KURZZUSAMMENFASSUNG: EUROPA
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
KURZZUSAMMENFASSUNG: EUROPA FEBRUAR 2019 communications@theicct.org WWW.THEICCT.ORG DIE GESUNDHEITSAUSWIRKUNGEN VERKEHRSBEDINGTER LUFTVERSCHMUTZUNG IN DEUTSCHLAND Eine neue Studie veranschaulicht anhand Verkehr verbundene Sterberate aller großen genauester Daten die gesundheitlichen Volkswirtschaften: 17 frühzeitige Todesfälle pro Auswirkungen der Emissionen aus vier 100.000 Einwohner; drei Mal so viele wie im Verkehrsbereichen: Diesel-Fahrzeuge im weltweiten Durchschnitt und etwa 50% über Straßenverkehr, sonstige Fahrzeuge im dem Durchschnitt der EU. Straßenverkehr, Schifffahrt und mobile Quellen außerhalb des Straßenverkehrs wie z.B. Dieselfahrzeuge im Straßenverkehr trugen Landwirtschafts- oder Baumaschinen. Die Studie zu zwei Dritteln der gesundheitlichen führt aktuelle Daten zu Fahrzeugemissionen Verkehrsbelastung in Deutschland bei, gefolgt mit Schadstoff-Ausbreitungsmodellen sowie vom internationalen Schiffsverkehr (14%), epidemiologischen Modellen zusammen. mobilen Quellen außerhalb des Straßenverkehrs Sie beziffert frühzeitige Todesfälle, die auf einschließlich Landwirtschafts- und Feinstaub- (PM2,5) und Ozonbelastungen im Baumaschinen und dem Zugverkehr (13%) sowie Verkehr zurückzuführen sind, auf globaler, sonstigen Fahrzeugen im Straßenverkehr (8%). nationaler, regionaler und lokaler Ebene für die Der hohe Anteil der Gesundheitsauswirkungen Jahre 2010 und 2015. von Dieselfahrzeugen im Straßenverkehr setzt sich aus den Feinstaub- und Stickoxid- (NOX)-Abgasemissionen zusammen. Letztere KERNERGEBNISSE FÜR tragen zu sekundärem Feinstaub (in Form von DEUTSCHLAND Nitrataerosolen) und Ozon bei. Im Jahr 2015 waren etwa 13.000 frühzeitige Unter den 100 untersuchten großen Todesfälle in Deutschland auf Feinstaub und Ballungsgebieten weltweit lagen drei der sechs Ozon aus dem Verkehrsbereich zurückzuführen. Städte mit der höchsten Sterberate in Folge 43.000 Todesfälle waren insgesamt auf von Abgasemissionen des Verkehrs 2015 in Feinstaub und Ozon, auch aus anderen Quellen, Deutschland. Die sechs Städte waren Mailand, zurückzuführen. Damit hatte der Verkehr einen Turin, Stuttgart, Kiew, Köln und Berlin. Anteil an diesen Todesfällen von knapp einem Drittel (31,4%). In Stuttgart trugen Dieselfahrzeuge im Straßenverkehr 2015 zu 78% Deutschland hatte 2015 die weltweit der Gesundheitsbelastung durch vierthöchste Zahl von frühzeitigen Todesfällen Verkehrsemissionen bei—der höchste Anteil in Folge von Emissionen von Feinstaub und in allen größeren Ballungszentren weltweit. Ozon aus dem Verkehrsbereich, hinter China, Verkehrsemissionsquellen waren für etwa Indien und den U.S.A. Berücksichtigt man 36% der frühzeitigen durch Feinstaub -und die Bevölkerungszahl, so hatte Deutschland Ozonbelastung verursachten Todesfälle die höchste mit Abgasemissionen aus dem verantwortlich. BEIJING | BERLIN | BRUSSELS | SAN FRANCISCO | WA S H I N G T O N
FACT SHEET HEALTH IMPACTS OF AIR POLLUTION FROM TRANSPORTATION SOURCES IN GERMANY Transport- attributable fraction (0.045,0.1) [0.1,0.2) [0.2,0.3) [0.3,0.4) Transport- attributable PM2.5 and ozone deaths 169 1,000 2,000 3,000 4,000 4,632 Gesamtzahl von Todesfällen in Folge von Feinstaub- und Ozonemissionen aus dem Verkehrsbereich in Städten und Metropolen im Jahr 2015. Die Größe des Kreisradius zeigt die Gesamtzahl von frühzeitigen Todesfällen in Folge von Feinstaub- und Ozonemissionen aus dem Verkehrsbereich basierend auf relativen Risikoabschätzungen. Die Farbe des Kreisradius zeigt den aus dem Verkehrsbereich resultierenden Anteil (transportation attributable fraction (TAF)) an der Gesamtzahl der frühzeitigen Todesfälle in Folge von Feinstaub und Ozon. NORWAY U. K. RUSSIA Transport- BELARUS attributable POLAND fraction GERMANY [0.1,0.2) UKRAINE [0.2,0.3) [0.3,0.4) Transport- attributable FRANCE PM2.5 and ozone deaths ITALY 169 SPAIN TURKEY 500 1,000 1,455 IRA ALGERIA Die Gesamtzahl der Todesfälle in Folge von Feinstaub- und Ozonemissionen aus dem Verkehrsbereich in einzelnen europäischen Städten und Metropolen im Jahr 2015. Die Größe des Kreisradius zeigt die Gesamtzahl von frühzeitigen Todesfällen in Folge von Feinstaub- und Ozonemissionen aus dem Verkehrsbereich basierend auf relativen Risikoabschätzungen. Die Farbe des Kreisradius zeigt den aus dem Verkehrsbereich resultierenden Anteil (TAF) an der Gesamtzahl der frühzeitigen Todesfälle in Folge von Feinstaub und Ozon. 2
FACT SHEET HEALTH IMPACTS OF AIR POLLUTION FROM TRANSPORTATION SOURCES IN GERMANY Trade bloc CHN DEU GBR ITA USA AMU 114,000 13,000 8,400 7,800 22,000 Andean Community ASEAN Australia CARICOM CEMAC FRA ESP China 6,400 3,200 CIS EAC NLD MEX 8,100 ECOWAS POL EU & EFTA 4,200 GCC IDN JPN BRA EGY Japan 7,100 9,900 5,700 4,200 MERCOSUR NAFTA IND PAK 74,000 5,100 SAARC IRN THA PHL SADC SICA South Korea UKR BGD RUS 6,500 Turkey 4,800 13,000 Other Africa Other Americas & Caribbean Other Asia & Oceania Other Europe Other Middle East Nationale Feinstaub- und Ozon-Sterberaten in Folge von Emissionen aus dem Verkehrsbereich in den großen Weltwirtschaftsblöcken 2015 weltweit, basierend auf relativen Risikoabschätzungen. Die Größe der Felder entspricht jeweils dem Anteil des Landes an der globalen Feinstaub- und Ozon-Sterberate in Folge von Emissionen aus dem Verkehrsbereich im Jahr 2015. 1 In Deutschland beliefen sich die erfüllen, und Lkw und Busse der Euro-Norm gesellschaftlichen Kosten durch IV und V zur Luftverschmutzung bei. Die verkehrsbedingte Gesundheitsschäden 2015 auf Gesundheitsschäden, die auf veraltete und nicht rund 97 Mrd. Euro. Dies entspricht etwa 3% des normgerechte Fahrzeug- und Motorentechnik deutschen Bruttonationaleinkommens. zurückgehen, werden voraussichtlich solange andauern, bis die Technik nachgerüstet oder ausrangiert wird. Die hohen gesellschaftlichen POLITISCHE AUSWIRKUNGEN Kosten der Abgasemissionen aus dem Wie viele andere EU-Mitgliedsländer leidet Verkehrsbereich, die 2015 für Deutschland auf Deutschland in Folge von Emissionen aus rund 97 Mrd. Euro jährlich geschätzt werden, dem Verkehrsbereich, insbesondere durch untermauern die Forderung nach umfassenden Dieselfahrzeuge im Straßenverkehr, unter einer Investitionen oder Förderprogrammen zur hohen Belastung der öffentlichen Gesundheit. Nachrüstung dieser Fahrzeuge. Ursache dieses überproportionalen Anteils der Dieselfahrzeuge im Straßenverkehr sind zum Der hohe Anteil an Todesfällen in Folge von einen die hohen Feinstaubemissionen von Pkw Luftverschmutzung durch Verkehrsemissionen und Lieferwagen, welche die Euro 5b Norm zeigt, wie wichtig bundesweite und lokale nicht erfüllen, sowie von Lkw und Bussen, Pläne zur Verbesserung der Luftqualität welche die Euro VI Norm nicht erfüllen, d.h. und die Kontrolle dieser Emissionen sind. nicht mit einem Diesel-Partikelfilter ausgestattet Insbesondere die hohe Konzentration von sind. Zum anderen tragen anhaltend hohe Emissionen aus dem Verkehrsbereich, gerade NOX-Emissionen insbesondere von Pkw und im innerstädtischen Bereich, könnte eine Lieferwagen, welche die Euro 6d Norm nicht ehrgeizigere Handlungspolitik rechtfertigen. 1 Im Schaubild verwendete Länder-Abkürzungen: CHN = China; IND = Indien; PAK = Pakistan; BGD = Bangladesch; DEU = Deutsch- land; FRA = Frankreich; POL = Polen; GBR = Vereinigtes Königreich; ESP = Spanien; NLD = Niederlande; ITA = Italien; IDN = Indone- sien; THA = Thailand; PHL = Philippinen; RUS = Russland; JPN = Japan; UKR = Ukraine; USA = Vereinigte Staaten; MEX = Mexiko; BRA = Brasilien; EGY = Ägypten; IRN = Iran. 3
FACT SHEET HEALTH IMPACTS OF AIR POLLUTION FROM TRANSPORTATION SOURCES IN GERMANY Denkbar wären hierbei Fahrverbotszonen und der Ballungszentren wurden dem Raster des andere Beschränkungen für Fahrzeuge mit Global Human Settlement von 2015 bei 1km hohen Emissionen, Programme zum schnelleren Auflösung entnommen und in 0,1° Auflösung Austausch von Fahrzeugflotten (beispielsweise umgerechnet. In der Studie wurde die Definition kommunaler oder Lieferfahrzeug-Flotten in „Ballungszentren und Ballungsräume mit hoher Städten) sowie Förderprogramme für einen Bevölkerungsdichte“ verwendet, die Gebiete emissionsfreien Verkehr. mit einer dichten, zusammenhängenden Besiedelung als eine Großstadt betrachtet. Die Zahl der Todesfälle in Folge von GESAMTZUSAMMENFASSUNG Verkehrsemissionen in einem einzelnen UND METHODIK Gebiet kann berechnet werden, indem man Die Studie beziffert die globalen Auswirkungen geeignete Schätzwerte der Einwohnerzahl mit von Feinstaub- (PM2,5) und Ozonemissionen der geschätzten verkehrsemissionsbedingten aus dem Verkehrsbereich auf die Gesundheit Sterberate multipliziert (d.h. Todesfälle pro für die Jahre 2010 und 2015. Die Analyse 100.000 Einwohner). beschränkt sich auf Gesundheitsauswirkungen, die mit Luftverschmutzung durch ANWENDBARKEIT AUF Abgasemissionen im Verkehr zusammenhängen, da umfangreiche weltweite Daten für den GRENZWERTE ZUGUNSTEN DER Verkehrsbereich existieren und zudem LUFTQUALITÄT verschiedene politische Maßnahmen zur Laut der Weltgesundheitsorganisation ist eine Emissionsreduzierung in diesem Sektor zur Feinstaubverschmutzung für die menschliche Verfügung stehen. Gesundheit bereits bei Konzentrationen unter dem vorgegebenen Grenzwert von Bei der Analyse wurde das GEOS-Chem 2005 von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter global chemical transport model angewandt, (µg/m3) schädlich. Ziel ist es daher, die um die Anteile (TAF) der Feinstaub-und geringstmögliche Konzentration von Feinstaub Ozonkonzentrationen zu simulieren, welche in der Umgebung zu erreichen. Seit 2015 wird auf Verkehrsemissionen zurückzuführen sind. mit der GBD Methodik untersucht, wie sich Rasterschätzungen zur jährlichen Konzentration Feinstaub im Vergleich zu einer theoretischen von Feinstaub (PM2,5) und Ozon wurden der risikominimierenden Konzentration auf die Studie Global Burden of Disease (GBD) von 2017 Gesundheit auswirkt. Diese risikominimierende entnommen. Diese führte Satellitenmessungen Konzentration wird dabei als gleichmäßige mit den Daten tausender Messstationen auf der Verteilung zwischen 2,4 und 5,9 µg/m3 Erde in über hundert Ländern zusammen. Die definiert und basiert auf dem Minimalwert Analyse verknüpfte die Ergebnisse der GEOS- und dem Wert der 5. Perzentile der Belastung Chem-Studie mit den Methoden zur Abschätzung durch Luftverschmutzung in Kohortenstudien von epidemiologischen Gesundheitsfolgen der aus Nordamerika. Deutschland hatte 2015 GBD 2017, um die Belastung durch Krankheiten in einen geschätzten mit der Bevölkerungszahl Folge von Abgasemissionen im Verkehrsbereich gewichteten bundesweiten Mittelwert der abzuschätzen. Feinstaubbelastung von 13,5 µg/m3 (95% Um die Gesundheitsbelastung durch Konfidenzintervall: 13,3 bis 13,6). Dies entspricht bestimmte Teilbereiche (Dieselfahrzeuge in etwa dem Zwei- bis Sechsfachen der im Straßenverkehr, sonstige Fahrzeuge theoretischen risikominimierenden Konzentration im Straßenverkehr, die internationale an Feinstaub in der Umgebung. Auch wenn Schifffahrt und mobile Quellen außerhalb die Jahresmittelwerte von Feinstaub in des Straßenverkehrs) zu untersuchen, Deutschland 2015 den Luftreinheitsnormen wurden in der Analyse die Rasterzahlen der der EU (25 µg/m3) entsprachen, sollten die Feinstaub- und Ozontodesfälle aus jedem der Feinstaubkonzentrationen im Hinblick auf Verkehrsteilbereiche nach Ländergrenzen die öffentliche Gesundheit in Deutschland und Ballungszentren addiert. Die Definitionen dennoch weiter gesenkt werden. Die GBD- Methodik untersucht nicht die direkten 4
FACT SHEET HEALTH IMPACTS OF AIR POLLUTION FROM TRANSPORTATION SOURCES IN GERMANY Gesundheitsauswirkungen von Stickstoffdioxid Konzentrationen, welche die Luftreinheitsnormen (NO2). NO2 ist jedoch eine Vorläufersubstanz von der EU überschreiten. Die Gesundheitsfolgen Feinstaub (PM2,5) und Ozon. Viele Messstationen dieser Überschreitungen wurden in dieser Studie in Deutschland messen im Stadtverkehr NO2- für 2010 und 2015 somit indirekt beziffert. DETAILS ZUR PUBLIKATION A global snapshot of the air pollution-related Autoren: Susan Anenberg, George Washington University health impacts of transportation sector emissions Milken Institute School of Public Health; Joshua Miller, in 2010 and 2015. (Eine globale Momentaufnahme International Council on Clean Transportation; Daven der durch Luftverschmutzung bedingten Henze, University of Colorado, Boulder; Ray Minjares, Gesundheitsauswirkungen von Emissionen des International Council on Clean Transportation Verkehrsbereichs für die Jahre 2010 und 2015.) Kontakt: Joshua Miller (josh@theicct.org) The International Council on Clean Transportation is an independent nonprofit organization founded to provide first-rate, unbiased research and technical analysis to environmental regulators. 2019 © INTERNATIONAL COUNCIL ON CLEAN TRANSPORTATION BEIJING | BERLIN | BRUSSELS | SAN FRANCISCO | WA S H I N G T O N
Sie können auch lesen