Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...

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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Juli 2021

Alterssicherung, Gesund-
heit und Pflege in Europa
Heute und in Zukunft
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                      Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Liebe Leserinnen und Leser,
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege sind fundamentale Kernthemen jeder
Gesellschaft. Diese drei großen sozialen Themen resultieren aus den Werten und
Normen des gesellschaftlichen Miteinanders und prägen dieses. In ihrer Aus-
gestaltung werden sie von zur Verfügung stehenden Ressourcen bestimmt und
unterliegen stetig höchst dynamischen Veränderungsprozessen.

Auch die Länder Europas stehen bei Alterssicherung, Gesundheit und Pflege
vor großen Herausforderungen, wenn auch sicherlich mit unterschiedlicher
Nuancierung. Doch die Ausgangsbedingungen und Entwicklungsstränge bei den
drei Sicherungssystemen lassen sich in allen Mitgliedstaaten der Europäischen
Union nachzeichnen. Die europäischen Gesellschaften unterliegen einem demo-
grafischen Wandel, der alle drei Systeme hochgradig beeinflusst: Die Menschen
werden immer älter. Somit haben sie einen längeren Anspruch auf Alterssiche­
rung, bedürfen einer umfassenden gesundheitlichen Versorgung und sind
auch häufiger auf Pflege angewiesen. Darüber hinaus wirken zahlreiche andere
Entwicklungen stetig auf die Sicherungssysteme, etwa sich verändernde Arbeits-
märkte und ungleichförmige Erwerbsleben, was wiederum Implikationen auf die
Rentensysteme hat.

Innovationen im Gesundheitswesen erhöhen die Leistungsansprüche, können
aber auch zu Kostentreibern werden, die aufgefangen werden müssen. Die
Pflege steht per se im Spannungsfeld zwischen professioneller und informeller
Unterstützung. Ob als häusliche Pflege oder in einer stationären Einrichtung,
unter Nutzung von Sachleistungen, Geldleistungen oder in Kombinationen von
beidem – alles steht unter der Prämisse ausreichender finanzieller Mittel.

Die Europäische Kommission wirft in regelmäßigen Abständen in Form von
Berichten einen Blick auf die Entwicklungslinien dieser drei Sicherungssysteme
in ihren Mitgliedstaaten. Diese Untersuchungen ermöglichen vorsichtige Prog-
nosen. Drei dieser Studien, der Angemessenheitsbericht, der Altersbericht sowie
der Langzeitpflegebericht, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der
aktuellen Ausgabe des Themenletters ed* vorstellen und gemeinsam mit Ihnen
einen Blick auf mögliche Entwicklungen der drei sozialen Sicherungssysteme
werfen.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihre Ilka Wölfle

                                                            2
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                                                                                Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Der demografische Wandel
­hinterlässt Spuren

Alterssicherung, Gesundheit und Pflege sind drei der tief-       Turnusgemäß hat die Europäische Kommission in
greifendsten gesellschaftlichen Themen, die in Deutsch-          diesem Jahr erneut ihre Berichte vorgelegt. Im Mai
land diskutiert werden. Mit ihnen beschäftigt man sich           den „2021 Ageing Report“,1 und im Juni den „2021
intensiv auch auf europäischer Ebene. So werden alle drei        Rentenangemessenheitsbericht“ 2 sowie – außerhalb des
Jahre umfangreiche Berichte hierzu herausgegeben, die            Zyklus – den „Langzeitpflegebericht“.3
einen tiefen Blick in die Zukunft wagen. Es geht immerhin
um einen Zeitraum von bis zu einem halben Jahrhundert:           1
                                                                     2021 Ageing Report https://ec.europa.eu/info/sites/default/files/economy-finance/
Lassen sich die Erwartungen an den Wohlfahrtsstaat erfül-            ip148_en_0.pdf
                                                                 2
                                                                     Bd. 1: https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9145-2021-ADD-1/en/pdf
len? Lässt er sich finanzieren? Derartige Untersuchungen             Bd. 2 (Länderprofile): https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9145-2021-
sind mit großen Unsicherheiten verbunden – man spricht               ADD-2/en/pdf
daher auch lieber von „Projektionen“ als von „Prognosen“.        3
                                                                     Bd. 1: https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9144-2021-ADD-1/en/pdf
                                                                     Bd. 2 (Länderprofile): https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9144-2021-
                                                                     ADD-2/en/pdf

Lassen sich die Erwartungen an den Wohlfahrtsstaat
in Zukunft noch erfüllen?

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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

                                         Demografische Trends                     gen Alter. Das bedeutet im Klartext:
Während heute                                                                     Während heute4 circa drei Personen
 drei Personen im                        Der Altersbericht 2021 geht davon
                                         aus, dass die Bevölkerung Europas
                                                                                  im aktiven Alter auf eine Person über
                                                                                  65 Jahre kommen, könnten es im Jahr
 aktiven Alter auf                       bis zum Jahr 2070 um fünf Prozent        2070 nur noch zwei sein. Aber auch
                                         schrumpfen und sich im Aufbau            die Alters-Zusammensetzung der Ren-
 eine Person über                        ändern wird. Der Anteil der Bevöl-       tenkohorten wird sich ändern. Derzeit

 65 Jahre ­kommen,                       kerung im erwerbs­fähigen Alter
                                         (20 - 64 Jahre) werde von 265 Mil-
                                                                                  sind vier von zehn Rentnerinnen und
                                                                                  Rentnern älter als 75 Jahre. Im Jahr
­könnten es im Jahr                      lionen auf 217 Millionen Menschen        2070 werden es sechs sein.
                                         abnehmen. Das bedeute – trotz des
2070 nur noch zwei                       erwarteten Anstiegs der Erwerbs-          Die Ausgaben-Entwicklungen im

 sein.                                   beteiligungsquote – ein Sinken des
                                         Arbeitsangebots um 15,5 Prozent.
                                                                                  ­Überblick

                                                                                  Diese demografischen sowie eine
                                         Gleichzeitig erhöhe sich die Lebenser-   Reihe weiterer Annahmen, auf die
                                         wartung für Männer um 7,4 Jahre und      hier nicht eingegangen werden kann,
                                         für Frauen um 6,1 Jahre, was auf eine    bilden die Grundlage eines „Basis“-
                                         gewisse Annäherung hinauslaufen          oder auch „Referenzszenarios“ der
                                         würde. Die so genannte „Altersabhän-     „Ageing Working Group5“, der Arbeits-
                                         gigkeitsrate“ werde sich im Pro­­jek­    gruppe „Altern“ des Wirtschaftspoliti-
                                         tionszeitraum um fast 25 Prozent-
                                         punkte erhöhen. Diese Rate beschreibt    4
                                                                                      Gemeint ist jeweils das Jahr 2019.

                                         das Verhältnis der über 65-Jährigen          AWG Working Group on Ageing Populations and Sus-
                                                                                  5

                                                                                      tainability https://europa.eu/epc/working-groups-epc/
                                         zur Bevölkerung im erwerbsfähi-              working-group-ageing-populations-and-sustainability_de

Der Anteil der europäischen Bevölkerung im erwerbs­f ähigen
Alter (20 - 64 Jahre) wird von 265 Millionen auf 217 Millionen
Menschen abnehmen.

                                                           4
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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Prognostizierte Veränderung der ­altersbedingten Ausgaben
(2019-70) nach Ausgabenkomponente, Prozent des BIP

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       EL EE PT FR LV ES HR IT DK LT CY BG SE DE FI                  AT PL RO NL BE HU CZ IE NO MT SI        LU SK EA EU

        Rente       Gesundheit        Langzeitpflege   Bildung       CoA gesamt
      Quelle: Commission services, EPC.

schen Ausschusses des Rates. Dieses Szenario ist auch                Allerdings stellt sich im Fall Deutschlands die Zusam-
maßgeblich für die fiskalische Über­wachung der Mitglied­            mensetzung der „Kostentreiber“ etwas anders dar. Den
staaten.                                                             Hauptanteil werden mit 2,1 Prozentpunkten die Renten
                                                                     ausmachen, während die Kosten für Gesundheit und
Auf der Grundlage dieses Szenarios projiziert der Alters-            Langzeitpflege nur mit einem Zuwachs von 0,4 respektive
bericht einen Gesamtanstieg der altersbedingten Kosten               0,2 Prozentpunkten zu Buche schlagen werden.
von heute 24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf
25,9 Prozent über alle Ausgabenfelder hinweg. Hierbei                Renten – wo stehen wir heute?
weisen die Mitgliedstaaten allerdings erhebliche Unter-
schiede auf. Deutschland gehört zu den 15 Ländern, in                Der Rentenangemessenheitsbericht wendet sich zwei
denen der Anstieg am signifikantesten ist.                           zentralen Fragen zu: Reichen die Renten – heute und in
                                                                     Zukunft – zur Aufrechterhaltung des Lebensstandards,
Aufschlussreich ist die Einteilung des Anstiegs nach den             und verhüten sie Altersarmut?
einzelnen Posten. „Haupttreiber“ des Anstiegs in den Mit-
gliedstaaten insgesamt werden die Ausgaben für Gesund-               Nach einem Rückgang von Armut und sozialer Aus-
heit (+ 0,9 Prozentpunkte) und Langzeitpflege (+ 1,1 Pro-            grenzung Älterer (im Sinne eines fehlenden Zugangs zu
zentpunkte) sein, während der Beitrag der Rentenkosten               elementaren Gütern) ist ein leichter Anstieg der Werte in
nach einem vorübergehenden Anstieg wieder auf das                    den letzten drei Jahren (bis 2019) EU-weit auf 18,5 Pro-
Niveau des Ausgangsjahres zurückfallen wird. Dagegen                 zent zu verzeichnen. Deutschland liegt leicht darüber.
sollen die Ausgaben für Erziehung und Bildung leicht                 Gleichzeitig ist das Einkommens­niveau (Medianeinkom-
sinken.                                                              men) der Älteren im Verhältnis zu dem der Jüngeren seit

                                                                 5
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                                                                       Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Niedrige Altersein-                      2016 leicht gesunken. Im Jahr 2019
                                         betrug es 89 Prozent. Betrachtet
                                                                                                     um 2,8 Prozentpunkte gesunken,
                                                                                                     und auch in Deutschland hat sie sich
künfte sind oft das                      man die so genannte „aggregierte                            verringert. Modellrechnungen für vier
                                         Lohnersatzrate“6, so beträgt diese                          Länder zeigen, dass sich aufgrund
Ergebnis niedriger                       im EU-Durchschnitt nur 57 Prozent.                          geänderter Erwerbskarrieren die Ren-

Erwerbseinkünfte                         Deutschland liegt hier mit 44 Prozent
                                         sogar noch deutlich niedriger.
                                                                                                     tenschere bis zum Jahr 2050 weiter
                                                                                                     verringern wird.
und unterbrochener
                                         Niedrige Alterseinkünfte sind oft das                       Interessant ist auch, dass sich in
Erwerbskarrieren.                        Ergebnis niedriger Erwerbseinkünfte                         vielen Ländern die Dauer des Ruhe-
                                         und unterbrochener Erwerbskarrieren.                        stands verkürzt hat: Das Rentenalter
                                         Hier können, so der Bericht, Mindest-                       steigt schneller als die Lebenser-
                                         und Grundsicherungsleistungen einen                         wartung. Im Lebenszyklus werden
                                         wichtigen Beitrag zur Angemessenheit                        nunmehr im Schnitt 40 Jahre aktiv
                                         leisten. Tatsächlich haben bereits                          und 20 Jahre im Ruhestand verbracht.
                                         einige Mitgliedstaaten in den letzten
                                         Jahren diese Elemente ausgebaut.                            Renten – der Blick in die Zukunft

                                         Altersarmut ist oft auch weiblich. Die                      Der Blick in die Zukunft verheißt wenig
                                         geschlechtsbezogene „Rentenschere“                          Erfreuliches, jedenfalls was die Leis-
                                         beträgt immer noch 29,5 Prozent                             tungsseite angeht. Der Angemessen-
                                         (2019). Sie ist aber immerhin seit 2016                     heitsbericht warnt unzweideutig vor
                                                                                                     einem Absinken des Rentenniveaus.
                                                                                                     Wer im Jahr 2059 in Rente geht, wird
                                         6
                                             Sie vergleicht 10-Jahres-Kohorten vor (Arbeitseinkom-
                                             men) und nach (Renten) dem Eintritt in den Ruhestand.   im Verhältnis zu seinem Erwerbsein-

                    Altersarmut ist oft weiblich. Die geschlechtsbezogene
                    „Rentenschere“ beträgt immer noch 29,5 Prozent.

                                                                     6
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                                                                       Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

kommen eine niedrigere Rente haben                                 Der Blick in die Zukunft verheißt wenig Erfreuliches,
als ein Neurentner im Jahr 2019 – bei                              jedenfalls was die Leistungsseite angeht.
gleicher Erwerbskarriere. Zwar geht
der Bericht von künftig längeren
Erwerbsverläufen aus, diese blieben
aber hinter dem Anstieg des gesetzli-
chen Rentenalters zurück. Methodisch
fußt diese Aussage auf einem Ver-
gleich der theoretischen Ersatzraten7.

Heute (2019) liegt die Netto-Ersatzrate
(unter Berücksichtigung der Steuern)
im Fall Deutschlands bei 57,8 Prozent
und damit im unteren Bereich, gegen-
über dem Spitzenreiter Niederlande
mit über 100 Prozent. In Zukunft – bis
zum Jahr 2059 – soll das Niveau
in vielen Mitgliedstaaten drastisch
absinken, während es in Deutschland
leicht steigen soll. Erweitert man den
Horizont bis auf das Jahr 2070 und
wählt als Maßstab das Verhältnis der                               Wer im Jahr 2059 in Rente geht, wird
Durchschnittsrenten zu den Durch-
schnittslöhnen, so ergibt sich in fast                             im Verhältnis zu seinem Erwerbsein-
allen Mitgliedstaaten ein Rückgang,
und zwar um durchschnittlich circa
                                                                   kommen eine niedrigere Rente haben
9,5 Prozentpunkte.                                                 als ein Neurentner im Jahr 2019.
Große Aufmerksamkeit widmet der
Bericht der Kluft zwischen dem
gesetzlichen und dem tatsächlichen
Renteneintrittsalter. Sie soll sich im
EU-Durchschnitt verdoppeln, von                             Blickt man nun auf das Alter, in dem    punkt, gemessen am BIP. Dies wird
heute einem auf zwei Jahre. Davon zu                        die Menschen tatsächlich ihr Arbeits-   damit erklärt, dass in vielen Ländern
unterscheiden ist die Kluft zwischen                        leben beenden, ergibt sich folgendes    Minimumrenten zusammenfallen mit
dem tatsächlichen Renteneintrittsalter                      Bild: Im EU-Durchschnitt sind dies      allgemeinen ­Sozialhilfeleistungen, die
und dem tatsächlichen Ausscheiden                           heute 63,8 Jahre für Männer und         ihrerseits nicht in den Projektionen
aus dem Arbeitsmarkt. Nimmt man                             63,0 Jahre für Frauen. Die Projek­      enthalten sind.
beide Effekte zusammen, vergrößert                          tionen für das Jahr 2070 gehen von
sich die Differenz um ein knappes                           einem Anstieg auf 65,4 respektive       Auf der Kostenseite wird der Blick
weiteres Jahr.                                              64,8 Jahre aus. Besondere Aufmerk-      vor allem auf die Entwicklung des
                                                            samkeit widmet der Altersbericht dem    Anteils der öffentlichen Rentenausga-
7
     „Theoretisch“, weil er auf Musterfällen beruht. Und    Thema der Mindest- und Grundrenten      ben im Verhältnis zum BIP geworfen.
    „Ersatz“, indem die Höhe der ersten Rentenzahlung
                                                            einschließlich gezielter Leistungen     Dem liegt ein recht weites Verständ-
     mit dem Niveau des letzten Lohns vor Eintritt in den
     Ruhestand verglichen wird. Hierbei wird von einer      zum Schutz vor Altersarmut. Die Aus-    nis „öffentlicher Rentenausgaben“
     ununterbrochenen Erwerbskarriere von 40 Jahren bei     gaben hierfür bewegen sich allerdings   zugrunde. In Übereinstimmung mit
     nationalem Durchschnittsverdienst ausgegangen. Nicht
     zu verwechseln mit der oben erwähnten „aggregierten
                                                            mit wenigen Ausnahmen in einem          den Regeln der volkswirtschaftlichen
     Lohnersatzrate“.                                       Bereich deutlich unter einem Prozent-   Gesamtrechnung fallen alle Systeme

                                                                              7
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege in Europa - Heute und in Zukunft - Juli 2021 - Deutsche ...
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                                                                          Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

hierunter, für die der Staat die finan-   Anstieg bis zum Jahr 2070 wieder auf       Gesundheit
zielle Letztverantwortung übernimmt.      das heutige Niveau zurückfallen. Kon-
Einbezogen sind daher auch Min-           kret: Die Ausgaben sollen gemessen         Die Gesundheitsausgaben8 schlu-
dest- und Grundrenten für diejenigen,     am BIP im Durchschnitt von 11,6 Pro-       gen gemessen am BIP im Jahr 2018
die nicht genügend einkommensbe-          zent auf 11,7 Prozent leicht steigen. Im   im europäischen Durchschnitt mit
zogene Anwartschaften erworben            Fall Deutschlands wäre der Anstieg mit     circa zehn Prozent zu Buche. Davon
haben, nicht aber Leistungen aus          zwei Prozentpunkten deutlich stärker.      sind 7,8 Prozentpunkte öffentliche
den allgemeinen Sozialhilfesystemen.      Dabei handelt es sich allerdings um        Ausgaben; in Deutschland sind es
Auch Sondersysteme wie die für            Bruttoausgaben. Berücksichtigt man,        8,9 Prozent. Die Gesundheitskosten
Beamte fallen hierunter sowie vorge-      dass auf Renten oft Steuern und Sozi-      steigen ab dem Alter von 55 Jahren
zogene Renten, Hinterbliebenen- und       alabgaben erhoben werden, so erhält        (Männer) bzw. 60 Jahren (Frauen)
Erwerbsminderungsrenten.                  man die Nettoausgaben. Diese sind          an. Der de­­mografische Wandel kann
                                          im europäischen Schnitt 1,5 Prozent-       zu einem Kostentreiber bei den Ge­­
Wie oben dargestellt, würde nach der      punkte niedriger. Deutschland gehört       sundheitsausgaben werden, wenn
Projektion der Anteil der Rentenaus-      zu den Ländern, in denen der Steuer-       es nicht gelingt, gegenzusteuern und
gaben nach einem vorübergehenden          anteil am stärksten ansteigen wird.        den Menschen mehr gesunde Jahre
                                                                                     zu bescheren. Einen weit größeren
                                                                                     Einfluss als demografische F ­ aktoren
                                                                                     hatte in der Vergangenheit der medi-
                                                                                     zinische Fortschritt. Hier setzt das
 Der demografische Wandel könnte                                                     Engagement der Sozialkassen zur
 die Gesundheitsausgaben in die Höhe                                                 Gestaltung einer effizienten Gesund-
                                                                                     heitsversorgung und der Stärkung der
 treiben.                                                                            Prävention an.

                                                                                     Im europäischen Durchschnitt wird ein
                                                                                     Kostenanstieg von 0,9 Prozentpunk-
                                                                                     ten errechnet – von 6,6 Prozent auf
                                                                                     7,5 Prozent des BIP. Für Deutschland
Die Gesundheitskosten steigen ab dem Alter von                                       sind es dagegen nur 0,4 Prozent-
55 Jahren (Männer) bzw. 60 Jahren (Frauen) an.                                       punkte – fast am untersten Ende der
                                                                                     Vergleichsskala – von 7,4 Prozent auf
                                                                                     7,8 Prozent des BIP. Dies mag unter
                                                                                     anderem auch mit dem relativ hohen
                                                                                     Anteil Privatversicherter zusammen-
                                                                                     hängen. Es wird davon ausgegangen,
                                                                                     dass die Versichertenkollektive der
                                                                                     Privatversicherung schneller altern als
                                                                                     die der gesetzlichen Kranken­kassen –
                                                                                     nicht zuletzt wegen des erschwerten
                                                                                     Zugangs zur Privatversicherung. Dies
                                                                                     entlastet, wie der Altersbericht aus-
                                                                                     drücklich hervorhebt, den öffentlichen
                                                                                     Sektor.

                                                                                     8
                                                                                          Nur in diesem Zusammenhang einschließlich Lang-
                                                                                          zeitpflege. Der Altersbericht verwendet hier den Begriff
                                                                                         „long term nursing care“, S. 104.

                                                             8
Deutsche Sozialversicherung Europavertretung                                                                                                                                                      Juli 2021
Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Voraussichtlicher Anstieg der öffentlichen Gesundheitsausgaben
­aufgrund des demografischen Wandels im Zeitraum 2019-2070
      in % des BIP
 10

  9

                                                                                                                                                                                                  1,3
  8

                                                                                                                                                                                            0,7
                                                                                                                                                                                      0,9
                                                                                                                                                                                1,4
  7

                                                                                                                                                                          1,4
                                                                                                                                                                    1,1
                                                                                                                                                        1,0

                                                                                                                                                              1,2
                                                                                                                                                  1,2
                                                                                                                                            1,2
  6

                                                                                                                                      1,6
                                                                                                                          1,0

                                                                                                                                1,4
                                                                                                                    2,9
                                                                                                        1,5

                                                                                                              1,0
                                                                                            1,9

                                                                                                  1,0
                                                                                      1,2
                                                                                2,9

  5
                                                              2,8

                                                                    1,8

                                                                          0,8
                                                        1,2
                                            0,4

                                                  0,9
                                      0,9
                                0,7
                          1,7

  4
                    1,0
              1,3

  3
        0,3

  2

  1
                                                                                            5,7

                                                                                                  5,7

                                                                                                        5,7

                                                                                                              5,7

                                                                                                                    5,7

                                                                                                                                                                                                  8,4
        2,9

              3,6

                    3,9

                          4,1

                                4,2

                                      4,4

                                            4,6

                                                  4,6

                                                        4,8

                                                              4,9

                                                                    4,9

                                                                          4,9

                                                                                      5,6

                                                                                                                                                  6,6

                                                                                                                                                        6,7

                                                                                                                                                              6,7

                                                                                                                                                                    6,8

                                                                                                                                                                          6,9

                                                                                                                                                                                      7,2

                                                                                                                                                                                            7,4
                                                                                5,4

                                                                                                                          5,9

                                                                                                                                5,9

                                                                                                                                      5,9

                                                                                                                                            6,1

                                                                                                                                                                                7,0
  0
          CY LU RO         IE    LT    EL BG LV HU PL NMS EE MT CZ PT                              NL ES BE SK HR                IT    SI    FI    EU DK EA EU14 AT NO SE DE FR

          2019              Anstieg 2019 - 2070                                 Anmerkungen: Die EU-, EA-, EU14- und NMS-Durchschnitte in allen Ergebnistabellen sind nach dem BIP
                                                                                gewichtet. Die Höhe der öffentlichen Ausgaben 2019 ist das erste Jahr der prognostizierten Ausgaben auf
        Quelle: Commission services, EPC.                                       der Grundlage der neuesten verfügbaren Daten. Gesundheitsausgaben schließen langfristige Pflege aus.

Wie bereits angedeutet – einen großen Einfluss auf das                                                      Langzeitpflege – wo stehen wir heute?
Ergebnis haben Annahmen dazu, ob zusätzlich gewon-
nene Lebensjahre in guter oder schlechter Gesundheit ver-                                                   Langzeitpflege umfasst ein breites Spektrum von Dienst-
bracht werden. Sollte es bei guter Gesundheit sein, fallen                                                  leistungen und kann – wie beispielsweise in Deutschland –
die Projektionen deutlich günstiger aus; im Fall Deutsch-                                                   sowohl als Sachleistung, als Geldleistung oder in Kom-
lands sollen die öffentlichen Gesundheitsausgaben (im                                                       bination zur Verfügung gestellt werden. Die Projektionen
Verhältnis zum BIP) sogar sinken. Werden dagegen denk-                                                      beschränken sich auf öffentliche Ausgaben.
bare nicht-demografische Kostentreiber betrachtet, wie
Innovationen im Gesundheitssektor oder ein verändertes                                                      Hinzu tritt ein nicht unbeträchtlicher privat finanzierter
Nachfrageverhalten, so ergeben sich gegenüber den rein                                                      Anteil. Derzeit werden im europäischen Durchschnitt circa
demografischen Ausgangsszenarien deutlich schlechtere                                                       20 Prozent der Pflegekosten privat finanziert, in der Regel
Werte. Im europäischen Durchschnitt würde der Zuwachs                                                       als Zuzahlung („out of pocket“). In Deutschland sind es fast
3,1 Prozentpunkte betragen, für Deutschland wären es                                                        30 Prozent, auch weil die Langzeitpflege nach dem „Teil-
immerhin 2,5 Prozentpunkte.                                                                                 kaskoprinzip“ gestaltet und keine Vollversicherung ist.

Der Bericht schließt an dieser Stelle mit den Worten, dass                                                  Es liegt daher nahe, dass sich der Langzeitpflege-Bericht
demografische und nicht-demografische Faktoren nach                                                         ausführlich mit der Bezahlbarkeit von Pflegeleistungen
wie vor einen hohen Druck auf die Nachhaltigkeit öffentlich                                                 befasst. Der angemessene Zugang wird durch viele
finanzierter Gesundheitsausgaben ausüben. Der öffent-                                                       Faktoren eingeschränkt, nicht zuletzt durch finanzielle
liche Sektor werde auch in Zukunft den Hauptanteil der                                                      Hürden. In den meisten Systemen müssen die Pflege-
Gesundheitskosten zu tragen haben.                                                                          bedürftigen hohe Eigenanteile leisten, oft ergänzt durch

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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

In den meisten                            Informelle, nicht entlohnte Pflege, wird typischerweise
                                          im Familien- oder Freundeskontext verrichtet.
­Systemen müssen
 die Pflegebedürf-
tigen hohe Eigen-
 anteile leisten, oft
 ergänzt durch unbe-
zahlte informelle
Pflegetätigkeit.

unbezahlte informelle Pflegetätigkeit.    der Befragten an, dass ihr Job einen       wird. Immerhin wird aktuell die Anzahl
Eine OECD-Modellstudie ist zu dem         negativen Einfluss auf ihre Gesundheit     informeller Pflegepersonen EU-weit
Ergebnis gekommen, dass in vielen         hat – im Vergleich zu 25 Prozent in        auf 53 Millionen Menschen geschätzt.
der untersuchten Länder im Fall eines     anderen Berufen. Die Konsequenz, so        In den meisten Fällen verfügen die
moderaten Pflegebedarfs nicht einmal      eine Studie der Europäischen Stiftung      Pflegepersonen über keine entspre-
40 Prozent der Betreuungskosten           zur Verbesserung der Lebens- und           chende Ausbildung und stehen nicht
durch öffentliche Sozialschutzsysteme     Arbeitsbedingungen (Eurofound) aus         in einem Arbeitsverhältnis mit der zu
abgedeckt werden, wobei allerdings        dem Jahr 2020: 38 Prozent glauben          pflegenden Person. Doch die meisten
die Einkommens- und Vermögensver-         nicht, dass sie ihren Job bis zum Alter    Mitgliedstaaten versorgen informelle
hältnisse der Betroffenen eine große      60 durchhalten. Das sind beunruhi-         Pflegepersonen mit Rentenanwart-
Rolle spielen. Aber auch bei hohem        gende Aussichten, denkt man an die         schaften, ähnlich wie in Deutschland.
Pflegebedarf kann der Eigenanteil         bereits beschlossenen oder geplanten       Auch sind Geldleistungen an infor-
schnell an ein Median-Einkommen           Anhebungen des gesetzlichen Ren-           melle Pflegepersonen nicht unüblich,
heranreichen oder es sogar deutlich       tenalters weit über das 65. Lebensjahr     entweder direkt (neun Mitgliedstaaten)
überschreiten. Eine große Heraus-         hinaus. Auch wenn die besonderen           oder wie in Deutschland indirekt über
forderung besteht daher darin, den        Belastungen berufstypisch seien,           Geldleistungen an die zu pflegende
Eigenanteil für diejenigen zu reduzie-    ließen sie sich doch immerhin durch        Person (elf Mitgliedstaaten). Die unmit-
ren, die ihn sich nicht leisten können.   gezielte Maßnahmen abmildern,              telbaren Kosten staatlicher Zuwendun-
Dieses Problem ist umso drängender,       etwa durch eine bessere personelle         gen an diesen Personenkreis werden
da offenbar gerade Menschen in            Ausstattung, so der Langzeitpflege-        europaweit auf 0,2 Prozent des BIP
niedrigen Einkommensgruppen einen         Bericht.                                   geschätzt. In Deutschland ist es dop-
höheren Pflegebedarf haben.                                                          pelt so viel. Der Pflege-Bericht endet
                                          Schon angesprochen wurde die infor-        an dieser Stelle mit dem Appell, für
Viel Raum nehmen auch die Arbeits-        mell erbrachte, nicht entlohnte Pflege,    informelle Pflegepersonen zwar mehr
bedingungen von Pflegekräften ein,        die typischerweise im Familien- oder       soziale Absicherungen und sonstige
nicht zuletzt wegen der gesundheit-       Freundeskontext verrichtet wird. Dies      Hilfestellungen zur Verfügung zu stel-
lichen Belastungen. Bei einer Erhe-       ist eine Realität, die mit Blick auf die   len – dies aber nicht auf Kosten des
bung im Jahr 2015 gaben 37 Prozent        Folgekosten sehr kritisch bewertet         Ausbaus der professionellen Pflege.

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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

Die öffentlichen Ausgaben für
Langzeitpflege – h
                 ­ eute und
                                          Politikempfehlungen
                                                                                   Die Berichte
­morgen                                   Die Berichte beschränken sich nicht       be­schränken
                                          auf die Darstellung von Fakten und
Die öffentlichen Ausgaben für Lang-       Projektionen, sondern enthalten auch      sich nicht auf die
zeitpflege betragen im EU-Durchschnitt
zurzeit 1,7 Prozent des BIP. Projiziert
                                          immer wieder Politikempfehlungen.
                                          Hierzu gehört vor allem der (nicht
                                                                                   ­Darstellung von
wird im AWG-Standard-Szenario ein         neue) Rat, in einem sich wandelnden      Fakten und Pro-
Anstieg auf 2,8 Prozent im Jahr 2070.     Wirtschafts- und Arbeitsmarktumfeld
Im Fall Deutschlands wäre der Anstieg     und vor dem Hintergrund des demo-         jektionen, son-
deutlich niedriger, und zwar von heute
1,6 Prozent auf 1,8 Prozent. Auch hier
                                          grafischen Wandels die Alterssiche-
                                          rung auf eine breitere Finanzierungs-     dern e­ nthalten
spielt es eine Rolle, dass sich vor
allem im Sektor der privat finanzierten
                                          basis zu stellen, vor allem durch eine
                                          progressive Gestaltung der Abgaben.
                                                                                    auch immer
Ausgaben (durch die substituierende       Auch sollen lohnbezogene Beiträge        wieder Politik­
Pflegeversicherung) die demografi-        stärker durch andere, weniger das
sche Entwicklung stärker bemerkbar        Arbeitseinkommen belastende Quellen       empfehlungen.
macht, was den öffentlichen Sektor        ergänzt werden wie beispielsweise
relativ entlastet.                        Kapitalerträge oder Vermögen. In
                                          Deutschland wird dies für die Kranken-
Die künftigen Kostenentwicklungen         und Pflegeversicherung seit vielen
werden vor allem von zwei Treibern        Jahren unter dem Stichwort „Bür-
beeinflusst: dem demografischen           gerversicherung“ politisch diskutiert.
Wandel, aber auch nicht demografie-       Als Beispiel für eine Diversifizierung
bedingte Faktoren wie zum Beispiel        der Finanzierungsgrundlage wird im
der abnehmenden Verfügbarkeit infor-      Bericht ausdrücklich die französi-
meller Pflege aufgrund des gesell-        sche Solidarsteuer (CSG) genannt,
schaftlichen Wandels.                     deren Erträge gezielt den Sozial­

Die Kostenentwicklungen werden vom demografischen Wandel,
aber auch von nicht demografiebedingten Faktoren beeinflusst.

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Alterssicherung, Gesundheit und Pflege

schutzsystemen zugutekommen. Der mögliche Beitrag von
Verbrauchs- und insbesondere Umweltsteuern wird dage-
                                                                    Kontakt
gen vorsichtig diskutiert. Ferner werden die Mitgliedstaaten
aufgefordert, mehr zur Beseitigung der Geschlechterun-              Deutsche Sozialversicherung
gleichheit zu unternehmen, etwa durch einen Ausbau von              ­Europavertretung
Gutschriften für betreuungsbedingte Unterbrechungen der
Erwerbskarriere. Generell seien a ­ typische und selbstän-          Rue d’Arlon 50
dige Erwerbsarbeit besser zu schützen.                              1000 Brüssel
                                                                    Fon: +32 (2) 282 05 50
Zum Gesundheits- und Pflegesektor enthalten die Berichte            E-Mail: info@dsv-europa.de
Passagen, die sich im Sinne einer vorsichtigen Privatisie-          www.dsv-europa.de
rung der Kostenlast verstehen lassen. Dies beginnt mit der
Einschätzung, bei nicht lebensrettenden Behandlungen
werde der private Anteil möglicherweise steigen. Spätes-
tens aber im Pflegebereich wird explizit dargelegt, wie
sich der Kostenanstieg bremsen lässt – unter anderem
                                                                    Impressum
durch eine Konzentration öffentlicher Ausgaben auf die
Menschen, die Pflege am dringendsten benötigen und sie              Verantwortlich für den Inhalt:
sich am wenigsten leisten können. Dies widerspräche dem             Deutsche Sozialversicherung
in Deutschland, aber auch in anderen Ländern geltenden              Europavertretung im Auftrag
Ansatz, Pflegeleistungen im Grundsatz nicht von einer               der ­Spitzenverbände der Deutschen
materiellen Bedürftigkeit abhängig zu machen.                       Sozialversicherung
                                                                    Direktorin: Ilka Wölfle, LL.M.
Zusammenfassung
                                                                    Redaktion: Ilka Wölfle,
Es ist schwer, den vielen hundert Seiten sorgfältiger Analy-        Ulrich Mohr,
sen in wenigen abschließenden Sätzen gerecht zu werden.             Isolde Fastner,
Möchte man einige Kernbotschaften mitnehmen, so wären               Dr. Wolfgang Schulz-Weidner,
es vielleicht diese:                                                Stefani Wolfgarten,
                                                                    Iris Kampf,
• Die Ausgaben für die Alterssicherung entwickeln sich              Katja Lippock
  langfristig stabil. Das mag zunächst überraschen, wird
  aber hart erkauft – durch einen späteren Renteneintritt            Produktion: mails and more –
  und einen substanziellen Rückgang der Lohnersatzrate.             ­Service für Dialogmarketing GmbH

• Kostenanstiege drohen langfristig bei den Ausgaben                Grafik/Layout: Naumilkat – Agentur
  für Gesundheit und Langzeitpflege. Doch es ist nicht in           für Kommunikation und Design
  erster Linie der demografische Wandel, der Anlass zur
  Sorge bereitet.                                                   Bildnachweis:
                                                                    Adobe Stock / Coloures-Pic und
• Einen wesentlichen Beitrag zum Anstieg altersbedingter            iStockphoto / richterfoto (S. 1),
  öffentlicher Ausgaben leisten aber auch die Kosten für            Adobe Stock / magele-picture
  Langzeitpflege. Druck entsteht auch wegen der tenden-             (S. 3), iStockphoto / olaser (S. 4),
  ziell abnehmenden Verfügbarkeit informeller Pflege.               iStockphoto / kasto80 (S. 6),
                                                                    iStockphoto/­martinwimmer (S. 7),
                                                                    iStockphoto / ipopba (S. 8), Adobe
                                                                    Stock / Photographee.eu (S. 10),
                                                                    iStockphoto / smshoot (S. 11)

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