KREATIVE ARBEIT MIT SLAM POETRY IM DAF-UNTERRICHT MIT FORTGESCHRITTENEN LERNENDEN - (B2) VALERIA WILKE DANIELA OLIVER FACULTAD DE LENGUAS UNC - VDLDA
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kreative Arbeit mit Slam Poetry im DaF-Unterricht mit fortgeschrittenen Lernenden (B2) Valeria Wilke Daniela Oliver Facultad de Lenguas UNC
Dieser Workshop... 1) Theoretischer Teil über das Genre Poetry Slam 1) Unterrichtsentwurf: eine Didaktisierung des Poetry Slams 1) Praktischer Teil: Entwicklung eigener Unterrichtsvorschläge
Lengua Alemana III (Facultad de Lenguas, UNC) Zielgruppe: Übersetzungs- und Lehramtsstudierende im 3. Jahr; junge Erwachsene; Niveau B1-B2. Problem: wenig Erfahrung mit literarischen Texten. Literatur stellt ausgezeichneten Zugang zum interkulturellen, emotionalen und ästhetischen Lernen dar.
Lengua Alemana III: Vorüberlegungen Suche nach interessanten, motivierenden literarischen Texten, die Zielgruppe ansprechen. Themen behandeln, die Identifikationen schaffen. Jungen Erwachsenen in Argentinien die deutschsprachige Literatur näher bringen. Kreativität und emotionales Lernen fördern. Poetry Slam: jugendnahe Ausdrucksform
Was ist Poetry Slam? Deutsch: „Dichterschlacht”, „Dichterwettkampf” Literarischer Wettbewerb. Selbstverfasste Texte werden innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen. „to slam”: „zuschlagen, zuknallen; jemanden schlagen“ Im Sport: wichtiges Turnier (Grand Slam).
Merkmale des Genres ● Mündlichkeit (schriftlich konzipiert) ● Performance ● Wettbewerbscharakter (Publikumsjury) ● Zeitlimit (5 Minuten) ● Aktualität
Poetry Slam Textsorten sind vielfältig: ● Kurzgeschichten (“Storyteller”) ● Rapoetry ● Freestyle ● redeähnliche Texte ● lyrische Texte ● ...
Entstehung des Poetry Slam ● 20. Juli 1986: erster Poetry Slam (Chicago, USA) ● 1993 kam der Poetry Slam von den USA nach Deutschland (amerikanische Autoren, Berlin). ● 1995 nahmen auch deutsche Autoren daran teil. ● 3. Oktober 1997: erste deutsche Slam-Meisterschaft (Berlin) (Gewinner: Bas Böttcher). ● Meisterschaft wird jedes Jahr im Herbst fortgesetzt.
Trailer zum Film “Dichter und Kämpfer” (Deutschland, 2012, Regie: Marion Hütter)
Unterrichtsplanung Poetry Slam Dauer: 240 Minuten Zielgruppe: fortgeschrittene junge Erwachsene, Germanistikstudierende Lernziele: ● Die Lernenden können die wesentlichen Merkmale des Genres Poetry Slam erkennen. ● Die Lernenden reflektieren über die Sprache. ● Die Lernenden entwickeln die Fertigkeit Schreiben kreativ weiter.
Unterrichtsplanung Poetry Slam Materialien: - Video und Text “Die Macht der Sprache” von Bas Böttcher - Arbeitsblatt, “Slam mit”, von Elisabeth Lehrner-te Lindert, DIA und Goethe Institut Niederlande Phasen: 1) Theoretischer Teil: Das Genre Poetry Slam und seine Merkmale 2) Arbeit mit dem Gedicht “Die Macht der Sprache” von Bas Böttcher 3) Schreibphase und Vorstellung der Schreibproduktionen
1. Phase: Geschichte und Merkmale des Genres Leseverstehen: Richtig/falsch-Aufgabe, EA
Quelle: Lehrner-te Lindert, E. (2014). Unterrichtsmaterial Slam mit! Projekt für Schüler der Oberstufe im Fach Deutsch. Amsterdam: DIA.
2. Phase: Arbeit mit dem Text von B. Böttcher 1) Arbeit mit dem Titel “Die Macht der Sprache”: Hypothesenbildung über das Thema. 1) Erstes Anschauen: Hypothesenbestätigung oder - wiederlegung
2. Phase: Textarbeit 3) Zweites Anschauen: Anwendung der Bewertungskriterien. EA Quelle: Lehrner-te Lindert, E. (2014). Unterrichtsmaterial Slam mit! Projekt für Schüler der Oberstufe im Fach Deutsch. Amsterdam: DIA.
2. Phase: Textarbeit 4) Lesen des Gedichts. EA 5) Drittes Anschauen. 6) Semantisierung: Bedeutung der Strophen in Gruppen erschließen. Lösung der Aufgaben: ● Welcher Vers wiederholt sich und was bedeutet er? ● Markiere die Verben und erkläre, wie der Autor damit spielt. ● Was ändert sich in jeder Strophe in den Versen 1 und 2? 7) Plenum: Bedeutungen, Reflexion, Debatte.
3. Phase: Schreibproduktion 1) Thema: “Liebeserklärung an die deutsche Sprache” 2) Wortschatzaktivierung im Plenum 3) Akrostichon: Eigenschaften der deutschen Sprache (Adjektive und Nomen); 1) Schreibaufgabe: 2 Strophen mit dem Wortschatz aus dem Akrostichon im Google-Drive veröffentlichen. EA.
Das hat in unserem Unterricht gefehlt: ● Zeit, um die Texte im Unterricht zu schreiben. ● Vorstellung der Texte vor der Gruppe ● Bewertung der Texte der anderen Studierenden
Aussagen der Studierenden Was hat euch gefallen? Mit Gedichten zu arbeiten, über Poetry Slam zu lernen, mit Videos zu arbeiten. Was hat ihr dabei gelernt? Über Sprache zu reflektieren, “dass man mit Deutsch auch Spaß haben kann”, über Gedichte und darüber, was sie ausdrücken können, über Poetry Slam. Verbesserungsvorschläge Ein Spiel, mehr Poetry Slams anschauen, mit anderen Autoren arbeiten.
Meine Liebeserklärung an die deutsche Sprache (Texte der Studierenden) Das, was mir von Deutsch gefällt. So schwer in Worte zu fassen. Deutsch ist für mich sowie eine Reise Die Sprache so vielen Denker*innen und aber es gibt keine Preise Künstler*innen, –Ach so! Sprichst du Deutsch?! die Sprache von weit unterschiedlichen Kämpfen. vielleicht nur ein kleines Stolzgefühl im Herzen plötzlich ein Gewühl... Nicht meine Sprache und gleichzeitig doch. Wieso kann ich keine Deklination? Doch, doch. Wem gehört das Deutsche? mehr Stunden, mehr üben Besitzen oder beherrschen? -oder entweder Schreiben, oder Sprechen befrauschen? Mom, darf ich lieber nach Deutschland? Allerdings freue ich mich sehr obwohl Deutsch mich beansprucht, und spiele. schenkt ich ihr ein Lobspruch... Währenddessen vielleicht Du bist schwer und formschön! Die Antwort (Cande) (Sofi S.)
Meine Liebeserklärung an die deutsche Sprache Deutsch ist schön, ist schwer, ist breit. Es gibt auch lange Wörter wie zum Beispiel Unabhängigkeit. Falls du diese Sprache lernst, nimmt doch sie im Ernst. Sei immer nett, egal ob du gar nichts verstehst. * Deutsch ist süß und sauer, Sowohl dir dem Bauern schmeckt diese Sprache sehr gut. Man braucht einfach nur den Mut. * Deutsch kann jeder lernen, wichtig ist das Verb am Ende. Es gibt auch viele Nebensätze Sie sind aber keine Gesetze. * Mit dieser Sprache kann man unendlich spielen, es kann aber auch langweilig sein, sogar für Spinnen. Sicherlich lernst du was, und zwar geduldig zu sein. (Sofi K.)
Weitere Unterrichtsanregungen ● Auf Webseiten über Poetry Slam und Poetry-Slam-Autoren recherchieren und die Ergebnisse im Unterricht präsentieren. ● Beispieltexte nach Inhalten und Merkmalen von Poetry-Slams untersuchen. ● Einen eigenen Text bzw. Teile davon verfassen. ● Kooperatives schreiben, Team-Texte produzieren. ● Poetry-Slam-Texte als Anregung für kreatives Schreiben. ● Beurteilung der Texte reflektieren und diskutieren. ● Eigene Poesie-Videos produzieren. ● ...
Literatur Anders, P. (Hrsg.) (2008): Texte und Materialien für den Unterricht. Slam Poetry. Für die Sekundarstufe. Ditzingen: Reclam. Anders, P. (2018): Poetry Slam. Unterricht, Workshops, Texte und Medien. Behrendt, U. (2013). “Noch´n Gedicht” Kreatives Schreiben im Deutschunterricht am Beispiel von Gedichten. Fremdsprache Deutsch 49/2013, 30-34. Böttcher B. (2017). Die Macht der Sprache. [Online abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=vyySoB9aCAk] Hille, A., / Lughofer, J. (2014). Einfach mal dichten. Slam Poetry im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. In Bernstein, N, & Lerchner, C. (Hrsg.), Ästhetisches Lernen im DaF-/DaZ-Unterricht. Literatur – Theater – Bildende Kunst – Musik – Film (93. Band)(S. 61-75). Göttingen: Universitätsverlag Göttingen. Lehrner-te Lindert, E. (2014). Unterrichtsmaterial Slam mit! Projekt für Schüler der Oberstufe im Fach Deutsch. Amsterdam: DIA. [Online abrufbar unter: https://duitslandinstituut.nl/assets/upload/Onderwijs/ Lesmateriaal/ Lesmateriaal%20Slam%20Poetry%202014.pdf] MFA+Filmdistribution (2012, September, 15.): Dichter und Kämpfer - Trailer [You Tube] [Online abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=8TD5rBaLPr0] Ünal, Ç. (2013). Kreativer Umgang mit literarischen Texten. Fremdsprache Deutsch 49/2013, 11-16. Wicke, R. (2013). “Happy End” Eine Kurzgeschichte im kreativen Deutschunterricht. Fremdsprache Deutsch 49/2013, 23-29.
Vielen Dank! Kontakt: valewilke@unc.edu.ar
Sie können auch lesen