Länderinformation kompakt - Bosnien-Herzegowina/Sarajevo 2. Quartal 2019 - Eurocomm-PR
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eurocommpr.at * facebook.com/eurocommpr * twitter.com/EurocommPR Länderinformation kompakt Bosnien-Herzegowina/Sarajevo 2. Quartal 2019 BELGRADE * BRATISLAVA * BUDAPEST * KRAKOW * LJUBLJANA * PRAGUE * SARAJEVO * SOFIA * VIENNA * ZAGREB
Inhaltsverzeichnis Länderinformation kompakt Bosnien-Herzegowina/ Sarajevo ................................. 5 1. Statistische Daten Bosnien-Herzegowina ........................................................ 5 2. Statistische Daten Sarajevo ............................................................................. 9 3. Statistische Daten Kanton Sarajevo ............................................................... 10 4. Politische Daten Bosnien-Herzegowina ......................................................... 11 5. Politische Daten Stadt Sarajevo ..................................................................... 18 6. Politische Daten Kanton Sarajevo .................................................................. 21 7. Politische Daten der Wahlen .......................................................................... 28 8. Mediendaten ................................................................................................... 32 9. Wirtschaftsdaten Bosnien-Herzegowina......................................................... 34 10. Kooperationen und Interessensschwerpunkte ............................................. 40 2. Quartal 2019 3/40
Länderinformation kompakt Bosnien-Herzegowina/ Sarajevo 1. Statistische Daten Bosnien-Herzegowina Karte des Landes © www.shutterstock.com 2. Quartal 2019 5/40
Flagge und Wappen © www.vijeceministara.gov.ba © www.vijeceministara.gov.ba Verfassung Datum: 1995 Erläuterung: Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde die Verfassung Bosnien- Herzegowinas als Annex 4 des Daytoner Friedensabkommens angenommen. EU-Beitritt Status: Beitrittswerber Verwaltungsstruktur Staatsform: Föderalistischer Staat Politisches System: Parlamentarische Demokratie Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Teilländer sind die größten administrativ-territorialen Einheiten. Die Teilländer haben eigene Regierungen, eine Premierministerin oder einen Premierminister sowie eine Präsidentin oder einen Präsidenten. Durch die besondere politische Situation im Land unterliegen viele Zuständigkeitsbereiche immer noch den Teilländern und wurden noch nicht auf den Staat übertragen. Das Teilland Republika Srpska gliedert sich seinerseits in 58 Bezirke und sechs Städte. Das Teilland Föderation ist zunächst in zehn Kantone, dann weiter in 74 Bezirke und sechs Städte gegliedert. Vier innerstädtische Bezirke der Stadt Sarajevo gehören gleichzeitig auch zum Kanton Sarajevo. Städte Sarajevo, 275.524 EinwohnerInnen Banja Luka, 185.042 EinwohnerInnen Tuzla, 110.979 EinwohnerInnen Zenica, 110.663 EinwohnerInnen Bijeljina, 107.715 EinwohnerInnen 2. Quartal 2019 6/40
Mostar, 105.794 EinwohnerInnen Prijedor, 89.397 EinwohnerInnen Brčko, 83.516 EinwohnerInnen Bevölkerung Bevölkerungsdichte: 68,9 EinwohnerInnen/Quadratkilometer EinwohnerInnenzahl: 3.531.159 Feiertage 1. Jänner 2019: Neujahr 2. Jänner 2019: Neujahr 7. Jänner 2019: Weihnachten (serbisch-orthodox) 1. März 2019: Tag der Unabhängigkeit 19. April 2019: Karfreitag (katholisch) 26. April 2019: Karfreitag (serbisch-orthodox) 21. April 2019: Ostersonntag (katholisch) 28 April 2019: Ostersonntag (serbisch-orthodox) 22. April 2019: Ostermontag (katholisch) 29. April 2019: Ostermontag (serbisch-orthodox) 1. Mai 2019: Tag der Arbeit 2. Mai 2019: Tag der Arbeit 4. Juni 2019: Fest des Fastenbrechens (muslimisch) 11. August 2019: Opferfest (muslimisch) 25. November 2019: Tag der Staatlichkeit 25. Dezember 2019: Weihnachten (katholisch) 26. Dezember 2019: Weihnachten (katholisch) Währung Währung: Konvertible Mark (KM) Kurs: 1 Euro = 1,95583 Konvertible Mark (Der Umrechnungskurs KM-EUR ist fix, nachdem die Konvertible Mark 1998 im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark gebunden wurde.) Quellen Ministerrat Bosnien-Herzegowinas (www.vijeceministara.gov.ba, 2019) Statistikamt der Föderation Bosnien-Herzegowinas (www.fzs.ba, 2019) CIA World Fact Book (www.cia.gov, 2019) Statistikagentur Bosnien-Herzegowinas (www.bhas.ba, 2019) 2. Quartal 2019 7/40
Institut für Informatik und Statistik des Kantons Sarajevo (www.zis.ks.gov.ba, 2019) 2. Quartal 2019 8/40
2. Statistische Daten Sarajevo Stadtwappen © www.sarajevo.ba Geografische Daten Längengrad: 18° 22’ Osten Breitengrad: 43° 51’ Norden Seehöhe: 520 Meter Fläche: 141 Quadratkilometer Verwaltungsstruktur Verwaltungseinheit: Bezirk Verwaltungseinheit (Landessprache): Općina Anzahl gesamt: 4 Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Stari Grad, Centar, Novo Sarajevo, Novi Grad Bevölkerung EinwohnerInnenzahl: 275.524 Quellen Statistikamt der Föderation Bosnien-Herzegowina (www.fzs.ba, 2019) Stadt Sarajevo (www.sarajevo.ba, 2019) 2. Quartal 2019 9/40
3. Statistische Daten Kanton Sarajevo Stadtwappen © www.ks.gov.ba Geografische Daten Längengrad: 18° 22’ Osten Breitengrad: 43° 51’ Norden Seehöhe: 546 Meter Fläche: 1.277 Quadratkilometer Verwaltungsstruktur Verwaltungseinheit: Bezirk Verwaltungseinheit (Landessprache): Općina Anzahl gesamt: 9 Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Stari Grad, Centar, Novo Sarajevo, Novi Grad, Ilidža, Vogošća, Hadžići, Trnovo, Ilijaš Bevölkerung EinwohnerInnenzahl: 413.593 Quellen Statistikagentur Bosnien-Herzegowinas (www.bhas.ba, 2019) 2. Quartal 2019 10/40
4. Politische Daten Bosnien-Herzegowina Aktuelle Regierungsbildung Die aktuelle bosnisch-herzegowinische Regierung für die Mandatsperiode 2014 bis 2018 wurde am 31. März 2015 gebildet. Nach den Wahlen vom 7. Oktober 2018 wurde für die Amtszeit 2018 bis 2022 noch keine Lösung für die Regierungsbildung gefunden. Die Regierung bestand bis Juni 2015 aus der "Demokratischen Front" (DF), der "Partei der demokratischen Aktion" (SDA), der "Serbischen demokratischen Partei" (SDS), der "Kroatischen demokratischen Union" (HDZ) und der "Partei des demokratischen Fortschritts" (PDP). Nach dem Austritt der "Demokratischen Front" im Juni 2015 übernahm die "Union für eine bessere Zukunft" (SBB) das ehemalige DF-Ressort. Die SDA stellte den Premierminister und zwei MinisterInnen, die HDZ drei MinisterInnen, die SDS zwei Minister und die PDP einen Minister. Die Regierung verfügte über 19 Mandate. Staatspräsident Amtierendes Dreier-Staatspräsidium (2018 bis 2022) Mitglieder des Staatspräsidiums (wechseln sich in der Funktion des Vorsitzenden nach dem Rotationsprinzip alle acht Monate ab): Šefik Džaferović (Bosniake) – SDA, Milorak Dodik (Serbe) – SNSD, Željko Komšić (Kroate) – DF Derzeitiger Vorsitzender: Milorad Dodik Milorad Dodik © www.predsjednistvobih.ba Parteizugehörigkeit: SNSD Geburtsdatum: 12. März 1959 Geburtsort: Laktaši Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. November 2018 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Politikwissenschaft (Universität Belgrad) 2. Quartal 2019 11/40
Premierminister Dr. Denis Zvizdić © www.parlamentfbih.gov.ba Parteizugehörigkeit: SDA Geburtsdatum: 9. Juni 1964 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 11. Februar 2015 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Doktor der Architektur und Urbanistik (Universität, Sarajevo) Einzelne MinisterInnen Name (Partei) Ressort Amtsantritt Igor Crnadak Außenpolitik 31.3.2015 (PDP) Marina Pendeš Verteidigung 31.3.2015 (HDZ) Ismir Jusko (SBB) Kommunikation und Verkehr 11.5.2016 Vjekoslav Finanzen und Tresor 31.3.2015 Bevanda (HDZ) Josip Grubeša Justiz 31.3.2015 (HDZ) Mirko Šarović Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen 31.3.2015 (SDS) Semiha Borovac Menschenrechte und Flüchtlinge 31.3.2015 (SDA) Adil Osmanović Zivilangelegenheiten 31.3.2015 (SDA) Dragan Mektić Sicherheit 31.3.2015 (SDS) 2. Quartal 2019 12/40
Parlamentsparteien Partei der demokratischen Aktion/Stranka demokratske akcije Parteikürzel: SDA Internationale Mitgliedschaften: Die SDA hat einen Beobachterinnenstatus in der "Europäischen Volkspartei" und ist Mitglied der "Internationalen Demokratischen Union". © www.sda.ba Kroatische demokratische Union/Hrvatska demokratska zajednica Parteikürzel: HDZ Internationale Mitgliedschaften: Die HDZ hat einen Beobachterinnenstatus in der "Europäischen Volkspartei". © www.hdzbih.org Sozialdemokratische Partei Bosnien-Herzegowinas/ Socijaldemokratska stranka BiH Parteikürzel: SDP Internationale Mitgliedschaften: Die SDP ist Mitglied der "Sozialistischen Internationalen". © www.sdp.ba 2. Quartal 2019 13/40
Union der unabhängigen Sozialdemokraten/Savez nezavisnih socijaldemokrata Parteikürzel: SNSD Internationale Mitgliedschaften: Die SNSD wurde 2012 aufgrund ihrer nationalistisch geprägten Politik von der "Sozialistischen Internationalen" ausgeschlossen. © www.snsd.org Serbische demokratische Partei/Srpska demokratska stranka Parteikürzel: SDS Internationale Mitgliedschaften: keine © www.sdsrs.com Demokratische Front/Demokratska Fronta Parteikürzel: DF Internationale Mitgliedschaften: keine © www.demokratskafronta.ba Union für eine bessere Zukunft/Savez za bolju budućnost Parteikürzel: SBB Internationale Mitgliedschaften: keine 2. Quartal 2019 14/40
© www.sbb.ba Unsere Partei/Naša stranka Parteikürzel: NS Internationale Mitgliedschaften: Die NS ist Mitglied der "Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa" (ALDE). © www.nasastranka.ba Partei des demokratischen Fortschritts/Partija demokratskog progresa Parteikürzel: PDP Internationale Mitgliedschaften: Mitglied der "Internationalen Demokratischen Union" und Beobachterinnenstatus bei der "Europäischen Volkspartei" © www.pdpinfo.net Unabhängiger Block/Nezavisni blok Parteikürzel: NB Internationale Mitgliedschaften: keine © www.nezavisniblok.ba 2. Quartal 2019 15/40
Bewegung der demokratischen Aktion/Pokret demokratske akcije Parteikürzel: PDA Internationale Mitgliedschaften: keine © www.pdabih.org Partei der demokratischen Aktivität/Stranka demokratske aktivnosti Parteikürzel: A-SDA Internationale Mitgliedschaften: keine © www.asad.org Demokratische Volksunion/Demokratski narodni savez Parteikürzel: DNS Internationale Mitgliedschaften: keine © www.dnsrs.org Sozialistische Partei/Socijalistička partija Parteikürzel: SP Internationale Mitgliedschaften: keine © www.socijalisti.ba 2. Quartal 2019 16/40
Wichtige sonstige Parteien Volk und Gerechtigkeit/ Narod i pravda Parteikürzel: NiP Internationale Mitgliedschaften: keine © www.narodipravda.ba Bosnisch-herzegowinische patriotische Partei/ Bosanskohercegovačka patriotska stranka Parteikürzel: BPS Internationale Mitgliedschaften: keine © www.bps-seferhalilovic.ba Kroatische demokratische Union 1990/Hrvatska demokratska zajednica 1990 Parteikürzel: HDZ 1990 Internationale Mitgliedschaften: Die HDZ 1990 hat einen Beobachterinnenstatus in der "Europäischen Volkspartei". © www.hdz1990.org 2. Quartal 2019 17/40
5. Politische Daten Stadt Sarajevo Aktuelle Stadtregierung Der Bürgermeister und seine zwei Stellvertreter wurden am 6. Februar 2017, vier Monate nach den Kommunalwahlen 2016, vom Sarajevoer Gemeinderat gewählt. Der neugewählte Bürgermeister, der der "Partei der demokratischen Aktion" (SDA) angehört, ersetzte Bürgermeister Ivo Komšić von der "Sozialdemokratischen Partei" (SDP). Der stellvertretende Bürgermeister Ivica Šarić gehört der SDA an, der zweite stellvertretende Bürgermeister Milan Trivić wurde zwar von der SBB als Kandidat vorgeschlagen, gehört jedoch keiner Partei an. Bürgermeister Abdulah Skaka, MA Bürgermeister © www.sarajevo.ba Parteizugehörigkeit: SDA Geburtsdatum: 5. Dezember 1983 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 6. Februar 2017 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Diplomökonom (Wirtschaftsfakultät der Universität Sarajevo) 2. Quartal 2019 18/40
Vizebürgermeister Ivica Šarić Stellvertretender Bürgermeister © www.sarajevo.ba Parteizugehörigkeit: SDA Geburtsdatum: 3. März 1952 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 6. Februar 2017 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Diplomsänger für Oper und Sologesang (Musikakademie der Universität Sarajevo) Milan Trivić Stellvertretender Bürgermeister © www.sarajevo.ba Parteizugehörigkeit: Keine Geburtsdatum: 3. September 1952 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 6. Februar 2017 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Diplom-Journalist (Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Sarajevo) 2. Quartal 2019 19/40
Oberste Verwaltungsstelle Beschreibung: In der Sarajevoer Stadtverwaltung existiert die Position der Magistratsdirektorin beziehungsweise des Magistratsdirektors nicht. Es gibt eine Sekretärin beziehungsweise einen Sekretär der Stadtverwaltung, die oder der die Fachabteilungen leitet und die Arbeit der Dienststellen koordiniert. Sie oder er ist eine Beamtin beziehungsweise ein Beamter ohne politische Zugehörigkeit. 2. Quartal 2019 20/40
6. Politische Daten Kanton Sarajevo Aktuelle Regierung Die aktuelle Regierung des Kantons Sarajevo wurde am 26. Dezember 2018 gewählt und hat insgesamt 13 Mitglieder: einen Premierminister und zwölf MinisterInnen. Der Premierminister und zwei MinisterInnen gehören der "Unsere Partei" (NS) an, vier MinisterInnen der "Volk und Gerechtigkeit" (NiP), drei Minister der "Sozialdemokratischen Partei" (SDP), zwei Minister der "Union für eine bessere Zukunft" (SBB) und eine Ministerin der "Demokratischen Front" (DF). Edin Forto Premierminister © www.nasastranka.ba Parteizugehörigkeit: NS Geburtsdatum: 16. August 1972 Geburtsort: Sarajevo Beginn der aktuellen Amtsperiode: 26. Dezember 2018 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Internationale Beziehungen (Columbia University) 2. Quartal 2019 21/40
MinisterInnen Amel Kovačević Finanzen © www.narodipravda.ba Parteizugehörigkeit: NiP Adnan Šteta Verkehr © www.sdp.ba Parteizugehörigkeit: SDP 2. Quartal 2019 22/40
Srđan Mandić Kommunalwirtschaft und Infrastruktur © www.nasastranka.ba Parteizugehörigkeit: NS Ismir Jusko Veteranen © www.vijeceministara.ba Parteizugehörigkeit: SBB 2. Quartal 2019 23/40
Malik Garibija Arbeit, Soziales, Vertriebene und Flüchtlinge © www.sdp.ba Parteizugehörigkeit: SDP Zineta Bogunić Bildung, Wissenschaft und Jugend © www.fena.ba Parteizugehörigkeit: NiP 2. Quartal 2019 24/40
Lejla Brčić Justiz und Verwaltung © www.nasastranka.ba Parteizugehörigkeit: NS Haris Bašić Wirtschaft © www.narodipravda.ba Parteizugehörigkeit: NiP 2. Quartal 2019 25/40
Damir Filipović Raumplanung, Bau und Umweltschutz © www.sdp.ba Parteizugehörigkeit: SDP Mirvad Kurić Kultur und Sport © www.avaz.ba Parteizugehörigkeit: SBB 2. Quartal 2019 26/40
Admir Katica Inneres © www.klix.ba Parteizugehörigkeit: NiP Amela Softić Gesundheitswesen © www.oslobodjenje.ba Parteizugehörigkeit: DF 2. Quartal 2019 27/40
7. Politische Daten der Wahlen Parlamentswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2. Oktober 2022 Termin der letzten Wahlen: 7. Oktober 2018 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 53,36 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 7. Oktober 2018 fanden in Bosnien- Herzegowina die letzten landesweiten Präsidiums- und Parlamentswahlen statt. Den Einzug in das Parlament Bosnien-Herzegowinas haben 15 politische Parteien, neun aus der Föderation und sechs aus der Teilrepublik Srpska, geschafft. Von insgesamt 42 Sitzen entfallen neun auf die SDA (Partei der demokratischen Aktion), fünf auf die SNSD (Partei der Unabhängigen Sozialdemokraten) und auf die Koalition rund um die HDZ (Kroatische Demokratische Union) und die SDP (Sozialdemokratische Partei) ebenfalls jeweils fünf. Die SDS (Serbische demokratische Partei) bekam vier Sitze und die DF (Demokratische Front) drei Sitze. Die SBB (Union für eine bessere Zukunft), die NS (Unsere Partei) und die PDP (Partei des demokratischen Fortschritts) erhielten je zwei Sitze. Der "Unabhängige Block" (NB), die PDA (Bewegung der demokratischen Aktion) aus Tuzla, die A-SDA (A-Partei der demokratischen Aktion), die DNS (Demokratische Volksunion) und die "Sozialistische Partei" (SP) erhalten je einen Sitz. Die neue Regierung wurde noch nicht gebildet. Ergebnis der Wahlen in der Föderation Bosnien-Herzegowinas vom 7. Oktober 2018: © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. 2. Quartal 2019 28/40
Ergebnis der Wahlen in der Teilrepublik Srpska vom 7. Oktober 2018 © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. Ergebnis der Wahlen in Bosnien-Herzegowina vom 7. Oktober 2018 © Die Grafik wurde von Eurocomm-PR erstellt. Präsidentschaftswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2. Oktober 2022 Termin der letzten Wahlen: 7. Oktober 2018 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 53,36 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Bei den landesweiten Wahlen am 7. Oktober 2018 wurde zwischen sechs bosniakischen, fünf kroatischen und drei serbischen KandidatInnen gewählt. Die neuen Mitglieder des dreiköpfigen Präsidiums des Gesamtstaats Bosnien-Herzegowina sind Šefik Džaferović (SDA – Partei der demokratischen Aktion), Željko Komšić (DF – Demokratische Front) und Milorad Dodik (SNSD – Partei der unabhängigen Sozialdemokraten). Džaferović war der bisherige SDA-Abgeordnete im Abgeordnetenhauses des Parlaments Bosnien- Herzegowinas, er wird den politischen Kurs von Bakir Izetbegović fortsetzen. Komšić war bereits zwischen 2006 und 2014 als Mitglied der kroatischen Volksgruppe in das Präsidium gewählt. Damals war er noch aktiv in der 2. Quartal 2019 29/40
"Sozialdemokratischen Partei Bosnien-Herzegowinas" (SDP) verankert. Der SNSD-Parteichef Milorad Dodik wurde trotz seiner destruktiven Einstellung gegenüber dem Staat Bosnien-Herzegowina und seiner sezessionistischen Politik zum serbischen Präsidiumsmitglied gewählt. Er löste damit Mladen Ivanić aus der Partei des demokratischen Fortschritts in dieser Position ab. © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. Kommunalwahlen Termin der nächsten Wahlen: Herbst 2020 Termin der letzten Wahlen: 2. Oktober 2016 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 54,77 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 2. Oktober 2016 fanden in Sarajevo die ordentlichen Kommunalwahlen statt. Nach den offiziellen Ergebnissen ist die stärkste Partei in den vier Stadtbezirken die Koalition der "Partei der Demokratischen Aktion" (SDA) und der "Union für eine bessere Zukunft" (SBB). Die Bezirksparlamente wurden im November beziehungsweise im Dezember 2016 zusammengesetzt. Am 6. Februar 2017 wurde der Gemeinderat gebildet. © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. 2. Quartal 2019 30/40
Kantonswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2. Oktober 2022 Termin der letzten Wahlen: 7. Oktober 2018 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 54,47 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 7. Oktober 2018 fanden die letzten Kantonswahlen statt. Die neue Regierung besteht aus einer Koalition von sechs linksgerichteten Parteien. Sie lösen die nationalistische "Partei der demokratischen Aktion" (SDA) ab, die seit den Nachkriegsjahren (Jugoslawien-Kriege) überwiegend souverän an der Macht war. Die konservative bosniakische "Partei der demokratischen Aktion" (SDA) gewann die meisten Stimmen. Die "Sozialdemokratische Partei" (SDP), "Unsere Partei" (NS), die "Demokratische Front" (DF), "Volk und Gerechtigkeit" (NiP), die "Unabhängige bosnisch- herzegowinische Liste" (NBL) und die "Union für eine bessere Zukunft" schlossen im November 2018 ihre Koalitionsverhandlungen ab und bildeten mit insgesamt 25 Mandaten am 26. Dezember 2018 die Kantonsbegierung. Dadurch wird die Kantonsregierung zum ersten Mal nicht von der stimmenstärksten Partei gebildet. © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. 2. Quartal 2019 31/40
8. Mediendaten Mediensituation Entwicklung seit der 1989 Der bosnisch-herzegowinische Medienmarkt erlebte nach der Wende gewaltige Veränderungen. Durch neue gesetzliche Regelungen wurden private Medien zugelassen. Die Liberalisierung beziehungsweise Privatisierung des Medienmarktes trug zudem zur Bereicherung der Medienlandschaft bei. Heute gibt es eine große Zahl von privaten Rundfunksendern, die oft beliebter sind als der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Die wenigen TV- und Radiosender, die es vor dem Privatisierungsprozess gab, waren in staatlicher Hand und sind bis heute als öffentlich-rechtliche Sender erhalten geblieben. Jedoch werden sie stark von den regierenden Parteien kontrolliert. Im Bereich der Printmedien wurden die Zeitungen, die auch vor der Wende existierten, weitgehend privatisiert. Infolge schlechter Verkaufszahlen und der Finanzkrise wurden einige Zeitungen und Magazine eingestellt. Beispiele sind die Tageszeitungen SAN, "As", "BH Dnevnik" und "Faktor" sowie die Wochenzeitung "Novo vrijeme". Pressefreiheit in Bosnien-Herzegowina Die Pressefreiheit in Bosnien-Herzegowina wird als "teilweise frei" eingestuft. Es bestehen zwar die notwendigsten gesetzlichen Regulierungen zur Gewährleistung der Pressefreiheit, in der Praxis scheitert diese jedoch an der mangelnden Unterstützung der Öffentlichkeit und Politik. Auf der Pressefreiheitsrangliste von "Reporter ohne Grenzen" für das Jahr 2018 belegte das Land den 62. Platz und verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze. Auflagenzahlen Die Auflagenzahlen werden wie die ZuschauerInnen- und ZuhörerInnenquoten meistens nicht bekannt gegeben oder im Zweifelsfall nach oben manipuliert. Rundfunkgebühren Die Rundfunkgebühren betragen 7,50 Konvertible Mark beziehungsweise 3,83 Euro monatlich. Die Einnahmen werden zwischen dem Fernseh- und Radiosender auf Staatsebene, BHRT (50 Prozent), und den beiden öffentlich-rechtlichen Radio- 2. Quartal 2019 32/40
und TV-Sendern der beiden Teilländer, RTVFBiH (25 Prozent) und RTRS (25 Prozent), aufgeteilt. Die Einhebung der Rundfunkgebühr erfolgt seit 2017 je nach Region entweder gemeinsam mit der Stromrechnung oder als Einzelrechnung in Kooperation mit der Post. Quellen Alexa The Web Information Company (www.alexa.com, 2019) CRA Communications Regulatory Agency BH (www.rak.ba, 2019) Press Council in Bosnia-Herzegowina (www.vzs.ba, 2019) 2. Quartal 2019 33/40
9. Wirtschaftsdaten Bosnien-Herzegowina Wirtschaftseckdaten Österreich 2016 2017 2018 2017 Eckdaten BIP (Mio. EUR) 14.800 15.400 15.924 369.900 BIP pro Kopf (EUR) 3.895 4.149 4.290 42.060 Wirtschaftswachstum in % des BIP 3,1 3,2 2,9 2,6 Privatkonsum, Veränderung in % 3,4 2,4 2,5 3,2 Leistungsbilanz in % des BIP -4,7 -4,7 -4,5 2,1 Arbeitslosigkeit in % 25,4 20,5 18,4 5,5 Inflation in % -1,6 0,8 1,4 2,2 Budget Budget der staatl. BH-Institutionen Budgetierte Einnahmen, inkl. 880 1.003 999,1 178.600 Kredite (Mio. EUR) Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 880 1.003 992,8 181.200 Budget der Föderation BH Budgetierte Einnahmen, inkl. 1.284 1.405 1.473 Kredite (Mio. EUR) Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 1.221 1.405 1.473 Budget der Teilrepublik Srpska Budgetierte Einnahmen (Mio. 1.262 1.325 1.372 EUR) Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 1.230 1.252 1.278 Budgetsaldo des Staates in % des 0,3 1,9 1,9 -0,7 BIP Staatsschulden in % des BIP 44,1 41 38,9 78,3 Kanton Sarajevo Wien Budgetierte Einnahmen (Mio. 347,5 364,2 393,2 14.693,3 EUR) Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 349,5 364,2 393,2 14.693,3 Budgetüberschuss/Defizit (+/-) -2 0 0 0 (Mio. EUR) 2. Quartal 2019 34/40
Handel/Investitionen Export (Mio. EUR) 4.814 5.652 6.080 141.940 Import (Mio. EUR) 8.252 9.272 9.850 147.542 Exportquote in % des BIP (Waren) 32,5 36,7 38,2 38,4 Handelsbilanz (Mio. EUR) -3.438 -3.620 -3.770 -5.602 Handelsbilanz in % des BIP -23,2 -23,5 -23,7 -1,5 Direktinvestitionen Ausland (Mio. 256 413 450 8.545 EUR) Quellen: wiiw, WKO Deutsche Industrie- und Handelskammer, Statistikamt BH, Parlament BH, Zentralbank BH, Kanton Sarajevo Aktueller Überblick Wirtschaft wächst dank Exporten und Privatkonsum Die Volkswirtschaft des Landes konnte auch im Jahr 2018 um knapp drei Prozent zulegen. Dies liegt zwar etwas unter den Erwartungen und schöpft bei Weitem nicht das bestehende Potential aus, bewegt sich aber in der Nähe der auch in den davorliegenden Jahren beobachteten Zuwächse. Für 2019 geht das "Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche" (wiiw) von einem Wachstum von 3,4 Prozent aus. Getragen wurde das Wachstum primär vom Export und in beschränktem Umfang vom Privatkonsum. Die Investitionen befinden sich auf einem niedrigen Niveau. Allerdings zeigen sie in den letzten drei Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend und wirken sich somit ebenfalls leicht positiv aus. Grundsätzlich bremsen aber politische Unsicherheit, komplexe Bürokratie, mangelnde Transparenz und eine ungünstige demografische Entwicklung aufgrund hoher Auswanderung die wirtschaftliche Entwicklung. Günstige Produktionskosten und Nähe zu den wichtigsten Abnehmerländern begünstigen auch weiterhin Exporte, die im Jahr 2018 zwar etwas langsamer als in der Vergangenheit, aber immerhin um 7,6 Prozent auf 6,08 Milliarden Euro zunahmen. Im gleichen Jahr stiegen die Einfuhren des Landes um 6 Prozent auf 9,85 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzdefizit von 3,77 Milliarden Euro. Wichtigste Ausfuhrgüter des Landes sind Metallwaren, Eisen und Eisenerze sowie Holz und Holzwaren, insbesondere Möbel, Bekleidung und Schuhe. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass es sich bei rund 40 Prozent der Exporte um Erzeugnisse aus der Lohnfertigung handelt. Importiert werden neben Energieträgern wie Öl und Gas, Lebensmittel, Maschinen und Anlagen für die 2. Quartal 2019 35/40
Industrie, Fahrzeuge, Roh- und Vormaterialen sowie Pharmazeutika und Medizintechnik. Wichtigste Abnehmerin bosnischer Waren ist die EU. Sie bezog 2018 Waren aus Bosnien im Gesamtwert von 4,43 Milliarden Euro, was rund 73 Prozent der bosnischen Gesamtexporte ausmachte. Gleichzeitig lieferte die EU im Wert von 5,96 Milliarden Euro beziehungsweise 60 Prozent der bosnischen Gesamteinfuhren. Betrachtet man die Destinationen bosnischer Exporte nach Ländern, so lag 2018 Deutschland am ersten Platz vor Kroatien, Italien, Serbien und Slowenien. Österreich folgte an sechster Stelle. Bei den Lieferländern lag ebenfalls Deutschland an erster Stelle vor Italien, Serbien, Kroatien, China, Slowenien, Russland und der Türkei. Österreich lag an neunter Stelle. Die Überweisungen der EmigrantInnen nach Bosnien in Höhe von 1,28 Milliarden Euro sowie die positive Dienstleitungsbilanz mit einem Überschuss von 1,14 Milliarden Euro kompensierten großteils die negativen Auswirkungen des Handelsbilanzdefizits von 3,77 Milliarden Euro, wodurch die Leistungsbilanz 2018 mit minus 4,5 Prozent vergleichsweise gering ausfiel. Der Privatkonsum stieg 2018 mit 2,5 Prozent nur moderat an. Ein stärkeres Wachstum – nämlich um 8,9 Prozent – verzeichneten die ausländischen Direktinvestitionen (ADI). Die stark positive Dienstleistungsbilanz wird auch durch steigende Einnahmen der Tourismusbranche gestützt. So konnten 2018 2,16 Millionen Nächtigungen verzeichnet werden, was einer Steigerung um 13,1 Prozent gegenüber 2017 entspricht. Die meisten Nächtigungen erfolgten von TouristInnen aus Kroatien (12,5 Prozent), gefolgt von Serbien (8,2 Prozent), der Türkei (6,1 Prozent), Slowenien (5,7 Prozent) und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland (mit jeweils 5 Prozent). Arbeitslosigkeit sinkt leicht Eines der großen Probleme des Landes ist die hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen. Im Dezember 2018 betrug sie 18,4 Prozent. Trotzdem ist in den letzten Jahren eine deutlich abnehmende Tendenz zu beobachten (2016 waren es noch 25,4 Prozent). Dies ist aber weniger einem ausgeprägten Wirtschaftswachstum zu verdanken, sondern vielmehr der hohen Auswanderungsrate, meist nach Deutschland und Österreich. Insbesondere gut ausgebildete Arbeitskräfte verlassen das Land, was zu einem Fachkräftemangel führt. Der durchschnittliche Monatslohn erreichte Ende 2018 brutto 705 Euro beziehungsweise netto 457 Euro, was einer Erhöhung des Bruttolohns um 4,1 Prozent und des Nettolohns um 4,8 Prozent gegenüber Ende 2017 entspricht. 2. Quartal 2019 36/40
Das Land ist daher trotz geringerer Produktivität und komplizierter Rahmenbedingungen als Investitionsstandort interessant. Überschüsse des Staatshaushalts nehmen ab Der Staatshaushalt konnte 2017 einen Überschuss von 2,1 Prozent des BIP erzielen, was allerdings primär auf Probleme der öffentlichen Verwaltung, große Investitionsprojekte vorzubereiten und zu verwirklichen, zurückzuführen war. Für 2018 zeichnet sich ein Überschuss von weniger als 1 Prozent des BIP ab. Grund dafür sind die im Wahljahr 2018 erfolgten Erhöhungen von Unterstützungen von VeteranInnen und ähnliche Ausgaben. Weitergeführt wird aber das sogenannte "Currency Board Regime", demgemäß die lokale Währung Konvertible Mark in einem fixen Verhältnis an den Euro gebunden ist. Es ist damit eine hohe Währungsstabilität sichergestellt. Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich Österreichs Außenhandel mit Bosnien-Herzegowina Veränderung zum 2018 2017 Vorjahreszeitraum in % (1.-3. Q.) Österreichische Warenexporte 377,6 +6,7 310,3 (Mio. EUR) Österreichische Warenimporte 553,9 +15,2 459,8 (Mio. EUR) Außenhandelsbilanz (Mio. EUR) -176,3 - -149,5 Quelle: WKO (der Außenhandelsumsatz für das letzte Quartal 2018 lag im März 2019 noch nicht vor) Die bis zum Jahr 2012 stets positive österreichische Handelsbilanz mit Bosnien- Herzegowina wandelte sich seit 2013 in Richtung Minus, das sich seither stetig erhöht. 2017 erreichte das Minus 176,3 Millionen Euro. Auch 2018 ging diese Tendenz weiter. Bosnien-Herzegowina ist das einzige Land der Region, welches mehr Waren nach Österreich exportiert, als es von dort importiert. Verantwortlich für den Anstieg der Importe aus Bosnien-Herzegowina ist die oben erwähnte Entwicklung einer Industrie der Lohnfertigung. Die lokale Wirtschaft importiert Rohstoffe aus Österreich, verarbeitet diese in Bosnien-Herzegowina und exportiert die Fertigprodukte zurück nach Österreich (oft auch über eigene Produktionstochtergesellschaften in BH). Der bilaterale Warenhandel entwickelte sich 2017 überaus dynamisch im Vergleich zum Vorjahr und erreichte 931,5 Millionen Euro. Auch in den ersten neun Monaten 2018 setzte sich dieses überdurchschnittliche Wachstum fort. 2. Quartal 2019 37/40
Die wichtigsten Importwaren aus Bosnien und Herzegowina waren 2018 elektrotechnische Produkte (Drähte und elektrische Leiter), Maschinenteile (Wälzlager und Teile dafür), Eisen- und Strahlwaren (Eisen- und Stahlkonstruktionen, Schrauben, Muttern, Bolzen und andere), Fertigprodukte aus Aluminium und Kunststoffen, Schuhe und Brennholz. Wichtigste österreichische Exportprodukte waren 2018 elektrische Maschinen und elektrotechnische Waren, Maschinen und Anlagen für die Industrie, insbesondere Maschinen für die Kunststoffindustrie, Kunststoffe und Waren daraus (Schläuche und Rohre), Stahl und Eisenwaren, insbesondere Rohre, sowie Kraftfahrzeuge (Traktoren, Busse, Pkw). Das Land gehört für Österreich nicht zu den 30 wichtigsten ExportpartnerInnen. Für Bosnien-Herzegowina war Österreich 2017 aber der sechstwichtigste Exportkunde. Österreich bleibt Hauptinvestor In Bosnien-Herzegowina zählt Österreich zu den größten Auslandsinvestoren. Der Finanz- und Versicherungssektor ist von Österreich dominiert, dasselbe gilt für die Baumaterialbranche. Das Niveau vor der Krise (rund 200 Millionen Euro Neuzuflüsse pro Jahr) wurde seither aber nie wieder erreicht. 2009 und 2013 wurden mehr Investitionen abgezogen als neu initiiert. Seit 2014 wachsen aber die österreichischen Direktinvestitionen erneut und erreichten nach Angaben der "Österreichischen Nationalbank" (OeNB) 2017 rund 1,04 Milliarden Euro – das stellt eine Erhöhung zu 2016 um 65 Millionen Euro dar. Laut Angaben der "OeNB" machten die kumulierten österreichischen Investitionen in Bosnien-Herzegowina per Ende 2017 einen Betrag von 1.041 Milliarden Euro aus. Damit bleibt Österreich ausländischer Hauptinvestor. Der österreichische Elektromotorenbauer "Elin" errichtet eine Produktionsstätte in der Nähe von Tuzla. Die Salzburger "Porsche-Holding" eröffnete eine Niederlassung im Land, die den Vertrieb sämtlicher Produkte des VW-Konzerns übernehmen soll. Eine Niederlassung von "Porsche Leasing" soll zudem die Finanzierung der Neuwagen erleichtern. Der Baustoff-Hersteller "Asamer" gab seine Absicht bekannt, sein bestehendes Zementwerk in Lukavac bei Tuzla auszubauen und in den lokalen Betonmarkt einzusteigen. Dafür sollen in den kommenden fünf Jahren zehn Millionen Euro aufgewendet werden. 2. Quartal 2019 38/40
Chancen für österreichische Unternehmen Der Ausbau der Infrastruktur des Landes bietet ein vielfältiges Betätigungsfeld und zahlreiche Geschäftschancen. Neben Autobahn- und Schnellstraßenprojekten – Stichwort Korridor Vc als Anbindung an den Paneuropäischen Verkehrskorridor – sowie Schieneninfrastruktur ist die Modernisierung der energietechnischen Infrastruktur geplant. Es geht vor allem um Neubauten und die Revitalisierung von bestehenden Wasser- und Wärmekraftwerken, aber auch alternative Energiequellen wie Kleinwasserkraft und Wind sollen forciert werden. Im Bereich Umwelttechnik wird der Fokus auf Abfallmanagement, zum Beispiel die Errichtung neuer Deponien, die Einführung von Mülltrennungssystemen und Recycling, Wasserversorgung und -entsorgung, unter anderem aber auch auf den Bau von Kläranlagen gelegt. Außerdem planen einzelne Landesteile den Ausbau des Tourismusangebots (Sommer- und Wintertourismus). Mit internationalen Finanzmitteln könnten mittelfristig einige der Projekte realisiert werden. Schließlich gibt es für alle österreichischen ProduzentInnen von Lebens- und Genussmitteln interessante Geschäftschancen im expandierenden Einzelhandelssektor des Landes. Quellen Wirtschaftskammer Österreich (www.wko.at, 2019) Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (www.wiiw.ac.at, 2019) Deutsche Industrie- und Handelskammer (www.dihk.de, 2019) Statistikamt Bosnien-Herzegowinas (www.bhas.ba, 2019) Parlament Bosnien-Herzegowinas (www.parlament.ba, 2019) Zentralbank Bosnien-Herzegowinas (www.cbbh.ba, 2019) Kanton Sarajevo (http://vlada.ks.gov.ba/, http://skupstina.ks.gov.ba/, 2019) Finanzministerium der Teilrepublik Srpska (www.vladars.net, 2019) Finanzministerium der Föderation Bosnien-Herzegowinas (www.fmf.gov.ba, 2019) 2. Quartal 2019 39/40
10. Kooperationen und Interessensschwerpunkte Kooperationsabkommen Es gibt kein aktuelles Kooperationsabkommen zwischen Sarajevo und Wien. Interessensschwerpunkte Smart City Abfallwirtschaft Parkraumbewirtschaftung Abwasserbehandlung Umwelt- und Energietechnologien Tourismus Erwünschte Zusammenarbeit in den Bereichen Wohnpolitik Verwaltung Kinder Jugend Soziales 2. Quartal 2019 40/40
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