Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB

Die Seite wird erstellt Pascal Kellner
 
WEITER LESEN
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Institut
Kunst- und Baugeschichte
Professuren KUNSTGESCHICHTE

Leitfaden für das
wissenschaftliche Arbeiten
Version 1.0, April 2021
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Inhalt
       Hinweise zum Leitfaden

1.     Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten?

2.     Entwickeln einer Fragestellung

3.     Literaturrecherche
3.1    Kritischer Umgang mit der Literatur
3.2    Literatursuche
3.3    Literaturbeschaffung
3.4    Rat und Hilfestellung

4.     Quellenrecherche

5.     Bildrecherche
5.1    Kritischer Umgang mit den Bildern
5.2    Bildersuche
5.3    Bilderbeschaffung
5.4    Bildverwendung

6.     Referat und Thesenpapier
6.1    Vortragsform
6.2    Thesenpapier
6.3    Handout
6.4    Bildpräsentation
6.5    Technik

7.     Wissenschaftliche Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten
7.1    Gestaltung
7.2    Deck- bzw. Titelblatt
7.3    Inhaltsverzeichnis und Gliederung
7.4    Kurzfassung – Abstract
7.5    Einleitung
7.6    Hauptteil
7.7    Schlussbetrachtung
7.8    Quellen- und Literaturverzeichnis
7.9    Abbildungsteil
7.10   Abbildungsnachweis
7.11   Eigenständigkeitserklärung

8.     Formalia
8.1    Orthografie – Grammatik – Sprache
8.2    Geschlechtsneutrale Formulierungen
8.3    Umfang
8.4    Weitere Hinweise für Bachelor- und Master­
                                                arbeiten

9.     Zitierregeln
9.1    Direktes Zitieren
9.2    Indirektes Zitieren
9.3    Fußnoten
9.4    Literaturangaben
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Vorwort

Dieser Leitfaden möchte eine Hilfe für das Studium der Kunst-
geschichte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sein
und Hinweise für das wissenschaftliche Arbeiten geben. Das
Wichtigste ist, dass Sie sich während Ihres Studiums beständig
eigenverantwortlich informieren und engagieren. Daher
möchten wir Ihnen empfehlen:

→ Nutzen Sie Ihre KIT-Email-Adresse für jegliche Kommuni­
  kation mit Angehörigen des Instituts. Auf Nachrichten von
  privaten Email-Adressen darf aus Datenschutzgründen
  nicht geantwortet werden.
→ Machen Sie sich mit der für Sie gültigen Studien- und
  Prüfungsordnung vertraut.
→ Die KIT-Bibliothek bietet Einführungen und Kurse zu Litera-
  turrecherche, -verwaltung und weiteren Aspekten des
  wissenschaftlichen Arbeitens an. Nutzen Sie diese Angebote.
→ Nehmen Sie die Sprechstunden, die von den Lehrenden
  regelmäßig angeboten werden in Anspruch, um inhaltliche
  Fragen und Probleme zu Referaten, Haus- und Abschluss­
  arbeiten etc. zu klären.
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
1.                                           2.
      Was bedeutet                                  Entwickeln
    wissenschaftliches                                 einer
        Arbeiten?                                  Fragestellung
Wissenschaftliches Arbeiten be­deutet      Die Entwicklung einer Forschungsfrage
ein Arbeiten, dessen Ziel die Gewin-       braucht Zeit. Sie ist aber absolut not-
nung neuer Erkenntnis ist. Die Regeln,     wendig. Machen Sie sich zunächst mit
die dabei einzuhalten sind, unter­­        Ihrem Thema vertraut, indem Sie sich
scheiden sich zwar im Detail zwischen      mit dem Gegenstand, den Sie behandeln,
ver­schiedenen Fächern, ihnen allen        auseinandersetzen, also z. B. eine
gemein ist aber, dass Objektivität,        ausführliche Beschreibung eines
logische Plausibilität, Nachvollziehbar-   Objektes anfertigen und seine Ge-
keit und Überprüfbarkeit jederzeit         schichte verfolgen bzw. bei Texten sich
gewährleistet sein sollten. Aus diesen     eingehend mit der Fragestellung, der
allgemeinen Zielen ergeben sich unter      Struktur und der Argumentation
anderem die folgenden Arbeitsschritte:     auseinandersetzen.
↳ kritische Analyse eines Objektes,       ↳ Formulieren Sie Ideen und Fragen,
   Textes oder Sachverhaltes anhand          die Ihnen im Zusammenhang mit
   einer konkreten Fragestellung             Objekt oder Text einfallen.
↳ Auswertung bereits bestehender            Bei Hausarbeiten beziehen Sie diese
   Forschungsliteratur                       Fragen auch auf das übergeordnete
↳ Anwendung einer dem untersuchten          Seminarthema und auf die im
   Objekt angemessenen Methode               Seminar diskutierten Aspekte und
↳ nachvollziehbare Darstellung der          Ergebnisse. Entwickeln Sie daraus
   Ergebnisse                                eine klare Fragestellung. Sie kann
↳ sachliche und präzise Ausdrucks-          gegebenenfalls auch mehrere Unter-
   weise unter Nutzung der Fach­             fragen beinhalten. Die Frage darf
   terminologie                              nicht zu allgemein formuliert sein,
↳ korrekte äußere Form                      muss aber andererseits offen genug
                                             sein, um überraschende Erkennt­
                                             nisse aufnehmen zu können.
                                           ↳ Die Frage darf keine Tautologie
                                             enthalten. Um das ermitteln zu
                                             können, müssen die wesentlichen
                                             Begriffe, die in der Frage vorkommen,
                                             vorab klar definiert sein.
                                           ↳ Werten Sie die Forschungsliteratur in
                                             Bezug auf Ihre Fragestellung aus und
                                             machen Sie in der Arbeit deutlich,
                                             was an Ihrer eigenen Fragestellung
                                             im Vergleich dazu neu sein könnte.
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
3.                             Einführungen zu Literaturverwaltungs-
    Literaturrecherche                     programmen wie EndNote, Citavi,
                                           Zotero, BibTeX etc.

Die genaue Kenntnis der einschlägigen                    3.1
Literatur, die sich mit dem Gegenstand            Kritischer Umgang
Ihres Referates oder Ihrer Hausarbeit             mit der Literatur
beschäftigt, ist Grundlage Ihrer Arbeit.
Die Literaturrecherche dient dazu, ­       Nicht alle Textquellen entsprechen dem
sich einen soliden Überblick über          wissenschaftlichen Niveau, sie sind
den Forschungsstand zum Thema              somit für die Unterstützung der eigenen
zu verschaffen. Haben Sie eine erste       Argumentation nicht zitierfähig. Diese
Literaturliste zusammengestellt,           Quellen können dennoch als Gegen-
beschaffen Sie sich die darin aufgeführ-   stand der eigenen Untersuchung
ten Bücher und Beiträge und werten         dienen. Ein kritischer Umgang mit der
die Angaben in deren Fußnoten und          Literatur führt dazu, die Primär-
Literaturlisten aus. Online-Quellen        und Sekundärliteratur zu evaluieren,
allein reichen für die wissenschaftliche   um abzuschätzen, ob und wie die Quelle
Erfassung eines Themas nicht aus.          valide und verwendbar ist. Folgende
Hinweise zum Thema Internet-Recher-        Fragen können dabei leitend sein:
che allgemein finden Sie im Angebot        ↳ Um welche Textgattung handelt es
der KIT-Bibliothek in der Rubrik             sich? Um eine wissenschaftliche
„Beratung & Kurse“ unter dem Eintrag         Monografie, einen akademischen
„E-Tutorials“ https://www.bibliothek.        Beitrag in einem Sammelwerk oder
kit.edu/cms/index.php. Nutzbringend          eine Zeitschrift, einen Lexikonein-
sind hierbei auch bibliotheksseitige         trag, einen Essay, eine populärwis-
Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten - Institut Kunst- und Baugeschichte Professuren KUNSTGESCHICHTE - IKB
senschaftliche Darstellung usw.?           Metakataloge
↳ Wer hat den Text verfasst? Was ist der    Als Metakatalog bezeichnet man
  berufliche und fachliche Hintergrund       verschiedene Arten von Bibliotheks­
  des/der Autor*in?                          katalogen (z.B. Metasuchmaschinen,
↳ Wo ist der Text erschienen? In einem      Aggregatoren oder Verbundkataloge),
  Verlag, in einer fach- oder populär-       die nicht nur die Bestände einer ein­
  wissenschaftlichen Zeitschrift/            zigen Bibliothek nachweisen.
  Internetplattform usw.? Wie heißt der      ↳ Karlsruher Virtueller Katalog (KVK):
  Verlag, wer gibt die Zeitschrift heraus,     Metasuchmaschine, die die Online­
  wer sind die Betreiber*innen der             kataloge mehrerer Bibliotheken und
  Plattform usw.?                              Bibliotheksverbünde zusammenführt
↳ Wer soll mit dem Text angesprochen          https://kvk.bibliothek.kit.edu/
  werden?                                    ↳ Kataloge der Universitätsbibliotheken
↳ Aus welchem Jahr und welchem                Heidelberg (HEIDI) und Dresden
  Kontext stammt der Text? Inwieweit           (SLUB) mit ausgewiesenen Samm-
  ist er relevant?                             lungsschwerpunkten in der Kunst
↳ Sind Informationen und Quellen              und Kunstgeschichte.
  nachprüfbar? Stützt sich die               ↳ Digitalisierungszentren mit umfas-
  Argumentation auf nachvollziehbare           senden elektronischen Ressourcen:
  Daten und ist sie schlüssig?                 Göttingen (GDZ) und München (BSB).
↳ Wird der Gegenstand sachlich und            https://gdz.sub.uni-goettingen.de/
  sprachlich sorgfältig dargestellt?           https://www.digitale-sammlungen.de/
↳ Ist der Text zugänglich und damit         ↳ Zeitschriftendatenbank (ZDB)
  wieder auffindbar (gedruckt oder             verzeichnet, in welcher deutschen
  digital)?                                    Bibliothek die Jahrgänge einer
                                               gesuchten Zeitschrift vorhanden
              3.2                              sind, einschließlich der Zugänge
         Literatursuche                        zu digitalen Zeitschriften.
                                             	 https://www.zeitschriftendatenbank.
Fragen Sie sich, welche Themen­                de/startseite/
bereiche Ihr Gegenstand berührt und          ↳ Die Elektronische Zeitschriften­
mit welchen Schlagwörtern Sie demzu-           bibliothek (EZB) ist ein Service zur
folge suchen können. Notieren Sie sich         effek­tiven Nutzung wissenschaft­
die Schritte Ihrer Recherche – durch-          licher Volltextzeitschriften im
suchte Kataloge, verwendete Schlag-            Internet. Sie umfasst über 100.000
wörter – um wiederholtes Suchen                Titel, davon über 22.000 reine
zu vermeiden. Das Durchsuchen eines            Online-Zeitschriften, zu allen Fach­
Metakataloges allein ist nicht aus­            gebieten. Zudem werden mehr als
reichend. Verwenden Sie zusätzlich             130.000 Zeitschriften von Aggregato-
fachspezifische Kataloge und Daten­            ren verzeichnet. Rund 65.000 Fach-
banken. Wikipedia kann als ein Aus-            zeitschriften sind im Volltext frei
gangspunkt für die wissenschaftliche           zugänglich.
Recherche herangezogen werden,               	 https://www.zikg.eu/bibliothek/
ersetzt diese aber nicht.                      kataloge/ezb
↳ Kubikat: Gemeinsamer Online-              kostenlose Volltextversionen verfüg-
  Bibliothekskatalog der deutschen           bar (mit Benutzer*innenkonto der
  univer­sitätsunabhängigen kunst­           KIT-Bibliothek oder der BLB).
  historischen Forschungsinstitute,          https://www.jstor.org/
  ⁄ in dem neben Monografien auch          ↳ érudit: Wissenschaftliche Veröffent­
  Bei­träge ­in gedruckten und digitalen     lichungen aus kanadischen peer-
  Zeitschriften und Sammelwerken             review Zeitschriften, vor allem
  verzeichnet werden.                        französischsprachig, aber auch
	http://www.kubikat.org                     englischsprachig; Volltextversionen
	http://aleph.mpg.de/F?func=file&file_      von Artikeln, Abstracts.
  name=find-b&local_base=kub01               https://www.erudit.org/en/
↳ Artlibraries: Größte kunsthistorische
  Bibliotheksdatenbank mit Nachwei-        Bibliografien
  sen aus Katalogen von fast 50 kunst-     Eine Bibliografie ist eine Literatur­
  historischen Bibliotheken weltweit.      datenbank und als solche eine Art von
  https://www.artlibraries.net/            Fachdatenbank (s. oben).
↳ arthistoricum.net. Fachinformations-    ↳ Répertoire de la litterature de l‘art
  dienst Kunst, Fotografie, Design:          (RILA)
  Angebot eines Metakatalogs für             https://bibliotheque.univ-paris-
  fachspezifische Literatur in den           diderot.fr/bases-de-donnees/
  angeführten Feldern.                       rila-r%C3%A9pertoire-de-la-
  https://www.arthistoricum.net/             litt%C3%A9rature-de-lart
                                           ↳ Bibliography of the History of Art
Fachdatenbanken                              (BHA), Zusammenschluss von RILA
Fachdatenbanken sind fachspezifische         und Répertoire d‘art et d‘archéologie
Datenbanken, die Dokumente (Volltext-        indiziert Artikel aus über 1.200
datenbank), Fakten (Wissensdatenbank)        Zeitschriften, Büchern, Katalogen aus
oder Verweise auf Dokumente (Litera-         den Jahren 1975–2007. Online-Zugriff
turdatenbank, Bibliografie) enthalten.       (via The Getty Research Institute)
↳ Über das Datenbank-Infosystem             https://www.getty.edu/research/tools/
  (DBIS) der KIT-Bibliothek und der          bha/
  Badischen Landesbibliothek (BLB)         ↳ International Bibliography of Art
  erhält man Zugang zu manchen               (IBA), Nachfolger der BHA seit 2007
  dieser Datenbanken. Diese beiden           (Zugriff nur über lizenzierte Einrich-
  Bibliotheken haben unterschiedliche        tungen möglich)
  Abonnements, es empfiehlt sich über        https://proquest.libguides.com/iba
  beide Institutionen zu suchen.           ↳ A RTbibliographies Modern (ABM),
  Wichtige Fachdatenbanken sind u. a.:       indiziert Zeitschriftenartikel,
↳ JSTOR, Artikel aus ca. 2.000 führen-      Bücher, Essays, Dissertationen,
  den Zeitschriften aus der gesamten         Ausstellungskataloge, Ausstellungs-
  Bandbreite wissenschaftlicher              besprechungen zu moderner und
  Disziplinen, vor allem aus dem             zeitgenössischer Kunst (spätes 19.
  angloamerikanischen Bereich.               Jahrhundert bis heute), die seit 1974
  Einzelne Monografien sind auch als         erschienen sind, enthält Abstracts
der aufgeführten Titel.                       der Bildenden Künste Karlsruhe,
  https://proquest.libguides.com/abm            Reinhold-Frank-Str. 67,
↳ Avery Index to Architectural Periodicals     76133 Karlsruhe
	 https://library.columbia.edu/              	http://www.kunstakademie-karlsruhe.
  libraries/avery/avery-index.html              de/akademie/bibliothek/
↳ Landesbibliographie Baden-Württem-         ↳ Verzeichnis historischer
  berg online, indiziert über 430.000           digitalisierter Bauzeitschriften
  Bücher, Broschüren, Zeitschriften und         http://bg.ikb.kit.edu/413.php
  Aufsätze sowie audiovisuelle und            Die Bibliotheken bieten in der Regel den
  elektronische Medien zu allen Lebens-       Service der Fernleihe an. Dies ist eine
  und Wissensbereichen (u. a. Landes­         unkomplizierte Bestellmöglichkeit von
  geschichte, Landesnatur, Recht und          Literatur (Aufsätze und Bücher), die
  Verwaltung, Wirtschaft, Bevölkerung         weder in Karlsruher Bibliotheken noch
  und Soziales, Kunst und Kultur)             im Internet verfügbar ist (KIT-Biblio-
  des gesamten Bundeslandes Baden-            thek/BLB; planen Sie hier ausreichend
  Württemberg, die seit 1973 erschienen       Bearbeitungszeit ein).
  sind.
	 http://www.statistik.baden-                              3.4
  wuerttemberg.de/LABI/                            Rat und Hilfestellung

              3.3                             ↳ Zur besseren Orientierung im Haus
      Literaturbeschaffung                      und bei der Nutzung der Recherche-
                                                tools und von Literaturverwaltungs-
Kunstgeschichtliche Fachliteratur               programmen finden in der KIT-
finden Sie in Karlsruhe vor allem in            Bibliothek regelmäßig Führungen
folgenden Einrichtungen:                        und Schulungen statt. Informationen
↳ KIT-Bibliothek Süd (Bib-S),                  dazu entnehmen Sie den Seiten der
   Straße am Forum 2, 76131 Karlsruhe           KIT-Bibliothek unter „Beratung
  https://www.bibliothek.kit.edu/               & Kurse“.
↳ Badische Landesbibliothek (BLB),           ↳ Auch andere Bibliotheken in Karls­
  Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe          ruhe haben besonders zu Semester-
  https://www.blb-karlsruhe.de/                 beginn entsprechende Angebote
↳ Hochschule für Gestaltung (HfG)/             im Programm.
  Zentrum für Kunst und Medien                ↳ Bei inhaltlichen Fragen zu Literatur
  (ZKM)-Bibliothek/Mediathek,                   und Literatursuche können Sie sich
  Lorenzstr. 19, 76133 Karlsruhe                nach ersten eigenen Recherchen auch
	https://zkm.de/de/bibliothek-media-           an die Lehrenden wenden. Praktische
  lounge                                        Fragen zur Literaturbeschaffung
↳ Bibliothek der Staatlichen Kunsthalle        richten Sie bitte an das KIT-Biblio-
  Karlsruhe, Hans-Thoma-Straße 2-6,             thekspersonal.
  76133 Karlsruhe
  https://www.kunsthalle-karlsruhe.de/
  de/kunsthalle/kunstbibliothek.html
↳ Bibliothek der Staatlichen Akademie
4.                              methodischen Regeln bearbeitet und
     Quellenrecherche                       ediert. Ein Musterbeispiel für eine
                                            textkritische Quellenedition ist die
                                            Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern
Was sind Quellen? Als Quellen werden        (Hrsg.): Paul Klee. Tagebücher 1898-1918.
in der Regel überlieferte Gegenstände       Textkritische Neuedition. Bearb. von
und Texte bezeichnet, die von Menschen      Wolfgang Kersten, Gerd Hatje: Stuttgart
geformt und geschrieben wurden und          2000.
über geschichtliche Abläufe, Zustände,        Bei ungedruckten Quellen steht Ihnen
Denk- und Verhaltensweisen infor­           der Weg in das jeweilige Archiv offen,
mieren. Die als Quellen verwendeten         um vor Ort eine genaue Bestandsauf-
Zeugnisse können jeder Epoche bis           nahme zu machen und die Dokumente
in die jüngere Gegenwart angehören.         auszuwerten. Die Nutzung von Archiven
Wir unterscheiden zwischen gegen-           für wissenschaftliche Arbeiten ist
ständlichen und schriftlichen Quellen.      kostenfrei. Zu den unveröffentlichten
Zu den gegenständlichen Quellen             Quellen, mit denen Sie konkret arbei-
gehören vom Menschen hergestellte           ten, müssen Sie – am besten in einer
Objekte, so genannte Artefakte, wie         Anmerkung – eine genaue Quellen­
Münzen, Waffen, Grabbeigaben, Geräte        beschreibung bzw. Quellenangabe
etc. Zu schriftlichen Quellen gehören       machen. Dazu gehört: Art der Quelle,
Urkunden, Akten, Gesetzessamm­              Aufbewahrungsort und ursprüngliche
lungen, statistische Erhebungen, Briefe,    Herkunft (Provenienz) sowie eine
Tagebücher, persönliche Notizen etc.        Bestandsaufnahme (Material, Größe,
Für die Quellenrecherche stehen keine       Umfang, Zustand etc.).
übergreifenden Datenbanken oder
Bibliothekskataloge zur Verfügung. Die      Weiterführende Informationen sowie
Auswertung von Quellenverzeichnissen        eine Sammlung von Quellenverzeich-
in der Forschungsliteratur ist ein erster   nissen und -kunden findet man hier:
Schritt, um Quellen und deren Aufbe-        ↳ Historicum-eStudies:
wahrungsort zu eruieren. Viele Archive        http://www.historicum-estudies.net/
haben mittlerweile einen Großteil ihrer
Bestände digitalisiert. Dazu gehört auch
das Landesarchiv Baden-Württemberg,
das allein mit dem „Württembergischen
Urkundenbuch online“ über 6.500
Ur­kunden mit württembergischem
Bezug vom 8. Jahrhundert bis 1300
ediert hat.
  https://www.wubonline.de/
Schriftliche Quellen können in unge-
druckter und gedruckter Form vor­
liegen. In der gedruckten Fassung
wurden die Quellen nach bestimmten
5.                           ↳ Ausreichende Abbildungsqualität:
       Bildrecherche                       Für eine Bildschirmpräsentation ist
                                           die absolute Zahl der Pixel entschei-
                                           dend, die Auflösung in dpi ist für den
In kunsthistorischen Texten und            Druck auschlaggebend (in aller Regel
Vor­trägen bilden Kunstwerke und           300 dpi). Zudem sollte die Qualität
Architekturen oft den Gegenstand der       ausreichend sein, um auch Detail­
Untersuchung. Weitere Bilder können        vergrößerungen vornehmen zu
beigezogen werden, um die Argumen­         können.
tation zu stützen. Sie bilden mit dem    ↳ Prüfen Sie den Bildausschnitt und
Text einen Gesamtkomplex und beför-        die Farbwiedergabe anhand eines
dern in ihrem Zusammenspiel die            Vergleiches mit anderen Abbildungen
Evidenz und Überzeugungsleistung des       desselben Gegenstandes.
Verfassten oder Vorgetragenen. Daher     ↳ Nutzen Sie verlässliche Quellen,
ist für die Verwendung der richtigen       denen Sie die nötigen Metadaten
Bilder in ausreichender Qualität Sorge     entnehmen können: Bezeichnung des
zu tragen.                                 Objektes, Datierung, Standort,
                                           Reprograf*in, Inhaber*in der Bild-
             5.1.                          rechte etc.
     Kritischer Umgang mit               ↳ Sie sollten nicht nur zum dargestell-
          den Bildern                      ten Objekt, sondern möglichst auch
                                           zur Abbildung die wesentlichen Daten
Abbildungen sind ein grundlegendes         kennen, etwa Quelle, Aufnahme­
Werkzeug für das Studium der Kunst­        datum etc.
geschichte. Beachten Sie bei der Aus-
wahl bitte Folgendes:
5.2                         ↳ Deutsches Forschungsnetz (DFN) /
           Bildersuche                       DFN-AAI, ist das von der Wissen-
                                             schaft selbst organisierte Kommuni-
Auf der Suche nach Bildern in guter          kationsnetz für Wissenschaft und
Qualität erweisen sich folgende institu-     Forschung in Deutschland.
tionellen Portale als nützlich:              https://www.dfn.de/
                                           ↳ Google Arts & Culture:
Bilddatenbanken                              https://artsandculture.google.com/
Je nach Thema kommen unterschied-          ↳ Plansammlung Architekturmuseum
liche Quellen in Frage. Eine aktuell         Technische Universität (TU) Berlin
gehaltene Übersicht wichtiger Daten-       	https://architekturmuseum.ub.tu-
banken finden Sie auf der Homepage           berlin.de/index.php?p=18
des Studiums für Kunstgeschichte           ↳ Deutsche Fotothek Sächsische
am KIT.                                      Landesbibliothek – Staats- und
https://kg.ikb.kit.edu/1848.php              Universitätsbibliothek (SLUB)
↳ Prometheus-Bildarchiv: Verfügt über       Dresden: über 4 Millionen Datensätze
  eine große Anzahl hochwertiger           	https://www.slub-dresden.de/
  Abbildungen aus ca. 100 Institutionen      sammlungen/deutsche-fotothek/
  und ca. 1,8 Millionen Datensätzen.
  Die Anmeldung erfolgt über die           Institutionsgebundene Bildbestände
  KIT-Email-Adresse und wird nach-         Etliche Museen, Sammlungen, Reposi-
  träglich im Sekretariat Kunstge-         torien und Archive stellen digitalisierte
  schichte für jeweils sechs Monate        Bestände ihrer Bildbestände online.
  freigeschaltet. Mit diesem persön­       Die Zugriffsmöglichkeiten auf qualitativ
  lichen Zugang können auf der Web­        hochwertige Scans oder Fotodokumen-
  site auch personalisierte Arbeits­       tationen sind jeweils unterschiedlich
  mappen angelegt werden.                  geregelt.
	https://prometheus-bildarchiv.de/de/
  prometheus/index                                      5.3.
↳ Bildarchiv Foto Marburg:                       Bilderbeschaffung
  über 2 Millionen Datensätze
	https://www.uni-marburg.de/de/           Zudem ist es gestattet, eigene Foto­
  fotomarburg                              grafien von Kunstwerken zu nutzen
↳ Artstor: über 2 Millionen Datensätze    bzw. Scans von hochwertigen gedruck-
  https://www.artstor.org/                 ten Vorlagen anzufertigen.
↳ Web Gallery of Art:
  ca. 50.000 Datensätze                                  5.4
  https://www.wga.hu/                               Bildverwendung
↳ arthistoricum.net:
  https://www.arthistoricum.net/           Über die Verwendung von Bildern und
↳ Bibliotheca Hertziana:                  die Klärung von Bildrechten bei Ver­
  ca. 380.000 Datensätze                   öffentlichungen gibt es einen eigenen
	http://foto.biblhertz.it/exist/foto/     Leitfaden.
  search.html
6.                            ↳ Üben Sie den Vortrag vor Kommili-
         Referat und                         ton*innen oder anderem geeigneten
                                             Publikum.
        Thesenpapier                       ↳ Achten Sie auf angemessenes Rede-
                                             tempo, betonen und wiederholen Sie
Mit dem Referat erörtern Sie ein Prob-       ggf. wichtige Stellen. Namen und
lem, das – mit Bezug auf das über­           Jahreszahlen sollten Sie langsamer
geordnete Seminarthema – der von             und deutlicher aussprechen und
Ihnen gewählten Fragestellung folgt.         gegebenenfalls anschreiben.
Sie stellen die benötigten Mater­ialien    ↳ Sprechen Sie zum Publikum und
und Inhalte vor und entwickeln eine          nicht zur begleitenden Bildprojektion.
eigenständige Argumentation, die als       ↳ In mündlicher Rede sind – genauso
Grundlage für die weitere Diskussion         wie im Schriftlichen – Zitate kennt-
im Seminar bzw. in der Übung dient.          lich zu machen (bspw. durch „Ich
                                             zitiere: [...], Zitatende“)
               6.1                         ↳ Achten Sie auf die Relation zwischen
           Vortragsform                      Gesagtem und Gezeigtem: Welches
                                             Bild erscheint zu welchem Referats-
↳ Frei sprechen oder ablesen? Meist ist     abschnitt?
  das Ihnen überlassen, aber einige
  Lehrende haben Präferenzen.
  Beachten Sie unbedingt, dass es
  einen großen Unterschied macht, ob
  man einen Text liest oder nur hört.
6.2                                           6.5
           Thesenpapier                                    Technik

↳ Das Thesenpapier soll Ihren Vortrag        Die Seminarräume der Kunstgeschichte
   unterstützen und die wichtigsten           sind mit Rechner und Beamer aus­
   Daten, Fakten, Thesen beinhalten.          gestattet, so dass Sie Ihre Präsentation
↳ Es soll helfen, das Wichtigste auf         (in einem der gängigen Formate)
   einen Blick zu erfassen, bspw.             ein­fach auf einem USB-Stick mitbringen
   Kerndaten, die Definition der wich-        können.
   tigsten Fachtermini, die zentrale          ↳ Kommen Sie etwas früher, damit Sie
   These und weiterführende Dis­                 die Technik vor Seminarbeginn
   kussionspunkte.                               einrichten können.
↳ Darin sollten die wichtigsten Literatur-   ↳ Bei Bedarf und vorheriger Absprache
  angaben zum Thema aufgelistet sein.            kann ein Laserpointer organisiert
↳ Es kann bis zu drei Seiten lang sein          werden.
   und kann auch Bildmaterial enthalten.      ↳ Tafel und Flipchart können ebenso
                                                 als Vermittlungsmedien genutzt
                6.3                              werden.
              Handout

Das Handout ist ein knapperes Format.
Es soll kurz und klar aufgebaut sein und
passt auf eine, höchstens zwei Seiten.

              6.4
        Bildpräsentation

Wichtiger Bestandteil von Vorträgen
bzw. Referaten in der Kunstgeschichte
ist die Bildpräsentation. Abbildungen
dienen nicht nur dazu, den Gegenstand
anschaulich zu machen, sie sind Teil
der Argumentation.
↳ Nutzen Sie die höchstmögliche
   Bildqualität und eine ausreichende
   Schriftgröße.
↳ Nutzen Sie möglichst das volle
   Folienformat.
↳ Gehen Sie mit Gestaltungselementen
   (Animationen, Pfeilen, Markierungen)
   zurückhaltend um.
↳ Achten Sie auf eine vorteilhafte
   Abstimmung von Wort (Rede) und
   Bild (in der Präsentation).
7.                            dient eine solche Arbeit auch der
     Wissenschaftliche                    Überprüfung Ihrer Fähigkeiten, wissen-
                                          schaftlich zu arbeiten. Die Niederschrift
      Hausarbeiten,                       umfasst Deck- bzw. Titelblatt, Inhalts-
      Bachelor- und                       verzeichnis, Einleitung, Hauptteil,
      Masterarbeiten                      Schluss sowie den so genannten ‚wissen-
                                          schaftlichen Apparat‘ (bestehend aus
                                          Literaturverzeichnis, Abbildungsteil,
Wissenschaftliche Hausarbeiten sind       Abbildungsnachweisen). Die unter-
schriftliche Arbeiten, die Sie studien-   schriebene Eigenständigkeitserklärung
begleitend verfassen. Bachelor- und       komplettiert Ihre Eingabe.
Masterarbeiten sind ebenfalls wissen-
schaftliche Texte, mit denen das                         7.1
Studium abgeschlossen wird. Die                       Gestaltung
grundlegenden Regeln gelten für
alle diese Arbeiten gleichermaßen.        ↳ Einseitig bedrucktes DINA4-Papier.
   Ziel einer wissenschaftlichen Haus­    ↳ Die Seitennummerierung beginnt
arbeit wie einer Bachelor- und Master-      nach dem unbezifferten Deckblatt
arbeit ist die sachliche, kritische und     und Inhaltsverzeichnis mit der ersten
nachvollziehbare Darstellung Ihrer          Textseite als S. 3.
Rechercheergebnisse. Sie zeigen darin,    ↳ Schriftgrößen: Textkörper 12 pt
dass Sie sich den Forschungsstand           (vorzugsweise Times New Roman,
anhand einer spezifischen Frage­            Cambria oder vergleichbare schlichte
stellung erarbeitet haben. Insofern         Unicodeschriften), Fußnoten 10 pt.
↳ Zeilenabstand im Fließtext: 1,5-fach.       aufbauen. Im Mittelpunkt der Arbeit
↳ ausreichend Korrekturrand auf einer         steht der Gegenstand, den Sie für Ihre
  Seite (mind. 3 cm).                          Arbeit gewählt haben. Auf seiner
↳ Ausrichtung: Blocksatz mit Silben-          Beschreibung und Analyse bauen Sie
  trennung.                                    Ihre Argumentation auf. Welchen
↳ Hervorhebungen sollten durchgehend          analytischen Zugang Sie zu Ihrem
  einheitlich gehalten werden; Werk-           Gegenstand wählen, steht in einem
  und Publikationstitel sowie fremd-           engen Bezug zu Ihrer Fragestellung.
  sprachige Begriffe sind kursiv zu          ↳ Die Gliederung wird auf einen Blick
  setzen.                                      im Inhaltsverzeichnis sichtbar.
                                               Vermeiden Sie zu viele Gliederungs-
              7.2                              ebenen. Seitenzahlangaben im
     Deck- bzw. Titelblatt                     Inhaltsverzeichnis machen die Arbeit
                                               übersichtlich.
↳ Auf dem Titelblatt werden aufgeführt:     ↳ Grundsätzlich gilt: Jede Untergliede-
  Institut, Titel des Seminars,                rung eines Oberpunktes erfordert
  Dozent*in, Modul, Semester, Abgabe-          mindestens zwei Unterpunkte.
  datum sowie den Titel der Arbeit,          ↳ Das Inhaltsverzeichnis listet alle
  Name der/des Verfasserin*s, Matrikel­-       Kapitelüberschriften (Haupt- wie
  nummer, Angabe der Haupt- und                auch Unterkapitel) mit den ent­
  Ergänzungsfächer, Fachsemester,              sprechenden Seitenzahlen auf.
  Email-Adresse, gewünschte LP-Zahl          ↳ Die Gliederung sollte so aufgebaut
  bzw. Modulzuordnung und Prüfungs-            sein, dass Wiederholungen ver­
  teilleistungsnummer.                         mieden werden. Doch kann sie noch
↳ Der Titel Ihrer Arbeit sollte Ihre          mehr leisten: Sprechende, treffende
  spezifische Fragestellung verdeutli-         Überschriften, ein klarer, nachvoll-
  chen. Sie können auch ein prägnantes         ziehbarer Aufbau und eine gerecht-
  Stichwort oder ein Kurzzitat einem           fertigte Verteilung der Schwerpunkte
  informativen Untertitel voranstellen         signalisieren den Leser*innen sofort,
  (etwa: „Auf meiner Leinwand, in              dass es sich um eine gut durchdachte
  meiner Empfindung“. Die Frage des            Arbeit handelt.
  Sehens in Paul Cézannes Darstellun-
  gen des Mont Sainte-Victoire“).                         7.4
                                                 Kurzfassung – Abstract
              7.3
       Inhaltsverzeichnis                    Hier gilt es, das Wichtigste in wenigen
         und Gliederung                      Sätzen zu vermitteln. Diese Kurz­
                                             fassung schreibt man am leichtesten
Strukturieren Sie Ihre Arbeit klar und       zum Schluss als retrospektives Pointie-
übersichtlich. Achten Sie auf verständ­      ren. Die übliche Struktur ist folgende:
lichen Ausdruck und flüssigen Stil.          ↳ Was ist Ihr Thema? (1 Satz)
↳ Unterteilen Sie Ihre Arbeit in einzelne   ↳ Was hat die Forschung hauptsächlich
   Informations- und Argumentations-           bisher darüber gesagt? (1 – 2 Sätze)
   schritte, die sinnvoll aufeinander        ↳ Inwiefern gehen Ihre Fragestellung,
Methode und Ergebnisse darüber               Forschungsmeinungen, ein Vergleich
  hinaus? (1 – 2 Sätze)                        mit ähnlichen Objekten etc. Was ist
↳ Was kann man darüber hinaus                 für Ihr Thema oder Ihre Frage­
  leisten? (1 – 2 Sätze)                       stellung angebracht?
                                            ↳ Gehen Sie mit den Texten, die Sie für
               7.5                            Ihre Arbeit lesen und nutzen, kritisch
            Einleitung                        um. Prüfen Sie, in welchem Bezug sie
                                              zu Ihrem Thema/Gegenstand stehen
Die Einleitung legt die Basis für das         und legen Sie dies im Forschungs-
Hauptthema – nutzen Sie sie, um einen         stand pointiert offen. Berücksichtigen
griffigen Einstieg zu finden, Begriffe zu     Sie, dass der Fortschritt in der Wissen-
klären, die für den Fortgang wichtig          schaft im Wesentlichen darauf beruht,
sind. Hier sollte auch deutlich werden,       dass widerstreitende Theorien,
warum Ihre Themenbehandlung                   Befunde und Beobachtungen präzise
sinnvoll und notwendig ist.                   gegeneinander abgewogen werden.
↳ Stellen Sie in der Einleitung knapp        Die Qualität einer Arbeit bemisst sich
  den Gegenstand Ihrer Untersuchung           also auch daran, dass Sie Positionen,
  vor. Leiten Sie so zum Thema hin,           die Ihrer eigenen widersprechen,
  dass Sie Interesse an der Arbeit            widergeben und erklären, warum
  wecken, bleiben Sie dabei aber              Sie anderer Auffassung sind.
  sachlich. Skizzieren Sie die Frage, die   ↳ Entwickeln Sie eine Argumentation
  Sie an Ihren Gegenstand richten, und         als roten Faden.
  die Ausgangsthese, die Sie in Bezug       ↳ Machen Sie durch korrekte Zitier­
  auf die Fragestellung Ihrer Unter­           weise stets kenntlich, ob es sich um
  suchung voranstellen. Legen Sie              Fakten (dokumentierte, nachvollzieh-
  zudem die Vorgehensweise Ihrer               bare Tatsachen) oder Vermutungen,
  Arbeit dar und begründen Sie sie             um die Autor*innenmeinung oder
  kurz.                                        Ihren eigenen Standpunkt handelt.
↳ Umreißen Sie knapp und problem­          ↳ Setzen Sie Absätze inhaltlich sinnvoll,
  orientiert den Forschungsstand.              indem Sie damit neue Gedanken­
                                               abschnitte kennzeichnen. Ein
               7.6                             einzelner Satz kann kein Absatz sein.
            Hauptteil                       ↳ Ein zusammenfassender Satz oder
                                               Absatz am Ende jedes Unterkapitels,
↳ Im Hauptteil der Haus-, Bachelor-           der knapp auf den Punkt bringt, was
  oder Masterarbeit arbeiten Sie aus,          im vorangegangenen Abschnitt
  was Sie in der Einleitung angekündigt        gezeigt werden konnte, gibt den
  haben.                                       Leser*innen Orientierung und leitet
↳ Überlegen Sie sich eine sinnvolle           in den nächsten Argumentations-
  methodische Herangehensweise.                schritt über.
  Ausgangspunkt für eine interessante       ↳ Prüfen Sie, ob die von Ihnen darge-
  Argumentation könnte bspw. sein:             stellten Sachverhalte Ihre Argumen-
  eine Objektbeschreibung, eine Gegen-         tation voranbringen. Setzen Sie
  überstellung unterschiedlicher               Werkbeschreibungen, Hintergrund-
und Kontextinformationen zu Ihrer            könnten: Welche Probleme könnten
  Themenstellung stets in Beziehung.           weiterführend behandelt werden,
  Dabei ist es wichtig, dass Sie sich auf      warum wird das Thema in Zukunft
  Ihr Thema konzentrieren. Versuchen           evtl. noch von Bedeutung sein etc.
  Sie nicht, alle Nebenaspekte zu              Der Schluss ist jedoch nicht der Ort,
  behandeln, die ansatzweise in                wo noch neue Quellen für den Inhalt
  Betracht kommen könnten. Es ist in           des Hauptteils eingeführt werden
  der Regel besser, Gedanken, die über         sollten.
  das Thema hinausführen, am Ende
  vorzutragen, falls sie es wert sind.                     7.8
  Kürzere Digressionen gehören in die                  Quellen- und
  Fußnoten, längere in den Papierkorb.             Literaturverzeichnis
  Jeder Satz sollte Ihrem Argumenta­
  tionsaufbau dienen.                        ↳ Das Literaturverzeichnis ist die
↳ Vermeiden Sie Wiederholungen oder           Auflistung der verwendeten Literatur
  Einschübe, die lediglich „Seiten­            und Quellen. Es dient dem Überblick
  füller“ sind.                                über Ihre Materialien und soll es den
↳ Scheuen Sie sich dennoch nicht, das         Leser*innen vor allem ermöglichen,
  Thema im Fortgang des Textes zu              sämtliche von Ihnen verwendeten
  präzisieren oder Ihre Fragestellung          schriftlichen bzw. audiovisuellen
  neu auszurichten. Unter Umständen            Ressourcen wiederzufinden.
  ist es dann angebracht, mit den            ↳ Die Auflistung beginnt auf einer
  Lehrenden Rücksprache zu halten.             eigenen Seite und ist mit Bibliografie
                                               oder Literatur oder Literaturverzeichnis
              7.7                              überschrieben.
       Schlussbetrachtung                    ↳ Sortiert wird alphabetisch nach
                                               Nachnamen.
↳ In der Schlussbetrachtung nehmen          ↳ A lle relevanten Texte (Filme, Videos,
  Sie die Frage, die Sie in der Einleitung     so als Quellen genutzt), auf die Sie
  formuliert haben, auf und prüfen, zu         sich in Ihrer Darlegung stützen und
  welcher Antwort Ihre Analyse und             die Sie in den Fußnoten genannt
  Argumentation Sie gebracht hat und           haben, sind im Literaturverzeichnis
  wie dieses Ergebnis sich zur Aus-            anzugeben.
  gangsthese verhält. Fassen Sie noch        ↳ Ausführlichere Angaben zu den
  einmal knapp mit anderen Worten              Formalia des Literaturverzeichnisses
  zusammen, was Sie im Hauptteil               folgen unter Punkt 9.4.
  geleistet haben.
↳ Unumgänglich ist es, hier Ihre These                    7.9
  noch einmal aufzugreifen und                        Abbildungsteil
  abschließend zu behandeln.
↳ Hier können Zusammenhänge                 ↳ A lle Abbildungen, die für Ihre Argu-
  verdeutlicht und/oder Ausblicke              mentation zentral sind, nehmen Sie
  gegeben werden, die Gegenstand               in einen Abbildungsteil am Ende der
  einer weiteren Untersuchung werden           Arbeit auf. In Klammern in den Haupt-
text eingefügte Nummern verweisen
  auf das jeweilige Bild im Anhang.
↳ Zu jeder Abbildung gehört eine
  Bildunterschrift mit den wichtigsten
  Daten in einheitlicher Reihenfolge;
  je nach Thema bspw. Künstler*in,
  Werktitel, Datierung, Materialien bzw.
  Technik auf Träger, Format/Maße,
  Besitzangabe/Standort (ggf. mit
  Inventarnummer) oder bei Archi­
  tektur Gebäudename, Standort,
  Architekt*innenname, Baudaten etc.
  Fügen Sie auch die Informationen
  über die Herkunft des Bildes und
  die Quelle Ihrer Abbildung bei.

              7.10
       Abbildungsnachweis

↳ Um auch Abbildungen wieder auffind-
  bar zu machen, gibt es hinter dem
  Abbildungsteil den Abbildungsnach-
  weis, in dem Sie die Bildherkunft
  detailliert nennen. Listen Sie hier
  nicht Datenbanken wie Prometheus
  auf, sondern die dort verzeichneten
  Bildquellen oder -autoren.
↳ Sollten Sie Abbildungen nicht aus
  Datenbanken oder Publikationen,
  sondern etwa direkt von Museen
  oder Künstler*innen haben, nennen
  Sie die Rechteinhaber*innen, Foto­­-
  graf*innen und/oder sonstige für die
  Herkunft relevante Informationen.

             7.11
  Eigenständigkeitserklärung

Fügen Sie die unterschriebene Versi-
cherung über die selbstständige
Erstellung der Arbeit bei. Eine PDF-Vor-
lage hierfür finden Sie auf der Website
der Kunstgeschichte:
  http://kg.ikb.kit.edu/1792.php
8.                              Text ausgeschrieben, mit Ausnahme
           Formalia                           von Maßangaben, die in Ziffern
                                              angegeben werden.
                                            ↳ A llzu persönliche und anekdotische
Wissenschaftliche Texte werden mit            Formulierungen und Floskeln sollten
dem höchsten sprachlichen Anspruch            Sie vermeiden.
verfasst, der nicht zuletzt daran erkenn-   ↳ Nutzen Sie die Fachterminologie
bar wird, dass bestimmte formale              – erläutern Sie diese gegebenenfalls.
Aspekte eingehalten werden.                 ↳ Zitieren Sie in einer fremden Sprache,
                                              mit Ausnahme des Englischen, fügen
             8.1                              Sie bitte deutsche Übersetzungen in
  Orthografie – Grammatik –                   der Fußnote an. Ausnahmen werden
           Sprache                            von Lehrenden bekannt gegeben.
                                            ↳ Lesen Sie Ihren Text vor der Abgabe
↳ Es gilt die Rechtschreibung nach der       unbedingt noch einmal auf Fehler
  aktuellen Duden-Ausgabe. Im Zwei-           durch oder lassen Sie diesen Korrek-
  felsfall richten Sie sich nach der dort     tur lesen.
  empfohlenen Schreibweise.
↳ Zahlen von null bis zwölf werden im
8.2                          Anmeldung
      Geschlechtsneutrale                  ↳ Informieren Sie sich rechtzeitig in
        Formulierungen                       Ihrer Studien- und Prüfungsordnung
                                             über die formalen und zeitlichen
In einer wissenschaftlichen Arbeit           Vorgaben.
sollten geschlechtsneutrale Formen         ↳ Wählen Sie den Titel, mit dem Sie die
verwendet werden: Kunstschaffende*r          Arbeit anmelden, so, dass er gegebe-
oder Künstler*in.                            nenfalls noch ergänzt werden kann,
                                             falls sich während des Schreibens Ihr
               8.3                           Schwerpunkt verschieben sollte. Den
              Umfang                         endgültigen Titel legen Sie fest, wenn
                                             Sie das Deckblatt der Arbeit für die
Den geforderten Umfang der Haus-,            Abgabe vorbereiten. Sollten Sie das
Bachelor- oder Masterarbeit entnehmen        Thema aus welchen Gründen auch
Sie bitte der Beschreibung des jeweili-      immer wechseln wollen, kann dies
gen Moduls in Ihrer Studienordnung.          innerhalb einer bestimmten Frist
                                             einmal durch eine Änderung im
            8.4                              (online)System erfolgen.
    Weitere Hinweise für                   ↳ Füllen Sie das Formular zur Anmel-
Bachelor- und Masterarbeiten                 dung eines Themas aus und lassen
                                             Sie die/den Erstgutachter*in unter-
In der Bachelor- wie in der Masterarbeit     schreiben. Geben Sie das Formular im
weisen Studierende nach, dass sie ein        Sekretariat der Kunstgeschichte ab.
Thema aus ihrem Fachgebiet selbstän-       ↳ Der Termin auf dem Anmelde­
dig wissenschaftlich bearbeiten kön-         formular ist zugleich Start der
nen.                                         Bearbeitungszeit. Sie bekommen
↳ Machen Sie sich schon in den Semes-       nach einigen Tagen eine schriftliche
  tern vor Ihrem Abschlusssemester           Bestätigung des Themas zugesandt.
  Gedanken über Thema und mögliche           Auf der Website der Kunstgeschichte
  Betreuer*innen Ihrer Arbeit.               finden Sie die relevanten Informatio-
↳ Suchen Sie sich selbst ein Thema,         nen zum Anmeldeprozedere je nach
  an dem Sie Interesse haben und             Studiengang.
  schlagen Sie es potenziellen
  Betreuer*innen und Gutachter*innen
  vor. Beginnen Sie rechtzeitig, mit
  einer prüfungsberechtigten Lehr­
  person Ihrer Wahl über ein mögliches
  Thema zu sprechen.
↳ Sobald Sie die erforderlichen Modul-
  abschlüsse zusammen haben, ein
  Thema gewählt und sich einen
  Überblick über den Forschungsstand
  zum Thema verschafft haben, können
  Sie Ihre Arbeit anmelden.
9.                           daran eigene Gedanken anzuknüpfen.
         Zitierregeln                      Machen Sie deutlich, dass Sie komplexe
                                           Gedanken oder bestehende Fakten, auf
                                           die Sie sich beziehen, verstanden haben
Man kann aus historischen Textquellen      bzw. wie Ihre Lesart dieser ist.
oder aus der Sekundärliteratur, die sich      Alle Gedanken bzw. Daten, die Sie
auf ein bestimmtes Thema bezieht,          aus der Literatur entnehmen, müssen
Passagen zitieren oder paraphrasieren.     durch Anmerkungen und einen Verweis
Das wird dazu genutzt, um die eigene       auf die Herkunft kenntlich gemacht
Argumentation zu untermauern oder          werden. Davon ausgenommen ist
diese in einem bestimmten theoreti-        Allgemeinwissen (etwa: „Der Eiffelturm
schen Zusammenhang zu stellen, um          und Leonardos Mona Lisa sind beide in
Fragestellungen und Problemlagen zu        Paris zu besichtigen“. Allgemeinwissen
erläutern, um sich mit Thesen und          ist aber nicht z.B. Folgendes: „Die
Gedanken von Autor*innen oder              Wohnungsnot in Karlsruhe nimmt
anderen Forscher*innen auseinander-        ständig zu“ oder „Staatliche Mittel
zusetzen. Zudem können Zitate und          für Kunst werden zurzeit drastisch
Paraphrasen auf bestehendes fakti-         gekürzt“, das muss mit Zitaten aus den
sches Wissen, also auf belegte Daten       entsprechenden Quellen belegt werden).
bzw. Zusammenhänge, verweisen, mit         Wenn Sie Teile der Literatur ohne
welchen Sie Ihre Argumente stützen         Nachweis übernehmen, also ohne sie
bzw. zur Diskussion stellen.               als Zitate kenntlich zu machen, verlet-
  Beschränken Sie sich bei Zitaten und     zen Sie nicht nur die auf Transparenz
Zusammenfassungen der Sekundärlite-        und Fairness beruhende Idee wissen-
ratur auf das erforderliche Maß, um        schaftlichen Arbeitens, sondern Sie
machen sich auch des Plagiats schuldig.         nicht als Fazit für sich stehen zu
Zum Thema Plagiat informiert das                lassen, sondern daran ein Resümee
Angebot des Karlsruher House of Young           in eigenen Worten folgen zu lassen,
Scientists (KHYS).                              das klärt, wie Sie sich zu den zitierten
https://www.khys.kit.edu/index.php              Aussagen verhalten.
                                              ↳ Vermeiden Sie Zitate aus zweiter
               9.1                              Hand. Prüfen Sie die Originalquelle.
        Direktes Zitieren                       Sollte sich eine Zitatübernahme nicht
                                                vermeiden lassen, kennzeichnen Sie
↳ Direkte, wörtliche Zitate werden             die Herkunft in der Fußnote durch
  durch doppelte Anführungszeichen              „zit. n.“.
  kenntlich gemacht. Dahinter verweist        ↳ Ein Zitat im Zitat wird in einfache
  eine hochstehende Ziffer auf die              Anführungszeichen gesetzt.
  Fußnote, in welcher der entsprechen-
  de Literaturnachweis erbracht wird.                      9.2.
↳ Eigene Eingriffe in das Zitat (z.B.              Indirektes Zitieren
  grammatikalische Anpassungen)
  sowie Auslassungen werden durch             Indirekte Zitate (Paraphrasen) fassen
  eckige Klammern [.] bzw. […] kennt-         fremde Aussagen zusammen. Es
  lich gemacht. Eigene, für das               handelt sich hierbei um eine Wieder­
  Verständnis des Zitats notwendige           gabe des Inhalts einer Textpassage
  ergänzende Vermerke und Erläute-            anderer Autor*innen in eigenen Worten,
  rungen werden mit Hinweis auf die/          sie werden deshalb nicht wie Zitate in
  den Urheber*in der Ergänzung in             Anführungszeichen gesetzt. Da aber
  eckige Klammern gesetzt: [Anmer-            an jeder Stelle Ihrer wissenschaftlichen
  kung des Verfassers/der Verfasserin /       Hausarbeit klar sein muss, wer
  Anm. d. Verf. / Anm., Initialen].           „spricht“, ob Sie als Autor*in der Arbeit
↳ Direkte Zitate werden nur dann             oder jemand, deren bzw. dessen Gedan-
  kursiviert, wenn es im Original auch        ken Sie paraphrasieren, ist an das Ende
  der Fall ist oder bei der Transkription     der Paraphrase ein Fußnotenzeichen zu
  handschriftlicher Quellen.                  setzen und in der Fußnote der Litera-
↳ Zitierte Begriffe, Satzteile, Sätze oder   turnachweis zu erbringen.
  Aussagen müssen buchstabengetreu               Die Übersetzung eines fremdsprachi-
  aus der Quelle übernommen werden.           gen Textes ist keine Paraphrase,
↳ Direkte Zitate mit mehr als drei           sondern ist als Zitat zu behandeln, in
  Zeilen werden vom laufenden Text            Anführungszeichen zu setzen und mit
  durch eine Leerzeile abgesetzt und          der entsprechenden Fußnote mit
  eingerückt; die Schriftgröße ist dabei      Literaturnachweis zu versehen.
  um 1 Punkt zu reduzieren und der
  Zeilenabstand nur 1-fach.                                  9.3.
↳ Die Einleitung des Zitats sollte                        Fußnoten
  Informationen, die für das Verständ-
  nis des Zitierten wichtig sind, ent­        Die Quellangaben am Ende einer jeden
  halten. Es empfiehlt sich, das Zitat        Seite nennen sich Fußnoten, die
Quellangaben am Ende eines Dokumen-                      9.4
tes hingegen Endnoten. Für die Haus-               Literaturangaben
und Abschlussarbeiten wird der Modus
mit den Fußnoten gewählt.                  ↳ Sämtliche von Ihnen in der Arbeit
↳ Die Stellung der Fußnotenziffer gibt      verwendeten Texte und sämtliche
  an, ob sie sich auf den ganzen Satz        Quellen müssen im Literaturverzeich-
  oder Absatz bezieht (in diesem Fall        nis im Anhang wiederzufinden sein.
  steht sie hinter dem Satzzeichen) oder   ↳ Zur besseren Unterscheidung werden
  auf einzelne Wörter oder Wortkombi-        Aufsatztitel in Anführungszeichen
  nationen (in diesem Fall steht sie         angegeben, Titel von Monografien
  direkt hinter diesen durch Anfüh-          kursiv.
  rungszeichen markierten Wörtern).        ↳ Das Literaturverzeichnis ist alphabe-
↳ Beziehen Sie sich mehrmals auf            tisch nach Nachnamen geordnet.
  denselben Text, empfiehlt sich die         Ist der/die Autor*in nicht bekannt,
  Verwendung einer Kurzform aus              schreiben Sie ‚Anonym‘ oder ‚Unbe-
  Nachnamen und Jahr. Bei mehreren           kannt‘. Bei Pseudonymen oder
  Texten derselben Autor*innen aus           unauflösbaren Initialen gilt auch
  demselben Jahr setzt man nach der          die alphabetische Reihung.
  Jahresangabe alphabetisch Buch­          ↳ Bei umfangreichen Literaturverzeich-
  staben (Kemp 1986a, Kemp 1986b)            nissen empfiehlt sich eine Unterteilung
  und kennzeichnet dies dann auch für        in Quellen und Sekundärliteratur.
  die eindeutige Zuordenbarkeit im         ↳ Bei mehreren Autor*innen oder
  Literaturverzeichnis.                      Herausgeber*innen folgt man der
↳ Bei zwei aufeinanderfolgenden             Reihung der Publikation und trennt
  Fußnoten aus derselben Quelle kann         die Namen mit einem Schrägstrich
  statt der verkürzten Angabe auch           ohne Leerzeichen davor und danach.
  „ebd.“ (ebenda) verwendet werden.          Bei mehr als drei Herausgeber*innen
↳ Fußnoten werden behandelt wie             oder Autor*innen schreibt man:
  ganze Sätze: Sie beginnen mit einem        Nachname, Vorname des/der ersten
  Großbuchstaben und enden mit               Herausgeber*in et al. (Hrsg.): …
  einem Punkt. Das gilt auch für die       ↳ Digitalisierte Texte zitieren Sie wie
  bibliografischen Angaben in der            die Printversion, die dem Digitalisat
  Literaturliste.                            zu Grunde liegt.
                                           ↳ Bei originären Internetpublikationen,
                                             wie etwa E-Journals, sind die Grund-
                                             daten um das Publikationsdatum, die
                                             Gesamtseitenzahl (bei PDFs), die URL
                                             und das letzte Zugriffsdatum als Tag.
                                             Monat.Jahr zu ergänzen.
                                           ↳ In der Literaturangabe wird nicht
                                             angegeben: akademische Titel der
                                             Autor*innen, Buchreihentitel, ISBN-
                                             Nummer, Herausgeber*in einer Zeit-
                                              schrift, Uhrzeit des Abrufs einer URL.
Musterbeispiele

Im Folgenden finden Sie Musterbeispiele für wissenschaftliche Literatur- und Quellen­
angaben. Wichtig ist vor allem, dass Sie die gewählte Form in der gesamten Arbeit
einheitlich durchhalten.

Monografien
Nachname Autor*in, Vorname: Titel der Monografie. Ggf. Untertitel, Verlag:
Erscheinungsort Jahr (ggf. Jahr der Erstveröffentlichung).
Beispiel für die Auflistung im Literaturverzeichnis:
	Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, UTB: Stutt-
  gart 2005, 11. unveränd. Aufl. der dt. Ausg. (Erstveröffentlichung unter dem ital.
  Titel: Come si fa una tesi di laurea, 1977).

Sammelbände
Nachname Herausgeber*in, Vorname (Hrsg.): Titel. ggf. Untertitel, Verlag: Erschei-
nungsort Jahr (ggf. Jahr der Erstveröffentlichung).
	Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens.
  Eine praktische Anleitung, Fink: Paderborn 2003.+

Beiträge in Sammelbänden
Nachname Autor*in, Vorname: „Titel des Beitrages“, in: Nachname Herausgeber*in,
Vorname (Hrsg.): Titel. ggf. Untertitel, Verlag: Erscheinungsort Jahr, vollständige Sei-
tenangabe.
	Boehm, Gottfried: „Jenseits der Sprache? Anmerkung zur Logik der Bilder“, in:
  Maar, Christa/Burda, Hubert (Hrsg.): Iconic Turn. Die neue Macht der Bilder, Du-
  Mont: Köln 2004, S. 28–43.

Ausstellungskataloge
Nachname Herausgeber*in, Vorname (Hrsg.): Titel. ggf. Untertitel, Ausst.-Kat.,
Ausstellungsort, Ausstellungsinstitution, Verlag: Erscheinungsort Jahr.
	Elderfield, John (Hrsg.): Das MoMA in Berlin. Meisterwerke aus dem Museum of Modern
  Art, New York, Ausst.-Kat., Berlin, Neue Nationalgalerie, Hatje-Cantz: Ostfildern-
  Ruit 2004.
So keine Person als Herausgeber*in aufzufinden ist, steht an erster Stelle die heraus­
gebende Institution: Neue Nationalgalerie Berlin (Hrsg.): …

Zeitschriftenartikel
Nachname Autor*in, Vorname: „Titel des Artikels“, in: Name der Zeitschrift, Jg.
Jahrgangnummer, Bd. Bandnummer, Nr. Heftnummer: ggf. Titel des Themenhefts,
Erscheinungsdatum (-jahr), vollständige Seitenangabe.
	Despoix, Philippe: „Dia-Projektion mit freiem Vortrag. Warburg und der Mythos
  von Kreuzlingen“, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 6, Bd. 2, Nr. 11: Doku-
  ment und Dokumentarisches, 2014, S. 18–36.
Nicht immer gibt es alle drei Angaben zu Jahrgang, Band und (Heft-)Nummer. Unter
Beibehaltung dieser Reihenfolge wird das Fehlende weggelassen. Bei Artikeln in
e-Journalen werden obige Angaben wie folgt ergänzt:

Nachname Autor*in, Vorname: „Titel des Artikels“, in: Name der e-Zeitschrift, ggf. Jg.,
ggf. Bd., Nr., Jahr (Gesamtseitenzahl bei PDFs), URL [Zugriffsdatum als Tag.Monat.
Jahr].
	Hubel, Achim: „Überlegungen zum Verhältnis von Theorie und Praxis der
  Denkmalpflege im 20. Jahrhundert – Das Beispiel Split“, in: kunsttexte.de, Nr. 2,
  2012 (25 S.), http://edoc.hu-berlin.de/kunsttexte/2012-2/hubel-achim-1/PDF/
  hubel.pdf [12.09.2013].
Sollten die Seitenzahlen in der Ausgabe des e-Journals fortlaufend vergeben werden,
so wird die Angabe des Seitenvolumens des Artikels durch die Angabe der konkreten
Seitenzahlen ersetzt.

Lexikonartikel
Nachname Autor*in, Vorname: „Titel des Artikels“, in: Nachname der
Herausgeber*in, Vorname (Hrsg.): Titel des Lexikons, ggf. Bandnummer, Verlag:
Erscheinungsort Erscheinungsjahr, vollständige Seiten- bzw. Spaltenangabe.
	Heckscher, William S./Wirth, Karl-August: „Emblem, Emblembuch“, in: Zentral-
  institut für Kunstgeschichte (Hrsg.): Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte,
  Bd. 5, Metzler: Stuttgart 1967, S. 85–228.
Spaltenzahlen werden mit der Abkürzung Sp. eingeleitet.

Dissertation
Unveröffentlicht:
Nachname Autor*in, Vorname: Titel, Diss. (Typoskript) Hochschule Hochschulort
Jahr.
	Stähli, Peter Eugen: Gestus und Wort. Sprachtheorie und literarische Praxis bei
   Diderot. Mit einer Textanalyse zur Sprachtheorie von Condillac und Rousseau, Diss.
   (Typoskript) Univ. Zürich 1986.
In einem Verlag veröffentlicht:
Nachname Autor*in, Vorname: Titel, Verlag: Ort Jahr (Diss. Hochschule Hochschul-
ort Jahr).
	Frangenberg, Thomas: Der Betrachter. Studien zur florentinischen Kunsttheorie des
   16. Jahrhunderts, Mann: Berlin 1990 (Diss. Univ. Köln 1986).

Rezensionen
Nachname Autor*in, Vorname: „Titel der Rezension“, Rezension von: Bibliographi-
sche Angabe des rezensierten Werks [Nachname Autor*in, Vorname: Titel, Verlag:
Ort Jahr], in: Titel des Publikationsorgans der Rezension, Seitenangaben der Rezension.
	Munro, Majella: „Art as a Portrait of the Modern State. The Development of Art
  History in Japan“, Rezension von: Doshin Sato: Modern Japanese Art and the Meiji
  State. The Politics of Beauty, Getty Publications: Los Angeles 2011, in: Art History.
Journal of the Association of Art Historians, Jg. 35, Bd. 3, Juni 2012, S. 662–664.

Beiträge in Blogs oder online-Zeitungen
Nachname Autor*in, Vorname: „Titel des Beitrags“ [Datum des Postings als Tag.
Monat.Jahr], in: Name des Blogs, URL, ggf. die Ankernummer (zu setzen nach der
URL mit #) [Zugriffsdatum als Tag.Monat.Jahr].
	Truyen, Fred: „Europeana Space Photo pilot: Innovate your photographic
  heritage … and your future business!“ [27.07.2015], in: Digital Culture, https://
  fredtruyen.com/2015/07/ [20.02.2020].

Film/Video
Nachname Regisseur*in, Vorname: Titel, Produktionsland Erscheinungsjahr.
Filmgenre, Farbe oder s/w, Ton oder stumm, Länge in Minuten.
	Frei, Christian: War Photographer, Schweiz 2001. Dokumentarfilm, Farbe, Ton,
  100 Min.

Tonträger
Nachname Musiker*in, Vorname: Titel, Erscheinungsland Erscheinungsjahr.
Format.
  Kraftwerk: Trans Europa Express, Deutschland 1977. LP Album.

Standardisierte Werke
Bei standardisierten Werken, wie bspw. der Einheitsübersetzung der Bibel, muss der
Nachweis nicht an eine bestimmte Ausgabe gebunden werden. Bei Verweisen auf
bekannte Passagen reicht daher die Angabe der Stelle:
	Johannes 1, 1–14.
Wenn Sie jedoch direkt zitieren, sollten Sie die Bibelausgabe nennen.
  Johannes 1 (Luther 1912), 1–14.

Vorträge
Nachname Redner*in, Vorname: Titel. Vortrag bei Veranstaltung in Ort am Tag.
Monat.Jahr. (bei online-Videos ergänzt durch: in: URL [Tag.Monat.Jahr]).
	Walker, Matthew: „Core Course: Space: Approaches to Architecture“, 60 Min., 57
  Sek., Vortrag bei University of Oxford Podcasts, 06.05.2014, in: https://podcasts.ox.
  ac.uk/core-course-space-approaches-architecture [20.02.2020].
Hier weicht das Beispiel vom Muster ab, weil die Reihe wichtig ist und nicht eine ein­
malige Vortragsgelegenheit. Daher wird die Reihe kursiviert und der Beitrag unter
Anführungszeichen gesetzt.

Quellen
Bezeichnung des Funds, Jahr. Name des Archivs, ggf. Raum- oder Ordnerangabe,
Signatur oder Archiv-Nummer.
	Deutschheft Kafkas, 1892. Archiv Klaus Wagenbach Berlin, Schriftensammlung
  1883–1900, Nr. 97.
In Ihrem Quellenverzeichnis tauchen nur die wirklich in Ihrer Arbeit verwendeten
Quellen auf, d.h. sie sollten mindestens einmal zuvor in einer Fußnote zitiert oder
er­wähnt worden sein. Bei archivalischen Quellen müssen Sie nicht jede Quelle, die Sie in
Ihrer Arbeit verwendet haben, nochmals einzeln aufführen. Hier genügt es, wenn Sie den
Namen des Archivs sowie die Signatur des Quellenbestandes alphabetisch sortiert
angeben.

Name des Archivs, Signatur.
  Landesarchiv Berlin, B Rep. 042.
Bildnachweis                              Impressum
                                          Leitfaden für das wissenschaftliche
↳ Hokusai: 36 Ansichten des Berges       Arbeiten
  Fuji, Nr. 35, circa 1832. Farbholz-     Text und Redaktion: Dr. Barbara Filser,
  schnitt                                 Apl. Prof. Dr. Dr. Erna Fiorentini,
↳ Carlo Dolci: Hl. Katharina liest ein   Dr. Katja Förster, Prof. Dr. Inge
  Buch, 1. H. 17 Jh. Gemälde              Hinterwaldner, Helga Lechner,
↳ Carl Spitzweg, Der Schmetterlings-     Dr. Dr. Jesús Muñoz Morcillo,
  jäger, 1840. Gemälde                    Prof. Dr. Riklef Rambow.
↳ Remedios Varo, Erkundung der           Gestaltung: Frank Metzger.
  Quelle des Orinoco-Flusses, 1959.       Herausgegeben vom Institut Kunst-
  Gemälde                                 und Baugeschichte, KIT Karlsruhe.
↳ A lexander Rodchenko: Books
  (Please!) In all Branches of            Stand: Version 1.0, April 2021
  Knowledge, 1924. Poster
↳ Rembrandt van Rijn: Die Anatomie       Bitte überprüfen Sie die Homepage für
  des Dr. Tulp, 1632. Gemälde             das Studium der Kunstgeschichte am
↳ Leonardo da Vinci: Vitruvmann,         KIT auf eine aktualisierte Version.
  ca. 1490. Zeichnung                     Vorschläge zur Verbesserung des
↳ Richard Prince: New Portraits, 2014.   Leitfadens sind herzlich willkommen
  Installation                            und können an das Sekretariat
                                          gesendet werden.
Alle Motive sind in Fotografien der
Fakultät collagiert.
Alle Fotos: Studienwerkstatt_Fotografie
Sie können auch lesen