LIFE NORTHERN BALD IBIS - WIEDERANSIEDELUNG DES WALDRAPPS IN EUROPA - Waldrappteam
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LIFE NORTHERN BALD IBIS WIEDERANSIEDELUNG DES WALDRAPPS IN EUROPA JAHRESBERICHT 2018 Flug über den Alpen, Menschengeführte Migration 2018; Foto C Esterer. With 50 % contribution of the LIFE financial instrument of the European Union (LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis).
Mutters, February 2019 Responsible for the content: Johannes Fritz, Head of the Project Management Team, LIFE+ Northern Bald Ibis (LIFE+12-BIO_AT_000143) Mobile: +43 676 5503244 | Email: jfritz@waldrapp.eu Web: www.waldrapp.eu GER: www.facebook.com/waldrappteam | IT: www.facebook.com/bentornatoibis EN: www.facebook.com/NorthernBaldIbis With 50 % contribution of the LIFE financial instrument of the European Union (LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis).
Inhalt 1. DEMOGRAPHIE .................................................................................................................................... 2 2. BRUTKOLONIEN KUCHL UND BURGHAUSEN ............................................................................................... 2 3. MIGRATION DER WILDVÖGEL ................................................................................................................. 3 4. KOLONIE ROSEGG ................................................................................................................................. 4 5. MENSCHENGEFÜHRTE MIGRATION .......................................................................................................... 4 6. GRUNDLAGENFORSCHUNG ..................................................................................................................... 5 7. MORTALITÄT ....................................................................................................................................... 5 8. AUGENTRÜBUNG & GPS-TRACKING ........................................................................................................ 6 9. HERAKLION KONFERENZ (GRIECHENLAND) ................................................................................................ 7 10. CHICAGO KONFERENZ UND SYMPOSIUM............................................................................................... 7 11. REASON FOR HOPE FEST TIERPARK ROSEGG .......................................................................................... 7 12. MEDIENPRODUKTIONEN .................................................................................................................... 8 13. LIFE II ANTRAGSTELLUNG .................................................................................................................. 8 14. NACHRUF ....................................................................................................................................... 9 Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 1
1. DEMOGRAPHIE Burghausen und Kuchl zurück (Tab.2). Wie üblich wurden zusätzlich insgesamt sieben Ende 2018 gehörten 102 Individuen zur bruterfahrene, nicht-migrierende Waldrappe in wiederangesiedelten, migrierenden Waldrapp- den Brutgebieten freigelassen, um den Population, die den vier Brutkolonien laut Tab. Bruterfolg zu erhöhen. Mit Ende der Brutsaison 1 zugeordnet sind. wurde diese so genannte Brutgruppe wieder Die Gesamtpopulation setzt sich aus 66 eingefangen. Waldrappen der F0 Generation Insgesamt wurden in zehn Nestern 26 (Gründergeneration; handaufgezogene Vögel) Waldrappe flügge, was einem Durchschnitt von und 36 Waldrappen der F1+ Generationen 2,6 Küken pro Nest entspricht. (Wildvögel, in Freiheit geschlüpft und von den Elternvögeln aufgezogen) zusammen. In diesem Jahr war sowohl die Zahl an Migranten als auch die Zahl an flüggen Das Geschlechterverhältnis innerhalb der Jungvögeln höher als je zuvor. Damit setzte sich Population ist ausgeglichen (48% weiblich : 52% der Trend der vergangenen Jahre fort (Abb.1). männlich). Kuchl Burghausen Überlingen Rosegg Jungvögel 9 8 29 2 2. Jahr 0 9 9 0 3. Jahr 7 6 0 0 adult 14 9 0 0 gesamt 30 32 38 2 LIFE+ 35 (-5) 37 (-5) GA 38 (0) Tab. 1: Demographie Ende 2018; Brutkolonien Kuchl (Salzburg, Österreich), Burghausen (Bayern, Deutschland), Überlingen (Baden-Württemberg, Deutschland) und Rosegg (Kärnten, Österreich); die Werte in der letzten Zeile sind die Zielzahlen laut Abb. 1: Migration (blaue Linie) und Reproduktion LIFE+ Antrag (Differenz in Klammer). Der Start einer (orange Linie) in Jahresvergleich. 2015 gab es einen vierten Kolonie in Rosegg (Tierpark Rosegg) ist im Einbruch, verursacht durch hohe Verluste adulter LIFE+ Projekt nicht geplant, daher gibt es auch keine Vögel im Herbst 2014. Zielzahlen. Die Kuchler Waldrappe brüteten erstmals in 2. BRUTKOLONIEN KUCHL UND BURGHAUSEN den neu installierten künstlichen Felsnischen. Diese sind der Struktur des Georgenbergs nachempfunden und sollen den Vögeln den Wechsel zu natürlichen Felsnischen am Georgenberg erleichtern. Die Nischen wurden von den Vögeln sehr gut angenommen. Erstmals konnte auch beobachtet werden, dass natürliche Felsnischen von den Waldrappen inspiziert werden. Abb. 1: Brutpaar in einer künstlichen Felsnische in Kuchl (Foto J Fritz). Im Jahr 2018 kehrten insgesamt 21 Waldrappe selbständig in die beiden Brutgebiete in Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 2
Burghausen Kuchl Rosegg Summe Frühjahrsmigration 10 11 21 Reproduktion 12 14 26 (4 Nester) (6 Nester) Reinforcement 2 2 4 Jungvögel Rosegg 2 2 Herbstmigration 17 22 2 41 (8 adult/9 juv) (11 adult/11juv) (0ad/2juv) nicht migriert 0 0 0 0 Verluste 8 4 0 12 Tab. 2: Migration und Reproduktion. Die Überlinger Kolonie ist in der Statistik nicht angeführt, da dort noch keine Migration und Reproduktion erfolgt. Zu Abb. 2: Künstlicher Brutfelsen und sanierter „Reinforcement“ siehe Kapitel 3, zu Jungvögel Lagerschuppen in Kuchl; Foto J Fritz. Rosegg siehe Kapitel 4. Die zentrale und attraktive Lage der Brutkolonie Wie in den Vorjahren haben sich die Vögel in Burghausen im Kontext der historischen beider Brutgebiete ab September großteils Burganlage interessiert Vogelfreunde in nahe dem Flughafen Salzburg gesammelt. Von zunehmenden Umfang und fördert den dort wurden ab Ende Oktober wieder mehrere Ökotourismus in der Region. Bei der Brutanlage kleinräumige Transfers durchgeführt, um die wurden im vergangenen Jahr 822 Besucher selbständige Migration der Waldrappe gezählt, ein wesentlicher Teil davon kam auszulösen. Insbesondere wurden insgesamt 13 insbesondere wegen der Waldrappe nach Vögel (11 adulte/2 juvenile) über den Brenner Burghausen. nach Sterzing transferiert. Diese so genannte induzierte Migration wird seit mehreren Jahren praktiziert, um zu vermeiden, dass sich die Vögel allzu lange nördlich der Alpen aufhalten und es durch einen Wintereinbruch zu Verlusten kommt. Wir gehen davon aus, dass sich diese Maßnahme in den nächsten Jahren erübrigt. Ein Highlight der Herbstmigration war eine Abb. 3: Erster Bürgermeister Steindl und Vertreter Formation aus zwei adulten Leitvögeln und der Stadtregierung und des Tourismus mit dem neu sechs Jungvögeln, die innerhalb von zwei Tagen erschienen Image-Buch der Stadt Burghausen, in vom Alpennordrand bis in das Wintergebiet dem der Waldrapp prominent präsent ist; Foto O flogen. Am zweiten Tag wurde die bislang Habel. längste bei Waldrappen bekannte Tagesflugdistanz von 400 km zurückgelegt. 3. MIGRATION DER WILDVÖGEL In diesem Jahr wurde erstmals ein so genanntes Die Zahl selbständig migrierender Wildvögel im Reinforcement durchgeführt (Tab.2). Darunter Frühjahr (N=21) und im Herbst (N=41) war verstehen wir die Freilassung von Jungvögeln höher als je zuvor (Tab.2). Hinzu kommt, dass aus Zookolonien im Brutgebiet. Diese insgesamt 22 Jungvögel das Wintergebiet Maßnahme dient der Optimierung der erreichten und kein einziger Vogel nördlich der genetischen Variabilität. Vier Jungvögel aus Alpen zurückblieb. dem Zoo Zürich wurden im Juli freigelassen. Sie Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 3
schlossen sich den Wildvögeln an, zwei erreichten das Wintergebiet. 4. KOLONIE ROSEGG Im Tierpark Rosegg in Kärnten gibt es eine Brutkolonie, die während der Vegetationszeit im Freiflug gehalten wird. Der überwiegende Teil der Jungvögel für unsere Handaufzucht stammte in den letzten Jahren aus dieser Kolonie. Im Zuge der Planung eines zweiten LIFE- Abb. 1: Corinna Esterer und Anne-Gabriela Schmalstieg zogen zum fünften Mal eine Waldrapp-Gruppe auf; Foto: J Projekts entstand das Vorhaben, einen Fritz. zunehmenden Teil der Rosegger Waldrappe in unsere migrierende Wildkolonie zu integrieren. Die erste Phase der Handaufzucht fand im Dazu sollen ab 2020 verschiedene Maßnahmen Tiergarten Schönbrunn in Wien statt. Am 25. gesetzt werden, damit Rosegger Jungvögel Mai erfolgte der Transfer der Vögel ins eigenständig das Wintergebiet in der Toskana Trainingscamp Hödingen bei Überlingen am erreichen. Bodensee. Im Oktober 2018 flogen 10 Jungvögel selbständig aus Rosegg ab und wurden kurz darauf nahe Rom gesichtet. Anfang Dezember kam dann neuerlich eine Sichtmeldungen aus den Abruzzen. Infolge konnten zwei Jungvögel eingefangen und in die Wildkolonie im Wintergebiet integriert werden. Damit ist der Beginn der Gründung einer wildlebenden, migrierenden Brutkolonie in Rosegg vorweg genommen und soll 2019 Abb. 5: Flug auf 2.600 Meter Seehöhe hoch über dem Alpenhauptkamm; Foto C Esterer. fortgesetzt werden. Wie schon im Vorjahr erfuhr das Team 5. MENSCHENGEFÜHRTE MIGRATION vielfältige Unterstützung durch die Stadt 2018 wurden 33 Waldrappküken aus den Überlingen und den Verein zur Erhaltung der Kolonien des Tierpark Rosegg (N=30) und der Kulturlandschaft in Hödingen e.V. Von Ende Mai Konrad-Lorenz Forschungsstelle (N=3) bis Anfang August besuchten insgesamt rund entnommen und von „CorAnne“ (C Esterer, AG 2.000 Personen das Trainingscamp. Schmalstieg) aufgezogen. Am 15. August startete die menschengeführte Migration. Innerhalb von zwei Wochen und fünf Flugetappen erreichte das Team das Wintergebiet WWF Oasi Laguna di Orbetello (Abb.6). Das Team überflog den Alpenhauptkamm in zwei Etappen und erreicht dabei eine Flughöhe von bis zu 2.600 m. Wie schon in den Vorjahren kam es in Südtirol wieder zu einer Steinadler- Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 4
Attacke, es gab jedoch keine Verluste. Dafür Während der menschengeführten Migration wurden an einem Zwischenstopp erstmals zwei erfolgten dafür Datennahmen mit Jungvögel durch einen Fuchs verletzt, einer hochfrequenten GPS-Datenloggern. starb kurz darauf. Letztlich erreichten 29 Außerdem wurden im Rahmen einer handaufgezogene Jungvögel das Wintergebiet. Kooperation mit der ICARUS-Global Observation System GmbH verschiedene Prototypen von ICARUS-Tags (einer neuen Trackingtechnologie) getestet. Abb. 6: Optimierung der menschengeführten Migration; die Anzahl der Flugetappen (blaue Linie) Abb. 8: Prototyp eines ICARUS-GPS Senders in Form eines konnte kontinuierlich reduziert und die Zahl der Fußrings (ca. 10g); Foto C Esterer. teilnehmenden Jungvögel (orange Linie) erhöht werden. 7. MORTALITÄT 6. GRUNDLAGENFORSCHUNG 2018 lagen die Verluste bei 46 Individuen. Jungvögel waren mit 37% die Altersgruppe mit Im Juni 2018 startete ein dreijähriges der höchsten Verlustrate. In 33 der 46 Fälle Forschungsprojekt, das vom Österreichischen (72%) ist die Todesursache bekannt. Wissenschaftsfonds finanziert wird (FWF P30620-BBL). Abb. 7: Aktivierung der GPS-Logger für die Datennahme; v.l. Emanuel Pixner (Technischer Assistent); Elisa Perinot (PhD), Helena Wehner (Volontärin); Foto J Fritz. Abb. 9: Todesursachen 2018 (N=33); 13 Fälle mit unbekannter Ursache sind nicht in die Analyse mit Im Rahmen des Projekts wollen die beiden PhD- einbezogen. Studentinnen Ortal Rewald und Elisa Perinot Bei den 33 Todesfällen mit bekannter Ursache Kosten und Nutzen des Formationsflugs anhand ist Stromschlag an ungesicherten Masten von der Modelltierart Waldrapp weiter erforschen. Mittelspannungsleitungen die häufigste Betreut werden die Arbeiten an der Universität Todesursache (40%), gefolgt von Prädation Wien und der Veterinär-Universität Wien. Die (36%). wissenschaftliche Leitung erfolgt durch Bernhard Völkl von der Universität Bern. Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 5
Beginn des LIFE-Projekts 2014 liegt die 8. AUGENTRÜBUNG & GPS-TRACKING Verlustrate durch Illegale Vogeljagd bei 17% (2018: 15%). Diese Rate ist deutlich geringer als vor 2014. Durch umfassende Maßnahmen im Rahmen des LIFE-Projekts konnten wir somit die Abschussrate in Italien substanziell reduzieren. Differenziert man die Mortalität in der LIFE- Periode ab 2014 nach Staaten, dann ist in Italien die illegale Jagd mit einem Anteil von 31% der Abb. 11: Fortgeschrittene Augentrübung bei einem Verluste nach wie vor die primäre Jungvogel (Foto D Trobe). Mortalitätsursache. In Österreich hingegen ist Stromschlag an Mittelspannungsleitungen mit 2018 kam es bei 10 Waldrappen zu einseitigen einem Anteil von 45% die primäre Hornhaut-Trübungen. Dieses Phänomen ist uns Mortalitätsursache. seit 2017 bekannt. Die Ursache blieb bislang im Wesentlichen ungeklärt, steht aber eindeutig in Zusammenhang mit der Anbringung von GPS- Sendern im oberen Bereich des Rückens der Vögel. Entfernt man die Sender oder bringt sie weiter hinten am Rücken an (Legloop), dann regeneriert sich das Auge rasch. Tut man das aber nicht, kann es zu irreversiblen Schäden und einseitiger Erblindung kommen. Abb. 10: Ende Juli kamen im Gemeindegebiet von Hochburg-Ach in Oberösterreich innerhalb von zwei Tagen fünf unserer Waldrappe an einem ungesicherten Masten einer Mittelspannungsleitung um. Ein besonders tragischer Fall von Stromtod ereignete sich in Hocburg-Ach in Oberösterreich (Abb.10). Der betreffende Abb. 12: Ein kausaler Zusammenhang wird verständlich, Strommast wurde daraufhin von der Netz wenn man in Betracht zieht, dass die Vögel mit dem Kopf am Rücken schlafen und dabei ein Auge nahe am Sender Oberösterreich GmbH umgehend provisorisch liegt (Foto D Trobe). gesichert. Die Sicherung aller risikoreichen Strommasten im Gemeindegebiet von Das Problem haben wir bei den Waldrappen Hochburg-Ach wurde für die nächsten Jahre inzwischen durch entsprechendes Monitoring vereinbart. Auch in anderen Regionen in und die alternative Anbringung der Sender Salzburg, Tirol und Kärnten sollen in den weitgehend im Griff. Allerdings ist der nächsten Jahren risikoreiche Strommasten Waldrapp auch in diesem Zusammenhang als gesichert werden (siehe Kapitel 13). Indikatorart zu sehen. Es ist davon auszugehen, dass Augentrübungen infolge von Bei unseren Initiativen gegen Stromtod in Besenderungen auch bei anderen Arten Österreich und gegen illegale Vogeljagd in auftreten. Deshalb untersuchen wir das Italien sind die Waldrappe eine ideale Phänomen weiter und arbeiten an einer Indikatorart. Die Maßnahmen dienen dem Publikation. Schutz vieler Vogelarten. Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 6
9. HERAKLION KONFERENZ (GRIECHENLAND) Lincoln Park Zoo in Chicago teil und Gemeinsam mit dem LIFE-Projekt European präsentierten das Projekt in Form von fünf Network of Prosecutors for the Environment Postern. (ENPE) und dem LIFE-Projekt „Natura Themis“ Im Anschluss an diese Konferenz organisierte organisierte und veranstaltete das Waldrapp- unser Team im Lincoln Park Zoo ein eintägiges LIFE-Projekt eine internationale Konferenz zum Symposium zum Thema Reintroduction of Thema Protecting habitats and endangered Migratory Birds. species in Europe through tackling environmental crime. Abb. 14: Teilnehmer des Symposiums in Chicago 2018; Foto M Unsöld. Abb. 13: Teilnehmer der Kreta-Konferenz in Heraklion im Oktober 2018. 25 Teilnehmer präsentierten verschiedene Die Konferenz mit 104 Teilnehmern von 56 Projekte mit unterschiedlichen Zugvogelarten Organisationen und aus 25 Ländern fand am wie dem Schreikranich (Grus americana), der 23./24. Oktober in Heraklion (Kreta) statt. Asiatische Kragentrappe (Chlamydotis Unsere Delegation umfasste neben eigenen macqueenii), dem australischen Teammitgliedern auch italienische Goldbauchsittich (Neophema chrysogaster) Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Forensiker, oder dem Seggenrohrsänger (Acrocephalus Polizeiorgane sowie Vertreter mehrere paludicola). Zu den sehr regen Diskussionen italienischer NGOs. trugen auch Mitglieder der IUCN Conservation Translocation Specialist Group bei. Die illegale Jagd auf bedrohte Tierarten wie den http://waldrapp.eu/index.php/en/science/symposium- Waldrapp bildete ein Schwerpunktthema der chicago-2018 Konferenz, mit Vorträgen zu Best-Practice Methoden bei der Ermittlung und 11. REASON FOR HOPE FEST TIERPARK ROSEGG Strafverfolgung, zu innovativen Ansätzen zur Am 12./13. Mai organisierte das LIFE- Eindämmung von Umweltkriminalität und zu Projektteam in Zusammenarbeit mit dem neuen Technologien. Die Kooperationen mit Tierpark Rosegg ein terminlich mit dem jährlich ENPE und anderen Organisationen sollen stattfindenden World Migratory Bird Day fortgeführt werden. Unsere Kampagne in Italien abgestimmtes Reason for Hope-Fest. wird zunehmend zu einem Best-Practice Modell im Kampf gegen Umweltkriminalität auf Die Besucher des Tierparks hatten die europäischer Ebene. Möglichkeit, sich umfassend über das Waldrapp-Projekt zu informieren. Neben einem http://waldrapp.eu/science/conference-crete-2018/ Informationsstand, Vorträgen, 10. CHICAGO KONFERENZ UND SYMPOSIUM Kurzpräsentationen und Führungen zur Rosegger Waldrapp-Kolonie kamen vor allem Im November 2018 nahmen fünf Mitglieder auch die kleinen Tierpark-Besucher nicht zu unseres Teams an der 2nd International Wildlife kurz. Sie konnten selbst versuchen, wie Reintroduction Conference der IUCN Waldrappe nach Nahrung zu stochern, eigene Conservation Translocation Specialist Group im Waldrapp-Masken basteln oder mithilfe der Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 7
App Animal Tracker auf die Suche nach Fritz et al. (2019) Back into European Wildlife: The Waldrappen in Europa gehen. Reintroduction of the Northern Bald Ibis (Geronticus eremita). Bookchapter in: Scientific Foundations of Zoos and Aquariums: Their Role in Conservation and Research (Allison Kaufman, Meredith Bashaw, Terry Maple Editors), Cambridge University Press; ISBN 978- 1-10719919-4. 13. LIFE II ANTRAGSTELLUNG Das aktuelle LIFE-Projekt endet im Dezember 2019. Wir haben 2018 ein sehr umfangreiches Konzept für eine zweite LIFE-Periode ausgearbeitet und eingereicht. Mit einer Entscheidung der Europäischen Kommission ist Abb. 14: Im Rahmen des Reason for Hope Festes 2018 im im Frühjahr 2019 zu rechnen. Tierpark Rosegg gab es reichlich Gelegenheit, den Waldrapp und das LIFE-Projekt besser kennenzulernen; Das Projekt soll von 2020 bis 2027 laufen und Fotos B Gönner. gemeinsam mit 11 Partnern aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz umgesetzt 12. MEDIENPRODUKTIONEN werden. Das Konzept sieht die folgenden vier Das öffentliche und mediale Interesse am Module vor: Waldrapp-Projekt war auch 2018 wieder sehr hoch. Modul I: Wiederansiedelung der Waldrappe Weiterer Aufbau einer selbständig Es fanden Dreharbeiten für 13 unterschiedliche überlebensfähigen und migrierenden TV-Produktionen statt, unter anderem für Waldrapp-Population in Europa; Erweiterung National Geographic, „SternTV“ (RTL) mit Live von bislang drei auf fünf Brutkolonien. Aufritten von J Fritz und AG Schmalstieg oder „Theos Tierwelt“ (WDR/ARTE) mit dem Kölner Modul II: Kampagne gegen illegale Vogeljagd Zoodirektor Theo Pagel. Nachhaltige Reduktion der Jagd auf Waldrappe und andere geschützte Zugvogelarten in Italien; Außerdem wurden mehr als 150 Entwicklung von Best-Practice Methoden im Printmedienproduktionen registriert, unter Kampf gegen Umweltkriminalität, mit dem anderem in der Neuen Zürcher Zeitung, Spiegel, Waldrapp als Indikatorart. Yale Environment und The Guardian. Zudem Modul III: Maßnahmen gegen Stromtod fanden eine Reihe von Aufnahmen für Sicherung von Masten an Radiobeiträge statt, u.a. mehrere Live- Mittelspannungsleitungen in Österreich Interviews mit BBC World. (Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Tirol) Drei wissenschaftliche Beiträge wurden und Italien (Toskana); Initiieren von veröffentlicht (s.u.). Zudem wurden Beiträge Sicherungsmaßnahmen in Frankreich. auf fünf internationalen Kongressen Modul IV: Instant Poaching Alert System (IPAS) präsentiert. Entwicklung und Anwendung eines Spergser et al. (2018): The cultivable autochthonous elektronischen Systems zur Echtzeit- microbiota of the critically endangered Northern bald Alarmierung beim Abschuss des ibis (Geronticus eremita). PLoS ONE 13(4): e0195255. Trägerindividuums; um eine vielfältige https://doi.org/10.1371/journal. Wirtz et al (2018): Optimizing the genetic management of Anwendung zu sichern, sollen neben dem reintroduction projects: genetic population structure Waldrapp noch europäische Großkarnivore und of the captive Northern bald ibis population. Geier als Modelltierarten mit einbezogen Conservation Genetics 19/ 4: 853–864. werden. Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 8
14. NACHRUF Am 12. Februar 2019 starb Fabio Perco, ein bekannter und gut vernetzter italienischer Ornithologe und Ökologe mit einer unerschöpflichen Leidenschaft für die Natur und die Tierwelt. Fabio war insbesondere zu Beginn des Waldrapp-Projektes ein sehr engagierter Partner und eine unerschöpfliche Quelle von Fabio wird uns mit seiner inneren Ruhe und seinem ironischen Lächeln immer im Gedächtnis bleiben. Inspiration. Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 9
HLM Team 2018 Partner & Förderer 2018* Alpenzoo Innsbruck | BUND Naturschutz in Bayern e.V. | Förderverein Waldrappteam | Grovni-Stiftung | Hans und Helga Maus Stiftung | Heinz-Sielmann-Stiftung | HIT Umwelt- und Naturschutz Stiftung | Konrad Lorenz Forschungsstelle | Land Salzburg | Maria Schram | Parco Natura Viva | Stadt Burghausen | Stadt Überlingen | Tiergarten Schönbrunn | Tierpark Hellabrunn München | Tierpark Rosegg | Verein für Tier- und Naturschutz in Österreich | WWF Deutschland | zooschweiz Wir bedanken uns außerdem sehr herzlich bei allen Mitarbeitern, Volontären, Helfern und Paten für die tatkräftige und wertvolle Unterstützung im letzten Jahr*! * Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird hier nur ein Auszug genannt bzw. auf die Namensnennung einzelner Personen verzichtet. Jahresbericht 2018 | Reintroduction of the Northern Bald Ibis | LIFE+12-BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis | Waldrappteam 8
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