Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
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D B K Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern Herausfordernd und gestaltbar Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ Barrieren abbauen, Zugänge schaffen Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater www.nobi-nord.de www.netzwerk-iq.de
Inhalt Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater 3 Praxishilfe für das Gespräch 9 Situationen aus der Beratungspraxis 10 Die Qualität der Übersetzungsleistung 14 Impressum 15 Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
3 Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater K undengespräche zu führen, in denen Dolmetscherinnen und Dolmet- scher für die Verständigung benötigt werden, sind zu recht für viele Beraterinnen und Berater eine herausfordernde Gesprächskonstellation. Relevante Fragen und Informationen müssen nichtdestotrotz erfragt und beantwortet, sowie eine positive Kundenbeziehung aufgebaut werden. Zu dieser gehört, dass sich beide Gesprächsteilnehmende sowohl Kundin/ Kunde als auch Beraterin/Berater in der Verantwortung sehen, einen konstruktiven Umgang mit dem gemeinsamen Verständigungsproblem zu finden. Besteht für das Kundengespräch Dolmetschbedarf, kann dies Beraterinnen und Berater dahingehend verunsichern, dass sie befürch- ten, wichtige Gesprächsinhalte könnten nicht richtig vermittelt und somit verstanden werden. Gelingt es Ihnen als beratende Person, die dolmetschende Person in das Gespräch gut einzubinden, sind günstige Voraussetzungen dafür geschaf- fen, dass Sie als Beraterin und Berater den Gesprächsverlauf bewusst steuern können. Gleichzeitig gibt es Stolperfallen, die dazu führen können, dass Sie sich im Gesprächsverlauf zu stark auf die dolmetschende Person und nicht die Kundin oder den Kunden beziehen. Im Folgenden werden Ihnen Gesprächsstrategien vorgestellt, die es Ihnen ermöglichen, kunden- nah und effektiv die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihren Kundinnen und Kunden, mit und trotz Dolmetscherin und Dolmetscher, zu gestalten. 33 Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
4 3 Das Gespräch beginnt Nach der Begrüßung klären Sie, in Sie hierzu einfache Fragen. Wenn aus welcher Funktion die Beteiligten zum diesem ersten Wortwechsel ersichtlich heutigen Gespräch gekommen sind. ist, dass ein Gespräch auf einfachem Wer ist Kundin bzw. Kunde – Wer ist B1-Niveau nicht ohne dolmetschende Begleitperson und in welcher Funk- Person geführt werden kann, führen tion? Kundinnen und Kunden mit Sie die dolmetschende Person in die eingeschränkten Deutschkenntnissen Gesprächsregeln ein. Bringen Sie zu Be- bringen häufig aus Unsicherheit eine ginn des Gesprächs der dolmetschen- Begleitperson mit, sei es um sich den Person Wertschätzung für Ihre Hil- sprachlich oder inhaltlich abzusichern. festellung entgegen und erfragen Sie, Versuchen Sie bei der Begrüßung in welchem Verhältnis dolmetschende herauszufinden, inwiefern Ihre Kundin Person und Kundin/Kunde zu einander bzw. Ihr Kunde Sie versteht und stellen stehen. Bild-Legende B = Beraterin/Berater K = Kundin/Kunde D = Dolmetscherin/Dolmetscher Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
5 e Sitzanordnung 1. Sitzordnung D B K In der Beratung sollten sich Kundin indem sich beide gegenübersitzen. Die oder Kunde und Beraterin oder Bera- dolmetschende Person sollte mit etwas ter gegenüber sitzen. Wichtig ist, dass Abstand seitlich neben der Kundin oder die Sitzordnung die Beratungsbezie- dem Kunden sitzen. Optimal wäre eine hung zwischen Kundin oder Kunde und Sitzanordnung in einem gleichschenk Beraterin oder Berater unterstützt, z. B. ligen Dreieck zueinander. Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
6 r Gesprächsführung Zwei Sätze An Dolmetscherin/Dolmetscher: 3 Bitten Sie die dolmetschende Person in Ich-Form zu übersetzen. D Z. B. statt: „Sie sagt, dass sie deine Meldebestätigung sehen will“ lieber direkt: „Ich brauche Ihre Meldebe- stätigung“. Das macht deutlich, dass die dolmetschende Person nur ein Mittlerin für die Übersetzung Ihrer B K Gesprächsinhalte ist und verkürzt die Übersetzung, da Wiederho- lungsschlaufen wie: „Sie hat jetzt Führen Sie Kundin/Kunde und Dolmet- noch gesagt, dass...“ entfallen. scherin/Dolmetscher in das Gesprächs- 3 Falls die dolmetschende Person setting ein, indem Sie folgende Hinwei- der Kundin/dem Kunden etwas se geben: genauer erläutern muss oder Dinge genauer erfragen muss, bitten Sie An Kundin oder Kunden: die dolmetschende Person, Ihnen diese Unterbrechung mitzuteilen Bitten Sie die Kundin/den Kunden nach und zu erläutern. Der Vorteil ist, so jedem zweiten Satz eine kurze Pause können Sie das Gesprächsgesche- zu machen, so dass die dolmetschende hen einschätzen und wissen, über Person Zeit für die Übersetzung erhält. welche Themen sich Kundin/Kunde Erläutern Sie, dass Dolmetschen eine und dolmetschende Person gerade schwierige Aufgabe ist und sehr viel verständigen. Dies gilt auch für den Konzentration seitens der dolmetschen- Fall, dass die dolmetschende Person den Person erfordert. Werden nur Verständnisfragen an Sie als Bera- kurze überschaubare Inhalte übersetzt, terin/Berater hat. Dann sollte auch wird auf diese Weise sichergestellt, der Kunde/die Kundin über den dass nur wenige Informationen verlo- Inhalt dieses Zwischengespräches ren gehen. zwischen Ihnen und der dolmet- schenden Person kurz informiert werden. Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
7 t Gesprächsstrategien für Beraterin und Berater Blickkontakt Pause D D B K B K 3 Sprechen und halten Sie Blickkon- 3 Machen auch Sie beim Sprechen takt mit Ihren Kundinnen/Kunden. nach jedem zweiten Satz eine Pau- se. So geben Sie der dolmetschen- 3 Konzentrieren Sie sich während den Person Zeit für die Überset- des Gesprächs bewusst auf die zung. Kundin/den Kunden. Achten Sie auf paraverbale Signale, wie Mimik und 3 Halten Sie Ihre Sätze kurz und ver- Gestik – selbst wenn die dolmet- wenden Sie alltagsnahe Sprache. schende Person spricht. Dies signa- lisiert der Kundin/dem Kunden, im Zentrum des Gesprächs zu stehen und Sie selbst erhalten durch die Beobachtung wichtige Informatio- nen. 3 Sprechen Sie Kundin /Kunden im Laufe des Gesprächs immer wieder mit dem Namen an. Das unter- streicht, dass der Kunde/die Kundin, trotz dolmetschender Person, Ihre Gesprächspartnerin oder Ge- sprächspartner ist. Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
8 Pause D B K 3 Dolmetschen ist eine anstrengen- de Konzentrationsleistung, das gilt umso mehr für Laiendolmetsche- rinnen/Laiendolmetscher, die über kein professionelles Handwerkszeug verfügen. Erfragen Sie etwaigem Pausenbedarf. 3 Vermeiden Sie außerdem Fach- sprache sowie Abkürzungen. So erleichtern Sie die Übersetzung und Informationsverluste und/oder Missverständnisse können vermie- den werden. 3 Humor ist gut – allerdings sind Witze und Wortspiele schwer zu übersetzen. Das gleiche gilt für Redewendungen und Sprichwörter (z. B. „Das ist das A & O von…“ oder „Das geht schnell über die Bühne“). Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
9 Praxishilfe für das Gespräch Wie wir am besten miteinander das Gespräch führen? Informationen für Informationen für die Dolmet- die Kundin/den Kunden: scherin/den Dolmetscher: 3 Ich werde im Gespräch direkt mit 3 Übersetzen Sie die Sätze genau wie Ihnen sprechen. die Kundin oder ich als Beraterin spreche. Es ist dann so als wenn Sie 3 Bitte sprechen Sie langsam. So kann selbst den Satz sagen würden. die Dolmetscherin oder der Dolmet- scher Sie gut verstehen und besser Beispiel: übersetzen. die Kundin sagt auf Arabisch: „Ich möchte gern einen Antrag stellen.“ 3 Bitte machen Sie immer nach zwei Sätzen eine Pause. So hat die Dol- Sie übersetzen in die deutsche Sprache: metscherin oder der Dolmetscher „Ich möchte gern einen Antrag stellen.“ Zeit zu übersetzen. Bitte übersetzen Sie nicht: 3 Wenn Sie etwas nicht verstehen, „Sie sagt, dass Sie einen Antrag stellen fragen Sie mich gern sofort. Ich möchte.“ beantworte gern Ihre Fragen. 3 Ich spreche direkt mit der Kundin 3 Wenn Sie etwas nicht verstehen, und schaue deswegen die meiste kann die Dolmetscherin oder Zeit während des Gesprächs zur der Dolmetscher dieses nochmal Kundin/zum Kunden. genauer in Ihrer Sprache erklären. 3 Bitte geben Sie mir Bescheid, wenn Wir machen dazu dann eine kurze Sie etwas nicht verstehen oder Pause. wenn die Kundin etwas nicht ver- steht. Wir unterbrechen dann kurz die Übersetzung. Bitte informieren Sie mich und die Kundin darüber und sagen, wenn das Gespräch zwischen mir und der Kundin/dem Kundin wieder weiter gehen kann und Sie wieder übersetzen. Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
10 Situationen aus der Was tun … … wenn die Begleitperson sowohl für die Übersetzung als auch zur Unterstützung am Gespräch teil- nimmt? Kundinnen und Kunden bringen häufig dolmetschende Begleitpersonen mit, um für die sprachliche Verständigung zu sorgen und um Unterstützung für Ihre Anliegen zu erhalten. Hat die Kundin bzw. der Kunde Bedarf sich während des Gesprächs mit der dolmetschenden Begleitperson aus- zutauschen, sollte die dolmetschende Person Ihnen dieses signalisieren und um eine kurze Besprechungszeit bitten. Die Übersetzung wird für diese kurze Zeitspanne unterbrochen und die Be- gleitperson verlässt für diesen Moment ihre Funktion als Sprachmittlerin bzw. Sprachmittler. Haben Kundin bzw. Kun- de und Begleitperson ihre Abstimmung miteinander abgeschlossen, sollte die dolmetschende Person Ihnen dieses gleichfalls signalisieren. Die Sprachmitt- lung kann weiter fortgesetzt werden und die dolmetschende Person sollte dann wieder in ihre Rolle als Sprach- mittlerin bzw. Sprachmittler einsteigen. Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
11 Beratungspraxis ... wenn ich sicherstellen möchte, … wenn Kinder für die Überset- dass vollständig und richtig in die zung der Gesprächsinhalte mitge- Zielsprache übersetzt wird? bracht werden? Die größtmögliche Sicherheit für Kinder, insbesondere junge Kinder im adäquates Übersetzen können nur schulpflichtigen Alter, kommen mit der professionelle Dolmetscher und Dol- Verantwortungsübernahme als Sprach- metscher gewährleisten. Um aber eine mittlerin oder Sprachmittler in einer Einschätzung des Deutschniveaus des überfordernden Rolle. Wertschätzen Laiendolmetscherin bzw. der Laiendol- Sie das Kind für seine/ihre Bereitschaft metscher zu gewinnen, wechseln Sie zu für die Übersetzung zu sorgen, er- Beginn des Gesprächs ein paar Worte läutern Sie allerdings auch dass es in miteinander. So können Sie das unge- dem Gespräch über sehr wichtige und fähre Deutschsprachniveau einschätzen fachliche Themen gehen wird, denen es und sich in Ihrem persönlichen Sprach- als Kind fachlich und sprachlich meist gebrauch daran orientieren. Erfragen nicht gewachsen sein wird. Besprechen Sie in diesem ersten Wortwechsel das Sie an diesem Gesprächstermin nur Niveau der Zielsprache (Sprache in die Themen, die für das Kind wenig bis gar übersetzt wird). So bekommen Sie eine nicht belastend sein dürften, und bitten ungefähre Einschätzung wie verlässlich Sie die Eltern beim nächsten Termin die Übersetzungsleistung ist. Z. B. „Wo eine erwachsene Dolmetscherin oder haben Sie Arabisch gelernt? Oder: „Wie Dolmetscher für das Gespräch mitzu- lange sprechen Sie schon Tigrina?“ bringen. Geben Sie Hinweise, wo und wie die Kundin/der Kunde einen profes- sionellen Dolmetscherin/Dolmetscher oder Laienübersetzerin/Laienüberset- zer finden könnte. 33 Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
12 Was tun … … wenn die Übersetzungen der Dolmetscherin/des Dolmetschers kürzer sind als die Wortbeiträge der Kundin/des Kunden? ... wenn die Gesprächsbeteiligten Es kann vorkommen, dass das Über- sich nur mit Mühe an die Ge- setzte häufig viel kürzer und prägnan- sprächsabsprachen halten? ter in der deutschen Sprache formu- liert wird als es die Wortbeiträge und Dolmetschen ist eine sehr herausfor- oder Satzlänge der Kundin/des Kunden dernde Kommunikationsleistung und vermuten lassen. In emotional belas- erfordert viel Übung und Konzentrati- tenden Situationen sprechen Menschen on. Im Unterschied zu professionellen häufig nicht unbedingt stringent. D.h Dolmetscherinnen und Dolmetschern manchmal formulieren sie unvollstän- haben Laiendolmetscherinnen und dige und/oder sinnlos wirkende Sätze, Laiendolmetscher hierfür kein profes- die für die dolmetschende Person dann sionelles Handwerkszeug erworben. schwer zu fassen und zu übersetzen Das Umsetzen der von Ihnen eingangs sind. Dann kann es vorkommen, dass gesetzten Gesprächsabsprachen dürfte die dolmetschende Person kurz und also zunächst sehr ungewohnt sein und prägnant die Kernaussage übersetzt es ist zu erwarten, dass sowohl die dol- und die sprachlichen Redundanzen und metschende Person als auch Kundin/ Satzanfänge und Satzabbrüche der Kun- Kunde im Verlaufe des Gesprächs die din/des Kundin in einem übersetzten Absprachen vernachlässigen. Bleiben Satz zusammenfasst. Sie freundlich und geduldig – und Lassen Sie sich nicht irritieren, sondern erinnern Sie die Gesprächsbeteiligten versuchen Sie der Kundin/ dem Kundin an die abgestimmten Gesprächsregeln. paraverbal mit Blicken Sicherheit und Je klarer und bestimmter Sie selbst z. B. Zugewandtheit zu signalisieren, um die Zwei-Sätze-Pause-Regelung verin- so die Aufregung und Unsicherheit zu nerlichen, umso leichter übernimmt verringern. die Kundin bzw. der Kunde diesen Gesprächsrhythmus. Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
13 … wenn das Gespräch stockt? Beratungsgespräche thematisieren Zeitpunkt ins Stocken geraten, da das häufig existentielle und manchmal auch Vertrauensverhältnis zur Dolmetsche- sehr persönliche Fragen. Nicht immer rin/zum Dolmetscher eventuell nicht wissen die Kundinnen und Kunden, stabil genug ist. Möglicherweise wird die dolmetschende Personen mit zum nun bewusst, dass die Beziehung zur Beratungsgespräch bringen, dass auch dolmetschenden Person in keinem sehr persönliche Sachverhalte im Bera- professionellen Verhältnis steht, in dem tungsgespräch angesprochen werden es z.B. eine Verpflichtung zur Schweige- könnten. pflicht gibt. Es ist möglich, dass Kundinnen und Besprechen Sie dann mit der Kun- Kunden das Gesprächssetting mit der din/dem Kunden, welche Themen sie/ mitgebrachten dolmetschenden Person er an diesem Termin noch besprechen plötzlich während des Gesprächs nicht möchte und bieten Sie einen Ersatzter- mehr für angemessen halten. Das min für die Fortsetzung des Gesprächs Beratungsgespräch kann an diesem zu den offenen Gesprächspunkten an. Kundengespräche mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern
14 Die Qualität der Übersetzungsleistung – Profi oder Laie? In Ihrem Berufsalltag treffen Sie auf korrekt zu übersetzen, verlangt von professionelle Dolmetscherinnen und Laiendolmetscherinnen oder Laien- Dolmetscher, vielfach aber auch auf dolmetschern Fachverständnis und Laiendolmetscherinnen und Laiendol- eine hohe Sprachkompetenz, sowohl metscher. in der deutschen Sprache als auch in Letztere sind häufig Ehepartner- der Übersetzungssprache. Verfügen die innen/Ehepartner, nahe Verwandte, Laiendolmetscher/Laiendolmetsche- Kinder oder Personen aus dem Umkreis rinnen über zu geringe Deutschkompe- Ihrer Kundinnen und Kunden. tenz, birgt dies das erhebliche Risiko, Die Zusammenarbeit mit professi- dass Sachinhalte evtl. unzureichend onellen Dolmetscherinnen und Dol- verstanden und somit nicht oder falsch metschern garantiert Beraterin/Berater übersetzt werden. und Kundin/Kunden eine qualitativ Übersetzen Personen aus dem pri- kompetente Übersetzungsleistung. Als vaten oder nahen Umfeld, nimmt dies Beraterin oder Berater können Sie dar- Einfluss auf den Gesprächsverlauf. Z. B. auf vertrauen, dass die Inhalte sachlich möchten Kundinnen und Kunden evtl. korrekt übersetzt, und somit Missver- Dinge in der Anwesenheit von Laiendol- ständnisse und Konflikte vermieden metscherinnen und Laiendolmetschern werden können. Außerdem steht die nicht zur Sprache bringen oder äußern dolmetschende Person sowohl zur Kun- sich verhaltener. Die Beteiligung von din oder zum Kunden als auch zu Ihnen Laiendolmetscherinnen und Laiendol- in einem unparteilichen und neutralen metschern kann in manchen Fällen Verhältnis. Dies wirkt vertrauensför- eher vertrauenshemmend wirken derlich, da die dolmetschende Person und den positiven Beziehungsaufbau nicht parteilich agiert, sondern lediglich zwischen Beraterin oder Berater und sprachlich übersetzt. Kundin oder Kunde stören. Vom Hinzu- Übersetzen Laiendolmetscherin- ziehen von Kindern im schulpflichtigen nen oder Laiendolmetscher, können Alter für das Dolmetschen ist in jedem Sie die Qualität der Kommunikation Fall abzusehen, da diese mit der Verant- nicht ausreichend sicherstellen. Häu- wortungsübernahme als Sprachmittle- fig ist Laiendolmetscherinnen oder rin oder Sprachmittler in eine überfor- Laiendolmetschern der behördliche dernde Rolle gedrängt werden und sie Fachkontext nicht vertraut. Die Anfor- dieser zumeist psychisch, fachlich und derung rechtliche und fachliche Inhalte sprachlich nicht gewachsen sind. Gesprächsstrategien und Praxishilfe für Beraterinnen und Berater
Impressum Herausgeber: basis und woge e.V. migration.works – „Diskriminierung erkennen und handeln!“ Steindamm 11, 20099 Hamburg Konzept und Text: Cristina Torres Mendes Redaktionelle Mitarbeit: Editha Masberg, Eliza-Maimouna Sarr, Birte Weiß Lektorat: Philipp Dorestal Fachliche Beratung: Fiona Scuiller (vereidigte Dolmetscherin und Übersetzerin) Illustration: Maik Seehafer Grafik: Drucktechnik Altona Alle Rechte vorbehalten – Hamburg, Dezember 2015 Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA). Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ wird durch das Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. In Kooperation mit: Das Landesnetzwerk wird koordiniert durch:
www.nobi-nord.de www.basisundwoge.de/antidiskriminierung Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“
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