ZUKUNFT IST, WAS DU AUS DER GESCHICHTE - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '22
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Dokumentation des Jugendforums denk!mal ’22 am 19. Januar 2022 anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Für unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich mir … »Auf jeden Fall mehr Kommunikation! Dass man Probleme, Sorgen und Pläne und Vorschläge für die Zukunft auch bespricht und dass man sie erst umsetzt, wenn man sich über die Folgen bewusst wird. Und dass man auch ein bisschen vorher denkt, bevor man solche Sachen auch tut.« Lamia, Heinz-Berggruen-Gymnasium »Also ich finde, dass es beim Frieden darum geht, dass die Leute sich mögen oder Freunde sind. Man muss ja nicht immer gleich sein, sonst wäre die Welt ja auch langweilig, aber dass es halt wegen so etwas keinen Streit gibt und dass sich die Leute nicht streiten wegen anderen Religionen oder anderem Aussehen, finde ich wichtig.« Emily, Albrecht Dürer Gymnasium
Inhalt Vorwort 4 Das Jugendforum denk!mal 5 Projekte der TV-Sendung 6 Projekte der digitalen Ausstellung 16 Das Team 28 Arbeitsgruppe 27. Januar 30 Das nächste Jugendforum 31 Impressum 32
4 Vorwort »Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.« Diese Mahnung des italienischen Schriftstellers, Chemikers und Auschwitz-Überlebenden Primo Levi von 1986 drückt aus, welchem Auftrag sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des dies- jährigen Jugendforums denk!mal ’22 widmeten. Unter dem Motto »Zukunft ist, was du aus der Geschichte machst!« haben Kinder und Jugendliche erneut an zahlreichen Projekten und Initiativen gearbeitet, die anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar die Erinnerung aufrecht erhalten. Ihr großes Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus und Dis- kriminierung und für eine aktive Auseinandersetzung mit unserer Geschichte war sehr bemerkens- wert und trotzte den pandemiebedingten Widrigkeiten. Auch in diesem Jahr wurden die Erinnerungsprojekte in einer digitalen Ausstellung gezeigt und in einer TV-Sendung bei ALEX Berlin am 19. Januar 2022 vorgestellt. Die im Rahmen von denk!mal ’22 entstandene Zeitreise hat dabei vor allem eins deutlich sichtbar gemacht: Nur wer die Geschichte kennt, kann daraus Zukunft gestalten. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Bereits zum 20. Mal konnte das Abgeordnetenhaus von Berlin Kindern und Jugendlichen im Zuge von denk!mal den Raum bieten, kreativ zu werden und zu zeigen, dass die Erinnerung an den »Ich wünsche mir ein starkes Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus niemals schwinden darf. Die Beiträge bürgerschaftliches Engagement für machen uns außerdem bewusst, dass alles, was für unsere heutige Demokratie erreicht wurde, keine Selbstverständlichkeit ist und jeden Tag verteidigt werden muss. Demokratie und Zusammenhalt. Besonders in Zeiten, in denen einige Das Jugendforum denk!mal wäre ohne die zahlreichen Menschen, die es unterstützen, nicht so Wenige die Gesellschaft spalten und erfolgreich. Ein besonderer Dank gilt daher allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Initia- die Vergangenheit umdeuten wollen, torinnen und Initiatoren der diesjährigen Projekte. Zudem möchte ich allen, die sowohl vor als brauchen wir ein deutliches Gegen- auch hinter der Kamera einen Beitrag zum Gelingen des Jugendforums denk!mal ’22 geleistet halten aus der breiten Zivilgesellschaft. haben, ebenfalls herzlich danken. Wir alle müssen unsere Stimme er- Dennis Buchner heben, wenn Menschen diskriminiert Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin werden, unsere demokratischen Werte bedroht sind und unser solidarisches Miteinander in Gefahr gerät.«
5 Das Jugendforum denk!mal In diesem Jahr lautete das Motto »Zukunft ist, was du aus der Geschichte machst!«, welches sich direkt an die Kinder und Jugendlichen richtet. Durch deren kreative Auseinandersetzung mit der Geschichte im Rahmen ihrer Projekte und Initiativen, wird die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachgehalten. In Verbindung mit den daraus gewonnenen Lehren der Ver- gangenheit und den Vorstellungen und Wünschen für unsere heutige Gesellschaft, können wir gemeinsam die Zukunft gestalten. Dabei gab es wieder folgende Kriterien: In der Kategorie mach!mal kann die gestalterische Verwirklichung jede Form annehmen, z. B. Ausstellungsstück, Theater, Hörspiel, Video. Bei sing!mal können die Inhalte in musikalischer Form verarbeitet werden. Ob Hip-Hop, Rock oder Klassik – alle Genres sind willkommen. schreib!mal möchte junge Autorinnen und Autoren motivieren, Gedichte, Essays oder Artikel zum Thema des Jugendforums zu verfassen. In der Kategorie mal!mal kann man sich malend dem Thema nähern. Collagen, Kreide, Tusche, Wachsstifte – alle Formate und Materialien sind erlaubt. Die Aufzeichnung der TV-Sendung sowie die einzelnen Beiträge sind auf dem YouTube-Kanal des Abgeordnetenhauses von Berlin zu finden. Die digitale Ausstellung mit allen Projekten gibt es unter www.denkmal-berlin.de zu sehen. @AGH_Berlin
7 Die Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942 Vor 80 Jahren organisierten 15 hochrangige Seminare für Jugendliche an. Im Interview mit Vertreter der nationalsozialistischen Reichs- dem wissenschaftlichen Mitarbeiter, Dr. Jakob KONTAKT: regierung und der SS-Behörden in einer Villa Müller, erfährt sie mehr über die damalige Jugendforum denk!mal-Team 2022 am Großen Wannsee die Details zur bereits Wannsee-Konferenz und die heutige Bildungs- denkmal@parlament-berlin.de beschlossenen Ermordung von 11 Millionen arbeit des Hauses. Jüdinnen und Juden. Die Entwicklung des Hauses vom Ort der Kon- Denk!mal-Reporterin Laura hat sich die 1915 ferenz zur Gedenk- und Bildungsstätte spiegelt erbaute Villa, das Haus der Wannsee-Konferenz, insbesondere das Motiv, aber auch das Motto mal genauer angeschaut. Die heutige Gedenk- des diesjährigen Jugendforums »Zukunft ist, und Bildungsstätte bietet u. a. Führungen und was du aus der Geschichte machst« wider.
8 100 Jahre Sophie Scholl – Was ist uns heute wichtig? Projektion künstlerischer Arbeiten von Schüle- Die Ausstellung findet im Rahmen einer Aus- rinnen und Schülern der Sophie-Scholl-Schule stellungsreihe am »Ort der Erinnerung«, dem an den Hochbunker in der Pallasstraße/Schöne- Bunker an der Pallasstraße, der auf dem Ge- berg lände der Sophie-Scholl-Schule steht, statt. Im Mai 2002 wurde am Bunker an der Pallasstraße Anlässlich des hundertjährigen Geburtstags ein »Ort der Erinnerung« eingeweiht, der am Sophie Scholls haben wir, die Schülerinnen und authentischen Ort auf das Schicksal von Schüler der Kunstklassen des 9. und 10. Jahr- Zwangsarbeiter/-innen aufmerksam macht. gangs, uns die Frage gestellt, welche Werte Schüler/-innen der Leistungskurse Kunst und heute wichtig sind und wofür wir uns einset- Politische Weltkunde hatten eine Konzeption zen möchten. Hierbei wurden wir von unseren entwickelt, wie durch künstlerische Verände- Kunstlehrerinnen Anja Lutscher und Andrea rungen im öffentlichen Raum ein Erinnerungs- Busse angeleitet. Vieles, wofür Sophie Scholl ort entsteht. Der »Ort der Erinnerung« ist seit- eingetreten war, ist für uns auch heute noch dem Teil unserer Schule, regelmäßig sind im sehr bedeutsam, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Bunker künstlerische Ausstellungen zu sehen, Frieden. Aber es kommen auch neue Werte und die von Schüler/-innen konzipiert werden. Ziele hinzu, zum Beispiel der Natur- und Tier- schutz sowie Nachhaltigkeit. Wir haben uns intensiv mit unterschiedlichen Aspekten dieser KONTAKT: Themenbereiche auseinandergesetzt. Dadurch Anja Lutscher und Andrea Busse ist eine Vielfalt sehr unterschiedlicher Zeich- lut@sophie-scholl-schule.eu nungen entstanden. Diese haben wir später mit bus@sophie-scholl-schule.eu schwarzer Tusche expressiv überarbeitet, an- Sophie-Scholl-Schule schließend wurden die Zeichnungen zusammen- Elßholzstraße 34-37 gestellt und in digitale Formate und Dias um- 10781 Berlin gewandelt. Die Künstlerin Karen Thastum hat www.sophie-scholl-schule.eu die großformatige Projektion der Ergebnisse an den Bunker realisiert.
9 Escape-Room: Libertas – Befreie Harro Schulze-Boysen »Was können wir anders machen?« – Das war die große Frage, die sich die Schüler/-innen eines Kreuzberger Leistungskurses während der Beschäftigung mit dem NS immer wieder ge- stellt haben. Ihre Antwort darauf ist der Escape- Room, der es möglich macht, den Widerstands- kämpfer Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas – anders als in der traurigen Realität – zu retten. In einem leerstehenden Anbau unse- rer Schule errichten wir einen Escape-Room, der es den Mitschüler/-innen aus anderen Kur- sen und Klassen unserer Schule ermöglicht, die zwei Widerstandskämpfer aus ihren Gefängnis- zellen zu retten. Wer sich der Herausforderung stellt, muss Geheimgänge finden, Pläne lesen und den Kriegsverlauf des Zweiten Weltkriegs kennen... Fünf Wege führen aus dem Escape- Room heraus, aber nur einer rettet die zwei Widerstandskämpfer. Die Zukunft machen wir, indem wir auf der Grundlage von Wissen richtige Entscheidungen treffen können – das ist es, was wir unseren Mitschüler/-innen mit unserem Escape-Room zeigen wollen. Wir sind uns bewusst, dass wir keine wissenschaftliche Exaktheit abbilden kön- nen; es geht uns darum, auf Handlungsspiel- räume hinzuweisen, die Menschen hatten, haben und haben werden. KONTAKT: Lea Hagen hagenlea@aol.com Robert-Koch-Gymnasium Dieffenbachstraße 60 10967 Berlin
10 Code Viking 1942–2021 cherchephase im Frühjahr kannten sie die Ge- schichten von 1942, nun fingen sie vor Ort die Bilder von 2021 mit ihren Mobiltelefonen ein. Entstanden sind daraus einzelne Kurzfilme und ein Gesamtfilm, der das ganze Projekt abbildet. Die kurzen Filme sind zwei bis sechs Minuten lang; der Gesamtfilm kommt auf 22 Minuten. Bei einer Abschlussveranstaltung am 25. No- vember wurden alle Filme gezeigt: online und an lokalen Orten in Berlin und Belgrad, im Haus der Jugend Zehlendorf und im Zentrum für Kulturelle Dekontaminierung – nachzusehen auf www.blodveger.info. »Code Viking 1942–2021« ist ein internationa- setzte Norwegen deportiert wurden ab dem les Jugend-Recherche-Projekt, in dem sich jun- Sommer 1942. KONTAKT: ge Menschen aus Serbien, Deutschland und Christian Tietz Norwegen auf Spurensuche begaben: nach Im Sommer 2021 machten sich drei Jugend- tietz@vajswerk.de den Geschichten der Zwangsarbeiter, die vom gruppen auf den Weg zu den historischen Orten Vajswerk e. V. Recherche Theater Berlin deutsch-besetzten Serbien ins deutsch-be- in Belgrad und Narvik. Nach einer ersten Re- Für unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich mir … »Ich glaube, ich wünsche mir, dass sowas einfach nie wieder passiert! Dass wir die Chance haben, das für immer zu überwinden. Dass wir weitersehen und unsere Zukunft gemeinsam und großartig gestalten. Dass wir Rassismus und solche Sachen einfach hinter uns lassen können in irgendeiner Form. Und möglichst bald!« Joshua vom Projekt »Code Viking 1942–2021«
11 Erfahren. Denken. Leben. Jedes Jahr im Winter besuchen interessierte mann, welche regelmäßig die Paul-Löbe-Schule haben überlebt. Wir möchten weiterleben!« Schüler/-innen der 10. Klasse der Paul-Löbe- besucht, um Schüler/-innen von ihren Erfah- ist auf der Homepage der Paul-Löbe-Schule zu Schule die Gedenkstätte in Auschwitz und er- rungen und Erlebnissen zu berichten. sehen und wird zukünftig an der Schule als fahren etwas über das jüdische Leben in Krakau. Lernmaterial verwendet. Die Reise wird zunächst durch Workshops, Die Schüler/-innen beschäftigten sich zunächst Filme und Zeitzeugengespräche vorbereitet. mit ihrer eigenen Biografie, mit dem Thema Im Anschluss an die Reise findet eine künstle- Verlust und anschließend mit der Geschichte KONTAKT: rische Auseinandersetzung mit dem Erlebten von Frau Winkelmann. Im nächsten Schritt er- Maxi Hirthe und Bettina Kessner statt, die in Form einer Ausstellung oder Auf- arbeiteten die Schüler/-innen Fragen für das maxi.hirthe@aufwind-berlin.de führung präsentiert wird. Im Dezember 2020 Interview und einen Leitfaden. Während des Paul-Löbe-Schule konnte die Fahrt pandemiebedingt nicht statt- Videodrehs lernten die Schüler/-innen Frau Lindauer Allee 23 finden und die Schüler/-innen erarbeiteten zu- Winkelmann sehr persönlich kennen, besuchten 13407 Berlin sammen mit der Schulsozialarbeit eine alterna- zwei Schauplätze aus ihrer Zeit während des www.paul-loebe-schule.de tive Form des Gedenkens. Es entstand die Idee Krieges und hatten die Möglichkeit, ihr viele eines Videos mit der Zeitzeugin Ruth Winkel- Fragen zu stellen. Der entstandene Film »Wir
12 Andere Lebenswelten kennenlernen – Fokus junges jüdisches Leben in Berlin Vincentino liegt die kulturelle Bildung für junge und Religion diskutiert, Exkursionen gemacht, Berliner/-innen am Herzen und setzte im Jubi- Ausstellungen, Lokale und andere Initiativen läumsjahr 2021 – 1700 Jahre jüdisches Leben besucht, gemalt, gestaltet und eigene mediale in Deutschland – zwölf Medienwerkstatt- Beiträge verfasst. Projekte an sechs Berliner Schulen mit dem Titel »Andere Lebenswelten kennenlernen – Auf instagram.com/juedische_lebenswelten zu Fokus junges jüdisches Leben in Berlin« um. sehen sind Ausschnitte aus den Projekten, die Das Programm kuratierte die Kulturwissen- von #2021JLID, dem Beauftragten der Bundes- schaftlerin Ulla Giesler gemeinsam mit dem regierung für jüdisches Leben und den Kampf Medienwerkstattleiter Matthias Schellenberger gegen Antisemitismus, Stiftung Erinnerung und der Autorin Mirna Funk. Dabei kamen rund Verantwortung und Zukunft (EVZ), Axel 250 Berliner Schüler/-innen aus Neukölln, Springer Stiftung, Szloma Albam Stiftung unter- Kreuzberg und Pankow in Austausch mit jungen stützt wurden. jüdischen Mitbürger/-innen. Rund 30 Protago- nist/-innen, unter ihnen Künstler/-innen, Gas- tronomen und Gastronominnen, Filmemacher/ KONTAKT: -innen, Musiker/-innen, eine Designerin, Akti- Ulla Giesler vist/-innen, Autor/-innen, ein Kantor, ein Rab- Giesler@vincentino.org biner, ein Rapper und Historiker/-innen haben Programmleitung Vincentino e. V. mit den Schüler/-innen unter Anleitung von www.instagram.com/juedische_lebenswelten Medienprofis Hörspiele produziert, Clips ge- www.vincentino.org dreht, gekocht, Songs einstudiert, über Kunst Für unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich mir … »Wenn ich mir alles wünschen darf, dann würde ich mir wünschen in einer Welt zu leben, in der alle Menschen gleich wertvoll sind, aber ganz unterschiedlich sein dürfen und in der niemand leiden muss. Man kann ruhig das Ziel mal ein bisschen höher ansetzen.« Melanie Hermann, Expertin für Antisemitismus und Verschwörungsideologien
14 WE WANT YOU … TO KEEP THE PEACE – Würde sich unsere heutige Gesellschaft für einen Krieg begeistern lassen? Im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts ha- Hierzu haben wir Dialoge verfasst, die sich an durch deutlich zu machen, dass es sich für jeden ben wir uns mit dem Thema »Kriegsbegeiste- Kommentaren zu fiktiven Instagram-Posts orien- Einzelnen lohnt, die Werte der Demokratie rung« beschäftigt. Durch die Auseinanderset- tieren. Unsere Posts thematisieren National- jeden Tag aufs Neue zu verteidigen und ein zung mit historischen Quellen und Zeitzeugen- stolz, Rassismus und Diskriminierung und ob- Zeichen gegen Hetze und Gewalt zu setzen. berichten haben wir einen multiperspektivi- wohl sie nachgestellt sind, könnten sie auch schen Blick auf die Thematik entwickelt. Durch real sein. Die ebenfalls dazu erfundenen Kom- die Analyse von Bildern und Karikaturen haben mentare bilden die Grundlage für die Dialoge. KONTAKT: wir die Narration herausgearbeitet. Zusätzlich Die einzelnen Dialoge sind zwar thematisch ab- Athanasios Vassiliou haben wir uns im Politikunterricht mit Fake gegrenzt, ergeben jedoch durch die gemein- vassiliou@gymnasiumsteglitz.de News und der Manipulation von Bildern und same Botschaft ein einheitliches Theaterstück. Gymnasium Steglitz Videos sowie der Macht, die daraus resultieren Selbstkomponierte Musik wird die emotiona- Heesestraße 15 kann, befasst. Durch alle Aktivitäten stellten len Dialoge und Diskussionen begleiten. 12169 Berlin wir uns schließlich die Frage: »Würde sich un- www.gymnasiumsteglitz.de sere heutige Gesellschaft für einen Krieg be- Die Botschaft am Ende jedes Posts ist ein geistern lassen?« Statement, das die Werte unserer Demokratie in den Mittelpunkt rückt. Unser Ziel ist es, da- Für unsere gemeinsame Zukunft wünschen wir uns … »Wir wünschen uns eine Zukunft, in der alle akzeptiert werden und in der wir alle in Frieden miteinander leben können.« Olympia, Gymnasium Steglitz »Wir wünschen uns eine Zukunft, in der wir in einer Demokratie leben können, in der Solidarität groß geschrieben wird.« Franziska, Gymnasium Steglitz
16 Projekte der digitalen Ausstellung
17 Ein komisches Gebäude in den Straßen Berlins Junge: »Was is’n das Mama? Passt hier irgend- Junge: »Wie kann denn eine Tafel an gutes Be- wie nicht rein.« nehmen erinnern, verstehe ich nicht.« Mutter: »Eine Synagoge, weißt du was das ist?« Älterer Herr: »Es gedenkt und ehrt die Taten Junge: »Nee, aber den Stern da oben kenn ich. von Wilhelm Krützfeld.« Wie ein Kreuz auf ’ner Kirche, aber andere Junge: »Was hat er denn gemacht?« Religion.« Älterer Herr: »Vor vielen ... vielen Jahren ver- Mutter: »Der heißt Davidstern und ist ein re- suchten böse Menschen ... sie versuchten die- ligiöses Zeichen vom Judentum.« ses Gebäude jüdischen Glaubens niederzubren- Junge: »Das kenn ich aus Relli.« nen.« Junge: »Und was hat dieser Typ damit zu tun?« Sie blieben noch ein wenig vor dem Gebäude Älterer Herr: »Hör zu Junge! Er riskierte sein stehen, als der Junge eine an die Hauswand Leben, für das Gute. Obwohl man ihm drohte befestigte Gedenktafel fand. ... verhinderte er ... hrmpf ... Schlimmeres, das ganze Haus sollte brennen.« Junge: »Mama, was steht da?« Junge: »Warum will man ein Gebäude ver- Mutter: »Kann ich auch nicht erkennen, komm brennen?« wir wechseln die Stra...« Älterer Herr: »Hass ... In der schlimmsten Form Älterer Herr: »Wilhelm Krützfeld bewahrte in ... unbegründet, unverständlich.« der Progromnacht vom ... vom 9. und 10. No- vember 1938 durch ... ähm mutiges und ent- Der alte Mann verlässt die leicht verwirrte Mut- Diese Kurzgeschichte mit einer bildlichen Illus- schlossenes Eingreifen diese Synagoge vor ter und ihren Sohn. tration soll an das Gute im Menschen erinnern Zerstörung.« und alle ehren, welche ihr Leben damals für Junge: »Das hast du von hier aus gelesen?!« Junge: »Warum hasst man Mama?« andere aufs Spiel setzten: Älterer Herr: »Nein nein Junge, aber … ich Mutter: »Ich weiß es nicht, aber glaube mir, kenne die Tafel sehr gut, jeden Tag sitze ich das ist nichts Gutes.« Eine Mutter und ihr Sohn stehen vor einem hier. Sie erinnert an das Gute im Menschen ... Gebäude in der Oranienburger Straße, Berlin- das, was uns wieder mehr verloren geht.« Mitte. KONTAKT: Til Langguth und Matteo Wollschläger
18 Mach dir ein Bild vom Widerstand! Im Februar 2021 beschäftigten sich zehn Ju- Widerstand!« wurde von der Jugendkunstschule Die Teilnehmenden befassten sich fünf Tage gendliche im Rahmen eines Workshops mit dem Charlottenburg-Wilmersdorf in Zusammenar- lang mit den Lebenswegen von Menschen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Der beit mit der Gedenkstätte Deutscher Wider- in Charlottenburg-Wilmersdorf Widerstand ge- digitale Ferienworkshop »Mach dir ein Bild vom stand durchgeführt. leistet haben. Sie gingen der Frage nach, wel- che Motive die Menschen für ihren Widerstand hatten und welche Möglichkeiten sie für Wider- stand nutzten. Die Jugendlichen überlegten auch, wie an diese mutigen Menschen erinnert werden kann und welche Bedeutung die Be- schäftigung mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus heute haben kann. Begleitet von den Künstler/-innen Marie Aly und Paul Paetzel setzten sich die Jugendlichen anschließend künstlerisch mit diesen Fragen auseinander. Sie fertigten verschiedene Zeich- nungen sowie ein selbst gestaltetes Magazin an, und setzten damit ein Zeichen der Erin- nerung: Mach dir ein Bild vom Widerstand! KONTAKT: Sabine Sieg sieg@gdw-berlin.de Gedenkstätte Deutscher Widerstand Stauffenbergstraße 13 10785 Berlin Für unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich mir … www.gdw-berlin.de »Ja, einfach Tun und nicht so viel Reden. Also ich zähle mich selbst mit dazu. Ich rede gerne und manchmal tue ich was, aber eigentlich muss man einfach aufstehen und und sagen: So, ich mache das jetzt! Ich höre jetzt auf, da ewig drüber zu reden, sondern einfach machen.« Schülerin der Sophie Scholl Schule
19 Ravensdruck Am 12. September 1959 wurde die »Nationale kussionsrunde, in der es darum ging, ob Ge- Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück« als eine denkstätten-Merchandising eine tolle Idee ist, der drei nationalen KZ-Gedenkstätten der DDR um den Namen des Ortes in die Welt zu tra- eröffnet. Ein Jahr später erschien im Kongress- gen, oder ob es nicht eher pietätlos sei und Verlag Berlin der recht aufwändig produzierte den Ort entwürdige. Prachtband »Ravensbrück«, herausgegeben vom Komitee der Antifaschistischen Widerstands- Jenen Teilnehmenden, die gerade nicht mit kämpfer, gestaltet vom Leipziger Graphiker Gert dem Drucken an der Reihe waren, brachte der Wunderlich. Noch im gleichen Jahr erschien Leiter der Pädagogischen Dienste der Gedenk- ein entsprechender Band für Buchenwald, zwei stätte, Matthias Heyl, den Ort näher und Jahre später einer für Sachsenhausen. Der frischte behutsam deren Wissen auf. Prachtband für Ravensbrück erhielt einen roten Leineneinband, darauf mit schwarzer Druck- Auf die Rückseite der Ravensbrückbeutel farbe den in Holz geschnittenen Schriftzug stempelten die Teilnehmenden des Projektes »Ravensbrück«. jeweils eine kleine, individuell gestaltete Sig- natur. Nach fünf Tagen konnte ein großer Dieser Schriftzug ziert nun, ebenfalls in Schwarz Karton mit fertigen Beuteln ins Besucher/- gedruckt, rote Baumwollbeutel, die seit Kurzem inneninformationszentrum getragen werden. im Besucher/-inneninformationszentrum der Finanziert wurden Projekt und Beutel durch Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück erhält- die Hildegard-Hansche-Stiftung und den In- lich sind. Bedruckt haben sie Schüler/-innen ternationalen Freundeskreis Ravensbrück. Durch der Ernst-Litfaß-Schule, dem Oberstufenzen- den Verkauf der Beutel wird ein Teil der Kos- trum Mediengestaltung und Medientechnolo- ten an die Geldgeber zurückfließen. gie in Berlin, deren Hochdruckwerkstatt unter dem Titel »Ravensdruck« zum nunmehr achten Mal für eine Woche in die Gedenkstätte ver- KONTAKT: legt wurde. Ingo Grollmus gro@snafu.de Teilweise wurde bis spät in die Nacht produziert Ernst-Litfass-Schule und die Druckpresse stand nur dann still, wenn Oberstufenzentrum für Mediengestaltung Vera Dehle-Thälmann von der Lagergemein- und Medientechnologie schaft Ravensbrück/Freundeskreis und Jeanine Cyclopstraße 1–5 Bochat vom Internationalen Ravensbrück Ko- 13437 Berlin mitee von ihrer Kindheit erzählten und über www.ernst-litfass-schule.de ihre Arbeit sprachen, oder während einer Dis-
20 Gedenkstättenfahrt nach Oswiecim Nirgends lässt sich Geschichte eindringlicher und emotionaler begreifen als im ehemaligen Vernichtungslager in Auschwitz. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Etwa 1,1 Millionen Menschen wurden zuvor an diesem Ort ermordet. Sie starben in den Gaskammern oder kamen durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlungen und medizinische Versuche zu Tode. Nach längerer Vorbereitung im Rahmen des Unterrichts begaben sich 28 Schülerinnen und Schüler der Jean-Krämer-Schule im Dezember 2021 auf das Gelände des ehemaligen Vernich- tungslagers, auf dem heute eine Gedenkstätte an die Opfer des Holocaust erinnert. Ihre Er- lebnisse, Gefühle und Erkenntnisse und einen Teil der Vorbereitung verarbeiteten sie auf einer Wandzeitung, die sie in der Ausstellung des Jugendforums präsentierten. KONTAKT: Frau Mandel und Frau Faske mandel@jks.berlin faske@jks.berlin Jean-Krämer-Schule Alt-Wittenau 8–12 13437 Berlin www.jks.berlin
Für unsere gemeinsame Zukunft wünschen wir uns … »Also natürlich wünscht man sich [...], dass es eine Welt gibt, wo zum Beispiel jeder gleichberechtigt ist, egal welcher Hintergrund, Geschlecht oder was auch immer. Und um das zu erreichen, muss man immer weiter auch über das Thema reden und wirklich sich auseinandersetzen damit, egal wo und egal wann.« Luisa, Robert-Koch-Gymnasium »Dass es keine Streitigkeiten gibt. Dass die Leute keinen Krieg machen, also zwischen den Ländern. Und dass jeder gleichberechtigt ist, also jeder eine Chance hat.« Khaled, Albrecht-Dürer-Gymnasium »Ich wünsche mir, dass niemand für seine Herkunft, Religion oder was auch immer ausgegrenzt wird und schlechter behandelt wird. Denn wir sind alle gleich, egal woher wir kommen, wir sind alle gleich und so sollte auch jeder behandelt werden.« Selina, Heinz-Berggruen-Gymnasium »Dass alle die gleichen Rechte haben, egal ob Mann oder Frau, oder auch von der Herkunft her. Aber eben auch, dass alle gut leben können [...]: also in Sachen Umweltschutz zum Beispiel, dass sich das auf jeden Fall nochmal bessert.« Schülerin, Sophie-Scholl-Schule
22 Discover History – Act Now! Ein Modellprojekt des Jugend Museums zum demokratischen Handeln Zu allen Zeiten haben sich Menschen für ihre Auch das Jugend Museum selbst will sich öff- Rechte eingesetzt – und damit oft Geschichte nen – so können Jugendliche als Teil der Cri- geschrieben. Gleichzeitig bleiben ihre persön- tical Young Friends mitgestalten und mitbe- lichen Ideen und Schicksale häufig unsichtbar. stimmen, was im Museum passieren soll. Was haben frühere Proteste und gesellschaft- liches Engagement mit aktuellen Debatten zu Nicht zuletzt tourt das DEMOmobil weiterhin tun? Für welche Themen setzen sich junge durch Berliner Schulen. In der fahrenden Aus- Menschen heute ein? stellung gibt es spannende Geschichten zu verschiedenen Protestbewegungen in Berlin In seinem aktuellen Projekt Discover History – zu entdecken. Act now macht das Jugend Museum Protest- und Demokratiegeschichte(n) sichtbar. Zugleich ge- stalten Jugendliche in Aktionen, Interventio- KONTAKT: nen, Ausstellungen und Workshops ihre Stadt Jessica Fritz und ihr Umfeld mit. Dabei machen sie das Jessica.Fritz@ba-ts.berlin.de Jugend Museum zu einem Ort, an dem ihre Jugendmuseum eigenen Themen und Wünsche gesehen und Hauptstr 40/42 gehört werden. 10827 Berlin www.discoverhistory-actnow.de Um herauszufinden, wie und wo Jugendliche mitbestimmen können, wurden 2021 vielfältige Aktionen, Workshops und Demokratielabore – so genannte DEMOlabs – durchgeführt. Im Sommer 2022 steht eine spannende Ausstel- lung mit abwechslungsreichen Veranstaltungen auf dem Programm, in der die Ergebnisse vor- gestellt werden.
23 Young Interventions – künstlerische Interventionen auf dem Gedenkstättengelände Jugendliche und junge Erwachsene äußern ihre sie auf die Persönlichkeit, Individualität und Meinung zum Thema »Erinnern« in der Gedenk- Menschenwürde jedes einzelnen Häftlings hin- stätte Sachsenhausen. Durch eine Auseinan- weisen. In einer weiteren 3D-Intervention mit dersetzung mit der Geschichte des KZ Sachsen- dem Titel »Absence«, bei der Figuren als eine hausen mit Künstler/-innen können sie ihre Gruppe zusammenstehen und in der Mitte eine Perspektiven zu Erinnern und Gedenken als Silhouette frei bleibt, wurde auf die Gemein- künstlerische Interventionen auf dem Gedenk- schaft einerseits und auf die Abwesenheit von stättengelände und in den Ausstellungen hin- Menschen andererseits hingewiesen. terlassen. Dies wurde 2021 in mehreren Mehr- tagesworkshops umgesetzt. Junge Nachkommen von Überlebenden des Konzentrationslagers Sachsenhausen möchten Junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr durch das Projekt »New Voices« neue Perspek- haben sich in einem Online-Workshop mit tiven auf die Nachwirkungen des Nationalso- Männlichkeit und Geschlechterrollen im Natio- zialismus in der Familie und Gesellschaft schaf- nalsozialismus beschäftigt und zu Hause Trick- fen. In kurzen Filmen erzählen sie über die bis filme zur Verfolgung von homosexuellen Men- heute andauernden Auswirkungen der Verfol- schen im Nationalsozialismus, zu Frauen und gung und Vernichtung in ihren Familien oder Scham im Konzentrationslager und weiteren erinnern an das Leben ihrer Verwandten nach Themen, die ihnen wichtig waren, erstellt. 1945. Die Filme und Beiträge werden zukünftig über die Gedenkstätten-Webseite zu sehen In einem Kaltnadeldruck-Workshop haben junge sein. Roma und Nicht-Roma mit dem Künstler Alfred Ullrich ihre Perspektiven zur Erinnerung an das Das Projekt Young Interventions wird durch Zerstörte und Verlorene – Verfolgung und Er- das Programm »Jugend erinnert« der Beauftrag- mordung von Roma und Sinti im KZ Sachsen- ten der Bundesregierung für Kultur und Medien hausen – dargestellt. Für jeden Druck haben gefördert. #younginterventions sie einen Ort auf dem Gedenkstättengelände gefunden, der auf die Auswirkungen bis in die Gegenwart hinweist und zum Nachdenken KONTAKT: anregen kann. Marlene Jatsch jatsch@gedenkstaette-sachsenhausen.de Im internationalen Work- und Studycamp im Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Sommer 2021 haben junge Menschen künst- gefördert durch Jugend erinnert (BKM) lerische Interventionen mit 3D-Pen unter An- Straße der Nationen 22 leitung des Künstlers Ricardo Martínez Herrera 16515 Oranienburg gemacht. Mit »Unshaping Freedom« wollten www.sachsenhausen-sbg.de
24 Von Übermenschen und Untermenschen Der verrückte Wissenschaftler und Unterneh- Medien und Presse, Politik, Helden/Schurken, mer Willy Pforten hat sich zum Ziel gesetzt, Technische Innovationen/verrückte Maschinen, eine neue Menschengattung, den Übermen- Wissenschaft, Staatswesen, Menschenzüch- schen, zu erschaffen. Die Übermenschen sol- tung/Manipulation, Umwelt, Kunst, Sport, len in Zukunft über alle Menschen herrschen. Familie und Überwachung entwickelt werden. Hierzu benötigt Pforten eine Zentrale, von der aus er die Entwicklung und Verbreitung des Das Thema Selbstoptimierung ist seit Jahren Übermenschen steuern kann. In der Zentrale gerade bei Jugendlichen virulent. Die Sozialen sollen vergangene und zukünftige Über- und Medien bauen hier Druck auf, dem sich kaum Untermenschenformen in Form von Schaukäs- ein(e) Schüler/Schülerin entziehen kann. Die ten, wissenschaftlichen Anordnungen, Fund- Gegner der Corona-Impfkampagne sehen Ver- stücken und Skulpturen visualisiert werden. schwörungen aller Art durch die Impfung auf Neben der Planung und Herstellung der Zen- die Menschheit zukommen. Durch die Pränatal- trale sollen bildhauerische und fotografische diagnostik sind alle werdenden Eltern mit dem Exponate zu bestimmten Themen wie Medizin, Thema befasst und in den nächsten Jahren werden sicherlich noch einige Neuerungen auf uns zukommen, die wir nicht aufhalten kön- nen, auch wenn wir das wollten. Nicht zuletzt befasst sich die Populärkultur ausgiebig mit dem Thema. Wer wollen wir in Zukunft sein – dies ist die Hauptfrage, die dieses Projekt stellt. Beteiligt sind Kunstkurse der Klassenstufen 11, 12 und 13 der Max-Bill-Schule. KONTAKT: Ulrich Emmert emm@max-bill-schule.de Max-Bill-Schule Gustav-Adolf-Straße 66 13086 Berlin www.max-bill-schule.net
25 Bobruisk 41 Anhand des Porträts seines Urgroßvaters Michail Bedrikov, dem letzten Brief aus dem Jahre 1943 seines Großonkels Max Kaznelson und den Briefen von Wulff Kaznelson an seine Tochter Mina, setzen Ilja Gorodezki und Sofia Gorodetskaya die Präsentation ihrer Familien- chronik fort und zeichnen ihre Schicksale während des Zweiten Weltkrieges an der Front sowie im Hinterland. Sie zeugen von Mut und der Widerstandskraft einfacher Menschen an- gesichts der deutschen Besatzung und der Liebe zu ihren Kindern. Exlusive Fotos und historische Briefdokumente zeichnen ihren da- maligen Lebensweg nach und machen diese Personen zu stillen Helden. KONTAKT: Ilja Gorodezki und Ralf Kegel ilja_foto@yahoo.de
26 Radio gegen Rassismus Die Schulradio-AG der Wilma-Rudolf-Ober- schule hat sich, ausgehend von einer Umfrage unter den Schülerinnnen und Schülern der Schule, mit Rassismus, Diskriminierung, Spra- che, Antisemitismus, Homophobie und anderen Diskriminierungsformen beschäftigt, diese Be- griffe erklärt, die Probleme damit benannt und sich Gedanken darüber gemacht, was wir als Schule dagegen tun können. KONTAKT: Heike Ostrowski ostrowski@wilma-rudolph.de Wilma-Rudolph-Oberschule Am Hegewinkel 2a 14169 Berlin www.wilma-rudolph.de Für unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich mir … »Zum Thema Klimaschutz und Klimawandel: Ich finde, da sollte viel mehr getan werden. Vielleicht ist es auch ein Anfang, wenn mal jeder raus geht und einfach nur zehn Minuten oder so mal etwas aufräumt draußen und den Müll einsammelt. Das wäre ja auch schon ein Anfang, es sollte nur jeder einfach mal anfangen, etwas zu tun.« Schülerin, Sophie-Scholl-Schule
28 Das Team Laura-Elisa Langanke Julius Sumit Becher Nik Hemmat-Azad (Redaktion, Moderation der Videobeiträge) (Kamera, Regie der Videobeiträge) (Schnitt der Videobeiträge) studiert Publizistik- und Kommunikationswis- ist Regisseur, Filmemacher und genereller Kre- ist ein angehender Filmemacher, der zurzeit frei- senschaft mit Politikwissenschaft an der Freien ativkopf aus Berlin. beruflich als Produktionsleitung/Aufnahmelei- Universität Berlin. Neben dem Studium arbeitet tung/Editor arbeitet. sie als Werkstudentin im Medienkompetenz- bereich von ALEX Berlin. Kontakt: lauraelisa.langanke@gmail.com Kontakt: julius.becher@gmx.de Kontakt: nikazad@mailbox.org Was wünscht ihr euch für unsere gemeinsame Zukunft? — Mein Ideal von einer Zukunft geht ver- — Frieden. — Ich würde mir wünschen, dass sich die mutlich weit daran vorbei, was tatsächlich Gesellschaft nicht immer weiter auseinander- realistisch ist – vor allem angesichts der aktu- lebt. Dass Diskurs wieder zu einem echten ellen Entwicklungen. Autoritäre Kräfte ge- Wert wird und damit zu einem essentiellen winnen weltweit weiterhin an Macht und Bestandteil der Demokratie. die Klimakatastrophe schreitet voran. Ich würde in der Zukunft einfach gerne in einer Welt leben, in der ich weiterhin gegen Un- gerechtigkeiten auf die Straße gehen und über sie berichten kann. Die aktuellen Probleme werden schließlich nicht einfach verschwinden.
29 Lotta Höfer Nele Bethsold (Redaktion, Moderation) (Redaktion, Moderation) war lange in der Medienkompetenz bei ALEX studiert Geschichte, Politik und Gesellschaft Berlin tätig und hat auch im vergangenen Jahr an der Universität Potsdam. Sie war lange für bereits mit ihrer Kollegin Nele Bethsold durch den Medienbetrieb ALEX Berlin tätig. das Jugendforum denk!mal geführt. Sie ist Stu- dierende der Sozialen Arbeit an der Alice Salo- mon Hochschule in Hellersdorf. Kontakt: lottihoefer@gmail.com Kontakt: nele.bethsold@gmx.de Was wünscht ihr euch für unsere gemeinsame Zukunft? — Ich wünsche mir eine Zukunft, in der — Ich wünsche mir eine solidarische wir faschistische und rassistische Kontinui- Gesellschaft, die alle Menschen in Not- täten in Staat und Gesellschaft aufarbeiten situationen unterstützt und eine Welt, in und uns solidarisch an die Seite von Betrof- der die Menschenrechte auch praktisch fenen rechter Gewalt stellen. umgesetzt werden.
30 Arbeitsgruppe 27. Januar Die Aufgabe der vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses einberufenen Arbeitsgruppe liegt in der Beratung und Begleitung der Ausgestaltung des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus. Ihr gehören an: Dennis Buchner Orkan Özdemir Prof. Dr. Stefanie Endlich Präsident des Abgeordnetenhauses Mitglied des Abgeordnetenhauses Kunstpublizistin SPD-Fraktion Dr. Bahar Haghanipour Dr. Nikoline Hansen Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses Roman-Francesco Rogat Literatur- und Kommunikations- Mitglied des Abgeordnetenhauses wissenschaftlerin Cornelia Seibeld FDP-Fraktion Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses Dr. Siegfried Heimann Dr. Manuela Schmidt Historiker und Politikwissenschaftler Danny Freymark Mitglied des Abgeordnetenhauses Mitglied des Abgeordnetenhauses Fraktion Die Linke Prof. Dr. Günter Morsch CDU-Fraktion Ehem. Direktor der Stiftung Martin Trefzer Brandenburgische Gedenkstätten Laura Neugebauer Mitglied des Abgeordnetenhauses Mitglied des Abgeordnetenhauses AfD-Fraktion Dr. Christine Müller-Botsch Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
31 Das nächste Jugendforum Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Zeitliche Abfolge Opfer des Nationalsozialismus veranstaltet das Abgeordnetenhaus von Berlin seit 2002 das September Jugendforum denk!mal. Hierbei können sich Ab dem 1. September 2022 steht das neue Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis Projektteam für konkrete Nachfragen zum 25 Jahre einzeln, als Schulklasse oder Gruppe Jugendforum zur Verfügung. beteiligen und Projekte einreichen, in denen sie sich kreativ mit den Themen des Gedenk- Dezember tages auseinandersetzen. Projekte für das Ju- Anmelde- und Bewerbungsschluss gendforum können das gesamte Jahr über ent- für das Jugendforum denk!mal ist stehen und im Vorfeld bereits ausgestellt und vorraussichtlich Dezember 2022. präsentiert werden. Anmelde- und Bewerbungsformulare unter: Das Jugendforum denk!mal ’23 wird im Januar www.denkmal-berlin.de 2023 im Abgeordnetenhaus von Berlin statt- finden. Organisiert wird das Jugendforum vom Projektbüro denk!mal. Kontakt Abgeordnetenhaus von Berlin Projektbüro denk!mal Niederkirchnerstraße 5 10117 Berlin Tel: (030) 23252010 Email: denkmal@parlament-berlin.de Web: www.denkmal-berlin.de
32 Impressum Herausgeber Dank Bildnachweise Der Präsident des Das Projektteam möchte sich bei allen Be- S. 7 Julius Sumit Becher Abgeordnetenhauses von Berlin teiligten für das tolle Engagement bedanken. S. 8 Sophie -Scholl-Schule Referat Öffentlichkeitsarbeit Ein besonderer Dank gilt dem MAZ-Team S. 9 Julius Sumit Becher Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin mit Laura-Elisa Langanke, Julius Sumit Becher S. 10 Vajswerk e. V. und Nik Hemmat-Azad, für die sehr gelunge- S. 12 + 13 Vicentino e. V. Projektbüro denk!mal nen Videoeinspieler. Des weiteren danken S. 14 Paul-Löbe-Schule denkmal@parlament-berlin.de wir ALEX Berlin für die technische Betreuung S. 17 Heinz-Berggruen Gymnasium www.denkmal-berlin.de und Übertragung der TV-Sendung sowie S. 18 Gedenkstätte Deutscher Widerstand www.facebook.com/jugendforum.denkmal unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem S. 19 Ingo Grollmus Abgeordnetenhaus von Berlin für ihre Unter- S. 20 Manuela Mandel Redaktion stützung beim Jugendforum denk!mal ’22. S. 22 Jugend Museum Lotta Höfer, Nele Bethsold S. 23 Ruthe Zuntz S. 24 Max-Bill-Schule Gestaltung S. 25 Ilja Gorodezki ultramarinrot.de S. 26 Radioteam Wilma-Rudolph-Oberschule Druck Druckhaus Sportflieger 1. Auflage, 2022 Diese Publikation ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Abgeordnetenhauses von Berlin. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder für Wahlwerbezwecke eingesetzt noch von den Parteien oder Fraktionen für die eigene Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.
34 Abgeordnetenhaus von Berlin | Projektbüro denk!mal | Niederkirchnerstraße 5 | 10117 Berlin Telefon: (030) 2325 2010 | Fax: (030) 2325 2068 | E-Mail: denkmal@parlament-berlin.de | www.denkmal-berlin.de
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