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Integration internationaler Pflegekräfte in regionale Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege Länderdossier Königreich Spanien Stand: Januar 2020
Inhaltsverzeichnis 1 Länderkurzinformation ..................................................................................................... 1 2 Pflegeausbildung im Königreich Spanien ....................................................................... 2 2.1 Ausbildung ................................................................................................................... 2 2.2 Grundpflege ................................................................................................................. 3 2.3 Curricula ...................................................................................................................... 3 3 Besonderheiten bei der Anerkennung des Berufsabschlusses in Deutschland .......... 5 4 Gesellschaftlicher Kontext ............................................................................................... 5 5 Anzahl der Gesundheitsfachkräfte in Spanien................................................................ 7 6 Anwerbungs- und Kooperationsprogramme................................................................... 7 Literatur..................................................................................................................................... 9 i
1 Länderkurzinformation Im Königreich Spanien leben ungefähr 48,9 Millionen Menschen. Von diesen waren im Jahr 2017 etwa 18 % über 65 Jahre alt. Die Lebenserwartung bei Geburt liegt in Spanien bei 81,8 Jahren. Das Durch- schnittsalter der spanischen Bevölkerung betrug 2018 43,1 Jahre. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes lag 2017 bei 1.163,6 Milliarden Euro, pro Kopf bei 24.500 Euro. Die Alphabetisierungsrate betrug 2016 98,3 %. (CIA 2018) Spanien ist ein Königreich mit einer parlamentarischen Monarchie als Staats- und Regierungsform. Nachdem Mariano Roy das Vertrauen vom Parlament entzogen wurde, ist Pedro Sánchez seit 2018 der Regierungschef des spanischen Parlaments. Er gehört der Partido Socialista Obrero Español (sozialde- mokratisch) an und führt mit nur 85 von 350 Sitzen eine Minderheitsregierung. Weitere starke Parteien im spanischen Parlament sind die Partido Popular (konservativ) mit 137 Sitzen, die Unidos Podemos (Bündnis aus zwei linken Parteien) mit 71 Sitzen und die Ciudadanos (bürgerlich-liberal) mit 32 Sitzen (Auswärtiges Amt 2018a; CIA 2018). Die globale Finanzkrise 2008 führte in Spanien zu einer bis 2013 andauernden Wirtschaftskrise. Im Zuge dieser kam es zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosenquote, die im Jahr 2013 mit 26 % ihren Höchststand erreichte. Durch die spanische Sparpolitik, den Rückgang der Bankkredite und die hohe Arbeitslosenquote wurden bis 2014 der Inlandsverbrauch und die Investitionen im Land eingeschränkt. In den letzten Jahren konnte sich die spanische Wirtschaft u. a durch die Zunahme des Exports wieder erholen. 2017 verzeichnete sie ein Wirtschaftswachstum von 3,1 %. Zudem gelang es 2017 die Arbeits- losenquote auf 17,1 % zu reduzieren und das Interesse von ausländischen Investor*innen an der spani- schen Wirtschaft wieder zu wecken. (CIA 2018) Der spanischen Regierung gelang es zwar die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig zu machen, die Ar- beitsproduktivität zu steigern und die Arbeitslosequote zu senken, jedoch nicht unter den 15 bis 24- jährigen. Die Arbeitslosenquote war 2017 mit 38,6 % in dieser Altersgruppe äußerst hoch (CIA 2018). Das Königreich Spanien liegt damit weltweit auf Platz zehn, wenn ausschließlich die Jugendarbeitslosig- keit betrachtet wird. Viele Jugendliche sehen folglich keine Zukunftsperspektiven in ihrem Heimatland und verlassen Spanien (CIA 2018). Stand: Januar 2020 1
Weiterführende Informationen zum Königreich Spanien: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sp.html https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/spanien-node/spanien/210524 http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/fischer-weltalmanach/65796/spanien/ https://de.statista.com/themen/118/spanien/ 2 Pflegeausbildung im Königreich Spanien 2.1 Ausbildung Seit September 2008 findet in Spanien die Ausbildung der Pflegefachkräfte, dem Enfermero (m)/der Enferma (w), in Form eines vierjährigen Vollzeitstudiums statt. Im spanischen Pflegestudium kommt es zu einer engen Verbindung zwischen Theorie, Praxis und Wissenschaft. Für die Zulassung zum Studium benötigen die Bewerber*innen die Hochschulreife und müssen einen Qualifizierungstest bestehen. Das Studium der Pflegewissenschaften beinhaltet 4.600 Stunden Theorie und 2.300 Stunden Praxiserfah- rung. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Studierenden den grado en emfermeria mit 240 ECTS und automatisch die Lizenz in Spanien oder in der EU als Kranken- und Gesundheitspfleger*innen zu arbeiten. Pflegefachkräfte sind in Spanien u. a. für die Medikation, medizinische Behandlungspflege und die Unterstützung von Ärzt*innen bei Visiten zuständig. Sie befinden sich auf einer Kompetenzstufe, die in Deutschland zwischen der von Pflegefachkräften und Assistenzärzt*innen anzusiedeln wäre (ZIP Hes- sen 2018; Arrogante 2017: 27; Waldhausen et al. 2014: 31ff; Zabalegui/Cabrera 2008: 501f). Nach Beendigung des Bachelorstudiums haben spanische Pflegefachkräfte die Möglichkeit eine Spezi- alisierung in Form einer staatlich anerkannten Weiterbildung als enfermero/enfermera especialista zu absolvieren. Die Spezialisierung dauert drei Jahre und es existieren in Spanien sieben Disziplinen, auf die sich die Pflegekräfte spezialisieren können: Geburtshelfer*in, psychiatrische Pfleger*in, Altenpfle- ger*in, Familienpfleger*in, Kinderpfleger*in, Gemeindepfleger*in, medizinisch-chirurgische Pfleger*in und Gesundheitspfleger*in. Die genannten Weiterbildungsmöglichkeiten sind nicht äquivalent zu einem Masterstudium, sondern Fachweiterbildungen (Arrogante 2017: 27f; Consejo General de Colegios Ofici- ales de Enfermería de Espana 2014; Zabale-gui/Cabrera 2008: 503f). Masterstudiengänge werden im Bereich der Pflegewissenschaften in Spanien ebenfalls angeboten. Diese dauern entweder ein (60 ECTS) oder zwei Jahre (120 ECTS). Nach Abschluss erhalten die Stu- dierenden einen Mastertitel, der den Zugang zur Promotion ermöglicht (Arrogante 2017: 27f; Waldhau- sen et al. 2014: 31f; Zabalegui/Cabrera 2008: 503f). Stand: Januar 2020 2
Unter der Ausbildung zur Pflegefachkraft gibt es in Spanien das Berufsbild des técnico en atención a personas en situation de dependencia (Pflegehilfskraft). Dabei handelt es sich um eine Ausbildung, die an Berufsfachschulen mit einem Umfang von 2.000 Ausbildungsstunden stattfindet. Die Pflegehilfskräfte sind hauptsächlich in der Altenpflege tätig. Folgende Qualifikationen können in der Ausbildung zur técnico en atención a personas en situation de dependencia erworben: atención sociosanitaria a per- sonas dependientes en instituciones sociales (soziale und gesundheitliche Pflege von pflegebedürftigen Menschen in sozialen Einrichtungen), atención sociosanitaria a personas dependientes en instituciones sociales (soziale und gesundheitliche Pflege von pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Setting), gestión de llamadas de teleasistencia (Management von Telemedizindienstleistungen). Zu den Aufgaben der Pflegehilfskräfte gehören u. a. Grundpflege, Betten machen, Reinigung von Wäsche, Essensaus- gabe, Reinigung von medizinischen Geräten, Pflegedokumentation und körperliche Pflegemaßnahmen (Waldhausen et al. 2014: 32f). 2.2 Grundpflege Grundpflege ist kein Bestandteil in der Ausbildung zur Pflegefachkraft in Spanien und wird nicht von den akademisch ausgebildeten Pflegekräften übernommen. Grundpflegerische Tätigkeiten werden in Spa- nien von Pflegehilfskräften oder Familienangehörigen geleistet (ZIP Hessen 2018; Waldhausen et al. 2014: 32f). 2.3 Curricula Institution Curricula Dauer in Abschluss Jahren Universitat de https://www.ub.edu/web/ub/en/estu- 4 Bachelor Barcelona dis/oferta_formativa/graus/fitxa/N/G1050/in- dex.html Universitat de http://www.ub.edu/estudis/en/mastersuni- 1 Master Barcelona versitaris/ipca/introduction Stand: Januar 2020 3
Universitat Au- https://www.uab.cat/web/estudiar/ehea-de- 4 Bachelor tònoma de grees/study-plan/study-plan-structure/nurs- Barcelona ing- 1345467897115.html?param1=1232089768 474 Universitat Au- https://www.uab.cat/web/estudiar/official- 1 Master tònoma de master-s-degrees/general-information/re- Barcelona search-and-innovation-in-nursing-care- 1096480962610.html?param1=1345694245 540 Universidad de Gra- https://www.ugr.university/pages/prospec- 4 Bachelor nada tive_students/undergraduatestudents/under- graduate-programmes/nursing Universidad de Gra- https://www.ugr.university/pages/prospec- 1 Master nada tive_students/masters_students/masters- programmes/healthcare-for-the-promotion- of-personal-autonomy-and-endoflife-care Universidad Com- https://www.ucm.es/data/cont/docs/titulacio- 4 Bachelor plutense Madrid nes/26.pdf (Ausführliches Curriculum auf Spanisch) Universitat de Valen- https://www.uv.es/uvweb/college/en/under- 4 Bachelor cia graduate-studies/undergraduate-studies- /degree-programmes-offered/degree- nursing-1285846094474/Titula- cio.html?id=1285847387010&plan- tilla=UV/Page/TPGDetaill&p2=2 Stand: Januar 2020 4
Universitat de Valen- https://www.uv.es/uvweb/college/en/post- 1 Master cia graduate-courses/official-master-s- degrees/official-master-s-degrees-offe- red/master-s-degree-oncology-nursing- 1285848941532/Titula- cio.html?id=1285956437182&plan- tilla=UV/Page/TPGDetaill&p2=2 Universidad de https://www.usc.gal/en/studies/de- 4 Bachelor Santiago de grees/health-sciences/nursing-degree/ Compostela Universidad de Mur- https://www.um.es/web/enfermeria- 4 Bachelor cia ct/contenido/estudios/grados/enfermeria/20 18-19/guias (Ausführliches Curriculum auf Spanisch) 3 Besonderheiten bei der Anerkennung des Berufsabschlusses in Deutschland Das Königreich Spanien ist seit 01.01.1986 Mitglied der EU. Gemäß den Richtlinien 2005/55/EC und 2013/55/EU gilt, dass eine in Spanien abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Kranken- pflege in Deutschland direkt anerkannt wird. Die Anerkennung ist jedoch an einen Nachweis über Deutschsprachkenntnisse auf dem Niveau B2 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens ge- bunden (Bonin et al. 2015: 31). 4 Gesellschaftlicher Kontext In Spanien hat die Familie einen sehr hohen Stellenwert und Großfamilienstrukturen sind weit verbreitet. Häufig leben mehrere Familiengenerationen in einem Haus zusammen. In Spanien ist es daher üblich, dass enge Verwandte die älteren Familienangehörigen versorgen. Ältere Menschen erhalten in Spanien, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, ein hohes Maß an Unterstützung durch die Familie und teilweise durch die Nachbarn. Nach dem zweiten European Quality of Life Survey (EQLS) liegt Spanien auf Platz zwei, wenn es um die Versorgung von älteren Menschen durch die Familie geht. Dabei über- nehmen häufig Ehepartner*innen oder Kinder diese Aufgabe. Der Großteil der betreuenden Angehörigen ist weiblich, verheiratet und lebt im selben Haus, wie die zu versorgende Person. Aber auch in Spanien Stand: Januar 2020 5
verändern sich die Familienstrukturen und es kann in Zukunft nicht weiter davon ausgegangen werden, dass die Versorgung der älteren Menschen nur durch Angehörige geleistet wird (López-Cerdá et al. 2018: 3ff; Reina et al. 2017: 869ff; Bolibar et al. 2013: 262ff; European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions 2010: 23). Die erste spanische Krankenpflegeschule wurde 1898 gegründet. Seit 1977 ist die Ausbildung zur Pfle- gefachkraft an Universitäten angesiedelt. Folglich blickt der Pflegeberuf und die -ausbildung im König- reich Spanien auf eine lange Tradition zurück. Pflegefachkräfte werden in der spanischen Gesellschaft wertgeschätzt und respektiert (Zabalegui/Cabrera 2008: 500f). In Spanien kam es jedoch durch die Wirt- schaftskrise zu Veränderungen im Pflege- und Gesundheitswesen. Im Zuge dieser erfolgten Budgetkür- zungen und ein massiver Stellenabbau im Gesundheitssystem (Bernal-Delgado et al. 2018: 89). Die Zahl der Pflegeabsolvent*innen steigt aber weiter an. Jedes Jahr kommen ungefähr 10.000 Pflegefachkräfte hinzu. In Spanien gibt es jedoch zu wenige Stellen für die Hochqualifizierten im Pflegebereich. Zwischen 2010 und 2013 stieg die Zahl der arbeitssuchenden Pflegefachkräfte von 9.257 auf 19.639 an, nahm 2014 mit weiterhin 14.161 arbeitssuchend gemeldeten Pflegefachkräfte jedoch wieder etwas ab (Gal- bany-Estragués/Nelson 2016: 120). Zudem sind die viele der bestehenden Arbeitsplätze nicht gesichert und es herrschen schlechte Arbeitsbedingungen vor. Die genannten Faktoren können somit als Motive dafür angesehen werden, dass die gut ausgebildeten spanischen Pflegefachkräfte ihr Heimatland ver- lassen, um im Ausland tätig zu sein (Galbany-Estragués/Nelson 2016: 112ff; Waldhausen et al. 2014: 32). Die Bereitschaft und Unterstützung der spanischen und deutschen Politik für die Zuwanderung von Pfle- gefachkräften aus Spanien nach Deutschland ist hoch. Ziel der Politik ist es dabei, die Jugendarbeitslo- sigkeit in Spanien zu reduzieren und den Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu geben (Merda et al. 2014: 17). Des Weiteren sind die Barrieren für eine Zuwanderung aus dem Königreich Spanien nach Deutschland gering. Auf Grund der EU Mitgliedschaft wird die in Spanien erworbene Qualifikation zum*zur Krankenpfleger*in von jedem europäischen Aufnahmestaat automatisch anerkannt. Darüber hinaus besteht in der EU die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die es EU-Staatsangehörigen ermöglicht, ohne spezielle Arbeitsgenehmigung in allen EU-Mitgliedsstaaten eine berufliche Tätigkeit auszuüben (Bonin et al. 2015: 30f; Lamura et al. 2014: 7; Merda et al. 2014: 26). Die genannten Faktoren begünstigen die Beschäftigung von spanischen Pflegefachkräften in Deutschland. Nach der Studie vom BGW wird jedoch langfristig ein geringes Potential in der Zuwanderung von Pflegepersonal aus Spanien gesehen, was durch die demografische Entwicklung der spanischen Gesellschaft und den damit ansteigenden Bedarf an Pflegefachkräften begründet wird (Merda et al. 2014: 26ff). Stand: Januar 2020 6
5 Anzahl der Gesundheitsfachkräfte in Spanien Der WHO Global Code of Practice on the International Recruitment of Health Personnel1 legt fest, dass internationale Gesundheitsfachkräfte2 nur aus Ländern angeworben werden dürfen, in denen kein Man- gel an ausgebildetem Gesundheitspersonal besteht. Um feststellen zu können in welchen Ländern eine akute Unterversorgung an Gesundheitsfachpersonal existiert hat die WHO den Schwellenwert von 5,9 pro 1.000 Personen festgelegt. Wird von diesem Schwellenwert ausgegangen, haben nach Angaben der WHO von den untersuchten 186 Ländern, nur 68 keine kritische Unterversorgung (WHO 2013: 17). In Spanien waren 20153 424.133 ausgebildete Gesundheitsfachkräfte, davon 245.533 Pflegekräfte (WHO 2018a; WHO 2018b). Damit lag die Dichte des Gesundheitspersonals im Königreich bei 9,2 pro 1.000 Personen und über dem von der WHO vorgegebenen Schwellenwert (WHO 2018c). 6 Anwerbungs- und Kooperationsprogramme Die BRD und das Königreich Spanien pflegen enge bilaterale politische Beziehungen. Eine direkte Ab- sprache zwischen dem Königreich und Deutschland zur Rekrutierung von spanischen Pflegefachkräften durch die BRD gibt es jedoch nicht. Über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bunde- sagentur für Arbeit (BA) können aber auch Pflegefachkräfte aus Spanien angeworben werden (BA/ZAV 2014). Die ZAV bietet, neben der Suche nach potentiellen Bewerber*innen aus dem gewünschten An- werbeland, auch eine Beratung zur Anwerbung und Beschäftigung von internationalen Pflegefachkräften an. Bei der Anwerbung vom internationalen Pflegepersonal hält sich die ZAV an den WHO-Code of Practice und vermittelt keine Pflegekräfte aus Ländern, die diese selbst benötigen (BA/ZAV 2014). Neben der ZAV der BA werben zudem private Vermittlungsagenturen Pflegefachkräfte und Pflegehilfs- kräfte aus Spanien für Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege in Deutschland an. Die Vermittlungsagentur expert Plaza GmbH organisiert die Sprachausbildung auf dem Level B2 des europäischen Referenzrahmens und unterstützt bei der Einarbeitung der spanischen Pflegefachkräfte in das Gesundheitswesen in Deutschland. Zudem kümmert sich das Unternehmen um den Transfer nach Deutschland, die Wohnungssuche, Behördengänge und das Anerkennungsverfahren (expert plaza 2018). 1 Der WHO Code of Practice ist verfügbar unter: https://www.who.int/hrh/migration/code/code_en.pdf?ua=1 (08.01.2020). 2 Zu Gesundheitsfachkräften zählen die WHO Ärzt*innen, Pflegefachkräfte und Geburtshelfer*innen (WHO 2013: 6). 3 Der aktuellste Datensatz, der von der WHO im Rahmen des Global Code of Practice zu Spanien veröffentlicht wurde, bezieht sich auf das Jahr 2015. Stand: Januar 2020 7
Die Holalemania Agentur organisiert den Deutschkurs in Spanien und übernimmt die Planung sowie Organisation der Vorstellungsgespräche bzw. Hospitationstage in den Einrichtungen in Deutschland. Zu- dem bietet sie Unterstützung bei den Umzugsvorbereitungen und der Wohnungssuche. Sie hilft auch beim Anerkennungsverfahren und bei weiteren Themen, die den Integrationsprozess betreffen. Außer- dem bereitet sich das bestehende Team auf die neuen internationalen Kolleg*innen vor (Holalemania 2018). Die TTA Personal GmbH organisiert die vorbereitenden Sprachkurse in Spanien. Nach diesen sollen die Pflegekräfte das Sprachniveau B2 des europäischen Referenzrahmens erreicht haben. Sie organisiert später auch die berufsbegleitenden Sprachkurse in Deutschland (TTA Personal GmbH 2018). Neben der reinen Anwerbung von Pflegefachkräften aus Spanien nach Deutschland gibt es auch direkte Kooperationen zwischen deutschen und spanischen Institutionen. Beispielsweise besteht zwischen der Universidad de Murica in Spanien und der Agaplesion gAG seit 2014 eine Kooperationsvereinbarung. Derer Ziel ist es, spanische Pflegestudierende für die Kliniken der Agaplesion gAG in Deutschland zu gewinnen. Das Pflegestudium erfolgt allerdings an der Universidad de Murica. Während des Studiums erhalten die Studierenden die Möglichkeit ein sechswöchiges Praktikum in Deutschland zu absolvieren und dadurch langsam an das hiesige Gesundheitssystem herangeführt zu werden. Am Ende sollen die Absolvent*innen, die über ein hohes Ausbildungsniveau verfügen, in Krankenhäusern in Deutschland eingesetzt werden (Agaplesion gAG 2014). Stand: Januar 2020 8
Literatur Agaplesion gAG (2014): Fachkräfte aus Spanien. AGAPLESION unterzeichnet Kooperationsvereinbarung mit der Universidad de Murcia. Abrufbar unter: https://www.agaplesion.de/gesundheitskonzern/presse/news-sin- gle/news/fachkraefte-aus-spanien-agaplesion-unterzeichnet-kooperationsvereinbarung-mit-der-univer- sidad-de-mur-24 (26.11.2019). Arrogante, O. (2017): Nursing education in Spain. In: Nurse Education in Practice 24: 27–28. Abrufbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28334694 (07.01.2020). Auswärtiges Amt (2018a): Spanien. Abrufbar unter: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laen- der/spanien-node/spanien/210524 (08.01.2020). Auswärtiges Amt (2018b): Spanien. Beziehungen zu Deutschland. Abrufbar unter: https://www.auswaertiges- amt.de/de/aussenpolitik/laender/spanien-node/bilateral/210216 (08.01.2020). BA - Bundesagentur für Arbeit; ZAV- Zentrale Auslands-und Fachvermittlung (2014): Ausländische Pflegekräfte für den deutschen Arbeitsmarkt. Wie die ZAV Ihnen bei der Suche und Einstellung helfen kann. Informa- tion für Arbeitgeber. Bonn. Bernal-Delgado, E.; García-Armesto, S.; Oliva; J.; Martínez, F. I. S.; Repullo, J. R.; Peña-Longobardo, L. M.; Ridao-López, M.; Hernández-Quevedo, C. (2018): Spain: Health system review. Health Systems in Tran- sition, 2018;20(2):1–179. Abrufbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30277216 (08.01.2020). Bolibar, B.; Ondiviela, A.; Contel-Seguar, J. C.; Lacasa, C.; Moleras, A.; Taltavull, J. M.; Morales, J. M.; Blasco, I. (2013): Spain. In: Genet, N.; Boerma, W.; Kroneman, M.; Hutchinson, A.; Salt-man, R. B. (Hg.): Home Care across Europe. Case studies. European Observatory on Health Systems and Policies, World Health Organization: Oslo. Abrufbar unter: http://www.euro.who.int/__data/as- sets/pdf_file/0008/181799/e96757.pdf (08.01.2020). Bonin, H.; Braeseke, G.; Ganserer, A. (2015): Internationale Fachkräfterekrutierung in der deutschen Pflegebran- che. Chancen und Hemmnisse aus Sicht der Einrichtungen. Bertelsmann Stiftung. Abrufbar unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/28_Einwanderung_und_Vielfalt/Studie_IB_In- ternationale_Fachkraefterekrutierung_in_der_deutschen_Pflegebranche_2015.pdf (30.12.2019). CIA - Central Intelligence Agency (2018): The World Factbook. Spain. Abrufbar unter: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sp.html (08.01.2020). Comsense GmbH (2018): Sorgfalt – von Anfang an. Abrufbar unter: http://www.comsense-consul- ting.de/pflege/recruiting_pflege.html (08.01.2020). Consejo General de Colegios Oficiales de Enfermería de Espana (2014): Specialities. Abruf-bar unter: https://www.consejogeneralenfermeria.org/formacion/especialidades (08.01.2020). Stand: Januar 2020 9
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Impressum Hochschule Fulda, Leipziger Str. 123, 36037 Fulda RIGL Regionales Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität Projektteam IntIP Prof. Dr. Beate Blättner Projektleitung Fachbereich Pflege und Gesundheit Prof. Dr. Matthias Klemm Projektleitung Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Prof. Dr. Heinrich Bollinger Wissenschaftliche Mitarbeit Dr. Agnieszka Satola Wissenschaftliche Mitarbeit Nadja Noll M.A. Wissenschaftliche Mitarbeit Dennis Mayer M.A. Wissenschaftliche Mitarbeit Prof. Dr. Lukas Slotala Assoziiertes Projektmitglied https://www.hs-fulda.de/forschen/wissens-und-technologietransfer/rigl-fulda/intip/ © 2020 by Hochschule Fulda Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Die Weiterverbreitung von Inhalten, auch auszugsweise, ist für pädagogi- sche, wissenschaftliche oder private Zwecke gestattet, sofern die Quelle angegeben wird. Eine Nutzung im ge- werblichen Bereich bedarf der schriftlichen Genehmigung. Stand: Januar 2020 12
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