft? • Welche Quellen werden herangezogen und wie werden diese im Text präsentiert. Sind diese Quellen für die Studierenden zugänglich? • Mit welchen qualitativen (z.B. Hermeneutik, Diskursanalyse, Fallstudiendesign) oder quantitativen (deskriptive Statistik, Inferenzstatistik) Methoden werden die Quellen ausgewertet? Sind die Methoden angemessen? • Welche Ergebnisse werden erzielt? Beantworten diese die aufgeworfenen Fragen und tragen Sie zur Schließung einer Forschungslücke bei? • Sind Sie überzeugt? Benennen Sie positive und negative Aspekte. Die Modulprüfung erfolgt je nach Studiengang und Modul. Bitte informieren Sie sich! 3
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Prof. Dr. Carsten Burhop Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über burhop@uni-bonn.de Kolloquium 504002351 Aktuelle Fragen der Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Blockveranstaltung an zwei Tagen im Oktober bzw. Dezember nach gesonderter Ankündigung. Termin- und Ablaufpläne werden jeweils vor den Veranstaltungsterminen auf dem ECampus hinterlegt. Bitte gehen Sie bei Ihren Dispositionen davon aus, dass die Veranstaltungen von 10 bis 18 Uhr stattfinden werden. Im Kolloquium werden laufende Examensarbeiten vorgestellt und diskutiert. Studien- und Prüfungsleistungen Die Studienleistung wird durch aktive Teilnahme und Beteiligung an der Diskussion erbracht. Außerdem müssen Studierende, die derzeit eine Examensarbeit am Lehrstuhl VSWG schreiben bzw. beabsichtigen diese zu schreiben, ein bis zwei Referate halten. Hierbei gelten folgende Regelungen: • Referate, die vor Anmeldung der Arbeit gehalten werden (Themenfindungsreferate) haben eine Dauer von 15 Minuten, gefolgt von einer Diskussion. • Referate, die während der Forschungsarbeit gehalten werden (Arbeitsberichte) haben eine Dauer von 30 Minuten, gefolgt von einer Diskussion. • Referate, die kurz vor oder kurz nach Fertigstellung der Arbeit gehalten werden (Ergebnisberichte) haben eine Dauer von 30 Minuten, gefolgt von einer Diskussion. Bitte beachten Sie das entsprechende Merkblatt auf der Homepage des Lehrstuhls (https://www.igw.uni-bonn.de/de/abteilungsseiten/vswg/copy2_of_lehre/masterarbeiten). Die Prüfungsleistungen werden je nach Studiengang und Modul festgelegt. 4
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Prof. Dr. Carsten Burhop Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über burhop@uni-bonn.de Profile der Geschichtswissenschaft I (504002340) Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik Dienstag, 10:15 – 11:45, Raum I, Konviktstraße 11 (bzw. Online) Beginn: 3. November 2020 Wesentliche Bestandteile der Wirtschaftsordnung wurden und werden vom Staat festgelegt. Dazu gehören u.a. die Eigentumsordnung und die Vertragsfreiheit. In der Bundesrepublik Deutschland befinden sich die Produktionsmittel beispielsweise weitestgehend in Privatbesitz und die Preise für Güter und Dienstleistungen ergeben sich aus Verträgen, die Käufer und Verkäufer miteinander schließen. Demgegenüber befanden sich in der Deutschen Demokratischen Republik die Produktionsmittel weitestgehend in Staats- bzw. Volkseigentum und die Preise wurden vom Staat fixiert. Im Rahmen dieser Übung werden die Studierenden durch die Lektüre wissenschaftlicher Texte und die Interpretation von Quellen verschiedene Aspekte der deutschen Wirtschaftsordnung vom Kaiserreich bis zur Gegenwart kennenlernen. Studien- und Prüfungsleistungen Nach zwei einführenden Sitzungen werden die Veranstaltungen ab dem 17.11. von den Studierenden geleitet. Zunächst wird der Pflichttext (der jeweils mit einem * gekennzeichnete Text; diese werden zu Semesterbeginn auf dem Ecampus hinterlegt; insgesamt ca. 340 Seiten zur Lektüre) in der Gruppe besprochen. Anschließend halten die Sitzungsleitenden ein Referat im Umfang von ca. 20-30 Minuten. Textgrundlage für das Referat sind die weiteren, in der Termin- und Themenliste genannten Texte. Das Referat sollte medial (z.B. Powerpointpräsentation) unterstützt werden. Folgende Fragen sollten behandelt werden: • Welche Verbindungen bestehen zwischen Pflicht- und Vertiefungstext? • Welche These stellt der Autor auf und wie ist diese in die Forschungsliteratur eingebettet. Wird eine Forschungslücke identifiziert? Wird eine Theorie überprüft? • Welche Quellen werden herangezogen und wie werden diese im Text präsentiert. Sind diese Quellen für die Studierenden zugänglich? • Mit welchen qualitativen (z.B. Hermeneutik, Diskursanalyse, Fallstudiendesign) oder quantitativen (deskriptive Statistik, Tabellen, Diagrammen) Methoden werden die Quellen ausgewertet? Sind die Methoden angemessen? • Welche Ergebnisse werden erzielt? Beantworten diese die aufgeworfenen Fragen und tragen Sie zur Schließung einer Forschungslücke bei? • Sind Sie überzeugt? Benennen Sie positive und negative Aspekte. Die Modulprüfung erfolgt je nach Studiengang und Modul. Bitte informieren Sie sich! Unverbindliche Hinweise auf Prüfungsleistungen: Studierende mit Kernfach Geschichte müssen im Regelfall eine Hausarbeit im Umfang von 12-15 Seiten verfassen. Studierende im 2-Fach-Bachelor bzw. Lehramts-Bachelor müssen im Regelfall eine 8-10 Seiten umfassende Ausarbeitung ihres Referats erstellen. Bitte beachten Sie, dass neben der Anmeldung zur Veranstaltung eine gesonderte Anmeldung zur Prüfung erfolgen muss. 5
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Prof. Dr. Carsten Burhop Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über burhop@uni-bonn.de Übung 504002367 Vergleichende Geschichtswissenschaft. Methoden und Beispiele Dienstag, 16:15 – 17:45, Raum I (Großer Übungsraum), Konviktstraße 11 (bzw. Online) Beginn: 3. November 2020 Historiker vergleichen, um Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zu entdecken, zu dokumentieren und zu verstehen. In dieser Übung erlernen die Studierenden sowohl diejenigen Methoden des Vergleichs, die seit den 1970er Jahren in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft entwickelt und angewendet worden sind als auch Vergleichsverfahren, die in Sozialwissenschaften (insbesondere Politikwissenschaft und Soziologie) verwendet worden sind. Des Weiteren wird die Anwendung des Vergleichs in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte anhand von Texten illustriert. Schließlich müssen die Veranstaltungsteilnehmer einen Vergleich durchführen und die Ergebnisse zur Diskussion stellen. Studien- und Prüfungsleistungen Die Studienleistung wird durch vorbereitende Lektüre der Texte, aktive Teilnahme an der Seminardiskussion, eine Projektarbeit und ein Impulsreferat erbracht. Weitere Details können Sie dem Themen- und Terminplan entnehmen, der rechtzeitig vor Semesterbeginn auf dem ECampus hinterlegt wird. Die Texte werden in einem Referat vorgestellt und anschließend diskutiert. Das Referat sollte durch eine Powerpointpräsentation und / oder Handreichungen unterstützt werden. Die Modulprüfung erfolgt je nach Studiengang und Modul, i.d.R.: • Studierende im Master of Education halten ein Referat und fertigen dazu eine schriftliche Ausarbeitung (ca. 12-15 Seiten) an. • Studierende im Master of Arts nach alter Prüfungsordnung (2012) verfassen in den Vertiefungsmodulen I bis III ein Protokoll (6-8 Seiten). • Studierende im Master of Arts nach neuer Prüfungsordnung (2018) schreiben in den Vertiefungsmodulen I bis III eine Klausur. • Studierende im Master of Arts im Vertiefungsmodul IV (nach alter und neuer PO) legen eine halbstündige mündliche Prüfung über zwei Themen ab. 6
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Dr. Regine Jägers Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über: rjaegers@uni-bonn.de Proseminar im Epochenmodul Neuzeit (Teil 1) 504002331 „Also eine Revolution im guten Sinn …“ ‒ Die Preußischen Reformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts Gruppe A: Mittwochs, 14:15–15:45 Uhr, Raum 116 (bzw. online!) Beginn: 4. November 2020 Gruppe B: Donnerstags, 8:30–10:00 Uhr, Raum 116 (bzw. online!) Beginn: 5. November 2020 1806, nach der Niederlage Preußens gegen die Franzosen, setzte sich bei den politisch Verantwortlichen die Erkenntnis durch, dass man das preußische Staatswesen grundlegend erneuern musste, wollte man dem übermächtigen Feind zukünftig wirksam begegnen. Quasi durch eine „Revolution von oben“ wurden daher ab 1807 fast sämtliche Bereiche des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens reformiert und modernisiert, von der Verfassung und Verwaltung auf staatlicher wie kommunaler Ebene über das Bildungs- und Militärwesen bis hin zum verkrusteten ständischen Gesellschaftssystem. Primäre Aufgabe des Proseminars ist es, Ihnen am Beispiel dieses preußischen Reformwerks wichtige Hilfsmittel für das Studium der neueren Geschichte (z. B. Handbücher, Nachschlagewerke, Bibliographien, Zeitschriften) vorzustellen und Sie in handwerklich-methodische Fragen (z. B. Quellenkunde und Quellenkritik, Erstellung von Referaten und Hausarbeiten) einzuführen. Zur Einübung des Gelernten schreiben Sie am Ende des Semesters eine (Probe)Hausarbeit. Das angebotene Proseminar ist der erste Teil des zweisemestrigen Epochenmoduls „Also eine Revolution im guten Sinn …“. Nachdem im Proseminar die Arbeitsweisen des Geschichtsstudiums vorgestellt wurden, werden in der darauf aufbauenden Übung im Sommersemester (Teil 2 des Epochenmoduls, konzipiert als dreitägiges Blockseminar, 23.‒25.4.2021) die gelernten Methoden praktisch angewandt und das Thema vertieft. Die im Proseminar verfasste und von den Studierenden im Sommersemester zu überarbeitende Hausarbeit ist Grundlage der Modulprüfung. Studienleistungen Die Studienleistung wird durch Hausaufgaben, Referat, mündliche Beteiligung und eine abschließende Klausur erbracht. Literaturempfehlungen Propädeutik: • Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren (UTB basics). Konstanz 2006. • Opgenoorth, Ernst/Schulz, Günther: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte. 7. Aufl., Paderborn u. a. 2010. Zum Thema: • Hubatsch, Walther: Die Stein-Hardenbergschen Reformen (Erträge der Forschung 65). 2. Aufl., Darmstadt 1989. • Huber, Ernst Rudolf: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Band 1: Reform und Restauration 1789‒1830, bes. Kap. III. Stuttgart 1967. • Nolte, Paul: Preußen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Vergleich, in: Archiv für Kulturgeschichte 70 (1988), S. 33‒100. • Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 1: Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700‒1815, München 1987, S. 397‒ 485. 7
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Dr. Regine Jägers Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über: rjaegers@uni-bonn.de Übung im Modul Schlüsselkompetenzen 504002342 „… und sind die tägliche Speise der Armen […] statt Brod, gebratene Feldschnecken…“ ‒ Die Hungerjahre 1816/17 im Rheinland im Spiegel amtlicher Berichte Donnerstags, 12:15–13:45, Raum 116 (bzw. online!) Beginn: 29. Oktober 2020 Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahre 1815 löste eine weltweite Klimakatastrophe aus. Die Witterung in den Jahren 1816/17 führte zu geringen Ernteerträgen, Preisanstiegen und in zahlreichen Regionen zu Hungersnöten und sozialen Verwerfungen. Diese Übung möchte anhand amtlicher monatlicher Berichte aus den Jahren 1816 und 1817 die Auswirkungen des Tamboraausbruchs auf die Rheinlande in den Blick nehmen. Dabei werden nicht nur Wetterdaten ausgewertet, sondern es wird auch danach gefragt, welche Folgen diese klimatische Katastrophe für Wirtschaft und Gesellschaft hatte. Studien- und Prüfungsleistungen Die Studienleistungen umfassen die aktive Beteiligung, die vor- und nachbereitende Lektüre sowie – in Kleingruppen – die Auswertung der Quellen und die Präsentation der Ergebnisse. Die Modulprüfung erfolgt je nach Studiengang und Modul. Literaturempfehlungen • Behringer, Wolfgang: Tambora und das Jahr ohne Sommer. Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte. Berlin 2015. • Brönnimann, Stefan/Krämer, Daniel: Tambora und das „Jahr ohne Sommer“ 1816. Klima, Mensch und Gesellschaft (Geographica Bernensia. Reihe G: Grundlagenforschung 90). Bern 2016. • Herkle, Senta/Holtz, Sabine/Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert (Hrsg.): 1816 ‒ Das Jahr ohne Sommer. Krisenwahrnehmung und Krisenbewältigung im deutschen Südwesten (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B: Forschungen 223). Stuttgart 2019. 8
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät Dr. Christian Hillen Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über: vswg-office@uni-bonn.de Übung 504002302 Kredit: Schmiermittel der Wirtschaft - Archivische Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts Mittwoch, 14:00 – 17:00 Uhr, 14tägig, 28. Oktober 2020 Die Veranstaltung findet im Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv (RWWA), Gereon Straße 5-11, 50670 Köln statt. Corona bringt es an den Tag: Ohne neue Schulden kommt die deutsche Volkswirtschaft nicht aus. Wo früher der Cent zwei oder dreimal umgedreht wurde, wird heute mit der Bazooka geschossen: Wumms! Schuldenbremse Adé. Und in der Tat sind Kredite ein wichtiges Mittel um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Auch Unternehmen sind auf Kredite angewiesen, um schlechte Zeiten zu überbrücken, um Expansion zu finanzieren oder um Innovationen zu entwickeln und am Markt zu etablieren. Doch wo findet man Kredite in historischen Quellen? Welche Spuren hinterlassen sie in Unternehmen? Diesen Fragen geht die Übung anhand von vielfältigen Quellen aus Unternehmensarchiven und Unternehmernachlässen nach. Im Vordergrund steht dabei die Arbeit und der Umgang mit Archivquellen des RWWA. 9
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät PD Dr. Felix Selgert Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über: fselgert@uni-bonn.de Vorlesung 504002320 Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des langen 19. Jahrhunderts Mittwoch: 10:00-12:00 Uhr (c.t.), Hörsaal VIII Beginn: 04.11.2020 Im 19. Jahrhundert durchlebten die Gesellschaften Westeuropas einen deutlichen und nachhaltigen Umbruch, den man gemeinhin als Modernisierung bezeichnet. So entstanden im 19. Jahrhundert die Grundstrukturen des modernen demokratischen Rechtstaates, wie wir ihn heute kennen. Gleichzeitig setzte mit der industriellen Revolution ein langfristiges und stetiges Wirtschaftswachstum ein, das den Lebensstandard der Menschen erhöhte, die sektorale Struktur der Volkswirtschaft verwandelte und Arbeitsbeziehungen massiv veränderte. Begleitet wurde dieser Prozess von deutlichen gesellschaftlichen Umbrüchen wie der Urbanisierung und dem Wandel des demographischen Verhaltens der Bevölkerung. Darüber hinaus erlebte das 19. Jahrhundert eine erste Globalisierung, die durch große Kapital-, Migrations- und Warenströme gekennzeichnet war. Mit Industrialisierung und Bevölkerungswachstum entstanden aber auch erste Umweltprobleme. So hat sich unser Klima seit Mitte des 19. Jahrhunderts um ca. 2° C erwärmt. Auch wuchsen die Einkommen nicht für alle Gruppen gleich stark und es entstand eine neue Ungleichheit und Armut. Ähnliches gilt für den internationalen Vergleich. Während in Großbritannien, Deutschland und anderen Staaten Mitteleuropas der Modernisierungsprozess rasch voranschritt, verlief die Entwicklung in anderen Teilen Europas langsamer. Die Vorlesung beschreibt und diskutiert die skizzierten Prozesse, Strukturen und Brüche in Hinblick auf die Deutschen Staaten und Europa. Gleichzeitig werden dabei auch die Quellen und Methoden der VSWG vorgestellt. Die Vorlesung kann begleitend zu den Proseminaren „Die Industrielle Revolution“ und „Also eine Revolution im guten Sinn …“ – Die Preußischen Reformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts belegt werden. Studien- und Prüfungsleistungen Studien- und Prüfungsleistungen erbringen Sie je nach Studiengang und Modul. 10
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn WS 2020/21 ________________________________________________________________________________________________ Philosophische Fakultät PD Dr. Felix Selgert Institut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Sprechstunde nach Vereinbarung über: fselgert@uni-bonn.de Proseminar im Epochenmodul Neuzeit 504002330 Die Industrielle Revolution Mittwoch, 14:00 – 16:00, Raum I, Konviktstr. 11 (bzw. online!) Beginn: 04. November 2020 Das Proseminar ist der erste Teil des zweisemestrigen Epochenmoduls Neuzeit mit einem thematischen Schwerpunkt zur Industriellen Revolution. Das Proseminar vermittelt in erster Linie wichtige propädeutische Grundkenntnisse des Studiums der neuzeitlichen Geschichte. Im Verlauf des Seminars erlernen Sie den Umgang mit historischen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Daneben führt das Seminar in die Entwicklung des Fachs und die historischen Hilfswissenschaften ein. Nicht zuletzt lernen Sie, sich einen Überblick über ein wissenschaftliches Thema zu verschaffen und Forschungsfragen an ein Thema zu formulieren. In diesem Semester wollen wir uns mit den wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen der Industriellen Revolution im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts befassen. Mit dem Proseminar ist der Besuch der gleichnamigen Übung (Teil 2 des zweisemestrigen Epochenmoduls) im kommenden Sommersemester verknüpft. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Proseminars und der Ausarbeitung einer Fragestellung erlernen Sie in der Übung Schritt für Schritt das Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit. Außerdem findet dieses Semester die Vorlesung Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des langen 19. Jahrhunderts statt. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die verfassungs-, sozial- und wirtschaftshistorischen Strukturen und Brüche des langen 19. Jahrhunderts und kann begleitend zum Proseminar besucht werden. Studienleistungen Die Studienleistung wird durch die Vorbereitung und Abgabe kleinerer Hausaufgaben, die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion und einem kurzen Referat erbracht. Die Modulprüfung erfolgt je nach Studiengang und Modul. Pflichtlektüre • Ziegler, Dieter, Die Industrielle Revolution. Darmstadt 2009 (2. Auflage). • Neumann, Frederike, Schreiben im Geschichtsstudium. Opladen 2018. • Opgenoorth, Ernst/Schulz, Günther: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte. Paderborn 2010 (7. Auflage). Weiterführende Literatur • Beck, Friedrich; Henning, Eckhart, Die archivalischen Quellen: Mit einer Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. Köln 2012 (5. Auflage) • Jordan, Stefan, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Paderborn 2016. • Schulze, Winfried: Einführung in die Neuere Geschichte. Stuttgart 2010 (5. Auflage). 11
Sie können auch lesen