Latenzphase: die geschenkte Zeit - Der Begriff Latenzphase wurde in den letzten Jahren zunehmend geläufig in unseren Gebärzimmern. Aber was genau ...
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THEMA: Praktisches Hebammenwissen Latenzphase: die geschenkte Zeit Der Begriff Latenzphase wurde in den letzten Jahren zunehmend geläufig in unseren Gebärzimmern. Aber was genau ist damit gemeint? Und wie können wir diese Zeit gut begleiten? Josy Kühberger hat mit Kolleginnen darüber gesprochen. ornelia Müller und Monika Felber K hatten zu Marillenkuchen und Kaf- fee in den verzauberten Garten ihres Geburtshauses in Graz geladen. Und so fand sich an diesem sonnigen Nach- mittag eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Hebammen zusammen. Wenn man so viel geballtes Geburtshilfe- Wissen vor sich hat, muss man das nut- zen. Also stellte ich die Frage, die mich gerade beschäftigte: Seit wann sprechen wir eigentlich von einer Latenzphase? Und: Wer hat’s erfunden? Schnell stellten wir fest, dass der Begriff für einige von uns sehr geläufig ist, für an- dere gänzlich unbekannt. Genauso schnell merkten wir auch, dass wir – abhängig davon, wann wir die Ausbildung absol- viert hatten – zwar unterschiedliche Worte für diese Phase benutzen („Ah, du meinst wenn sie so herumziehen“, „Reifungswe- hen“, „passive Eröffnungsperiode“) und doch eigentlich alle dasselbe meinen: die Zeit bis zu einer Muttermundseröffnung handelt wird. Die WHO (2018) beschreibt man zwischen Erstgebärenden, deren ak- von 4-6 Zentimetern. sie als Zeitspanne, die durch das Auftre- tive Eröffnungsphase bei vier Zentime- Das deckt sich wiederum genau mit den ten von schmerzhaften Kontraktionen tern beginnt und Mehrgebärenden, bei gegenwärtigen geburtshilflichen Defini- charakterisiert wird und mit der Verkür- denen diese Reifungsphase bis sechs tionen von „Latenzphase“. zung der Portio und einer Eröffnung bis Zentimeter Muttermundseröffnung dau- zu einer Muttermundsweite von fünf Zen- ern kann (DNQP 2015). Kategorisierung der Wehentätigkeit timetern einhergeht. Das „American Col- „Latent“ bedeutet laut Duden „vorhan- Der Begriff ist im anglikanischen Raum lege of Obstetricians and Gynecologists“ den, aber (noch) nicht in Erscheinung tre- seit langem üblich und basiert auf den (ACOG 2017) kennzeichnet den Über- tend; nicht unmittelbar sichtbar oder zu Arbeiten des Gynäkologen Emanuel gang zur aktiven Geburtsphase bei sechs erfassen“. Was sind das also für unsicht- Friedman (1955). International wird die Zentimetern, die NICE-Guidelines (2017) bare Vorgänge, die da geschehen? Mit La- tenzphase als fester Bestandteil des bei vier Zentimetern. Im deutschen „Ex- diesen und ähnlichen Fragen wende ich Geburtsprozesses verstanden, deren Ab- pertinnenstandard zur Förderung der mich am liebsten an unsere Kollegin Eva grenzung aber immer wieder neu ver- physiologischen Geburt“ unterscheidet Schweighofer, die diese so beschreibt: 20 Österreichische Hebammenzeitung 03/2020
THEMA: Praktisches Hebammenwissen sehr eindeutig: diese Zeit sollte nicht in einem Krankenhaus-Setting verbracht werden. Die Betreuung von gesunden Schwangeren mit bisher unauffälligem Verlauf erfordert zu diesem Zeitpunkt keine geburtsmedizinischen Maßnah- men durch Fachpersonal. Weder sind routinemäßige Herzton-Kon- trollen notwendig, noch vaginale Unter- suchungen. Und der Beleg für den Nutzen des Führens eines Partogramms bei normalen Geburten steht ohnehin noch aus. Die Dauer der Latenzphase ist im Gegensatz zu anderen Geburtsphasen keiner zeitlichen Begrenzung unterwor- fen – es gibt per definitionem keinen Ge- burtsstillstand in diesem Stadium (ACOG 2017, NICE 2017). Zudem gibt es einen deutlichen Zusam- menhang zwischen einer frühen Auf- nahme im Krankenhaus und der Häufig- keit von Interventionen, Komplikationen und Kaiserschnitten (Bailit 2009, Rah- Die Uhr weglassen und sich ablenken nama 2006, Rota 2018). In der Latenz- phase geschieht die Weichenstellung für eine physiologische Geburt. Je später die Aufnahme, desto besser. Hormonelle Aufbruchsstimmung häuser Komplex“. Wenn der durch den Die Botschaft, die den Schwangeren mit- „Aus endokrinologischer Sicht werden Druck, den der vorangehende Teil auf den gegeben wird, ist also sehr klar: „Bleiben die Wehen der Latenzphase nicht durch Muttermund ausübt, gereizt wird, kommt Sie am besten so lange es geht zu Hause.“ mütterliches, sondern durch fetales Oxy- es zu einem neuronalen Reflex in der Hy- Das bringt manche Gebärende allerdings tocin hervorgerufen. Dieses wirkt an den pophyse, den wir alle als Ferguson-Reflex in ein Dilemma. Rezeptoren des mütterlichen Myometri- kennen. Je stärker der Druck, desto mehr ums, deren Anzahl wiederum vom Östro- maternales Oxytocin, desto stärkere Die Sicht der Frauen gen-Spiegel der Frau abhängt. Wehen, desto… Die ersten Wehen sind evolutionsbiolo- Das heißt: Je reifer das Myometrium und Langer Rede, kurzer Sinn: Während der gisch das Signal, uns an den Ort zu bege- der mütterliche Organismus, desto mehr Latenzphase reift das Gewebe der Zervix, ben, an dem wir gebären wollen und die Oxytocin-Rezeptoren, desto stärker wer- bis es weich und nachgiebig genug ist, Menschen um uns zu versammeln, die den die Wehen, desto weiter geht die damit der Kopf ausreichend Druck gegen uns dabei helfen sollen. Die allermeisten MM-Eröffnung voran. Die Östrogen Aus- den Rand des Muttermundes ausüben Frauen planen eine Geburt im Kranken- schüttung kann unterstützt werden z.B. kann, damit mütterliches Oxytocin aus- haus. Das ist der Ort, an dem sie sich ge- durch ein warmes Bad, mit Hilfe von geschüttet wird. schützt fühlen, da unser kulturelles durchblutungsfördernden Maßnahmen Ob die Hypophyse sich aber darauf ein- Konzept von sicherer Geburt das Vorhan- wie Ölmassagen oder einfach durch lassen kann, hängt davon ab, ob die Ge- densein von Medizintechnik vorsieht. Stressreduktion. Adrenalin und Cortisol bärende sich sicher fühlt und sich für die Dort sind auch die Personen, die anhand hemmen nämlich Östrogen. Am indivi- Herausforderung Geburt öffnen kann. Die dieser Geräte erkennen sollen, ob alles duellen Ende der Latenzphase sollten entscheidenden Faktoren sind also so- seinen guten Gang geht. zum fetalen Oxytocin hohe Spiegel von wohl der körperliche und der psychische Aus geburtsphysiologischer Sicht macht maternalem Oxytocin dazukommen, um Reifegrad von Mutter/Kind, als auch das der Impuls, ins Krankenhaus zu fahren, die aktive Eröffnungsperiode zu ermögli- Maß an Sicherheit, das die begleitenden also Sinn. Der Neocortex ist noch aktiv chen. Dazu muss aber die mütterliche Personen der Gebärenden vermitteln und erlaubt uns, all die praktischen Dinge Hypophyse ins Spiel kommen, die bis können.“ Stellt sich also die Frage, wie wir zu tun, die mit einem Ortswechsel ein- dahin noch nicht aktiv ist.“ die Frauen in dieser Phase am besten be- hergehen: zu denken, zu reden, zu han- gleiten können. deln. Die damit einhergehende Unruhe Und wie geschieht das? reduziert die Wehentätigkeit und führt „Über den Nervenweg, zunächst lokal im Die Sicht der Geburtsmedizin zum bekannten Kreißsaal-Eintrittseffekt. Becken. Am äußersten Drittel der Zervix Nüchtern betrachtet sind die Empfehlun- Einmal am „richtigen Ort“ angekommen, sitzt ein Nervengeflecht, der „Franken- gen zum Umgang mit der Latenzphase sinkt idealerweise das Adrenalin, der Neo- Österreichische Hebammenzeitung 03/2020 21
THEMA: Praktisches Hebammenwissen cortex wird nicht mehr stimuliert und die Wehen nehmen wieder Fahrt auf. Ein weiterer Grund zum Aufbruch ins Krankenhaus ist die Schwierigkeit zu er- kennen, wann die „aktive Eröffnungsperi- ode“ beginnt bzw. die Sorge der Frauen, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen (Cheyne 2007). Die Segmentierung der Geburt durch die Muttermundsweite ist ein künstliches Hilfskonstrukt, das in ers- ter Linie dem klinischen Management dient. Die Frauen selbst erleben und be- schreiben das Gebären nicht in diesen Ka- tegorien. Physiologischerweise ist der Weg hin zum Kind für sie ein Ein- und Ab- tauchen in ein flüssiges, zeitloses Konti- nuum. In diesem Prozess wieder nach Hause geschickt zu werden, kann das Ge- fühl erzeugen, nicht unterstützt oder ernst genommen zu werden (Barnett 2008, Baxter 2007). In diesem Spannungsfeld aus Erleben/Be- dürfnis der Frau und Haltung/Gegeben- heiten der geburtshilflichen Institution bewegt sich die Hebamme. Lieber länger zuhause bleiben Hebammen als Gatekeeper Wenn die Gebärende voller Vorfreude, Aufregung oder auch Unsicherheit ins dass sie jederzeit in der Klinik willkom- ihrem Baby damit gut geht. Krankenhaus kommt, gibt es aus ge- men sind und unterstützt werden. Gleich- Sie brauchen aber auch Wissen darüber, burtshilflicher/handwerklicher Sicht noch zeitig ist es auch unsere Aufgabe, sie in warum es gut sein kann, diese Zeit da- nicht viel zu tun. Das jeweilige Vorgehen dieser Zeit des Wartens möglichst gut heim zu verbringen. Es ist eine Zeit des hängt auch eher vom Hausbrauch des je- und unbeschadet durch unser auf Han- Rückzugs, des Einlassens, des Gesche- weiligen Krankenhauses ab, als von evi- deln ausgerichtetes Geburtshilfe-System henlassens. Oxytocin reagiert empfind- denz-basierten Standards. zu leiten – eine Gratwanderung also. lich auf Reize unserer Großhirnrinde, auf Internationale Leitlinien empfehlen die Um die Entscheidung zu treffen, ob sie fremde Umgebung und laute Geräusche. Lage des Kindes zu palpieren, um sich zu bleiben oder heimgehen, brauchen die Es entfaltet seine Magie, wenn wir uns in- vergewissern, dass es in einer guten Start- Frauen neben Beruhigung und Bestäti- nerlich sicher und äußerlich geschützt position liegt und dass es sich wirklich um gung daher auch Erklärungen und Hand- fühlen, umgeben von vertrauten Men- Latenzwehen und nicht um ein mit einer lungsempfehlungen. schen, bei Berührung, bei gedämpftem Fehleinstellung assoziiertes Wehenmus- Licht – oder wie eine englische Kollegin ter handelt. Es sind die Kontraktionen und Linearität versus Flow es ausdrückte: Oxytocin wird gefüttert das Verhalten der Frau zu beobachten, die Wir vermitteln ihnen, dass diese “time of von “love and laughter“. Eine Atmosphäre, Kindsbewegungen der letzten 24 Stun- in-between“ mehrere Stunden – oder die meist zu Hause leichter zu kreieren ist. den zu erfragen, der Blutdruck und der auch mehrere Tage dauern darf. Dass es So wie sie Informationen für ihre linke Ge- Puls zu messen, der Harn zu untersuchen, die wichtigste Zeit der Geburt ist, weil hirnhälfte benötigen, brauchen sie Bilder die Herztöne auszukultieren. Bei Unklar- hier die Weichenstellung geschieht, in der für die rechte Gehirnhälfte. heiten oder auf Wunsch kann eine vagi- der Muttermund oft ohne eine messbare Die Latenzphase ist… wie eine Wasser- nale Untersuchung angeboten werden. Veränderung reift. Dass Kontraktionen schale, die sich Tropfen für Tropfen füllt, Wenn alles in Ordnung ist, soll die Frau er- auftreten können, die zwar schon unan- und irgendwann ist es soweit und sie mutigt werden, nochmal heimzugehen, genehm sein können, aber in Dauer und quillt über. Es ist wie bei einer Ballerina, wenn sie das möchte. (NICE 2017) Intensität meist noch unregelmäßig sind die sich aufwärmt für ihren Tanz oder ein Hebammen kommt in diesem Moment und auch wieder aufhören dürfen. Dass Orchester, das sich einspielt. Wenn Ge- eine wichtige Lotsinnen-Funktion zu. Die körperliche Anzeichen wie blutiger burt wie eine Bergbesteigung ist, dann ist Frauen müssen darin bestätigt werden, Schleimabgang und Durchfall dazu ge- die Latenzphase in diesem Sinnbild die dass ihr Gefühl stimmt: „Ja, der Prozess hören können und bedeuten, dass sie auf Anfahrt zum Berg. Sie kann kurz sein oder hin zur Geburt hat begonnen.“ Sie sollen dem richtigen Weg sind. Dass diese Zeit lang, man kann dabei immer wieder aus- sich ernst genommen fühlen und spüren, so lange dauern darf, wie es ihnen und ruhen und sich auf den Gipfel freuen. 22 Österreichische Hebammenzeitung 03/2020
THEMA: Praktisches Hebammenwissen In den Flow kommen Latenzphase daheim zu betreuen. Eine • DNQP (2015). Auszug aus der abschließenden Veröf- Klare Handlungsempfehlungen sind hilf- Anhebung der Hausgeburtsrate wird sich fentlichung zum Expertinnenstandard Förderung der reich. Schlafen und rasten so lange es nicht sofort durchsetzen, aber es könnten physiologischen Geburt. https://www.hebammenfor- geht, mit einer Wärmeflasche am Kreuz- mehr Hebammen „Wehenbegleitung“ zu schung.de/fileadmin/HSOS/Homepages/Hebammen- bein und einer über dem Schambein, Hause anbieten. Es gibt auch Länder, in forschung/Geburt_Auszug.pdf (Zugriff 25.7.2020) denn Wärme unterstützt den Reifungs- denen Klinik-Hebammen zu den Frauen prozess. Essen, trinken, regelmäßig aufs nach Hause kommen, um herauszufinden • Downe S, Byrom S (2019). Squaring the Circle. Normal WC gehen. Die Uhr weglegen. Sich ab- „ob es schon so weit ist“ (Spiby 2006). Birth Research, Theory and Practice in a Technological lenken. Einfache Dinge tun. ”Brain work Age. London: Pinter & Martin. Part IV, Chapter 18-20. can block the body work.“ Alle rhythmi- „Altertümliche“ Körper schen Tätigkeiten unserer Hände schüt- in einer modernen Welt • Friedman E (1955). Primigravid labor; a graphicostati- ten Oxytocin aus: die Babydecke fertig Alison Brown, eine Hebamme aus Austra- stical analysis. Obstet Gynecol. 6:567-589. häkeln, Brot backen, bügeln… lien, habe ich beim Recherchieren für die- Viele Erstgebärende, die so lange wie sen Text über Facebook kennengelernt. • NICE (21.02.2017). Intrapartum care for healthy women möglich daheim bleiben wollen, profitie- Sie sagte sehr treffend: “We are ancient and babies. Kap 1.3. https://www.nice.org.uk/gui- ren von realitätsnahen Angaben zur Ge- bodies leading modern lives“. Frauen kön- dance/cg190/chapter/Recommendations#latent-first- burtsdynamik. Die Information, bei nen Kinder gebären. Das ist unsere Super- stage-of-labour (Zugriff 25.7.2020) 5-Minuten-Abständen loszufahren, führt Power. Damit es gut gelingen kann, fast immer dazu, dass sie entgegen ihrer müssen wir unsere evolutionären Wur- • Rahnama P, Ziaei S, Faghihzadeh S (2006). Impact of Absicht viel zu früh im Krankenhaus an- zeln bedenken und was wir brauchen, early admission in labor on method of delivery. Int J Gy- kommen. damit sich diese Kraft entfalten kann. Da- naecol Obstet. 92(3):217-220. hingehend müssen wir unsere Geburts- hilfe-Welt verwandeln. • Rota A, Antolini L, Colciago E (2018). Timing of hospital Hilfreicher ist meistens der „3:10 Leit- admission in labour: latent versus active phase, mode of satz“ = drei kräftige Wehen, die unge- birth and intrapartum interventions. A correlational fähr eine Minute dauern, in zehn Die Kolleginnen, die mich an ihren Überle- study. Woman and Birth 31(4):313-318. doi: Minuten für mehr als eine Stunde. gungen und Erfahrungen teilhaben ließen, 10.1016/j.wombi.2017.10.001. Auch Wehen-Tracker am Smartphone sind: Barbara Schlesinger, Andrea Schö- raten oft viel zu früh zum Aufbruch. negger, Marlies Lind, Juliana Hörmaier, Kor- • Spiby H, Green JM, Hucknall C (2006). Labouring to bet- Brauchbar sind die Apps meiner Mei- nelia Müller, Monika Felber, Martina Guts- ter effect: studies of services for women in early labour. nung nach nur so: Solange man dran mann, Julia Kepplinger, Elisabeth Fischer- The OPAL study. Report for the National Coordinating denkt, Wehen-Beginn und Wehen- Santner, Tina Hagen, Barbara Mair, Antonia Centre for NHS Service Delivery and Organisation R&D. Ende im Handy einzutragen, ist man Schwarz-Kröll, Karin Mulisch-Prinz, Karin noch in der Aufwärmphase. Wenn man Breuer, Jasna Gumze, Alison Brown, Eva • WHO (15.02.2018). WHO recommendation on definiti- anfängt das Tippen zu vergessen, ist Schwaighofer. Dankeschön! ons of the latent and active first stages of labour. man in der aktiven Geburtsarbeit an- https://extranet.who.int/rhl/topics/preconception-preg- gekommen. nancy-childbirth-and-postpartum-care/care-during- Quellen: childbirth/care-during-labour-1st-stage/who-recomme • ACOG (2017). Safe Prevention of the Primary Cesarean ndation-definitions-latent-and-active-first-stages-la- Think BIG Delivery. https://www.acog.org/clinical/clinical-guidance/ bour-0 (Zugriff 25.7.2020) Die Studienlage gibt uns die Erlaubnis obstetric-care-consensus/articles/2014/03/safe-preven- zum Nichtstun und schenkt uns Zeit. Wir tion-of-the-primary-cesarean-delivery arbeiten allerdings in einem System, das (Zugriff 25.7.2020) nicht immer adäquat auf die Bedürfnisse der Frauen in dieser geschenkten Zeit • Bailit J, Dierker L, Blanchard M (2005). Outcomes of antwortet. Wir brauchen daher gute Kon- Women Presenting in Active Versus Latent Phase of zepte, die die Bedürfnisse der Frauen Spontaneous Labor. Obstet Gyn 105(1):77-79. über die der Institutionen stellen. Das An- bringen eines Schildes „Latenzphase – • Barnett C, Hundley V, Cheyne H (2008). ‚Not in labour‘: Josy Kühberger MSc_______________ bitte draußen bleiben“ am Wehenzimmer impact of sending women home in the latent phase. wäre ein Anfang. Rückzugs-Räume im BJM16(3): 144-153. ist freiberufliche Hebam- Krankenhaus, speziell angepasst an die me mit Kassenvertrag im Erfordernisse dieser Geburtsphase, wären • Baxter J (2007). Care during the latent phase of labour: Südburgenland und Mit- eine weiteres Angebot (vgl. Downe 2019). supporting normal birth. BJM 15(12) glied des Redaktionsteams Man könnte den Gebärenden TENS-Ge- der ÖHZ. räte mitgeben, wenn sie noch einmal • Cheyne H, Rohini T, Niven C (2007). ’Should I come in Website: heimgehen wollen. Es bräuchte auf jeden now?’: a study of women’s early labour experiences. BJM http://www.hebammen- Fall mehr Möglichkeiten, die Frauen in der 15(10):604-609. handwerk.at Österreichische Hebammenzeitung 03/2020 23
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