KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN

 
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KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN
Konzept
Pflegeversorgung
Version1.0
KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN
20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB                                      Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

1.     Einleitung ........................................................................................................ 3
2.     Ziele dieses Konzeptes .................................................................................. 3
3.     Gesetzliche Grundlagen ................................................................................. 4
3.1      Regelungen und Zuständigkeiten ............................................................................ 4
3.2      Rahmenbedingungen für die Pflegeversorgung ....................................................... 4
4.     Versorgungsauftrag der Gemeinde Dürnten ................................................ 5
5.     Informationsstelle für Pflege und Alter ......................................................... 5
6.     Zu Hause Wohnen .......................................................................................... 5
7.     Gesundheitsförderung, Prävention und Freizeitangebote .......................... 6
8.     Beratung und Unterstützung ......................................................................... 6
9.     Freiwilligenarbeit ............................................................................................ 6
10.    Ambulante Dienstleistungen durch den Spitex-Verein Dürnten................. 6
10.1     Pflegerische Standardleistungen ............................................................................. 7
10.2     Akut- und Übergangspflege ..................................................................................... 7
10.3     Nichtpflegerische Leistungen ................................................................................... 7
10.4     Leistungen bei demenziellen Erkrankungen / psychiatrischen Diagnosen ............... 7
10.5     Leistungen bei onkologischen Diagnosen ................................................................ 7
10.6     Leistungen für die palliative Pflegeversorgung ......................................................... 7
10.7     Leistungen im Rahmen der Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrie)......................... 7
10.8     Zeitliche Verfügbarkeit ............................................................................................. 7
10.9     Beizug von Dritten ................................................................................................... 7
11.    Stationäre Dienstleistungen durch das Alters- und Pflegeheim Nauengut
       sowie durch das Wohnheim Sandbüel ......................................................... 8
11.1     Standardangebot an pflegerischen Leistungen, Unterkunft und Verpflegung sowie
         Betreuung ................................................................................................................ 8
11.2     Leistungen der Akut- und Übergangspflege ............................................................. 8
11.3     Nichtpflegerische Leistungen ................................................................................... 9
11.4     Leistungen bei demenziellen Erkrankungen / psychiatrischen Diagnosen ............. 10
11.5     Leistungen bei onkologischen Diagnosen .............................................................. 10
11.6     Leistungen für die palliative Pflegeversorgung ....................................................... 10
12.    Nahtstellen .................................................................................................... 10
13.    Bevölkerungsentwicklung und Angebotsplanung .................................... 11
14.    Qualitätssicherung ....................................................................................... 13
15.    Schlussbestimmungen ................................................................................ 13

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1.    Einleitung                                   Informationsstelle für Pflege und Alter
Basierend auf dem Bundesgesetz über die            (Gemeindeverwaltung, Abteilung Gesell-
Krankenversicherung und dem kantonalen             schaft, Rütistrasse 1, 8635 Dürnten) für
Pflegegesetz beschreibt dieses Konzept,            entsprechende Fragen zur Verfügung.
was die Politische Gemeinde Dürnten zu
gewährleisten hat und wie dies umgesetzt           Dem Prinzip „ambulant vor stationär“
wird. Bei diesem Leitungsauftrag der               folgend, ist es grundsätzlich sinnvoll,
Gemeinde stehen zwei zentrale Aspekte              pflegerische Versorgung von hilfe- und
im Vordergrund:                                    pflegebedürftigen Menschen soweit als
                                                   möglich im bekannten häuslichen Umfeld
• Erhalt, Förderung und Unterstützung              sicherzustellen. Jedoch muss die adä-
  der Eigenverantwortung und                       quate Grundversorgung von allen Betei-
  Selbständigkeit von Pflege- und                  ligten jeweils individuell und situativ
  Betreuungsbedürftigen Personen                   betrachtet werden. Entsprechend wichtig
                                                   ist das Zusammenspiel aller in diesem
• Dem Grundsatz „ambulant vor                      Konzept genannten Leistungserbringer, so
  stationär“ sollen stationäre Aufenthalte         dass pflegedürftige Patienten situations-
  möglichst vermieden oder zeitlich                und altersgerecht auf eine lückenlose
  hinausgezögert sowie Austritte aus               Versorgungskette zurückgreifen können.
  Pflegeheimen nach Hause gefördert
  werden.                                          Dieses Konzept dient sowohl zur gen-
                                                   erellen Information der Dürntner Bevöl-
Das vorliegende Konzept hält sich eng an           kerung wie auch als Arbeitspapier inner-
die gesetzlich geforderten Leistungen.             halb der Gemeindeverwaltung und den
Bestehende und geplante weitergehende              Gemeindebehörden. Es bildet hierbei die
Leistungen, wie zum Beispiel der                   Ausgangslage für die weiter zu leistenden
vielfältige Einsatz von Freiwilligenarbeit,        Massnahmen im Rahmen der Umsetzung
diverse Massnahmen zur Gesundheits-                des Versorgungsauftrages der Gemeinde.
förderung oder die Erhaltung der vorhan-
denen Ressourcen etc., sind darin nicht
enthalten und werden im Rahmen von
Legislaturzielen oder als Massnahmen aus
Leitbildern etabliert.

In regelmässigen Abständen sowie bei
wesentlichen Änderungen der gesetz-
lichen Grundlagen oder der Leistungs-
anbieter wird dieses Konzept überarbeitet.

2.    Ziele dieses Konzeptes
Mit den in diesem Konzept enthaltenen
Informationen zeigt sich die aktuelle
Pflegeversorgung in der Gemeinde
Dürnten.

Somit dient das vorliegende Konzept als
Informationspapier für die Dürntner
Bevölkerung (Zielgruppe). Es gibt Aus-
kunft darüber, wie durch entsprechende
Dienstleistungen und Angebote die
pflegerische Versorgung von vorüber-
gehend oder dauerhaft pflegebedürftigen
Menschen aller Altersstufen sichergestellt
ist. Darüber hinaus steht auch die
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3.    Gesetzliche Grundlagen                       Gemäss Paragraph 5 Abs. 3 des
Die Angebotsgestaltung sowie der Umfang            Pflegegesetzes       kann    die Direktion
des          vorliegenden     Konzeptes            (Gesundheitsdirektion des Kantons) nach
Pflegeversorgung basieren auf folgenden            Anhörung der Gemeinden und der
Grundlagen:                                        Fachverbände der Leistungserbringer
• Bundesgesetz über die                            Vorschriften über das Angebot und die
   Krankenversicherung (KVG) vom                   Qualität der Leistungserbringung erlassen.
   18. März 1994 (SR 832.10)                       Sie kann entsprechende Verbandsricht-
• Verordnung über die                              linien verbindlich erklären.
   Krankenversicherung (KVV) vom
   27. Juni 1995 (SR 832.102)
• Krankenpflege-Leistungsverordnung
   (KLV) vom 29. September 1995 (SR
   832.112.31)
• Patientinnen- und Patientengesetz vom
   5. April 2004 (LS 813.13)
• Gesundheitsgesetz (GesG) vom
   2. April 2007 (LS 810.1)
• Pflegegesetz vom 27. September 2010
   (LS 855.1)
• Verordnung über die Pflegeversorgung
   vom 22. November 2010 (LS 855.11)

3.1  Regelungen und
Zuständigkeiten
Das Bundesgesetz über die Kranken-
versicherung und das kantonale Pflege-
gesetz regelt seit dem 1. Januar 2011 die
Finanzierung der Pflegeleistungen und
Leistungen der Akut- und Übergangs-
pflege durch die spitalexterne Kranken-
pflege und in Pflegeheimen.
Die Zuständigkeit der Gemeinde richtet
sich nach dem zivilrechtlichen Wohnsitz
des Leistungsbezügers. Gemäss Pflege-
gesetz Paragraph 9, Abs. 5 sind die
Gemeindebeiträge für Pflegeleistungen
von Pflegeheimen von der Gemeinde zu
leisten, in der die pflegebedürftige Person
vor dem Eintritt in das Pflegeheim ihren
zivilrechtlichen Wohnsitz hatte. Der
Aufenthalt in einem Pflegeheim begründet
keine neue Zuständigkeit.

3.2    Rahmenbedingungen für die
Pflegeversorgung
Die Paragraphen 5 - 8 des Pflegege-
setzes sowie die Paragraphen 4 - 8 der
Verordnung über die Pflegeversorgung
geben die inhaltlichen Rahmenbeding-
ungen für das Angebot der Pflegever-
sorgung in der Gemeinde Dürnten vor.
Hierbei wird insbesondere dem Grundsatz
„ambulant vor stationär“ Rechnung
getragen.
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4. Versorgungsauftrag der                          Koordinaten:
                                                   Informationsstelle Pflege und Alter der
   Gemeinde Dürnten                                Gemeindeverwaltung Dürnten
Der Versorgungsauftrag umfasst alle
                                                   Abteilung Gesellschaft
Leistungen,     welche     im   Pflegesetz
Paragraph 5, Abs. 2 des Pflegegesetzes
                                                   Rütistrasse 1
sowie in den Paragraphen 4 – 7 der
                                                   8635 Dürnten
Verordnung über die Pflegeversorgung
                                                   Telefon +41 55 251 57 20
beschrieben sind. Bei der Leistungser-
                                                   E-Mail: gesellschaft@duernten.ch
bringung wird wiederum dem Grundsatz
                                                   www.duernten.ch
„ambulant      vor   stationär“    verfolgt.
Entsprechend stehen bei den Leistungs-
erbringungen die Förderung, der Erhalt
und die Unterstützung der Selbständigkeit          6. Zu Hause Wohnen
und Eigenverantwortung von pflegebe-               Personen aller Altersstufen haben mehr-
dürftigen Personen im Vordergrund.                 heitlich das Bedürfnis, so lange als
Die Gemeinde Dürnten erfüllt diesen                möglich selbständig und autonom zu
Versorgungsauftrag in Zusammenarbeit               Hause zu wohnen.
mit der Informationsstelle für Pflege und          Das Wohnen im Alter stellt teilweise ganz
Alter, dem Spitex-Verein Dürnten, dem              individuelle Ansprüche an die Räum-
Alters- und Pflegeheim Nauengut und dem            lichkeiten und die umgebende Infrastruk-
Wohnheim für das Alter und die Pflege              tur, welche in entsprechenden Alters-
Sandbüel.                                          wohnungen soweit als möglich berück-
                                                   sichtigt werden. In der Gemeinde Dürnten
                                                   stehen durch die Genossenschaft Alters-
                                                   siedlung Dürnten sowie durch das Wohn-
5. Informationsstelle für Pflege                   heim Sandbüel entsprechende Alters-
   und Alter                                       wohnungen in verschiedenen Grössen zur
Die Informationsstelle für Pflege und Alter        Verfügung. Bei diesen Alterswohnungen
steht den Einwohnern von Dürnten sowie             können auf Anfrage allfällige hauswirt-
allen involvierten Parteien für Fragen rund        schaftliche Leistungen zusätzlich bezogen
um die Themen Pflege und Alter zur                 werden. Pflegerische Leistungen werden
Verfügung (Pflegegesetz Paragraph 7).              in diesem Rahmen nicht erbracht und
                                                   müssen entsprechend über ambulante An-
Als Gemeinde mit über 7‘000 Einwohnern
                                                   bieter (siehe Kapitel 10 „Ambulante
profitieren wir davon, dass diese Infor-
                                                   Dienstleistungen durch den Spitex-Verein
mationsstelle in der Abteilung Gesell-
                                                   Dürnten“) bezogen werden.
schaft der Gemeindeverwaltung einge-
bettet ist. Damit kann insbesondere die
                                                   Koordinaten:
wichtige     Zusammenarbeit       mit   der
Zweigstelle für AHV und Zusatzleistungen
                                                   Genossenschaft Alterssiedlung
optimal gestaltet werden. Die Förderung
                                                   Dürnten
der Zusammenarbeit alle involvierten
                                                   Sekretariat, Nauenstrasse 24 d
Parteien und Optimierung der Abläufe ist
                                                   8632 Tann
ebenfalls eine wichtige Aufgabe der
                                                   Tel. +41 55 240 85 34
Informationsstelle. Entsprechend kontrol-
                                                   E-Mail: gad24-sekretariat@bluewin.ch
liert die Informationsstelle für Pflege und
Alter periodisch, ob die Standards in den
                                                   Wohnheim Sandbüel
jeweiligen Leistungsvereinbarungen oder
                                                   Kirchenrainstrasse 6
ähnlich definierten Dokumenten einge-
                                                   8632 Tann
halten werden.
                                                   Tel: +41 55 240 22 64
                                                   E-Mail: wohnheim@sandbueel.ch
                                                   www.sandbueel.ch

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7. Gesundheitsförderung,                           Neben den freiwilligen Engagements in
                                                   verschiedensten Vereinen und Gruppen
   Prävention und                                  sowie für kirchliche Anlässe und Aktivi-
   Freizeitangebote                                täten werden der Mahlzeitendienst sowie
Dem Gesundheitsgesetz Paragraph 46,                die Rotkreuzfahrten von Freiwilligen in
Abs. 1 folgend, unterstützt die Gemeinde           Zusammenarbeit mit dem Spitex-Zentrum
Dürnten geeignete Massnahmen zur                   und dem Alters- und Pflegeheim Nauengut
Verbesserung     der    Gesundheit    der          erbracht.
Bevölkerung (Gesundheitsförderung) und
zur Verhütung, Früherkennung und Früh-
erfassung von Krankheiten (Prävention).            10. Ambulante
Sowohl auf der Website der Gemeinde, in                Dienstleistungen durch den
der Rubrik „Lebenslagen“ wie auch bei der              Spitex-Verein Dürnten
im Kapitel 5 genannten Informationsstelle          Das Pflegegesetz Paragraph 5 sowie die
erhalten interessierte Einwohner vielfältige       Paragraphen 4, 7 und 8 der Verordnung
Informationen zu den Themen Jugend,                über die Pflegeversorgung regeln die An-
Familie, Alter, Gesundheit / Medizin und           spruchsgruppen und Pflichtleistungen für
Kirchen.                                           die pflegerischen und nichtpflegerischen
                                                   Leistungen.

8. Beratung und Unterstützung                      Neben verschiedenen Anbietern in diesem
Neben der gezielten Gesundheitsför-                Marktsegment erbringt der Spitex-Verein
derung und Prävention unterstützt die              Dürnten im Auftrag der Gemeinde Hilfe
Gemeinde Dürnten auch die adäquate                 und Pflege zu Hause für alle Einwohner in
Beratung und Begleitung der Einwohner,             Dürnten, Oberdürnten und Tann. Hierbei
um so ihre Selbständigkeit in den                  wird die strategische Ausrichtung in erster
unterschiedlichsten Alltags-Themen (Le-            Linie durch den Vereins-Vorstand wahrge-
bensgestaltung, Recht, Finanzen etc.) zu           nommen. Die Ausführung der operativen
fördern. Die Entlastungsangebote dienen            Tätigkeiten erfolgt durch eine entsprech-
sowohl den Rat- und Hilfesuchenden                 end qualifizierte Betriebsleitung und
direkt wie auch deren Angehörigen.                 Mitarbeitende des Pflegedienstes.

Entsprechende Informationen zu den                 Die ambulanten Dienstleistungen richten
Sozialen Diensten und Einrichtungen                sich an folgende Zielgruppen:
erhalten interessierte Einwohner sowohl
auf der Website der Gemeinde, in der               • Körperlich und/oder psychisch kranke,
Rubrik „Lebenslagen/Sozialdienst“ wie                behinderte, verunfallte,
auch bei der im Kapitel 5 genannten                  rekonvaleszente oder sterbende
Informationsstelle für Pflege und Alter.             Menschen jeden Alters
                                                   • Frauen während der Schwangerschaft
                                                     und nach der Geburt eines Kindes
9. Freiwilligenarbeit                              • Menschen, die in einer
Die Freiwilligenarbeit hat in der Gemeinde           vorübergehenden physischen und/oder
Dürnten einen hohen Stellenwert und wird             psychischen Risikosituation stehen,
entsprechend gefördert. Sie stellt einen             sofern sie hilfs- oder pflegebedürftig
bedeutenden Anteil der allgemeinen Ver-              sind.
sorgung und Betreuung dar, wobei sie               Die Leistungen des Spitex-Vereins sollen
gleichermassen den Hilfesuchenden in               die Selbständigkeit und Eigenverant-
Form von verbesserter Lebensqualität wie           wortung der betroffenen Menschen trotz
auch den Freiwilligen in der Form eines            Pflege- bzw. Betreuungsbedarf gefördert,
sinn- und wertvollen Engagements in der            erhalten   und     unterstützt  werden.
Gemeinde bietet.                                   Stationäre Aufenthalte sollen auf diese
                                                   Weise verkürzt, hinausgezögert oder
                                                   vermieden werden.

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20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB               Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

Die Spitex-Dienstleistungen basieren auf           Spitex-Vereins Dürnten oder eine entspre-
einer Leistungsvereinbarung mit der                chend     qualifizierte dritte  Institution
Gemeinde     und     umfassen folgende             erbracht.
Angebote:
                                                   10.6 Leistungen für die palliative
10.1 Pflegerische                                       Pflegeversorgung
Standardleistungen
                                                   Sofern eine ambulante Behandlung
Diese Dienstleistungen werden direkt               angezeigt ist, werden die entsprechenden
durch die Mitarbeitenden des Spitex-               Leistungen entweder direkt durch die Mit-
Vereins Dürnten erbracht.                          arbeitenden des Spitex-Vereins Dürnten
                                                   oder eine entsprechend qualifizierte dritte
10.2 Akut- und Übergangspflege                     Institution erbracht.
Ambulante Behandlungen im Rahmen der               10.7 Leistungen im Rahmen der
Akut- und Übergangspflege, die nach                     Kinder- und Jugendmedizin
einem Spitalaufenthalt für einen Zeitraum
                                                        (Pädiatrie)
von längstens zwei Kalenderwochen
sichergestellt sein müssen, werden direkt          Ambulante Behandlungen von Kindern
durch die Mitarbeitenden des Spitex-               und Jugendlichen werden entweder direkt
Vereins Dürnten erbracht.                          durch die Mitarbeitenden des Spitex-
                                                   Vereins Dürnten oder eine entsprechend
10.3 Nichtpflegerische Leistungen                  qualifizierte dritte Institution erbracht.
Im ambulanten Bereich werden die
                                                   10.8 Zeitliche Verfügbarkeit
nichtpflegerischen Leistungen direkt durch
die Mitarbeitenden des Spitex-Vereins              Die    Spitex-Dienste werden  täglich
Dürnten erbracht. Hierzu gehören primär            zwischen 7:00 und 22:00 Uhr erbracht.
alle hauswirtschaftlichen Leistungen und           Leistungen im Rahmen von neuen Ein-
Betreuung wie auch Beratungen im                   sätzen werden nach vorheriger Anmel-
Ambulatorium, Mahlzeitendienst, Vermie-            dung innerhalb von 24 Stunden ausge-
tung und Verkauf von Krankenmobilien,              führt.
Rotkreuzfahrten sowie Zusatzleistungen
für die Aktivitäten des täglichen Lebens           Das Spitex-Zentrum Dürnten ist von 8:00
(diese „ATL“ umfassen Arbeiten im und              bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 17:00 Uhr
um das Haus wie Reinigungsarbeiten,                erreichbar. In den übrigen Zeiten ist der
administrative Arbeiten oder Betreuungs-           Anrufbeantworter in Betrieb, welcher
bzw. Begleitungsaufträge).                         regelmässig abgehört wird. Der Rückruf
                                                   erfolgt so rasch wie möglich.
10.4 Leistungen bei demenziellen
     Erkrankungen /                                Im Rahmen der Akut- und Über-
     psychiatrischen Diagnosen                     gangspflege und während des Sterbe-
                                                   prozesses sind bei Bedarf auch punktuelle
Ambulante Behandlungen im Rahmen von               Einsätze während 24 Stunden über den
demenziellen Erkrankungen oder bei                 ganzen Tag bzw. die ganze Nacht
psychiatrischen Diagnosen werden entwe-            möglich.
der direkt durch die Mitarbeitenden des
Spitex-Vereins Dürnten oder eine ent-              10.9 Beizug von Dritten
sprechend qualifizierte dritte Institution
erbracht.                                          Der Spitex-Verein Dürnten kann, sofern
                                                   die Mitarbeitenden des Spitex-Zentrum
10.5 Leistungen bei onkologischen                  selbst nicht in der Lage sind, Aufträge an
     Diagnosen                                     Dritte erteilen, wie z.B. Kinder-Spitex,
                                                   SPaC,      selbständige    Psychiatriefach-
Ambulante Behandlungen bei onko-                   personen, kommerzielle Spitex-Organisa-
logischen Diagnosen werden entweder                tionen.
direkt durch die Mitarbeitenden des

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KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN
20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB                Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

Koordinaten:                                       pflegebedürftige Personen mit Wohnsitz
                                                   ausserhalb von Dürnten aufgenommen.
SPITEX Zentrum
Bubikonerstrasse 15A                               Das Wohnheim Sandbüel der Caritas
8635 Dürnten                                       Stiftung Tann verfügt über insgesamt 48
Telefon: +41 55 240 49 13                          Pflegeplätze (Stand Juni 2016). Es besteht
Fax: +41 55 240 82 90                              eine Leistungsvereinbarung zwischen der
E-Mail: spitex-duernten@bluewin.ch                 Caritas Stiftung Tann als Trägerin des
www.spitex-duernten.ch                             Wohnheims und der Gemeinde Dürnten.
                                                   So ist u.a. vereinbart, dass der Gemeinde
                                                   Dürnten mind. 17 Plätze zur Verfügung
11. Stationäre Dienstleistungen                    stehen, wobei sich die effektive Belegung
                                                   nach dem Bedarf und den gegebenen
    durch das Alters- und                          Räumlichkeiten richtet.
    Pflegeheim Nauengut sowie
    durch das Wohnheim                             Die stationäre Pflege im Spital ist mit dem
                                                   GZO Spital Wetzikon geregelt, da Dürnten
    Sandbüel                                       eine von 12 Aktionärsgemeinden ist, die
Das Pflegegesetz Paragraph 5 sowie die             gemeinsam die Trägerschaft für das GZO
Paragraphen 4, 5 und 6 der Verordnung              Spital Wetzikon bilden.
über die Pflegeversorgung regeln das
Standardangebot für pflegerische Leistun-          11.1 Standardangebot an
gen im stationären Bereich. Darüber                pflegerischen Leistungen,
hinaus sind weitere Richtlinien in der             Unterkunft und Verpflegung sowie
Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV)            Betreuung
enthalten.     Generell    wird    zwischen
„Pflegeleistungen“ bei einem länger-               Diese Dienstleistungen werden sowohl
fristigen Pflegebedarf und der „Akut- und          durch das Alters- und Pflegeheim
Übergangspflege“ bei einem zeitlich                Nauengut wie auch durch das Wohnheim
befristeten Pflegebedarf nach einem                Sandbüel erbracht.
Spitalaufenthalt unterschieden. Die Leis-
tungen sind für alle Stufen der Pflege-            11.2 Leistungen der Akut- und
bedürftigkeit sicherzustellen. Nach einem          Übergangspflege
Spitalaufenthalt werden die Leistungen der
Akut- und Übergangspflege für einen                Für diese Leistungen im Rahmen der
Zeitraum von längstens zwei Kalender-              Nachsorge nach einem Spitalaufenthalt
wochen sichergestellt.                             von längstens 14 Tagen besteht zwischen
In der Gemeinde Dürnten werden diese               der Gemeinde Dürnten und der Stadt
Leistungen      mehrheitlich    durch   das        Wetzikon (Ressort Alter und Spitex) eine
gemeindeeigene Alters- und Pflegeheim              Leistungsvereinbarung. Mit dieser Verein-
Nauengut angeboten. Darüber hinaus ste-            barung ist in der Villa Lärche, Alte
hen den Bewohnern von Dürnten weitere              Notariatsstrasse 7 in Wetzikon, die Akut-
Pflegeplätze im Wohnheim Sandbüel in               und Übergangspflege sowie eine allfällige
Tann zur Verfügung.                                Verlängerung als Kurzaufenthalt bis total
                                                   höchstens 6 Wochen gewährleistet, sofern
Das 1987 eröffnete Alters- und Pflegeheim          es die Auslastung zulässt. Diese Akut- und
Nauengut stellt zum Zeitpunkt dieses               Übergangspflege erfolgt durch ein spezia-
Konzeptes 49 Pflegeplätze (41 Einzelzim-           lisiertes Team des Alterswohnheims Am
mer wovon 6 Zimmer bzw. 12 Betten als              Wildbach und richtet sich an Patienten,
Ehepaareinheiten genutzt werden können             welche nach dem Akutspital-Aufenthalt
und 4 Zweibettzimmer) sowie ein zusätz-            noch Rekonvaleszenzzeit, jedoch keine
liches Ferienzimmer zur Verfügung und              spezialisierte Rehabilitation in einer Klinik
dient in erster Linie den Einwohnern der           benötigen. Die Koordination dieser Leis-
Gemeinde Dürnten.                                  tungen erfolgt üblicherweise über den
                                                   behandelnden Spitalarzt oder den Sozial-
Sofern    es    die   Platzverhältnisse            dienst des Spitals.
ermöglichen, werden auch betagte und
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KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN
20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB                Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

11.3 Nichtpflegerische Leistungen                   Darüber hinaus trifft sich die Heimleitung
                                                    mit den Bewohnerinnen und Bewohnern
Im      gemeindeeigene       Alters-     und        regelmässig zur Bewohnerkonferenz für
Pflegeheim Nauengut ist die Heimküche               einen gegenseitigen Informations- und
für die Zubereitung und den Service der             Gedankenaustausch.
täglichen Mahlzeiten verantwortlich, wobei
die Zubereitung der Mahlzeiten nach                 Im Wohnheim Sandbüel der Caritas
zeitgemässen Erkenntnissen der Ernäh-               Stiftung Tann sorgt das Küchenteam
rung von älteren Menschen erfolgt. Hinzu            täglich für einen abwechslungsreichen
kommen Mahlzeiten, die auf spezielle                Menuplan mit einer ausgewogenen
gesundheitliche Situationen und Krank-              Ernährung. Die Cafeteria, welche täglich
heitsbilder abgestimmt sind. Das Verpfle-           von 14:00 bis 16:30 Uhr geöffnet ist, steht
gungskonzept ermöglicht ausserdem den               öffentlich zur Verfügung. Sie wird von
Betrieb einer öffentlichen Cafeteria, die als       insgesamt 30 freiwilligen Mitarbeiterinnen
Begegnungsort eine wichtige Schnittstel-            geführt und dient als Treffpunkt und
lenfunktion zwischen dem Heimbetrieb                Aufenthalt der Bewohner mit ihren
und der Öffentlichkeit darstellt. Ebenfalls         Angehörigen, Bekannten und Freunden.
wird in Zusammenarbeit mit dem Spitex-              Neben dem Bereich Hauswirtschaft, der
Verein Dürnten ein Mahlzeitendienst und             ebenso für die Raumpflege wie die
Mittagstisch für externe Kunden ange-               Kleiderreinigung verantwortlich ist, besteht
boten. Der Bereich Hauswirtschaft ist für           einmal wöchentlich die Möglichkeit für
das Reinigen und In-Ordnung-Halten des              einen Besuch im hauseigenen Coiffeur
Wohnraumes, das Waschen, Bügeln,                    Salon sowie einmal pro Monat für einen
Pflegen der Kleider und anderer persön-             Termin bei einer ausgebildete Podo-
licher Wäsche, die Pflege der persönlichen          login/Fusspflegerin.
und betriebseigenen Pflanzen sowie die
gesamten Werterhaltungsarbeiten am Ge-              Die Alltagsgestaltung wird durch eine
bäude verantwortlich.                               ausgebildete Betreuungsfachfrau mehr-
                                                    mals monatlich mit folgenden Aktivitäten
Die     bestehenden      Fachkompetenzen            gefördert: Monatstreff, Backen, Gedächt-
innerhalb der Bereiche Pflege und Hotel-            nistraining, Singen, Jassen, Bewegen und
lerie (Verpflegung und Hauswirtschaft)              Spielen. Einmal wöchentlich bietet eine
können im Bedarfsfall gegen Verrech-                ausgebildete Senioren-Turnleiterin eine
nung auch Personen ausserhalb des                   Turnstunde an und jeden Dienstagnach-
Nauenguts zugänglich gemacht werden                 mittag sind alle Interessierten zum Werken
(z.B. Bewohner der Genossenschaft                   eingeladen. Sporadisch liest eine freiwil-
Alterssiedlung Dürnten).                            lige Helferin den Bewohnern Geschichten
                                                    vor.
Im Rahmen der Alltagsgestaltung besteht
ein breites Aktivierungs-Programm, das              Das Wohnheim Sandbüel verfügt über
u.a. Gedächtnistraining, Gymnastik, Fit im          eine hauseigene Kapelle. Dieser „Raum
Rollstuhl, Spielnachmittage, Vorlesen,              der Stille“ steht allen Bewohnern offen.
Kochen, Stricken sowie Bastel- und                  Regelmässig werden Andachten mit Kom-
Handarbeiten umfasst. Einzelne Angebote             munionfeiern und kirchliche Festtage
sind den Jahreszeiten entsprechend ange-            gestaltet. Einmal im Monat findet im Raum
passt. Darüber hinaus gestalten die                 der Stille eine heilige Messe statt. Spora-
Evangelische, Katholische und Methodis-             disch werden evangelische Gottesdienste
tische Kirche wöchentlich im Wech-                  gefeiert. Darüber hinaus haben die Be-
sel einen Gottesdienst.                             wohner die Möglichkeit, den Gottes-
                                                    diensten der Pfarrei Rüti-Tann-Bubikon mit
Neben den regelmässig stattfindenden                Hilfe der Übertragungsanlage beizu-
Aktivitäten werden im Jahresverlauf immer           wohnen.
wieder       spezielle     Veranstaltungen
organisiert, wie z.B. der Heimausflug, das
Sommerfest und Bazar, Musikveranstal-
tungen und einem traditionellen Brunch.

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KONZEPT PFLEGEVERSORGUNG - VERSION1.0 - GEMEINDE DÜRNTEN
20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB                Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

11.4 Leistungen bei demenziellen                    Alterswohnheim Am Wildbach
Erkrankungen / psychiatrischen                      Spitalstrasse 22
Diagnosen                                           8620 Wetzikon
                                                    Tel.: +41 44 933 25 25
Soweit möglich, werden diese Leistungen             E-Mail: info@wildbach.ch
durch das Alters- und Pflegeheim                    www.wetzikon.ch/alterswohnheim-am-
Nauengut wie auch durch das Wohnheim                wildbach
Sandbüel erbracht. Ist dies nicht adäquat
möglich, so besteht mit der Clienia                 Pflegezentrum der Stiftung Drei Tannen
Schlössli AG, Privatklinik für Psychiatrie          Asylstrasse 16
und Psychotherapie, in Oetwil am See                8636 Wald
eine gute Zusammenarbeit.                           Tel.: +41 55 256 11 11
                                                    E-Mail: info@stiftungdreitannen.ch
11.5 Leistungen bei onkologischen                   www.stiftungdreitannen.ch
     Diagnosen
Diese Leistungen werden durch das
Alters- und Pflegeheim Nauengut wie auch
                                                    12. Nahtstellen
                                                    Die in § 3 Abs. 2 der Verordnung über die
durch das Wohnheim Sandbüel erbracht.
                                                    Pflegeverordnung genannten Nahtstellen
11.6 Leistungen für die palliative                  zwischen ambulanter und stationärer
                                                    Pflegeversorgung sowie zwischen Pflege-
     Pflegeversorgung
                                                    und Akutversorgung werden je nach
Diese     Leistungen     gehören    zum             individueller Situation der zu pflegenden
Standardangebot     des    Alters-   und            Person durch die verschiedenen Betei-
Pflegeheims Nauengut wie auch des                   ligten wahrgenommen. Im Einzelfall kann
Wohnheims Sandbüel. Bei Bedarf werden               dies z.B. der Sozialdienst eines Spitals
die Leistungen der stationären Pflege im            sein, der im Auftrag des Spitalarztes für
Rahmen der Palliativmedizin in enger                die Akut- und Übergangspflege mit einem
Zusammenarbeit mit dem GZO Palliativ                entsprechenden Pflegeheim, mit einer
Care Team erbracht.                                 Reha-Klinik (für stationäre Akut- und
                                                    Übergangspflege) oder mit der regionalen
Koordinaten:                                        Spitex Vereinigung (für ambulante Akut-
                                                    und Übergangspflege) sowie dem Haus-
Alters- und Pflegeheim Nauengut                     arzt den Kontakt aufnimmt. In anderen
Knecht-Wethli-Weg 3                                 Situationen wird z.B. die ambulante Pflege
8632 Tann                                           einer Person primär durch den jeweiligen
Tel: +41 55 250 81 11                               Hausarzt mit der regionalen Spitex Verei-
E-Mail: nauengut@duernten.ch                        nigung koordiniert.
www.nauengut.ch
                                                    Entsprechend bilden die folgenden
Wohnheim Sandbüel                                   Schnittstellen eine situative Versor-
Kirchenrainstrasse 6                                gungskette, bei der jeweils der aktuelle
8632 Tann                                           Pflegebedarf des Patienten sowie die
Tel: +41 55 240 22 64                               rasche Koordination mit allen Beteiligten
E-Mail: wohnheim@sandbueel.ch                       und der entsprechenden Ressourcen im
www.sandbueel.ch                                    Fokus stehen:

GZO Spital Wetzikon                                 • Hausärzte
Spitalstrasse 66                                    • Heimärzte (in Pflegeheimen und Reha-
8620 Wetzikon                                         Kliniken)
Tel. +41 44 934 11 11                               • Spitex Vereinigungen
E-Mail: info@gzo.ch                                 • Alters- und Pflegeheime
www.gzo.ch                                          • Spitäler und deren Sozialdienste
                                                    Bei Fragen hierzu steht neben den
                                                    behandelnden Ärzten auch die Informa-
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20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB        Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

tionsstelle für Pflege und Alter         der
Gemeinde Dürnten zur Verfügung.

13. Bevölkerungsentwicklung
    und Angebotsplanung
Grundlage für die Angebotsplanung bilden
die demografische Entwicklung der
Gemeinde Dürnten sowie gesetzliche und
gesellschaftliche Entwicklungen.
Im Rahmen einer "Betriebsanalyse Alters-
und Pflegeheim Nauengut" vom 17. Sep-
tember 2010 wurde u.a. auch eine Pflege-
platz-Bedarfsschätzung sowie entsprech-
ende     Bevölkerungsprognosen    durch-
geführt.
Diese Analyse zeigt u.a. auf, dass im Jahr
2020 in Dürnten voraussichtlich ein Bedarf
an 60 Pflegeplätzen herrschen wird, dem
ein Angebot von 65 Plätzen (48 im Alters-
und Pflegeheim Nauengut und 17 im
Wohnheim Sandbüel) gegenübersteht. Ein
ähnliches Bild zeigt sich auch bei der
Kumulation von Dürnten und den
angrenzenden Nachbargemeinden Hinwil,
Bubikon, Rüti und Wald. Während für das
Jahr 2020 der Bedarf von ca. 420
Pflegeplätzen geschätzt wird, ist mit einem
Angebot von rund 580 Pflegeplätzen zu
rechnen. Eine der Schlussfolgerungen
hieraus ist, dass basierend auf dem
aktuellen Angebot in Dürnten wie auch in
den Nachbargemeinden genügend Pflege-
plätze mit einer Tendenz zum Überan-
gebot vorhanden sind.
Im Frühjahr 2016 hat die Hochschule
Luzern basierend auf der aktuellen
Einwohnerzahl eine kurze Analyse der
Entwicklung der Altersstruktur in der
Gemeinde Dürnten vorgenommen.

Gemäss dem hierbei verwendeten Modell
wird die Anzahl der älteren Personen-
gruppen zunehmen. Die Zahl der 65- bis
79-Jährigen wird bis zum Jahr 2030 um
60% wachsen, die Anzahl der über 80-
Jährigen wird sich annähernd verdoppeln.

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Entwicklung der Anzahl 65-79-Jährigen sowie der über 80-Jährigen in Dürnten:

Abbildung 1 Hochschule Luzern – Wirtschaft: eigene Darstellung
Datenquellen: Gemeinde Dürnten: Einwohnerregister; Kanton Zürich: Sterberaten gemäss Modell ZH BP2015

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der älteren Bevölkerungssegmente in
5-Jahreskategorien basierend auf der für die Gemeinde Dürnten erstellten Modellrechnung:
Entwicklung der Bevölkerungszahl nach Alterskategorien gemäss Modellrechnung:

                                                                                                        Tabelle 1
Hochschule Luzern – Wirtschaft: eigene Berechnungen
Datenquellen: Gemeinde Dürnten: Einwohnerregister; Kanton Zürich: Sterberaten gemäss Modell ZH BP201

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20170710KonzeptPflegeversorgung_2017_V1.0 DB                 Gemeinde Dürnten · Ressort Gesellschaft

Die Zahl der 65- bis 79-Jährigen würde              Angebote der jeweiligen Leistungs-
demnach von knapp 900 Personen im                   erbringer aller Bereiche sowie die
Jahr 2016 auf 1'400 Personen im Jahr                entsprechenden Nahtstellen bei der
2030 zunehmen. Bei den über 80-Jährigen             Pflege      der     Patienten     möglichst
gäbe es die oben erwähnte annähernde                reibungslos ineinander greifen, ist eine
Verdoppelung von knapp 300 Personen                 sogenannte       integrierte    Versorgung
auf fast 600 Personen.                              erforderlich. Hierbei soll grundsätzlich der
                                                    Patient ab der ersten Diagnose und
Ebenfalls im Frühjahr 2016 wurde die                während des gesamten Behandlungs-
Studie „Statistische Grundlagen zur                 prozesses im Fokus stehen. Diese
Pflegeheimplanung 2013-2035 für den                 integrierte Versorgung kann sowohl
Kanton Zürich“ durch das Schweizerische             horizontal (interdisziplinäre fachüber-
Gesundheitsobservatorium (Obsan) im                 greifende        Zusammenarbeit          der
Auftrag der Gesundheitsdirektion des                Leistungserbringer) wie auch vertikal
Kantons Zürich veröffentlicht. Gemäss               (Zusammenarbeit          von     Leistungs-
dieser Studie ergibt sich folgendes Fazit:          erbringern unterschiedlicher Sektoren)
„Die gegenwärtige Situation der Lang-               erfolgen. So bieten z.B. aktuell bereits
zeitpflege im Kanton Zürich unterscheidet           diverse Krankenkassen ein individuelles
sich von derjenigen in der Gesamt-                  Case Management für ihre jeweiligen
schweiz: So ist im Kanton Zürich der Anteil         Versicherten an.
an nicht oder leicht Pflegebedürftigen in           Diese und andere Entwicklungen werden
Alters- und Pflegeheimen deutlich höher             die Pflegeversorgung auch zukünftig
als im Durchschnitt im ganzen Land, das             beeinflussen, so dass das vorliegende
Eintrittsalter und die Aufenthaltsdauer             Konzept in regelmässigen Abständen zu
hingegen unterscheiden sich nicht.                  überprüfen und, bei Bedarf, zu über-
Die Analysen zeigen, dass das heutige               arbeiten ist.
Angebot im Kanton Zürich den künftigen
Bedarf voraussichtlich nicht decken kann.
Mit Ausnahme einzelner Bezirke wird
                                                    14. Qualitätssicherung
                                                    Im Rahmen dieses Konzeptes ist jeder
durch die demografische Entwicklung der
                                                    Leistungserbringer für die Qualitätssich-
Bedarf bis 2035 weiterhin ansteigen.
                                                    erung seiner Dienstleistungen verantwort-
Dabei nimmt die Frage der stationären
Betreuung     von     nicht   und   leicht          lich.
pflegebedürftigen Personen, welche ein              Mit den Institutionen und Pflegeeinrich-
Drittel der heutigen Bewohnerinnen und
                                                    tungen der Gemeinde Dürnten wurden
Bewohner der Alters- und Pflegeheime im
                                                    entsprechende Leistungsvereinbarungen
Kanton ausmachen, eine wichtige Rolle in
                                                    abgeschlossen, die ebenfalls eine profes-
der gesundheitspolitischen Diskussion um
                                                    sionelle Qualitätssicherung einschliessen.
die Pflegeheimplanung im Kanton ein.“
(Quelle: Statistische Grundlagen zur
Pflegeheimplanung 2013–2035, Kanton
                                                    15. Schlussbestimmungen
Zürich,    Definitive   Fassung,   Marcel
                                                    Das   vorliegende  Pflegeversorgungs-
Widmer, Dimitri Kohler, Nicole Ruch,
                                                    konzept (Version 1.0) wurde vom
Neuchâtel, 24. Februar 2016)
                                                    Gemeinderat Dürnten am 10. Juli 2017
Neben der Bevölkerungsentwicklung in                genehmigt
der Gemeinde haben auch politische und
wirtschaftliche Entwicklungen    einen
massgebenden Einfluss auf die zukün-
ftige Angebotsgestaltung. Damit die
                                               13
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