Konzertierte Aktion Pflege - Wesentliche Ergebnisse und Umsetzung Cornelia Reitberger Bundesministerium für Gesundheit - Ergebnisse KAP

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Konzertierte Aktion Pflege
Wesentliche Ergebnisse und Umsetzung

Cornelia Reitberger
Bundesministerium für Gesundheit
Agenda

1.   Hintergrund und Ziele der
     Konzertierten Aktion Pflege (KAP)
2.   Wesentliche Ergebnisse der KAP
3.   Geplante Umsetzung und
     Berichterstattung

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1. Hintergrund und Ziele der Konzertierten
   Aktion Pflege (KAP)

• 3. Juli 2018: Auftakt zur KAP durch BM Spahn
  (BMG), BM‘in Dr. Franziska Giffey (BMFSFJ) und
  BM Heil (BMAS) als gemeinsame Initiative der
  drei Bundesministerien. Geschäftsstelle im BMG.
• Ziele: Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen
  von Pflegekräften spürbar verbessern, Pflegekräfte
  entlasten und die Ausbildung in der Pflege stärken.
• Bis Sommer 2019 konkrete Maßnahmen und
  Empfehlungen verbindlich vereinbaren.
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1. Hintergrund und Ziele der Konzertierten
   Aktion Pflege (KAP)
• Beteiligte Akteure: Länder und die für die
  berufliche Pflege relevanten Akteure (Pflegeberufs-
  und Pflegeberufsausbildungsverbände, Verbände
  der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, die
  Kirchen, Pflege- und Krankenkassen,
  Betroffenenverbände, die Berufsgenossenschaft,
  die Bundesagentur für Arbeit sowie die
  Sozialpartner)
• Ergebnisse wurden nach 11 Monaten präsentiert
  (4. Juni 2019).
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1. Hintergrund und Ziele der Konzertierten
   Aktion Pflege (KAP)
Struktur: Dachgremium und fünf Arbeitsgruppen
• Arbeitsgruppe 1: Ausbildung und Qualifizierung (BMFSFJ)
• Arbeitsgruppe 2: Personalmanagement, Arbeitsschutz und
  Gesundheitsförderung (BMG)
• Arbeitsgruppe 3: Innovative Versorgungsansätze und
  Digitalisierung (BMG)
• Arbeitsgruppe 4: Pflegekräfte aus dem Ausland (BMG/BMAS)
• Arbeitsgruppe 5: Entlohnungsbedingungen in der Pflege
  (BMAS/BMG)
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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 1: Mehr Ausbildung
Einführung der neuen Pflegeausbildungen zum 1. Januar 2020
wird durch die „Ausbildungsoffensive Pflege“ (2019-2023)
begleitet. Hierzu wurde am 28. Januar 2019 beschlossen:
• die Zahlen der Auszubildenden und der ausbildenden
  Einrichtungen bis 2023 im Bundesdurchschnitt um jeweils
  10 Prozent zu steigern.
• mit einer Informations- und Öffentlichkeitskampagne für
  die neuen Pflegeausbildungen zu werben:
  „Mach Karriere als Mensch“
• mindestens 5.000 Weiterbildungsplätze zur
  Nachqualifizierung von Pflegehelferinnen und -helfern
     einzurichten.
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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 2: Mehr Personal
• In Pflegeeinrichtungen: Umsetzung Personalbemessungs-
  verfahren nach § 113c SGB XI, das bis Juni 2020 entwickelt
  und erprobt sein soll (Roadmapprozess, Bund-Länder-
  relvante Akteure)
• Für die Krankenhäuser: Krankenkassen (GKV),
  Krankenhausgesellschaft (DKG) zusammen mit dem PKV-
  Verband, Deutschem Pflegerat, Gewerkschaften und
  Arbeitgebern entwickeln ein Personalbemessungskonzept.
  Bis zum 31. Dezember 2019 sollten Deutscher Pflegerat,
  DKG und Ver.di einen Interims-Vorschlag dazu vorlegen.

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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 2: Mehr Personal
Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften:
Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser verpflichten sich,
• einen hohen Arbeitsschutzstandard und mehr Maßnahmen
  der betrieblichen Gesundheitsförderung umzusetzen
• das betriebliche Eingliederungsmanagement auszubauen
• zu verlässlichen Dienstplänen
• zur Fort- und Weiterbildung von Führungskräften in der
  Pflege sowie
• zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie, Pflege und
  Beruf.

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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 3: Mehr Verantwortung
• Strategieprozess zur interprofessionellen Zusammenarbeit
  im Gesundheits-und Pflegebereich gestartet (2019-2021).
  Ziel: den Verantwortungsbereich von Pflegekräften
  auszuweiten. Schwerpunkt zu Beginn: Zusammenarbeit mit
  Arzt/Ärztinnen entwickeln und Verordnungsmöglichkeiten
  prüfen; mit anderen Gesundheitsberufen (z.B. Apotheken,
  Ergotherapie) zu einem späteren Zeitpunkt. Schaffung
  fachlicher Standards für Zusammenarbeit. Bestehende
  Möglichkeiten, Heilkunde auf Pflegefachkräfte zu
  übertragen, sollen besser genutzt werden können.
• BMG: Prüfung Einrichtung eines Modellprogramms im
  SGB XI zur Förderung innovativer pflegegeleiteter
       Versorgungskonzepte
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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 3: Mehr Digitalisierung
Wichtige Beschlüsse im Einzelnen:
• Vernetzung der Pflege mit anderen Leistungserbringern
  in der Telematik-Infrastruktur, Effizienzgewinne
  durch verstärkten digitalen Austausch
    erster Umsetzungsschritt bereits erfolgt; freiwilliger
    Anschluss der Pflegeeinrichtungen im DVG Zwei
    vorgesehen. Regelungen zu Lese-und Schreibrechten
    beruflich Pflegender (z.B. E-Medikationsplan)
• Beschlüsse zur elektronischen Abrechnung,
  elektronischen Dokumentation und elektronischen
      Verordnungen in der Häuslichen Krankenpflege
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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 3: Mehr Digitalisierung
 • die Telepflege, etwa zur Beratung von Pflegebedürftigen
   und ihren Angehörigen, weiter zu entwickeln. BMG führt
   hierzu eine Studie durch, um geeignete Anwendungsfelder
   zu identifizieren. Leistungsbeschreibung wird noch 2019
   veröffentlicht.
 • Der GKV-Spitzenverband prüft die Weiterentwicklung von
   Nutzenkriterien im Sinne von § 40 SGB XI: Ziel bessere
   Bewertung von am Markt befindlichen Produkten für
   einen besseren Zugang zum Pflege(Hifsmittel)verzeichnis
 • Pflegekräfte sollen bei der Einführung digitaler Techniken
   von Beginn eingebunden werden, um ihre Akzeptanz und
   den alltäglichen Nutzen zu fördern (u.a. auch
      Weiterbildungen, Berücksichtigung digitaler
      Kompetenzen in der Ausbildung)
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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP Arbeits-
   gruppe 4: Fachkräfte aus dem Ausland
Gewinnung von Pflegefachkräften aus dem Ausland – auch
durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz - erleichtern, u.a.
durch
• Aufbau einer Zentralen Servicestelle für berufliche
  Anerkennung durch BMBF, BMAS. Angesiedelt bei der
  Bundesagentur für Arbeit; Start Anfang 2020
• Entwicklung Gütesiegel für private Vermittler: Einrichtung
  eines Deutschen Kompetenzzentrum für internationale
  Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF)
  beim Kuratorium Deutsche Altershilfe. Leistungen:
  Zertifizierungsanforderungen, Vereinheitlichung der
      Antragsunterlagen, Anpassungsmaßnahmen in DEU –
      Integrationskurse einschließlich Staatsbürgerkunde
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2. Weitere Ergebnisse der KAP Arbeitsgruppe 4:
Fachkräfte aus dem Ausland
• Mustergutachten für die Anerkennung der ausländischen
  Pflegefachkraft-Abschlüsse
  BMG hat einen Vertrag mit der Gutachtenstelle für
  Gesundheitsberufe (GfG) bei der Zentralstelle für
  ausländisches Bildungswesen (Träger Länder/ KMK)
  geschlossen. Gegenstand: Mustergutachten zu ausländischen
  Abschlüssen, hierdurch Beschleunigung der
  Anerkennungsverfahren
• Prüfung der Machbarkeit einer Fach- und
  Sprachausbildung bereits in den Herkunftsländern
• Anwerbung durch Private unter einem Dach

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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 5: Mehr Geld
Ziele:
• Entlohnungsbedingungen in der Altenpflege zu verbessern
• nach Qualifikation differenzierte Mindestlöhne entwickeln
  (mindestens für Pflegefach- und Hilfskräfte) und die Ost-
  West-Differenzierung beim Pflegemindestlohn aufgeben.
Finanzierung:
• Verbesserung der Entlohnung macht eine verbesserte
  Finanzausstattung der Pflegeversicherung erforderlich.
• Finanzielle Überlastung der Pflegebedürftigen durch
  steigende Eigenanteile soll verhindert werden.

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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP
   Arbeitsgruppe 5: Mehr Geld
Zwei Wege zur Umsetzung:

• die Festsetzung von Mindestlöhnen auf Vorschlag der
  Pflegekommission.
• ein Tarifvertrag, der auf der Grundlage des Arbeitnehmer-
  Entsendegesetzes unter Berücksichtigung des kirchlichen
  Selbstbestimmungsrechts flächendeckend erstreckt werden
  kann. (Mehrheitsposition)
Die hierfür jeweils erforderlichen gesetzlichen Änderungen
wurden von BMAS und BMG zügig auf den Weg gebracht
(Entwurf PflegelöhneverbesserungsG).

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2. Wesentliche Ergebnisse der KAP

Vollständiger Vereinbarungstext im Internet unter:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Datei
en/3_Downloads/K/Konzertierte_Aktion_Pflege/KAP_Vereinbaru
ngen_AG_1-5.pdf
verfügbar.

Weitere Informationen und Dokumente unter:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/konzertierte-
aktion-pflege.html

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3. Geplante Umsetzung und Berichterstattung
• Gesetzliche Maßnahmen und Studien/Projekte:
  Bundesregierung legt konkrete Vorschläge vor (BMG u.a. im
  Rahmen des Digitale-Versorgungsgesetzes und der
  Pflegereform 2019/2020) bzw. vergibt Studien/Projekte
• Untergesetzliche Maßnahmen und Selbstverpflichtungen:
  Pflegeselbstverwaltung bzw. Vereinbarungspartner in der
  Pflicht. Enge Begleitung durch Referat 416 - Konzertierte
  Aktion Pflege im BMG im Rahmen eines Monitorings
  (regelmäßige Berichterstattung der Akteure)
• Umsetzung der vereinbarten Beiträge im Rahmen der
  „Ausbildungsoffensive Pflege“ (2019-2023): Begleitung
  durch die beim BAFzA vom BMFSFJ eingerichtete
      Geschäftsstelle.
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3. Geplante Umsetzung und Berichterstattung
Strategieprozess zur interprofessionellen Zusammenarbeit:
• Der Strategieprozess hat begonnen. Die konzeptionellen
  Vorarbeiten hierfür laufen bereits. Wird auf ca. zwei Jahre
  angelegt (Abschluss bis Mitte 2021 geplant)
• Verschiedene Elemente sind bereits ausdrücklich im
  Vereinbarungstext vorgesehen
  (u.a. Verordnungskompetenzen z.B. Hilfsmittel für Pflegefachpersonen,
  Prüfung und Entwicklung von Standards für die interprofessionelle
  Zusammenarbeit von Pflegekräften mit anderen Professionen).
• BMG wird die Themen des Prozesses in Fachworkshops mit
  den zuständigen Akteuren erörtern.

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3. Geplante Umsetzung und Berichterstattung
Roadmapprozess zur Vorbereitung der Umsetzung des
Personalbemessungsverfahrens nach § 113c SGB XI

• Auf der Grundlage des 2. Zwischenberichtes des
  Auftragnehmers (Universität Bremen, Prof. Rothgang)
• Begleitend zur konzeptionellen Instrumentenerprobung,
  zugleich vorbereitend für eine modellhafte Einführung
  des Instruments
• Parallel: Bund-Länder-Gespräche über die Fachkraftquoten
  der Länder

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3. Geplante Umsetzung und Berichterstattung
   Berichte
• Erster Bericht zur Umsetzung der KAP im Jahr 2020.
• Berichterstattung zur „Ausbildungsoffensive Pflege“
  (2019-2023) durch die beim BAFzA vom BMFSFJ
  eingerichtete Geschäftsstelle. Sie wird zum Ende des
  ersten und zweiten Drittels der Laufzeit
  themenzentrierte Berichte zum Stand der
  Umsetzung erstellen und am Ende der Laufzeit
  gemeinsam mit den Partnern eine Abschlussbilanz
  ziehen.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt
Bundesministerium für Gesundheit
Referat 416 – Konzertierte Aktion Pflege
Friedrichstraße 108
10117 Berlin

Ansprechpartner
Cornelia Reitberger
416@bmg.bund.de
www.bmg.bund.de

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