Konzept zur Rehabilitation von Patienten mit Depressionen - Basisbausteine Individuelle Behandlungsbausteine nach spezieller
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Konzept zur Rehabilitation von Patienten mit Depressionen > Basisbausteine > Individuelle Behandlungsbausteine nach spezieller Verordnung
Zu unserer Klinik Die Mittelrhein-Klinik ist eine moderne Rehabilitationklinik mit 178 Betten in der Trägerschaft der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz mit den Schwerpunkten Psychosomatik und Onkologie. Sie erfüllt alle Anforde- rungen, die in diesen Fachgebieten an eine moderne Diagnostik und Thera- pie gestellt werden. Wir arbeiten nach einem integrativen, verhaltenstherapeutischen Konzept mit folgenden Indikationsschwerpunkten: Affektive Störungen, Somatisie- rungsstörungen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen/AD(H)S und tumorassoziierte psychische Störungen. Die Mittelrhein-Klinik liegt im Herzen des Mittelrheintals (UNESCO Weltkul- turerbe) in Boppard-Bad Salzig (ca. 25 km von Koblenz). Depressionen - ein Überblick Depressive Erkrankungen, sogenannte affektive Störungen, gehören nach den Zahlen des Bundesgesundheitssurveys mit einem Anteil von 12% in der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren zu den häufigsten psychischen Erkrankungen überhaupt. Bei den affektiven Störungen handelt es sich in der Hauptsache um die (rezidivierenden) depressiven Episoden, Anpassungsstörungen und um bipolare Störungen. Im Zusam- menhang mit schwierigen Bedingungen am Arbeitsplatz sprechen die Betroffenen häufig von Burn-Out oder Mobbing. 2
Konzept zur Rehabilitation von Patienten mit Depressionen Rehabilitationskonzept und Rehabilitationsziele Wir orientieren uns Die Mittelrhein-Klinik Bad Salzig bietet für Patienten für den modula- mit allen Arten von depressiven Erkrankungen ein ren Rehaplan an der S3-Leitlinie störungsspezifisches und symptomorientiertes Konzept Depression und den der Einzel- und Gruppenpsychotherapie an. Psycho- geltenden Reha- therapeutische, pharmakologische und soziotherapeu- Therapiestandards tische Behandlungsbausteine werden mit Elementen aus (RTS) der Deut- schen Rentenversi- der Sport- und Bewegungstherapie und der Ergo- und cherung Bund. Kunsttherapie individuell kombiniert. Wichtige Rehabilitationsziele bei der Behandlung von Depressionen sind zum Beispiel: Depressionen dauerhaft überwinden Rückkehr ins Erwerbsleben Steigerung der Lebensqualität Rückfallprophylaxe Planung der Nachsorge Psychotherapeutisches Konzept Das gruppenpsychotherapeutische Konzept findet halb- offen in 8 aufeinander folgenden Sitzungen à 90 Minu- ten statt und besteht aus den folgenden Bausteinen einer strukturierten Verhaltenstherapie: 1. Erarbeitung von Symptomen einer Depression auf körperlicher, motorischer, emotionaler, motivationaler, gedanklicher und interaktiver Ebene. 2. Vermittlung von theoretischen Erklärungsmodellen zur Entstehung einer Depression (nach Lewinsohn, Beck und Seligman) und Erarbeitung individueller Störungs- modelle. 3
3. Aufbau von Bewältigungsstrategien mittels selbststän- diger Planung positiver Aktivitäten und anschließender praktischer Umsetzung. Fundamentaler Bestandteil der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapie ist auch die Veränderung negativer Gedanken (Beck, 1999). Pharmakotherapie Bei manchen Patienten kann es notwendig sein, die Psychotherapie durch moderne Medikamente zu unter- stützen. Diese Medikamente werden nach ausführlicher Aufklärung verordnet. Wir verwenden für die Dauerme- dikation ausschließlich Medikamente ohne Abhängig- keitspotenzial. Stationsärztliche Beratung und Betreuung Es werden regelmäßig medizinische Sprechstunden angeboten, darüber hinaus haben alle Patienten bei me- dizinischen Problemen die Möglichkeit, kurzfristig einen Termin bei ihrem Stationsarzt zu erhalten. Basisbausteine Einzelgespräche Jeder Patient, der im Depressions-Schwerpunkt behan- delt wird, erhält einen Bezugstherapeuten (Ärztlicher/ Psychologischer Psychotherapeut). Dieser führt 1 x wö- chentlich ein Einzelgespräch à 20-30 Minuten durch, um individuelle Probleme zu besprechen. Basisgruppenpsychotherapie 2 x wöchentlich findet eine Basisgruppe von je 90 Minu- ten statt, in der therapeutische Inhalte wie zum Beispiel Problemlösetraining und Stressbewältigung vermittelt werden. Entspannungsverfahren Zur Auswahl stehen Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training und Qigong. 4
Sport- und Bewegungstherapie Studien belegen > Störungsspezifische Sport- und Bewegungstherapie: die Wirkung von 1 x wöchentlich à 90 Minuten. Sport bei affek- > Teamsport: 1 x wöchentlich je 60 Minuten zur Anre- tiven Störungen. Die Bewegung in gung, sich in der Freizeit selbstständig und freiwillig der Gemeinschaft sinnvoll körperlich zu betätigen. wirkt der Isolation > Wassergymnastik: 1 x wöchentlich in einer geschlos- entgegen und ver- ringert Gefühle von senen Gruppe, unterteilt in zwei Belastungsstufen. Hilflosigkeit und > Frühsport: Es sollen Anreize zu einem strukturierten Ohnmacht. Tagesbeginn und Hilfen zur Überwindung eines psy- chisch bedingten Morgentiefs gegeben werden. Reha- und sozialmedizinische Betreuung und Nachsorge Auch für die Zeit nach der Rehabilitation geben wir Tipps. Unser Kliniksozialdienst berät bei spezifischen beruflichen Belastungssituationen und bei der beruf- lichen Wiedereingliederung. Gerne vermitteln wir die Patienten auch an Selbsthilfegruppen in Wohnortnä- he und geben Informationen über niedergelassene Psychotherapeuten am Heimatort und die spezielle Reha-Nachsorge der Deutschen Rentenversicherung (MERENA). 5
Individuelle Behandlungsbausteine nach spezieller Verordnung Depressionen betreffen das gesamte Lebensumfeld. Um dem gerecht zu werden, bieten wir zusätzliche Behandlungsbausteine an. Sozialberatung Längere Abwesenheit vom Arbeitsplatz führt häufig zu beruflichen Schwierigkeiten, die sich in Problemen mit Kollegen oder Vorgesetzten zeigen. Betroffene fühlen sich den Anforderungen der Arbeitswelt oft nicht mehr gewachsen. Um spezifisch auf berufliche Belastungssi- tuationen eingehen zu können, bietet die Sozialberatung der Mittelrhein-Klinik neben Einzelkontakten vier indi- kative Gruppenprogramme mit den Themen: > „Selbstwert und Arbeit, was treibt mich an?“ > „Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing“ > „Wiedereinstieg ins Berufsleben“ > „Soziales Kompetenztraining“ Ergotherapie Der Patient soll so in seiner Handlungsfähigkeit unter- stützt werden, dass er im Alltag situationsentsprechend und angemessen handeln kann. 6
Ergotherapeutische Ziele sind: > Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstver- trauens > Förderung von Motivation und Antrieb > Erleben von Selbstwirksamkeit > Verbesserung der sozialen Kompetenzen Kunsttherapie Die Kunsttherapie ist ein ressourcen-, erlebnis-, und handlungstherapeutisches Verfahren, bei dem die bildende Kunst eine Hilfe beim Bewältigen von Lei- den, Krisen und Krankheit darstellt. Unterschiedliche Materialien und Techniken (Ton, Speckstein, Mal- und Druckverfahren) schaffen verschiedene Handlungsan- reize. Bei Depressionen wird in der Kunsttherapie auf den Anfangs-impuls Wert gelegt, um „ins aktive Tun zu kommen“ und die Selbstwahrnehmung zu fördern. Gartentherapie Gartentherapie ist ein geplanter, zielorientierter Prozess, bei dem hierfür weitergebildete Fachkräfte pflanzen- und gartenbezogene Aktivitäten und Erlebnisse nutzen, um die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit unserer Rehabi- litanden zu erhalten und zu fördern. Leistungsformen Die Mittelrhein-Klinik erbringt Leistungen zur medizi- nischen Rehabilitation nach § 26 SGB IX für psychosoma- tische und onkologische Erkrankungen sowie Leistungen zur onkologischen Rehabilitation nach § 31 Abs. 1 Nr. 3 SGB VI. Sie steht allen Rehabilitationsträgern offen. Stationäre Rehabilitation Anschlussrehabilitation (Onkologie) Ganztägig ambulante Rehabilitation Ermächtigungsambulanz Psychosomatik Privatambulanz (Psychosomatik, Psychoonkologie) Begleitkinder (6 Monate - 13 Jahre) und Begleitpersonen 7
Impressum Mittelrhein-Klinik Salzbornstraße 14 56154 Boppard-Bad Salzig Telefon 0 67 42 - 608-0 Telefax 0 67 42 - 608-200 www.mittelrhein-klinik.de Träger: Deutsche Rentenversiche- rung Rheinland-Pfalz, 67340 Speyer
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