Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...

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Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Konzeption

Stand: Dezember 2020
Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Bewegungskindergarten Scholen

Inhalt
Vorwort..................................................................................................................................... 2
Kinder wollen sich bewegen.............................................................................................. 5
Einleitung.................................................................................................................................. 6
Leitbild....................................................................................................................................... 9
    Unser Bild vom Kind....................................................................................................... 9
Profil..........................................................................................................................................10
Unser Weg zum Bewegungskindergarten..................................................................11
Unsere Einrichtung.............................................................................................................12
    Träger................................................................................................................................12
    Der Kindergarten...........................................................................................................12
    Innenräume: bewegungsfreundliche Raumgestaltung.....................................13
    Außengelände: naturnah gestaltet.........................................................................15
    Unsere Gruppen............................................................................................................16
    Wiesenstrolche...............................................................................................................17
    Waldknirpse ....................................................................................................................19
    Eingewöhnung und Übergänge ............................................................................20
    Unser Team......................................................................................................................21
    Fortbildung......................................................................................................................22
Zusammenarbeit mit den Eltern.....................................................................................23
Kooperationen......................................................................................................................24
    Kooperation mit der Fachberatung.........................................................................25
Öffentlichkeitsarbeit: So sieht uns die lokale Presse..................................................26
Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit:.........................................................28
    Bewegung und Gesundheit......................................................................................28
    Emotionale Entwicklung und soziales Lernen.....................................................31
    Sprache und Sprechen.................................................................................................33
    Sprachstandfeststellung..............................................................................................34
    Lebenspraktische Kompetenzen, Natur und Umwelt.......................................35
    Entwicklung kognitiver Fähigkeiten........................................................................37
    Bildungsbereich „Mathematische Grunderfahrung“.........................................39
    Ästhetische Bildung......................................................................................................41
    Das Spiel............................................................................................................................44
Projektbeispiele.....................................................................................................................46
    STARK IN DIE SCHULE .................................................................................................46
Kinderrechte..........................................................................................................................52
    Partizipation.....................................................................................................................52
    Inklusion............................................................................................................................55
    Kindliche Sexualität.......................................................................................................56
Organisatorisches................................................................................................................57
    Wochenplan....................................................................................................................57
    Öffnungszeiten...............................................................................................................58
    Ferien.................................................................................................................................58
    Anmeldung......................................................................................................................58
Schlusswort............................................................................................................................59
Links und Downloads.........................................................................................................60
    Kontakt..............................................................................................................................61

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Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Vorwort
Eine Konzeption für unsere Einrichtung zu         nicht zu zerlegen ist. Ein Mosaik, in dem die
schreiben, hat uns gezeigt, dass ein guter Teil   Reihenfolge nicht entscheidend ist, die einze-
unserer Arbeit auf Papier nur begrenzt darzu-     len Bereiche nicht ohne die anderen bestehen
stellen ist. Wir betrachten unsere Arbeit mit     und nur das Ganze wirkt.
den Kindern als ein Mosaik, das ständig erwei-
tert werden kann. In der bestehenden Form ist     Die Entwicklung dieser Konzeption war span-
es einzigartig und wird es immer bleiben.         nend. Sie hat uns wWieder einmal gezeigt, wie
                                                  wundervoll und einzigartig unsere Arbeit ist.
Bernard Aucoutourier sagt, dass das wesent-       Und wir genießen es, die Kinder ein Stück weit
liche Grundprinzip für ein gutes Konzept bei      in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen.
der Arbeit mit Kindern die ständige Anpassung
an die Entwicklung des Kindes ist. Nicht des
Kindes im Allgemeinen, sondern dieses einen
Kindes, das hier vor uns ist, gerade in diesem
Augenblick. Ihr Kind – mit seinem ganzen
Potenzial, dem, was es schon erlebt hat und
seiner möglichen Zukunft.

Wir betrachten das Kind als ganzheitliches
Wesen und widerstehen der Versuchung es in
Teile zu zerlegen. Als solche können Sie auch
unsere Konzeption ansehen – eine Einheit, die

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Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Warum Bewegungskindergarten?
Kinder sind Bewegungswesen und haben von          und manch einem bleibt wenig Zeit für unbe-
Natur aus viel Freude an Bewegung. Tätigkei-      obachtetes Herumtollen. Insgesamt sitzen Kin-
ten wie hüpfen, springen, klettern, schaukeln,    der heute mehr, sei es im Auto, vor dem Fern-
balancieren, rennen,… bereiten ihnen großen       seher oder dem Computer. Statistiken zeigen,
Spaß und sind wichtig für die Entwicklung         dass sich Kinder im Alter zwischen drei und
der Gesamtpersönlichkeit. Durch Bewegung          13 Jahren täglich im Durchschnitt 90 Minuten
erfahren Kinder sich selbst und ihre Umwelt,      mit virtuellen Welten, wie Computer, Tablet,
erleben eigene Stärken und Schwächen und          Spielekonsolen beschäftigen…
erwerben beste Voraussetzungen für die geis-          Dabei werden die Fernsinne der Kinder
tige Entwicklung. Bewegung ist unmittelbarer      (Auge, Ohr) mit einer Fülle von Reizen ge-
Ausdruck von kindlicher Lebensfreude. Kin-        und überfordert. Das Gehirn bekommt die In-
der, die laufen, toben, mit anderen herumbal-     formation, dass große Erlebnisse stattfinden,
gen, ausdauernd eine neu gelernte Fähigkeit       die entsprechende körperliche Aktivität jedoch
ausprobieren, sind Sinnbild erfüllter Kindheit.   bleibt aus.
    Von älteren Menschen hört man oft die             Immer häufiger äußern Kinderärzte,
Worte: „Als ich noch ein Kind war, da waren       Ortho­ päden und Sportpädagogen die Sorge,
wir den ganzen Tag draußen, wir waren im          dass Kinder bedingt durch mangelnde Bewe-
Wald, auf dem Sportplatz, haben gebolzt, sind     gungserfahrungen z.B. in ihrer körperlichen,
auf Bäume geklettert und am Abend hunde-          kognitiven, sozialen, affektiven und persona-
müde aber glücklich ins Bett gefallen.“           len Entwicklung beeinträchtigt sind.
    Ein Blick auf die Erfahrungs- und Bewe-
gungsmöglichkeiten von Kindern heute zeigt,
dass sich die Umweltbedingungen in den letz-
ten Jahren für unsere Kinder verändert haben.
Viele Kinder werden zu Verabredungen oder
Aktivitäten mit dem Auto gefahren, organi-
sierte Freizeitangebote füllen den Wochenplan

                                                                                     Seite 3
Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Studien belegen, dass sich die Zahl der über-
gewichtigen Schulanfänger in den letzten 25
Jahren mehr als verdoppelt hat. Bei Schulun-
tersuchungen zeigt sich immer wieder, dass
manche Kinder erhebliche motorische Auf-
fälligkeiten zeigen, z.B. gelingt es nicht allen
Kindern einen Ball zu fangen oder rückwärts
zu gehen. Dieser Entwicklung möchten wir als
Bewegungskindergarten entgegenwirken.
     Da wir überzeugt davon sind, dass inten-
sive Bewegung ein alltägliches Bedürfnis von
Kindern ist, möchten wir der fast unerschöpf-
lichen Energie und dem Tatendrang Ihrer Kin-
der begegnen und ihnen helfen, aktiv in unsere
Umwelt hineinzuwachsen.
     Eine zu Bewegung auffordernde Raum-
gestaltung und ein naturnahes Außengelände,           Der Bewegungskindergarten gibt
angeleitete Bewegungsstunden, sowie regel-         Raum und Zeit für eine ganzheitliche
mäßige Waldbesuche schaffen den Kindern                                   Entwicklung.
von Anfang an vielseitige Anreize für den
Gleichgewichtssinn und die Koordination
und sorgen für gesundes Knochenwachstum.
Durch ungehemmte Möglichkeiten zur Bewe-
gung innen wie außen können die Kinder ihre
Umwelt von klein auf greifen und begreifen
lernen.

Wir Fachkräfte sind auf dem Gebiet der psy-
chomotorischen Entwicklungsförderung be­
sonders fortgebildet und begleiten Ihre Kinder
als aufmerksame Beobachter.

                                                                              Seite 4
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Kinder wollen sich bewegen
                   Kinder wollen sich bewegen,
                 Kindern macht Bewegung Spaß,
                   weil sie so die Welt erleben,
                 Menschen, Tiere, Blumen, Gras.

 Kinder wollen laufen, springen, kullern, klettern und sich dreh´n.
   Wollen tanzen, lärmen, singen, mutig mal ganz oben steh´n.
    Ihren Körper so entdecken und ihm immer mehr vertrau´n.

Wollen tasten, riechen, schmecken und entdeckend hören, schau´n.
     Fühlen wach mit allen Sinnen innere Bewegung – Glück.

                  Lasst die Kinder dies gewinnen
                   und erleben Stück für Stück.

                                         Karin Schaffner

                                                                      Seite 5
Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Einleitung
Wir betrachten Wahrnehmung und Bewegung          Um sich gut entwickeln zu können, brauchen
als elementare Erkenntnis- und Ausdrucks-        die Sinne der Kinder vielfältige Reize. Be-
möglichkeiten des Kindes und stellen diese in    sonders die ersten 7–10 Lebensjahre sind ent-
den Mittelpunkt unserer pädagogischen Ar-        scheidend für die Anregung, Entwicklung und
beit. Unser Ziel ist es, den Kindern mehr Raum   Prägung einer gesunden Sinneswahrnehmung.
für Bewegung und Sinneserfahrungen zu ver-       Deshalb bieten wir den Kindern täglich viel-
schaffen, ihre elementaren Bedürfnisse stärker   fältige, lustvolle und differenzierte Sinneser-
als bisher zu berücksichtigen und ihnen eine     fahrungen an, z.B. üben die Kinder auf unserer
ganzheitliche Entwicklung zu ermöglichen.        Bewegungsbaustelle ihren Gleichgewichts-
     Bewegung ist dabei ein wesentliches Ge-     sinn.
staltungsinstrument in unserem pädagogischen
Konzept. Wir gehen von der anthropologischen         * Hüpfen, kriechen, balancieren
Grundannahme aus, dass Kinder Bewegungs-             * Dinge tragen, ziehen, schieben
wesen sind. Wir sehen Kinder als eigenständi-        * auf Bäume klettern
ge, aktive und selbstbestimmte Wesen, die sich       * ringen, raufen, springen
ihre Welt über Bewegung sinnlich aneignen.       verbessern die Tiefenwahrnehmung.

                                                 Und durch unsere bedachte Auswahl der uns
                                                 umgebenden Materialien, deren vielfältige
                                                 Oberflächentrukturen, sowie die immer zu-
                                                 gänglichen Fühlkisten mit Sand, Steinen, Na-
                                                 turmaterialien erhält der Tastsinn täglich viele
                                                 Reize.

                                                 So liegt unsere Aufmerksamkeit auf einer För-
                                                 derung aller genannter Sinne, denn mit allen
                                                 Sinnen zu lernen macht fit fürs Leben.

                                                    Zwei Augen sehen alles überall. Zwei
                                                    kleine Ohren nehmen wahr den kleinsten
                                                    Schall.
                                                    Eine kleine Nase riecht Süßigkeiten fein. Ein
                                                    kleiner Mund schmeckt alles, mag es süß
                                                    oder sauer sein.

                                                                              Verfasser unbekannt

                                                                                         Seite 6
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Die Selbstwahrnehmung ist ein wichtiger          Bewegung und Wahrnehmung
Schritt auf dem Weg zur Bewegung und zum            * stärken das Selbstkonzept
Ich. Wir sorgen deshalb dafür, dass die Kinder      * vermitteln Materialkompetenz
ihren Körper und ihre Gefühle in der Gemein-        * ermöglichen Sozialkompetenz
schaft kennenlernen können.                         * fördern das Lernen
                                                    * unterstützen die Entwicklung des Kör-
                                                      pers und der motorischen Fähigkeiten
                                                      und Fertigkeiten.

                                                          Marina Radeke und Simona Bartz

                                                                                 Seite 7
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Die 12 Bausteine unseres Bewegungskindergartens

                      Pädagogisches Konzept

                                                             Außenspielgelände
            Bewegungsfreundliche                             (naturnah gestaltet)
               Raumgestaltung
            (Gruppenräume, Flure,
                Eingangshalle)                              regelmäßige, begleitete
                                                              Bewegungsstunden

           offene                     Weiterbildung /
      Bewegungsangebote              Qualifizierung der
                                      ErzieherInnen                  Entspannung und
                                                                           Ruhe
           situative
      Bewegungsangebote             Öffentlichkeitsarbeit

            Spiel- und                    Projekte                   Psychomotorische
         Bewegungsfest                   (Waldtage,                   Fördergruppen
       (Festival der Sinne)            Sinnesgarten)

                          Anthropologische Grundannahme:
                           Das Kind als Bewegungswesen

                                                Unser pädagogisches Konzept beruht auf
                                                den 12 Bausteinen gemäß des Modelles von
                                                Renate Zimmer.

                                                                                        Seite 8
Konzeption - Stand: Dezember 2020 - Bewegungskindergarten ...
Leitbild
                                                 Kreativ
                                                           ehrlich
                                    eigenaktiv                       kompromissbereit
                            offen
                                                                           fröhlich
                 zurückhaltend
                                                                              traurig

              einzigartig                                                        verletzbar

               empathisch                                                             neugierig
                                                                                      mitteilsam
               entdeckend                                                        engagiert

                    motiviert                                               beobachtend

                  bewegungsfreudig                                   abenteuerlustig
                                          begeisterungsfähig

Unser Bild vom Kind
Kinder bringen von Geburt an Kompetenzen             de und bewegungsfreundliche Umgebung zu
und Fähigkeiten mit ins Leben. Sie besitzen          schaffen, eine Begleitung zu sein und auf-
Möglichkeiten, ihre eigene Entwicklung selbst        merksame Beobachtung zu gewährleisten.
zu steuern und ihr Tun im Alltag aktiv zu ge-           Für die gemeinsame Zeit mit unseren Kin-
stalten. Maria Montessori sagt, dass Kinder          dern ist uns ein Klima von gegenseitiger Ak-
einen „inneren Bauplan“ besitzen, nach dem           zeptanz und Toleranz wichtig. Das gilt für den
sie sich entwickeln. Das Kind ist Baumeister         Umgang mit den Kindern und auch zwischen
seines eigenen Ichs und Akteur seines eigenen        den „Großen“. Der gegenseitige Umgang soll
Lebens.                                              von Freundlichkeit und gegenseitiger Wert-
     Wir sehen unsere Aufgabe darin, als be-         schätzung geprägt sein.
wegte Vorbilder aufzutreten, eine anregen-

                                                              Jedes Kind
                                                           Jedes Kind hat das Recht auf seinen Weg.
                                                           Gibt es eine großartigere Aufgabe als
                                                           einem Kind dabei behilflich zu sein,
                                                           sein ganz und gar Eigenes zu enthüllen
                                                            und in die Welt zu tragen?

                                                                                          Henning Köhler

                                                                                                   Seite 9
Profil
Bewegung ist gesund. Und weil wir im Be-        lagen abgesendet. Nach mehreren anregenden
wegungskindergarten Scholen davon so über-      Schulungen und der Evaluierung haben wir
zeugt sind, bauen wir Bewegung in den Kin-      nun das offizielle Zertifikat.
dergartentag ganz selbstverständlich ein. Ob        Das Markenzeichen Bewegungskita ist
situativ in unserer innen und außen bewe-       eingebunden in das Gesamtprojekt „Bewegter
gungsfreundlichen Einrichtung oder bei struk-   Kindergarten“ des Landes Niedersachsen. Zu
turierten Bewegungsangeboten zum Beispiel       dieser Initiative haben sich zum Beispiel der
auf unserer Bewegungsbaustelle, bei den re-     Niedersächsiche Turnerbund, die Sportjugend
gelmäßigen Turnhallenbesuchen oder auf einer    Niedersachsen und die Fachhochschule Han-
unserer Unternehmungen.                         nover zusammengefunden. Das Gütezeichen
     Ein sicheres Fundament für unsere Arbeit   hat 2 Jahre lang Gültigkeit. Zur Verlängerung
war die Zertifizierung als Bewegungskinder-     des Zertifikates müssen die Erzieherinnen
garten. Unser Interesse haben wir beim Qua-     qualifizierende Fortbildungen zum Thema Be-
litätszirkel Bewegungskindergarten bekundet,    wegung nachweisen.
Fragebögen ausgefüllt und Bewerbungsunter-

                                                                                   Seite 10
Unser Weg zum Bewegungskindergarten
Wir erhalten die Broschüre „Bewegter Kin-           zirkels: Der Kindergarten Scholen eignet
dergarten“ vom Niedersächsischen Kultusmi-          sich hervorragend: – kompetente und hoch
nisterium Anfang des Jahres 2007                    motivierte Kolleginnen. – Der Rat unter-
• Besprechung im Kindergartenteam – wir             stützt die Einrichtung eines Bewegungskin-
   sind begeistert.                                 dergartens und stellt Haushaltsmittel bereit.
• Beratung in der Beiratssitzung im März.       •   Jan–März 2008: Mit Fachberatung Antje
   Die Ratsmitglieder und Elternvertreter           Lüllmann und Firma Ulleweah GmbH
   befürworten die „Bewegungskita“.                 für bedarfsgerechte Systeme im Motorik-
• April: Wir bekommen weiteres Informati-           bereich wird ein auf unsere Halle zuge-
   onsmaterial und die Bewerbungsunterlagen.        schnittenes, multifunktionales Konzept
• Ratsmitglieder und Verwaltung werden um-          mit Schienen- und Befestigungssystem als
   fangreich informiert als Diskussionsgrund-       elementarem Baustein entwickelt und An-
   lage für die Ratssitzung im Mai.                 fang März eingebaut. Großgeräte werden
• Juli: Wir beantragen die Teilnahme an der         geliefert.
   Qualifizierungsoffensive mit dem Ziel das    •   Feb–Nov: Fortbildungen der Mitarbeiterinnen.
   „Markenzeichen Bewegungskita“ verliehen      •   April–Mai: Umstrukturierung der anderen
   zu bekommen.                                     Räumlichkeiten mit dem Ziel, mehr Be-
• November: Die Beraterin des Qualitäts-            wegung zu ermöglichen (z.B. Stühle und
   zirkels Sigrid Johanning besucht uns, wir        Tische raus). Nebenraum der Gruppe ist
   erarbeiten Veränderungen der Räumlichkei-        für die Einrichtung von Lernwerkstätten
   ten und Anschaffung von Materialien.             geplant. Ende Mai: Einreichen aller Unter-
• Dezember: Beurteilungsbrief des Qualitäts-        lagen beim Qualitätszirkel.
                                                •   Juni: Erfolgreiche Endabnahme durch den
                                                    Gemeindeunfallverband.
                                                •   19. September 2008: Feierstunde mit Ver-
                                                    leihung des Markenzeichens
                                                    Bewegungskindergarten.

                                                                                      Seite 11
Unsere Einrichtung
Träger
Träger unserer Einrichtung ist die Samtge-
meinde Bruchhausen-Vilsen.

Der Kindergarten
Unser naturnaher Kindergarten liegt in wun-
derschöner ländlicher Lage, umgeben von
Wäldern und Feldern, im Ortskern Scholen
in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen.
Der Kindergarten bezog 1993 das ehemalige
Schulhaus. Seit 2008 sind wir zertifizierter
Bewegungs­  kindergarten. Der facettenreich
angelegte Garten und der angrenzende Sport-
platz laden ein zum bewegten Beobachten der
Tier- und Pflanzenwelt und zum Erleben der
ländlichen Aktivitäten in allen Jahreszeiten.

                                                Seite 12
Innenräume: bewegungsfreundliche Raumgestaltung
Unsere Räume sind von Grund auf bewe-           die jederzeit nutzbar sind: Tastkästen, Fühlkis-
gungsfreundlich gestaltet: Eine großzügige      ten, Sandbäder, Wackelstege…
Bewegungshalle mit Deckenvorrichtung zum            Der Gruppenraum lädt die Jungen und
Schaukeln, Klettern und Schwingen steht den     Mädchen täglich zu vielfältigen Erfahrungen
Kindern jederzeit zur Verfügung. Hier finden    ein. Im Spiel in der Puppen- und Bauecke
auch die angeleiteten Bewegungsangebote in      setzen die Kinder sich mit ihrer dinglichen
Kleingruppen statt, um eine individuelle psy-   und sozialen Umwelt auseinander. Besonders
chomotorische Förderung zu gewährleisten.       die Bauecke lädt durch ihre Gestaltung zum
Wir nutzen den Raum z.B. für Yogaübungen,       „Hochstapeln“ ein.
Fantasie­reisen und die Bewegungsbaustelle.         In der Kreativecke experimentieren die
    In allen Räumen stehen den Kindern zahl-    Kinder mit unterschiedlichen Nassmaltechni-
reiche sinnliche Anregungen zur Verfügung,      ken an der Malwand und an Staffeleien.

                                                                                     Seite 13
Gerne halten die Kinder sich in unserem klei-   Übungen ein. Mit ihnen können sie mathema-
nen Gruppenraum auf. Selbstgefertigtes Mon-     tische Grund­erfahrungen sammeln. Besonde-
tessori-Material lädt die Jungen und Mädchen    ren Reiz übt die Schreibecke mit ihrem viel-
zu fein­motorischen und lebenspraktischen       fältigen Stiftangebot und Druckstempeln aus.

                                                Nach der anregenden Beschäftigung mit allen
                                                Sinnen, nach Bewegung und Toben ist Ent-
                                                spannung ein passender Ausgleich. Unsere
                                                Ruhe-Ecken ermöglichen den Rückzug zum
                                                gemütlichen Kuscheln mit Körbchen, Kissen
                                                und Decken. In aller Ruhe können sich die
                                                Kinder in die vielseitige Literatur vertiefen,
                                                die ihnen jederzeit zur Verfügung steht, etwa
                                                in unsere illustrierten Wissensbücher.

                                                                                   Seite 14
Außengelände: naturnah gestaltet
Auf unserem großzügigen Außengelände ste-     Drainage­rohre, Getränkekisten, Kletterbäume.
hen den Mädchen und Jungen vielfältige Ma-    Unser Außengelände besitzt für sich bereits
terialien zum Errichten der Bewegungsbau-     Aufforderungscharakter in Bewegung zu
stelle zur Verfügung: Bretter, Baumstümpfe,   kommen. Bäume laden ein zum Klettern, dich-
                                              te Büsche zum Verstecken, ein Erdhügel mit
                                              Rutschbahn wird zum Gebirge oder zur Renn-
                                              piste. Toben, rennen, springen, rollen - hier
                                              können die Kinder sich mit allen Sinnen betä-
                                              tigen. Eine Matschecke, verbunden mit einem
                                              Sandplatz fordert die Kinder zum Matschen
                                              auf. Durch die verschiedenen Naturmateriali-
                                              en, die uns umgeben, z.B. Steine, Sand, Erde,
                                              Baumstämme… wird die Sinneswahrneh-
                                              mung aktiviert, indem die Kinder Unterschie-
                                              de wie glatt und rau, hart und weich hautnah
                                              erleben können.

                                              Die dichte Buschbepflanzungen werden zum
                                              Verstecken, aber auch als Ruhezonen genutzt.
                                              Als fest installierte Spielgeräte sind unsere
                                              Schaukeln und der hohe Holzturm mit breiter
                                              Rutsche sehr beliebt. Unser Sinnesgarten för-
                                              dert und fordert die Kinder in ganz besonde-
                                              rem „Sinn“.

                                                                                 Seite 15
Unsere Gruppen

                 Bei den Wiesenstrolchen (oben rechts) treffen
                 sich bis zu 25 drei- bis sechsjährige Kinder.

                 Im August 2015 sind bei uns die
                 Waldknirpse (links) eingezogen. Acht drei-
                 und vierjährige Kinder freuen sich hier täg-
                 lich auf einen ereignisreichen Tag. Die Betreu-
                 ungszeiten sind in beiden Gruppen Montag bis
                 Freitag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Wir bieten
                 einen Frühdienst ab 7.30 Uhr und einen Spät-
                 dienst bis 13.00 Uhr an.

                                                     Seite 16
Umgeben von Wald und Wiese erkunden die         „offenen Tag“ finden gemeinsame Waldbesu-
uns anvertrauten Kinder unsere schöne Natur.    che, Bewegung auf dem Sportplatz, gemeinsa-
Das gab unseren beiden Gruppen ihre Namen.      me Gartenarbeit und Ausflüge statt. Darüber
Wiesenstrolche und Waldknirpse.                 hinaus werden Projekte ebenfalls gruppen-
                                                übergreifend umgesetzt, z.B. die AOK-Projek-
Wir haben uns bewusst für ein teiloffenes       te „TigerKids“ und „JolinchenKids – Fit und
Konzept entschieden, d. h. die Kinder der       gesund in der Kita“.
Wiesenstrolche und Waldknirpse haben ihre
„Stammgruppe“ mit ihren ent­sprech­enden Be-    Wir legen sehr großen Wert auf eine stress-
zugspersonen. Nach dem Frühstück finden im      freie sowie schonende Eingewöhnungszeit, die
Außenbereich gruppen­über­greifende Angebo-     wir gemeinsam mit Ihnen, liebe Eltern planen,
te statt. An einem Tag in der Woche, unserem    denn Sie kennen Ihr Kind am allerbesten.

Wiesenstrolche
In der Gruppe der Wiesenstrolche finden bis     Wiesenstrolche können ihrer Kreativität freien
zu 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jah-   Lauf lassen und trainieren ganz „nebenbei“
ren Aufnahme. Wir erleben das Kind als von      ihre Haltung, Koordination und motorische
Natur aus neugierige Persönlichkeit, das die    Geschicklichkeit.
Welt erforschen, erkunden und begreifen will.       Das Konzept des Bewegungskindergar-
    Ob beim Turnen in der großen Bewegungs-     tens bietet den Kindern in besonderem Maße
halle oder beim Selbertun auf der Bewegungs­    Möglichkeiten zu experimen­tieren und eigen-
baustelle im Innen- und Außenbereich – die      ständige Erfah­r ungen zu machen.

                                                                                   Seite 17
Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass     Pflanzen, erhalten sinnliche Anregungen so-
sich das Kind aus eigener Kraft entwickelt,    wie eine intensive Vorbereitung auf die Schul-
ganz nach seinem individuellen Tempo.          zeit und vieles mehr. Langjährige Projekte,
    Im Wochen­ ablauf erhalten die Kinder      z.B. in Kooperation mit der AOK geben uns
reichhaltige Angebote, viel Bewegung, Ent-     immer wieder die Möglichkeit neue Aspekte
spannung, gesunde Ernährung, bauen ihr eige-   in die Arbeit zu bringen.
nes Gemüse an, kümmern sich um Beete und

                                                                                  Seite 18
Waldknirpse
Acht Waldknirpse sind im August 2015 bei        der Bewegungsbaustelle gibt den Kindern Ge-
uns eingezogen, die sich in einem geborgenen    legenheit sich auszuprobieren, das Gleichge-
Raum wohl fühlen und langsam ihre Grenzen       wicht zu schulen, die eigenen Kräfte zu spüren
erweitern. Die kleinen Waldknirpse erweitern    und viele soziale Erfahrungen im Miteinander
ihre Erfahrungen nach und nach und finden       zu erleben.
so einen schonenden Übergang in die Gruppe
der Wiesenstrolche. Geborgenheit, Trost und     Beim gemeinsamen Frühstück haben wir viel
Ermutigung erleben die zwei- bis vierjährigen   Gesprächsstoff und am „offenen Tag“ treffen
Kinder hautnah.                                 die Waldknirpse sich mit den Wiesenstrol-
                                                chen. Darüber hinaus haben die „Großen“ und
Struktur und Sicherheit gibt den Jungen und     „Kleinen“ im Flurbereich oder bei gruppen-
Mädchen ein klarer Tagesablauf, der viel        übergreifenden Angeboten sowie im Außen­
Raum für das freie Spiel lässt, sowohl im       bereich viel Spaß miteinander. Auch ist es den
Innenbereich als auch an der frischen Luft.     Kindern möglich, sich gegenseitig in ihren
Darüber hinaus sorgt ein abwechslungsrei-       Gruppen zu besuchen und somit den Kontakt
cher Wochenplan für interessante Angebote.      zu den Kindergartenfreunden zu intensivieren.
Besonders geliebt werden das Malen mit Fin-     Vor dem eigentlichen Gruppenwechsel in die
gerfarben, sowie das Gestalten mit Aquarell­    große Gruppe kann die zukünftige Gruppe re-
farben. Der „Turntag“ und die „Arbeit“ auf      gelmäßig besucht werden.

                                                                                   Seite 19
Eingewöhnung und Übergänge
Von Kindheit an begleiten Übergänge unser         (Schulrallye, Schnupperstunde, Lehrerbesu-
Leben und bringen häufig bedeutsame Verän-        che, …) lernen die Kinder ihre Schule auf an-
derungen mit sich. Der Übergang vom Famili-       genehme Weise kennen. Sie besuchen uns mit
enalltag in den Kindergarten ist einer von vie-   ihren Lehrkräften auch nach der Einschulung
len Übergängen, die ein Kind zu meistern hat.     im Kindergarten und lesen uns etwas vor. Auf
Dabei handelt es sich um Entwicklungsaufga-       diese Weise kann es den Kindern gelingen,
ben, die alle Kinder früher oder später bewäl-    sich entspannt auf den Schuleintritt einzulas-
tigen. Wir möchten Sie bei diesem wichtigen       sen und Übergänge sogar als Lerngelegenhei-
Übergang gerne begleiten, damit Ihr Kind          ten wahrzunehmen und daran zu wachsen.
eine gute seelische Widerstandskraft aufbauen     Auf Seite 46/47 finden Sie dazu mehr Infor-
kann. Es lernt sich auf veränderte Situationen    mationen.
einzulassen, sich damit auseinanderzusetzen
und damit zu leben. Dabei hat jedes Kind sein     Auch „kleine Übergänge“ finden laufend statt.
eigenes Tempo und wir möchten Ihnen die Zeit      So wechseln Kinder beispielsweise von der
geben, die Ihr Kind benötigt. Daher ist uns       Kleingruppe in die große Gruppe. Es gibt ei-
eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern sehr      nen Wechsel des Spielpartners. Das Freispiel
wichtig. Ein weiterer Übergang vollzieht sich,    ist beendet, wenn wir zum Frühstücken gehen.
wenn Ihr Kind zur Schule kommt. Auch in die-      Oder das Spiel im Außengelände wechselt das
sem Fall verändern sich die Lebenszusammen-       Spiel in den Innenräumen ab. Für uns ist es
hänge intensiv.                                   daher sehr wichtig, Ihren Kindern verlässliche
                                                  und vorhersehbare Strukturen als Orientierung
Damit Ihr Kind STARK IN DIE SCHULE ge-            anzubieten, beispielsweise durch Tagespläne,
hen kann, bereiten wir es im letzten Jahr vor     die mit Fotos gestaltet sind, Besprechungen,…
der Einschulung auf die besonderen Anforde-       und sie Tag für Tag bei kleinen und auch den
rungen in der Schule vor. Durch Schulbesuche      größeren Übergängen zu unterstützen.

                                                                                     Seite 20
Unser Team
Unsere Erzieherinnen der „Waldknirpse“ und      Würzburger Trainingsprogramm und für das
„Wiesenstrolche“ haben die Fortbildungen zum    Bielefelder Screening absolviert.

    Marina Radeke                                   Simona Bartz

•   Erzieherin                                  •   Erzieherin
•   Kindergartenleiterin                        •   Kon-Lab Sprachförderung
•   Heilpädagogin                               •   Zertifikat Entwicklungsbegleitung
•   Fachkraft für Kleinstkindpädagogik              Grundstufe
•   Fachwirtin für Kindertagesstätten           •   Fortbildung „Psychomotorische Praxis“
                                                    bei Bernard Aucouturier
Marina Radeke und Simona Bartz leiten ge-       •   Trainerin für MKT (Marburger Konzen-
meinsam die Vormittagsgruppe Wiesenstrolche.        trationstraining)
Beide haben alle Qualifizierungen für die An-   •   Langjährige Erfahrung in der Arbeit mit
erkennung „Markenzeichen Bewegungskita“.            der Jugendgruppe in Bruchhausen-Vilsen.

                                                                                  Seite 21
Kerstin Bormann

                                                      Kirsten Eckebrecht

•   Erzieherin
•   heilpädagogische Zusatzausbildung
•   Zertifikat Entwicklungsbegleitung Grund-
    stufe                                         •   Erzieherin
•   Entwicklungsbegleitung nach Doernig           •   Heilpädagogin
•   Fachkraft für Sucht- und Gewaltprävention     •   Vertretungskraft in unserem Hause.
Kerstin Bormann leitet die Waldknirpse.

                                                      Ute Böhm
Fortbildung
Die Aus- und Weiterbildung unserer Fachkräf-
te bildet die Grundlage für die Gestaltung ei-
nes Bewegungskindergartens. Ihr kommt da-
mit eine Schlüsselfunktion zu. Die Inhalte der
Aus- und Weiterbildung müssen umfassend
sein, da es nicht um eine reine Vermittlung von
Bewegunsgabläufen geht. Nach dem Marken-
zeichen-Bewegungskita-Ansatz steht vielmehr
die Förderung von Sozial- und Materialkom-        •   Tatkräftige Unterstützung seit 1999
petenz sowie des Selbstkonzeptes der Kinder       •   Regelmäßige Teilnahme am Osnabrücker
im Vordergrund.                                       Bewegungskongress.

                                                                                     Seite 22
Zusammenarbeit mit den Eltern
Die pädagogische Arbeit in unserer Einrich-        und erleben die Kinder in einer Gruppe. Durch
tung und die häuslichen Gegebenheiten, in de-      die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ih-
nen die Kinder aufwachsen, sind Einflüsse, die     nen, liebe Eltern, sowie die gegenseitige An-
auf die kindliche Entwicklung Auswirkungen         erkennung erhalten wir ein umfassendes Bild
haben. Für uns als familienergänzende Ein-         Ihres Kindes und können ihm eine individuel-
richtung ist daher eine enge Zusammenarbeit        le Entwicklung ermöglichen. Auf diese Weise
von Kindergarten und Eltern, geprägt von Ver-      kann eine gute Kindergartenzeit für das ein-
trauen und Respekt, eine unerlässliche Voraus-     zelne Kind gelingen.
setzung für sinnvolles pädagogisches Handeln.
                                                   Unsere Elternarbeit:
Für uns sind Sie, liebe Eltern, die Experten Ih-   •   Entwicklungsgespräche
res Kindes. Sie kennen seine Gewohnheiten,         •   Elternabende
seine Vorlieben und wissen um seine Stärken        •   Tür- und Angelgespräche beim Bringen
und Schwächen. Wir Pädagogen sind Experten             und Abholen
für die Entwicklung der Kinder im Allgemei-        •   Elternbriefe und Aushänge im Eingangs-
nen, besitzen pädagogische Fachkenntnisse              bereich
                                                   •   Fotodokumentationen an der Pinnwand
                                                   •   Eltern-Kind-Aktionen
                                                   •   Feste, z.B. Lichterfest, Abschlussfest….
                                                   •   Der Elternbeirat
                                                   •   Gemeinsame Gartenaktionen
                                                   •   Elternpartizipation Jolinchen-Projekt

                                                   Bei Fragen und Problemen ist es uns ein wich-
                                                   tiges Anliegen, dass Eltern und Pädagogen
                                                   aufeinander zugehen und sich austauschen.

                                                                                       Seite 23
Kooperationen
Uns ist es sehr wichtig, eng mit der Grund-       nete junge Menschen kennt, die Interesse
schule Asendorf zusammenzu­arbeiten, um den       haben, kann sie gerne auf unsere Einrich-
Kindern den Start in die Schule zu erleichtern:   tung und auf die Bewerbungsmöglichkeit
                                                  beim Freiwilligendienst des DRK hinweisen
   *   Schulrallye
                                                  (www.freiwilligendienste.drk-nds.de).
   *   Lehrkraftbesuch im Kindergarten
   *   Schnupperstunde in der Schule
   *   Regelmäßiger Austausch…                    Die Edeka-Stiftung fördert uns mit „jungem
                                                  Gemüse“ im Projekt „Aus Liebe zum Nach-
Das Gesundheitsamt untersucht die Kinder auf
                                                  wuchs“. Im Rahmen des Projektes kommen
Schulfähigkeit. Mit Einver­ständnis der Eltern
                                                  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung
tauschen wir Informationen aus und stehen bei
                                                  auch zu uns in den Kindergarten, um gemein-
Gesund­heits- und Entwicklungsfragen zur Sei-
                                                  sam mit den Kinden zu gärtnern.
te. Zum Wohle der Kinder ist uns ein regelmä-
ßiger Austausch sehr wichtig mit Fachkräften

   * der Frühförderung
   * der Logopädie und
   * der Ergotherapie
Gemeinsam mit den Fachschulen begleiten wir
die zukünftigen Erzieher*innen in ihrer Aus-
bildung. Besonders verbindet uns die Zusam-
menarbeit mit der Fachschule für Sozialpäda-
gogik in Nienburg.

Mit dem Freiweilligendienst des DRK ar-
beiten wir zusammen bei der Vermittlung
und Betreuung von jungen Menschen, die            Die AOK war unser Koopertionspartner im
ein FSJ bei uns absolvieren. Wer geeig-           Projekt TigerKids. Seit 2015 arbeiten wir mit

                                                                                     Seite 24
dem Folgeprojekt JolinchenKids. Im Projekt      ist der Beitrag der Fachberatung für die Si-
„mit dem Fahrrad zur Arbeit“ beteiligen wir     cherung des Kindeswohles nach 8a SGB VIII.
als Mitarbeiterinnen uns und bleiben in Bewe-   Das Thema Resilienz, das heißt seelische Wi-
gung (siehe auch Abschnitt Projektbeispiele).   derstandskraft der Kinder, ist ein Themen-
                                                schwerpunkt und verbindet uns alle.
Um die Welt um uns herum in den Blick zu
bekommen, besuchen wir themenbezogen die
nähere Umgegung. Zum Beispiel schauen wir
bei der Rübenernte zu oder ernten Kartoffeln.
Im Jahr 2014 hatten wir sogar einen eigenen
Kartoffelacker! Wir holen uns Rat bei den
Nachbarn und Bürgern im Dorf, die uns gerne
unterstützen.

Kooperation mit der
Fachberatung
Die Fachberatung Kindertagesstätten der
Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen (1) berät
und unterstützt uns in Belangen der Sprach-
förderung, Elternarbeit und Inklusion. Das
Team mit Antje Lüllmann und Katja Kittlaus
hat immer wieder Praxisideen beispielsweise
zur Raumgestaltung und stellt uns Materialien
zur Verfügung, mit denen wir unsere Arbeit
weiterentwickeln können. Besonders wichtig

                                                                                  Seite 25
Öffentlichkeitsarbeit: So sieht uns die lokale Presse

Ganze Artikelbeispiele (2), (3) im Abschnitt „Downloads und Links“ am Ende des Heftes

                                                                               Seite 26
Seite 27
Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit:
gemeinsam leben und lernen unter einem Dach

Wie wir Bildungs- und Erziehungs- Bewegung und Gesundheit
ziele umsetzen
In unserem Bewegungskindergarten wird Bil-       Bei uns nimmt der Bildungsbereich „Körper,
dung durch Bewegung initiiert. Das heißt, dass   Bewegung und Gesundheit“ einen großen
wir auch die geistigen und sozialen Entwick-     Raum ein.
lungsbereiche Ihrer Kinder gezielt durch Be-         In den ersten Lebensjahren beruht die
wegung und Spiel fördern.                        geistige Entwicklung des Kindes vor allem
    Hier entsprechen wir den Bildungs- und       auf Bewegungs- und Wahrnehmungsvorgän-
Erziehungsempfehlungen des Landes Nieder-        gen. Bewegung ist das Tor zum Lernen,
sachsen (5), die der Bewegung und dem kindli-    so der Orientierungsplan. Daher können die
chen Spiel als Lernform eine sehr hohe Bedeu-    Kinder bei uns innerhalb und außerhalb des
tung beimessen und die wir Ihnen anhand von      Kindergartengebäudes vielfältige Bewegungs­
Beispielen im Folgenden darstellen.              erfahrungen machen, durch die ihre Organ-
                                                 und Muskelsysteme zahlreiche Entwicklungs-
                                                 anreize erhalten.
                                                     Der weiträumige Spielplatz mit Kletterge-
                                                 räten, Sandlandschaften, Rutsche, Kletterberg,
                                                 Schaukeln, Slackline und Holzhäuschen lädt
                                                 die Kinder zu Aktivitäten ein.
                                                     Klettern, schaukeln, sich verstecken, ba-
                                                 lancieren, rutschen, matschen, Sandkuchen
                                                 backen… alles ist hier möglich. Sehr beliebt
                                                 sind unsere Fahrzeuge wie große LKWs, Tret-
                                                 roller, Dreiräder, Bobbycars, die die Kinder
                                                 gerne für Ausflüge auf unserem Außengelände
                                                 nutzen.

                                                                                    Seite 28
Wichtige Erfahrungen sammeln die Kinder          fältige Bewegungs- und Tobemöglichkeiten
ebenfalls beim Ausprobieren und „Selbsttun“      an, sondern auch verschiedene Rückzugs- und
auf unseren Bewegungsbaustellen im Innen-        Entspannungsmöglichkeiten:        Ruhe-Ecken,
wie im Außenbereich. Die vielseitig einsetzba-   Kuschelkörbchen, ein gemütliches Sofa, Hän-
ren Materialien können immer wieder anders       gematte sowie ruhige Ecken im Außenbereich.
verbaut werden und werden so mal zum Pira-       Aber auch bei Yogaübungen, Phantasiereisen
tenschiff, mal zur Ritterburg.                   und meditativem Malen nach Entspannungs-
    Draußen können Ihre Kinder ganz nach         musik finden die Kinder Ruhe.
Belieben phantasievolle Situationen mit               Kinder verbrauchen bei ihren ausgelas-
Baumstümpfen, Holzbrettern, Reifen, Seilen,      senen Bewegungen viel Energie, das macht
Weidenruten… u.v.m. gestalten. Zudem lädt        Hunger. Dabei beobachten wir, dass Kinder,
die unmittelbare Umgebung unserer Einrich-       die sich im Spiel und Sport verausgaben, ein
tung in jeder Jahreszeit zu gemeinsamen Spa-     Gefühl für die Bedürfnisse ihres Körpers ent-
ziergängen und Waldexkursionen ein. Ob im        wickeln. „Ich habe Hunger“, „Ich habe Durst“.
Winter auf dem zugefrorenen Bach oder im         Essen und Trinken können sie dann in vollen
Frühling bei einer Froschbeobachtung.            Zügen genießen. Unsere Kinder bringen ein
    Regelmäßige Bewegung sorgt erwiesener-       Frühstück von zu Hause mit. Milch, Früchte-
maßen in vielerlei Hinsicht für Wohlbefinden:    tee und Wasser wird von uns zum Frühstück
                                                 gereicht. Früchtetee und Wasser stehen den
  •  stärkerer Knochenbau
                                                 Kindern den ganzen Vormittag an einer Ge-
  •  bessere Haltung
  •  kräftige Muskeln                            tränkestation zur Verfügung. Kleingeschnit-
  •  bessere Koordination und motorische Ge-     tenes Obst und Gemüse der Saison wird zwi-
     schicklichkeit                              schendurch gereicht.
   • bessere Gesundheit                               An einem Tag in der Woche stellen wir
Erholungsphasen sind für die Kinder in unse-     gemeinsam eine Mahlzeit her. In Absprache
rem Arbeitsfeld ebenso bedeutend wie die ak-     mit den Kindern gibt es abwechselnd ein Müs-
tiven Phasen. Daher bieten wir nicht nur viel-   lifrühstück, Pellkartoffeln mit eigenen Kräu-

                                                                                    Seite 29
tern, Gemüsesuppe oder Brot / Brötchen mit
selbstgekochter Marmelade. Die Kinder helfen
stets mit Freuden beim Schälen der Kartoffeln,
Obst und Gemüse zu schneiden oder Teig zu
rühren. Es versteht sich von selbst, dass wir
auf eine ausgeglichene vitamin- und rohstoff-    Und weil uns gesunde Ernährung so wichtig
reiche Kost achten. Die Nahrungsmittel bezie-    ist, haben wir uns dem Präventionsprogramm
hen wir gerne aus der nahen Region.              „TigerKids“ und „JolinchenKids“ der AOK
    Bei der Nahrungsaufnahme geht es uns         angeschlossen, um unser Profil zu unterstrei-
auch um Zuwendung und Gemeinschaft, des-         chen und noch mehr Menschen mit „ins Boot“
halb haben wir uns für gemeinsame Mahlzei-       zu holen.
ten entschieden.

                                                                                    Seite 30
Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man        gelspielen. Die Kinder haben im Alltag in den
daran zieht.“ Aus Sicht der Entwicklungsbe-       Freispielphasen oft die Möglichkeit, ihrem
gleitung kann man sogar noch weiter gehen.        Plan zu folgen und frei zu entscheiden, wo sie
Wenn am Gras gezogen wird, kann man es            spielen wollen (Abschnitt „Innenräume“).
auch entwurzeln.                                      Unser großzügig gestaltetes Außengelände
     Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Kin-     hat Aufforderungscharakter zu vielerlei Tätig-
der in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu (be-)   keiten: entdecken, verstecken, forschen, sich
stärken, ihnen Handlungs-Spiel-Räume zu ge-       ausprobieren.
ben, sich selbst und ihre Umwelt zu entdecken.        Neu hinzugekommen ist unser Bereich der
Die Einheit von Körper, Seele und Geist ist       Sinne. Er wurde liebevoll in einer hervorra-
elementar und alle Faktoren müssen gleicher-      genden Aktion mit der Elternschaft gemein-
maßen entwickelt, gefördert und entdeckt wer-     sam gestaltet. Die Kinder können hier an der
den. Die Kinder können dieses bei uns im Kin-     Slackline ihren Gleichgewichtssinn festigen,
dergarten selbst-/ ständig tun.                   den Klängen der Windspiele lauschen oder die
     In unserem sorgsam sortierten Mal- und       visuellen Eindrücke der Drehscheibenspirale
Kreativraum können sich die Kinder mit den        oder Silberkugeln bestaunen. Zum Riechen
verschiedensten Materialien ausprobieren,         und Schmecken bietet unser Kräuter- und Ge-
ganz ohne Anleitung, lediglich mit einer liebe-   müsegarten vielerlei Eindrücke.
vollen, interessierten Begleitung. So haben die       Die Kinder im Kindergarten Scholen kön-
Kinder die Möglichkeit ihrem Alter und ihrer      nen sich also ganz individuell, gemeinsam oder
Fantasie entsprechend kreativ zu werden und       alleine entdecken und dabei sich, ihre Umwelt
selbständig zu handeln, zu forschen, zu spie-     und das Umfeld kennenlernen.
len.                                                  Jedes Kind ist einzigartig und jede Situation
     Auch ihrem Bewegugsdrang sind in der         erfordert eine individuelle Betrachtung. Im Dialog
Bewegungshalle keine Grenzen gesetzt. Ruhe-       entwickelt sich das Bewusstsein und die Bezie-
Ecken laden zum Entspannen ein, der Grup-         hungsfähigkeit eines Kindes und es findet kreative
penraum zum konstruktiven Rollen- und Re-         Wege der sozial-emotionalen Entfaltung.

                                                                                Das Gras wächst
                                                                                nicht schneller,
                                                                                wenn man daran
                                                                                zieht.

                                                                                    Afrikanisches
                                                                                      Sprichwort

                                                                                         Seite 31
Das unten stehenden Sprichwort von Stanislav
Jerzy Lec spricht uns aus der Seele. Es sind die
selbständig gemachten Erfahrungen, die uns
unser Leben lang begleiten. Machen Sie in die-
sem Sinne eine kleine Reise in die Vergangen-
heit… Vermutlich hat Ihnen niemand erklärt,
wie es sich anfühlt, wenn ein Käfer über die
Hand läuft? Diese Erfahrung haben Sie selbst
gemacht.
    Es ist wichtig selbst zu entdecken, die ei-
genen Grenzen zu kennen und diese Erkennt-
nisse zu festigen. Die Möglichkeit, all diese      allein und gemeinsam.
Erfahrungen selber zu machen bieten wir den
Kindern in unserem bewegten Kindergarten:

                                                                           „Vieles hätte ich
                                                                           gelernt, wenn
                                                                           man es mir nicht
                                                                           beigebracht
                                                                           hätte.“
                                                                              Stanislav Jerzy Lec

                                                                                           Seite 32
Sprache und Sprechen

Für uns ist Sprachförderung ein ganzheitlicher   auch, machen Finger- und Kreisspiele, reimen,
Prozess, der alle Lernbereiche des Kindergar-    rätseln, wir erzählen uns und die Großen lesen
tens umfasst.                                    vor.
                                                      Um Laute, Wörter und Sätze bilden zu
                                                 können, benötigen die Kinder eine gute Bewe-
                                                 gungsplanung und Steuerung der Mundmus-
                                                 kulatur. Dies üben wir gerne mit „Frau Zunge“
                                                 oder „der Lippenfamilie“, die einen Ausflug
                                                 macht.

                                                 Eine wichtige Voraus­setzung für Sprachbil-
                                                 dung ist das Zuhören und auf einander Rück-
                                                 sicht nehmen.

Wir unterstützen die Kinder darin Freude an                 Ich bin ich und du bist du.
Sprache zu entwickeln und nutzen dafür viel-                Wenn ich rede, hörst du zu.
                                                            Wenn du redest, bin ich still,
fältige Gelegenheiten im Kindergartenalltag
                                                            weil ich dich verstehen will.
und das vom allerersten Tag an.
     Bei uns im Bewegungskindergarten erle-
ben die Kinder bewegte Sprache, denn Sprach-              Sprache mit Bewegung
spiele, die von Bewegung begleitet werden, re-
gen das Gehirn am nachhaltigsten an.
     Speziell im täglichen Morgenkreis spielen                 im Rollenspiel
wir Sprachspiele, kombinieren mit Hüpfen,
Klatschen, Stampfen, Laufen, Gehen… wo-
                                                         in der             im Kreativbereich
durch nicht nur das Sprachzentrum, sondern              Bauecke
alle Sinne, sowie die Fein- und Grobmotorik
gefördert werden. Im Morgenkreis singen wir                                     beim Frühstück
                                                    bei Regelspielen

                                                                                         Seite 33
Renate Zimmer sagt: „Sprache braucht Be-
wegung“. Die Hirnbereiche, in denen Spra-
che und Bewegung verarbeitet werden, sind
benachbart. In Bewegungsspielen verknüpfen
beide, z.B. mit.:

   * dem Tanz der Vokale
   * Buchstaben in Bewegung                       Migrantenkindern in Kindertageseinrichtun-
   * Zahlen hüpfen, Buchstaben springen           gen). Das ermöglicht uns einen intensiven Ein-
                                                  druck der sprachlichen Fähigkeiten und gibt
Sprache mit Bewegung ist Gehirnjogging und
                                                  uns viele Anhaltspunkte für die zielgenaue
findet in all unseren Kindergartenbereichen
                                                  Sprachförderung. So erfassen wir die Sprach-
statt.
                                                  fähigkeiten über Lautbildung, Wortschatz,
Für die Kinder im letzten Kindergartenjahr
                                                  Grammatik bis hin zu Sprachhandlungs-
findet ein Schulkinderprojekt statt, in dem die
                                                  kompetenz und Vorläuferfähigkeiten für den
Förderung der sprachlichen Fähigkeiten einen
                                                  Schriftspracherwerb. Die Kinder, die in der
großen Stellenwert hat.
                                                  Sprachstandsfeststellung Auffälligkeiten ge-
                                                  zeigt haben, erhalten eine inklusive Förderung
Sprachstandfeststellung                           im Rahmen unseres Vorschulprojekts, um die
                                                  nächsten Entwicklungsschritte gehen zu kön-
Seit dem 01.08.2018 sind wir laut Kinderta-       nen. Ein Austausch findet mit Ihnen, liebe
gesstättengesetz (KiTaG § 18 a) verpflichtet 18   Eltern, über Elterngespräche, Aushänge und
Monate vor der Einschulung den Sprachstand        einen Infoelternabend zum Thema Sprachför-
Ihres Kindes festzustellen. Dafür setzen wir      derung und Vorschularbeit statt.
2 Beobachtungsbögen ein: „Seldak“ (Sprach-
entwicklung und Literacy bei deutschspra-         Das Sprachförderkonzept der Samtgemeinde
chig aufwachsenden Kindern) oder „Sismik“         steht zum Download bereit (4). Den Link fin-
(Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei     den Sie im Abschnitt „Links & Downloads“.

                         Hase
                         Ein Kreis; ein Ei
                         und noch ein Ei,
                         das sind zwei.
                         Ein großer Bauch
                         und Pfoten dran
                           damit der Hase
                             laufen kann.

                                                                                     Seite 34
Lebenspraktische Kompetenzen, Natur und Umwelt

Wöchentlich bieten wir den Kindern einen of-     Kilometer gehen wir dafür zu Fuß. Bei dieser
fenen Tag im Kindergarten an mit dem Besuch      sehr traditionellen Aktion lernen die Kinder
im nahegelegenen Wald, einen ganzen Tag auf      sehr viel: richtiges Verhalten im Straßenver-
unserem Außengelände oder wir entdecken die      kehr, Gruppendynamik bei Wandertouren,
Wiesen der Umgebung. Vielleicht machen wir       Verhalten in „fremden“ Gärten. Gespräche fin-
sogar einen größeren Ausflug in die Wälder       den bei den Wanderungen untereinander statt;
der anderen Gemeinden.                           auch über die zu bestaunende Natur, Vögel die
    Auf Entdeckungstouren pflücken wir Lö-       man beobachten kann, Wiesen und Kornfelder.
wenzahnblüten und stellen unseren leckeren
Löwenzahngelee her. Wir ernten Holunder-
beeren und kochen in unserem Entsafter den       Die Kinder lernen, sich mit der Natur- und
gesunden Saft, der uns durch die langen Win-     Tierwelt in Einklang zu bringen. Selbst die
tertage und die Erkältungszeit begleitet.        kleinste Stubenfliege wird vorsichtig gefangen
    Unsere ländliche Lage nutzen wir für Aus-    und nach draußen gebracht, wo sie hingehört.
flüge auf die umliegenden Bauernhöfe. Wir        Tiere, die wir näher beobachten wollen, kom-
haben ein Hochbeet von der Edeka-Stiftung        men für kurze Zeit in unsere Beobachtungs-
(siehe Abschnitt „Projekte“). Gemüse- und        kästen, werden dann aber wieder dort ausge-
Kräuterbeete pflegen wir gemeinsam und der       setzt, wo wir sie gefunden haben.
Höhepunkt ist unsere eigene Ernte.
    Ein Hauptbestandteil der wöchentlichen
Kochtage sind Pellkartoffeln mit Gemüse und
Dipp. Was gibt es Schöneres als die selbstge-
ernteten Zutaten zu essen?
    Am Ende des Kindergartenjahres besu-
chen wir die Schulkinder zu Hause. Bis zu drei

                                                                                    Seite 35
Zu den Themen „Lebenspraktische Kompe-
tenzen, Natur und Umwelt“ zeigen Ihnen die
Schnappschüsse aus dem Kindergartenalltag
weitere Impressionen.

                                             Seite 36
Entwicklung kognitiver Fähigkeiten
Denken, begreifen, sich vorstellen, also Fähig-                  Die kognitive Entwicklung des Kindes in den
keiten, die wir mit dem Begriff Kognition be-                    ersten Lebensjahren beruht vor allem auf Be-
schreiben, entwickeln sich in der handelnden                     wegungs- und Wahrnehmungsvorgängen.
Auseinandersetzung mit der Umwelt und über                           Das Kind eignet sich über seine Sinne, sei-
das Erleben der Sinnhaftigkeit des eigenen                       ne Handlungen und seinen Körper die Welt an.
Tuns. „Kognition“ umfasst alle Vorgänge und                      Körper, Seele und Geist sind in der Entwick-
Strukturen, die mit dem Erkennen zu tun ha-                      lung und Erfahrung des Kindes nicht zu tren-
ben. Wahrnehmung, Erinnerung, Vorstellung,                       nende Faktoren; sie bilden eine Einheit.
aber auch Vermutung, Erwartung und Plan.                             Auszug aus dem Orientierungsplan für Bil-
    Man lernt nur, indem man selber auspro-                      dung und Erziehung des Landes Niedersach-
biert und eigene Fehler erkennt. Auswendig                       sen: „Der vielfältige Umgang mit Materialien
gelernte Informationen sind nicht entscheidend                   und Gegenständen fördert das Verstehen für
für den Lernprozess.

                                                               steht in st
                                                         ele               än
                                                                             di
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                                                               en sc h i
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                                                         De
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                                        r G
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                                                         eit von Kö
                               um
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                                                                                                      er
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                                                                                          U

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                                        mit M schen,
                                             en
nach: INFO Institut
für Fortbildung und
Beratung

                                                                                                           Denken macht
                                                                                                           intelligent, leben
                                                                                                           klug.

                                                                                                                   Peter Tille

                                                                                                                    Seite 37
die Umwelt. Körper und Bewegungserfahrun-
gen sind somit immer verbunden mit der Er-
fahrung von Dingen und Gegenständen. Beim
Spielen und Selbsttun erfahren die Kinder,          Grundlegend für diese Entwicklung der Intel-
wie sich die unterschiedlichsten Gegenstän-         ligenz sind nach Piaget die Möglichkeiten des
de verhalten ausgehend von Größe, Gewicht           Kindes, experimentierend und erforschend mit
und Form. Die Kinder erfahren zum Beispiel,         seiner Umwelt umzugehen und selbständig Er-
dass ein Ball wegrollt, aber ein Würfel liegen      fahrungen sammeln zu können.
bleibt.“                                                „Bewegung ist das Tor zum Lernen und
                                                    hat im Zusammenspiel mit Wahrnehmung eine
Über die praktische Bewältigung von Situatio-       zentrale Rolle für die Entwicklung. Deshalb
nen gelangt das Kind zu allgemeinem Wissen.         liegt bei der Förderung kindlicher Kompeten-
Handlungen werden verinnerlicht.                    zen ein besonderer Akzent auf Bewegung.
     Nach Piaget entwickelt sich das Denken und         Kinder brauchen vielfältige Bewegungser-
die Intelligenz in der handelnden Auseinanderset-   fahrungen als Anreize für ihre körperliche und
zung des Kindes mit den Objekten seiner Umwelt.     geistige Entwicklung.“

                                                                                       Seite 38
Bildungsbereich „Mathematische Grunderfahrung“
In unserem Kindergartenalltag greifen wir die    Allgegenwärtigkeit der Mathematik erfahren
natürliche Neugier der Kinder an Zahlen auf      Ihre Kinder bei uns in alltäglichen Situationen
und vermitteln mathematische Grunderfah-         beim Kochen, Tischdecken oder beim Vorbe-
rungen altersgerecht und spielerisch.            reiten des Morgenkreises. (Wie viele Kinder?
    Vergleichen, sortieren und ordnen mit und    Wie viele Matten?) Während des Morgenkrei-
ohne begleitende Zahlen sind dafür hervorra-     ses sprechen wir immer wieder über zeitliche
gend geeignet und machen verfrühtes „Rech-       Begriffe (Tag, Monat, Jahreszeit, heute, ges-
nen“ überflüssig. Das ist in vielen Alltags-     tern…) Täglich erleben Ihre Kinder Mathema-
situationen möglich: aufräumen, Aufgaben         tik in für sie interessanten Zusammenhängen,
verteilen, Spiele in jeder Form, rhythmische     z.B. bei Bewegungsangeboten im Außenbe-
Erfahrungen, gestalterisches Tun…, aber auch     reich oder im Bewegungsraum erklimmen und
in den von uns organisierten Angeboten, wie      überwinden die Kinder unterschiedliche Hö-
etwa an den stets zugänglichen Sortiertabletts   hen, sie balancieren auf unterschiedlich breiten
nach Maria Montessori.                           Hindernissen und sammeln beim Vorwärts-
    Wir sind von Mathematik umgeben: in          und Rückwärtslaufen wichtige Raumerfahrun-
Formen, Farben, Strukturen und Mustern. Die      gen. In der Bauecke tragen die Kinder viele

                                                                                      Seite 39
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