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Konzept für die Durchführung einer Seminar-Lehrveranstaltung im Rahmen des Qualifizierungsmoduls INTER-ACT / Studium Generale, Schwerpunktthema China, am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften (ZAK) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Sommersemester 2019 Inhalt 1. Ziele ..................................................................................................................................................... 1 2. Sachfachliche Analyse ......................................................................................................................... 1 3. Methodisch-didaktische Analyse......................................................................................................... 2 4. Lehrinhalte – Einzelmodule als Grundlage der Wissensvermittlung und Erarbeitung von Leistungspunkten (LPs)............................................................................................................................ 4 5. Leistungspunkte .................................................................................................................................. 5 6. Zeitliche Aufteilung der Lehrinhalte im Sommersemester 2019 ........................................................ 5 1. Ziele Dieses Seminar vermittelt den Teilnehmern grundlegendes Wissen über aktuelle Herausforderungen der chinesischen Regierung auf ihrem Weg in die industrialisierte Moderne und beleuchtet Chancen und Risiken für die Vertreter der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft von morgen. Neben praktischen (Weiter-) Qualifizierungsmöglichkeiten in Form einer Case-Study zum Thema „Marktbearbeitungsstrategie China“ sollen die Teilnehmer dieses Seminars durch eine kontextuelle und systemische Perspektive zur kritischen, differenzierten und objektiven Meinungsbildung eingeladen werden. 2. Sachfachliche Analyse China steht in Mitten eines gigantischen Transformationsprozesses: Weg von „Masse“ und hin zu „Klasse“. Hohe Folgekosten des alten Wachstumspfades, politische Unsicherheit und Kaufzurückhaltung sowie autoritäre Tendenzen seitens der Regierung bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen bestimmen das aktuelle Bild in China. Gleichzeitig steigen die Ansprüche der immer selbstbewusster werdenden Mittelschicht. Eine auf Wissen basierende Ökonomie der industrialisierten Moderne fordert zudem freien und offenen Informationsaustausch. Dies sind nur einige und sicherlich nicht erschöpfend genannte Merkmale im Spannungsfeld der aktuellen wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in China.1 Chinas Weg hin zu einer starken Wirtschaftsmacht mit klarem Schwerpunkt auf eine innovationsgesteuerte, effiziente Ökonomie ohne Abhängigkeit von ausländischen Technologie-Importen ist in der Entwicklungsvision „Made in China 2025“ formuliert. 1 Freimuth J (2017) Chinas Innovationsstrategie in der globalen Wissensökonomie. Unternehmen, Hochschulen und Regionen im Spannungsfeld von Politik und Autonomie, Springer Gabler, Wiesbaden, S 3-44 1
Leitthema dieses industriepolitischen Programms ist das Industrie 4.0 Paradigma, d.h. eine völlig neue Dimension der Vernetzung und Integration von industriellen Fertigungsprozessen und komplexen Wertschöpfungsketten mit dem Ziel der Produktivitätssteigerung. 2 Neben dem dazu notwendigen Aufbau eines effizienten, staatlichen Innovationssystems mit neuen Innovationszentren und Kooperationsformen spielen im Rahmen dieses „technologischen- catching up“ 3 chinesische Auslandsinvestitionen - insbesondere Übernahmen westlicher Industrieunternehmen in ausgewählten Sektoren - eine immer wichtiger werdende Rolle. 4 Deutschland mit seinem leistungsfähigen Innovationssystem und seinen innovativen Unternehmen steht dabei im Fokus industriepolitischer Kooperationsüberlegungen Chinas. Die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) kann hierbei als hoch innovativer und leistungsfähiger Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im Südwesten Deutschlands einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Förderung deutsch-chinesischer Unternehmens- und Wissenschaftskooperationen leisten. 3. Methodisch-didaktische Analyse Die Komplexität der Zusammenhänge macht eine Reduzierung des Stoffes und eine Konzentration auf das Wesentliche notwendig. Um für alle Seminarteilnehmer die gleichen Ausgangsbedingungen zu schaffen, wird in der ersten Phase einer jeden Seminarsitzung eine thematische Einführung durch den Seminarleiter basierend auf den Literaturempfehlungen für das jeweilige Thema (Modul) gegeben (→Wissensvermittlung). Im Anschluss daran referieren die Seminarteilnehmer in Kurzreferaten zu ihren jeweiligen Themen coram publico. Der Versuch einer inhaltlichen Konkretisierung wird in der ersten Erarbeitungsphase anhand einer offenen Diskussion zum vorgetragenen Stoff durch die Seminarteilnehmer vorgenommen. In der zweiten Erarbeitungsphase arbeiten die Seminarteilnehmer unter anderem arbeitsteilig in Partnerarbeit beziehungsweise kleinen Gruppen, um möglichst viele Blickwinkel auf die eingangs gestellte Problemfrage zu ermöglichen. Hierbei wird darauf geachtet, dass interdisziplinäre Teams gebildet werden. Die Zuteilung erfolgt durch den Seminarleiter anhand der vorliegenden Seminaranmeldungen. In der abschließenden Phase reflektieren bzw. präsentieren die Seminarteilnehmer ihre 2 Wübbeke J, Conrad B (2015) Industrie 4.0: Deutsche Technologie für Chinas industrielle Aufholjagd? In: Mercator Institute for China Studies. China Monitor Nummer 23. https://www.merics.org/sites/default/files/2017-09/China_Monitor_23_Industrie40_DE.pdf. Zugegriffen 21. September 2018 3 Schüller M, Schüler-Zhou Y (2015) China: Die neue Innovationssupermacht?, GIGA Focus Asien (2015) Nummer 1, https://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_asien_1501.pdf. Zugegriffen 21. September 2018 4 Hanemann T, Huotari M (2017) Record Flows and Growing Imbalances. Chinese Investment in Europe. In: Mercator Institute for China Studies. Merics Paper on China Update. https://www.merics.org/sites/default/files/2018-07/MPOC_3_COFDI_2017_web_0.pdf. Zugegriffen 21. September 2018 2
Ergebnisse, indem sie mittels Powerpoint oder Metaplan-Technik ihre Ergebnisse präsentieren und zu ihren Positionen begründet Stellung nehmen (→Wissensanwendung). In der letzten Phase des Seminars fasst der Seminarleiter die Ergebnisse des Seminars zusammen und beendet das Seminar mit kleinen, spielerischen Wissensquiz (→Wissenskontrolle). Exemplarische Darstellung Ablauf einer Seminarsitzung Zeit Unterrichtsphase Inhalt Medien / Methode Begrüßung 5min Einstieg Beginn zum Beispiel mit Zitat aus Powerpoint Tageszeitung, Vorspielen Video-Clip Video YouTube oder Vortragen von Vorurteilen und Radiobeitrag Klischees. Anschließend Zielführende Bilder Problematisierung Fragestellungen zum Mitbringsel / Tagesprogramm / Problemfragen. Anschauungsobjekt Überleitung Erläuterung des Vorgehens 10min Sicherung der Inhaltliche Zusammenfassung Powerpoint Kenntnisstand wesentlicher Inhalte der Tagesthema empfohlenen Tagesliteratur Überleitung Versuch der Konkretisierung auf Inhalte der Referatsthemen des Tages 15min Referat (e) Präsentation durch Powerpoint, Seminarteilnehmer Metaplan 15min Erarbeitung I Diskussion 5min Sicherung I Sammeln der Ergebnisse Powerpoint / Zoomit MS Windows Überleitung Einteilung in Gruppen / Zuteilung der jeweiligen Arbeitsthemen 30min Erarbeitung II Gruppenarbeit / Rollenspiele Powerpoint / Zoomit MS Windows / Metaplan 10min Fazit und Präsentation und begründete Kahoot App Schlussdiskussion Stellungnahme und Reflektion der Inhalte im Hinblick auf die Themenstellung / Problemfrage. Hausaufgabe / „Schreiben Sie ein Fazit auf Case-Study Vorbereitung Grundlage der Ergebnisse, der Querschnittthema heutigen Stunde und machen Sie es für die Case-Study (siehe unten Modul 7) operationabel.“ 0–X (Puffer) Transfer Chinesisches Zeichen des Tages min 90min 3
4. Lehrinhalte – Einzelmodule als Grundlage der Wissensvermittlung und Erarbeitung von Leistungspunkten (LPs) Modul 1 - Einführung: Wirtschaftliche Verflechtung Deutschland und China (Handel, Direktinvestitionen) und Akteure der deutsch-chinesischen Außenwirtschaftsförderung (→ Interdisziplinäre und überfachliche Qualifikation / Vorstellung Handlungsrahmen des Seminars) Modul 2 - China: Landeskunde/Politisches System, Wirtschaftsentwicklung seit 1949/“Made in China 2025“ (→ überfachliche Qualifizierung China: Referat/Hausarbeit und Gruppenarbeit/Metaplan). Modul 3 - Internationales Marketing: Theorien der Internationalisierung mit Schwerpunk Kontingenzansatz (→ überfachliche Qualifizierung Marketing: Referat/Hausarbeit und Gruppenarbeit/Metaplan; Optional: → Regionalität: Gastredner „glokales“ Unternehmen aus der TRK mit Chinabezug). Modul 4 - Konsumentenverhalten China: Grundzüge des Konsum- und Kaufverhaltens in China (→ überfachliche Qualifizierung Marketing: Referat/Hausarbeit und Gruppenarbeit/Metaplan). Modul 5 - Konfliktfelder der internationalen Zusammenarbeit: Kulturelle Unterschiede sowie (polit-) kulturelle Prägungen und Handlungsmuster (→ Interdisziplinäre und überfachliche Qualifizierung: Referat/Hausarbeit und Rollenspiel EU-CHINA Investitionsbeziehung: OPTIONAL (TBC): Einladung Vertreter Sino-German Ecopark, Qingdao als Verhandlungsführer „P.R. China“). Modul 6 - Business Knigge China: Geschäftsessen und Small Talk in China (→ Überfachliche Qualifizierung: Referat/Hausarbeit und Rollenspiel B2B-Geschäftsverhandlung. OPTIONAL (TBC): Einladung Vertreter chinesisches Unternehmen als Sparringspartner und Vertreter der chinesischen Seite. Modul 7 - Abschluss bzw. Querschnittthema / Case-Study: Konzeption und Handlungsempfehlung eines (realen oder fiktiven) Projektes „Auftragsfertigung Konsumgüterindustrie - Produktspezifische Marktentwicklung China“ – für einen badischen Konsumgüterhersteller aus der TRK. (→ Enabling Skills: Aufbau eines interdisziplinären Projektentwicklungsteam aus den Seminarteilnehmern heraus für diese Case Study mit semesterbegleitender Vorbereitung basierend auf Referaten/Hausarbeiten zu den Themen aus den oben genannten Lehrmodulen). Zielbranchen: Badische Weinindustrie, deutsch-chinesische Luft- und Raumfahrtindustrie, Industrieparks und Incubatoren in China 4
5. Leistungspunkte • Aktive Teilnahme an Seminarsitzungen (2 LP) • Protokoll zu einem Thema als Ausgleichleistung bei mehr als zwei Fehlterminen (2 LP) • Kurzreferat à 15 Minuten (3 LP) • Kurzreferat mit der dazugehörigen schriftlichen Ausarbeitung von mind. 5 bis höchstens 10 Seiten Umfang (4 LP). • Semesterübergreifende Mitarbeit an Case-Study (5-6 LP) mit schriftlicher Ausarbeitung (mind. 15 bis höchstens 20 Seiten) zu einem Teilbereich (für den Erwerb von 5 LP) oder zwei Teilbereichen (für den Erwerb für 6 LP) und einem Referat auf dem Abschlussworkshop. 6. Zeitliche Aufteilung der Lehrinhalte im Sommersemester 2019 • Sommersemester 2019 Gesamtdauer: 01.04. – 30.09.2019 • Sommersemester 2019 Vorlesungszeit: 23.04. – 26.07.2019 (KW 17 bis KW 30) • 13 Wochen / 13 Seminarsitzungen á 90 Minuten (entspricht 19,5 Zeitstunden) • 7 Module, zwei Seminarsitzungen pro Modul (ausgenommen Modul 1, hier nur eine Seminarsitzung). Modul 7 wird idealerweise als Blockseminarsitzung bzw. als Exkursion & Workshop beim Partnerunternehmen der Case-Study abgehalten (180 Minuten). • Je nach Teilnehmerzahl und Ausgestaltung der Nachfrage nach Leistungspunkte kann das erste von zwei Modulen verstärkt als Einführung in eine Thematik, Diskussion und Reflexion und das zweite Modul verstärkt als Anwendungsübung inklusive Gastredner / Praxisvertreter dienen. Gastredner / Praxisvertreter reisen auf eigene Kosten an. 7. Praktikumsmöglichkeit Im Rahmen der Gastbeiträge und / oder Case-Study-Arbeit werden einzelne Praktikumsplätze angeboten bzw. ausgeschrieben. Die Praktikumsplätze werden im Anschluss durch einen firmenspezifisches Auswahlverfahren vergeben. Die Dauer des Praktikums beträgt in der Regel 3 bis 6 Monate. Unterkunft und Verpflegung auf der Arbeitsstelle ist vom Arbeitgeber zu tragen. Kosten für Anreise, Visa und Versicherung sind von den Praktikanten zu tragen. Eine Partnerliste „Praktikum und Case-Study“ wird fortlaufend auf- bzw. ausgebaut. Thomas Heine, Baden-Baden, 22. Okt. 2018 5
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