Ökumenischer Lehrplan - für den Religionsunterricht der Kirchen am Lernort Schule in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn - reli.ch
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Ökumenischer Lehrplan für den Religionsunterricht der Kirchen am Lernort Schule in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn 1. AUFLAGE | 2019 1
Impressum Redaktion Birgitta Aicher Maja Bobst-Rohrer Roland Dobler Hanspeter Lichtin Markus Portmann Patrick Zihlmann Trägerschaft Bezirkssynode Solothurn der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Solothurn Römisch-Katholische Synode des Kantons Solothurn Bischofsvikariat St. Verena, Bistum Basel Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Basel-Landschaft Römisch-Katholische Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft Bischofsvikariat St. Urs, Bistum Basel Christkatholische Kirche der Schweiz Bezug Reformierte Fachstelle Religionspädagogik des Kantons Solothurn Römisch-Katholische Fachstelle Religionspädagogik des Kantons Solothurn Fachstelle für Unterricht der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft Fachstelle für Religionsunterricht und Gemeindekatechese der Römisch-Katholischen Kirche des Kantons Basel-Landschaft Fachstelle Bildung, Ressort Religionsunterricht und Erwachsenenbildung der Christkatholischen Kirche der Schweiz Bezug auch online auf den Websites der Fachstellen möglich (S. 50). 2
Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 4 7 Ziele und Inhalte 20 7.1 Eigenes Leben 20 2 Religionspädagogische Grundlegung 5 7.2 Spiritualität / Gebet 22 7.3 Sprachverständnis 24 2.1 Kirchlich verantworteter 7.4 Symbolverständnis 26 Religionsunterricht am Lernort Schule 5 7.5 Bibelverständnis 28 2.2 Begründung des kirchlich v erantworteten 7.6 Altes Testament 30 Religionsunterrichts 5 7.7 Neues Testament 32 2.3 Religiöse Bildung als Ziel des kirchlich 7.8 Jesus 34 verantworteten Religionsunterrichts 5 7.9 Gott 36 7.10 Schöpfung 38 3 Arbeiten mit dem Lehrplan 6 7.11 Kirche 40 3.1 Charakter des Lehrplans 6 7.12 Rituale und Sakramente 42 3.2 Kompetenzorientierung 7 7.13 Sinn des Lebens 44 3.3 Bezüge und Aufteilung in Zyklen 8 7.14 Ethik 46 3.4 Aufbau und Struktur 8 7.15 Religionen 48 3.5 Flexibilität 9 8 Fach- und Medienverleihstellen 50 4 edeutung und Ausrichtung des B 8.1 Fachstellen Religionspädagogik 50 ökumenischen Religionsunterrichts 10 8.2 Medienverleihstellen 51 4.1 Bedeutung des ökumenischen Religionsunterrichts 10 9 Weblinks 51 4.2 Ausrichtung des ökumenischen Religionsunterrichts 11 5 T hemenfelder und die darin anzustrebenden Kompetenzen 12 5.1 Überblick über die Themenfelder 12 5.2 Überblick über die Kompetenzen 13 6 Übersicht 15 6.1 Umgang mit der Übersicht 15 6.2 Abkürzungen (in den folgenden Teilen des Lehrplans) 15 6.3 Übersicht der Inhalte 16 3
1 Vorwort Veränderungen in der Gesellschaft stellen die Religions- während der neun Schuljahre folgerichtig zu planen pädagogik vor neue Herausforderungen. Die Kirchen und zu verantworten. Er verpflichtet die Religions- müssen sich im Bereich der religiösen Bildung und Er- lehrpersonen der beteiligten Konfessionen, Unterricht ziehung ebenso neuen Aufgaben stellen wie die öffent- gemäss den formulierten Zielen zu planen und durch- liche Schule. Kinder und Jugendliche religiös zu bilden, zuführen. Eltern, Schule und Öffentlichkeit gibt er sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern und einen guten Einblick in die Ziele und Absichten öku zu einem bejahenden Leben im Geist des Evangeliums menischen Unterrichts. zu begleiten, ist die Aufgabe von Eltern, Unterrichten- den und weiteren Bezugspersonen. Die zweite Säule religiöser Bildung ist die konfessio- nelle Katechese am Lernort Pfarrei / Pastoralraum / Der vorliegende Lehrplan basiert auf den beiden Lehr- Kirchgemeinde. Sie hat zum Ziel, Kinder und Jugend- plänen für den ökumenischen Religionsunterricht der liche auf ihrem christlichen Glaubens- und Lebensweg Kirchen am Lernort Schule in den Kantonen Solothurn zu begleiten und sie im christlichen Glauben und der (2010) und Basel-Landschaft (2014). Er berücksichtigt kirchlichen Gemeinschaft zu beheimaten. Sie kennt die neueren Lehrpläne im Bereich der Schule (Lehr- eigene Lehrpläne und Unterrichtsformen (LeRUKa und plan 21, 2014) und der Katholischen Kirche (LeRUKa, evangelisch-reformierter Lehrplan für den kirchlichen 2017) und bezieht sich auf diese. Er ist Grundlage eines Unterricht am Lernort Kirchgemeinde im K anton in ökumenischem Geiste verantworteten gemeinsamen Solothurn 2015). Unterrichts der christlichen Kirchen in der Schule. Für den Unterricht in einer ökumenisch geführten Klasse Basel und Solothurn, im April 2019 ist er die wegweisende Orientierung und Grundlage. Er hilft den Religionslehrpersonen, den Unterricht Bezirkssynode Solothurn der Evangelisch-Reformierte Kirche Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn des Kantons Basel-Landschaft Co-Präsidentin der Fachkommission Unterricht des Kirchenratspräsident, Pfr. Martin Stingelin Kantons Solothurn, Astrid Hager Römisch-Katholische Landeskirche Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Basel-Landschaft des Kantons Solothurn Präsidentin der Katechetischen Kommission des Co-Präsidentin der Fachkommission Unterricht des Kantons Basel-Landschaft, Franziska Stadelmann Kantons Solothurn, Anita Kohler Bischofsvikariat St. Urs, Bistum Basel Römisch-Katholische Synode Regionalverantwortlicher, Tobias Fontein des Kantons Solothurn Präsidentin der Katechetischen Kommission des Christkatholische Kirche der Schweiz Kantons Solothurn, Theres Mathys Fachstelle Bildung, Pfr. Dr. Adrian Suter Bischofsvikariat St. Verena, Bistum Basel Regionalverantwortliche, Edith Rey Kühntopf 4
2 Religionspädagogische Grundlegung 2.1 K irchlich verantworteter Religions- unterricht am Lernort Schule Religionskulturelle Begründung Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht er- Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht in schliesst den Schülerinnen und Schülern die Grund der Schule will Schülerinnen und Schülern Orien- lagen der eigenen Glaubenstradition. Er berücksichtigt, tierung in der eigenen Religion bieten, sie auf ihrem dass die Lebenswelten heutiger Kinder und Jugend- religiösen Weg begleiten und in ihrer religiösen licher nicht mehr allein durch die christliche Kultur Mündig keit fördern. Er macht das eigene Bekennt- geprägt werden, sondern durch eine Vielzahl religiöser nis den Schüle rinnen und Schülern transparent, ist Ausdrucksformen. Religiöse Bildung leistet einen wich- aber gleich zeitig durch respektvolle Offenheit für tigen Beitrag zur kulturgeschichtlichen Deutungs die Angehörigen anderer Bekenntnisse sowie für die kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Sensibilität gesamtgesellschaftlicher Problemkontexte geprägt. Kirchlich verantworteter Religionsunterricht Kommunikative Begründung am Lernort Schule wird als Bildungsfach verstanden. Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht be Er ist Teil des Bildungsauftrages der Kirchen und leis- fähigt die Schülerinnen und Schüler dazu, ihre Sinn tet einen Beitrag zu einer menschenfreundlichen und fragen in der Auseinandersetzung mit anderen christlich geprägten Gesellschaft. religiösen Traditionen zu entwickeln. Die kritische Be- Ein so verstandener Religionsunterricht ist explizit schäftigung mit der eigenen Glaubenstradition und mit für eine heterogene Gruppe aus gläubigen, suchenden der eigenen Biografie leistet einen wichtigen Beitrag zu und nichtglaubenden, distanzierten Schülerinnen und gelingender Identitätsbildung. Schülern gedacht, die zu verantwortlichem D enken und Handeln auf der Grundlage von Religion und Welterschliessende Begründung Glaube befähigt werden sollen.1 Um die komplexe Wirklichkeit unserer Gegenwart ver- stehen zu können, brauchen Schülerinnen und Schüler Im Kanton Basel-Landschaft ergänzt der kirchlich ver- verschiedene Zugänge zur Welterschliessung. Neben antwortete Religionsunterricht den staatlich verant- Arbeit, Ethik, Pädagogik, Politik und Kunst gehört worteten Unterricht in «Natur, Mensch, Gesellschaft» auch Religion zu einem Wissens- und Praxisbereich, (NMG Zyklus 1 und 2) bzw. «Ethik, Religionen, Gemein- in den die Schule einführen muss. Durch die religiöse schaft» (ERG Zyklus 3). Im Kanton Solothurn, welcher Erschliessung der Wirklichkeit leistet der kirchlich ver- auf die Umsetzung des Kompetenzbereichs NMG 12 antwortete Religionsunterricht einen unersetzlichen «Religionen und Weltsichten begegnen» verzichtet, ist Beitrag zum Bildungsauftrag der Schule.2 der kirchlich verantwortete Religionsunterricht nebst den Eltern verantwortlich für die Wissensvermittlung über die Religionen. 2.3 R eligiöse Bildung als Ziel des kirchlich verantworteten Religionsunterrichts 2.2 B egründung des kirchlich Weil der Religionsunterricht am Lernort Schule kirch- verantworteten Religionsunterrichts lich verantwortet wird, muss er seinen Anteil an den allgemeinen Bildungszielen der Schule unter Beweis Als Schulfach wird der kirchlich verantwortete Reli- stellen. Dies gelingt, wenn die Ziele klar definiert sind gionsunterricht pädagogisch begründet und stützt sich und den pädagogischen Standards entsprechen: Ziel re- auf folgende drei Argumentationsstränge: 1 gl. Netzwerk Katechese (Hrsg.): Konfessioneller Religionsunterricht und Katechese. Lehrplan für die Katholische Kirche in V der Deutschschweiz, Luzern 2017, 8. 2 gl. Netzwerk Katechese (Hrsg.): Konfessioneller Religionsunterricht und Katechese. Lehrplan für die Katholische Kirche in V der Deutschschweiz, Luzern 2017, 9. Im Kanton Solothurn wird dieser Teil des Bildungsauftrags gänzlich durch die Kirchen wahrgenommen. 5
ligiösen Lernens ist religiöse Bildung. Religiöses L ernen Das Lernen am Anderen wird so zum Lernen für das ist auf das lernende Subjekt ausgerichtet, das sich in Eigene und stärkt die Identität. Auseinandersetzung mit Religion(en) selbst bildet. Seinen Eigenwert erreicht der kirchlich verantwortete Zusammenfassend lassen sich folgende Ziele des kirch- Religionsunterricht in einer Verhältnisbestimmung lich verantworteten Religionsunterrichts definieren: zum bekenntnisunabhängigen Religionsunterricht. 3 Dabei kann mit Blick auf die Entwicklung des Lehr- ɐɐ Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht plans 21 festgestellt werden, dass die zunehmende reli vermittelt religionskundliches Grundwissen über giöse Pluralität unter den Schülerinnen und Schülern die christliche Religion in ihren Konfessionen und nicht zu einem Verschwinden des Themas Religion Kulturen in ihrer Beziehung zu anderen Religionen. aus dem Schulalltag, sondern vielmehr zu einer Auf ɐɐ Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht wertung von Religion als schulischem Bildungsgegen- leistet einen wesentlichen Beitrag zur kulturell- stand führt. Da der kirchlich verantwortete Religions- religiösen Bildung. unterricht mit einer Versachkundlichung auf eine religiös heterogene Schülerschaft reagiert, wird er auch ɐɐ Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht vom Ansatz her mit dem bekenntnisunabhängigen trägt zur Weiterentwicklung einer aus dem christ- Religionsunterricht kompatibel. lichen Glauben mitverantworteten Wertegemein- Um seinen Eigenwert herauszustellen, braucht der schaft bei. kirchlich verantwortete Religionsunterricht einen ɐɐ Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht klaren Bezugsrahmen. Für die Ebene der Inhalte hat fördert die Identitätsentwicklung und unterstützt dies zur Folge, dass er ausgehend von den Grund eine selbstverantwortliche Lebensführung. lagen der kirchlichen Traditionen und im Vergleich der Deutungsmuster der verschiedenen Konfessionen ɐɐ Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht und Religionen auf die Stärkung der religiösen Orien fördert die religiöse Ausdrucksfähigkeit und die tierungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler abzielt. Auseinandersetzung mit spirituellen und existen- Dadurch fördert er Toleranz und Differenzkompetenz. ziellen Fragen.4 3 Arbeiten mit dem Lehrplan 3.1 Charakter des Lehrplans Der vorliegende Lehrplan entwirft in 15 Themenfeldern einen christlichen Bildungsgang. Die Themenfelder Jeder Lehrplan ist eine Antwort auf die Herausforde- sind systematisch und folgerichtig aufgebaut. Dabei rungen seiner Zeit. Lehrpläne haben darum ihren eige- wird an wenigen, für den christlichen Glauben exem- nen Charakter. Der vorliegende Lehrplan basiert auf plarischen Themen und Inhalten gearbeitet. Diese ex- dem 2010 im Kanton Solothurn veröffentlichten und emplarischen Themen stehen als Tore für die Welt der 2014 im Kanton Baselland weiterentwickelten ökume- christlichen Religion und des christlichen Glaubens. nischen Lehrplan und nimmt Bezug zum staatlichen Ein weiterer Charakterzug dieses Lehrplans ist die ziel- Lehrplan 21 (2014) und zum Lehrplan für die Katholi- gerichtete Ausrichtung. Die Ziele formulieren den Ort sche Kirche in der Deutschschweiz (2017). des Bildungsgeschehens. 3 Der Kanton Solothurn verzichtet auf die Umsetzung des Kompetenzbereichs NMG 12 «Religionen und Weltsichten begegnen». Er «überträgt die Wissensvermittlung über die Religionen wie auch die religiöse Erziehung selbst den Eltern sowie den Kirchen und Glaubensgemeinschaften» (Departement Bildung und Kultur des Kantons Solothurn (Hrsg.): Lehrplan für die Volksschule. Gesamtdokument, Solothurn 2015, S. 226.) 4 Vgl. Netzwerk Katechese (Hrsg.): Konfessioneller Religionsunterricht und Katechese. Lehrplan für die Katholische Kirche in der Deutschschweiz, Luzern 2017, 10 f. 6
In dem auf neun Jahre ausgelegten Bildungsweg werden adressatengerecht religiöse Deutungen der Wirklichkeit und deren Versprachlichung erschlossen. Damit werden Schülerinnen und Schüler befähigt, sich als moderne und aufgeklärte Menschen mit biblischen Ziele bezogen auf Texten, religiöser und kirchlicher Sprache auseinander die Inhalte zusetzen. Dieses Fundament befähigt sie, auch in EBENE 3 anderen Themenfeldern notweniges Wissen zu erwer- ben, Zusammenhänge zu verstehen und im Glauben zu Kompetenzen wachsen. bezogen auf die Themenfelder EBENE 2 3.2 Kompetenzorientierung Basiskompetenzen gelten für alle Fächer Der ökumenische Lehrplan orientiert sich am Kompe- EBENE 1 tenzverständnis des Lehrplans 21 und des Lehrplans für die Katholische Kirche in der Deutschschweiz (LeRUKa). Der Lehrplan 21 versteht unter «Kompeten- zen» die Ergebnisse von Lernprozessen. Zu einer Kom- petenz gehören Wissen, Fähigkeiten und Haltungen. EBENE 1 Die überfachlichen Basiskompetenzen Inhalts-, Handlungs- und Haltungsaspekte werden (z.B. Methoden-, Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz) in Lernprozessen so miteinander verknüpft, dass die werden in allen Fächern neben den fachlich gepräg- Schülerinnen und Schüler sie als relevant erfahren und ten Kompetenzen erarbeitet. Sie bestimmen deshalb anwenden können.5 die Planung des kirchlich verantworteten Religions- unterrichts genauso wie die Planung einer Unterrichts Das Ziel eines kompetenzorientierten Unterrichts ist, einheit in einem anderen Fach. dass erworbenes Wissen, gemachte Erfahrungen und erarbeitete Haltungen ein selbstständiges und verant- EBENE 2 Ebene 2: Zu den 15 Themenfeldern wurden wortungsbewusstes Handeln und Reagieren in neuen Kompetenzen formuliert, welche als Orientierung für Situationen (Performanz) ermöglichen. die Planung des jeweiligen Themenbereichs zu ver In den meisten schulischen Fächern werden die- stehen sind. se Kompetenzen überprüft und beurteilt. Auch im Religionsunterricht ist eine Überprüfung sinnvoll, aber EBENE 3 Jedem Thema ist ein Ziel zugeordnet. Die weniger, um die Schülerinnen und Schüler zu beur Ziele sind weitgehend operationalisiert («sehen, nach- teilen, sondern mehr, um als Lehrperson die Quali erzählen, Sensibilität gewinnen, aktiv eintreten für, er- tät des eigenen Unterrichts zu sichern. Kompetenz kennen, begegnen» usw.) und erhalten dadurch einen orientierung ist im Religionsunterricht so wichtig wie kompetenzorientierten Charakter. Sie helfen dadurch, in andern Fächern, aber sie hat eher den Charakter die Lernaktivität der Schülerinnen und Schüler im einer bewussten Ausrichtung auf den Lernprozess der Auge zu behalten. Schülerinnen und Schüler und weniger den Charakter eines Messinstrumentes. Bei der Planung, die in der Praxis meistens auf der Dadurch, dass am Ende eines Lernprozesses eine anzu Ebene 3 erfolgt, sollen die Kompetenzen der Ebenen 1 strebende Kompetenz steht, erhalten der Lernprozess und 2 immer als übergeordnete Orientierungen dienen. und die darauf hinzielende Unterrichtsplanung eine klar erkennbare Richtung. Entscheidend für die Umsetzung des Lehrplans ist eine kompetenzorientierte Planung des Unterrichts. Sie Die Kompetenzen und Ziele des Lehrplans sind auf drei zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass die Lektionsschritte Ebenen angesiedelt: und Aufgabenstellungen einen kompetenzorientierten 5 Vgl. Ökumenischer Lehrplan Religion Primar- und Oberstufe für die Volksschule Graubünden, Chur 2018, 5. 7
Charakter haben. Sie sind dabei an gewisse Prämissen 3.4 Aufbau und Struktur gebunden: Der ökumenische Lehrplan ist systematisch aufgebaut. ɐɐ Sie setzen bei einer Frage mit aktuellem, lebenswelt- Er ist mit seinen 15 Themenfeldern umfangreich. S eine lichem Bezug oder mit der Begegnung einer für die Fülle scheint im ersten Augenblick zu v erwirren und Schülerinnen und Schüler interessanten Sache an; zu erdrücken. Er beschreibt aber nicht mehr und nicht weniger als eine umfassende christliche Bildung. Auch ɐɐ sie ermöglichen aktives und entdeckendes Lernen; hier gilt der Grundsatz «Weniger ist mehr». Dazu m üssen ɐɐ sie lassen Raum für Mitbestimmung und eigene bei der Planung die Schwerpunkte sinnvoll gesetzt Steuerung bei Lerninhalten und Lernwegen; werden. Es wird nicht möglich sein, alle Themenfelder umfassend zu bearbeiten. Diese Schwerpunktsetzung ɐɐ sie fordern die Schülerinnen und Schüler auf, ihre inkl. Festlegung der Pflichtthemenfelder geschieht in Erkenntnisse in unterschiedlichen Formen fest ökumenischer Verantwortung und Zusammen arbeit zuhalten und zu dokumentieren, selbst zu erzählen vor Ort. und erklären; Die konkrete Planung erfordert eine gründliche Aus ɐɐ sie regen zu Stellungnahmen, Beurteilungen oder einandersetzung mit den einzelnen Themenfeldern Handlungen an; und deren verbindlichen Zielen. Synoptisch werden die Inhalte und mögliche Bezüge bei der Planung auf ihre ɐɐ sie ermöglichen das Nachdenken und die Reflexion didaktische Dringlichkeit für den Unterricht geprüft, über die Welt und über das Lernen; gewichtet und ausgewählt. ɐɐ sie fördern das eigene Entwickeln, Gestalten und die Mitwirkung bei Vorhaben.6 3.4.1 Grundsätze und Hilfen zur Planung Pflichtthemenfelder 3.3 Bezüge und Aufteilung in Zyklen Pflichtthemenfelder sind Themenfelder, die durch die Unterrichtsverantwortlichen vor Ort als verbindlich in In den Tabellen zu Themenfeldern und Kompetenzen die Planung aufgenommen werden. (Punkt 5) und bei den Zielen und Inhalten der einzelnen Schulstufen (Punkt 7) sind Bezüge zu finden zu Kompe- 03 Sprachverständnis tenzen und Inhalten des Religiöse Sprache verstehen ɐɐ Lehrplan 21 BL: Fachbereich «Natur, Mensch, 04 Symbolverständnis Gesellschaft» (NMG) 1./2. Zyklus und dem Fach Symbole entdecken «Ethik, Religionen, Gemeinschaft» (ERG) 3. Zyklus. 05 Bibelverständnis ɐɐ LeRUKa: Lehrplan Religionsunterricht der Katholi- Biblische Texte und kirchliche Glaubens schen Kirche der Deutschschweiz. zeugnisse kennen Der vorliegende Lehrplan hält sich in seiner Themen- 06 Neues Testament zuteilung an die Gliederung der Schulzeit in der Volks- Personen, Texte und bibelgeschichtliche schule in drei Zyklen. Der erste Zyklus umfasst den Zusammenhänge kennen und eigene Lebens- Kindergarten und die ersten beiden Schuljahre der erfahrungen deuten Primar schule, wobei in den Kantonen Basel-Land- 07 Altes Testament schaft und Solothurn der Religionsunterricht erst ab Personen, Texte und bibelgeschichtliche der 1. Klasse erteilt wird. Entsprechend ist der 1. Zyklus Zusammenhänge kennen und eigene Lebens formuliert. Der 2. Zyklus umfasst das 3. bis 6. Schuljahr erfahrungen deuten der Primarschule. Der 3. Zyklus umfasst die drei Schul- 08 Jesus jahre der Sekundarstufe I (7. bis 9. Schuljahr). Jesus und seiner Botschaft begegnen 6 Vgl. Netzwerk Katechese (Hrsg.): Konfessioneller Religionsunterricht und Katechese. Lehrplan für die Katholische Kirche in der Deutschschweiz, Luzern 2017, 15 f. 8
09 Gott einen entsprechenden Fachausweis (Fachausweis Ein christliches Welt-, Menschen- und Gottes- OekModula oder äquivalenten Fachausweis) oder bild entwickeln ist bereit, sich entsprechend ökumenisch aus- und weiterzubilden. Dem Jahresplan Freiraum zugestehen ɐɐ Die Beteiligten einigen sich auf die auszuwählenden Damit die Unterrichtenden eine gewisse Freiheit in der Inhalte des Lehrplans in der ersten Säule. Gestaltung des Jahresplans haben, sollten die Pflicht- ɐɐ Es sind geeignete Gefässe des Austauschs über die themenfelder nicht mehr als die Hälfte der verfügbaren Unterrichtserfahrungen und Koordinationsfragen Jahreslektionen belegen. Es ist darauf zu achten, dass zu installieren. bei den Pflichtthemenfeldern ein kontinuierlicher Lern aufbau ermöglicht wird. Daneben ist bei der Jahres 3.4.3 D as Unterrichtsteam bildet sich weiter und erhält planung genügend Freiraum für Feiern, Feste, Mitarbeit Unterstützung an schulischen Projekten und Unvorhergesehenes zu berücksichtigen. Auch den Ressourcen der jeweiligen Für die Unterrichtenden sind Unterstützungen anzu- Schülerinnen und Schüler, vor allem aber auch der Zu- bieten und Voraussetzungen zu schaffen, damit sie im sammensetzung in Integrationsklassen, ist bei der quan- Rahmen des ökumenischen Religionsunterrichts wert- titativen Schwerpunktlegung Rechnung zu tragen. volle Arbeit leisten können. Wichtige Punkte sind: ɐɐ Weiterbildung der Unterrichtenden gewährleisten Das Klassenheft als Inhaltsnachweis ɐɐ Spezifische Weiterbildungsangebote der Fachstellen Bei den frei gegebenen Themenfeldern des Lehrplans nutzen kann der systematisch folgerichtige Lernprozess nicht ɐɐ Begleitung und Beratung der Unterrichtenden realisiert werden. Das Klassenheft informiert die Lehr- sicherstellen person, auf welche Inhalte und Ziele sie bei der Klasse ɐɐ Umgang mit Beschwerden von Eltern oder Klassen- zurückgreifen kann und wo sie einen Quereinstieg lehrpersonen klären und Zuständigkeiten trans machen muss. Das Klassenheft gibt Auskunft über die parent machen behandelten Themenfelder und Inhalte eines jeden ɐɐ Bei Bedarf Assistenz-Modelle entwickeln bei der Schuljahres, ebenso über Elternkontakte und Gottes- Integration von Schülerinnen und Schülern mit dienste. Es kann somit auch, um vereinbarte Spalten Behinderung erweitert, als wichtiges Instrument bei der Führung respektive Übergabe von Integrationsklassen dienen. 3.5 Flexibilität Das Klassenheft wird von der Lehrperson geführt und geht mit der Klasse mit. Bei der Planung von Lektionsreihen und Einzellek- tionen wird die Situation vor Ort entscheidend sein: Absprachen und Verbindlichkeit: Themenfelder müssen verschoben, Ziele aus gewählt Klare Absprachen und Regelungen im Team der kirch- oder ergänzt werden, auch wenn sie grundsätzlich als lichen Lehrpersonen sind wichtig. Sie garantieren die «verbindlich» gelten. Einheit des während eines Schuljahres vermittelten Stoffes und bewahren davor, sich bei Inhalten anderer Stufen zu bedienen. Die Absprachen sind verbindlich. 3.4.2 Das Unterrichtsteam arbeitet zusammen Für die erfolgreiche ökumenische Zusammenarbeit in der ersten Säule religiöser Bildung sind folgende Grundsätze wichtig: ɐɐ Für den Unterricht der ersten Säule sind geeignete Mitarbeiter/-innen auszubilden sowie deren Leitung oder Koordination zu klären. ɐɐ Die unterrichtende Religionslehrperson besitzt 9
Die Gründe können folgende sein: Die Zusammensetzung und die Befindlichkeit der Die unterschiedliche Verteilung des kirchlich verant- jeweiligen Klassen worteten Religionsunterrichts auf die Jahresstufen Religion kann zwar als Sachthema behandelt werden In den Gemeinden der Kantone Basel-Landschaft und – so zum Beispiel in der Religionswissenschaft oder im Solothurn findet der kirchlich verantwortete Religions- bekenntnisunabhängigen staatlichen Religionsunter- unterricht nicht überall auf den gleichen Schulstufen richt. Aber Schülerinnen und Schüler lernen lieber statt. Da der Lehrplan aber neun Schuljahre abdeckt, und leichter, wenn emotionale Verbindungen zu einem müssen die einzelnen Lehrpersonen und Unterrichts- Thema hergestellt werden können. Dies gilt für jedes teams entscheiden, welche Bereiche der Themenfelder Fach, aber in hohem Mass für den kirchlich verant eventuell vorgezogen oder nachgeholt werden sollen. worteten ökumenischen Religionsunterricht. Wenn die Sicher werden Bereiche auch weggelassen oder mitein- von Schülerinnen und Schülern mitgebrachte Spiri ander kombiniert werden müssen. tualität und Religiosität im Unterricht einen Platz und eine Bedeutung hat und wenn spirituelle Erfahrungen Die Praxis des staatlichen Religionsunterrichts vor gemacht und reflektiert werden, können Themen ver- Ort (nach Lehrplan 21) tieft und gefestigt werden. Im Gespräch mit den Lehrpersonen der Primarschule Damit bewegt sich aber der kirchlich verantwortete Re- wird sich ergeben, welche Kompetenzziele des LP21 ligionsunterricht in einem Bereich, in dem zum Teil in- inner halb der Themen, Kompetenzen und Ziele des time familiäre Wertvorstellungen und unterschiedliche ökumenischen Lehrplans zusätzlich abgedeckt werden religiöse Erfahrungen zum Tragen kommen. Dies be- müssen, weil die Schule sie nicht berücksichtigt oder einflusst die Planung und den Verlauf einer Lektions nicht berücksichtigen kann. 7 einheit entscheidend. 4B edeutung und Ausrichtung des ökumenischen Religionsunterrichts Eltern entgegen, dass ihre Kinder der christlichen Bot- schaft durch Vertreter/-innen verschiedener Konfessio- nen begegnen. 4.1 B edeutung des ökumenischen Religions- unterrichts Ökumenischer Religionsunterricht ist eine Chance, um In den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn wird gelebte Ökumene vor Ort erfahrbar zu machen. Er ist der kirchlich verantwortete Religionsunterricht an den ein Ausdruck der Verbundenheit und Zusammenarbeit Schulen aus Überzeugung seit vielen Jahren ökume- unter den Kirchen verschiedener Konfessionen, der nisch verantwortet und durchgeführt. auch öffentlich wahrgenommen wird. Ökumenische Verständigung und Zusammenarbeit Ökumenischer Religionsunterricht nimmt den pädago sind wesentlich, damit christliche Impulse in unserer gischen Gedanken der gewollten Vielfalt als Ressource Gesellschaft wahrgenommen werden. Der ökumeni- auf: sche Religionsunterricht bietet eine wichtige Erfah- rung zur Entwicklung dieses Bewusstseins. ɐɐ Schülerinnen und Schüler haben die Chance, die je eigene konfessionelle Identität durch das Kennen- Viele Kinder und Jugendliche haben Eltern, die unter- lernen anderer Konfessionen zu vertiefen und die schiedlichen Konfessionen angehören. Ökumenischer gemeinsame Basis des Christlichen zu verstehen. Religionsunterricht kommt dem Bedürfnis vieler ɐɐ Gemäss dem paulinischen Bild vom «einen Leib» 7 Gilt nur für den Kanton Basel-Landschaft; siehe Fussnote 3. 10
ermöglicht ökumenischer Religionsunterricht Christliche Botschaft glaubhafte Vermittlung von Interesse für das je Die Religionsgeschichte der Menschheit und die reli Andere und Akzeptanz der Verschiedenheit, sei giöse Pluralität unserer Gesellschaft fordern uns he- das im Bereich Konfessionen, Religionen, Beein- raus, die christliche Botschaft immer wieder neu zu trächtigungen, Geschlechterrollen, multikulturelle überdenken und ins Alltagsleben umzusetzen. Unterschiede etc. Christlich-humanistische Traditionen Religiöse Bildung soll auch in Zukunft am Lernort Im ökumenischen Religionsunterricht begegnen die Schule stattfinden können. Durch die ökumenische Schülerinnen und Schüler den christlich-humanisti- Zusammenarbeit erfährt dieses Anliegen ein grösseres schen Traditionen. Sie erleben dadurch deren Beitrag Gewicht. zu unserer Kultur und deren Bedeutung für ihr Leben. Die ökumenische Zusammenarbeit im Bereich des Reli Kirchliches Leben gionsunterrichts erfordert, dass verschiedene kirchli Im ökumenischen Religionsunterricht wird die che Verantwortliche einen gemeinsamen, verlässlichen kirchlich-konfessionelle Glaubensgemeinschaft wahr Rahmen für Religionslehrpersonen, schulische Partner, genommen, gelebt und mitgestaltet. Eltern und Kinder/Jugendliche anbieten können. Lebensgestaltung in ökumenischer Offenheit In Rückbindung an die Kirchen, an ihre Glaubens- 4.2 A usrichtung des ökumenischen und Wertvorstellungen sowie in ökumenischer und Religionsunterrichts interkultureller Offenheit suchen die Unterrichten- Der ökumenische Religionsunterricht ist neben seiner den mit den Schülerinnen und Schülern zu einer allgemeinen Zielsetzung der religiösen Bildung beson- verant wortungsbewussten Lebenshaltung gegenüber ders auf folgende Punkte ausgerichtet: sich selbst, den Mitmenschen, der Umwelt und Gott zu kommen. Sie lernen dadurch, ihren Beitrag zur Religiöse Dimension Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu leisten. Im ökumenischen Religionsunterricht nehmen die Schülerinnen und Schüler die Sehnsucht nach ganz- Inklusive Haltung heitlicher Lebensgestaltung, menschenwürdigem Zu- Stärken, Schwächen und «anders sein» als andere ge- sammenleben und lebensfreundlicher Zukunft wahr. hören zum Menschsein. Das paulinische Bild vom Sie erahnen darin die religiöse Dimension und setzen Leib Christi verdeutlicht, dass in einer Gemeinschaft sich damit auseinander. Menschen aufeinander angewiesen sind, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft und Religions Sinn und Grund zugehörigkeit, mit oder ohne Beeinträchtigung. Im öku- Der ökumenische Religionsunterricht hilft, in den all- menischen Religionsunterricht lernen S chülerinnen täglichen Erfahrungen die Tiefen des Lebens zu ent und Schüler den ressourcenorientierten Umgang mit decken. Er weist Wege zu Sinn und Grund des Lebens Verschiedenheit. und eröffnet Halt und Orientierung im Alltag wie in Grenzsituationen. Resilienz (Widerstandsfähigkeit) Der ökumenische Religionsunterricht will Schülerin- Welt-, Menschen- und Gottesbilder nen und Schüler auf ihrer Suche nach Identität beglei- Der ökumenische Religionsunterricht macht mit den ten und ihnen durch Ich-Stärkung zu einer gefestigten biblischen Welt-, Menschen- und Gottesbildern be- Selbstkompetenz verhelfen. kannt und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Werte, unsere Gesellschaft und unseren Umgang mit der Schöpfung auseinander. 11
5 T hemenfelder und die darin anzustrebenden Kompetenzen 5.1 Überblick über die Themenfelder Eigenes Leben Spiritualität, Gebet Sprachverständnis Selbstfindung und Innere Erfahrungen wahr Religiöse Sprache Gemeinschaftserfahrung nehmen verstehen 1 2 3 Symbolverständnis Bibelverständnis Altes Testament Symbole entdecken Biblische Texte Personen, Texte und und kirchliche Zusammenhänge kennen Glaubenszeugnisse und eigene Lebens verstehen erfahrungen deuten 4 5 6 Neues Testament Jesus Gott Personen, Texte und Jesus und Ein christliches Zusammenhänge kennen seiner Botschaft Welt-, Menschen- und eigene Lebens begegnen und Gottesbild erfahrungen deuten entwickeln 7 8 9 Schöpfung Kirche Rituale und Sakramente Der Schöpfung Kirche und Kirchen Christliche Feiern Sorge tragen kennen und erleben kennenlernen 10 11 12 Sinn des Lebens Ethik Religionen Philosophieren und sich Verantwortung Unterschiedliche auf die Grundlage des übernehmen Glaubensformen e rkennen Lebens besinnen und Solidarität und Toleranz einüben entwickeln 13 14 15 12
5.2 Überblick über die Kompetenzen 4 S ymbolverständnis Symbole entdecken Die SuS können Symbole in der Bibel, in der abend Im Fachbereich Religion betreffen Kompetenzen oft ländischen Kunst, in den Religionen und im Alltag Haltungen, zu vertretende Werte oder Einfühlungs erkennen. Sie können sie als hilfreiche Sprache des vermögen. Sie lassen sich nur zum Teil überprüfen. «inneren Menschen» interpretieren. Einige der in diesem Lehrplan formulierten Kompe- tenzen werden kaum im Rahmen des Religionsunter- 5 B ibelverständnis richtes vollständig erworben. Sie werden deshalb als Biblische Texte und kirchliche Glaubenszeugnisse erstrebbare Kompetenzen verstanden, die als Orientie- verstehen rung für die Planung des Unterrichts dienen. Die SuS kennen wichtige Bibeltexte und kirchliche Grundsätzlich wird jeder kompetenzorientierte Unter- Glaubenszeugnisse und können sie mit den Zeugnissen richt vom Ende her gedacht. Wichtig bei der Unter- anderer Religionen vergleichen. Sie können anhand richtsplanung ist, dass der Fokus nicht auf das gerich- von exemplarischen Texten zwischen ursprünglicher tet ist, was Lehrpersonen «durchnehmen», sondern Glaubenserfahrung, mündlicher und schriftlicher auf das, was die Schülerinnen und Schüler lernen und Überlieferung und Wirkungsgeschichte unterschei- können. Durch die Ausrichtung auf die zu erstrebende den. Sie können dank diesen Kenntnissen zwischen Kompetenz weist der Unterricht einen Bezug zu ihrer einem wörtlich-fundamentalistischen und einem inter Lebenswelt auf. pretierend-kritischen Verständnis von Glaubenstexten unterscheiden. 1 E igenes Leben Selbstfindung und Gemeinschaftserfahrung 6 A ltes Testament Personen, Texte und bibelgeschichtliche Die SuS können ihre persönlichen Gefühle ihrem A lter Zusammenhänge kennen und eigene entsprechend ausdrücken. Sie können ihre eigenen Lebenserfahrungen deuten Erfahrungen als Grundlage zum Verständnis anderer einsetzen. Sie erfahren sich als Teil einer Gemeinschaft Die SuS erkennen in den Geschichten und Personen des und nehmen diese Erfahrung als Ausdruck der Gottes- Alten Testamentes Beispiele und Lebenszusammen gegenwart in ihrem Leben wahr. Diese Wahrnehmung hänge, welche für das Leben bis heute Gültigkeit haben, können sie in einem selbstbestimmten und respekt welche aber auch kritisch hinterfragt und für die heutige vollen Umgang mit anderen Menschen umsetzen. Zeit interpretiert werden sollen. Sie können ihr eigenes Leben mit dem Leben und dem Glauben der biblischen 2 S piritualität, Gebet Figuren vergleichen. Anhand dieser Beispiele können sie Innere Erfahrungen wahrnehmen ihren eigenen Glauben formulieren und gestalten. Die SuS entdecken über verschiedene Wege und Prak- 7 N eues Testament tiken die Dimensionen der Stille und der Tiefe ihrer in- Personen, Texte und bibelgeschichtliche neren Welt. Sie können diese Erfahrungen mit Hilfe der Zusammenhänge kennen und eigene jüdisch-christlichen Tradition als religiöse Erfahrun- Lebenserfahrungen deuten gen wahrnehmen und benennen. Sie können einzelne Praktiken als Wege zu solchen Erfahrungen selbst Die SuS können das Neue Testament als Weiterführung ständig anwenden. und Deutung des Alten Testamentes verstehen. Sie entwickeln ein Verständnis für das damalige jüdische 3 S prachverständnis Umfeld, in welchem Jesus lebte und in welchem die Religiöse Sprache verstehen Texte des Neuen Testamentes entstanden. Auf diesem Hintergrund können die SuS zwischen den Personen, Die SuS können Sprache und Formen religiöser Aus- deren Geschichten und ihrem eigenen Leben Gemein- sagen erkennen und verstehen. Sie können religiöse samkeiten entdecken und ihre eigene Lebenserfahrung Erfahrungen in eigener Sprache oder mit eigenen non- auf dem Hintergrund der biblischen Figuren und Ge- verbalen Mitteln ausdrücken. schehnisse deuten und verstehen. 13
8 J esus 12 R ituale und Sakramente Jesus und seiner Botschaft begegnen Christliche Feiern kennenlernen Die SuS können ihren Alltag mit den Erzählungen und Die SuS können wichtige Feiertage des christlichen der Botschaft von Jesus (v.a. Reich Gottes) in Verbin- Kirchenjahres und die dazugehörenden biblischen Ge- dung bringen und dadurch ein eigenständiges christ schichten, aber auch zentrale Rituale und Sakramente liches Verständnis ihres Lebens entwickeln. Sie verste- nennen und beschreiben. Sie können eigene Feier- und hen sein Leben und seine Botschaft als Orientierung für Ritualerlebnisse mit dem Hintergrund der christlichen ihr e igenes Leben. Sie können diese Botschaft aus ihrem Botschaft und der christlichen Tradition, eventuell aber historischen Kontext heraus verstehen und interpretie- auch mit einer anderen Religion in Verbindung bringen. ren. Sie können seinen Tod und seine Auferstehung als Sie können konfessionelle und religionsabhängige Unter- zentrale Ereignisse des christlichen Glaubens benennen schiede beschreiben, aber auch ökumenisch verbinden- und gleichzeitig ein eigenes Verständnis und eine persön- de Modelle nennen. Mit Hilfe dieser Kenntnisse können lich verantwortete Deutung dieser Ereignisse entwickeln. sie Rituale und kultische Traditionen der verschiedenen christlichen Konfessionen, aber auch anderer Religionen 9 G ott verstehen und ihnen mit Respekt begegnen. Ein christliches Welt-, Menschen- und Gottesbild entwickeln 13 S inn des Lebens Die SuS entwickeln auf Grund der vielen unterschied- Philosophieren / theologisieren und sich auf die Grundlage des Lebens besinnen lichen Gotteserfahrungen in der Bibel und in anderen Religionen ein differenziertes Gottesbild. Sie bringen Die SuS können existentielle Erlebnisse und Fragen in dieses in Beziehung zu einem toleranten und offenen ihrem Alltag erkennen und beschreiben. Welt- und Menschenbild, welches für die Wirksamkeit Die SuS können ihre Lebensbezüge und -erfahrungen des göttlichen Geheimnisses offen bleibt. Sie können mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach deshalb den unterschiedlichen Lebensentwürfen und Gott oder nach dem Göttlichen verbinden. Sie können Gottesverständnissen einen von Empathie geprägten Gemeinsamkeiten zwischen ihren eigenen Fragen und Respekt entgegenbringen. den Fragen der Menschen in allen Religionen, insbeson- dere in der jüdisch-christlichen Tradition, aufzeigen. 10 S chöpfung Der Schöpfung Sorge tragen 14 E thik Verantwortung übernehmen und Solidarität Die SuS können die Welt als naturwissenschaftlich er- entwickeln klärbar wie auch als Schöpfung Gottes sehen. Sie können aus der Einsicht, dass die Schöpfung die Grundlage allen Die SuS kennen die grundlegenden ethischen Haltun- Lebens ist, ihr mit Ehrfurcht und Verantwortung be gen und Werte der jüdisch-christlichen Tradition. Sie gegnen. können diese Werte und Haltungen prüfen, indem sie diese auf ihren Lebensalltag beziehen. Sie können diese 11 K irche Werte und Haltungen in aktuellen Ethik-Diskussionen Kirche und Kirchen kennen und erleben anwenden. Sie entwickeln eine Sensibilität für unter- schiedliche ethisch herausfordernde Situationen, mit Die SuS können Beispiele von Menschen nennen und der sie fähig sind, solidarisch zu denken und zu handeln. beschreiben, die von der Botschaft Jesu und vom Reich Gottes inspiriert sind und sich der Gemeinschaft der 15 R eligionen weltweiten Kirche verpflichtet fühlen. Sie können das Unterschiedliche Glaubensformen erkennen und Leben dieser Menschen, denen sie sowohl im Unter- Toleranz einüben richt als auch im kirchlichen Alltag begegnen, kritisch würdigen und hinterfragen und mit anderen Lebens- Die SuS können wichtige Merkmale der Lehre und entwürfen in ihrem Alltag vergleichen. Sie können Praxis religiöser Gruppen und Religionen erkennen kirchliche und andere religiöse Gemeinschaften vor und benennen. Sie können diese Merkmale in einer Ort beschreiben und wertschätzen. kritischen, aber auch toleranten und wertschätzenden Haltung vergleichen. Die SuS können sowohl positive als auch negative Entwicklungen in religiösen Gemein- schaften erkennen, beschreiben und auch erklären. 14
6 Übersicht 6.1 Umgang mit der Übersicht Die Übersicht der Inhalte dient zur Zusammenstellung von Jahresplänen. Die Inhalte sind auf die drei Zyklen, aber nicht auf die einzelnen Schuljahre verteilt. Damit erhalten die Lehrpersonen bei der Planung eine gewis- se Freiheit, aber gleichzeitig auch Verantwortung. Die grafische Anordnung als «Büchergestell» soll ver- deutlichen, dass bei der Jahresplanung Themen aus- gewählt, kombiniert, aber auch weggelassen werden können. Auf diese Weise entstehen Jahrespläne, welche den z.T. unterschiedlichen Verhältnissen vor Ort Rech- nung tragen. Als Hilfe zur Planung sind die sieben Pflicht-Themen- felder fettgedruckt. Sie müssen bei der Jahresplanung in erster Priorität berücksichtigt werden. 6.2 A bkürzungen (in den folgenden Teilen des Lehrplans) EEA Fachbereich «Erweiterte Erziehungsanliegen» ERG Fach «Ethik, Religionen und Gemeinschaft mit Klassenstunde» KG Kindergarten LeRUKa Lehrplan für konfessionellen Religionsunterricht und Katechese LP21BL Lehrplan 21 Kanton Basel-Landschaft LP21SO Lehrplan 21 Kanton Solothurn NMG Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» 15
6.3 Übersicht der Inhalte 1. Zyklus (KG*/1.–2. Klasse Primarschule) 1 Eigenes Leben Ich bin ich Kräfteschulung Trauer, Krankheit, Tod, Ich in einer neuen Gemeinschaft Kind Gottes Meine Sinne Behinderung Wir wollen Freunde sein Vertrauen Wut und Angst 2 Spiritualität, Gebet Staunen – loben – danken Stilleübungen Beten, wie mir zumute ist Vaterunser – Unservater 3 Sprachverständnis Bildsprache Kleine Gedichte, Metaphern Geschichten und einfache Gleichnisse 4 Symbolverständnis Licht, Herz, Tür, Sonne, Wasser, Brot, Wein, Kreuz, Segen, Haltung, Gebärden Hand Osterkerze 5 Bibelverständnis Biblische Geschichten 6 Altes Testament Biblische Geschichten aus dem Alten Testament 7 Neues Testament Biblische Geschichten aus dem Neuen Testament 8 Jesus Kindheitsgeschichten Jesus, der Menschenfreund 9 Gott Gott als Geheimnis Gott, das Licht der Welt Spuren Gottes in der Schöpfung 10 Schöpfung Lebensraum der Kinder, Mensch, Erntedank: Lieder, Gebete, Tier, Pflanzen Tänze 11 Kirche Personennamen mit Bezug auf Vorbilder im Glauben 12 Rituale und Sakramente Feste des Kirchenjahrs Einfache Feiern erleben Geburt und Sakrament der Taufe 13 Sinn des Lebens Alltagserfahrungen und Kinder fragen 14 Ethik Selbstachtung Gewissensbildung im Alltag Solidarisch handeln Zusammenleben in der Klasse 15 Religionen Symbole, Gebete, Feste und Bräuche in den Religionen der Mitschüler und Mitschülerinnen 16 * Der Kindergarten ist in der Zykleneinteilung des Lehrplans 21 Bestandteil des 1. Zyklus. In der Regel wird aber der kirchlich verantwortete Religionsunterricht frühstens ab dem 1. Schuljahr erteilt.
2. Zyklus (3.–6. Klasse Primarschule) 1 Eigenes Leben Alltagsfreuden Angst und Vertrauen Wege zu mir selbst Meine Kräfte Die Feier des Sonntags Gefühle der Angst Mut und Selbstvertrauen Wahre und falsche Helden 2 Spiritualität, Gebet Bitt-, Dank- und Lobgebet Psalmen Klöster – Orte des Gebetes und der Stille 3 Sprachverständnis Legenden Geschichtsschreibung Metaphern Gleichnisse 4 Symbolverständnis Labyrinth, Weg, Baum, Berg, Kreuz, Unterschied zwischen Formen, Farben und Kreis, Mandala, Feuer, Wind, Symbol und Zeichen Rituale in Religion Taube, Brot, Wein und Alltag 5 Bibelverständnis Palästina: Land und Leute, Entstehung der Bibel Evangelien – Verständnis und Handhabung der Bibel jüdische Feste und Feiern Gemeinsamkeiten Interpretation Religiöse und politische und Unterschiede biblischer Texte Umwelt zur Zeit Jesu (Hermeneutik) 6 Altes Testament Urgeschichten Exodus Noomi und Rut Königszeit Zerfall, Exil, Prophe ten und Prophetinnen 7 Neues Testament Heilungs- und Wundergeschichten Paulus auf dem Hintergrund von Krank Apostelgeschichte heit und Gesellschaft 8 Jesus Reich Gottes: in Wunder- und Jesus, das Brot des Lebens Jesus, der Jude Bergpredigt Tod und Auferstehung Heilungsgeschichten, in Jesu Jesus und die Aussen Jesus, der Rabbi Jesu Tischgemeinschaften, in Gleich seiter/-innen nissen 9 Gott Gott im Mitmenschen Heiliger Geist als lebens Weibliche Aspekte Gotteszweifel spendende Kraft Gottes 10 Schöpfung Schöpfungsgeschichten Biblische Schöpfungs Schöpfungs Umweltschutz im geschichten und Natur verantwortung Alltag wissenschaft 11 Kirche Mut und Veränderung durch den Vorbilder im Glauben Kleine Konfes Elementare Begegnung mit kirch Heiligen Geist sionsgeschichte im Kirchenraum lichen Angestellten eigenen Dorf, in der pädagogik und ihren Wirkungs eigenen Stadt feldern 12 Rituale und Rituale des Abschiednehmens Formen der Vergebung und Biblische Mahlfeiern Sakramente der Versöhnung Eucharistie / Abend mahl 13 Sinn des Lebens Gerecht und ungerecht Leben – Sterben – Tod Leben mit Leben nach dem Tod Einschränkungen 14 Ethik Ethische Dilemmata Menschen brauchen Regeln Liebe als ethische Fremdes und Grundhaltung Fremde 15 Religionen Parallelen Judentum Islam 17
3. Zyklus (1.–3. Klasse Sekundarschule) 1 Eigenes Leben Freundschaft und Liebe Idole und Vorbilder Leben mit Zielen Beliebigkeit und Biografiearbeit Verantwortung Talente 2 Spiritualität, Gebet Beten mit Leib und Seele Fragen – zweifeln – Neue Ausdrucksformen Meditation und suchen – finden des Religiösen in der Spiritualität in Ritual Kunst und in neuen und Alltag religiösen Bewegungen 3 Sprachverständnis Legende – Wirklichkeit Mythos und Logos Glaubensbekenntnisse Religiöse Erfahrungen und Wahrheit der Kirchen und Sprache heute 4 Symbolverständnis Symbol als Sprache der Träume – eine Sprache Symbole in Seele Gottes Sakramenten, Kirchenjahr, Christentum 5 Bibelverständnis Die Bibel – überliefert Zugänge zur Bibel Weltbilder Biblische Frauen – und gelebt Wirkungsgeschichte Kanonentstehung 6 Altes Testament Das Gute und das Böse Gewalttexte in der Bibel 7 Neues Testament Passionsgeschichten Wundergeschichten der Leiden und Tod als Evangelien menschliche Grenz erfahrung 8 Jesus Jesus nachfolgen – von Alte und zeitgenössische damals bis heute Christusbilder 9 Gott Der Eine und die Vielen Gottesbilder von heute Trinität (Vater, Sohn, Heiliger Geist) 10 Schöpfung Ökologische Verant Menschen als Abbilder Formen der Sexualität wortung Gottes sexuelle Orientierung Gender Geschlechterrollen 11 Kirche Merkmale von Kirchen Kirchenbauten in der Kirche und Frau Überzeugte und Weltweite Kirche – und Sekten Region überzeugende Menschen Ökumene 12 Rituale und Alltagsrituale Entleerte und erstarrte Sakramente Rituale 13 Sinn des Lebens Gewalt und Gewalt Wege zu mir selbst Grenzerfahrungen Leben nach dem Tod und Frage nach dem Sinn des losigkeit Jenseitshoffnungen Lebens und den Lebens zusammenhängen 14 Ethik Zärtlichkeit Umgang mit Konflikten Krieg und Frieden Strukturelle Erotik Ungerechtigkeit Sexualität Beziehung 15 Religionen Hinduismus Jugendreligionen Okkultismus Buddhismus Religiöse Parapsychologie Sondergemeinschaften Sekten 18
Notizen 19
7 Ziele und Inhalte 7.1 Eigenes Leben Selbstfindung und Gemeinschaftserfahrung Kompetenzen Die SuS können ihre persönlichen Gefühle ihrem Alter entsprechend ausdrücken. Sie können ihre eigenen Er- fahrungen als Grundlage zum Verständnis anderer einsetzen. Sie erfahren sich als Teil einer Gemeinschaft und nehmen diese Erfahrung als Ausdruck der Gottesgegenwart in ihrem Leben wahr. Diese Wahrnehmung können sie in einem selbstbestimmten und respektvollen Umgang mit anderen Menschen umsetzen. Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ Sich als einmalig erfahren ɇɇ Ich bin ich ɇɇ MeinName ɇɇ Kind Gottes ɇɇ MeineFamilie ɇɇ Stammbaum ɇɇ Eigene Kräfte spüren ɇɇ Kräfteschulung ɇɇ Stilleübungen ɇɇ Meine Sinne Zyklus 1 ɇɇ Vertrauen ɇɇ Grenzen wahrnehmen ɇɇ Trauer, Krankheit, Tod, Behinderung ɇɇ Lebenssituationen von ɇɇ Wut und Angst Menschen ɇɇ Gemeinschaft erleben und ɇɇ Ich in einer neuen Gemeinschaft ɇɇ Schule füreinander verantwortlich sein ɇɇ Wir wollen Freunde sein ɇɇ Kindergruppe ɇɇ Ausflüge ɇɇ Feste im Alltag Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ SchöneErlebnisse des Alltags ɇɇ Alltagsfreuden ɇɇ Freizeit bewusst wahrnehmen und sie als ɇɇ Die Feier des Sonntags ɇɇ Jugendgruppen Geschenk Gottes deuten ɇɇ Sport ɇɇ Ursachenvon Ängsten entdecken ɇɇ Angst und Vertrauen ɇɇ Zeichnen und das Vertrauen in Gott und die ɇɇ Gefühle der Angst ɇɇ Rollenspiele Mitmenschen stärken ɇɇ Mut und Selbstvertrauen ɇɇ Interaktionsspiele ɇɇ Wahre und falsche Helden ɇɇ Psalmen Zyklus 2 ɇɇ Stillung des Seesturms (Mk 4,35–41) ɇɇ Sich als Person mit eigenem Ich ɇɇ Wege zu mir selbst ɇɇ Stilleübungen und eigener Seele wahrnehmen ɇɇ Seine Grenzen wahrnehmen ɇɇ Meine Kräfte ɇɇ Fernsehen ɇɇ Einflüsse von aussen kritisch ɇɇ Werbung beurteilen können ɇɇ Social Media ɇɇ Influencers 20
Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ In Freundschaft und Liebe die ɇɇ Freundschaft und Liebe ɇɇ Facebook-Freunde Nähe zum Mitmenschen und zu ɇɇ Sexualität Gott sehen und sich in gelebten ɇɇ Hohelied und ersehnten Beziehungen selbst erkennen ɇɇ FaszinierendeMenschen aus ɇɇ Idole und Vorbilder ɇɇ Film Geschichte und Gegenwart kennen ɇɇ Fernsehen und sie nach ihren Beweggründen ɇɇ Social Media befragen ɇɇ Influencer Zyklus 3 ɇɇ Sich mit der eigenen Lebens ɇɇ Leben mit Zielen ɇɇ Berufswahl geschichte auseinandersetzen, ɇɇ Biografiearbeit ɇɇ Lebensplanung Sehnsüchte wahrnehmen, V isionen ɇɇ Talente entwickeln und sich daran orientieren ɇɇ Vom Angebot und der Fülle des ɇɇ Beliebigkeit und Verantwortung ɇɇ Sinn des Lebens L ebens verantwortungsvoll ɇɇ Konsum Gebrauch machen und zwischen ɇɇ Ernährung Lebensfreude, Verschwendung und Masslosigkeit bewusst unterscheiden Verweise LP21SO NMG 1 Identität, Körper, Gesundheit – sich kennen und sich Sorge tragen NMG 11.1 Die Schülerinnen und Schüler können menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren. NMG 11.2 Die Schülerinnen und Schüler können philosophische Fragen stellen und über sie nachdenken. EEA 1 Existentielle Grunderfahrungen reflektieren EEA 5.1 Die Schülerinnen und Schüler können eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen. LP21BL NMG 1 Identität, Körper, Gesundheit – sich kennen und sich Sorge tragen NMG 11.1 Die Schülerinnen und Schüler können menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren. NMG 11.2 Die Schülerinnen und Schüler können philosophische Fragen stellen und über sie nachdenken. ERG 1 Existentielle Grunderfahrungen reflektieren ERG 5.1 Die Schülerinnen und Schüler können eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen. LeRUKa A Identität entwickeln D Kirchliche Gemeinschaft aufbauen 21
7.2 Spiritualität / Gebet Innere Erfahrungen wahrnehmen Kompetenzen Die SuS entdecken über verschiedene Wege und Praktiken die Dimensionen der Stille und der Tiefe ihrer inneren Welt. Sie können diese Erfahrungen mithilfe der jüdisch-christlichen Tradition als religiöse Erfahrungen wahr- nehmen und benennen. Sie können einzelne Praktiken als Wege zu solchen Erfahrungen selbständig anwenden. Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ Mitden Sinnen wahrnehmen und ɇɇ Staunen – loben – danken ɇɇ Rituale entdecken ɇɇ Wasser ɇɇ Natur Zyklus 1 ɇɇ Stille erfahren ɇɇ Stilleübungen ɇɇ Mandalas malen ɇɇ Beten lernen ɇɇ Beten, wie mir zumute ist ɇɇ Gottesdienst ɇɇ Vaterunser – Unservater ɇɇ Segensfeiern ɇɇ Musik ɇɇ Lieder ɇɇ Gebärden Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ Verschiedene Formen des Gebetes ɇɇ Bitt-, Dank- und Lobgebet ɇɇ Gebete in der Familie und der Spiritualität vergleichen ɇɇ Psalmen ɇɇ Religiöse Lieder Zyklus 2 und anwenden ɇɇ Klöster – Orte des Gebetes und der ɇɇ Gebete der Kirchen Stille ɇɇ Klosterbesuch Ziele Inhalte Mögliche Bezüge ɇɇ Traditionelle und neue Formen des ɇɇ Beten mit Leib und Seele ɇɇ Unservater – Vaterunser Betens mit Leib und Seele suchen, ɇɇ Mutterunser formulieren, leben ɇɇ Pantomimische Darstellung ɇɇ Eigenes und fremdes Fragen, ɇɇ Fragen – zweifeln – suchen – finden ɇɇ Theodizee Z weifeln und Suchen als not wendige Entwicklungsschritte ernstnehmen und damit umgehen Zyklus 3 ɇɇ Ausdrucksformen des Religiösen im ɇɇ Neue Ausdrucksformen des ɇɇ Bildnerisches Gestalten Alltagsleben, in Kultur und Kirche eligiösen in der Kunst und in R ɇɇ Gospel entdecken, deuten und verstehen neuen religiösen Bewegungen ɇɇ Worshipsongs ɇɇ Rock ɇɇ Rap ɇɇ Slam-Poetry ɇɇ Verschiedene Formen von ɇɇ Meditationund Spiritualität in ɇɇ Taizé editation und Spiritualität kennen, M Ritual und Alltag ɇɇ Ranfttreffen erfahren und darin Wege in die ɇɇ Räumeder Stille z.B. an Flughäfen Dimension der Stille und Tiefe und Bahnhöfen erleben 22
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