MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW

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MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-
ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN
MEHRWERT?

Institut Visuelle Kommunikation
Bachelor Thesis 2021
Schriftliche Thesis Arbeit

		 Vorgelegt von:
		 Vaidehi Hofer
		vaidehi.hofer@bluewin.ch
		 Dalmazirain 32, 3005 Bern
		 © 2021 FHNW / HGK / Vaidehi Hofer

		Mentorat:
		 Dr. Invar Hollaus
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
Inhalt

MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-
ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN
MEHRWERT?
1		 EINLEITUNG
		1.1    Begriffserklärung
		1.2    Relevanz

2		 POSITIVES DESIGN IM DETAIL
		2.1    Theoretische Grundlagen
		2.2    Anwendungen

3		 KOMMERZIELLES POSITIVES DESIGN
		3.1   Likes
		3.2   Smiley

4		 ALTERNATIVE DESIGNANSÄTZE
		4.1    Spekulatives Design
		4.2    Zusammenfassung

5		 FAZIT

6		 ANHANG
		  6.1   Literatur
		6.2     Websites
		6.3     Abbildungsnachweis
		  6.4   Eidesstattliche Erklärung
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
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1. EINLEITUNG

        1.1    Begriffserklärung                                                                der das Delft Institute of Positive Design verfolgt. Andererseits soll
		      Design, das glücklich machen und die Welt verbessern                                    aktives Positive Design als Bestandteil im Designprozess alltägli-
kann. Positive Design, ein relativ junger Begriff, der erst in den                              cher Technologien eingebunden werden, obwohl diese Technologi-
letzten Jahren vermehrt Verwendung gefunden hat, verspricht viel;                               en eine andere Primärfunktion haben. 02
er soll einen positiven Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden
von Individuen und Gemeinschaften haben. Das klingt natür-                                      		 Auch der Begriff Wellbeing, also Wohlbefinden, wird im
lich verheissungsvoll. Doch was ist mit positivem Einfluss genau                                Zusammenhang mit positivem Design genannt. Hier wird Bezug
gemeint und wie ist es möglich, subjektives Wohlbefinden zu mes-                                auf die positive Psychologie genommen. Diese legt die Forschungs-
sen?                                                                                            interessen darauf, was Menschen glücklich und zufrieden macht.
                                                                                                Der Begriff Positive Psychology wurde im Jahr 1954 erstmals von
		 Eine erste Frage stellt sich bereits bei der Definition von                                  Abraham Maslow verwendet und nach über vierzig Jahren, Ende
Positiv. Denn der Begriff suggeriert, dass es ein Gegenstück gibt                               der 90er Jahre von Martin Seligman in seiner Antrittsrede als neu
– das Negative. Sicherlich sollte jedes Design auf die eine oder                                gewählter Präsident der American Psychological Association (USA)
 andere Weise eine positive Wirkung haben und nicht zu negativen                                erneut aufgegriffen. Dabei forderte Seligman eine Umorientierung
Konsequenzen führen.                                                                            der defizitorientierten negativen Psychologie hin zur ressourceno-
		 Pieter M. A. Desmet und Anna E. Pohlmeyer der Delft Uni-                                     rientierten positiven Psychologie. 03
 versity of Technology (Niederlande), die hauptsächlich den Bereich                             		 Der Ansatz, dass ein Ziel – im Falle von positiver Psycho-
von Produkt- und Industriedesigns untersuchen, argumentieren                                    logie Glück – angestrebt wird, ohne dass ein vorgängiges Prob-
im Wesentlichen damit, dass beispielsweise in der Forschung der                                 lem – beispielsweise eine Depression – besteht, ist also bereits in
Ergonomie schon lange anerkannt ist, dass Komfort nicht lediglich                               der positiven Psychologie verankert und von dort in das positive
 die Abwesenheit von Diskomfort bedeutet. Ein problemorientier-                                 Design übertragen worden.
tes Design würde also versuchen, Diskomfort zu beheben, wäh-                                    		 Positive Psychologie nahm ihren Anfang als empirische
rend ein möglichkeitsorientiertes Design versuchen würde, den                                   Wissenschaft offiziell im Jahr 1998 mit Seligmans Ansprache. Mit
Komfort zu erhöhen. Ebenso wenig ist demnach positives Design                                   ihren Ideen ist sie in der Geschichte der wissenschaftlichen Psy-
 dazu da, Unglück zu reduzieren, sondern Glück zu fördern. 01 Posi-                             chologie jedoch nicht neu. Ihre Sichtweisen knüpfen an jene der
 tives Design soll demnach über die Grenzen von herkömmlichem                                   humanistischen Psychologie an. Diese beruht auf dem Humanis-
 lösungsorientiertem Design hinausgehen und stattdessen Mög-                                    mus, einer philosophischen Strömung des 18. Jahrhunderts, die
 lichkeiten schaffen.                                                                           ihrerseits auf die antiken philosophischen Schriften von Aristote-
                                                                                                les über Glück, Sinn, Tugend und Moral zurückgreift. Humanismus
		 Ein weiterer Bereich, in dem sich Positives Design in den                                    hat das Ziel für die Menschheit zu einer optimalen Existenzform
letzten fünf Jahren etabliert hat, ist UX-Design, also User Expe-                               zu finden. Humanismus hat das Ziel eine optimalen Existenzform
rience Design. UX-Design hat für Userinnen und User ein posi-                                   für die Menschheit zu finden. 04 Ein wesentlicher Unterschied der
tives Erlebnis von Webseiten und modernen Technologien zum                                      positiven Psychologie gegenüber der humanistischen Psychologie
Ziel. An dieser Stelle werden bezüglich des positiven Designs zwei                              stellt jedoch das Bemühen der Ersteren um eine wissenschaftliche
Unterscheidungen postuliert: Einerseits bestehe positives Design                                Fundierung auf breiter Basis dar. 05
darin, Technologien zu entwickeln, deren Hauptaufgabe es sein                                   		 Dass Begriffe wie Positive Psychology und Positive Design
soll, menschliches Wohlbefinden zu fördern. Also derselbe Ansatz,                               hauptsächlich in Englisch formuliert sind, rührt in erster Linie

      0  1    Desmet, Pieter M. A. / Pohlmeyer, Anna. E.: Positive design: An introduction to   02     Webseite: t3n, UX-Design: Glücklichere User durch positives Webdesign (29.03.2021).
              design for subjective well-being. International Journal of Design, 2013, S. 11.   03     Webseite: Wikipedia, Positive Psychologie (29.03.2021).
                                                                                                04     Webseite: Wikipedia, Humanismus (29.03.2021).
                                                                                                05     Webseite: INNTAL INSTITUT, Positive Psychologie – und warum sie mehr ist als Happyologie
                                                                                                       (29.03.2021).
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
Einleitung                                                                                                                                                                                      9

daher, dass einerseits die positive Psychologie durch Seligman in                                  		 Zu veranschaulichen ist dies mit dem Beispiel unseres Ver-
den USA ihre empirischen Anfänge nahm, sowie beispielsweise die                                    langens nach Fett und Zucker. Einst waren diese bei Nahrungs-
Visuelle Kommunikation als Forschungsgebiet im deutschsprachi-                                     knappheit wichtige Energiequellen. Heute jedoch, wo wir vor allem
gen Raum jünger ist als im anglo-amerikanischen. 06                                                in der westlichen Welt praktisch uneingeschränkten Zugang zu
                                                                                                   Fett und Zucker haben, führt dies zum momentan weltweit gröss-
        1.2     Relevanz                                                                           ten gesundheitlichen Problem – der Fettleibigkeit.
		      Positives Design soll also zu mehr Wohlbefinden führen,                                    		 So waren einst auch dramatische Geschichten und Klatsch
doch weshalb ist das überhaupt nötig? Design hat ja ohnehin                                        die einzigen Quellen von Nachrichten. In der digital vernetzten
bereits einen generellen Anspruch an Qualität und dies setzt im                                    und globalisierten Welt der heutigen Zeit hat ein grosser Teil der
weitesten Sinne ja auch etwas Positives voraus.                                                    Weltbevölkerung rund um die Uhr freien Zugang zu jeglicher Art
                                                                                                   von Informationen und Nachrichten. Dieser Überfluss an Nach-
		 Im Buch Factfulness von Hans, Anna und Ola Rosling wird                                         richten und der Hang des Gehirns dazu, sich hauptsächlich die
dargelegt, dass die meisten Menschen glauben, die Welt sei, was                                    negativen einzuprägen und als wichtig zu erachten, führt zu einer
beispielsweise Gewalt, Ungerechtigkeit, Bildung, Gesundheit und                                    verfälschten, zu negativen Weltsicht. 11
Armut betrifft, in einem weitaus dramatischeren Zustand, als sie                                   		 Eine Schwierigkeit, die sich hier sicherlich ergibt, ist die
es tatsächlich ist. 07                                                                             Balance zwischen Belanglosem und Positivem zu finden. Es liegt
		 Einerseits liegt dies an der Art, wie Medien funktionieren,                                     durchaus auf der Hand, dass Missstände eher kommuniziert wer-
das heisst, an der Notwendigkeit ein möglichst grosses Ausmass                                     den sollten, da eine gewisse Dringlichkeit darin besteht, diese zu
an Aufmerksamkeit zu erzeugen, was eine Fokussierung auf nega-                                     beheben.
tive Meldungen bewirkt. Darüber hinaus besteht ein Trend, nach
dem Medien in den letzten Jahren die negativen Ereignisse auf der                                  		 Doch was hat das nun mit Design und insbesondere mit
Welt vermehrt hervorgehoben haben. 08 Obwohl die Medien für die                                    positivem Design zu tun? Design hat vermutlich nicht die Kraft,
Ansicht, wie wir die Welt wahrnehmen eine Rolle spielen, sind sie                                  die grundlegende Weltsicht von Menschen zu ändern. Jedoch sind
aber nicht allein dafür verantwortlich zu machen.                                                  wir trotzdem – ob bewusst oder unbewusst – geprägt von visuellen
		 Eine Erklärung für die, gemessen an den Fakten, zu nega-                                        Eindrücken, die uns im Alltag umgeben. Wie das Zitat von Victor
tive Wahrnehmung liegt in der Funktionsweise des menschlichen                                      Papanek, der als Pionier des sozialen Designs gilt, zudem besagt:
Gehirns. Denn dieses neigt dazu, auf negative Eindrücke stärker                                    « Design ist nie neutral ». Design ist demnach immer unvermeidlich
zu reagieren als auf positive. 09                                                                  politisch, da es unsere materielle und visuelle Welt beeinflusst. 12
		 Die Entwicklung des menschlichen Gehirns verläuft in                                            		 Das Wissen darüber, dass das menschliche Gehirn für
sehr langen Zeiträumen. Das heisst, wir sind immer noch geprägt                                    Negatives empfänglicher ist als für Positives, ist natürlich für die
von Instinkten, die unseren Vorfahren vor Tausenden von Jahren                                     Welt der Gestaltung ein wichtiger Faktor. Nicht zuletzt, da Emoti-
halfen zu überleben, indem das Gehirn als Gefahrensensor funkti-                                   onen häufig visuell vermittelt werden und Bilder somit emotionale
onierte. Wir besitzen demzufolge ein katastrophisches Gehirn, es                                   Reaktionen auslösen können. Emotionen sowie Bilder unterschei-
ist stets auf das Schlimmste gefasst. Nun leben wir aber in einer                                  den sich insofern von textueller Kommunikation, als dass sie einer
anderen Wirklichkeit und das, was für die Menschen im Pleisto-                                     assoziativen Logik zugrunde liegen. Das heisst, dass Gefühle und
zän überlebenswichtig war, funktioniert in unserer heutigen Welt                                   Emotionen visuell einfacher kommuniziert werden können, als
nicht mehr gleich. 10                                                                              dies in sprachlicher Form möglich wäre. Die Reflexion über den

     0  6    Kappas, Arvid / Müller, Marion G.: Schwerpunkt »Emotionalisierung                     11     Rosling, Hans / Rosling, Anna / Rosling, Ola: Factfulness, Wie wir lernen, die Welt
             durch Bilder«. Publizistik, 2006, S. 3.                                                      so zu sehen, wie sie wirklich ist. Ullstein, 2019, S. 27.
     07      Rosling, Hans / Rosling, Anna / Rosling, Ola: Factfulness, Wie wir lernen, die Welt   12     Webseite: Vitra Design Museum, « Design ist nie neutral » (29.03.2021).
             so zu sehen, wie sie wirklich ist. Ullstein, 2019, S. 20.
     08      Lengauer, Günther / Esser, Frank / Berganza , Rosa: Negativity in political news: A
             review of concepts, operationalizations and key findings. Sage Journals, 2011
             S. 181 – 202.
     09      Webseite: Der Tagesspiegel, Menschen reagieren stärker auf schlechte Nachrichten
             als auf gute (29.03.2021).
     10      Ernst, Heiko: Psychologie heute, Warum positive Gefühle so wichtig sind.
             Verlagsgruppe Beltz, 2006, S. 1.
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
Einleitung                                                                       11

Prozess, bei dem Bilder Emotionen auslösen können, geschieht in
der westlichen Kultur nur selten. 13
		 Die Visuelle Kommunikation könnte hier also im Zusam-
menhang mit positivem Design insofern einen Einfluss haben, als
dass eine Reflexion darüber stattfinden kann, wie sich die Gestal-
tung in der Welt positioniert und welche Wirkung sie auf Betrach-
tende ausüben kann.

     13      Kappas, Arvid / Müller, Marion G.: Schwerpunkt »Emotionalisierung
             durch Bilder«. Publizistik, 2006, S. 3.
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13

2. POSITIVES DESIGN IM DETAIL

2.1 Theoretische Grundlagen                                                                     		 Fünf Merkmale werden genannt, die eine Unterscheidung
		     Positives Design soll also das subjektive Wohlbefinden stei-                             von positivem Design zu bestehenden Designansätzen ermöglicht.
gern. Doch wie ist dieses messbar? Grundsätzlich unterscheiden                                  Positives Design sollte demnach auf Möglichkeiten ausgerichtet
sich Vorlieben, Werte und Bestrebungen von Mensch zu Mensch.                                    sein, nach Ausgewogenheit streben, eine persönliche Anpassung
Trotzdem identifiziert die positive Psychologie Muster, die allge-                              ermöglichen, die aktive Beteiligung von Benutzerinnen und Benut-
mein anwendbar sind. 14                                                                         zern fordern und die Mittel für eine langfristige und nachhaltige
                                                                                                Veränderung bieten.
		Nach Dr. Martin Seligman gibt es fünf messbare Faktoren,                                      		Das Delft Institute of Positive Design erachtet es als wich-
die das menschliche Wohlbefinden ausmachen: 15                                                  tig, dass Design eingeordnet werden kann. Denn, obwohl der
                                                                                                Begriff Positve Design relativ jung ist, unterscheidet es sich nicht
1. Positive Emotionen (wie man sich gut fühlt)                                                  zwingend von bereits bestehenden Gestaltungsergebnissen. Ziel
2. Engagement (wie man vollständig in Aktivitäten aufgeht, auch                                 des Instituts ist es jedoch, dass eine Unterscheidung in Bezug auf
   bekannt als sogenannten Flow-Zustand)                                                        den Prozess gemacht wird, die eine Einordnung des Gestaltungs-
3. Beziehungen (wie man mit anderen verbunden ist)                                              ansatzes ermöglicht. Dies soll jenen eine Hilfestellung bieten, die
4. Sinn (wie man eine zielgerichtete Existenz führt)                                            explizit für das subjektive Wohlbefinden gestalten oder die Aus-
5. Erreichen (wie Ziele erreicht werden)                                                        wirkungen von Design auf das Glück der Menschen untersuchen
                                                                                                möchten.
		 Mit diesen Rahmenwerten aus der positiven Psychologie                                        		 Das Bedürfnis nach solch neuen Perspektiven zeigen eine
als Grundlage, liegen dem positiven Design drei Hauptbestandtei-                                wachsende Anzahl von Design-Initiativen, wie beispielsweise der
le zugrunde, die auf philosophischen und psychologischen Klassi-                                INDEX Design Award, der Event What Design Can Do und das
fikationen beruhen. Das Delft Institute of Positive Design aus den                              The Designers Accord Project. Ebenso gibt es in der Designfor-
Niederlanden fasst die Hauptkomponenten des subjektiven Wohl-                                   schung aufkommende Ansätze zu diesem Thema. Einer davon
befindens in drei Begriffen zusammen: Vergnügen, persönliche                                    ist die Publikation Designing for wellbeing der Aalto Universität
Bedeutung und Tugend. Design, welches diese drei Komponenten                                    aus Finland. 17 Die Publikation ist einerseits ein Bericht über die
enthält, entspricht demnach positivem Design. Somit geht positi-                                sogenannten 365 Wellbeing-Projekte, die Teil des Helsinki World
ves Design über das reine kurzfristige Vergnügen hinaus. 16 Die ers-                            Design Capital 2012 Programms waren, schildert zudem Gedan-
te Komponente, das Vergnügen, unterscheidet vier verschiedene                                   ken von Forschenden über das zunehmende Interesse von Design
Arten in Bezug auf Mensch und Design: physisches, soziales, psy-                                an öffentlichen Wohlfühlleistungen und ist ausserdem eine Samm-
chologisches und ideologisches Vergnügen. Bei der persönlichen                                  lung von Vorschlägen von Studierenden für neue Dienstleistungen
Bedeutung, der zweiten Komponente des subjektiven Wohlbefin-                                    und Lösungen im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden. In der
dens, liegt der Fokus auf persönlichen Zielen und Bestrebungen,                                 Publikation wird beschrieben, wie Design für das Wohlbefinden
seien diese lang- oder kurzfristig. Und die Tugend, die dritte Kom-                             als ein breites Spektrum von Aktivitäten gesehen werden kann,
ponente, basiert auf der Annahme, dass es eine ideale Verhaltens-                               welches Probleme in Systemen identifiziert und technische Lösun-
weise gibt, nach der die Menschen streben sollten, damit dies zu                                gen und Praktiken für diese findet, um auf diese Weise eine Ver-
einem tugendhaften Leben von einzelnen Individuen oder Gesell-                                  besserung des menschlichen Lebens zu erreichen. 18 Der Ansatz
schaften führen kann. Design kann demgemäss die Bemühungen                                      ist hier also darauf ausgerichtet, Probleme zu beheben, anstatt –
der Menschen, ein tugendhaftes Leben zu führen, unterstützen.                                   unabhängig von Missständen – nach Möglichkeiten zu suchen.

      14     Desmet, Pieter M. A., / Pohlmeyer, Anna. E.: Positive design: An introduction to   17     Desmet, Pieter M. A. / Pohlmeyer, Anna. E.: Positive design: An introduction to
             design for subjective well-being. International Journal of Design, 2013, S. 12.           design for subjective well-being. International Journal of Design, 2013, S. 6, 8, 11.
      15     Webseite: Positive by Design, What is Positive Design? (29.03.2021).               18     Keinonen, Turkka / Vaajakallio, Kirsikka / Honkonen, Janos: Designing for well-
      16     Desmet, Pieter M. A. / Pohlmeyer, Anna. E.: Positive design: An introduction to           being. Aalto University, Helsinki, 2013, S. 6, 9.
             design for subjective well-being. International Journal of Design, 2013, S. 5.
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
Positives Design im Detail                                                                                                                                                                          15

		 Weitere Publikationen im Bereich der Designforschung, an                                       ein positiver Einfluss auf Routinen genommen werden kann. Die
denen sich positives Design orientiert, beziehen sich beispielswei-                               Publikation geht also davon aus, dass unser Wohlbefinden bis zu
se auf sozial nachhaltige Innovationen oder auf Design für sozi-                                  40 % von Design beeinflusst werden kann. 21
al verantwortliches Verhalten. So wird unter anderem das Thema                                    		 Eine andere Meinung vertritt das Delft Institute of Positi-
angesprochen, dass Designerinnen und Designer in den letzten                                      ve Design, das sich ebenfalls auf die Grundlage von Sonja Lyubo-
hundert Jahren aktiv an einem System beteiligt waren, das mög-                                    mirsky bezieht. Das Institut ist der Meinung, dass das Potential
lichst den Konsum fördern sollte, und so Teil der Wegwerfgesell-                                  des Positiven Designs im Punkt Lebensumstände liegt und Design
schaft waren und somit zum drohenden Klimawandel beitrugen. 19                                    somit lediglich bei 10 % des subjektiven Wohlbefindens angesiedelt
Designerinnen und Designer sehen es deshalb zunehmend als Auf-                                    ist. Studien haben gezeigt, dass das subjektive Wohlbefinden der
gabe ihrer Arbeit, Gutes für die Gesellschaft zu tun. Dies scheint                                Menschen mit der Zunahme von Produkten, die den Alltag verein-
sich in zwei Arten zu manifestieren. Einerseits setzen Gestalten-                                 fachen (wie beispielsweise Geschirrspüler und Smartphones), nicht
de ihren Fokus bei der Produktentwicklung vermehrt auf soziale                                    nachhaltig gestiegen ist. Das heisst, der Einfluss von (Produkt-)
Aspekte und andererseits werden zunehmend gestalterische Res-                                     Design auf das Wohlbefinden scheint eher gering zu sein. 22
sourcen darauf verwendet, soziale Missstände anzugehen. Konven-                                   		 Das Handbuch Design for Wellbeing, Ein neues Denken für
tionelle Methoden, wie Design Thinking werden auf soziale Prob-                                   Innovation beschreibt eine eher oberflächliche Herangehensweise,
lemstellungen angewendet. 20                                                                      die sich an Ideen von Design Thinking anlehnt, für das Entwerfen
		 Diese Grundgedanken spielen für das positive Design eine                                       von kommerziellen Produkten.
wichtige Rolle. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass die
Idee von positivem Design über das Verständnis von Design als                                             2.2    Anwendungen
problemsolving, also problemlösend, hinausgehen soll.                                             		 Konkrete Anwendung der deutschen Literatur zu Positive
                                                                                                  Design lassen sich momentan noch selten finden. Anwendungen
      Ansätze zu positivem Design, die nicht nur durch das Delft                                  der Theorien des Delft Institute of Positive Design finden sich
Institute of Positive Design festgelegt wurden, stellt beispielsweise                             hauptsächlich in kommerziellen Bereichen. So werden beispiels-
das Handbuch Design for Wellbeing, Ein neues Denken für Innova-                                   weise Unternehmensberatungen und individuelle psychologische
tion dar. Es ist eine Publikation aus dem deutschsprachigen Raum                                  Coachings sowie Dienstleistungen im Bereich von Produktdesign
und entstand aus einer gemeinsamen Initiative der Universität Sie-                                angeboten.
gen, der Happiness Research Organisation und den Designbüros                                      		 Ausserdem finden die Ansätze des Delft Institute of Posi-
Noto und ixdp. Das Handbuch beschreibt, dass die Voraussetzun-                                    tive Design Anklang beim UX-Design und es hat sich der Begriff
gen für Wohlbefinden gemäss der Psychologin Sonja Lyubomirsky                                     Positive-UX-Design etabliert. 23
unterschiedlich stark durch verschiedene Aspekte geprägt sind:                                    		 Die Datenanalyse über die Nutzung von Technologien und
                                                                                                  sozialen Medien und somit der Verkauf dieser Daten für die Nut-
•   50 % Gene                                                                                     zung zugeschnittener Werbung ist inzwischen zu einem riesigen
•   40 % Aktivitäten                                                                              Markt herangewachsen. So werden Menschen mit subtilen psy-
•   10 % Lebensumstände                                                                           chologischen Tricks dazu gebracht, Gewohnheiten zu entwickeln,
                                                                                                  die sie dazu bringen, gewisse Technologien möglichst oft zu nut-
		 Ziel soll es gemäss dem Handbuch sein, beim Punkt Akti-                                        zen. Aus diesem Grund ist es für den Bereich des User Experience
vitäten anzusetzen, indem durch die Gestaltung von Aktivitäten                                    Designs hoch interessant, was Nutzerinnen und Nutzer als

      19     Manzini, Ezio: Design Research for Sustainable Social Innovation. Michel R. (eds)    21     Becker, Melanie / Cürlis, Diana / Erdtmann, Stephan / Frackenpohl, Thorsten /
             Design Research Now, Board of International Research in Design, Birkhäuser Basel,           Hassenzahl, Marc / Klapperich, Holger / Köhler, Henning / Ludwigs, Kai / Quednau, Jan /
             2007, S. 233.                                                                               Quednau, Jan / Stier, David / Tippkämper, Marius: Design for Wellbeing, Ein neues Denken
      20     Tromp, Nynke / Hekkert, Paul / Verbeek, Pieter P.: Design for Socially Responsible          für Innovation. Förderprojekt CreateMedia.NRW, 2018, S. 9.
             Behavior: A Classification of Influence Based on Intended User Experience. Design    22     Desmet, Pieter M. A. / Pohlmeyer, Anna. E.: Positive design: An introduction to
             Issues, The MIT Press, 2011, S. 3                                                           design for subjective well-being. International Journal of Design, 2013, S. 5.
                                                                                                  23     Webseite: t3n, UX-Design: Glücklichere User durch positives Webdesign
                                                                                                         (29.03.2021).
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Positives Design im Detail                                         17

positives Designerlebnis betrachten. Die Motivation dahinter ist
also nicht mehr, Menschen lediglich glücklich zu machen. Es geht
dabei hauptsächlich um wirtschaftliche Interessen.
MIT POSITIVEM DESIGN ZU INDIVIDU-ELLEM UND GESELLSCHAFTLICHEN MEHRWERT? - FHNW
19

3. KOMMERZIELLES POSITIVES DESIGN

         3.1     Likes
		 Ein Beispiel dafür ist der Like-Button, der von Justin Rosen-
stein im Jahr 2007 für Facebook entwickelt wurde. Ein Jahrzehnt
später hält sich die Begeisterung von Rosenstein für seine Erfin-
dung in Grenzen. Die ursprüngliche Idee sei es gewesen, kleine Stü-
cke von Positivität über die Plattform zu senden. Das Engagement
auf Facebook stieg sprunghaft an, da die Menschen offenbar das
Geben und Empfangen kurzfristiger sozialer Bestätigung genos-
sen. Facebook sammelte währenddessen wertvolle Daten über die
Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer und verkaufte diese Daten
wiederum an Werbeunternehmen. Die Idee wurde bald von ande-
ren sozialen Netzwerken wie Twitter oder Instagram kopiert.
		       Tristan Harris, ein Absolvent der Stanford University stu-
dierte bei BJ Fogg, einem Verhaltenspsychologen, der in Tech-Krei-
sen dafür verehrt wird, wie man technisches Design nutzen kann,
um Menschen zu beeinflussen. Harris erklärt, dass das verfüh-
rerische Design der Gefällt-mir-Funktion dieselbe psychologische
Anfälligkeit ausnutzt, wie diejenige, die Glücksspiele so zwanghaft
macht; die potentielle Belohnung, die jedoch nur unter gewissen
Voraussetzungen eintrifft.
		 Chris Marcellino war Anfang zwanzig, als er für Apple an
der Entwicklung der Push-Benachrichtigungstechnologie arbei-
tete, die 2009 eingeführt wurde. Ihm sei es von Anfang an um
das Positive gegangen und darum Apps zu entwickeln, die einen
gewinnbringenden Nutzen haben. Er habe zu keinem Zeitpunkt
die Absicht gehabt, Menschen mit den Applikationen süchtig zu
machen. Heute jedoch weiss er, dass diese Technologien die glei-
chen neurologischen Bahnen beeinflussen können, wie Glücks-
spiel und Drogenkonsum. Weshalb Tech-Firmen also trotzdem
keinen Skrupel besitzen, ihre Produkte auf manipulative Weise an
die Menschen zu bringen, erklärt sich Chris Marcellino folgender-
massen: «It is not inherently evil to bring people back to your pro-
duct, it’s capitalism». 24
		Auch Roger McNamee, ein Risikokapitalgeber, der von
seinen Investitionen in Google und Facebook enorm profitierte,
schliesst sich weitgehend dieser Meinung an und ist dennoch ent-
täuscht von den beiden Unternehmen. Er argumentiert, dass die

      24     Webseite: The Guardian, Our minds can be hijacked: the tech insiders who fear a   Abbildung 0  1   Facebook’s Hauptsitz in Menlo Park, California
             smartphone dystopia (29.03.2021).
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Kommerzielles positives Design                                                                                                                            21

ursprüngliche Vision der Unternehmen getrübt wurde durch das                        massnahmen und damit zusammenhängenden Entlassungen.
Vermögen, das sie durch Werbung generieren konnten.                                 Aus diesem Grund beauftrage das Unternehmen Harvey Ball, der
		 Das Prinzip hinter der Gefällt-mir-Funktion ist nicht nur                        eine kleine Werbeagentur besass, damit, Ansteckbuttons zu gestal-
in psychologischer Hinsicht kritisch zu betrachten. Es führt nicht                  ten, die die Arbeitsmoral der Angestellten steigern sollte. Auf den
nur dazu, dass es Menschen von sozialen Medien abhängig macht,                      Ansteckbuttons sollte etwas drauf sein, das die Mitarbeitenden
sondern erzeugt durch absurde Schönheitsideale oder unrealisti-                     zum Lachen bringen würde. So entwarf Harvey Ball das lachende
sches Streben nach sozialem Status enormen sozialen Druck.                          Gesicht auf gelbem Hintergrund.
Zudem führt das Prinzip zu einer wachsenden Polarisierung von                       		 Wenngleich es sich dabei um ein so anspruchsloses Design
Meinungen. Ein politischer Tweet, der rational und faktisch argu-                   handelt, funktionierte die Idee und fand Anklang bei den Ange-
mentiert, wird in der Regel nicht annähernd so oft geliked, wie                     stellten. So grossen Anklang, dass innerhalb kurzer Zeit Tausende
extreme und polarisierende Aussagen, besonders zu politisch auf-                    von Bestellungen für die Ansteckbuttons eingingen.
geladenen Themen, wie Migrations- oder Klimapolitik. 25                             		 In den USA tauchten weitere Smiley-Designs auf, wie bei-
                                                                                    spielsweise von David Stern oder den Brüdern Bernard und Mur-
		 So ist unsere Meinungsbildung nicht nur insofern beein-                          ray Spain. Der Smiley wurde kurzum zur Modeerscheinung und
flusst, als dass wir uns negative Nachrichten eher einprägen als                    traf die Stimmung einer amerikanischen Öffentlichkeit, die sich
positive, sondern auch durch eine falsche Repräsentation von                        nach den 1960er Jahren nach einem Wohlfühl-Symbol sehnte. 27
Likes auf sozialen Medien. Obwohl Gefällt mir an sich ja eine posi-                 		 Auch in Europa waren Anfang der 1970er Jahre fröhliche-
tive Botschaft ist, hat sie erhebliche negative Konsequenzen her-                   re Töne gefragt. In Frankreich wollte der Besitzer der Zeitung
vorgebracht. Ein Grund dafür könnte darin liegen, dass der Idee                     France-Soir auf positive Nachrichten aufmerksam machen. So
kein sozialer und selbstloser Ursprung zugrunde liegt. Von Anfang                   hatte der Unternehmensberater Franklin Loufrani die Idee, neben
an sollte es ein Mittel sein, um das eigene Produkt populärer zu                    den erfreulichen Berichten ein Smiley-Gesicht zu setzen. Der dar-
machen und zu fördern.                                                              aufhin gestaltete Smiley glich dem von Harvey Ball stark, unter-
                                                                                    schied sich jedoch gerade genug, um sich rechtlich von der Version
                                                                                    von Ball abzugrenzen. Da die Kampagne ein grosser Erfolg war,
        3.2      Smiley                                                             gründete Loufrani die Firma Smiley Licensing Corporation und
     Ein weiteres kommerzielles Design, das grundsätzlich einen                     war damit die erste Person, die die Marke für die kommerzielle
positiven Inhalt hat und dennoch inzwischen wie eine Floskel                        Nutzung registrierte. Bald meldeten sich viele Lizenznehmende
wirkt, stellt der Smiley dar.                                                       und der Smiley wurde für Loufrani zu einer äusserst lukrativen
                                                                                    Einnahmequelle.
		 Owohl erste grafische Beispiele des heute bekannten Smi-                         		Die Acid-House-Kultur der späten 1980er Jahre machte
leys beispielsweise schon in den frühen 1950er Jahren auf Werbe-                    den Smiley zu ihrem Symbol. Dies führte aufgrund der Verbin-
kampagnen für die Filme Lili und Gigi verwendet wurde, entstand                     dung der Musikbewegung mit Drogen zu einer negativen Konnota-
das ursprüngliche Design vermutlich im Jahr 1963. 26 Die ameri-                     tion des Smileys und viele Läden boykottierten jegliche Produkte
kanische Versicherungsgesellschaft State Mutual Life Assurance                      mit dem Symbol darauf. So erlebte Loufranis Unternehmen eine
Company aus Worcester, Massachusetts, hatte mit dem Miss-                           kurzzeitige Geschäftsflaute. Nach dem Abflauen der Acid-House-
mut von Mitarbeitenden einer kürzlich übernommenen Firma zu                         Kultur erholte sich das Unternehmen schnell wieder.
kämpfen. Die Angestellten fürchteten sich vor Rationalisierungs-                    		      Nicolas Loufrani, der Sohn von Franklin Loufrani, über-

     25      Webseite: Frankfurter Allgemeine, Leiden, Liebe, Likes (29.03.2021).   27     Webseite: The Guardian, A design for life (29.03.2021).
     26      Webseite: Paul Hillary, Smiley – A brief history (29.03.2021).
Kommerzielles positives Design                                                                                                                       23

                                                             nahm Ende der 1990 Jahre das Unternehmen und machte es zum
                                                             Geschäftsmodell, jegliche Verwendung des Smileys vor Gericht zu
                                                             bringen. Das Imperium versuchte, alles unter Copyright zu stellen,
                                                             was möglich war. Die Rechte an Smileys wurden sogar an Produk-
                                                             ten wie Tiersperma beantragt. Loufranis Unternehmen, das mitt-
                                                             lerweile SmileyWorld heisst, machte im Jahr 2011 mit Lizenzpro-
                                                             dukten Umsätze in der Höhe von etwa 100 Millionen US-Dollar.
                                                             		 Da die Intuition, mit dem Smiley-Symbol möglichst viel
                                                             Geld zu verdienen, nicht der ursprünglichen Idee von Harvey Ball
                                                             entsprach, gründete dieser als Gegenmodell die «World Smile Cor-
                                                             poration», deren Einnahmen aus Grusskarten und Ansteckbuttons
                                                             für wohltätige Zwecke gestiftet wurden. 28

                                                             		Der Smiley ist ein weiteres Beispiel dafür, wie ein Symbol,
                                                             das ursprünglich eine positive Intention beinhaltete, für einen rein
                                                             kommerziellen Zweck genutzt werden kann. Dies führt dazu, dass
                                                             das Produkt nicht mehr nur dort eingesetzt wird, wo es sinnvoll
                                                             wäre und eine echte Nachfrage besteht, sondern es wird versucht,
                                                             eine künstliche Nachfrage zu erzeugen und das Produkt ungefragt
                                                             zu bewerben. Der Smiley ist mittlerweile bis in unser alltägliches
                                                             Leben als Emoticon in Textnachrichten vorgedrungen. Wir sind
                                                             uns das gelbe, grinsende Gesicht schon derart gewöhnt, dass es
                                                             abgedroschen und belanglos wirkt.
                                                             		 Und trotzdem ist etwas, das so simpel ist – ein einfaches
                                                             grinsendes Gesicht aus zwei Punkten und einer Linie – immer
                                                             noch ein allgegenwärtiges Zeichen, das eingesetzt wird, um positi-
                                                             ve Emotionen zu kommunizieren. Ein Beispiel dafür ist die Aktion
                                                             von Sabine Leu, der Initiantin der sogenannten Kreide-Aktion in
                                                             gewissen Ortschaften in der Schweiz, die mit dem Aufmalen von
                                                             Smileys mit Strassenkreide auf Vorplätzen von Altersheimen und
                                                             einem Bahnübergang eine positive und aufmunternde Botschaft
                                                             vermitteln will. 29

                                                             		 Die Beispiele der Gefällt-mir-Funktion und des Smileys
                                                             zeigen, dass Designs mit der Zeit abgedroschen wirken oder
                                                             sogar eine positive Wirkung völlig verfehlen können, wenn sie
                                                             mit kommerziellen Zwecken und wirtschaftlichen Interessen ver-

     Abbildung 02   Paul Connors: Harvey Ball, 1998 (oben)   28     Webseite: Der Spiegel, Millionen für ein Lächeln (29.03.2021).
     Abbildung 03   Zeitung France Soir (unten)              29     Webseite: SRF Schweizer Radio und Fernsehen, Mit Kreide gegen den Corona-Blues
                                                                    (29.03.2021).
Kommerzielles positives Design                                       25

bunden werden. Da die bisher genannten Designansätze zu posi-
tiven Design sich ebenfalls eher im Spektrum des kommerziellen
Gestaltens bewegen, stellt sich die Frage, ob positives Design nur
eine leere Floskel bleibt.
27

4. ALTERNATIVE DESIGNANSÄTZE

        4.1    Spekulatives Design
		 Was wäre also die Alternative zu einem kapitalistischen,
gewinnorientierten Design und ist es überhaupt möglich, sich in
der Welt des Designs durchzusetzen, ohne ein ökonomisches Ziel
zu verfolgen?
		 Im Buch Speculative Everything werden zwei Designansät-
ze unterschieden. Einerseits der, der Design als funktionale Prob-
lemlösung betrachtet. Andererseits wird der Ansatz genannt, dass
Design auch kritisch und hinterfragend sein kann. Der Ansatz
dieses spekulativen Designs stellt eine wichtige Alternative zu
bestehenden Normen dar. Es geht darum, anhand von Spekulation
alternative Weltansichten aufzuzeigen und spekulative Szenarien
zu erforschen. 30
		 In den 1970 Jahren galt Victor Papanek als Pionier des alter-
nativen Designs und Vermittler eines neuen, kritischen Designver-
ständnisses. Er hinterfragte die Vorstellung, dass Design lediglich
ein Mittel zum Nutzen der kapitalistischen Konsumkultur sei. Er
war der Überzeugung, dass Designerinnen und Designer die Welt
verändern können, indem diese sozial integrativer gestaltet wird.
Victor Papanek erkannte, dass durch Design gewisse Menschen
einbezogen und andere ausgeschlossen werden, sei es durch den
Preis, die Funktion oder die Zugänglichkeit. Mit Werken wie How
Things Don’t Work, Design for Human Scale oder beispielswei-
se der Arbeit We are all handicapped definierte er neue soziale
Ansätze. 31
		 In den 1980er Jahren wurde Design jedoch in einem so
grossen Ausmass kommerzialisiert, dass sozial orientierte Desig-
ner wie Victor Papanek nicht mehr als interessant angesehen wur-
den. Design wurde einzig und allein dem Potential untergeordnet,
Wohlstand zu generieren. Design hielt somit Einzug in den Main-
stream und alle anderen Möglichkeiten des Designs, die nicht
gewinnbringend waren, wurden als irrelevant abgetan.
		 Zudem siegte nach dem Ende des Kalten Kriegs und dem
Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 der marktgesteuerte Kapita-
lismus. Alternative Gesellschaftsmodelle kollabierten und es exis-
tierten keine anderen sozialen oder politischen Modelle mehr, an
denen sich Design hätte orientieren können.

      30     Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design, Fiction, and social    Abbildung 0  4   Victor Papanek: We are all handicapped, 1973
             dreaming, The MIT Press, 2013, Acknowledgments.
      31     Webseite: Vitra Design Museum, Victor Papanek, The Politics of Desig (29.03.2021).
Alternative Designansätze                                                                                                                                                            29

      Ein weiterer Aspekt ist die starke Zunahme der Individua-
lisierung. Dies schafft auf der einen Seite mehr Freiheiten, doch
überträgt es andererseits auch mehr Verantwortung das Individu-
um und impliziert das Aufheben von Regulationen, die schwäche-
re Menschen der Gesellschaft schützen. Auch das Aufkommen des
Internets, das ein gezieltes und grossflächiges Vernetzen ermög-
licht und existierende Grenzen auflöst, spielt hierbei eine Rolle.
		 Ausgelöst durch die Finanzkrise im Jahr 2008 entstand
wieder ein Interesse an Alternativen zum bestehenden System.
Der Wunsch nach alternativen Lebensweisen für unser wirtschaft-
liches Modell und die Beziehung zwischen der Regierung, dem
Markt, der Bevölkerung und Konsumierenden wächst.
		 Die Methodiken von visionären Designern wie Victor Papa-
nek, können unmöglich unverändert in unsere heutige Zeit über-
nommen werden, da wir inzwischen in einer ganz anderen Welt
leben. Jedoch können wir auf den Ideen und Ansätzen aus diesem
Bereich anknüpfen, was aber eine neue Interpretation von Design
in Bezug auf Ideologie und Werte verlangt. Dies stellt eine beson-
dere Herausforderung dar, denn normalerweise arbeiten Designe-
rinnen und Designer für eine Kundschaft, die zum Ziel hat, die
Menschen zu mehr Konsum zu ermutigen.
		 Obwohl es auf einer systemischen Ebene operiert, unter-
scheidet sich Speculative Thinking von Design Thinging und
Social Design. Design Thinking befasst sich mit dem Lösen von
bestehenden Problemen und obwohl sich Social Design von einer
rein kommerziellen Motivation entfernt, liegt sein Fokus ebenfalls
darin, bestehende Probleme zu beheben.
		 Sobald sich Design vom Grundsatz, ein Problem lösen zu
müssen, entfernt, begibt man sich es in den Bereich des Unwirk-
lichen, Fiktiven oder des konzeptionellen Designs, also Design
über Ideen. Der Grundsatz des konzeptionellen Designs ist es,
einen alternativen Kontext zu bieten zu Design, das vollständig
von Marktkräften angetrieben ist. Beispiele dafür ist die Arbeit
The Quantum Parallelograph von Patrick Stevenson-Keating oder
MTKS-3/The Meta-territorial Kitchen, System-3 von Marti Guixé. 32
		 Grafikdesign hat eine lange Tradition des Experimen-
tierens mit Ideen und dem Schaffen von kritischen Kontexten.

     32      Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design, Fiction, and social   Abbildung 05   Patrick Stevenson-Keating: The Quantum Parallelograph, 2011 (oben)
             dreaming, The MIT Press, 2013, S. 8, 9, 11, 12, 14, 159, 160.                       Abbildung 06   Martí Guixé, MTKS-3: The Meta-territorial Kitchen, System-3, 2003.
                                                                                                 		             Foto: Imagekontainer/Inga Knölke (unten)
Alternative Designansätze                                                                                                                                        31

Studios und Designer wie Abäke, Metahaven und Daniel Eatock
arbeiten beispielsweise stark konzeptionell. In der Arbeit Facesta-
te kritisiert das Studio Metahaven die verschwimmenden Grenzen
zwischen Konsum und Staatsbürgerschaft, insbesondere in Bezug
auf durch Regierungen eingesetzte soziale Software für stärkere
Transparenz und Interaktion. Die Kritik zeigt Metahaven in einer
Form visualisiert, die einer kommerziellen Corporate-Identity
gleicht.
		 Um Ansätzen des spekulativen Designs eine Plattform
zu ermöglichen, arbeitet beispielsweise die Galerie Kreo in Paris
mit Designerinnen und Designern und bietet Grundlagen für ein
ästhetisches Labor, in dem Experimente und die Entwicklung von
Ideen realisiert werden, die in einem industriellen Kontext nicht
möglich gewesen wären. 33
		 Eine weitere Möglichkeit, unsere Weltsicht mit spekulati-
vem Design zu hinterfragen, ist die Form der Kritik. Eine der Auf-
gaben von kritischem Design ist es, die emotionalen und psycholo-
gischen Erfahrungen, die durch Design hervorgerufen werden, zu
hinterfragen.
		 Design wird darauf ausgelegt, möglichst ästhetisch zu
sein. In manchen Bereichen führt dies jedoch zu einer gewissen
Oberflächlichkeit, da mit einem zu bestimmenden Fokus auf die
Ästhetik zu wenig auf die Komplexität der menschlichen Natur
eingegangen wird. Das führt dazu, dass negative, komplexe Emo-
tionen im Design in der Regel ignoriert werden. Negativität sollte
deshalb nicht von Design ausgeschlossen werden, nicht um ihrer
selbst willen, sondern um die Negativität positiv zu nutzen. Das
heisst, anhand von Negativität auf beängstigende Möglichkeiten
hinzuweisen und sie als warnende Eigenschaft zu nutzen. Ein Bei-
spiel dafür ist die Arbeit Belief Systems von Bernd Hopfengaertner.
Darin entwickelte er Szenarien, die verschiedene Aspekte einer
Welt erforschen, in der Technologien uns jegliche Interaktion
derart erleichtern sollen, dass beispielsweise Neurotechnologien
unsere Gedanken präzise vermuten und darauf reagieren können.
Negativität in Form von Kritik sollte also nicht pessimistisch oder
menschenfeindlich sein, sondern ein Kontrast zu einer Form von
Design darstellen, die mit Ignoranz versucht, positiv zu sein. Kriti-

      33     Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design, Fiction, and social   Abbildung 07   Metahaven: Facestate, 2011. Foto: Gene Pittman
             dreaming, The MIT Press, 2013, S. 15, 20.
Alternative Designansätze                                                                                                                                   33

                                                                 sches Design hat bezüglich der Methoden und Ansätze Ähnlichkei-
                                                                 ten mit der Kunst, jedoch liegt die Kraft zu stören bei kritischem
                                                                 Design darin, nah am Alltag zu sein.
                                                                 		 Kritisches Design sollte die vorherrschenden Werte und
                                                                 die ihnen zugrunde liegenden Annahmen in Frage stellen und so
                                                                 neben kommerziellem Design existieren, ohne dies zu ersetzen.
                                                                 So kann Kritisches Design eine Art Kompass bieten, anstatt eine
                                                                 konkrete Karte für die Navigation in neue Wertesysteme darzu-
                                                                 stellen.
                                                                 		 Möglicherweise ist ein Grund dafür, dass die entwickelten
                                                                 Methoden des Delft Institute of Positive Design hauptsächlich
                                                                 kommerziell angewandt werden, dass diese noch zu stark einer
                                                                 Karte gleichen, die konkrete Wertsysteme herbeiführen möch-
                                                                 te. Auf diese Weise wird die spezifische Methode sehr konkret
                                                                 und das Delft Institute of Positive Design erhebt den Anspruch,
                                                                 die «richtigen» Wertsysteme zu kennen. Obwohl die Ansätze im
                                                                 Grundsatz wichtig und bedeutend sind, wird Positives Design als
                                                                 Methodik auf einer sehr moralisierenden Ebene vermittelt. Aus-
                                                                 serdem bleibt die Frage, inwiefern Design uns im Hinblick auf
                                                                 unsere Weltsicht verändern kann.
                                                                 		 Trotz des wachsenden Drangs von Designerinnen und
                                                                 Designern, Missständen auf der Welt, wie beispielsweise Überbe-
                                                                 völkerung und Klimawandel, entgegenzuwirken, ist es nicht mög-
                                                                 lich, diese Herausforderung allein mit Design zu bewältigen. Der
                                                                 einzige Weg sie zu überwinden, besteht darin, unsere Werte, Über-
                                                                 zeugungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern.
                                                                 		 Diese Veränderungen können auf verschiedene Arten
                                                                 geschehen, zum Beispiel durch Propaganda, semiotische Kom-
                                                                 munikation, Kunst, sozialen Druck, Gesetzgebungen oder sozia-
                                                                 le Medien. Design kann mit jedem dieser Elemente kombiniert
                                                                 werden und somit zu einer anderen Wahrnehmung beitragen. Das
                                                                 Wichtigste ist jedoch, dass Veränderungen beim Individuum begin-
                                                                 nen und deshalb möglichst viele Möglichkeiten geboten werden
                                                                 sollten, damit eine Meinungsbildung ermöglicht werden kann. 34

     Abbildung 08   Bernd Hopfengaertner: Belief Systems, 2009   34     Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design, Fiction, and social
                                                                        dreaming, The MIT Press, 2013, S. 2, 20, 43, 44, 160.
Alternative Designansätze                                              35

         4.2    Zusammenfassung
		 Der Smiley und der Like-Button sind natürlich extreme
Beispiele von kommerziellen Designs. Dennoch sind sie beispiel-
haft dafür, wie eine Gestaltung, auch wenn diese in der Grundidee
eine soziale und positive Intention hatte, belanglos und abgedro-
schen werden kann, wenn sie wirtschaftlich motiviert ist.
		 Alternativen, die sich im nicht kommerziellen Bereich
bewegen, sind deshalb dringender. Jedoch anzunehmen, dass nun
nur noch alternatives Design umgesetzt werden sollte, das sich
völlig losgelöst von unserer Marktwirtschaft bewegt, wäre wieder-
um idealistisch und realitätsfern.
		 Hervorzuheben ist ausserdem, dass Design nur einen
begrenzten Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Welt und unser
Wohlbefinden hat. Das bedeutet nicht, dass diesem Einfluss gene-
rell keine Beachtung geschenkt werden sollte, es ist jedoch wichtig,
Menschen ihre Souveränität über ihr Denken und Handeln nicht
abzusprechen.
37

5. FAZIT

      Es hat sich also gezeigt, dass Ansätze von Positivem Design
in der heutigen Zeit wichtig und relevant sind. Die Auffassung,
dass Design über einen rein lösungsorientierten Ansatz hinaus-
gehen sollte, ist jedoch nicht neu. Viele Aspekte, wie sie im positi-
ven Design genannt werden, haben in der Designgeschichte auch
bereits in der Vergangenheit eine Rolle gespielt und werden im
Allgemeinen mit dem noch relativ jungen Begriff Positive Design
eingeordnet. Die Notwendigkeit dieses Einordnens lässt sich
natürlich hinterfragen.
		 Es ist jedoch wichtig, dass die Ansätze eines möglichkeits-
orientierten Designs heute neu diskutiert werden, auch wenn dem
heutigen Verständnis von Design immer noch stark die kommer-
zielle Nutzung zu Grunde liegt. Als Designerin und Designer hat
man nicht die Superkraft, ein bestehendes gesellschaftliches oder
politisches System von Grund auf zu revolutionieren und deshalb
wäre eine solche Erwartungshaltung auch völlig falsch, Gestal-
tende sollten sich in erster Linie auf das Entwerfen alternativer
Gestaltung konzentrieren. Schlussendlich sind wir alle eingebun-
den in das System, das uns umgibt.
		 Die Verantwortung, wie wir unsere Welt wahrnehmen und
somit auch beeinflussen, liegt zu einem grossen Teil bei Indivi-
duen. Gestalterinnen und Gestalter haben die Möglichkeit, einen
grossen Teil zur Meinungsbildung beizutragen. Besonders spielt
die Visuelle Kommunikation hierbei eine wichtige Rolle, der bis-
lang von Pionieren des Begriffs Positve Design noch zu wenig
Beachtung geschenkt wurde. Die Visuelle Kommunikation hat die
Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven aufzuzeigen, auf Miss-
stände hinzuweisen und so Werte und Verhaltensweisen zu beein-
flussen. Ich erachte es als wichtig, dass sich Visuelle Gestalterin-
nen und Gestalter bewusst sind, auf welche Weise unser Gehirn
Informationen verarbeitet, um so einen bewussten Umgang mit
den Aussagen herzustellen, die wir treffen.
39

6. ANHANG

          6.1       Literatur                                                   6.2       Websites

Becker, Melanie / Cürlis, Diana / Erdtmann, Stephan / Fracken-        Der Spiegel, Millionen für ein Lächeln, 11.04.2011                 The Guardian, A design for life, 21.02.2009
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Henning / Ludwigs, Kai / Quednau, Jan / Quednau, Jan / Stier,         fuer-ein-laecheln-a-947164.html                                    face-design-history
David / Tippkämper, Marius                                             (29.03.2021)                                                      (29.03.2021)
Design for Wellbeing, Ein neues Denken für Innovation. Förder-
projekt CreateMedia.NRW, 2018, S. 9.                                  Der Tagesspiegel, Menschen reagieren stärker auf schlechte Nach-   The Guardian, Our minds can be hijacked: the tech insiders who
                                                                      richten als auf gute, 02.09.2019                                   fear a smartphone dystopia, 12.12.2017
Desmet, Pieter. M. A. / Pohlmeyer, Anna. E.                           https://www.tagesspiegel.de/wissen/aufmerksamer-und-erregter-      https://www.theguardian.com/technology/2017/oct/05/smart-
Positive design: An introduction to design for subjective well-       menschen-reagieren-staerker-auf-schlechte-nachrichten-als-         phone-addiction-silicon-valley-dystopia
being. International Journal of Design, 2013, S. 5 – 19.              auf-gute/24971938.html                                             (29.03.2021)
                                                                      (29.03.2021)
Dunne, Anthony / Raby, Fiona                                                                                                             Wikipedia, Humanismus, 03. 03.2021
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                                                                      ellt-mir-button-abgeschafft-werden-sollte-16463359.html
Ernst, Heiko                                                          (29.03.2021)                                                       Wikipedia, Positive Psychologie, 27. 03.2021
Psychologie heute, Warum positive Gefühle so wichtig sind.                                                                               https://de.wikipedia.org/wiki/Positive_Psychologie
Verlagsgruppe Beltz, 2006, S. 1.                                      INNTAL INSTITUT, Positive Psychologie – und warum sie mehr         (29.03.2021)
                                                                      ist als Happyologie
Kappas, Arvid / Müller, Marion G.                                     https://www.inntal-institut.de/blog/positive-psychologie-und-      Vitra Design Museum, « Design ist nie neutral »
Schwerpunkt »Emotionalisierung durch Bilder«. Publizistik,            warum-sie-mehr-ist-als-happyologie                                 https://www.design-museum.de/de/ueber-design/interviews/de-
2006, S. 3.                                                           (29.03.2021)                                                       tailseiten/interview-alison-j-clarke.html
                                                                                                                                         (29.03.2021)
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                                                                      (29.03.2021)                                                       https://www.design-museum.de/de/ausstellungen/detailseiten/
Lengauer, Günther / Esser, Frank / Berganza , Rosa                                                                                       victor-papanek-the-politics-of-design.html
Negativity in political news: A review of concepts, operationali-     Positive by Design, What is Positive Design?                       (29.03.2021)
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Manzini, Ezio
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(eds), Design Research Now, Board of International Research in        Corona-Blues, 24.03.2021
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                                                                      den-corona-blues?urn=urn:srf:video:33beab0c-1d37-47b3-94bf-
Rosling, Hans / Rosling, Anna / Rosling, Ola                          da256306af8f
Factfulness, Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirk-      (29.03.2021).
lich ist. Ullstein, 2019, S. 20 – 27.
                                                                      t3n, UX-Design: Glücklichere User durch positives Webdesign,
Tromp, Nynke / Hekkert, Paul / Verbeek, Pieter P.                     09.03.2021
Design for Socially Responsible Behavior: A Classification of         https://t3n.de/magazin/ux-design-gluecklichere-user-248877/2/
Influence Based on Intended User Experience. Design Issues,           (29.03.2021)
The MIT Press, 2011, S. 3
Anhang                                                          41

          6.3       Abbildungsnachweis

Abbildung 0  1
Facebook’s Hauptsitz in Menlo Park, California
https://www.theguardian.com/technology/2017/oct/05/smart-
phone-addiction-silicon-valley-dystopia
(29.03.2021)

Abbildung 02
Paul Connors: Harvey Ball, 1998
https://www.spiegel.de/geschichte/smiley-erfinder-millionen-
fuer-ein-laecheln-a-947164.html
(29.03.2021)

Abbildung 03
Zeitung France Soir
https://paulhillery.co.uk/smiley-a-brief-history/
(29.03.2021)

Abbildung 04
Victor Papanek: We are all handicapped, 1973
https://www.miradorarts.com/papanek-disseny-politica-i-el-
bricolatge-militant/
(29.03.2021)

Abbildung 05
Patrick Stevenson-Keating: The Quantum Parallelograph, 2011
Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design,
Fiction, and social dreaming, The MIT Press, 2013, S. 13.

Abbildung 06
Marti Guixé, MTKS-3: The Meta-territorial Kitchen, System-3,
2003. Foto: Imagekontainer/Inga Knölke
Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design,
Fiction, and social dreaming, The MIT Press, 2013, S. 13.

Abbildung 07
Metahaven: Facestate, 2011. Foto: Gene Pittman
Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design,
Fiction, and social dreaming, The MIT Press, 2013, S. 15.

Abbildung 08
Bernd Hopfengaertner: Belief Systems, 2009
Dunne, Anthony / Raby, Fiona: Speculative Everything, Design,
Fiction, and social dreaming, The MIT Press, 2013, S. 39.
Anhang

       6.4     Eidesstattliche Erklärung

Die/der Autor/in dieser Arbeit bestätigt hiermit, alle Inhalte soweit
nicht anders vermerkt, eigenständig erarbeitet zu haben. Zitate
und Literaturnachweise sind dementsprechend ausgewiesen. Die
abgedruckten Bilder stammen, falls nicht anders angegeben von
dem/r Autor/in selbst.

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Unterschrift
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