LEBENSWENDE FORUM DES FRANZISKUS-HOSPIZ e. V - Erkrath
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01/2023 LEBENSWENDE FRANZISKUS-HOSPIZ FORUM DES FRANZISKUS-HOSPIZ e. V. HOCHDAHL Kompetenzzentrum für Hospizarbeit und Palliativversorgung AMBULANTER KINDER- UND BILDUNG / KULTUR HOSPIZZENTRUM JUGEND-HOSPIZ-DIENST ALLGEMEIN Tag der Kinderhospizarbeit Volles Haus beim Klezmerkonzert Zum Gedenken an Sr. Irmgardis (S.4) (S.10) (S.6-7)
EDITORIAL Wir wünschen Ihnen, liebe Ver- seinen Bann. Das war, nach Hospizes und des Hospizvereins. Flyer, einsmitglieder, ein gesegnetes dreijähriger Corona-Pause, fürs LEBENSWENDE, Presseberichte, uvm., und gutes neues Jahr! Dieser Publikum wie auch die Musiker das war seine Welt und diese Arbeit hat LEBENSWENDE-Ausgabe liegt ein wunderbares Gemein- unser Haus verstärkt präsent gemacht nun tatsächlich, wie bereits schaftserlebnis (Näheres dazu und in den Blick der Nachbarschaft und im Dezember 2022 angekün- finden Sie auf S. 10). der Öffentlichkeit gerückt. Nun geht er in digt, der neu gestaltete Pin mit den vorzeitigen Ruhestand und wid- unserem Hospizlogo bei. (Kurz Das Angebot des Tageshospi- met sich neuen und alten Aufgaben im vor Weihnachten gab es ein zes gibt es in Hochdahl seit Mai privaten Umfeld, wo er aktuell dringend paar organisatorische Hürden, die nun vergangenen Jahres. Anfangs brauchte gebraucht wird. Wir bedanken uns für bewältigt sind.) Dank des Ansteckers es eine Weile, bis sich das neue Ange- seine beharrliche und herzliche Arbeit im können Sie gerne ein wenig Werbung bot herumgesprochen hatte. Hier finden Franziskus-Hospiz und wünschen ihm für die hospizliche Idee und unser Haus Menschen, die noch zu Hause leben alles erdenklich Gute für seine Zukunft. machen. Er bietet außerdem eine gute können, Abwechslung und Kontakt zu Glücklicherweise konnte inzwischen Gelegenheit, mit anderen Menschen ins anderen Menschen. Außerdem erfahren ein Nachfolger gefunden werden. Jost Gespräch zu kommen. ihre pflegenden Angehörigen Entlastung. Wagner kommt mit viel Erfahrung ins Zeitweise waren nahezu alle Plätze im Hospiz und wird die Öffentlichkeitsarbeit Am 4. Januar verstarb Schwester Tageshospiz belegt, jedoch bleiben weiterentwickeln. Ihm wünschen wir Irmgardis Michels: eine Frau der ersten manche Gäste aufgrund ihrer fortschrei- einen guten und erfolgreichen Start in Stunden des Franziskus-Hospizes. Ge- tenden Erkrankungen nicht immer lange, die Hospizarbeit. meinsam mit Gerd Verhoeven und Ralf wodurch sich ein reger Wechsel der Jachmann kämpfte sie mit viel Ener- Gäste ergibt. Am 19. April 2023 findet die nächste gie und Engagement für ein Hospiz in Mitgliederversammlung des Franzis- Hochdahl. Ohne ihren Einsatz wären die Am 10. Februar fand erneut der „Tag der kus-Hospizvereins statt. Bitte merken Entwicklungen deutlich anders verlaufen. Kinderhospizarbeit“ statt. Grund genug Sie diesen Termin vor. Nehmen Sie an Wir werden Sr. Irmgardis in ehrender für unsere Koordinatorinnen, an die der Mitgliederversammlung so zahlreich Erinnerung behalten. Öffentlichkeit zu gehen. Kornelia Smai- wie möglich teil. So stärken Sie die Ar- les, Anke Kaufmann und das Ehrenamt- beit des Vereins erheblich und unterstüt- Das Hospizjahr 2023 legte bereits einen Team machten auf das Schicksal von zen die Menschen im Hospiz (siehe auch guten Start hin: Am 15. Januar konnten rund 50.000 Familien, die ein Kind mit Info auf S. 12). sich viele Menschen in Erkraths Heilig- lebensbegrenzender Krankheit haben, Geist-Kirche an einem lang ersehnten aufmerksam und nicht zuletzt auf die Ich wünsche Ihnen viele interessante Benefizkonzert zugunsten des Franzis- vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten Einblicke in die Arbeit des Franziskus- kus-Hospizes erfreuen. Das Klezmer-En- durch unseren Hospizdienst! Hospizes und des Franziskus-Hospiz- semble um Ulrich von der Linde gastierte Vereins. zum 14. Mal in Hochdahl und zog, auch Ende März verlässt uns unser langjäh- mit den vorzüglichen Rezitationen von riger Mitarbeiter, Gerd Michalek, unser Ihr Christoph Herwald Elisabeth Verhoeven, 280 Zuhörer in Mann für die Öffentlichkeitsarbeit des Vorsitzender, Franziskus-Hospiz e. V. Unser Hospizgast genießt sichtlich den Ausflug mit dem Wünschewagen zum Düsseldorfer Aquazoo. Ein großer Dank an das Team des Malteser-Herzenswunsch-Wagens! 2 01/2023 | LEBENSWENDE
HOSPIZZENTRUM ALLGEMEIN Interview Gerd Michalek, der ÖA-Mann geht Interview mit Gerd Michalek geführt von Silke Kirchmann W lassen? as sind Deine Beweggründe,nach sieben Jahren unser Haus zu ver- Ich gehe aus rein persönlichen Gründen. Ich habe in meiner Familie eine zunehmen- de Pflegesituation, die mich sehr bean- sprucht. Was hat Dich nachhaltig geprägt in den sieben Jahren Jahre Hospiz-Arbeitszeit? Ich habe im Hospiz gelernt, mich an klei- nen Dingen des Lebens zu freuen, dass Zeit und Gesundheit ein hohes Gut sind. Ich habe das Leben mehr wertschätzen gelernt. Vieles im Hospiz war für mich absolutes Neuland: Zunächst kamen 100 bis 200 neue Gesichter und neue Namen im Be- reich der hauptamtlichen und ehrenamtli- Gerd Michalek wirft seine Flaschenpost an die Zukunft. chen Mitarbeitenden auf mich zu, sehr spannend! Dann die Trennlinien der ein- bei dem unglücklicherweise einer der Hos- nach seinem Weg aus dem Krankenhaus zelnen Hospiz-Bereiche zu finden für mich pizaufzüge besetzt mit über 80-jährigen ins FHH gesagt: „Erst hier habe er wieder „Greenhorn“! Dann musste ich die Umstel- Menschen steckenblieb und Robert zu leben gelernt“. lung vom Freelancer als Reporter zur Bosch, der damalige Hospizleiter, beherzt Teamwork und vieles mehr irgendwie alle Hebel in Gang setzte, damit die Men- Dann fällt mir die „Flaschenpost-Aktion“ im meistern. schen wohlbehalten (wenn auch schweiß- Rahmen des „Erkrather Aktionstages der überströmt) aus dem Aufzug kamen. Wirtschaft 2018“ ein: die freudigen Gesich- Ich habe viele Erinnerungen an den Erwei- ter der Grundschüler, unserer Hospizmit- terungsbau. Das ging ja schon 2017 los Apropos Erweiterungsbau: Ein halbes Jahr arbeitenden, unseres Hospizgeschäftsfüh- mit PR-Konzepten, mit Spendenbaustei- vorher, es war der 18. Januar 2018, kamen rers Christoph Drolshagen, das Lächeln nen und vieles mehr. 2017 haben wir auch die ersten Bagger. Da wurde es sehr laut, eines weiblichen 83-jährigen Hospizgas- maßgeblich unterstützt von meiner Kolle- es dröhnte im ganzen Haus. Das felsige tes. Wir alle standen an Bord eines Rhein- gin Stephanie Meis Ideen zu den Roll-up- Fundament sorgte dafür, dass die Bauma- schiffs, das eine Stunde lang an Düssel- Bannern, Hospizplakaten (mit dem Aufruf, schinen auf Hochtouren liefen und man dorfs Altstadt vorbeifuhr. Das Schiff den Anbau finanziell zu unterstützen) ent- stellenweise die Telefonate im Hospiz un- machte eine Wende auf dem Rhein, dann wickelt. Eindrucksvoll waren die vielen terbrechen musste. Was alle Mitarbeitende der magische Moment: „Bitte in der Mitte Gespräche mit den Sponsoren der Spen- damals sehr gewundert hat, dass es nie des Rheins abwerfen“, meinte der Kapitän. denbausteine. Oft waren es Menschen, Klagen über Baulärm seitens der Gäste im „Dann stehen die Chancen gut, dass die die sehr dankbar waren, weil ihre Angehö- Stationären Hospiz und ihren Zugehörigen Flaschen weit weg treiben.“ Alle, auch die rigen im stationären Hospiz liebevoll und gab. Mit einer stoischen Ruhe haben sie alte Dame mit dem großen Hut, haben mit gut begleitet von unserem Team ihre letz- das ertragen. Ganz toll! einem jugendlichen Lächeln dem Rhein ten Tage und Wochen verbracht hatten. ihre Flaschenpost übergeben. Es sollte Die Gespräche um den Spendenbaustein Gab es für dich persönliche Highlights? eine Flaschenpost an die Zukunft sein. Wer waren zum Teil noch sehr von der Trauer Eins war die freie Rede einer 18-jährigen und wann sie findet, war alles ungewiss! um den soeben verlorenen Partner, die FSJ-lerin im April 2016 in der Mitglieder- Den Moment des Abwerfens in den Rhein Mutter oder den Vater bestimmt. versammlung des Franziskus-Hospiz e. V. mit 30 Menschen jeweils mit ihrer „mes- Hochdahl. Das hat mich umgehauen: Wie sage in a bottle“ hat ein Fotograf für uns Welche Erinnerungen, Ereignisse sind bei selbstbewusst sie als 18-Jährige vor gut festgehalten. Der Blick auf diese Fotos Dir besonders hängengeblieben? 60 Leuten stand und ganz souverän (wohl rührt mich heute noch sehr. 30 Menschen Es gab ein Erweiterungsbau-Richtfest im gereift durch die zwölf Monate im Hospiz) mit ihren 30 kleinen und großen Flaschen August 2018 bei gut 35 Grad im Schatten, erzählte: Ein schwerkranker Mann habe haben sich beteiligt. Bislang wurden erst LEBENSWENDE | 01/2023 3
zwei Exemplare am Rheinufer gefunden: Defizit“ spüren, sobald ich eine normale Mehr Zeit will ich mit meinen drei Enkeln eine im linksrheinischen Düsseldorf, eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus betrete, verbringen, auch mehr Zeit haben für Rad- andere in Kaiserswerth. wo mir nicht, wie unter Hospizkolleginnen touren mit meiner Ehefrau. Genügend und -kollegen die Frage gestellt wird: Wie Muße, um mit meinen noch rüstigen Eltern Nicht zu vergessen die tollen Abende in geht es dir? Überhaupt: So viel persönliche über „anno-dazumal“ zu unterhalten. Mit der sogenannten Hospiz-Kultur-Kneipe Anteilnahme, wie ich hier erfahren habe, dem Hintergedanken, ihre kleinen biogra- (HKK): (Von daher an meinen Presse- das ist schon einmalig! fischen Episoden zusammenzutragen, um Nachfolger die Bitte: dieses zarte (und sie meinen Kindern und Enkeln zugänglich durch Corona 3 Jahre in die Pause ge- Die Freiheit, meinen Arbeitsplatz maßgeb- zu machen. Geschichten aus einer völlig schickte) bedrohte, bundesweit einmalige, lich mitzugestalten, und das Vertrauen anderen Welt nach 1935. Pflänzchen zu hegen und zu pflegen. Es meiner Kolleginnen und Kollegen, dass ich gab wunderschöne Akkordeon-Abende, (mir bisher) unbekannte Arbeitsbereiche Was im Sommer auf jeden Fall ansteht, ist Reiseberichte aus Fernost, Erkraths bewältigen kann. eine Drei-Generationen-Gipfeltour in den 175-jährige Eisenbahngeschichte und vie- Alpen, solange der Opa noch dazu in der les mehr. Das liebevoll zubereite Essen der Es kommen bestimmt noch weitere Punk- Lage ist! HKK-Crew, meist passte es auch zum te hinzu, die ich erst mit gewissem Ab- Motto des Abends, war stets ein Genuss! stand erkennen werde. Was wünschst Du uns Kolleginnen und DANKE! Kollegen, dem Haus und der Gemein- Was wirst Du definitiv nicht vermissen? schaft? Was wird mir fehlen – ab April 2023? Die lange Anfahrt aus Bergisch Gladbach. Ich wünsche Euch einen neuen tollen ÖA- Die vielen tollen Kolleginnen und Kollegen, Und das Gefühl, vielleicht der ein oder an- Menschen als Nachfolger, der Euch mit auch die ganz besonderen Leute, die ich deren Herausforderung nicht zu genügen. Herz und Geist unterstützt. Ich wünsche als Ehrenamtliche kennenlernen durfte. Da mir, dass nach den turbulenten drei Jahren gibt es Multitalente, die nicht nur tolle Ge- Was wirst Du in Zukunft ohne uns ma- wieder ruhigere Zeiten einkehren. Und schichten aus ihrem Leben erzählen kön- chen? meinen lieben Kolleginnen und Kollegen, nen, sondern auch hervorragende Hand- Ich möchte auf jeden Fall den Kontakt zum dass sie bei dieser herausfordernden Tä- arbeiten zaubern für den alljährlichen Hospiz bewahren. Natürlich werde ich tigkeit gesund bleiben und Zeit für ihr ei- Weihnachtsbasar. mich weiterhin mit Sport befassen. Ich bin genes Leben haben. mit Unterbrechungen schon 48 Jahre Nicht zu vergessen: den charmanten Humor Leichtathlet. Zur Zeit bin ich als Senioren- meiner Chefin werde ich sehr vermissen! Leichtathlet aktiv. Ich werde aber auch als Herzlichen Dank für das gute Gespräch, ARD-Reporter für Hintergrundberichte, wir werden Dich als Mensch und Kollege Ich werde gewiss ein großes „Empathie- Reise- und Kultur-Feature unterwegs sein. sehr vermissen. AMBULANTER KINDER- UND JUGEND-HOSPIZ-DIENST Tag der Kinderhospizarbeit Tag der Kinderhospizarbeit A lle Jahre wieder ist der „Tag der Kin- derhospizarbeit“. Er soll 50.000 in Deutschland betroffene Familien in den Abenden auch zum Gespräch bereit. Wie im Vorjahr gab es am 10.2. einen In- damit auf alle Säulen des Hospizes hin- weisen. Auch Johann Kraemer, ehrenamt- licher Hospizmitarbeiter im Kinder- und Fokus rücken. Wer ein Kind mit lebens- fostand in der Königshof Galerie. Rundum Jugendbereich des Franziskus-Hospizes, verkürzender Krankheit hat, möchte na- zufrieden war Kornelia Smailes „Wir stan- freute sich: „Viele Menschen nahmen als türlich auch wissen, welche Hilfsangebo- den strategisch sehr gut in Mettmanns Zeichen der Solidarität die grünen Ak- te es für den schwierigen Alltag gibt. Damit Königshof-Galerie und konnten mit vielen tions-Bändchen mit, um sie an Rucksack, beschäftigt sich der ambulante Kinder- Familien ins Gespräch kommen und un- Kinderwagen, an der Einkaufstasche oder und Jugend-Hospiz-Dienst (KJHD) täg- sere kostenlose Unterstützung als Team auch mal am Rollator zu befestigen!“ lich. Ein guter Grund für ihn, um auch 2023 erläutern. Für einige völliges Neuland, an- Schön, dass zahlreiche Bürgerinnen und beim „Tag der Kinderhospizarbeit“ am dere wussten einiges über die Hospizar- Bürger die Hospiz-Spendenbox um ein 10.2. mit mehreren Kampagnen mitzumi- beit oder hatten über Radio Neandertal paar Euro bereicherten. Nicht zu verges- schen. Dank seiner Kooperationspartner vom Aktionstag erfahren. Häufig haben sen: Das Netzwerk „Frühe Hilfen in Mett- an verschiedenen Orten: Mettmanns wir unsere Flyer auch für Verwandte und mann“ beteiligte sich an der Aktion. Durch Weltspiegel-Kino zeigte den Trailer des Nachbarn mitgegeben, bei denen sich die Mettmann-Impulse e. V. war der Einzel- „Deutschen Kinderhospizvereins“ bereits Pflege um ein schwerkrankes Kind (oder handel in Mettmann beim Verteilen der ab dem 25.1. – im Nachspann gab es ei- einen Jugendlichen) dreht.“ Auch Kollegin Flyer involviert. Ferner beteiligten sich nen Hinweis auf den KJHD. Im Kino stan- Anke Kaufmann, das Ehrenamts-Team Kitas in Ratingen, Heiligenhaus und Vel- den die KJHD-Koordinatorinnen Kornelia und Tageshospizleiter Sebastian Piet- bert beim Verteilen der grünen Bänder Smailes und Anke Kaufmann an zwei schek waren vor Ort. Pietschek konnte sowie der Hofladen Breloh in Hilden. 4 01/2023 | LEBENSWENDE
AMBULANTER HOSPIZ- UND PALLIATIVDIENST Artikelthema Abschied von vier verdienten Ehrenamtlichen n Hedi Hinnenberg minaren für ein Engagement im Ambu- n Viktoria Schwarzmann-Banduhn lanten Hospiz- und Palliativberatungs- war 25 Jahre für das Franziskus-Hospiz dienst. Mit großer Sensibilität und hat sich nach zehn Jahren als Ehrenamt- aktiv. Viele Jahre hat sie den Vereinsvor- Achtsamkeit hat sie sterbenden Men- liche im Ambulanten Hospizdienst ent- stand unterstützt und war eine sehr en- schen und ihre Zugehörigen in ihrem schieden, wieder mehr Zeit in die Fami- gagierte, verlässliche Schatzmeisterin. Zuhause oder auch in den Seniorenein- lie und andere Lebenspläne zu Die Unterstützung der Hospizarbeit in richtungen unterstützt. Gerade auch investieren. Sie hat in den zehn Jahren Hochdahl ist ihr ein großes Anliegen. durch viele eigene Erfahrungen brachte viele sterbende und schwerkranke Men- 2015 hat sie die Ermutigungs- und Be- sie den Zugehörigen großes Verständnis schen in den Seniorenpflegeinrichtun- fähigungsseminare besucht, um sich entgegen. Sie war den Menschen in den gen und zuhause begleitet und die An- noch mehr zu engagieren. Seitdem war Krisensituationen eine feinfühlige, ge- gehörigen unterstützt. Mit ihrem Herzen, sie eine der freundlichen Ehrenamtlichen duldige Zuhörerin und liebevolle Beglei- ihrer besonderen Empathiefähigkeit, am Hospizempfang und hatte ein Ohr terin. Nun hat sie im Herbst 2022 Erkrath immer achtsam war sie an der Seite der für die Menschen, die sich mit den un- verlassen, ist in die Nähe ihrer Söhne Menschen; sie konnte mit ihnen gemein- terschiedlichen Anliegen und Nöten am gezogen und hat ihr Ehrenamt beendet. sam schweigen oder auch Freude teilen. Telefon oder persönlich an das Hospiz Die Menschen fühlten sich bei ihr gut wenden. Darüber hinaus hat sie all die aufgehoben. Jahre die Lebenswende ausgetragen. n Friedhelm Thomas Im November hat sie sich aus dem Eh- renamt zurückgezogen, da ihre Zeit und ist als Hochdahler seit Beginn der Hos- Alle Vier werden uns sehr fehlen! Kraft in der eigenen Familie gebraucht pizarbeit mit dem Franziskus-Hospiz Wir sagen ein herzliches Dankeschön wird. verbunden. Ab 2008 unterstützte er für all das, was sie in den Jahren ge- nach dem Besuch des „Männersemi- schenkt haben und wünschen ihnen nars“ das Angebot für trauernde Männer alles erdenklich Gute! n Elisabeth Wege „Keiner is(s)t gern allein“. Seit 2016 war er immer wieder, soweit es die Gesund- hat sich zwölf Jahre für das Franziskus- heit zuließ, im ehrenamtlichen Garten- Hospiz Hochdahl engagiert. 2010 ent- team aktiv. Auch er ist mit seiner Frau in schied sie sich nach der Teilnahme an die Nähe der Kinder gezogen und hat den Ermutigungs- und Befähigungsse- sein Ehrenamt im Herbst beendet. Herzlich Willkommen im Franziskus-Hospiz! Wir begrüßen als neue ehrenamtliche Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst Kolleginnen: n Monika Alfes n Wolfgang Löbberding Empfang n Kerstin Polle n Susanne Pferdekämper n Christiane Vogel n Lilith Schwing Ambulanter Hospiz- n Anja Ochsenknecht-Angermund und Palliativberatungsdienst n Susanne Just n Ingrid Ifland-Fabian n Sabine Kneffel n Kerstin Seidel n Petra Singer LEBENSWENDE | 01/2023 5
HOSPIZZENTRUM ALLGEMEIN Hospizgeschichte Zum Gedenken an Schwester M. Irmgardis Michels (1930-2023) W ir waren sehr traurig, als wir in der ersten Januarwoche durch Schwester Gerlinde-Maria vom Tod der Auch in Waldbreitbach, wo sich das Mut- terhaus der Waldbreitbacher Franziska- nerinnen befindet, setzte Schwester M. allseits beliebten Schwester M. Irmgardis Irmgardis Maßstäbe, wie ein RP-Presse- Michels erfahren haben. Die Waldbreit- bericht von 2015 belegt: „Fast 20 Jahre bacher Franziskanerin verstarb am 4. lang war Schwester Irmgardis General- Januar im Alter von 92 Jahren gut beglei- oberin in der Ordenszentrale in Waldbreit- tet im Kreise befreundeter Ordens- bach. Damals war sie für mehr als 1.100 schwestern im Margaretha-Flesch-Haus Schwestern verantwortlich. Das ist schon in Hausen. vergleichbar mit einem mittelständischen Unternehmen. In der Zeit hat sie für die Sie war eine große Hospizpionierin, der Ordensfrauen revolutionäre Neuerungen wir unendlich viel verdanken und die sich eingeführt. ‚Nie allein‘, sagte sie beschei- unserem Haus über mehr als zwei Jahr- den. Dabei ging es unter anderem um zehnte innig verbunden fühlte. Ihrem Krankenversicherung oder Renten, großartigen Engagement, auch ihren per- Selbstverständlichkeiten in anderen Le- sönlichen Begegnungen mit der Wissen- bensbereichen, aber Neuerungen für ka- schaftlerin Elisabeth Kübler-Ross und der tholisches Ordensverständnis.“ britischen Hospizgründerin Cicely Saun- ders, ist es zu verdanken, dass der Hos- Als das Franziskus-Hospiz Hochdahl in- pizgedanke in Deutschland Früchte trug. zwischen etabliert war und seinen Erwei- Vor allem, dass die Hochdahler Hospiz- dahlern den Hospizgedanken als eine terungsbau 2017 plante, erinnerte sich die bewegung bereits 1989 erfolgreich star- ökumenische Idee nahezubringen, was Waldbreitbacher Hospiz-Pionierin stolz an ten konnte: Damals gelang es den beiden schließlich 1995 in das Bundesmodell- die Anfänge unseres Hauses im Jahre Pfarrern und Hospizpionieren Gerd Ver- projekt „Franziskus-Hospiz Hochdahl“ 1995: „Eins der ersten Hospize auf deut- hoeven und Ralf Jachmann den Hoch- mündete. schem Boden – ein historischer Meilen- S chwester M. Irmgardis Michels wurde 1930 in Cochem an der Mosel geboren. Während ihrer Aus- bildung zur Krankenschwester im Trierer Marien-Krankenhaus lernte sie die Waldbreitbacher Franziska- nerinnen kennen. Mit 26 Jahren trat sie der Ordensgemeinschaft bei und wurde 1970 in die Ordensleitung gewählt. Von 1976 bis 1988 war sie deren Generalvikarin. 1982 war sie Mitbegründerin der „Interfranziskanischen Arbeitsge- meinschaft“, die dem Ziele dient, das Erbe des heiligen Franz von Assisi in Kirche und Gesellschaft zu bewah- ren. Von 1988 bis 1995 leistete Schwester M. Irmgardis maßgeblich Aufbauarbeit in der Hochdahler Hos- pizbewegung. 6 01/2023 | LEBENSWENDE
stein! Wie groß war meine Freude darü- ber, dass wir dieses Grundstück gewinnen konnten. Nach all den vehementen Aus- einandersetzungen um bestehende Häu- ser. Für mich war klar: Wenn das ein Bun- desmodellprojekt werden soll, kann das nur über einen Neubau gehen. Die ande- ren Häuser (in der Sandheide oder das alte Klösterchen mit den hohen Mauern) waren keine Voraussetzungen für ein of- fenes und menschenfreundliches Haus.“ Für diesen menschenfreundlichen und offenen Geist, mit dem Schwester M. Irm- gardis ihren Mitmenschen lebenslang begegnete, sind wir für immer dankbar. Wir erinnern uns noch gut, dass sie selbst im Alter von 90 Jahren quicklebendige und mitreißende Interviews geben konn- te. So sprach sie bei einem Telefonat 2020 sehr wertschätzend über den lang- jährigen Weggefährten und Hospiz-Pio- nier Gerd Verhoeven und dessen Ge- burtstag: „Was für ein toller Mann. Ich dachte darüber nach, mich mal wieder bei ihm zu melden, er hatte ja Geburtstag. Genau an diesem Tag klingelt es, ich schaue nach draußen. Und wer steht vor der Tür? Gerd Verhoeven mit dem Fahr- rad. Darüber habe ich mich ungemein gefreut!“ Wir verneigen uns vor dieser großen lie- bevollen Frau der deutschen Hospizbe- wegung! LEBENSWENDE | 01/2023 7
HOSPIZZENTRUM ALLGEMEIN Sponsoren fürs Hospiz Großzügige Spende der Mitarbeitenden und Geschäftsführung der Fa. Schmincke E nde vergangenen Jahres rief die Fa. Schmincke im Hospiz an und bat um einen Spendenübergabetermin mit dem dert Euro hatte ich ja gerechnet, dass es 2.000 € geworden sind, war jedoch eine gelungene Überraschung. Und der Ge- Vereinsvorstand. Diesem Ansinnen bin ich schäftsführer setzte noch einen deutlichen natürlich gerne nachgekommen. Am 19. Betrag oben drauf, er verdoppelte das Dezember 2022 traf ich im Foyer der Fa. Spendenergebnis durch die Aufstockung Schmincke Geschäftsführer Nils Knappe der Geschäftsführung, sodass als Ge- mit Assistentin Birgit Wolter. Wir tauschten samtspendensumme 4.000 € zu Buche einige Firmen- und Hospizinformationen schlagen. aus, anschließend überreichte mir Birgit Wolter ein schön gestaltetes Kästchen mit Herzlichen Dank an alle Mitarbeitende und einer Spendensammlung der Schmincke- an die Geschäftsführung für dieses groß- Belegschaft. Dies ist bereits seit einigen zügige Engagement. Ich habe Nils Knappe Jahren gelebte Tradition in der Fa. Schmin- und Birgit Wolter zugesichert, dass diese cke. Jährlich wird für eine andere soziale Summe ausschließlich den Menschen in Einrichtung gesammelt und gespendet. Ich unseren stationären und ambulanten Ein- war natürlich sehr gespannt, was da zu- richtungen zugutekommen wird. sammengekommen war. Mit einigen Hun- Christoph Herwald Kulturinitiative Unterbach spendet auf Weihnachtsmarkt A m ersten Dezember-Wochenende freuten sich viele, dass nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder der Unterbach noch gut an die Pionierzeit der Hochdahler Hospizbewegung. „Da gab es die schwierige Frage nach dem teile hatten, die inzwischen ausgeräumt sind. Heute hingegen genießt das Fran- ziskus-Hospiz im Umkreis ein sehr hohes Unterbacher Weihnachtsmarkt stattfand. Standort, weil die Anwohner viele Vorur- Ansehen.“ „Das ging auch uns so,“ berichtet Irm- gard Hamacher von der Kulturinitiative Unterbach, einem Zusammenschluss von Malern, Fotografen und Bildhauern. „So entstand die Idee, mit dem Verkauf von Kunstartikeln das Franziskus-Hospiz und sein neu eröffnetes Tageshospiz zu unterstützen“, so Pressesprecherin Ha- macher. Auf dem Weihnachtsmarkt boten die Un- terbacher Künstler vor allem Aquarelle, kleine Skulpturen und Schmuck an. Den Reinerlös von rund 400 € übergab die Kulturinitiative Unterbach am 19.12 an Hospizleiterin Silke Kirchmann, die sich, wie natürlich ihre Mitarbeitenden, sehr darüber freute. „Toll, dass die Kulturiniti- ative zuerst an uns gedacht hat“, beton- Es fand ein reger Gedankenaustausch statt mit Hospizleiterin Silke Kirchmann, die über die te Kirchmann. besondere Atmosphäre kurz vor Weihnachten und die schwierige Gefühlslage für Gäste wie Mitarbeitende im Hospiz erzählte. Bei der Spendenübergabe nahmen neben Hospizleiterin Bei der Spendenübergabe erinnerte sich Silke Kirchmann auch der Hospiz-Vereinsvorsitzende Christoph Herwald und Schatzmeiste- Vorstandsvorsitzende Uschi Witsch aus rin Marion Breidenbach von der Unterbacher Kulturinitiative teil. 8 01/2023 | LEBENSWENDE
HOSPIZZENTRUM ALLGEMEIN Sponsoren fürs Hospiz Großspende auf dem Blotschenmarkt zugunsten des Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienstes W ir waren überwältigt von der großzü- gigen Spende, die bei den Besuchen der Weihnachtsmann-Bude auf dem Blot- kamen eine gesunde und süße Kleinigkeit überreicht. Viele Eltern haben das Strahlen der Kinderaugen mit einer anschließenden schenmarkt in Mettmann zustande kam“, finanziellen Gabe bei Gudrun Schmittat, freute sich Hospizkoordinatorin Kornelia der guten Fee vor der Tür, belohnt. Smailes. Das Motto lautete: Von Kindern Die Spende setzt sich aus zwei Blotschen- für Kinder. In den 17 Tagen des Weih- markt-Aktionen zusammen.750 € aus der nachtsmarktes in Mettmann konnten Kin- Gudrun Schmittat und Udo Tremel über- Weihnachtsmann-Bude und 500 € von der in einer Bude den Weihnachtsmann mit raschten das Franziskus-Hospiz mit der stol- Udo Tremel. Er bekam letztes Jahr die seinen Engeln besuchen. Sie durften dort zen Summe von 1.250 € für die Arbeit des „Goldenen Blotsche“ verliehen und rundet ihre Weihnachtswünsche nennen und be- Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienstes. mit seinem Preisgeld diese tolle Aktion ab. Ein „unverbesserlicher Optimist“: der neue ÖA-Mann Jost Wagner J ost Wagne r kommt 1961 in Duisburg zur Welt. te im Altgriechischen „Lösung vorgelegt.“ In Wagners Worten: „In Problemen werden uns Rätsel auf dem Silbertablett präsen- schäftsführer, gründet dann seine eigene Werbeagentur, die er 30 Jahre erfolgreich betreibt. Noch heute sieht er tiert!“ Kein Wunder, dass für ihn Lebens- sich als typisches angst ein Fremdwort bleibt, was auch sei- Wenn er nun mit Anfang 60 in der Öffent- Ruhrpottkind: herz- nen Umgang mit dem Tod bestimmt. Wenn lichkeitsarbeit des Franziskus-Hospizes lich, bodenständig, Menschen sterben, steckt darin für ihn Neuland betritt, fühlt Wagner vor allem eins: geradeheraus. Schon mehr Trost als Schrecken: „Ich sehe den Aufbruchstimmung. „Mich reizt es, zwei früh bemerkt das Tod als eine Stufe in einer langen Reise des Dinge zusammenzubringen: Das Texten auch sein soziales Menschen.“ Schon in der Kindheit spürt er, und Konzepte-Entwickeln, die Kommuni- Umfeld – sprich die zwischenzeitliche Wahl- dass seine Familie den Tod nicht ausge- kation nach innen wie nach außen habe ich heimat Remscheid. Dort, wo er zur Schule grenzt: „Wenn einer meiner Vorfahren im über 30 Jahre in unserer Agentur gelernt. geht und Abitur macht, sorgt Frohnatur Sterben lag, war es selbstverständlich, Das möchte ich verbinden zum Beispiel mit Jost für Irritationen: „Wenn ich im strömen- dass sich alle Zeit nahmen, um sich von ehrenamtlichen sinnstiftenden Tätigkeiten, den Regen den Bäckerladen betrat, mir die ihm zu verabschieden. So konnte er in Frie- wie es zum Beispiel beim Erkrather Akti- Nässe von den Kleidern schüttelte und den sterben.“ onstag der Wirtschaft in gut 600 Projekten lächelnd sagte: „Was für ein herrlicher Tag!“, gelungen ist. Das treibt mich an.“ Durch guckten mich alle an, als müssten sie mich Ob Zufall oder Schicksal: Seine beruflichen seine Mitarbeit im Hospiz möchte er dazu in die Klinik einweisen!“ Weichen werden Mitte der 1980er Jahre beitragen, dass Menschen „nicht zusam- gestellt in einer Düsseldorfer Kneipe. Dort menzucken, wenn sie das Wort Hospiz Nicht nur der Ruhrpott prägt den jungen lernt Wagner einen Creative Director ken- hören, sondern denken: Es gibt dort noch Mann, sondern auch einschneidende Fa- nen: „Der erzählte über seine Tätigkeit, ich so viel Leben, Lachen und Lieben bis zum milienereignisse: Als er gerade im fünften bekam leuchtende Augen und wusste: letzten Moment!“ Semester Volkswirtschaftslehre an der Uni ‚Das will ich auch machen!`“. 1986 absol- Köln steckt, steht der väterliche Betrieb, viert er ein Praktikum in einer Solinger Wer- Seine Kraft schöpft Jost Wagner in der eine Siebdruckerei, plötzlich vor der Pleite. beagentur. Am Ende der Lernzeit bekommt Freizeit besonders aus anregender Lektü- Der 23-jährige Student will retten, was zu er vom Junior-Chef noch den Tipp: „Schaue re. Der Vater dreier Kinder liest eben das, retten ist: „Ich musste damals überall hel- dich zuerst woanders um. Wenn jedoch bei was ein unverbesserlicher Optimist so liest: fen: Buchhaltung, Druckerei wie Außen- uns der Senior-Chef abtritt, komm gern Bücher über Persönlichkeitsentwicklung, dienst.“ Die Durststrecke dauert rund zwei wieder. Dann wirst du der Geschäftsführer.“ Resonanz und positives Denken. Wenn das Jahre. Damals entsteht das Credo des Der Praktikant traut seinen Ohren nicht. keine guten Voraussetzungen sind für den unverbesserlichen Optimisten (so Jost über Trotzdem klopft der unverbesserliche Op- Hospiz-Novizen! Jost): „In jeder Situation liegt eine Chance. timist sechs Jahre später wieder an die Herzlich Willkommen im Franziskus- Und: Ich liebe Probleme.“ Das Wort bedeu- Solinger Firmentür. Er wird tatsächlich Ge- Team, Jost Wagner. LEBENSWENDE | 01/2023 9
BILDUNG / KULTUR Resonanz beim Klezmer-Konzert Gut 280 Zuhörer genossen Benefizkonzert für das Franziskus-Hospiz Hochdahl Zum 14. Mal gastierte das Ensemble Klez & More um Ulrich von der Linde in Hochdahl I m November 2019, als Covid noch ein völliges Fremdwort war, gastierte Klez & More zum letzten Mal in Hochdahl. Nun war die Pause endlich vorbei. „Wir sind froh, wieder hier zu sein“, sagte Rezitato- rin Elisabeth Verhoeven und lächelte 280 glücklichen Zuhörern in der Heilig-Geist- Kirche entgegen, denen es genauso ging. Wer wieder einmal Klezmer-Musik in Hochdahl genießen wollte, kam Ende Ja- nuar voll auf seine Kosten. Das Ensemble um Ulrich von der Linde begeisterte sein Publikum durch Klezmer-Eigenkompositi- onen (wie „Der Tanz des alten Rebben“) ebenso wie durch besinnlich-heitere Pop- konkret für einen Menschen – ist es mehr Waren die 280 Zuhörer am Ende des Songs (bspw. „von Fools Garden), mit dem als das Zusammentreffen günstiger Zu- Abends klüger bei ihrer individuellen kleinen Appell an uns Menschen als Sozi- stände? Dazu unternahm die bekannte Glückssuche geworden? Glücklich war alwesen: So heißt es im Song „Lemon WDR-Moderatorin Verhoeven einen lite- auf jeden Fall Christoph Herwald über die Tree“ treffend: „Isolation is not good to me“. rarischen Streifzug zu Annette von Dros- tolle Resonanz des Konzerts: „Ich bin Die vorzügliche Instrumentierung durch te-Hülshoff (und ihrem „süßen Taumel im überwältigt von der Menge an Zuhörern, Gitarre, Akkordeon und Ukulele (Hartmut Grase“), wie zu Joachim Ringelnatz, der die heute zum Konzert gekommen sind.“ Magon), Oboe (Lioba Siefen) und Klarinet- bekanntermaßen glückstrunkene Verse Als Vereinsvorsitzender des Franziskus- te (Ulrich von der Linde) und Annika Wag- zaubern kann, ohne jemals das Wort Hospiz e. V. Hochdahl wies Herwald in ners glasklarer Gesang sprachen Herz und „Glück“ zu verwenden. der Abmoderation darauf hin, dass das Seele gleichermaßen an. Franziskus- Hospiz Hochdahl in den letz- Erheiternd vor allem der Exkurs zu Erich ten beiden Jahren um zwei neue Dienste Einen besonderen Dank richtete Ensem- Kästners „Märchen vom Glück“. Dort erweitert worden sei: den ambulanten ble-Mitglied Hartmut Magon an Pfarrer a. heißt es: „Das Glück ist keine Dauerwurst, Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst sowie D. Gerd Verhoeven (der im Publikum saß) von der wir uns täglich eine Scheibe ab- das im Mai 2022 entstandene Tageshos- dafür, dass er sich stets mit großem Eifer schneiden können! Was ist es denn? Ein piz. Auch deshalb sei das Franziskus- für die Benefiz-Konzerte von Klez&More toller Job, eine leichte Dirne? Fragezei- Hospiz vermehrt auf finanzielle Unterstüt- (und den inzwischen 14. Auftritt!) in Hoch- chen!“ Nun, wie bei philosophischen Fra- zung angewiesen. So kam ein stattlicher dahl eingesetzt habe. gen bekannt, erzeugt der Versuch, tref- Spenden-Erlös von knapp 2.300 € zu- fende Antworten zu geben, immer wieder sammen. Herzlichen Dank an alle Spen- Herzliche Grüße ließ auch Pfarrer Chris- neue Fragen. derinnen und Spendern. toph Biskupek ausrichten, der leider auf- grund der Beerdigung eines Mitbruders und Freundes nicht persönlich anwesend sein konnte. Das Konzert war, außer als Benefizkonzert für das Franziskus-Hos- piz, auch als Ende der Veranstaltungsrei- he zu den Feierlichkeiten 50 Jahre Heilig- Geist-Kirche angelegt. Großen Anklang fanden die einfühlsam vorgetragenen Rezitationen von Elisabeth Verhoeven (der Nichte von Gerd Ver- hoeven) rund ums Thema „Glück“. Woran erkenne ich das Glück? Was bedeutet es 10 01/2023 | LEBENSWENDE
HOSPIZZENTRUM ALLGEMEIN Ausflug zum Skulpturenpark Ehrenamts-Ausflug zum Skulpturenpark in Wuppertal D er 29. Oktober, ein sonnig-milder, na- hezu spätsommerlicher Samstag, prä- destiniert für den geplanten Ausflug der Ehrenamtlichen vom Empfang zum Skulp- turenpark nach Wuppertal. Alle Beteiligten, inklusive zweier Enkelkinder, genossen den entspannten Rundgang durch den Wald und die ständig neuen Entdeckungen: Die Kunstwerke von Tony Cragg und vielen anderen Künstlern sind echte Hingucker. Von daher lädt dieser Ausflug, der noch dazu den Ehrenamtsteamgeist förderte, auf jeden Fall zur Wiederholung ein. IMPRESSUM LEBENSWENDE | Forum des Franziskus-Hospiz e. V. Hochdahl Herausgeber: Fotonachweise: Franziskus-Hospiz e. V. Hochdahl Eduard Jusinski (S.6), Fa. Schmincke (S.8), Gerd Michalek (S.2, 8, 10), Christoph Herwald, Vorsitzender Bernd Bleichroth (S.3), Barbara Dahm (S.11), Annika Siepmann (S.2), Hospizzentrum & Büro, 40699 Erkrath, Trills 27 Matthias Hesse (S. 10), Ingo Musial (S.9) Telefon 02104 9372- 0, Telefax 02104 9372-98 Titelfoto: Spendenkonten: Ulrike Proba-Köhler Kreissparkasse Düsseldorf IBAN: DE90 3015 0200 0003 1056 08 | BIC: WELADED1KSD Gestaltung: VR Bank eG Monheim Marienhaus GmbH, Kommunikation & Marketing IBAN: DE54 3056 0548 0505 9000 14 | BIC: GENODED1NLD Druck: Redaktion: FLYERALARM GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg Christoph Herwald, Wolfgang Soldin, Gerd Michalek, Silke Kirchmann Auflage: Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe 1.000 Exemplare Barbara Dahm, Anke Kaufmann, Claudia Schmitz, Daniela Löbe, Claudia Dickie LEBENSWENDE | 01/2023 11
REZEPT Das Hospiz Dessert-Rezept: Apfelküchlein aus dem Ofen ZUTATEN: Für den Teig der Apfelküchle benötigt man zwei Rührschüsseln. In die erste Schüssel n 4 Äpfel (geschält & entkernt siebt man das Mehl und vermengt es an- ca. 375g) schließend mit dem Backpulver und einer n etwas Zitronensaft Prise Salz. Vermenge in der zweiten n 300g Mehl Schüssel den Quark mit Zucker, Vanillezu- n 2 gestrichene TL Backpulver cker und Speiseöl. Verrühre alle Zutaten n 1 Prise Salz gründlich, bis eine homogene Creme ent- steht. ausreichend Abstand zueinander auf dein n optional: 1/4 TL Zimt vorbereitetes Backblech. Nun müssen die n 225g Magerquark Gib nun zuerst die Quarkmischung und Apfelküchle aus Quark-Öl-Teig nur noch n 100g Zucker (alternativ Erythrit) dann die Apfelwürfel zum Mehl. Verknete für ca. 30 Minuten in den vorgeheizten n 1 Päckchen Vanillezucker alles kurz miteinander. Teile den Apfelküch- Backofen. Etwas abkühlen lassen und mit n 100g geschmacksneutrales le-Teig nun in zwölf gleich große Portionen Puderzucker bestreuen. (Ein Tipp: Vor dem Speise-Öl auf. Forme daraus etwa 6 bis 8 Zentimeter Formen der Küchlein den Teig 30 Minuten große, runde Scheiben und setze sie mit stehen lassen) DER HOSPIZTERMIN-BLOCK MITGLIEDERVERSAMMLUNG AM 19. APRIL 2023 Die Mitgliederversammlung des Franziskus-Hospiz e. V. Hoch- dahl findet am 19. April 2023 um 18 Uhr im Bildungsraum des FHH statt. Näheres erfahren die Vereinsmitglieder in einem ge- sonderten Brief im März. TERMINE ZUR HOSPIZ-SCHNUPPERSTUNDE n 25.03.2023 n 26.08.2023 n 25.11.2023 n 22.04.2023 n 30.09.2023 jeweils von n 01.07.2023 n 28.10.2023 10 bis 12 Uhr „DIE LEGENDE LEBT“ – NEUSTART DER HOSPIZKULTURKNEIPE Seit März 2020 – also ganze drei Jahre und einen Monat lang – mussten die Fans auf die legendäre Hospizkulturkneipe (HKK) corona-bedingt verzichten. Erfreulicher-weise startet das HKK- Team um Eduard Jusinski am Freitag, den 14.April: Wie gewohnt um 18 Uhr - mit einem kulinarischen Leckerbissen. Danach referiert Hospizleiterin Silke Kirchmann über die neuesten Ent- wicklungen im Hospizzentrum. Am 5. Mai folgt um 18 Uhr das Die Tageshopizgäste freuten sich am 15. Februar über den Besuch traditionelle Mai-Singen mit Peter Sicken und Goswin Walter. vom Unterbacher Karnevalsverein. Wie viele Herzkissen wurden 2022 für die Wie viele Telefonate werden Gäste im Stationären Hospiz und ihre Zuge- jährlich am Hospiz-Empfang geführt? hörigen von Hospizmitarbeitenden in Hand- arbeit hergestellt? Täglich erhält das FHH am Empfang rund 40 Anrufe (wir gehen von etwa fünf in der Stun- Mindestens 150 Herzkissen haben Anne Subot- de aus). Pro Arbeitswoche bedeuten dies ta und Edith Meyer im letzten Jahr genäht und 200, folglich im ganzen Jahr 10.400 Anrufe. sehr vielen Hospizgästen und ihren Zugehöri- gen eine Freude gemacht. 12 01/2023 | LEBENSWENDE
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