Lost in transfer Die Rolle der Führungskraft im Trainingstransferprozess.

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Lost in transfer Die Rolle der Führungskraft im Trainingstransferprozess.
LOST IN TRANSFER

Lost in Transfer
Die Rolle der Führungskraft im Trainingstransferprozess.

D    ie Umsetzungserfolge von Seminaren und
     Trainings lassen oftmals zu wünschen übrig.
Gerne wird dies der Personalentwicklung, den
                                                      bar nach dem Training umsetzen, nur 44 Prozent
                                                      der Trainingsteilnehmer/innen diese auch nach
                                                      einem halben Jahr noch nützen und bereits ein
Trainingsanbietern oder aber auch den Teilneh-        Jahr nach Trainingsabsolvierung zwei Drittel aller
mer/innen angekreidet. Die Verantwortung der          Trainingserfolge versickert sind (Saks & Belcourt,
Führungskraft im Trainingstransferprozess wird        2006).
dabei vor allem in der Praxis unterschätzt. Aus der
Forschung weiß man heute jedoch, wie wichtig es       Dass dies problematisch ist, erklärt sich nicht nur
ist, dass Führungskräfte nicht nur über die Perso-    anhand der geringen Prozentsätze, sondern ins-
nalentwicklungsmaßnahmen, die ihre Mitarbeiter/       besondere anhand der damit verbundenen aus-
innen besuchen, Bescheid wissen, sondern sich         bleibenden organisationalen Auswirkungen, die
darin auch aktiv einbringen und eine unterstützen-    langfristig zurückbleiben. Wie man aus eigener
de Rolle einnehmen. In welcher Form dies möglich      Erfahrung sowie auch aus der Forschung weiß,
und sinnvoll ist, wird im Rahmen der vorliegenden     führen Trainings, die Begeisterung in uns geweckt
Arbeit beschrieben. Konkrete Handlungsempfeh-         haben, meist sehr schnell zu partieller Umsetzung
lungen werden gegeben und ein möglicher Weg           des Gelernten. Konkrete, im Training erprob-
aus dem Trainingsdilemma „Lost in Transfer“ wird      te Handlungen haben dabei Vorrang gegenüber
aufgezeigt.                                           festverankerten und nur abstrakt besprochenen
                                                      Verhaltensweisen. Erste Lernerfolge können da-
Trainingserfolg ist gleich                            her bereits nach einigen Tagen ersichtlich sein;
Transfererfolg – Nur eine Frage                       tiefgreifende, anhaltende Verhaltensänderungen,
des richtigen Trainings?                              die auch vom Umfeld bemerkt werden und dieses
                                                      langfristig beeinflussen, benötigen aber Zeit und
Training absolviert, neue Fähigkeiten erlernt, Ver-   neben ei-nem qualitativ hochwertigen Training op-
halten erfolgreich geändert, die Auswirkungen         timale Trainingsvoraussetzungen. Kirkpatrick be-
sind bereits im täglichen Arbeitsleben ersichtlich    schreibt erfolgreichen Trainingstransfer daher auf
und spürbar.                                          vier Ebenen, die neben einer (1) positiven Reaktion
                                                      (Akzeptanz, Zufriedenheit) (2) einen wahrgenom-
So sieht der Wunschtraum jedes/r Personalent-         menen sub- wie auch objektiven Lernerfolg benö-
wicklers/in sowie jedes/jeder Vorgesetzten von        tigen. Nur wenn dies vorhanden ist, können sich
Trainingsteilnehmer/innen aus. Dass die erfolg-       darauf aufbauend (3) langfristige und nachhaltige
reiche Umsetzung neuen Wissens und neuer Fä-          Verhaltensänderungen ergeben, die schlussend-
higkeiten nicht von einem Tag auf den anderen         lich zu (4) tatsächlich spür- und messbaren Trai-
passiert und mit dem Besuch eines Trainings noch      ningserfolgen, wie einer erhöhten Arbeitseffizienz,
nicht garantiert werden kann, wird spätestens         erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit oder auch einer
dann klar, wenn man sich Studien zum Thema            besseren Zusammenarbeit im Team, führen kön-
Trainingstransfer ansieht. Diese Forschungsergeb-     nen (Kirkpatrick & Kirkpatrick, 2006).
nisse zeigen, dass rund 62 Prozent aller Trainings-
teilnehmer/innen Wissen und Fähigkeiten unmittel-     Wie Trainingsvoraussetzungen aussehen, die ei-

LIMAK IN.SPIRE                                                                                         1
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nen Transfererfolg auf allen vier Stufen gewähr-      rantreiben der Organisation auch die strategische
leisten können, wurde von Baldwin und Ford            Entwicklung ihrer individuellen Mitarbeiter/innen
(1988) erforscht. Als zentrale Einflussfaktoren er-   mitdenkt, plant und unterstützt. Die Verantwortung
folgreichen Trainingstransfers wurden dabei drei      der Führungskraft kristallisierte sich dabei als be-
Bereiche herausgearbeitet: die Charakteristiken       sonders einflussreicher Faktor im Trainingstrans-
des/der Trainingsteilnehmers/in, das Design des       ferprozess heraus, weshalb diese im Rahmen des
Trainings an sich sowie die Arbeitsumgebung, in       Beitrags im Detail erläutert werden soll.
der das Erlernte umgesetzt werden soll.
                                                      Die Rolle der Führungskraft im
Die Bedeutung einer unterstüt-                        Trainingstransferprozess
zenden Arbeitsumgebung
                                                      Wie eingangs bereits klar erkennbar wurde, be-
In jüngster Vergangenheit zeigte sich, dass von       nötigt es zur erfolgreichen Umsetzung von neu
den drei oben genannten Faktoren dem oft-             erlernten Inhalten und Fähigkeiten optimale Vor-
mals unterschätzten Bereich der Arbeitsumge-          aussetzungen – vom Anfang bis zum Ende. Das
bung die wichtigste Rolle im Trainingstransfer        bedeutet: Auch die Rolle der jeweiligen Füh-
zukommt (Lim & Johnson, 2002). Eine transfer-         rungskraft beginnt nicht erst nach Beendigung
förderliche Arbeitsumgebung zeichnet sich da-         des Trainings, sondern bereits bevor das Training
bei durch ein Umfeld aus, in dem neues Wissen         eigentlich startet. Im weiteren Verlauf werden drei
und neu erworbene Fähigkeiten ausgetestet und         Phasen der Unterstützung durch die Führungskraft
umgesetzt werden können, sowie durch eine             im Transferprozess beschrieben: vor, während und
Führungskraft, die neben dem strategischen Vo-        nach dem Training.

Abbildung 4: Möglichkeiten der Einbindung der Führungskraft VOR, WÄHREND und NACH dem
Training

2                                                                                   LIMAK IN.SPIRE
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Vor dem Training                                      ihm/ihr in der Verfolgung der Gesamtvision des
                                                      Unternehmens zukommt. Ein Faktor, der, wie man
Aus Unternehmenssicht ist das globale Ziel von        aus der Forschung weiß, höchst motivierend ist
Personalentwicklung die Erhöhung der Wettbe-          (Bass, 1990).
werbsfähigkeit. Darunter lassen sich verschiedene
Unterziele einordnen, wie der Erwerb fachlicher,      Dass die Motivation, das Gelernte umzusetzen,
methodischer oder sozialer Kompetenzen, die           eine notwendige Prämisse zur tatsächlichen Um-
Steigerung der Verhaltensflexibilität, die Verbes-    setzung des Gelernten darstellt, ist allgemein
serung der internen Zusammenarbeit oder auch          verständlich. Dass diese maßgeblich von zwei
die Erhöhung der individuellen Motivation. Heraus-    Faktoren abhängt, der Wahrnehmung von Umset-
zufinden, welches dieser Ziele es auf individueller   zungsmöglichkeiten im Unternehmen sowie der
Mitarbeiter/innen-Ebene zur Erhöhung der Wett-        Unterstützung der Führungskraft bei der Umset-
bewerbsfähigkeit zu erreichen gilt, ist Aufgabe der   zung, wurde wiederholt bestätigt (Seyler, et al.,
jeweiligen Führungskraft.                             1998; Al-Eisa, Furayyan, & Allhemoud, 2009).

Die Verantwortung der                                                           Nimmt sich eine Füh-
Führungskraft       beginnt     “A leader’s role is to raise                    rungskraft    der    Ver-
daher bereits bei der           people’s aspirations for                        antwortung nicht ei-
Bestimmung des Perso-           what they can become and                        genständig     an     und
nalentwicklungsbedarfs.         to release their energies                       gefährdet damit den
Im Rahmen des jährlich          so they will try to get                         Trainings- und Umset-
stattfindenden       Mitar-     there.” (David R. Gergen)                       zungserfolg, so gibt es
beiter/innen-Gesprächs                                                          seitens der Personalent-
sollen dabei mit jedem/r                                                        wicklung verschiedenste
einzelnen Mitarbeiter/in individuelle Entwicklungs- Möglichkeiten die Einbindung des/der Vorgesetz-
ziele definiert werden, welche auch in Einklang mit ten stärker zu forcieren. Es empfiehlt sich dafür, die
den Zielen des Gesamtunternehmens sowie den stärkere Einbindung der jeweiligen Führungskräfte
jeweiligen Zielen des eigenen Teams, der eigenen    bereits ab Beginn der Analysephase mitzudenken
Abteilung bzw. des eigenen Geschäftsbereichs        und einzuplanen.
stehen sollten. Eine Aufgabe, an der leider be-
reits viele Unternehmen scheitern. Die Probleme     IN.SPIRE Leadership Footprint und Entwick-
reichen von fehlender oder falscher Führung des lungsworkshops
jährlichen Mitarbeiter/innen-Gesprächs, über die Im Rahmen der LIMAK IN.SPIRE Führungskräf-
mangelhaft wahrgenommene Verantwortlichkeit teprogramme werden die Führungskräfte dazu
der Führungskräfte in der Aus- und Weiterbildung mittels standardisierter Interviews zum IST- sowie
ihrer Mitarbeiter/innen bis hin zur Geringschät-    zum gewünschten SOLL-Zustand des jeweiligen
zung der Bedeutung von Personalentwicklungs-        Unternehmens beziehungsweise der jeweiligen
maßnahmen in der strategischen Weiterentwick- Abteilung befragt. Wie im Prozess beschrieben,
lung des Unternehmens. Gelingt es jedoch einer wird dabei neben der Unternehmenskultur und
Führungskraft den Mitarbeiter/innen eine auf ihren  -struktur auch das Strategieverständnis, die Kom-
jeweiligen Tätigkeitsbereich heruntergebrochene munikation innerhalb sowie über Abteilungsgren-
Vision zu vermitteln und ihnen ihre Rolle darin zu  zen hinweg, das Arbeiten im Team und der Um-
veranschaulichen, so wird der/die Mitarbeiter/in gang mit Veränderungen analysiert. Das Interview
verstehen, welche Bedeutung und Verantwortung schafft die Möglichkeit, sich tiefergehende Gedan-

LIMAK IN.SPIRE                                                                                          3
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ken über wichtige Aspekte der Arbeit zu machen,      im Rahmen dieses Gesprächs erlangen, sowie die
die im operativen Geschäft oft untergehen. Das       gemeinsame Zieldefinition zwischen Mitarbeiter/in
Bild, das durch die Befragung entsteht, spiegelt     und Führungskraft, wird jedem/r Mitarbeiter/in von
den zentralen Bedarf des Unternehmens wider und      Anfang an die Bedeutung der zu absolvierenden
kann im Anschluss daran herangezogen werden,         Personalentwicklungsmaßnahme für die Abteilung
um im Rahmen eigener Entwicklungsworkshops           bzw. das Unternehmen vermittelt – eine Möglich-
individuell maßgeschneiderte Personalentwick-        keit der Visionsvermittlung, wie sie oben bereits als
lungsmaßnahmen zu gestalten. Die Möglichkeit         zentral zur Entwicklung einer generellen Lern- und
der Partizipation der jeweiligen Führungskräfte im   Transfermotivation beschrieben wurde. Darüber
Rahmen dieser Analyse- und Konzeptionsphase          hinaus bietet sich im Rahmen des Gesprächs die
(siehe Abbildung 4) unterstützt dabei bereits von    Möglichkeit, konkret benötigte Formen der Unter-
Beginn an die Entwicklung einer positiven Einstel-   stützung durch die Führungskraft sowie die Orga-
lung zur geplanten Maßnahme.                         nisation als Gesamtheit zu thematisieren und so-
                                                     mit den Weg in Richtung Transfererfolg von Beginn
Nutzengespräch vor dem Training                      an zu ebnen.
Als positiv hat sich darüber hinaus die Einführung
eines Nutzengesprächs vor dem Training erwiesen.     Während des Trainings
Im Rahmen dieses Gesprächs legen die Teilneh-
mer/innen und ihre unmittelbaren Führungskräfte      Wie in Abbildung 4 ersichtlich wird, liegt der Fokus
unter der Gesprächsführung eines/r Trainers/in die   während des Trainings, d. h. in der Umsetzungs-
individuellen fachlichen und persönlichen Entwick-   phase, im Bereich der Personalentwicklung. Ent-
lungsziele fest, die im Zuge der Führungskräfte-     wickelt und implementiert man diese richtig, kann
qualifizierung erreicht werden sollen. Durch das     durch gezielte Maßnahmen aber auch ein Stück
Selbst- und Fremdbild, das die Teilnehmer/innen      weit Organisationsentwicklung angestoßen wer-
                                                     den. Damit beides gelingt, ist es die Aufgabe der
                                                     Führungskraft die teilnehmenden Mitarbeiter/innen
    „Zielentwicklungs-/Nutzengespräche zwi-          in der Zeit des Trainings(programms) vor zu großem
    schen Seminarteilnehmer/in, dessen/deren         zusätzlichen Arbeitsstress zu schützen, die Bedeu-
    Führungskraft und einem/r Trainer/in zwin-       tung der Trainingsmaßnahme bereits während des
    gen die Teilnehmer/innen sich über ihre in-      Entwicklungsprozesses im eigenen Wirkungskreis
    dividuellen Veränderungsziele bewusst zu         (Abteilung, Team,...) zu unterstreichen und den
    werden. Durch die Anwesenheit der jewei-         Teilnehmer/innen bereits während des Trainings
    ligen Führungskraft bekommen diese Ziele         immer wieder ermutigend bei der Umsetzung zur
    einen offiziellen Charakter. Die Führungskraft   Seite zu stehen. Dies kann durch regelmäßige Ge-
    ist dadurch in den Trainingstransfer einge-      spräche sowie auch durch die Schaffung zeitlicher,
    bunden und kann über seinen/ihren Beitrag        materieller oder, wenn nötig, personeller Ressour-
    zum Erfolg im Rahmen eines abschließen-          cen passieren. Um den Teilnehmer/innen selbst
    den Evaluierungsgesprächs am Ende des            die Sinnhaftigkeit und Bedeutung des Weiterent-
    Lehrganges berichten.“                           wicklungsprogramms klar verständlich zu machen
                                                     und sie damit zur Umsetzung zu motivieren, ist es
                                                     darüber hinaus wichtig, klare Signale zu senden.
    Mag.a Andrea Ötsch
                                                     Generell gilt dabei: Je höher der Grad des Einbrin-
    Trainerin im Geschäftsfeld
    LIMAK IN.Spire                                   gens der Führungskraft in das Trainingsprogramm,
                                                     umso stärker die Signalwirkung.

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Mögliche sinnvolle Formen der Einbindung können     lungsleitung und ausgewählte Teilnehmer/innen
beispielsweise eigene Auftritte im Rahmen von       miteinschließen. Aus den Zukunftszirkeln kön-
Kamingesprächen oder Zukunftszirkeln sowie die      nen und sollen Anregungen und Anstöße für
Formulierung bedeutender abteilungs- oder unter-    weitere unternehmensinterne Entwicklungen
nehmensspezifischer Fragestellungen sein, denen     entstehen (Qualifizierungsmaßnahmen, Orga-
sich die Teilnehmer/innen im Rahmen einer beglei-   nisationsentwicklungs-Projekte, etc.). Die Ein-
tenden Projektarbeit mit der Unterstützung des      bindung der Führungskräfte in diese Zirkel und
Vorstands oder der unmittelbaren Führungskraft      die gemeinsame Bearbeitung konkreter Problem-
widmen. Sollen die Teilnehmer/innen neben der       stellungen schafft dabei eine besondere Nähe,
projektbezogenen Unterstützung auch Unterstüt-      die die Bedeutung der Beschäftigung der Trai-
zung in ihrer persönlichen Entwicklung erhalten,    ningsteilnehmer/innen mit dem jeweiligen Thema
so bietet sich die Einführung eines begleitenden    noch einmal besonders unterstreicht.
Mentoringprogramms an.
                                                    Praxisbezogene Projektarbeiten
Kamingespräche                                      Konkrete unternehmens- bzw. tätigkeitsbezo-
Die Durchführung von Kamingesprächen unter An-      gene Projektarbeiten bieten die Möglichkeit, die
teilnahme der Geschäftsführung oder Abteilungs-     Umsetzung des Gelernten in der Praxis parallel
leitung kann in ausgewählten Trainingsmodulen       zur Weiterbildungsmaßnahme erleb- und spür-
helfen, eine stärkere Vernetzung herzustellen. Im   bar zu machen. Der Erfolg, der dadurch erzielt
Rahmen der Kamingespräche können zentrale           werden kann, motiviert nicht nur die Teilnehmer/
Problemstellungen thematisiert bzw. firmeninterne   innen selbst, sondern führt auch dazu, dass sich
Sichtweisen eingebracht werden. Bleiben dabei       im gesamten Unternehmen etwas verändern
Probleme ungelöst, so ist es wichtig dadurch ent-   kann. Gibt es seitens der Geschäftsführung
standene Handlungsfelder nicht offen zu lassen,     konkrete Fragestellungen hinsichtlich Struktur-
sondern in sogenannten Zukunftszirkeln weiterzu-    oder Prozessveränderungen bzw. Überlegungen
bearbeiten.                                         bezüglich Produkt- oder Marktentwicklungen,
                                                    empfiehlt es sich daher, diese Themen im Zuge
  „Die Highlights sind für mich die Kaminge-        von begleitenden Projekt-arbeiten durch die Trai-
  spräche. Diese fördern in einem System die        ningsteilnehmer/innen erheben und bearbeiten zu
  Kommunikation zwischen den Hierarchie-            lassen. Die Ergebnisse der Projektarbeiten liefern
  ebenen.“                                          erfahrungsgemäß einen direkten nachhaltigen
                                                    Mehrwert für das Unternehmen. Wichtig ist, dass
                                                    die Umsetzung der Projektergebnisse nachhaltig
  Karina Michalko, MA
                                                    verfolgt wird. Landen die Ideen in der Schublade,
  IN.Spire Kundin und Personalent-
  wicklerin der Firma Zizala Lichtsysteme           führt dies zu Frustration, die den Transfererfolg
                                                    stark beeinträchtigen kann. LIMAK IN.SPIRE un-
                                                    terstützt die Unternehmen bei der Generierung
Zukunftszirkel mit der Geschäftsführung             von passenden Fragestellungen, der sinnvollen
Als Zukunftszirkel werden bei LIMAK IN.SPIRE        Taktung von Meilensteinen, der Einbindung der
interaktive Workshops betitelt, die der Refle-      Geschäftsführung in die Bearbeitung (beispiels-
xion, der Aufarbeitung und Weiterentwicklung        weise durch gesonderte Kamingespräche oder
der Ergebnisse aus den Kamingesprächen und          Zukunftszirkel) sowie bei der Umsetzung mittels
den Trainings dienen und neben einem/r mo-          Betreuung und fachlichem Feedback durch spe-
derierenden Trainer/in, die Geschäfts-/Abtei-       zialisierte Fachtrainer/innen und Expert/innen.

LIMAK IN.SPIRE                                                                                      5
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                                                      Nach dem Training
    „In unserem Fall nahm die Direktion selbst
    an der OÖGKK Management Academy
                                                      Nach dem Training, d. h. im Rahmen der Evalu-
    teil. Dass sie sich daran beteiligte, ist nicht
                                                      ierungsphase (siehe Abbildung 4), besteht die
    selbstverständlich und muss positiv heraus-
                                                      Herausforderung darin, Verhaltensänderungen, die
    gestrichen werden. Der Erfolg des Trainings
                                                      während des Trainings erprobt wurden, konse-
    zeigt sich daher auch heute noch im Bereich
                                                      quent beizubehalten, auch in stressigen Ausnah-
    der Projektarbeiten. Themen der Projektar-
                                                      mesituationen umzusetzen und auf neue Bereiche
    beiten werden weiterhin konsequent von der
                                                      auszuweiten. Nur wenn dies langfristig gelingt,
    Personalentwicklung gemeinsam mit der
                                                      wird das globale Unternehmensziel der Personal-
    Direktion begleitet und weiterverfolgt. Die
                                                      entwicklung, die Erhöhung der Wettbewerbsfähig-
    Kolleginnen und Kollegen haben gute Ruck-
                                                      keit, überhaupt ermöglicht.
    säcke mitbekommen, um den zukünftigen
    Herausforderungen gewachsen zu sein.“
                                                      Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig,
                                                      dass die Unterstützung und Einbindung der
                                                      Führungskräfte nicht mit Abschluss der Weiter-
    Mag. Gerald Mitterlehner MPM
                                                      entwicklungsmaßnahme abbricht. Eine eigens
    IN.Spire Kunde, Personalentwickler
    der OÖGKK und selbst Teilnehmer                   durchgeführte Studie zeigte, dass positiv wahr-
    der OÖGKK Management Academy                      genommene Konsequenzen, wie Anerkennung,
                                                      Wertschätzung und/oder Belohnung, großen
                                                      Einfluss auf die Umsetzung des Gelernten haben.
Mentoring                                             Dies zeigte sich bei zufriedenen, aber auch bei
Drei Aufgaben sind dabei laut Raabe und Beehr         unzufriedenen Mitarbeiter/innen, deren Umset-
(2003) in der Beziehung zwischen Mentee und           zungsrate ohne eine dementsprechende Aner-
Mentor/in zentral: „... career development, social    kennung gleich null war. Wurde Wertschätzung
support, and role modeling.“ Im Unterschied zum       seitens der Führungskraft und damit Hoffnung auf
Coach ist der/die Mentor/in üblicherweise nicht       Änderung der unzufriedenstellenden Ist-Situation
eigens für diese Tätigkeit ausgebildet, sondern       antizipiert, so setzten unzufriedene Mitarbeiter/
verfügt „lediglich“ über einen Erfahrungs- und/       innen gleich viel um wie zufriedene Mitarbeiter/
oder Wissensvorsprung. Um die Offenheit des           innen (Jodlbauer, Batinic, Selenko, & Stiglbauer,
Austauschs im Rahmen der Mentee-Mentor/in-            2011). Die Wichtigkeit der Unterstützung durch
nen-Beziehung gewährleisten zu können, erwies         die Führungskraft sollte daher auch nach dem
es sich in der Forschung wie auch in der Praxis als   Training nicht unterschätzt werden.
förderlich, keine direkten Vorgesetzten als Men-
tor/innen auszuwählen, sondern abteilungs- oder       Nutzen-/Evaluierungsgespräch nach dem Trai-
spartenübergreifend zu agieren. Damit reduziert       ning
sich zwar die Einbindung der Führungskraft in         Eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit dazu bietet sich
das Trainingsprogramm der jeweiligen Mitarbei-        im Rahmen eines Nutzen-/Evaluierungsgesprächs
ter/innen, der Blick über den Tellerrand, der damit   nach Beendigung des Trainingsprogramms. Dabei
gewonnen wird, erwies sich in der Vergangenheit       unterstützt ein/eine Trainer/in die Teilnehmer/innen
jedoch für Mentees wie auch Mentor/inn/en als         und ihre unmittelbaren Vorgesetzten bei der Evalu-
überaus positiv, was in weiterer Folge auch einen     ierung ihrer gemeinsam gesteckten fachlichen und
Mehrwert für die eigenen Mitarbeiter/innen erge-      persönlichen Entwicklungsziele. Gemeinsam wird
ben kann.                                             bewertet, inwieweit diese erreicht wurden, wo wei-

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Lost in transfer

terer individueller Entwicklungsbedarf besteht und      der Vorgesetzten im Trainingstransferprozess hört
wie die Unterstützung der Führungskraft dabei           daher auch dann nicht auf, wenn der/die Einzelne
aussehen kann.                                          sein/ihr Verhalten erfolgreich geändert hat, sondern
                                                        erst, wenn die Neuerungen nachhaltig in den Ar-
Raum für Transfer und Weiterentwicklung                 beitsalltag integriert wurden und damit die Chance
schaffen                                                haben langfristig aufrechterhalten zu bleiben.
Nach dem Training spielt die Führungskraft jedoch
nicht nur in der Evaluierung (siehe Abbildung 4) eine Conclusio
maßgebliche Rolle, sondern auch in der Schaffung
der nötigen Rahmenbedingungen zur Implementie-        Dass die Verantwortung für die erfolgreiche Umset-
rung und Konsolidierung des Gelernten. Um das zung von Personalentwicklungsmaßnahmen nicht
neu erworbene Wissen                                                              allein bei den Teilneh-
festigen und konkret an-         „Jedes Denken wird                               mer/innen liegt, wurde
wenden zu können, benö-          dadurch gefördert, dass                          verdeutlicht. Vielzählige
tigt es zeitliche wie auch       es in einem bestimmten                           Variablen gilt es zu be-
personelle      Ressourcen       Augenblick sich nicht                            achten und miteinzu-
sowie die Unterstützung          mehr mit Erdachtem abge-                         beziehen; die Rolle der
beim Abbau von Wider-            ben darf, sondern durch                          Führungskraft ist dabei
ständen und negativem            die Wirklichkeit hindurch                        aber besonders ernst zu
Gruppendruck im Team.            muss.” (Albert Einstein)                         nehmen.       Personalent-
Um dies zu gewährleisten,                                                         wickler/innen wie auch
obliegt es der Führungs-                                                          Führungskräfte       selbst
kraft den/die Teilnehmer/in bei der Sinnstiftung der müssen sich dessen bewusst sein und konkrete
intendierten Änderungen zur Seite zu stehen und       Schritte einleiten, um die Integration und Unterstüt-
ihm/ihr den Rücken zu stärken, wenn Kollegen und      zung der Führungskräfte in der Personalentwicklung
Kolleginnen sich erschwerend in den Weg stellen.      zu fördern. Ein erster wichtiger Schritt in diese Rich-
Da Veränderungen immer ein Gefühl der Reaktanz        tung ist die Bewusstseinsschärfung für diese The-
(Freiheitseinschränkung) mit sich bringen, bedarf es  matik, der zweite und letztendlich essentielle Schritt
viel Feingefühl und die Einbindung aller Beteiligten liegt – wie im Trainingstransfer – in der nachhaltigen
in den Änderungsprozess. Die Verantwortung des/       Umsetzung.

LIMAK IN.SPIRE                                                                                             7
EINLEITUNG

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